Auf schmalem Grat von Chiron (BW x HP (Slash Pairing)) ================================================================================ Kapitel 20: Verzweiflung ------------------------ 20. Kapitel Verzweiflung Hallo ihr Lieben, vielen lieben Dank wieder für eure wundervollen Kommis, hat uns echt aufgemuntert. Will dann schon gar nicht länger stören und wünsche euch viel Spass beim Lesen..^^ Harry Potter schlug seine Augen auf und sah zu den schwarzen Vorhängen. Er hatte doch nicht geträumt, nein, er war tatsächlich in Slytherin gelandet. Ohne das er es wollte. Niemanden hatte ihn gefragt, man hatte alles über seinen Kopf hinweg entschieden. Er drehte sich auf den Bauch und sah auf die Uhr. Es war erst 5 Uhr. Zu früh. Der Grünäugige schloss seine Augen erneut und seufzte, er fühlte sich unausgeruht. Er war am vorigen Abend sehr früh ins Bett gegangen. Seinen Koffer hatte er auch noch nicht ausgepackt. Dafür war er einfach zu erschöpft gewesen. Als sein Kopf das Kissen berührt hatte, war er sofort eingeschlafen. Harry hatte durchgeschlafen und nicht einmal Alpträume hatten seine Träume durchzogen. Trotzdem war der Schlaf nicht erholsam gewesen. Der Grünäugige gab seine Bemühungen noch einmal einzuschlafen auf, als er merkte, dass er einfach nicht mehr weiterschlafen konnte. Also schleppte er sich aus dem Bett und ging zuerst ins Bad. Nachdem er eine kurze Dusche hinter sich brachte und sich daraufhin anzog, räumte er die Sachen aus seinem Koffer und sortierte sie in den vorhandenen Schrank ein. Danach stellte er seine Schulbücher, die er für den heutigen Unterricht brauchte, zusammen. Auch wenn er nicht so genau wusste, was er heute, außer Zaubertränke, Verwandlung und Zauberkunst noch hatte. Diese Fächer hatte er bis jetzt immer mit den Slytherins zusammen gehabt. Was sich schulisch bei ihm änderte, auch wenn es nur Kleinigkeiten waren, würde er wohl erst erfahren, wenn er seinen neuen Stundenplan erhalten hatte. Auf die Uhr blickend, die 6.30 Uhr anzeigte, entschied er in Richtung der großen Halle zu gehen. In diesem Augenblick setzte er ein ruhiges Gesicht auf, auch wenn in seinem Inneren immer noch ein ganz anderer Wind wehte. Aber er musste hier und jetzt durch. Als er sein Zimmer verließ, begegnete er bis zum Gemeinschaftsraum niemandem. Dort aber befanden sich schon einige Schüler, die wach waren und mit verschiedenen Dingen beschäftigt waren. Einige saßen vor dem Kamin und unterhielten sich flüsternd, oder arbeiteten an irgendwelchen letzten Hausaufgaben, die noch ein Feinschliff benötigten. Harry ging Richtung Ausgang und ignorierte deren Blicke, die ihn ein wenig neugierig und doch kalt musterten. „Potter“, sprach eine Stimme ruhig, nicht weit von ihm. Es handelte sich um Millicent Bullstrode. Harry sah verwundert hoch und blickte in ihre Richtung. Er kannte das Mädchen nur vom sehen her, hatte aber mit ihr noch nie eine persönliche Unterhaltung geführt, somit auch keine Probleme mit ihr. Für Harry schien das Mädchen sowieso eher eine Person zu sein, die sich im Hintergrund hielt und eine eigene Meinung bildete. Ihm war nie aufgefallen, dass sie Draco auf irgendeine Weise stark unterstützte, oder auf einer anderen Seite stand. „Ja?“, fragte Harry vorsichtig nach. „Wohin gehst du?“, wollte das pummelige Mädchen mit den braunen Zöpfen wissen und trat zu ihm. Ihre Schultasche hatte sie eben gerade geschultert. „Frühstücken“, murmelte Harry und zuckte bei den Worten mit den Achseln. Der Schwarzhaarige sah sie dann fragend an. „Wieso?“ „Gut... ich komme mit“, sprach sie grinsend. Sie wusste nicht wieso, aber sie wollte den ehemaligen Gryffindorschüler nicht alleine durch die Gänge von Hogwarts ziehen lassen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie Mitgefühl für den Anderen empfand. Erst jetzt fiel ihr auf, wie fertig er doch aussah und welch dunkle Augenringe er hatte. Seinem Gesicht fehlte jegliche Farbe. Harry Potter sah in ihren Augen einfach viel zu kränklich aus. Nur zu gut hatte sie die Berühmtheit in Erinnerung, wie er damals reglos auf dem Boden gelegen hatte. Es war sehr schauderhaft gewesen. „Wenn du es nicht lassen kannst“, brummte Harry nur dazu. Er ging weiter in Richtung Ausgang und wartete draußen auf das Mädchen. Innerlich war er doch ein wenig froh darüber, dass er nicht alleine gehen musste. Natürlich er kannte sie nicht, aber lieber mit ihr, als alleine in der großen Halle aufzutauchen. Schon bei dem Gedanken dort aufzutauchen, wurde ihm mulmig. Er konnte sich denken, wie er von jedem angegafft werden würde. An seine Freunde wollte er in diesem Augenblick gar nicht denken, nervös strich er sich durch die Haare. „Nein, kann ich nicht“, sagte sie, als sie neben ihn trat. Sie bemerkte sein nervöses Verhalten, ignorierte es aber vorerst. „Bis die Anderen auf den Beinen sind, ist das Frühstück fast um. Ich mag genießend essen und nicht alles in mich hineinstopfen, wie Crabbe und Goyle es immer tun. Sie haben gar keine Ahnung was gutes Essen bedeutet...“, plapperte Millicent drauf los. Harry sah sie verwundert an und musste kurz grinsen. Sie hörte nicht auf, ihn zuzuquatschen, als sie auf dem Weg zur großen Halle waren. Das störte Harry keineswegs, solange er nicht etwas darauf sagen musste und dazu kam er, zu seinem Glück, nicht. Ihre Stimme war angenehm und vor allem ruhig. Nicht so gehetzt oder hassend, sondern ganz gewöhnlich. In der großen Halle angekommen, blieb Harry kurz an der Tür stehen. Er sah über die vier Haustische. Es herrschte noch nicht viel Betrieb. Am Gryffindortisch, wie auch bei den Hufflepuffs saß noch niemand. Bei den Ravenclaws war der Haustisch schon zu Hälfte gefüllt. Am Slytherintisch saßen nur vereinzelte zweier oder dreier Gruppen miteinander. Er warf einen Blick zum Lehrertisch, dort waren außer Professor McGonagall, die ihm freundlich zunickte und Professor Snape, der ihn neutral musterte, noch niemand anwesend. „Kommst du?“, fragte Millicent, die einige Schritte vorgegangen war, aber stehen blieb, als sie bemerkte, dass Harry nicht mehr an ihrer Seite lief. „Hmm...“, kam von ihm nur und er folgte dem Slytherin-Mädchen. Am Slytherintisch setzte er sich neben sie. Er tat so, als interessierte es ihn nicht, dass die Anderen ihn beobachteten, aber innerlich hatte er sehr damit zu kämpfen. Wut stieg in ihm hoch: Wieso gafften alle so blöd? Wieso interessierte es sie, dass er nun hier saß? Sie sollten lieber ihre Nasen in ihre eigenen Angelegenheiten stecken und ihn in ruhe lassen. „Beachte sie einfach nicht“, hörte er erstaunlicherweise die Stimme von Millicent neben sich. Sie ahnte anscheinend wie es ihm in diesem Augenblick zu ergehen schien. Daraufhin fing sie wieder an, ihn mit sämtlichen Themen, die ihr einfielen, voll zuquatschen. Dieses Mal auch über die Fächer des heutigen Tages und die Hausaufgaben, die sie machen mussten. Harry hörte nur mit halbem Ohr zu, er war abermals in seinen düsteren Gedanken versunken und knabberte an einem Apfel. Er hatte nicht wirklich Appetit auf etwas. Der Tränkemeister beobachte den Jungen unauffällig. Er grüsste die Lehrer und zuletzt auch den Direktor knapp und höflich. Er konzentrierte sich aber dann wieder auf sein eigenes Frühstück und auch auf das reger werdende Treiben an den vier Haustischen. Er fand es lobenswert von Millicent sich um Harry zu kümmern. Gleichzeitig fragte er sich, wieso sie das tat. Sie gehörte zu der ruhigeren Sorte in ihrer Jahrgangsstufe. Trotzdem hieß das nicht, dass sie eine Außenseiterin war. Sie war beliebt und die beste Freundin von Pansy Parkinson. Mit Draco verstand sie sich auch, ebenso wie mit dem Rest der Klasse. Severus sah, wie die restlichen Schüler der sechsten Klasse hereinkamen und sie sich an den Tisch gesellten, allen voran Draco Malfoy. Jetzt war er gespannt wie es weiter ging. Die Halle hatte sich innerhalb von wenigen Minuten gefüllt und mittlerweile dürfte fast jeder Schüler anwesend sein. „Potter? Sitzt du nicht am falschen Tisch?