Elemente von abgemeldet (Draco/Harry (so wie meistens bei mir^^")) ================================================================================ Kapitel 8: Elbendörfer und Vermisste ------------------------------------ Kapitel 8 Elbendörfer und Vermisste Harry stand mit hochgeklapptem Kragen in einer kleinen Gasse in Hogsmeade zusammen mit Nadja. Sie warteten seit etwa zehn Minuten auf Severus und Draco. Sie würden Hogsmeade dann verlassen und außerhalb des Ortes zu den Elben apparieren. „Was habt ihr eigentlich mit Ron gemacht? Ich habe ihn heut nicht mehr zu Gesicht bekommen!" wollte Harry wissen. „Ich habe mir Einblick in seine Gedanken und Erinnerungen verschafft … Nur besonders vorsichtig war ich dabei nicht", meinte Nadja ungerührt. „Was hast du herausgefunden?" fragte Harry. Nadja lehnte sich an die Hauswand: „Er hatte von Anfang an nur das Ziel, dich für Dumbledore auszuspionieren. Allerdings hatte er nicht mit deiner Blockade gerechnet, als er zustimmte, sich dir anzuschließen." „So weit war ich auch schon gekommen, ohne seine Gedanken zu kennen!" meinte Harry. „Ich denke, dass ist nicht alles, was du erfahren hast?" Nadja nickte: „Er … ich weiß nicht, ob es klug ist, dir das zu sagen, Harry." Der Gryffindor atmete tief durch und ballte seine Hände in den Taschen: „Lass mich raten, seine Freundschaft war von Anfang an nur geheuchelt!" Nadja sah betrübt zu Boden: „Ja … er wollte nur etwas von deinem Ruhm abhaben …" „Wie kann man sich in einem Menschen so irren?" murmelte Harry. „Es ist eine Eigenart der Menschen, sich bestens verstellen zu können!" meinte daraufhin eine Stimme, der Nadja keine Person zuordnen konnte. Harry jedoch lächelte: „Mel, was machst du hier?" „Den jungen Fürsten abholen!" kam die Antwort, doch der Schalk in der Stimme war deutlich zu hören. Harry grinste die Frau mit den langen, blonden Haaren an: „Ich brauche keinen Aufpasser!" „Wer sind Sie?" fragte Nadja verwirrt. Die Frau, dem Aussehen nach Mitte dreißig, meinte: „In meinem Dorf nennt man mich Mel. Meinen richtigen Namen weiß ich nicht." Nadja sah Mel verwirrt an: „Wie kann man seinen Namen vergessen?" „Ich habe vor vielen Jahren mein Gedächtnis verloren und bin in dem Dorf aufgewacht, in dem ich seitdem lebe. Ich habe keine Ahnung von meinem vorherigen Leben", erklärte Mel. „Sind Sie eine Elbin?" wollte Nadja wissen. Mel lächelte erneut: „Ja. Man gab mir den Auftrag den jungen Fürsten und seine Begleiter abzuholen. Doch wie ich sehe, fehlt Severus noch." Harry nickte: „Es wäre aufgefallen, wenn wir zusammen das Schloss verlassen hätten. Er kommt mit Draco nach." „Draco Malfoy?" fragte die Elbin. „Ja", bestätigte Harry. „Salazars Erbe hat sich mir angeschlossen. Nadja ist übrigens Rowenas Erbin!" Harry deutete dabei auf die Ravenclaw. Die Elbin deutete eine Verbeugung an und meinte: „Es ist mir eine Ehre, Sie kennen zu lernen." „Ganz meinerseits!" erwiderte Nadja höflich. „Warum bezeichnen Sie Harry als jungen Fürsten?" Doch weder die Elbin noch Harry kamen dazu zu antworten, denn Severus kam zusammen mit Draco in die kleine Gasse: „Oh, Mel! Du bist schon hier?" „Du wusstest, dass sie uns abholen kommt?" fragte Harry aufgebracht. Severus nickte: „Natürlich. Die Zeiten sind gefährlich und dein Großvater macht sich nun mal Sorgen um dich!" „Großvater?" fragte Draco, der genauso verwirrt aussah wie Nadja. „Wir erklären es euch, wenn wir in meinem Dorf sind!" meinte Mel. „Die Gefahr belauscht zu werden, ist hier zu groß!" „Und wie kommen wir in euer Dorf?" fragte Nadja. „Ich meine, Draco und Harry können ja noch nicht apparieren und ich wüsste nicht, wohin ich apparieren soll!" Harry kicherte: „Nur weil ich nicht darf, heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht kann!" „War ja klar!" meinte Draco mit