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Kyodotai - Gesteckte Ziele

von

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Einleitung: Ausbruch

Disclaimer:

Meine erste Kyodotai Story habe ich nach dem ersten Kapitel aufgrund extremer Plotschwierigkeiten abbrechen müssen. Dennoch will ich das Vorhaben, eine Story für das Kyodotai Projekt zu schreiben nicht abbrechen. Also starte ich hiermit Versuch Nummer 2.

Das Copyright von Kyodotai liegt bei MG. Das Copyright der Story liegt bei mir. Ungefragtes Benutzen der Charaktere ist nicht gestattet.
 

~Bruder... oh Bruder...

glaube mir du wirst leiden...

glaube mir du wirst bluten...

du wirst um dein Leben flehen

und zahlen für das, was du mir

weggenommen hast.

Ich werde dich umbringen...

und wenn ich dabei draufgehe!~
 

Einleitung: Ausbruch

Auf einer Insel, vor der Küste des Landes Klonuo:
 

„Eheheh...“, lachte eine Stimme, „Wir haben tatsächlich Gakoru gefangen? DEN Gakoru?“
 

Der Pirat schaute zu seinen Kollegen herüber, welche dies bloß nickend bestätigten. Er schaute durch das Guckfenster der Holztür und warf einen Blick auf Gestalt die in der kargen Kammer saß. Mit gesenktem Haupt saß eine Gestalt, nicht unbedingt groß, auf der Pritsche. Die Hände waren in kurze Ketten gelegt, genau wie die Füße. Die Ketten an den Handgelenken führten in die Wand und waren dort fest verankert.
 

„Ich glaube es nicht... DASS soll der legendäre Kopfgeldjäger Gakoru sein?“
 

Der Jüngste auf dem Flur machte sich daran die Tür zu entriegeln, wurde jedoch barsch von den beiden Männern hinter ihm zurückgehalten.
 

„Bist du wahnsinnig?!“, wurde er angefahren, „Willst du uns alle umbringen?!“
 

„Er ist ein zusammengeschlagener, unbewaffneter Kopfgeldjäger!“ Mit einem Ruck löste sich der Pirat aus dem Griff seiner Kollegen und fuhr damit fort, die Tür zu öffnen, „Was soll er schon tun?!“
 

Quietschend öffnete sich die Tür und der Pirat trat in die Zelle ein. Es gab bloß ein kleines Fenster, zu klein als das ein Mann hindurchpassen würde, und man könnte das Rauschen des Meeres hören. Höhnisch grinsend blickte der Pirat auf den Kopfgeldjäger herab.
 

„Was für ne armselige Gestalt... wie konnte so ein Würstchen wie du nur so viel Ruhm einheimsen?“
 

Gakoru erhob sein Haupt und schaute in das hässliche Gesicht des Piraten. Er konnte sogar den ekelhaften Atem riechen. Mit einem brutalen Ruck riss er seine Füße nach vorne und trat dem Piraten zwischen die Beine. Vor Schmerz aufjaulend fiel der Mann hinten rüber und Gakoru erhob sich von der Pritsche. Dann zog er seine Arme nach vorne und riss die Verankerungen der Ketten aus der Wand. An den Verankerungen blieb ein schwerer Brocken Beton hängen, ungefähr so groß wie ein menschlicher Kopf. Während er die linke Hand still hielt schwang er den Brocken an der rechten Kette einmal herum und lies ihn dann auf dem Brustkorb des am Boden liegenden Piraten aufschlagen. Der Brustkorb wurde wortwörtlich einfach zerquetscht.
 

Die beiden Männer an der Tür wussten gar nicht was geschehen war, so schnell war es von statten gegangen. Mit großen Augen starrten sie Gakoru an. Als ob die Brocken am Ende der Ketten nichts wiegen würden schoss er nach vorne und stoppte auf der Türschwelle. Durch den Schwung wurden die zwei Steinbrocken weiter nach vorne gerissen und trafen genau die beiden übrigen Piraten, welche einfach nach hinten geschleudert wurden. Der Mann zu seiner rechten war bereits bewusstlos, während der Linke in einen wilden Hustenkrampf, durchtränkt von stöhnenden Schmerzenslauten, verfallen war.
 