“, hörte Harry den morgendlichen Gruß von Draco Malfoy. Außer ein paar einzelnen, lachte niemand darüber. Entweder einige waren noch mit dem Kopf im Bett, interessierten sich gar nicht dafür, da sie Morgenmuffel waren oder sie hatten riesigen Hunger und mampften gerade alles in sich hinein, wie Crabbe und Goyle. Die oberste Priorität bei ihnen, schien wirklich das Essen zu sein, bestätigte sich Harry gedanklich seine Theorie. Diese hatte er vor langer Zeit einmal mit Ron aufgestellt, als sie in der zweiten Klasse eine Zeitlang vor dem Kamin gesessen hatten. „Sag mal, hast du die Ohren heute auf Durchzug, Potter? Hast du dir vorgenommen taub zu sein, wenn man mit dir redet?“, bohrte Draco weiter. Hier blickte Harry auf und sah zu Draco, der ihm vis-a-vis saß. Draco musste kurz inne halten, als er die Augenringe sah und die rot unterlaufenen Augen. „Nein Malfoy, wieso sollte ich dich anhören? Alles was du für mich übrig hast, sind ja nur blöde Kommentare und Sticheleien. Also, nichts Neues für meine Ohren“, er lenkte seinen Blick wieder zum Teller, der nur von einem halb gegessenen Apfel und von einem unbestrichenen Toast belegt war. Blaise Zabini der neben Draco saß, kniff leicht seinen Augen zusammen. Der Schwarzhaarige sah in Harrys Aura etwas Ungewöhnliches, schob es aber vorerst weg und ignorierte es. Stattdessen meinte er nur: „Besser wäre es, wenn du uns beachtest Potter. Wir sind auch nicht gerade erfreut, dich hier bei uns zu haben. Wenn du meinst aus der Reihe tanzen zu müssen, zieht es für dich Konsequenzen mit sich.“ „Ach, jetzt bin ich der Dumme? Wer greift mich hier die ganze Zeit verbal an!“ Hierbei blieb sein Blick wütend auf Draco liegen. Die Pupillen hatten sich verdunkelt vor Wut. „Ich will nur meine Ruhe... ist das so schwer? Ihr seid immer die, die damit anfangen. Ich tue gar nichts. Ich wollte auch nie in diesem Haus sein!“ Danach stand er auf und verließ die Halle mit schnellen Schritten. Albus Dumbledore beobachtete das, was in Slytherintisch abging, mit Genugtuung. Die Entscheidung, dass er Harry nach Slytherin gesteckt hatte, schien richtig gewesen zu sein. Die Slytherins machten es dem Potter-Erben nicht leicht und genau das war seine Absicht. Sein Tränkeprofessor hatte hier einen sehr guten Vorschlag vorgelegt, auch wenn er am Anfang eher skeptisch dem gegenüber gewesen war. Jetzt, als er sah, wie man mit Harry umsprang, war die Unsicherheit weg. Er war mit der derzeitigen Situation mehr als zufrieden. Severus sah dessen Blick und brummte leise vor sich hin. Danach blickte er wieder auf seinen eigenen Haustisch. Er konnte nicht fassen, was hier gerade ablief. Waren seine Worte gestern so undeutlich gewesen, oder welchen Teil hatte Draco hier nicht verstanden? Er hatte gerade beobachten können, wie Harry wütend und aufgeregt den Tisch der Slytherins verlassen hatte und bemerkte auch das hämische Grinsen von Draco, welches Blaise ebenso erwiderte. Das Grinsen verging ihnen allerdings wieder, als Pansy ihnen etwas zuflüsterte. Draco und Blaise sahen beide zu ihrem Hauslehrer. Ohja! Severus war sauer und anscheinend sah man es ihm an. Das war auch gut so. Der Lehrer würde sich später die beiden Schüler vornehmen, noch vor seinem Zaubertränke-Unterricht. „Was ist denn bei denen los?“, fragte Narzissa, die das ganze bis zu diesem Augenblick, als Harry eilig die Halle verließ, schweigend beobachtet hatte. „Scheint ein Streit gewesen zu sein. Ich werd das gleich nachher überprüfen... Dein Sohn erschwert Potter den Einstieg in Slytherin, so etwas werde ich nicht dulden“, sprach Severus flüsternd, dass nur sie ihn hören konnte. Narzissa nickte nur leicht bei den Worten. Sie hatte von Severus erzählt bekommen, wie ein paar seiner früheren Klassenkameraden ihn zusammengeschlagen hatten und der Heuler von Mrs. Weasley war auch nicht zu überhören gewesen. Narzissa wusste, dass der Junge seit den Sommerferien für den dunklen Orden völlig Tabu geworden war. Wer ihn verfluchte oder sogar versuchte zu töten, musste mit einer heftigen Strafe seitens des dunklen Lords persönlich rechnen. Narzissa war ebenfalls eine Todesserin, ebenso wie ihr Mann. Die beiden Malfoys gehörten zu der Elite des schwarzen Ordens, auch genannt innerer Kreis. Über das Verhalten des dunklen Lords und Harry Potter konnte sie nur Vermutungen aufstellen, welche für ihre Augen wie folgt aussahen: Anscheinend gab es zwischen ihrem Meister und dem Potter-Erben einen Waffenstillstand. Es war nicht bekannt, wieso oder warum es so war. In einem war sie sich aber sicher, Harry Potter war nicht mehr der Goldjunge von Dumbledore. Dies hatte sie auch von Severus versichert bekommen. Nur den Grund hatte sie noch nicht erfahren. Narzissa war sich aber sicher, es irgendwann einmal zu erfahren. Spätestens dann, wenn der Dunkle Lord das Ministerium eingenommen hatte, würden es alle wissen, auch die anderen Todesser. Narzissa Malfoy war auch nur in Hogwarts, weil das Ministerium sie hierher geschickt hatte, indirekt aber hatte der dunkle Lord die Fäden in der Hand. Sie hatte die Aufgabe, hier zu unterrichten und die Lage mit Severus im Auge zu behalten. Dass sie Lehrerin für Verteidigung gegen die dunklen Künste geworden ist, störte sie keineswegs. Ihr Wunsch war es immer gewesen, einmal Lehrerin zu werden. In den ersten Jahren nach ihrem Schulabgang war ihr immer wieder etwas dazwischen gekommen, dann gab es Jahre in denen es keine freie Stelle in Hogwarts gegeben hatte. Erst dank des Ministeriums und des dunklen Lords war sie hier. Sie war eine ehemalige Ravenclawschülerin und schon immer wissbegierig. Ebenso wollte sie ihr Wissen weitergeben. In ihrer Zeit in Hogwarts, war sie Vertrauensschülerin und Schulsprecherin gewesen. Die Heirat mit Lucius Malfoy war lange arrangiert gewesen, auch wenn sie am Anfang ihre liebe Mühe damit hatte, weil sie Lucius gar nicht mochte. Sie hatten erst nach dem sechsten Schuljahr angefangen, sich besser kennen zu lernen und zuletzt hatten sie sich auch geliebt. „Das könnte Ärger bedeuten“, hörte sie Severus noch sagen. Als sie sah was er meinte, wollte sie etwas erwidern, doch der Mann in Schwarz war verschwunden. Die Lehrerin konnte erkennen, wie ein paar Gryffindors die große Halle verließen, alle voran die Weasley-Geschwister. oooOOOooo Als Harry in die Eingangshalle trat und sich gerade überlegte, wohin er gehen sollte, hörte er eine bekannte Stimme hinter sich. „Harry! Harry!!!“, und sogleich spürte er Hermine, die ihm um den Hals sprang. „Oh Harry, wir haben uns solche Sorgen um dich gemacht“, schniefte das Mädchen drauf los. Der junge Welpe sah etwas verwirrt drein. „Hermine?“, flüsterte Harry hoffnungsvoll. „Ja, Harry?“, schniefte sie immer noch und hielt ihn fest, als ob sie Angst hätte, ihn gleich wieder zu verlieren. „Du hasst mich nicht?“, nuschelte er verwundert. „Wieso sollte ich das?“, fragte sie sichtlich verwirrt. „Weil ich jetzt zufällig in Slytherin bin?“, sprach Harry leicht sarkastisch. „Ach Harry! Besser dort, als bei uns. Nach der ganzen Geschichte und nachdem was wir zuletzt gehört haben“, sagte Hermine und zog ihn in eine Ecke. „Meinst du?“, fragte Harry zweifelnd und ließ sich von seiner besten Freundin mitziehen. „Ja und Neville stimmt mir bestimmt auch zu.