einem versteckten Grinsen. „Wenn Harry etwas nicht darf, macht er es aus eben diesem Grund!" Der Gryffindor zuckte mit den Schultern: „Die meisten Regeln sind dazu da, damit sie jemand bricht!" „Es gibt aber auch Grenzen!" maßregelte Severus. „Mel wird dich und Draco mitnehmen, Nadja. Darüber mach dir mal keine Sorgen. Das einzige worauf wir aufpassen müssen, ist, dass uns niemand zusammen sieht, wenn wir das Dorf verlassen!" „Das ist kein Problem, wir kennen genug Verschleierungszauber. Damit wird uns niemand wahrnehmen!" meinte Nadja. „Das Problem ist Mels Magie!" warf Harry ein. „Die Magiesensoren um das Dorf herum würden sofort anschlagen, wenn sie das Dorf verlässt. Ich frage mich überhaupt, wie du hier rein gekommen bist!" „Die Sensoren schlagen nicht an, wenn man das Dorf betritt, nur wenn man es verlässt!" erklärte Mel. „Dann hättest du draußen warten sollen …" murmelte Harry. „Wenn die Leute hier sowieso bemerken, dass jemand hier war, der eigentlich gar nicht hier sein dürfte, dann können wir doch auch von hier apparieren, oder?" fragte Draco. „So weit ich weiß, kann man nicht feststellen, wer appariert ist." „Doch, man kann es feststellen … Jeder hat eine ganz spezielle Magiesignatur, die an dem Ort, an dem man Magie verwendet hat, noch eine Weile zu spüren ist. Von jedem erwachsenen Magier ist daher diese Magiesignatur dem Ministerium bekannt!" erklärte Severus. „Das heißt, meine ist nicht bekannt?" fragte Harry. „Nach der Sache im letzten Sommer vermutlich schon, warum?" erwiderte der Tränkemeister. „Mels Signatur ist ja auch nicht bekannt. Dann hätte ich halt dich mitgenommen und Mel hätte Nadja und Draco mitgenommen!" erklärte Harry. „Müsste Harrys Signatur sich nicht geändert haben? Ich meine, seine eigene Magie hat sich doch im Sommer mit der von Godric vereint", gab Draco zu bedenken. Nadja nickte: „Oder du benutzt einfach nur Godrics Magie, Harry. Selbst wenn diese Signatur noch irgendwo bekannt ist, wird man es für einen Irrtum halten!" „Das ist gut möglich … Gehen wir das Risiko ein? Dann sind wir weg, wenn der Alarm losgeht und die Auroren werden nichts finden!" meinte Mel. Severus stimmte zu: „Nun gut … auch wenn es mir nicht behagt, dass Harry appariert!" Der Gryffindor grinste: „Ich werde schon aufpassen, dass nichts passiert!" Während in Hogsmeade alle Alarmglocken angingen und die Auroren vergeblich versuchten herauszufinden, warum der Alarm losgegangen war, landeten Mel, Severus, Harry, Nadja und Draco unversehrt auf einer kleinen Lichtung in einem Wald. Draco und Nadja spürten sofort die ungewohnte Magie, die hier vorherrschte, während sich in Harrys Augen ein Glitzern stahl. Wortlos setzten sich die fünf Personen in Bewegung. „Ist Großvater hier?" fragte Harry nach einer Weile. „Nein, sonst hätte er dich selbst abgeholt!" meinte Mel. „Wann kommt er zurück?" wollte Harry wissen. „So weit mir bekannt ist zwei Tage vor dem Jahreswechsel", antwortete die Elbin. „Könnte uns jetzt mal jemand aufklären? Ich dachte immer du hättest nur noch diese Muggel an Verwandtschaft!" meinte Draco. „Das dachte ich auch, bis zum Sommer!" erwiderte Harry. „Ich und auch alle anderen haben immer angenommen, meine Mutter sei eine muggelstämmige Hexe gewesen, da sie bei Muggeln aufgewachsen war. Ihr wisst, dass in den 50ern und 60ern die Elben verfolgt wurden?" Einstimmiges Nicken von Nadja und Draco. „Meine Großmutter fiel den Menschen damals in die Hände. Sie war zu der Zeit schwanger und mein Großvater dachte jahrelang, seine Tochter hätte das Licht der Welt nie erblickt", erklärte Harry. „Wie genau meine Mutter damals zu den Evans kam, weiß ich nicht. Auf alle Fälle scheinen ihre Zieheltern auch nicht gewusst zu haben, was sie war. Niemand wusste, dass sie eine Elbin war, deshalb wurde sie