Mit der rechten Hand griff er an die linke Kette und riss sie, ebenfalls ohne große Mühe, einfach ab. Zwar konnte der Pirat das sehen, aber sein Körper schmerzte viel zu sehr als das er darauf hätte mit mehr reagieren können, als seine Augen vor Erstaunen weit auf zu reißen. Genau wie mit der ersten verfuhr Gakoru auch mit der zweiten Fessel. Er packte die Kette so nah wie möglich am Felsen und hob sie über den Piraten. Dieser wollte noch schützend die Hände vor den Kopf heben, aber der Kopfgeldjäger hatte die Kette schon losgelassen und der schwere Stein zerschmetterte seinen Kopf einfach.
 

Nun nahm er sich die Zeit sich umzusehen. Die Festung wirkte so primtiv und simpel wie die Männer die er gerade getötet hatte. Er ging in die Hocke und nahm sich einen der Säbel und die Pistolen von allen drei Männern. Draußen auf dem Gang klopfte jemand an eine Zellentür.
 

„He da!“, drang eine Männerstimme durch die Tür, die kein Sichtfenster hatte, „Bitte lass mich frei...“
 

Gakoru schenkte dem Rufen keinerlei Beachtung, sondern ging einfach weiter, die weiteren, immer lauter werdenden Hilferufe des Mannes in der Zelle ignorierend. Diese Gruppe von Piraten hatte nur sechs Mitglieder, den Anführer mit eingerechnet. Kaum zu glauben dass die örtliche Polizei es nötig hatte, einen Kopfgeldjäger zu engagieren, um die Stadt von diesem Problem zu befreien. Doch die Bezahlung war und der einzige Grund, warum Gakoru sich überhaupt bereit erklärte hatte, diesen Auftrag anzunehmen. Die Basis war klein und die Verbrecher hatten nicht daran gedacht, ihm die Augen zu verbinden, was seine Orientierung erheblich erleichterte.
 

Zielsicher schritt er durch die Basis und kam bei den Schlafräumen an. Schnell stellte er fest das sich niemand hier aufhielt und somit setzte er seinen Weg fort. Nach nur wenigen Schritten gelangte er zu den Aufenthaltsräumen. Zwei Piraten saßen sich dort gegenüber an einem Tisch und unterhielten sich. Schnellen Schrittes stand Gakoru hinter einem der Beiden. Sein Gegenüber wollte ihn noch warnen, da hatte Gakoru bereits den Abzug der Pistole gedrückt, die er dem Mann vor sich an den Hinterkopf gehalten hatte. Ein paar Blutspritzer landeten im Gesicht seines Gegenübers, der Großteil des Piratenschädels jedoch verteilte sich auf dem Tisch. Der Kopfgeldjäger lies die Waffe aus der Linken achtlos auf den Boden fallen, zog mit der rechten Hand den Säbel vom Gürtel ab und köpfte den zweiten Mann ohne große Probleme. Er war tot bevor er überhaupt begriffen hatte, was seinen Kameraden getötet hatte.
 

Nun lies Gakoru auch den Säbel auf den Boden fallen und nahm in jede Hand eine Pistole. Das Quartier des Kapitäns war nicht weit und er hoffte, dass er sich dort aufhielt. Er wollte nicht mehr Zeit mit der Suche verschwenden als unbedingt nötig. Doch schon von weiten konnte er ein eingeschaltetes Radio aus dem Raum schallen hören. Als er nur noch einige Meter von der Tür entfernt war nahm er Anlauf und sprang mit dem Fuß voran gegen die Tür. Die Holztür wurde krachend aus ihren Scharnieren gerissen und der Mann im Inneren des Raumes erschrak sichtlich.
 