“ Sie warf einen Blick auf den anderen Jungen, der ihr gefolgt war. Harry bemerkte erst jetzt die Anwesenheit von Neville und lächelte ihm erleichtert zu. Neville erwiderte das Lächeln ohne zu zögern. „Genau. Nur weil du in Slytherin bist, heißt das noch lange nicht, dass wir dich hassen“, sagte Neville. „Nicht ein Haus macht einen Menschen aus, sondern der Wert eines Menschen.“ Harry seufzte erleichtert und lehnte sich leicht an das Mädchen mit den buschigen Haaren. Er konnte spüren, wie sehr sich Hermine um ihn sorgte, sie legte einen Arm um seine Schulter. „Ich bin so froh, das von euch zu hören. Ich dachte schon, ich wäre für immer alleine“, wisperte Harry mit erstickter Stimme. „Nein, Harry. Keine Sorge! Wir werden dir nie von der Seite weichen.“ Hierbei streichelte Hermine beruhigend über Harrys Rücken, da sie die Unruhe, die Harry beherrschte, nur zu gut spüren konnte. Sie machte sich unendlich viele Sorgen über den Zustand ihres besten Freundes. Ihr war seine Erschöpfung keineswegs entgangen. Sie war sogar der Meinung, dass Harry eigentlich noch ins Bett gehörte. „Ach sieh mal an, wen wir hier haben“, dröhnte eine Stimme. Harry und seine zwei Freunde zuckten zusammen. „Das Pummelchen, die Bücherschlange und der Verräter. Ein nettes Treffen veranstaltet ihr hier. Was wird das denn, ein flotter Dreier?“, fragte Ron hasserfüllt. Ja, er war ziemlich sauer auf Harry. Er würde Harry nie verzeihen, dass er wegen ihm in Zukunft in ein Muggelheim gehen musste und von seiner Familie verstoßen wurde. „Ach Wiesel, halt doch die Klappe!“, sprach Hermine wütend. „Oh, hat mein Bruder einen wunden Punkt erwischt, Granger?“, sprach Ginny kichernd. Auch sie war wütend auf Harry, wegen ihrer neuen Situation. Sie wollte sich so bald wie möglich an ihm rächen. „Harry, vermisst du mich nicht?“, hauchte Colin und seine Augen blitzten bösartig. Der Grünäugige wich bei den Worten leicht zurück, auch wenn Colin einige Schritte von ihm entfernt stand. In Inneren von Harry schlich sich wieder die Angst in ihm hoch, die er immer empfand, wenn er in dessen Nähe war. In der Ferne beobachtete eine Gruppe Slytherins aus der sechsten Klasse und dessen Hauslehrer das Treiben der streitenden Gruppe. Severus wollte, oder eher konnte nicht einschreiten. Er durfte von Außen nicht zu parteiisch für Harry wirken, sonst würde der Direktor Verdacht schöpfen. Stattdessen beobachtete er seine Schüler, die schienen im inneren Konflikt mit sich zu sein. Er konnte gerade hören, wie Pansy meinte: „Ob es euch passt oder nicht. Er gehört jetzt zu uns. Fünf gegen drei ist nicht fair, Ex-Gryffindor hin oder her!“ Sie schritt erhobenen Hauptes auf die Gruppe zu. „In diesem Moment schäme ich mich dafür, in unserem Haus zu sein. Ich dachte wir würden uns alle gegenseitig unterstützen in der Öffentlichkeit. Aber ihr steht in diesem Augenblick nur hier und schaut zu, wie Potter von seinen ehemaligen Kameraden fertig gemacht wird“, gab Millicent ihren Senf dazu und schloss sich ihrer Freundin an. Bevor Draco Malfoy etwas dagegen erwidern konnte, ging Severus einen Schritt vor und deutete Draco an, ihm zu folgen. Draco brummte leise vor sich hin und folgte seinem Hauslehrer, in Richtung dessen Büro. Die anderen Schüler blieben zurück und sahen zu Pansy und Millicent. Der Grünäugige war wegen Colin zu einer Eissäule erstarrt. Dieser betrachtete ihn immer noch mit merkwürdigen Blicken. Harry schluckte innerlich und die Bilder ihrer früheren Zusammentreffen drohten hochzukommen. Seine Atmung stieg leicht an und seine Finger fingen wieder an zu zittern, er steckte seine Hände in seinen Umhang, damit es niemand mitbekam. Dieses Verhalten entging Hermine und Neville nicht, nur zu gut konnten sie sich vorstellen, was in Harry vorging. „Och Harry-Schatz, ich vermisse dich, komm doch wieder zu mir. Das letzte Mal war so atemberaubend schön“, hauchte Colin gespielt lieblich und grinste böse. Er bemerkte Harrys ängstlichen Blick. Der Jüngere genoss es, ihm auf diesem Weg immer wieder weh zu tun. „Verschwindet endlich... sonst... sonst hol ich Professor McGonagall!“, sprach Neville mutig. „Oha... Longbottom... du kannst sprechen?“, fragte Ron sarkastisch. „Potter?“, hörten die kleine Gruppe plötzlich und alle schauten in die Richtung, aus der die Stimme kam. Es war Pansy Parkinson, die ihn mit neutraler Miene musterte. Sie hat die ganze Streiterei mitverfolgt und fragte sich, was hier wirklich gespielt wurde. Sie bemerkte auch Harrys ängstliche Haltung, auch wenn er versuchte sie zu verstecken. „Ja?“, fragte Harry, so ruhig es für ihn möglich war. Er versuchte ein Zittern in seiner Stimme zu verbannen. „Kommst du? Der Unterricht fängt in einigen Minuten an“, sagte sie nur und wartete. Der Grünäugige verstand den Wink. Ohne ein weiteres Wort verließ er seine Freunde und Feinde. Als er zwischen Pansy und Millicent trat, wurde er von den beiden Mädchen sofort aus der Gefahrzone gezogen. Hermine und Neville blickten erleichtert zu den Dreien. Ron schnaubte stattdessen. Colin sah grimmig drein. Ginny war im Gesicht rot vor Wut. Seamus und Dean hielten sich zurück. „Danke“, nuschelte Harry, als sie in sicherer Entfernung waren. Seine Atmung war ruhig und das Zittern hatte nachgelassen. „Was hat das Wiesel plötzlich gegen dich?“, fragte Pansy mit leichter Neugier in der Stimme. „Eine lange Geschichte...“ Harry verstummte kurz und meinte daraufhin: „Ich erzähle sie euch mal bei der richtigen Gelegenheit.“ „In Ordnung. Du schuldest mir etwas. Vergiss das nicht“, meinte sie daraufhin. „Okay“, erwiderte Harry. Er hoffte nur, dass Pansy nicht in einem ungünstigen Zeitpunkt ihre Schuld begleichen wollte. Das Slytherin-Trio lief in Richtung Verwandlungs-Klassenraum. Dicht gefolgt vom Rest der sechsten Klasse ihres Hauses, welche über das Verhalten der Mädchen doch verwundert waren, aber vorerst schwiegen. Weiter hinten folgten Hermine und Neville. Die Beiden waren in diesem Augenblick mehr als froh, dass Harry in Slytherin anscheinend doch nicht ganz alleine war. Natürlich hatte sie die Bekanntgabe von Harrys Hauswechsel total überrumpelt. Gleichzeitig waren sie darüber aber auch sehr glücklich gewesen. Somit wurde er von den verbalen und handgreiflichen Angriffen seiner ehemaligen Freunde und Kameraden verschont. Ihnen war auch klar, dass Harry keinen einfachen Einstieg in Slytherin haben würde. In der großen Halle war es Hermine und Neville nicht entgangen, dass besonders Malfoy mit Harrys Auftauchen große Probleme zu haben schien. Die beiden Freunde hofften sehr, dass Harry in Slytherin besser aufgehoben war, als in seinem ehemaligen Haus. oooOOOooo Der Verwandlungsunterricht verging für Harry, wie in den letzten paar Wochen. Er hatte sich, wie gewohnt in die 2. Reihe mit seinen Freunden Neville und Hermine gesetzt. Die Slytherin-Mädchen, Millicent und Pansy, hatten es ohne zu murren akzeptiert und hatten sich wie gewohnt an ihre üblichen Plätze begeben. Harry ignorierte die gehässigen Blicke von Ron, Dean und Seamus. Die einige Reihen hinter ihm und seinen Freunden saßen. Er war froh, dass seine Lehrerin ihn wie gewohnt behandelte, auch wenn er das Haus gewechselt hatte. Parvati und Lavender behandelten ihn neutral, die Slytherin beachteten ihn nicht, wie gewohnt. Draco war mit einer schriftlichen Entschuldigung von Professor Snape zehn Minuten später im Unterricht aufgetaucht. Professor McGonagall hatte dies mit einem Wink zur Kenntnis genommen und ihn auf seinen Platz verwiesen. Jetzt saß Harry mit Hermine in der letzten Reihe im