dann auch in Hogwarts aufgenommen. Grandpa erzählte mir, dass er zu der Zeit des Trimagischen Turniers eine fremde, elbische Magie gespürt hatte. Vermutlich als ich Voldemort gegenüber stand. Ich habe damals magische Kräfte einsetzen können, von denen ich nicht wusste, wo ich sie her hatte. Grandpa fing dann an nachzuforschen. Ohne Erfolg, wie er meinte. Erst als Lucius und Severus mich im Sommer hierher brachten, klärten sich einige seiner Fragen." „Aber wie habt ihr herausgefunden, dass er dein Großvater ist?" fragte Nadja. „Als Elb soll man spüren, wer zur Familie gehört, habe ich mal gelesen!" sagte Draco. Harry nickte: „So ist es auch. Die Magie in der Familie ähnelt sich. Daran lässt es sich mit ziemlicher Sicherheit feststellen. Aber Sev hatte zur Sicherheit noch einen Bluttest gemacht." „Ich werde so etwas nie wieder bei Elben machen!" grummelte Severus in Erinnerung an den Sommer. „Warum?" fragte Draco. „Weil ich den normalen Trank stark abwandeln musste und das eine ganze Menge Arbeit war!" meinte der Tränkemeister. „Es war das erste Mal, dass ich befürchten musste, bei den Tränken an meine Grenzen zu stoßen!" Harry grinste hinterhältig: „Wenn ich dich daran erinnern darf, du bist an deine Grenzen gestoßen!" Severus funkelte den Gryffindor wütend an: „Sei bloß still!" Harry grinste ihn weiter an und zuckte mit den Schultern. „Was meinst du damit, Harry?" fragte Draco, mit sichtlicher Mühe, seine Neugierde zu verstecken. Der Tränkemeister sah den Gryffindor warnend an. Der meinte in Gedanken zu Draco: /Ich erzähle es dir, wenn Sev nicht in Hörweite ist! Sonst erlebe ich das nächste Jahr nicht mehr!\ *)„Mel, warum hast du Harry vorhin als ‚jungen Fürsten' bezeichnet?" fragte Nadja die Elbin. Severus antwortete auf diese Frage: „Vayar ist einer der Elbenfürsten. Und Harry als sein Enkel hat damit automatisch auch die Stellung eines Fürsten, obwohl Harry selbst nicht zum Volk der Elben gehört." „Dein Großvater ist einer der Elbenfürsten?" fragte Draco ungläubig. Harry schmunzelte: „Ja, so ist es." „Was ist so besonders an den Elbenfürsten?" fragte Nadja, die nicht sehr viel über die Elben wusste. „Es gibt im Großen und Ganzen fünf verschiedene Elbenstämme. Diese Stämme haben sich jedoch noch aufgespaltet in kleinere Gruppen, die aber alle trotzdem in diesen fünf Gruppen zusammengeführt werden. Das sind die Feuerelben, die Erdelben, die Wasserelben, die Luftelben und die Hochelben. Über jeden dieser Stämme regieren drei Fürsten, die jedoch meist alle zusammen über das gesamte Elbenreich entscheiden", erklärte Harry. „Und dein Großvater ist einer dieser fünfzehn Fürsten?" fragte Nadja ungläubig. „Ja. Grandpa ist einer der drei Fürsten der Erdelben, was bestimmt auch seinen Einfluss darauf hatte, dass der Hut mich eigentlich nach Slytherin stecken wollte!" meinte Harry. „Du solltest nach Slytherin?" Nadja und Draco sahen Godrics Erben beide gleichermaßen überrascht an. Harry grinste: „Ja, aber ich habe mich gegen den Hut durchgesetzt und mich nach Gryffindor stecken lassen!" Draco schüttelte den Kopf: „Unglaublich!" „Wir sind da!" meinte Harry plötzlich, vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen. Nadja und Draco sahen sich nur verwundert um, denn sie sahen nichts, was auf ein Dorf hinschließen ließ. Harry kicherte, als er die suchenden Blicke sah: „Ihr sucht auf der falschen Höhe!" Er deutete nach oben und die anderen beiden Erben folgten mit ihren Blicken. Über ihnen in den Baumkronen der berghohen Bäume herrschte reges Treiben. Von dem Boden aus ließ sich nicht viel erkennen und trotzdem war der Anblick überwältigend. In den meisten Baumkronen befanden sich hausartige Gebilde. Die Bäume schienen so gewachsen zu sein, dass man die Räume zwischen den Ästen gut und gerne als Häuser