Hastig griff er nach einer Pistole die auf einem kleinen Tisch neben ihm lag, doch Gakoru war schneller und schoss. Da diese Pistolen mit kleinen Schrotladungen schossen wurde die Hand förmlich durchsiebt und vor Schmerzen schreiend zog er sie wieder zurück. Blitzschnell stand Gakoru neben ihm und blies ihm mit seinem verbliebenen Schuss wortwörtlich das Hirn aus dem Schädel. Leblos sackte der dickliche Mann in seinem Sessel zusammen.
 

Gakoru warf die Pistolen auf den Boden, seufzte kurz und sah sich um. Auf dem Tischchen neben der Pistole stand eine Flasche, offensichtlich mit einem alkoholischen Getränk gefüllt, die von der Schrotladung wie durch einen Zufall verfehlt worden war. Er nahm die Flasche, zog den Korken mit den Zähnen heraus, spuckte ihn auf den Boden und nahm einen Schluck. Whiskey, ein sehr teurer sogar.
 

Diese Piraten auszulöschen war noch einfacher gewesen als er gedacht hatte. Nun würde er sich in ihr Lager begeben, seine Sachen wiederholen, Dinge von wert mitnehmen und dann mit ihrem Schiff dieses Eiland verlassen. An der Küste würde geradewegs zum Bürgermeister gehen und seine Belohnung einstreichen.

Auftrag

Gakoru verlies das Rathaus mit einem unaufälligen Briefumschlag, in dem sich einige tausend Qen befanden. Für eine Sekunde stellte er sich tatsächlich die Frage ob die Polizei dermaßen unfähig sein konnte, aber eigentlich war es ihm egal. Anstatt noch weiter darüber nach zu denken ging er zum ersten Waffengeschäft das er in der Küstenstadt fand. Hinter dem Thresen saß ein alter Mann mit Brille, welcher gerade dabei war eine Pistole zu reinigen. Die Einzelteile der Schusswaffe lagen dabei auf der gläsernen Theke.
 

„Guten Tag.“, begrüßte ihn der Mann ohne von der Waffe aufzusehen, „Was kann ich für sie tun?“
 

Anstatt zu antworten griff Gakoru in das Innere seines Mantels und begann seine Waffen auf den Thresen zu legen. Nach und nach legte er sein Kurzschwert, zwei Pistolen, zwei kleinere Schrotgewehre und zwei Automatikpistolen ab. Die Anzahl der Waffen lenkte sichtlich die Aufmerksamkeit des Alten auf sich. Er legte den Lauf der Waffe beiseite und rückte seine Brille zurecht, dann sah er zu Gakoru auf.
 

„Junge... wie kannst du das alles nur tragen?“, wollte der Mann sichtlich erstaunt wissen.
 

Der Jüngere antwortete jedoch wieder nicht, sondern holte ein paar Scheine hervor. Er wusste nicht genau wie viel Qen er da in der Hand hielt, vermutlich ein paar Hundert.
 

„Wartung.“, sagte er nun, „Bis Morgen.“
 

„Ja... jawohl.“, brachte der Alte gerade noch so heraus, bevor Gakoru den Laden verlies.
 

Wieder im Freien sah Gakoru um. Es war bereits früher Abend und all zu viel konnte und wollte er nicht unternehmen. So beschloss er noch etwas zu essen, bevor er sich ins Hotel zurück begeben und schlafen würde.
 

***

Der nächste Morgen war sonnenstrahlend und warm. Gleich nachdem er aufgestanden war, hatte der Kopfgeldjäger seine Waffen abgeholt. Der alte Mann hatte ganze Arbeit geleistet. Er hatte sich sogar die Mühe gemacht und einige Kratzer und andere „Gebrauchsspuren“ von den Waffen. Zwar war dies nichts worauf er wert legte, aber es war immerhin eine nette Geste. Dennoch schien es so, als wäre der alte Waffenhändler so ziemlich der einzige der schon so früh in seinem Geschäft anzutreffen war, weshalb Gakoru nichts anderes übrig blieb als seinen morgentlichen Kaffee aus dem Automaten zu holen. Gerade als er die Münze eingeworfen hatte bemerkte er eine Person hinter sich. Groß, kräfitg gebaut – er machte sich innerlich zum Kampf bereit.
 