Zaubertränke-Klassenzimmer. In der Zeit, in welcher er abwesend war, hatten sie Heiltränke durchgenommen und die, die gut genug waren, Madame Pomfrey zur Verfügung gestellt. Also hatte Harry zu seiner Erleichterung keinen wichtigen Trank verpasst. Der Grünäugige spürte Blicke auf sich und sah hoch. Er sah direkt in graue Augen, Malfoys Augen, die ihn gefährlich anfunkelten. Der Jüngling war aus irgendeinem Grund sehr sauer auf Harry. Der junge Welpe wusste aber nicht wieso und blickte wieder in sein Buch. Er war froh, dass er neben seiner Freundin saß, auch wenn er dafür den einen oder anderen merkwürdigen Blick einkassiert hatte, besonders von Ernie und den Ravenclawschülern. Das war ihm aber so was von egal, ebenso auch die Blicke der Slytherin. Pansy und Millicent schien das nichts auszumachen, dass er neben seiner besten Freundin saß. Blaise Zabini sah ihn immer wieder mit diesem komischen Blick an, Nott dagegen sah einfach nur vor sich hin und warf nur hin und wieder einen Blick durch die Klasse. Manchmal glaubte Harry fast, dass er ziemlich oft bei Hermine hängen blieb. Harry war sich aber sicher, dass er sich das nur einbildete. Professor Snape trat genau beim Läuten der Glocke in den Klassenraum. Laufende Gespräche verstummten sofort. „Lesen Sie im Buch ab Seite 54 weiter. Neues Thema heute: Der Euphorie-Trank. Wenn Sie...“, er ließ auf der Tafel ein Rezept erscheinen. „...es gelesen haben, schreiben Sie dieses Rezept ab. Holen Sie sich anschließend die nötigen Zutaten und fangen an zu brauen! Einzelarbeit!“, schnarrte der Lehrer durch den Klassenraum. Sein Blick schweifte mit finsterer Miene durch das Klassenzimmer. Er stellte schnell fest, dass Harry mit Hermine zusammen saß. Darüber war Severus doch ein wenig erleichtert. Natürlich hätte er den Jüngeren lieber bei seinen Hauskameraden gesehen. In diesem Augenblick war es aber wichtiger, dass Harry eine Freundin an seiner Seite hatte. Severus bemerkte, dass es Harry nicht einfach hatte, sich am Unterricht zu beteiligen. Es mangelte ihm an Konzentration und er wirkte noch müder, als beim Frühstück. Danach blieb sein Blick einen Sekundenbruchteil auf Draco ruhen. Dieser las grimmig im Buch. Das verwunderte Severus wiederum überhaupt nicht. Schließlich hatte er ihn vor der Verwandlungsstunde noch mal daran erinnert, wie man seine Hauskameraden zu behandeln hatte, Potter hin oder her. Der ehemalige Gryffindor-Schüler arbeitete in den nächsten Stunden ziemlich langsam, aber gewissenhaft. Es war seine Müdigkeit, die ihm schwer in den Knochen lag und auch die düsteren Gedanken über alles Mögliche. Er hatte sich das Kapitel in Ruhe durchgelesen und das Wichtigste auf ein Stück Pergament notiert. Auf was er beim Brauen besonders achten musste, in welcher Reihenfolge die Zutaten in den Trank kamen und so weiter. Nachdem er die Zutaten zusammengesucht hatte, machte er sich ans Brauen. Harry hatte seine Zutaten so zurechtgelegt, wie er sie dann nacheinander in den Kessel werfe musste. Mit einer gewissen Erleichterung konnte er wahrnehmen, wie die Farbe immer wechselte, wie es im Buch erläutert wurde. Der Blonde beobachtete Harrys Tun von der Seite. Er hatte unauffällig eine Zutat aus dem Vorratschrank mitgehen lassen, die sehr klein war. Sie würde aber eine große Wirkung auf den Trank haben, wenn die Zutat mit der Flüssigkeit in Berührung kommen würde. Draco war wütend auf Harry Potter, sehr wütend sogar. Sein Hauslehrer hatte ihm wegen Potter den Kopf gewaschen und ihn noch einmal daran erinnert, wie er seinen Mitschüler zu behandeln hatte. Das hatte Draco so wütend gemacht, dass er beschloss sich an Potter zu rächen. Er freute sich schon auf das Donnerwetter von Professor Snape, wenn dieser Potter anschreien würde. Der Schwarzhaarige las etwas in seinem Buch nach und bemerkte nicht, wie Draco Malfoy etwas in seinen Trank warf, als er nicht hinsah. Nicht mal seinen Mitschülern fiel dies auf, sondern nur einem, dem Tränkemeister persönlich. Der Professor konnte nicht glauben, wie dreist der Blonde in diesem Augenblick war. Dass er seinem eigenen Hauskameraden den Trank manipulierte und gleichzeitig alle in Gefahr brachte. Harry Potter hin oder her, er duldete so etwas nicht. Es konnte nämlich schief gehen und den Kessel zum Explodieren bringen. Hier erkannte er trotzdem, dass dies - zum Glück - nicht eintrat. Er schritt durch die Tische und sah sich die jeweiligen Tränken kurz an und gab hier und da ein paar Bemerkungen über falsch gebraute Tränke. In diesem Augenblick sah Harry auf seinen Trank und musste zweimal hinsehen. Er war schwarz geworden. Schwarz! So sollte das nicht sein, verwirrt blickte er auf seine Zutaten und dann auf das Buch. Was hatte er falsch gemacht? Kraftlos ließ sich Harry auf seinen Stuhl fallen und tat nichts mehr. Wieso denn auch, sein Trank war hinüber. Es war seit Schulanfang der erste Trank, den Harry, seiner Meinung nach, versaut hatte. Er war sich sicher keinen Fehler gemacht zu haben. Er verstand das Ganze nicht, hoffnungslos sah er in seinen Kessel. Seine Freundin sah besorgt zu ihm hinüber, als sie dessen Benehmen bemerkte. Gleichzeitig warf sie einen Blick in Harrys Kessel und seufzte. Sie konnte ihm nicht helfen, der Trank war auf einen Schlag ruiniert, da gab es nichts mehr zu retten. Professor Snape bemerkte, auch wenn nur sehr kurz, Dracos böses Lächeln. Er würde ihn nach dem Unterrichtsschluss zurück halten, ebenso auch Harry. Es musste endlich geklärt werden. Innerlich tat Severus der Grünäugige leid. Er sah wie niedergeschlagen Harry hier saß und völlig deprimiert auf seinen wertlosen Trank sah. Der Tränkemeister trat zu ihm und sah dann zu Harrys Kessel. Er wusste in diesem Augenblick nicht genau, was Draco in den Kessel geworfen hatte, aber die Zutat hatte den Trank unbrauchbar gemacht. Es gab genug Zutaten, die das tun konnten, wenn es eine war, die überhaupt nicht in den Trank hineingehörte. Entweder die Zutat hatte eine gefährliche Wirkung oder keine, so wie jetzt. „Mister Potter, Sie werden den Trank in der nächsten Unterrichtstunde noch einmal brauen“, meinte Severus nur dazu, hob seinen Zauberstab und leerte dessen Kessel. Severus’ Stimme war so autoritär und kühl wie immer. „Ja, Sir“, meinte Harry mit belegter Stimme. „Räumen Sie auf und lesen Sie das Kapitel erneut durch“, dann ging er weiter. Enttäuscht und gleichzeitig auch ein wenig erstaunt sah Draco zu Potter hinüber. Er hatte eigentlich damit gerechnet, dass Professor Snape Potter vor der ganzen Klasse, wie sonst auch, zur Schnecke machen würde. Dies trat aber nicht ein. Nein, im Gegenteil, der Lehrer ließ ihn in der nächsten Unterrichtstunde den Trank noch einmal brauen. Der Blonde verstand die Welt nicht mehr. Hermine warf Harry einen erleichterten Blick zu. Sie hatte dasselbe wie Draco erwartet. Das blieb Harry aber zum Glück erspart. Sie fragte sich aber, wieso dies so war? Ihr war das merkwürdige Verhalten zwischen dem Tränkemeister und Harry seit dem Schulbeginn aufgefallen. Ihr bester Freund sprach auch nicht mehr abfällig und mit Hass über den Professor. Der Professor selber benahm sich Harry gegenüber immer noch gehässig, aber nicht mehr so schlimm wie noch vor den Sommerferien. Innerlich seufzte Harry auf, als es einige Minuten später zur Mittagspause läutete. „Sie werden einen Aufsatz über diesen Trank schreiben, zwei Rollen Pergament. Dieser sollte Folgendes beinhalten: Die Vor- und Nachteile dieses Trankes. Sie sollten auch nicht vergessen, die jeweiligen Zutaten zu erwähnen, wieso man sie benutzt und worauf man sonst beim Brauen dieses Trankes achten muss. Alle außer Mister Malfoy und Mister Potter können gehen“, schnarrte er zuletzt seiner Klasse zu. Harry blieb auf seinem Platz sitzen und packte mechanisch seine Sachen zusammen. Er spürte kurz eine Hand auf seinem Arm und sah hoch. Hermine sah ihn besorgt an. „Soll ich draußen auf dich warten?