bezeichnen konnte. Um die Äste herum waren dann Plattformen gebaut und jede dieser Plattformen war mit den umliegenden durch jeweils eine Brücke verbunden. Die Beschaffenheit der Brücken war unterschiedlich. Kürzere Strecken wurden durch kleine Hängebrücken verbunden. Es gab jedoch auch eine Reihe von weiter entfernten Bäumen, die miteinander verbunden waren. Von unten sah man deutlich, dass diese ‚Brücken' aus den Ästen der Bäume bestanden. Die Äste der verschiedenen Bäume hatten sich ineinander verschlungen und so einen Steg geschaffen. Lianenartige Gewächse bildeten, ebenfalls ineinander verschlungen, das Geländer. „Wow!" hauchte Nadja. Sie konnte sich nicht erinnern, jemals etwas so Schönes gesehen zu haben. „Kommt mit!" meinte Severus. Der Tränkemeister führte seine Schüler zu einem der größten Bäume in der Nähe. Um diesen herum schlängelten sich, vom Boden bis in die Krone Äste, die eine Art Wendeltreppe bildeten. „Du hättest uns wirklich vorwarnen können!" meinte Draco, der nicht minder beeindruckt von dem Elbendorf war wie Nadja, zu Harry. „Das hätte ja keinen Spaß gemacht!" grinste der Gryffindor. „Ich führe euch rum, wenn ihr mögt." „Und unsere Sachen?" fragte Nadja. „Das erledigen die Elben!" erwiderte Harry. Harry führte Draco und Nadja durch das Dorf und die beiden kamen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Besonders beeindruckend waren drei Bäume in der Mitte des Dorfes, die die anderen Bäume um ein gutes Stück überragten. In diesen Bäumen hatten die Elben einen Palast geschaffen mit unzähligen Räumen. Harry erzählte, dass es zehn Jahre beansprucht hatte, diesen Palast zu formen. Mit ihrem Einfluss auf die Erde und damit auch auf die Pflanzen hatten die Erdelben dieses Dorf innerhalb von mehreren Jahrzehnten geschaffen. Von diesen Dörfern gab es in näherer Umgebung noch fünf weitere. Die Dörfer der Erdelben sahen alle so aus. Deshalb wurden die Erdelben manchmal auch Waldelben genannt, weil sie grundsätzlich in großen Wäldern lebten. Bei den anderen Elbenstämmen gab es keine festgelegten Orte, an denen sie anzutreffen waren. Bevor Harry der Meinung war, dass seine Freunde auch wirklich alles gesehen hatte, was sie sehen mussten, war der Abend schon lange hereingebrochen. Abendessen gab es in dem großen Palast, in dem Harry, Draco und Nadja die zwei Wochen der Ferien auch leben würden. Harry und Draco mussten sich vorläufig ein Zimmer teilen. Die Elben erschufen nie einen Raum, den sie nicht brauchten. Und sie hatten nicht damit gerechnet, dass der Erbe Salazars ebenfalls kommen würde. Aus diesem Grund mussten sie erst einen weiteren Raum in dem Palast erschaffen, der eines Erbens würdig war. Und das konnte eine Weile dauern. Nach dem Abendessen saßen Draco, Nadja, Harry und Serverus noch eine Weile auf dem Vorplatz des Palastes, der aus ineinander verschlungenen Ästen bestand. Harry genoss es wieder hier zu sein. Obwohl er sich Hogwart stark verbunden fühlte, so war dieses Elbendorf doch zu seinem zweiten Zuhause geworden. Bisher hatten sie sich nur über Belangloses unterhalten. Das hieß, Draco, Nadja und Severus hatten sich unterhalten, während Harry in den nächtlichen Himmel gestarrt hatte und seinen Gedanken nachhing. Aus diesen wurde er erst gerissen, als er eine nichtelbische Magie in der Nähe spürte. Im ersten Moment hatte er sich verwirrt umgesehen, doch dann hatte er eine blonde Frau entdeckt, die sich zwei Plattformen weiter mit einem Elben unterhielt. Harry meinte: „Sieh mal dort hinten!" Draco sah in besagte Richtung und sprang auf, als er die Frau erblickte. Ohne lange darüber nachzudenken sprintete er zu seiner Mutter und fiel ihr erleichtert um den Hals. „Seit wann zeigt Draco Malfoy Gefühle?" fragte Nadja spöttisch. „Wenn kein anderer dabei ist!" erwiderte