„Sind sie Gakoru, der Kopfgeldjäger?“, fragte der Mann.
 

Gakoru hingegen machte keine Anstalten darauf zu antworten. Stattdessen wartete er bis der weiße Plastikbecher sich mit der dampfenden Brühe, die die Aufschrift auf dem Automaten als „guten Bohnenkaffee“ anpires gefüllt hatte, bevor er sich zu dem Mann umdrehten und locker an den Automaten lehnte. Sein Gegenüber war ein Stückchen größer als Gakoru selbst und trug einen schwarzen Anzug. Die Augen des Glatzkopfes verbarg er hinter einer Sonnenbrille.
 

„Nun?“, hakte er nach, „Sie sind es doch oder?“
 

Schlürfend nippte er an seinem Kaffe, bevor er dem Mann durch ein knappen Nicken antwortete.
 

„Dann darf ich sie bitten mit mir zu kommen? Mein Boss hat einen Auftrag für sie. Ich soll ihnen ausrichten das es sich für sie mehr als lohnen wird.“
 

***

Das Büro in das er geführt worden war, war für seinen Geschmack ziemlich protzig eingerichtet. An den Wänden hingen einige tote Tiere und es war generell viel Gold eingesetzt worden. Er hatte auf einem bequemen Ledersessel Platz genommen, welcher vor einem massiven Schreibtisch stand, hinter dem jedoch niemand saß. Schließlich konnte er hören wie sich nach einigen Minuten die Tür hinter ihm öffnete und wieder schloss. Ein Mann mittleren Alters ging an ihm vorbei und setzte sich hinter den Schreibtisch.
 

„Guten Morgen.“, begrüßte er ihn, „Da die Zeit drängt, will ich nicht unnötig viel Zeit mit Höflichkeitsfloskeln verschwenden.“ Etwas was Gakoru nur recht war. „Ich habe einen Auftrag für sie. Bei ihrem Ziel handelt es sich um einen Magier der gegen eines der höchsten Gesetze verstoßen hat – Nutzung von Komprimierungsmagie. Dies wird mit dem Tode gestraft. Bedauerlicherweise sind die Hohenpriester der Stadtgarde auf einer wichtigen Mission im Ausland und der normalen Polizei oder der kleinen, militärischen Streitkraft dieser Stadt, kann man eine solche Gefahr nicht zumuten.“ Erschob Gakoru eine Akte herüber. Als dieser sie aufschlug sah er einige Fotos. „Der Magier und seine Gefährten befinden sich in einem örtlichen Gasthaus.“
 

Gakoru sah sich die Bilder durch, als er plötzlich inne hielt. Es handelte sich um eine Großaufnahme ihres „Anführers“. Natürlich erkannte er ihn sofort. Und auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken lies, so kochte er innerlich vor Wut und Aufregung.
 

„Bezahlung?“, fragte er eiskalt und klappte die Mappe wieder zu.
 

„Eine Million Qen für den Anführer... halb so viel für jeden seiner Gefährten.“
 

„Gut.“, stimmte er zu und stand auf.
 

„Sie befinden sich im Gasthaus „Zum gesunkenen Anker“.“, erläutertete der Mann, „Einer unserer Männer wartet dort und beobachtet das Haus.“
 

Gakoru hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Viel mehr malte er sich in Gedanken bereits aus wie er seine Zielperson töten würde. Die Weggefährten waren ihm weitesgehend egal, all seine Gedanken kreisten nur um den Anführer dieser Truppe. Ein hämisches, beinahe irrsinniges Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus.
 

„Koragon...“, zischte er, „Endlich habe ich dich!“
 

***

Obwohl er nicht besonders schnell gegangen war, dauerte es nur wenige Minuten bis Gakoru den Mann erreicht hatte. Er trug exakt denselben Anzug wie derjenige, der ihn auch eingeladen hatte mit sich zu kommen. Wie ein normaler Passant saß er in einem Cafe gegenüber dem Gasthaus, welches sich als kleines Hotel entpuppte.
 