“, flüsterte sie ihm zu. Harry verneinte. „Geh nur, es wird wohl länger dauern“, erwiderte er matt. Sie nickte und ging, ohne ein weiteres Wort. Der Blonde war stattdessen aufgestanden und sah seinen Lehrer erwartungsvoll an. „Wieso haben Sie das getan, Mister Malfoy?“, wollte Severus streng wissen. „Was soll ich getan haben?“, fragte Draco ruhig und tat so, als ob er nicht wüsste, um was es ging. „Glauben Sie ja nicht, dass ich es nicht gesehen hab“, schnarrte Severus eiskalt. Harry sah verwirrt zu Severus und dann zu Draco. Über was redeten die beiden hier? Wieso musste er hier bleiben und das mit anhören? „Ich kann Sie verstehen, dass Sie Potter nicht mit offenen Armen empfangen können. Aber, dass Sie so dreist sind und ihm den Trank manipulieren, hätte ich von Ihnen am Allerwenigsten erwartet. Stellen Sie sich einmal vor, Sie hätten eine Zutat hinein geworfen, welche den Kessel zum explodieren gebracht hätte. Damit hätten Sie einige, wenn nicht alle anwesenden Schüler ernsthaft verletzen können“, zeterte Severus los. „So weit ist es aber nicht gekommen, Sir!“, sprach Draco kühl. „Also geben Sie zu, dass Sie es getan haben...“, stellte Severus einfach nur fest. „Ja!“, rief der Blonde entnervt aus. „Wieso?“, diese Frage kam diesmal nicht von Severus, sondern leise von Harry. „Wieso? Wieso?“, spuckte Draco diese Frage fast aus. Und sah erst einmal wütend zu Harry und dann zu Severus. „Du kommst einfach in unser Haus, ohne das wir wissen, wieso! Sie verlangen von uns...“, da sah Draco seinen Lehrer an. „...dass wir ihn, wie die anderen Mitschüler in unserem Haus behandeln sollen. Als wäre die Feindschaft der letzten Jahre gar nicht vorhanden gewesen“, sprudelte es aus Draco heraus. Der Grünäugige hatte seine Finger in die Tischkante geklammert. Er zitterte am ganzen Körper. Wut stieg in ihm empor, unbändige Wut. Er wusste nicht auf wen er mehr wütend sein sollte. Auf den jungen Malfoy, auf Dumbledore oder doch auf sich selber. Seine Nerven gaben auf, er wollte einfach nicht mehr. Sein Wolf kam hervor und Harrys Augen hatten sich innerhalb von wenigen Sekunden verdunkelt und sich zu Schlitzen geformt. Er erhob sich und seine Hände stemmten sich in diesem Augenblick auf den Tisch. Severus wusste, was das zu bedeuten hatte, nahm vorsorglich seinen Zauberstab in die Hand, aber verdeckt, so dass keiner der beiden Schüler es sah. Er wollte die nächsten Reaktionen abwarten. „ICH WÄRE NIE FREIWILLIG IN EUER HAUS GEKOMMEN!!! NIE!!! ICH MUSSTE ES ABER. IN MEINEM EIGENEN HAUS WAR ICH NICHT MEHR SICHER. NICHT VOR DUMBLEDORE UND AUCH NICHT VOR MEINEN FRÜHEREN KAMERADEN UND FREUNDEN. ICH HATTE KEINE WAHL... ich hatte einfach keine Wahl. Es wurde alles über meinem Kopf entschieden... alles...“ Seine Stimme wurde immer leiser. Erschlagen ließ sich Harry auf den Stuhl zurückfallen und fing an zu weinen. Einfach so, es war ihm egal, dass die anderen ihn sahen. Es war ihm so was von egal, dass Draco darüber lachen würde und den restlichen Slytherinschülern oder gar ganz Hogwarts davon erzählen würde. Er war fertig. Harry wollte nicht mehr. Er wollte nicht mehr Leben nicht bei diesen Voraussetzungen. Er war des Lebens müde. Verwirrt und leicht verstört sah Draco auf das kauernde Bündel Elend auf dem Stuhl. Es machte sich in seinem Inneren ein schlechtes Gewissen breit. Ja, er, Draco Malfoy – der ungekrönte Slytherin Prinz - empfand schlechtes Gewissen. Erst jetzt bemerkte er, wie labil der Schwarzhaarige wirklich war, der in diesem Augenblick auf dem Stuhl so zerbrechlich aussah. Mit sich und der Welt anscheinend fertig. Das überforderte Dracos Gefühle erheblich. Er wusste nicht damit umzugehen, also packte er wortlos seine Tasche und verließ eilig den Klassenraum, ohne die Erlaubnis des Lehrers einzuholen. Der Tränkemeister sah ihm nur hinterher, hielt ihn aber nicht zurück. Severus konnte nur ahnen, dass der Blonde erst einmal Zeit für sich zum Nachdenken brauchte. Dann blickte er zu Harry, der seinen Kopf unter den Armen versteckte und lautlos weinte. Dessen Körper bebte regelrecht und seine Schultern hoben und senkten sich immer wieder. Der Ältere hob seinen Zauberstab, er legte einen Zauber über die Tür, um sie zu verriegeln. Daraufhin verschwand er in sein Büro, um einen Stärkungstrank für den jungen Potter zu holen. Harrys Gedanken waren sehr düster, er hatte das Gefühl alles in seinem Kopf würde sich drehen. Er fühlte sich so ausgelaugt, so leer. Er wollte nicht mehr, aber niemand verstand ihn, niemand verstand seine große Verzweiflung. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte er die Stimme seines Hauslehrers. „Harry?“, fragte Severus vorsichtig nach. Er hatte bemerkt, dass der Jüngere aufgehört hatte zu weinen, seit er zurück war. In seiner Hand hielt er eine Phiole. Der Kleinere hob seinen Kopf, ihm gegenüber saß Severus. Der Andere hatte sich auf die Bank hingesetzt und sah den Jüngeren ruhig an. „Trink das, bitte. Es wird dir helfen, denn Tag zu überstehen, ist ein simpler Stärkungstrank“, erklärte Severus. Der Junge mit den strubbeligen Haaren nahm die Phiole an sich, leerte sie in einem Zug, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Tatsächlich spürte er, einige Augenblicke später, die aufkommende wärmende Wirkung des Trankes. Er fühlte sich von einer Minute auf die Andere nicht mehr so schwach. Zuletzt setzte er sich sogar wieder gerade auf den Stuhl. Severus nickte zufrieden, als er die veränderte Haltung des Jüngeren bemerkte. „Besser?“ „Ja, danke“, sprach Harry müde. „Ich bin müde... sehr müde...“, nuschelte er. ‚Ich bin einfach nur noch meines Lebens müde. Ich will nicht mehr weiter Leben’, dachte sich Harry den Rest. Der Lehrer, der diese Worte hörte, aber nicht Harrys Gedanken, meinte sanft: „Du weißt, wie gerne ich dir den Rest des Tages frei geben würde. Der Direktor erlaubt es aber nicht. Am Besten wirst du dich nach dem Unterricht erst einmal eine Runde hinlegen und ein wenig schlafen.“ Der Grünäugige nickte nur stumm bei den Worten. Daraufhin stand er auf, Severus ebenfalls. Harry schulterte dann seine Tasche und ging in Richtung der Tür. Severus trat stattdessen an seinen Schreibtisch und suchte die Pergamente zusammen, die abgegebenen Hausaufgaben dieser Klasse, die er noch Korrekturlesen musste. An der Tür drehte sich Harry noch einmal um, den Zauber hatte Severus weggenommen, als er zu seinem Schreibtisch getreten war. „Danke, danke für alles, Severus“, meinte der Jüngere und huschte hinaus. Dem Tränkemeister blieb gar keine Zeit mehr, um etwas zu erwidern, da Harry den Raum schnell verlassen hatte. oooOOOooo In Kräuterkunde, das Harry nach dem Mittagessen mit den restlichen Sechstklässlern der Slytherin besuchte, hielt sich der Welpe sehr zurück. Er hatte sich ganz nach hinten gestellt, sodass man ihn nicht gleich sah. Das Mittagessen war sehr ruhig verlaufen. Draco hatte ihn in Ruhe gelassen und ihn nur zwischenzeitlich nachdenklich gemustert, Blaise ebenso. Dies war dem Grünäugigen ziemlich egal. Er hatte einen Entschluss gefasst, das würden die Beiden auch nichts mehr dran ändern können. Er sah sich um, hier waren viele Kräuter. Pflanzen, die ziemlich giftig waren und das in verschiedenen Graden. Harry blickte sich vorsichtig um sich. Er suchte nach bestimmten Pflanzen, wo