Severus. „Wir sind also ‚kein anderer', ja?" fragte Nadja gespielt beleidigt. „Das habe ich damit nicht sagen wollen. Um ehrlich zu sein, war ich am Anfang auch erstaunt, dass er sich in Godrics Halle so offen gab. Aber das liegt vermutlich an Salazar und auch daran, dass ihr beiden ebenfalls Erben seid", erklärte Severus. „Salazar hat mir gesagt, dass ihr euch untereinander gar nicht verstellen könnt. Ich habe aber keine Ahnung, warum er dieser Meinung ist!" „Unsere Magie gleicht sich viel zu sehr!" meinte Harry. „Godric hat mir mal davon erzählt. Und auch Grandpa erzählte etwas in der Richtung, weil es vielen Elben genauso geht. Bei uns vier Erben gleicht sich die Magie sehr stark. Godric sagte, das kommt gerade unter Menschen nur sehr selten vor. Dadurch sind wir so etwas in der Art wie ‚Seelenverwandt'. Man könnte es auch ‚Magieverwandt' nennen. Aber warum wir deshalb aufeinander so anders reagieren, hat Godric mir nicht mehr erklärt!" „Wir können Salazar und Rowena fragen, wenn wir wieder in der Schule sind!" sagte Nadja. „Wenn du Rowena schon erwähnst, warst du in ihrer Halle?" fragte Harry. Nadja schüttelte den Kopf: „Dazu hatte ich keine Zeit mehr. Aber sie will mir ihre Halle zeigen, sobald ich wieder in der Schule bin." „Sehr schön!" meinte Harry. Narzissa und Draco kamen gemeinsam zurück und setzten sich zu den anderen dreien. Harry lächelte die Frau an: „Cissa! Ich bin froh, dass du es geschafft hast zu fliehen!" „Es war knapp, die Todesser hätten mich beinahe bekommen!" erwiderte Dracos Mutter. Der Blonde sah jetzt von seiner Mutter zu dem Gryffindor: „Warum habe ich eigentlich nicht mitbekommen, dass du meine Eltern so gut kennengelernt hast?" Harry sah ihn verwundert an: „Cissa habe ich nur zwei oder drei Mal im Sommer gesehen … als gut kennen würde ich das nicht bezeichnen!" Narzissa lachte leise: „Normalerweise biete ich nur guten Freunden an, mich Cissa zu nennen. Deshalb hat Draco das gerade angesprochen!" „Das war eines der ersten Dinge, die du zu mir gesagt hast!" Harry runzelte die Stirn. Die blonde Frau zuckte mit den Schultern: „Du warst mir halt von Anfang an sympathisch!" „Kinder, ihr solltet euch schlafen legen!" mischte Severus sich ein. „Was, aber …!" wollte Nadja protestieren. „Draco und Harry waren beide in einem kritischen Zustand. Sie brauchen noch Ruhe. Und auch dir würde mal wieder eine Nacht gut tun, in der du mehr als vier Stunden schläfst!" unterband der Tränkemeister den Protest. Narzissa sah besorgt auf ihren Sohn: „Warst du krank, Draco?" Severus schüttelte den Kopf: „Nicht direkt, aber ich erkläre es dir, wenn wir unter uns sind!" Harry nickte: „Du hast Recht Sev, wir sollten uns wirklich schlafen legen. Es ist immerhin schon fast Mitternacht!" Also gingen die drei Schüler zurück in den Palast. Schon in der Eingangshalle trennten sich ihre Wege. Nadjas Zimmer war in einem anderen Teil des ‚Baumhauses' als Harrys. Als Draco und Harry durch den Palast schlenderten, fragte der Blonde: „Was ist los mit dir, Harry? Du bist schon den ganzen Abend so schweigsam!" „Es ist Vollmond", stellte Harry fest. „Ja und?" Draco verwirrte diese Aussage etwas. „Ich musste an Moony denken. Seit Sirius gestorben ist, ist er verschwunden. Ich mache mir Sorgen", erklärte Harry. „Und heute wird er sich wieder verwandeln." „Moony? Ist das der Spitznahme von Professor Lupin?" wollte Draco wissen. Harry nickte. „Und was hat sein Verschwinden mit Blacks Tod zu tun?" fragte der Slytherin. „Sie waren seit Jahren zusammen. Wäre es möglich gewesen, hätten sie geheiratet, aber das ist ja sowohl bei uns als auch bei den Muggeln verboten!" erklärte Harry. „Schwachsinniges Gesetzt, so wie auch viele andere!" murrte Draco. „Das mach den anderen mal klar!" meinte Harry. „Sie sind nicht auf viel