„Sie sind der Kopfgeldjäger?“, begrüßte der Mann ihn und griff in das Innere seines Anzugs, „Das hier ist für sie.“ Er stellte ein Glas auf den Tisch in dem sich zwei pinke Lichter befanden. Sie strahlten so hell wie zwei kleine Sonnen. „Damit können sie die Zielpersonen aus dem Haus locken. Die Feen sind an die Energie des Anführers gebunden.“
 

Gakoru wusste was diese „Lichter“ waren. Es handelte sich um sogenannte Nachrichtenfeen. Sie wurden magisch auf ein Ziel ausgerichtet und konnten dann eine Nachricht übertragen. Niemand wusste wirklich genau wieso sie magische Energie spüren konnten, aber sie konnten es.
 

Zuerst wollte der Kopfgeldjäger es bloß als alberne Spielerei abtun und das Glas stehen lassen, doch dann kam ihm eine sinnvolle Verwendung dafür in den Sinn. Schweigend nahm er das Glas an sich und stellte sich auf die Straße. Mit einer Hand schraubte er den Deckel ab, nahm eine der Lichtgestalten zwischen drei Fingerspitzen und flüsterte ihr eine Nachricht zu. Dann lies er sie los, nahm sich gleich die zweite Fee heraus und tat es genauso mit ihr. Er schaute nach oben. Die Fee flog an ein Fenster heran und verharrte dort.
 

„Was ist das?“, Dolorian schaute ans Fenster.
 

„Das ist eine Nachrichtenfee... mach das Fenster auf!“, antwortete Kizu.
 

Der Schwertkämpfer tat wie ihm geheißen. Die kleine Gestalt flog schnurstracks auf Koragon zu und verharrte kurz neben seinem Ohr, bevor sie sich nach einigen Sekunden in Luft auflöste.
 

„Was hat sie gesagt?“, wollte Kizu wissen.
 

„Komm ans Fenster.“, antwortete Koragon etwas konfus, während er an das Fenster schritt und hinaussah.
 

Seine Augen wanderten kurz über den Platz, bis er schließlich IHN erblickte. Es kam ihm so vor als würde sein Herz stehen bleiben und eine eisig kalte Hand drückte seine Innereien zu einem einzigen Ball zusammen. Der Magier bemerkte gar nicht die zweite Fee die zu seinem Ohr herangeflogen kam. Wie schon ihre Vorgängerin verharrte sie neben seinem Ohr, dann löste sie sich in Nichts auf.
 

Gakoru lies das Glas auf den Boden fallen und schritt in das Gasthaus hinein.
 

„Und was hat dir die nun gesagt?“, wollte Dolorian wissen.
 

„... jetzt weiß ich wo du bist...“, hauchte Koragon.
 

„Was?“
 

„LOS!“ Er machte auf dem Absatz kehrt, „Packt sofort eure Sachen zusammen! Ihr habt vielleicht zwei Minuten!“
 

„Was redest du da? Was ist los?“
 

„Jemand gefährliches kommt her! Stell jetzt keine Fragen und tu verdammt noch mal was ich dir sage!“, bellte er.
 

Zwar mochte Dolorian es nicht, einfach so blinden Befehlen zu folgen, aber es blieb ihm wohl nichts anderes übrig. Koragon schritt vor die Tür, legte Zeige- und Mittelfinger auf den Türrahmen und murmelte kurz etwas vor sich hin. Eine hellblaue Aura bildete sich um die Fingerspitzen und während er kontinuierlich etwas vor sich hin murmelte, fuhr er mit den Fingerspitzen weiter über den Rahmen.
 

„Fertig!“, rief Dolorian und schulterte seinen Rucksack.
 

„Ebenso!“, kam es von Kizu.
 

„Verlasst das Gebäude über das Fenster!“, befahl Koragon, immer noch mit den Fingern auf dem Türrahmen, „Und egal was passiert, kommt nicht wieder ins Haus!“
 

„Was ist mit dir?“ Dolorian packte sich Shigemi und warf sie über die Schulter.
 