er wusste, dass sie hochgiftig waren. Sie sollten ihm helfen sein Ziel zu erreichen. Nämlich seinen Tod. Er wollte es beenden, endgültig. Und niemand würde ihn daran hindern können. Als Harry gefunden hatte, was er suchte, rückte er unauffällig an diese Stelle. Er ließ die Pflanzen, die schon verschnitten waren, mitgehen. Es waren zwei verschiedene Sorten. Eine davon war die Alraune, die anderen waren Blüten von der Pflanze Engelstrompeten. Diesen Namen fand Harry mehr als passend, da die Blüten wirklich so aussahen. Irgendwie war es Ironie des Schicksals, wenn er durch diese hochgiftige Pflanze sterben würde. Er hoffte, dass er nach seinem Ableben in den Himmel gelangen konnte um dort seine Eltern und Sirius wieder zu treffen. Nebenher hörte er Professor Sprout einen Vortrag halten. Die Schüler sahen alle zu ihr und folgten aufmerksam dem Unterricht, hierbei fiel niemandem Harrys merkwürdiges Verhalten auf. Als Harry die Pflanzen sicher in seinem Umhang verstaut hatte, lenkte er seine Aufmerksamkeit wieder seiner Lehrerin zu. Die Worte glitten an ihm vorbei, er war mit seinen Gedanken woanders, viel weiter. Er würde nach dem Unterricht gleich in sein Zimmer verschwinden und es hinter sich bringen. Harry war ziemlich sicher, dass man ihn nicht so schnell vermissen würde. Und wenn: Spätestens nach dem Abendessen würde sein Fehlen auffallen. An diesem Punkt hoffte Harry, dass er sich bis dahin schon lange in den Armen seiner Eltern und seines Paten wieder finden würde. oooOOOooo Draco Malfoy, der ungekrönte Prinz von Slytherin, war leicht besorgt. Er zeigte es aber nicht, sondern seine Miene wirkte wie immer, kühl und reserviert. Sicher hatte er, wie auch seine restlichen Klassenkameraden das Fehlen des ehemaligen Gryffindorschülers festgestellt. Aber nicht nur sie, sondern auch Neville und Hermine. Die beiden Freunde sahen besorgt zu Pansy und Millicent und dann auf die Tür. Am Liebsten wäre Hermine aufgestanden und hätte nach Harry gesucht, ebenso Neville. Allen Beiden gefiel sein Fehlen überhaupt nicht. Professor Flitwick war ebenfalls aufgefallen, dass Harry Potter nicht anwesend war. Deswegen hatte er Pansy Parkinson darum gebeten, Harry zu ihm zu schicken, wenn sie ihn antreffen würde. In Kräuterkunde hatte Draco ihn noch gesehen, auch wenn Potter sich zurückgehalten hatte und dem Unterricht gefolgt war. Manchmal hatte Draco das Gefühl gehabt, dass Potter mit seinen Gedanken ganz woanders gewesen war und seine Augen, die wieder normal wirkten, hatten einen merkwürdigen Ausdruck angenommen. Als es zum Schulende läutete, stand Draco eilig auf und nahm seine Sachen. Blaise folgte ihm dicht auf den Fersen. „Draco, was ist los?“, fragte der Schwarzhaarige seinen besten Freund. Der hatte vor Kräuterkunde von Potters ungewöhnlichem Verhalten erfahren. Bei dem Gespräch hatte der Blonde ihm auch verraten, dass Draco schwer mit seinem Gewissen zu kämpfen hatte, weil er Potter so schlecht behandelt hatte, so labil wie der Kleinere schon war. Blaise dachte über das Letzte, was Draco ihm erzählt hatte nach. War der ehemalige Gryffindor doch nicht mehr der Goldjunge von Dumbledore? Blaise musste sich eingestehen, dass es doch besser wäre, sich mit dem Anderen zu unterhalten. Einfach um ihm die Möglichkeit zu geben sie von einer anderen Seite kennen zu lernen und umgekehrt. Die Gerüchte und Geschichten, mussten sie natürlich außen vor lassen. Wie es dazu kam? Blaise verwirrte Harrys Aura total. Sie war ungewöhnlich, sehr ungewöhnlich sogar. Er hatte solch eine Aura nur selten gesehen. Bevor Blaise seine Theorie Draco erzählen wollte, beschloss er noch in der Bibliothek einige Sachen darüber nachzuforschen. Es konnte ja sein, dass er ganz falsch lag mit seiner Vermutung. Er wollte Harry Potter in keine peinliche Situation bringen. Er nahm sich vor, nach dem Abendessen in die Bibliothek zu gehen. Er musste für seine Hausaufgaben dort sowieso in einigen Werken nachschlagen. Der Blonde betrat, gefolgt von Blaise, den Gemeinschaftsraum und ging in den Gang, der zu den Zimmern der Schüler führte. Vor der Tür, die zu Potters Zimmer führte und nur zwei Zimmer weiter weg von Dracos lag, blieben sie stehen. Draco hoffte seinen Klassenkameraden hier zu finden. Blaise überließ Draco den Vortritt, auch wenn er nicht richtig verstand, was Draco eigentlich vorhatte. Der Andere hatte Blaises Fragen nämlich nicht beantwortet gehabt. „Was tust du?“, fragte Blaise. Er hatte beobachtet wie Draco an der Tür geklopft und Potters Namen rief. Bis jetzt war keine Reaktion vom Inneren des Zimmers zu vernehmen. „Potter, mach auf. Sonst komm ich einfach rein!“, rief Draco bestimmend. Er war sich irgendwie sicher, ihn dort drinnen zu finden. Wieder keine Reaktion. Draco nahm seinen Zauberstab, drückte zuerst den Türknauf nach unten. Die Tür war verschlossen. Also deutete er mit seinem Zauberstab darauf und flüsterte: „Alohomora.“ Ein Klicken erklang und daraufhin sprang die Tür auf. Als die Beiden das Zimmer betraten und sich umsahen, erwartete sie eine böse Überraschung. Sofort schlossen sie die Tür hinter sich. Sie wollten die anderen Schüler nicht noch dabei haben. Harrys Bettdecken, Laken und Kissen lagen im ganzen Raum verteilt. Pergamente, Federn, ausgelaufene zerbrochene Tintenfässer und Bücher lagen ebenfalls herum. Der Kleiderschrank war regelrecht ausgeräumt worden, die jeweiligen Klamotten lagen überall im Zimmer verstreut. Der Stuhl lag am Boden, die Gegenstände die anscheinend auf dem Schreibtisch gelegen hatten, befanden sich ebenfalls auf dem Boden. Also, wenn sie es nicht besser wüssten, hätten Draco und Blaise geglaubt, eine Bombe hätte in diesem Zimmer eingeschlagen. Das Einzige, was noch ganz zu sein schien, war der Eulenkäfig und der Koffer. Beides stand in einer Ecke des Zimmers. Erschrocken und ungläubig sahen sie in eine Ecke des Zimmers, dort kauerte eine Gestalt, diese keuchte und gab winselnde Geräusche von sich. Das Keuchen beunruhigte Draco und Blaise sehr. „Hol Professor Snape! Schnell!“, rief Draco seinem besten Freund zu. Der Andere ließ sich das nicht zweimal sagen und verließ eilig das Zimmer. Der Grünäugige vernahm nicht mehr, was um ihn ablief. Er fühlte, wie sein Kopf in einem Nebel versank, welcher immer dichter wurde. Das Atmen fiel ihm ebenfalls schwer. Seine Gedanken, sein Ich, hatte sich in die hinterste Ecke seines Bewusstseins zurückgezogen und erwartete sehnsüchtig den Tod. Er bekam gar nicht mehr mit, wie sein Körper verkrampfte und zitterte. Vorsichtig huschte Draco in Richtung der Ecke, wohin sich Harry gedrängt hat. Er bemerkte auf dem Nachttisch einiges Grünzeug, das er schon in Kräuterkunde gesehen hatte. Davon nahm Draco vorerst keine Notiz. Jetzt war es wichtiger für Harry da zu sein, der in diesem Augenblick völlig weggetreten zu sein schien. Der Blonde ließ sich neben dem Anderen auf die Knie sinken. „Potter! Mach jetzt keine Dummheiten... Hey Potter!!!“ Bei den Worten sah Draco in das sehr blasse Gesicht von Harry. Den Kleineren überkam ein Schauder, als er die Gestalt vor sich sah, wenn auch nur verschleiert. „Nein... Nein... lass mich in Ruhe... ich will nicht...“, schrie Harry ängstlich. In diesem Augenblick sah er nur Colin Creevey, dessen Hand auf seinem Arm. Panisch fing er an, um sich zu schlagen und zu treten und Tränen quollen ihm hoch. Harry schrie immer wieder, er hatte schreckliche Angst, dass der Andere ihn wieder zu etwas zwingen würde, was er nicht machen wollte. Harry realisierte gar nicht, dass es Draco war, sondern sah in dem Blonden nur seinen Peiniger. Der Malfoy-Erbe hatte auf das Zimmer sofort einen Schweigezauber gelegt, als Harry angefangen hatte zu schreien. Draco wollte niemand Ungebetenen hierher locken. „Potter... komm schon... beruhige dich... Hilfe ist unterwegs...