Akzeptanz gestoßen. Es gab auch im Orden des Phönix viele Probleme deswegen!" Draco seufzte: „Blaise hat auch schon oft Probleme gehabt, weil er schwul ist. Seine Eltern würden ihn vermutlich töten, wenn sie es erfahren." Sie waren bei Harrys Raum angekommen und traten ein. Sie unterbrachen ihr Gespräch, als Harry als erster im Bad verschwand und sich fertig machte. Eine halbe Stunde später kam dann Draco aus dem Bad und legte sich in sein Bett. Harry hatte die Augen schon geschlossen und schien zu schlafen. Auch Draco spürte die Müdigkeit deutlich und war bald, nachdem er sich hingelegt hatte, am wegdämmern. Er schreckte jedoch hoch, als er das Heulen eines Werwolfes hörte. Das lag jedoch weniger an dem Werwolf, als viel mehr an Harry. Denn der saß plötzlich senkrecht im Bett und starrte aus dem offenen Fester. „Was ist?" fragte Draco leicht verpeilt.**) „Das war Moony!" Harrys Stimme war belegt. „Bist du dir sicher?" fragte Draco, nun doch wieder vollkommen wach. „Ja, ich war oft genug an Vollmond bei ihm!" meinte Harry. Draco sah ihn verwundert an: „Aber du bist doch ein halber Elb? Ich dachte immer, Elben würden es in der Nähe von Werwölfen nicht ertragen, weil ihre Natur das nicht zulässt!“ „Das ist nicht so ganz richtig!“ meinte Harry. „Aber dazu ist jetzt keine Zeit.“ Der Gryffindor stand auf und mit einem leise gemurmelten Spruch hatte er statt seinen Schlafsachen eine leichte Stoffhose und eine Robe der Elben an. Er griff sich seine Brille und wollte den Raum verlassen. Doch Draco hielt ihn zurück: „Wo willst du hin?“ „So wie Moony sich gerade anhörte, ist er verletzt! Ich werde ihn suchen!“ meinte Harry. „Bist du verrückt?“ fuhr Draco ihn an. „Ein Werwolf ist unberechenbar! Du kannst nicht ernsthaft vorhaben …“ „Doch Draco, ich werde zu ihm gehen. Er kennt mich und ich habe ihn unter Kontrolle. Ich habe viele Vollmonde bei ihm verbracht und kann mit ihm umgehen“, unterbrach Harry den Blonden. „Und wenn dir was passiert? Da draußen sind noch andere Wesen, außer Lupin!“, meinte Draco aufgebracht. „Du kannst ja mitkommen, wenn du mir nicht zutraust, allein mit den Tieren klar zu kommen!“ erwiderte Harry. „Das werde ich auch!“ meinte Draco trotzig und war mit einem Wink seines Zauberstabes ebenfalls angezogen, nur dass er seien normale Zaubererkleidung trug. Den Umhang ließ er weg, denn der wäre im Wald nur hinderlich gewesen. Als sie einige Minuten später die große Eingangshalle betraten, erklang erneut das Heulen des Werwolfes. Und sie trafen auf Nadja. Diese sah die beiden Jungen verwundert an und fragte: „Wo wollt ihr denn hin?“ „Werwölfe fangen!“ meinte Draco sarkastisch. „Der Werwolf, der seit ein paar Minuten zu hören ist, ist Remus Lupin. Und so wie er sich anhört, ist er verletzt!“ erklärte Harry. Die Ravenclaw sah verwirrt aus: „Woher willst du das wissen, Harry?“ „Ich kenne Moony gut genug, um das an seinem Heulen zu erkennen. Ich war zu vielen Vollmonden bei ihm!“ erwiderte der Gryffindor. „Ich komme mit!“ entschied das Mädchen. Harry seufzte: „Mach was du nicht lassen kannst.“ Und das tat Nadja dann auch. Aus dem Dorf kamen die drei Erben ohne Probleme heraus, da die meisten Elben sich bereits in ihre Häuser zurückgezogen hatten. Nur auf dem Boden hatten sie am Anfang Schwierigkeiten. Das Unterholz war dicht und Harry wusste am Anfang nicht, in welche Richtung er die anderen Beiden führen musste. Doch als das nächste Mal das Heulen erklang, sprangen Harrys Elbensinne auf den Werwolf an und er wusste automatisch in welche Richtung er zu gehen hatte. Sie marschierten nicht ganz eine dreiviertel Stunde, bevor Harry plötzlich stehen blieb und Draco fast in ihn hineingerannt war. „Was ist?“ raunte der Blonde. „Da vorn ist er!