„Ich komme nach, seht zu das ihr hier raus kommt!“
 

Immer noch gefiel es Dolorian gar nicht, aber er hielt es für das Beste zu tun was Koragon sagte. Fragen was eigentlich los war konnte er hinterher immer noch. Zuerst sprang Dolorian aus dem Fenster. Shigemis Gewicht wirkte beim Aufprall zwar schwerer als sie eigentlich war und zwang ihn in die Knie, dennoch landete er sicher.
 

„Was ist los?“, fragte sie und schaute verdutzt nach oben.
 

Kizu landete neben Dolorian im staubigen Boden und sah zum Hotelfenster hinauf.
 

„Wer auch immer das ist... es scheint ernst zu sein.“, sagte sie zähneknirschend zu sich selbst.
 

Koragon schritt von der Tür weg. Der gesamte Rahmen leuchtete nun in einem schwachen Licht, dass man bei normaler Beleuchtung so gut wie gar nicht wahrnehmen würde. Der Magier stellte sich mit dem Rücken ans Fenster, hielt seine Handflächen zueinander gerichtet vor sich und murmelte erneut eine Formel. Zentral zwischen seinen Händen bildetete sich eine kleine Lichtkugel von der sich immer wieder winzige Blitze in alle Richtungen absonderten. Die Blitze rissen jedoch genauso schnell ab wie sie entstanden und stellten für niemanden eine Gefahr dar. Plötzlich erschien um die Lichtkugel eine Art schwarzer Schutzschild, der aber dennoch durchsichtig war. In dieser Position verharrte Koragon.
 

Der Angstschweiß lief ihm über die Stirn. Nie hätte er gedacht seinen Bruder hier zu treffen... und er hatte gehofft er würde es nie tun. Er fürchtete Gakoru genau so sehr wie er ihn auch liebte, immerhin war er sein älterer Bruder. Aber dennoch obsiegte eindeutig die Angst. Nur zu gut wusste er warum er hier war... warum er nun auf dem Weg zu diesem Zimmer war.
 

Jäh wurde er aus seinen Gedanken gerissen als ein Stiefel durch Tür aus ihren Angel riss und durch den halben Raum schleuderte. Gakoru riss eine Pistole nach oben, doch bevor er abdrücken konnte verzerrte sich der Raum vor ihm.
 

Was nun geschah, war für Koragon wie in Zeitlupe. Vor der Tür entstand ein winziges, schwarzes Loch, welches die Umgebung einzusaugen schien. Mit jedem Augenblick verzerrte sich der Raum immer mehr zu diesem einen Punkt hin. Der Sog, welcher sich direkt vor Gakoru befand, trat so überraschend auf das es den Kopfgeldjäger vollkommen aus dem Gleichgewicht brachte. Noch während dieser Vorgang von statten ging schleuderte Koragon seine Kugel nach vorne. Das schwarze Loch brach schließlich zusammen, der Raum entzerrte sich wieder und auch der Sog nahm wieder ab.
 

Erneut versuchte Gakoru zu zielen, sah jedoch nun die dunkle Kugel mit dem hell leuchtenden Kern auf sich zufliegen. Koragon sprang nach hinten durch das Fenster und ballte seine offene, nach vorne ausgestreckte Hand zu einer Faust. Die dunkle Hülle zersprang als ob sie aus Glas wäre, während der Kern seinen Flug fortsetzte. Mit jedem Augenblick wurden die Blitze die von dem Kern ausgingen größer und deutlicher sichtbar, bevor die kleine Supernova explodierte.
 

Ein tiefes Grollen ging durch den Boden bevor die Druckwelle kam und Koragon nach hinten schleuderte. Der hintere Teil des Gasthauses explodierte mit einem lauten Knall. Der Magier überschlug sich einige Male bei seinem Aufprall auf der Straße, doch er hatte sich erstaunlich schnell wieder aufgerappelt.
 