“, versuchte Draco Harry zu beruhigen und zog seine Hand zurück, als der Andere angefangen hatte um sich zu schlagen. Der junge Welpe begriff den Inhalt von Dracos Worten nicht. Was er sah und hörte war nur immer wieder Colin. Er glaubte ihn zu hören: „Mein Schatz, du weißt was ich von dir möchte“ oder „Du dachtest doch nicht, dass du vor mir entkommen kannst!“ Harry hatte sich ganz in die Ecke gedrängt und hatte aufgehört zu schreien, seit er nicht mehr berührt wurde. Nicht nur das hinderte ihn daran, weiter zu schreien, sondern er war heiser geworden und seine Atmung verschlechterte sich zunehmend. Er flüsterte nur immer wieder, sodass Draco noch hören konnte. „Bitte nicht, Colin, ich hab dir doch nichts getan!“ Verwirrt sah Draco zu Harry, aber wagte es nicht ihn noch einmal zu berühren. Dann plötzlich hörte er, wie die Tür aufgerissen wurde und drei Gestalten den Raum betraten. Erleichtert seufzte er auf, als er sah welche Personen es waren. Es waren Blaise, sein Hauslehrer und ein... Weasley? Was machte ein Weasley hier? Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, wurde er sofort von Severus in Beschlag genommen. Weasley war sofort vor Harry in die Hocke gegangen und sah sehr besorgt in dessen Richtung. Als Bill seinen Liebling leicht am Arm berührte, fing Harry erneut an zu schreien. Er erkannte sein Umfeld einfach nicht mehr, hier nutzte auch sein ausgeprägter Geruchssinn nichts mehr. Sofort zog Bill seine Hand zurück und sah verzweifelt zu Severus. Nebenbei hörte er, wie Malfoy erzählte was passiert war, seit er hier mit Blaise aufgetaucht war. Daraufhin deutete er noch auf die Kräuter, die auf Harrys Nachttisch lagen. Severus nahm sie und untersuchte die Pflanzen. „Alraune und Engelstrompete, bei Slytherin, zwei hochgiftige Pflanzen! Er muss sofort in den Krankenflügel!“ Das Herz des Tränkemeisters raste regelrecht. Wieso hatte er die Gefahr nicht schon mittags erkannt? Als Harry seinen Klassenraum verlassen und sich bedankt hatte? Erst jetzt wurde ihm klar, wie sehr die Worte doch nach Abschied geklungen hatten. Auch wenn der Tränkemeister sehr besorgt war, setzte er eine neutrale Miene auf, innerlich verspürte er ein schlechtes Gewissen, weil er nicht besser auf Harry aufgepasst hatte. Der Rothaarige sah sehr besorgt und verzweifelt zu Harry. Harry hatte aufgehört zu schreien, nachdem Bill von ihm abgelassen hatte. Stattdessen fing der Körper des Grünäugigen an verstärkt zu krampfen. Bill nahm sich vor hier zu bleiben, egal wie lange er warten musste. Er hoffte nur, dass sie nicht zu spät waren. Der Todesser konnte verfolgen, wie Severus den Jungen auf seine Arme nahm und mit ihm aus dem Zimmer verschwand. Die beiden Slytherinschüler folgten ihrem Hauslehrer, Draco hatte zuvor noch die gefährlichen Kräuter eingesteckt, damit Madam Pomfrey sie auch begutachten konnte. Daraufhin ging Bill zur Tür und schloss sie hinter ihnen. Er sah sich im Zimmer um und besah sich das Chaos, welches Harry angerichtet hatte. Bill nahm nicht seinen Zauberstab, sondern fing an mit seinen eigenen Händen aufzuräumen. Er brauchte eine Ablenkung. Er brauchte eine Beschäftigung, solange er nicht wusste was mit Harry los war. Die Zeit würde er mit dem Aufräumen des Zimmers schon herumkriegen, bis er wusste was Sache ist. oooOOOooo Nach einigen Geheimgängen, Treppen und Korridoren, platzte Severus mit Harry in den Krankenflügel, gefolgt von Draco und Blaise, hinein. Die beiden Slytherin waren jedoch erstaunt, welches Tempo ihr Hauslehrer vorgelegt hatte, als sie hierher gerannt waren. Sie waren keinem Schüler begegnet und auch keinem weiteren Lehrer. Zu ihrem und wohl auch zu Harrys Glück. Madam Pomfrey kam überrascht aus ihrem Büro und sah Severus zu, wie er Harry gerade auf ein Bett legte. „Was ist passiert?“, fragte sie sofort und trat eilig an Harrys Bett. „Er hat diese Kräuter geschluckt, Madam Pomfrey.“ Sofort überreichte Draco der Medihexe die hochgiftigen Pflanzen. Als sie diese untersuchte, war ihr sofort klar, um welche es sich handelte und wuselte sofort zum nächsten Vorratsschrank. Dort suchte sie hastig zwei Tränke heraus und eilte zu Severus. Der hatte stattdessen Harry von seinem Schulumhang befreit und dessen Krawatte gelockert. Der Grünäugige bekam von dem ganzen Trubel, um ihn herum nichts mehr mit. Die Umgebung hatte sich um ihn verdunkelt. Seine Augen waren geschlossen. Blaise und Draco stellten sich im Krankenflügel in eine Ecke um niemandem im Weg zu stehen. Sie hatten somit einen guten Überblick über das Schauspiel, das sich hier abspielte. Sie sahen wie die Krankenschwester Harry einen dunkelgrünen Trank einflösste. Dann deutete sie Severus an, den Jungen auf die Seite zu drehen. „Dieser Trank wird dafür Sorgen, dass er alles heraus bricht, was er geschluckt hat. Danach werde ich ihm den Entgiftungstrank einflössen“, erklärte sie kurz. Der Hauslehrer von Slytherin nickte und sah Harry besorgt an. Auch wenn man äußerlich nicht wirklich etwas erkennen konnte. Er hatte seine Hand auf Harrys Schulter gelegt - für einen Außenstehenden sah es aus, als ob er Harry nur festhielt, damit dieser nicht auf den Rücken zurückkippte - Severus tat dies eher um dem Jungen so zu vermitteln, dass er nicht alleine war. Er hätte ihm sicher gerne einige Worte zu geflüstert. Auch wenn Severus sich nicht sicher war, ob Harry ihn überhaupt hören konnte. Trotzdem ging er kein Risiko ein, es wäre zu auffällig gewesen, wenn Severus Snape plötzlich ‚offiziell’ nett zu Harry war. Plötzlich fing Harrys Körper zu zittern an, ein Röcheln erklang, danach ein Husten und dann Würgegeräusche. Madam Pomfrey hatte vor Harry rechtzeitig einen Eimer gehalten, mit gutem Recht. In den nächsten Minuten erbrach Harry alles, was sich in seinem Magen befunden hatte. Als dies vorbei war, wischte die Krankenschwester mit einem feuchten Tuch über Harrys Gesicht. Anschließend ließ sie ihn wieder auf den Rücken legen und flößte ihm den zweiten Trank ein. Nachdem Harry die Flüssigkeit in seinem Hals runterlaufen spürte, wurde ihm klar, dass er schon wieder versagt hatte. Seinen Selbstmord hatte er wieder nicht hingekriegt. Für was war er noch in dieser Welt zu gebrauchen, wenn er es nicht einmal schaffte, sich selber umzubringen? Der Tränkemeister beobachtete Madam Pomfreys Tun. Sie hatte ihren Zauberstab hervor genommen und einen Diagnose-Zauber über Harry gesprochen. Er selber war stattdessen einen Schritt zurückgetreten. „Ich untersage Mr. Potter für die nächsten zwei Wochen in den Unterricht zu gehen! Er ist total erschöpft, hat Fieber und steht psychisch unter hohem Druck“, stellte Madame Pomfrey besorgt fest. In diesem Augenblick trat Albus Dumbledore neben Severus. Der Schulleiter war gerade bei den Worten, ‚zwei Wochen’, im Krankenflügel aufgetaucht. Er hatte von einem der Portraits erfahren, dass Harry im Krankenflügel lag. Er hatte die beiden Slytherin Schüler, die schweigend in der Ecke standen, nicht bemerkt. Den schwarzhaarigen Lehrer erstaunte das plötzliche Auftauchen des Schulleiters überhaupt nicht. Er hatte ihn eigentlich schon erwartet. „Was ist passiert? Wieso ist Mister Potter schon wieder im Krankenflügel?“, fragte Dumbledore sofort mit ruhiger Stimme nach. Innerlich freute er sich, dass der Junge wieder zusammengebrochen war. Er war sehr zufrieden mit der Entwicklung und dem Zustand des jungen Potters. „Wie ich gerade erwähnte: Er ist übermüdet und steht unter großem Stress! Ich verordne zwei Wochen Bettruhe!