“ flüsterte Harry, sich sehr wohl bewusst, dass der Werwolf sie längst bemerkt haben musste. „Ihr bleibt hier. Ich weiß nicht wie er auf Fremde in so einer Situation reagiert!“ Vorsichtig trat der Gryffindor aus dem dichten Unterholz auf eine kleine freie Fläche. Vor ihm hatte sich die Gestalt aus halb Wolf, halb Mensch zusammengekauert und die Ohren angelegt. Drohend fletschte er die Zähne und knurrte leise aber eindeutig warnend. „Beruhige dich!“ raunte Harry. Er setzte sich vor dem Werwolf auf den Boden. Jetzt war Ruhe und Geduld von Nöten. Er hatte bereits zwei Mal eine solche Situation erlebt. Das erste Mal hatte Sirius den Werwolf beruhigt, das zweite Mal war Harry mit ihm allein gewesen und hatte das selbst tun müssen. Damals war es wohl mehr Glück gewesen, doch heute wusste er viel über die Werwölfe. „Argus, erkennst du mich?“ fragte Harry leise. Einmal hatte Harry bereits mit der Seele des Wolfes gesprochen. Damals hatte er die Elbenmagie eingesetzt ohne zu wissen, was er tat. Jetzt konnte er einigermaßen mit seiner elbischen Magie umgehen und wusste zumindest theoretisch, was zu tun war, wenn der Werwolf ihn angriff. Argus knurrte und ein Blitzen durchzog kurz seine Augen. Harry nickte: „Du weißt, wer ich bin und du weißt, was ich bin! Du wirst mir nichts tun!“ Der Werwolf machte einen Schritt zurück und sein Blick huschte kurz zu der Stelle, an der Harry aus dem Unterholz getreten war. „Ich werde auch zu verhindern wissen, dass du meinen Freunden etwas tust!“ beruhigte Harry. Der Wolf veränderte sich ein klein wenig. Das Menschliche an seinem Aussehen nahm ab und Harry war erleichtert. Wenn er es schaffte, dass Remus und Argus die Umwandlung ganz vollzogen, konnte er den Werwolf betäuben und ins Elbendorf bringen. Harry streckte eine Hand aus: „Komm zu mir!“ Doch anstatt zu Harry zu gehen, ging der Wolf noch einen Schritt zurück. „Das hatten wir doch schon einmal!“ meinte Harry. „Du weißt, dass ich deine Magie kontrollieren kann! Vertrau mir, bitte!“ Argus blieb still. „Deine Magie hat keine Wirkung mehr auf mich! Du brauchst keine Angst zu haben!“ beruhigte der Gryffindor Argus. Einen vorsichtigen Schritt tat der Wolf auf Harry zu. „Komm zu mir! Ich helfe dir bei der Umwandlung!“ sprach Harry in ruhigem Ton weiter. Ein Winseln kam von dem Wolf. „Ich habe es so oft schon getan, … warum vertraust du mir nicht mehr?“ fragte Harry, obwohl er sich die Antwort denken konnte. „Ich könnte deinen Freunden etwas tun!“ die Stimme des Wolfes war dunkel, doch auf den Halbelben wirkte sie beruhigend und anziehend. Harry lächelte: „Wenn du sprechen kannst, ist die Umwandlung schon fast vollzogen!“ Argus kam nun endgültig zu Harry. Dem Schwarzhaarigen fiel dabei auf, dass der Wolf seinen rechten Vorderlauf nicht benutzte. Bevor Harry jedoch fragen konnte, meinte der Wolf: „Dies gelingt uns immer noch nur in deiner Nähe!“ Harry nickte: „Das liegt wahrscheinlich an meiner Elbenmagie! Was ist mit deinem Vorderlauf?“ „Remus hat sich schwer verletzt, die Wunde ist entzündet!“ meinte Argus. „Zeig her!“ forderte Harry. Argus schüttelte den Kopf: „Es würde nur noch schlimmer werden, wenn wir uns zurückverwandeln. Warte bis die Sonne aufgeht, dann kannst du Remus’ Arm heilen!“ Harry zögerte, nickte dann jedoch: „Ja, vermutlich hast du Recht!“ „Du lebst jetzt bei den Elben?“ fragte Argus. Harry lächelte: „Nur in den Ferien. Während der Schulzeit bin ich weiterhin in Hogwarts.“ „Du hast deine wahre Familie also gefunden? Ich hatte diesen Verdacht schon, seit du uns das erste Mal geholfen hast, unsere Umwandlung vollständig durchzuführen!“ meinte Argus. „Warum hast du nie mit jemandem darüber gesprochen?“ fragte Harry etwas verwirrt. Vielleicht hätte ihn das schon früher zu seinem Großvater geführt. Der Werwolf legte sich hin: „Ich kann mit Remus nur während der Umwandlung reden,. Aber meistens kommen wir dann nicht zum Reden, weil die Umwandlung zu schmerzvoll ist!