„Was hast du getan?“, wollte Dolorian vollkommen baff wissen.
 

„Ich erklärs auf dem Weg, kommt, wir müssen uns beeilen!“
 

„Aber wohin?“
 

„Weg von hier!“
 

Koragon zerrte, immer noch angeschlagen von seiner Flugeinlage, Kizu und Dolorian mit sich, welche aber schon nach wenigen Schritten von selbst neben ihrem Gefährten entlang gingen.
 

„Wer ist dieser Typ?“
 

„Sein Name ist Gakoru, er ist Kopfgeldjäger.“, antwortete Koragon, immer noch ein wenig außer Puste. Die Zauber hatten viel Energie gekostet, ZU viel. Aber wenn er jetzt stehen bleiben würde wäre das nicht nur sein Tod, sondern auch der seiner Weggefährten. „Er ist auf der Jagd nach mir.“
 

„Ich habe dir doch gesagt du sollst keine Komprimierungsmagie nutzen!“, zischte Kizu.
 

„Nein... das ist es nicht. Er jagt mich nicht wegen eines Verbrechens – er jagt mich weil er mich hasst. Gakoru ist mein Bruder.“
 

Sowohl Dolorian als auch Kizu schaunten erstaunt zu Koragon herüber, welcher zielstrebig auf eine alte Miene zusteuerte. Der Berg war riesi und man konnte bereits den Eingang erkennen. Dort könnte Gakoru sie nicht so schnell finden und er hätte Zeit um sich zu erholen. Würden sie nun auf einem anderen Wege versuchen zu entkommen würde es nur noch mehr Chaos und Zerstörung geben. Koragon tat es schon leid was er mit der Herberge angestellt hatte, nun musste er da nicht noch mehr Leute als nötig mit hinein ziehen.
 

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Gakoru musste aufgrund des aufgewirbelten Drecks husten, während er einige Trümmer von sich herunterschob. Zwar wusste er nicht WAS das gerade war, aber er wusste das es seinem Opfer zur Flucht verholfen hatte. Ganz offensichtlich hatte er das bisschen Hokus-Pokus was sein jüngerer Bruder beherrschte unterschätzt.
 

„Hier ist noch einer!“, brüllte jemand und ein paar Männer schoben einen dicken Holzbalken über Gakoru weg.
 

Dieser kam nun gänzlich aus der Ruine hervor, die Mal eine Haushälfte gewesen war, und klopfte sich den Dreck von seinem Mantel ab.
 

„Sind sie okay?“, erkundigte sich ein Mann besorgt, doch Gakoru ging einfach an ihm vorbei.
 

Er sah sich in alle Richtungen um. Das ganze Dorf musste sich hier versammelt haben um bei Bergungsarbeiten zu helfen. Doch von Koragon war keine Spur. Innerlich fluchte er.
 

„In welche Richtung sind sie?“, knurrte er.
 

„Ich glaube in Richtung der Miene.“, antwortete ein alter Mann, „Da hin sind vier Leute gegangen, aber ich weiß nicht ob es die waren, die hier für verantwortlich sind. Aber dort gibt es gar nichts, die Miene ist seit Jahrzehnten stillgelegt.“
 

Gakoru hörte nicht weiter zu sondern steckte seine Waffe weg und begann zu laufen. Der Alte war so freundlich gewesen und hatte in die Richtung gedeutet in der sich die Miene befand und es dauerte auch nicht lange, bis der Kopfgeldjäger den Eingang sah, in dem eine kleine Gruppe von Personen verschwand. So dumm in eine Miene zu gehen KONNTEN sie doch gar nicht sein. Denn soweit es Gakoru betraf, hatte er noch nie von einer Miene gehört, die über mehr als einen Ausgang verfügte.

Tod

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Alternatives Ende #1

Alternatives Ende #1

„Hey, da ist tatsächlich noch wer! Er ist verletzt, holt einen Art!“
 

Ein paar kräftige Männer warfen die Steine die den Eingang zur Miene verschüttet hatten einfach hinter sich. Eine junge Frau lief wieder in Richtung Dorf. Müde und mit leerem Blick schlurfte er aus der Miene heraus. Ein alter Mann war unter den sonst so jungen Männern mit dabei. Er musterte den jungen Mann.
 