“ Harry legte dem Werwolf seine Hand auf den Kopf. In Gedanken sprach er den Spruch, der den Wolf einschlafen ließ. Als Argus die Magie spürte, knurrte er kurz unwillig, doch er konnte sich dem Schlaf nicht mehr entziehen. „Ihr könnt rauskommen!“ meinte Harry zu Draco und Nadja. Während die Ravenclaw bewundernd auf den schlafenden Werwolf sah, schien Draco ziemlich aufgebracht. Und das brachte er auch deutlich zum Ausdruck: „Sag mal, spinnst du? Du kannst dich doch nicht einfach vor einen Werwolf setzen! Es hätte wer weiß was passieren können!“ „Das hört sich ja fast so an, als ob du dir Sorgen um mich gemacht hättest!“ meinte Harry. „Und wenn es so wäre?“ fauchte Draco. Er wusste selbst nicht so genau, warum er so aufgebracht war. „Ich wusste, was ich tue, Draco. Ich habe das schon einmal gemacht und damals hatte ich noch keine Ahnung von meiner Elbenmagie und auch nicht von Godrics Magie“, erklärte Harry. „Es war trotzdem leichtsinnig!“ meinte Draco. „Ist ja gut, ich habe es verstanden, Draco! Könnt ihr mir helfen? Wir müssen Argus ins Dorf schaffen!“ wechselte Harry das Thema. Nadja sah skeptisch zu Harry: „Aber ich dachte immer, die Elben könnten Werwölfe nicht leiden!“ Harry nickte: „Das hat auch seinen Grund. Doch ich habe Argus Magie im Griff. Und wir können ihn nicht hier lassen. Sobald die Nacht vorbei ist, bildet er keine Gefahr mehr für die Elben.“ „Wie kommt es, dass du anscheinend solche Macht über Lupin hast?“ fragte Draco. „Ich kann nur Argus im Zaum halten, Draco, nicht Moony. Aber das kann ich euch auch später erklären! Wir sollten jetzt wirklich zurück!“ meinte Harry. Draco gab sich mit dieser Antwort erst einmal zu Frieden. #Es wird Vayar nicht gefallen, wenn du ihm einen Werwolf in sein Dorf bringst!# warf Arol ein. Harry nickte: #Grandpa muss sich damit abfinden. Und es sind nur zwei Wochen. Wenn Remus sich uns anschließt, dann nehmen wir ihn mit nach Hogwarts!# #Warum willst du ihn mit in die Schule nehmen?# fragte die Schlange. Harry antwortete erst, als der Wolf auf einer Trage lag, die er vor sich herschweben ließ. Auf dem Weg zum Dorf achteten Nadja und Draco derweilen darauf, dass der Weg für die Trage frei von Ästen und anderem Gestrüpp war. #Vielleicht stellt Dumbledore ihn wieder als Lehrer für VgdDK ein. Und wenn nicht, ist zum einen Lucius nicht so allein und zum anderen haben wir einen weiteren Lehrer!# erklärte Harry. #Außerdem würde er nur wieder in der Wildnis umherstreifen, wenn die Ferien vorbei sind. Du siehst ja, worin das dann endet!# #Warum hat er sich überhaupt so hängen lassen?# mischte Draco sich in das Gespräch. #In der dritten Klasse hat ihn nichts schocken können und er hat immer auf sich und seine Mitmenschen geachtet.# #Sirius Tod hat ihn hart getroffen …# meinte Harry. #Aber sich deswegen so hängen lassen?# fragte Arol. #Gut möglich, dass da auch noch etwas anderes war … Sie haben sich beide merkwürdig benommen, an dem Vollmond vor der Sache im Ministerium.# sagte Harry. #Aber das können wir alles klären, wenn die Sonne aufgegangen ist.# ~*~*~*~*~*~*~*~*~ Entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, bis dieses Kapitel kam, aber mein Rechner zu hause spinnt. Erst hat OpenOffice nicht mehr funktioniert, und jetzt zeigt der Rechner mir, sobald ich auf Animexx gehe eine Viruswarnung an. >.< Deshalb gibt es diesmal auch keine Kommiantworten, weil ich das in der Schule hier nicht schaffe! Sorry! Und ENS schaffe ich wohl auch nicht zu schreiben. *seufz* Ich hoffe, das klärt sich bald wieder mit meinem Rechner! Und ich hoffe, das nächste Kapitel kann ich wieder pünktlich in 2 Wochen hoch laden! Glg ta-chan Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)