„Du warst doch in der Stadt...?“, fragte er und rückte seine Brille zurecht, „Was ist da drin passiert?“
 

Schwer atmend schlurfte er an den Männern vorbei. Vor sich sah er alles nur noch verschwommen, Dinge drangen wie unter Wasser an sein Gehör, aber die frische Luft sorgte bereits dafür das es ihm ein klein wenig besser ging. Er würde schon wieder auf die Beine kommen.
 

Mit letzter Kraft schleppte er sich ein wenig dem Strand entgegen und lies sich bei einem großen Stein, den er als Rückenlehne nutze, nieder. Mit seinem Daumen drückte er die Kammer des Revolvers aus der Halterung, hielt die Waffe nach oben und die leeren Hülsen in den Sand fallen.
 

Schweigend trat ein Mann in einem schwarzen Anzug an ihn heran. Er griff in das innere seines Oberteils und holte einen Umschlag hervor, welchen er ihm in den Schos warf.
 

„Ihre Bezahlung, wie vereinbart.“, meinte er und ging wieder von dannen.

Alternatives Ende #2

„Hey, da ist tatsächlich noch wer! Er ist verletzt, holt einen Art!“
 

Ein paar kräftige Männer warfen die Steine die den Eingang zur Miene verschüttet hatten einfach hinter sich. Eine junge Frau lief wieder in Richtung Dorf. Müde und mit leerem Blick schlurfte er aus der Miene heraus. Ein alter Mann war unter den sonst so jungen Männern mit dabei. Er musterte den jungen Mann.
 

„Du warst doch in der Stadt...?“, fragte er und rückte seine Brille zurecht, „Was ist da drin passiert?“
 

Schwer atmend schlurfte er an den Männern vorbei. Vor sich sah er alles nur noch verschwommen, Dinge drangen wie unter Wasser an sein Gehör, aber die frische Luft sorgte bereits dafür das es ihm ein klein wenig besser ging. Er würde schon wieder auf die Beine kommen.
 

Mit letzter Kraft schleppte er sich ein wenig dem Strand entgegen und lies sich bei einem großen Stein, den er als Rückenlehne nutze, nieder. Mit seinem Daumen drückte er die Kammer des Revolvers aus der Halterung, hielt die Waffe nach oben und die leeren Hülsen in den Sand fallen. Müde lies er seine Hand wieder nach unten sinken. Er war zu geschafft um noch irgendetwas zu tun. Stumm glitt eine Träne über Koragons Wange.
 

„Bruder...“ Er bewegte zwar seine Lippen, aber es fehlte ihm die Kraft zu sprechen. „Es tut mir so leid... ich habe das nie gewollt...“
 

Langsam schlossen sich seine Augen. Was er nun brauchte, war Schlaf, Zeit und nach diesen beiden Dingen medizinische Versorgung. Doch nun wollte er einfach nur schlafen...



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Kommentare zu dieser Fanfic (1)

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Von:  Komunikaze
2007-09-04T23:13:19+00:00 05.09.2007 01:13
Splatter
Lohnt nicht weiter zu lesen.

Drei Charas schon tot und noch soviel Geschichte übrig.
Außerdem schade, dass Kyodotai damit dann ja enden müsste, weil es keine Gemeinschaft mehr gibt.

Die Fähigkeiten aller Personen sind sehr stark - zu stark - übertrieben.
Und ich finde es unglaubwürdig, dass sich Gakoru über Nacht von allen seinen Waffen trennt, um sie warten zu lassen.

Und die Rechtschreibfehler (Miene statt Mine, fehlende Worte und fehlende Satzenden, falsche Namen) stören den Lesefluss, da sie teilweise den Sinn entstellen und man raten muss, was gemeint sein könnte.

Sorry. Die Geschichte gefällt mir nicht.


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