“, sprach Pomfrey und sah Dumbledore entschlossen ins Gesicht In Gedanken war Severus froh, dass Poppy Dumbledore, Harrys Selbstmordversuch nicht unter die Nase band. „Das geht doch nicht, Poppy! Er ist schon eine ganze Woche vom Unterricht fern geblieben und jetzt gleich noch einmal zwei Wochen?“, fragte Dumbledore vorwurfsvoll. Poppy konnte nicht glauben, was sie zu hören bekam. Sie kannte diesen Mann schon lange, aber so wie er sich seit dem Ende des fünften Schuljahrs benahm, war er ihr ziemlich fremd geworden. Das fiel ihr besonderes auf, seit Harry sich das letzte Mal im Krankenflügel eingefunden hatte. Sie hatte die schweren Verletzungen aufgezählt welche der Junge erlitten hatte, aber Albus hatte sich dies ungerührt angehört und zuletzt gemeint. „Klingt doch harmlos. Es hätte schlimmer kommen können.“ Als Poppy damals diese Worte gehört hatte, konnte sie es einfach nicht fassen. Das Verhalten des Schulleiters gegenüber den Schülern war völlig bösartig geworden. „Du kannst zu diesem Thema nichts sagen. Du bist kein Heiler und kannst dir dazu auch wirklich keine fachmännische Meinung bilden. Der Krankenflügel ist mein Revier. Was ich sage, ist hier Gesetz!“, sprach Poppy zuletzt und wandte sich dann an ihren Patienten. Sie zeigte dem Direktor regelrecht die kalte Schulter. Harry hörte nur vereinzelte Bruchstücke des Gespräches und das was durchkam verstand er nicht. Er fühlte sich unendlich müde, weswegen er sich unter seiner Decke verkroch und sich in ihr Schutz suchend einkuschelte. Einen Augenblick später war er tief und fest eingeschlafen. Der Zaubertränkelehrer sah Harrys Verhalten. Er war froh, dass sein Schüler eingeschlafen war und das Gespräch nicht mitbekam. Vor dem morgigen Tag würde Harry auch nicht mehr aufwachen. Der Trank war ziemlich stark und würde Harrys Körper in den nächsten Stunden völlig von den giftigen Substanzen der beiden Pflanzen entgiften. Er blieb schweigsam und sah die Heilerin und den Direktor nur ruhig an. Es war besser, wenn er sich nicht einmischte. „Gut... Gut!“ Dumbledore schien verärgert zu sein. „Severus, du hast die Verantwortung über den Jungen. Er soll so bald wie möglich gesund werden. Schließlich ist draußen noch ein Irrer unterwegs, der vernichtet werden muss!“ Dann schritt der Schulleiter säuerlich davon. Draco Malfoy musste einmal schlucken, als er sah wie der Direktor davon ging. Ihn wunderte das Verhalten des alten Mannes sehr. Wieso wollte Dumbledore Potter keine Ruhe gönnen? Er hatte über Harry so gesprochen, als wäre er nur ein Werkzeug. Blaise sah ebenfalls verdutzt drein und sah seinen Freund kopfschüttelnd an. Ihnen Beiden war jetzt klar geworden, Harry Potter war nicht mehr der Goldjunge von Albus Dumbledore. Das war Geschichte! Auch wenn die beiden Freunde nicht genau wussten, welche Umstände dazu geführt hatten, hofften sie zumindest, dass sie es eines Tages erfahren würden. oooOOOooo Bill Weasley saß auf dem Bett von Harry. Sein Blick starr an die gegenüberliegende Wand gerichtet. Seine Gedanken drehten sich ausnahmslos um den Grünäugigen. Er machte sich große Sorgen und vor allem Vorwürfe. Er warf sich abermals vor, dass er Harry vor Schulbeginn nicht gefragt hatte, ob er mit ihm nach Frankreich ziehen wollte. Damals war Bill aber der Meinung gewesen, dass der Jüngere hier besser aufgehoben war. Wie es schien hatte sich der Rothaarige sehr getäuscht. Ein schweres Seufzen verließ seine Lippen. Seit vielen Stunden war er schon hier. Die ersten zwei Stunden hatte er mit Aufräumen verbracht. Was er nicht wieder aufräumen konnte oder gar zusammenflicken musste, hatte er mit seinem Zauberstab erledigt. Er hatte es nicht gewagt, das Zimmer zu verlassen und durch Hogwarts zu schleichen. Erstens wollte er Severus keinen Ärger bringen und zweitens gab es hier genug Augen und Ohren. Im Kerker aber war er ziemlich sicher vor diesen. Hier hingen keine Bilder, die für Dumbledore spionierten oder Bericht erstatteten. Er war auf Slytherin Boden, also in Sicherheit. Als seine Augen drohten immer wieder zuzufallen, hörte er wie die Tür aufging. Sofort sprang Bill auf und sah in Richtung Tür. Severus stand dort mit einem Bündel Mensch in den Armen, welches fast ganz in einer Decke versteckt war. Geduldig wartete Bill bis Severus den Raum ganz betreten hat und schloss noch die Tür hinter dem Tränkemeister. Severus trug Harry zu seinem Bett, legte ihn hinein und deckte ihn fürsorglich zu. „Wie geht es ihm, Severus?“, fragte Bill leise. Er setzte sich an die Kante des Bettes und nahm währenddessen Harrys Hand in seine, die im Vergleich zu Harrys, warm war. „Das Fieber hat sich in den letzten Stunden wieder in einen normalen Bereich gesenkt. Er hat den Brechreiztrank und später den Entgiftungstrank erhalten. Alle beide haben positiv auf ihn gewirkt. Der zweite Trank, lässt ihn bis morgen tief und fest schlafen, der hat nämlich eine Zusatzwirkung, die einem Schlaftrank gleichkommt. Es hilft, den Körper von den giftigen Pflanzen zu reinigen, sodass er zuletzt keinen Schaden davon tragen wird. Poppy hat Harry zwei Wochen Bettruhe verordnet. Ich habe es geschafft, sie dazu zubringen, ihn in seinem Zimmer genesen zu lassen“, sprach Severus flüsternd. „Er ist total erschöpft und psychisch immer noch am Boden. Ich hätte die Gefahr erkennen müssen...“, sprach Severus das Letztere eher zu sich selbst. „Welche Gefahr, Severus? Von was sprichst du?“, fragte Bill ruhig. Der Rothaarige wusste noch gar nicht, dass Harry versucht hatte, sich das Leben zu nehmen. „Bill... er hat versucht mit den beiden Pflanzen, sich schon zum zweiten Mal das Leben zu nehmen“, offenbarte Severus ihm sichtlich besorgt und sah Bill direkt in die Augen. Er wusste, dass Bill wahrscheinlich gleich explodieren würde, weil Severus ihm erst jetzt über Harrys sehr labilen Zustand berichtete. „Er erträgt momentan keine psychischen Belastungen mehr...“ „Was?“, zischte Bill empört. „Er hat zweimal versucht sich umzubringen? Und davon erfahre ich erst jetzt!!!“, rief Bill vorwurfsvoll und wurde wütend. „Ja...“, bestätigte Severus. Der Ältere erzählte danach, was alles vorgefallen war, seit Harry sich in seinen Räumen befunden hatte, bis zu dem heutigen Zwischenfall. „Ich muss mir wohl Malfoy vornehmen!!!“, donnerte Bill ziemlich wütend. Ja, er war ziemlich sauer auf diesen blonden Schönling. Schließlich war der Blonde wohl der Auslöser von Harrys zweitem Selbstmordversuch gewesen. „Sei leise!“, zischte diesmal Severus und sah zu Harry, der sich auf die Seite gedreht hatte, sein Gesicht zeigte in Bills Richtung. Harrys Nase schnupperte leicht und rutschte automatisch näher zu Bill. Anscheinend roch der Wolf Bills Anwesenheit und ließ Harry unterbewusst näher an seinen Geliebten rücken. Der älteste Weasley-Sohn legte vorsichtig seine Hand an die Seite von Harry und fing vorsichtig an ihn zu streicheln. Wütend wandte er seinen Blick abermals an Severus. „Du hättest besser auf ihn aufpassen sollen, Severus! Du hast gewusst, dass Harry seelisch fertig ist!“ „Bei Slytherin! Ich kann nicht überall gleichzeitig sein. Und wer hätte ahnen sollen, dass er schon wieder versucht sich umzubringen?“, fragte Severus nun ebenfalls wütend zurück. „Damit hättest du aber trotzdem rechnen müssen. Dir hätte doch klar sein sollen, dass es nicht nur bei dem einen Versuch bleiben würde. Besonders nach dem Vorfall mit Malfoy, hättest du besser auf ihn aufpassen müssen!“, zischte Bill eiskalt und stand auf, seine Augen blitzten in diesem Augenblick gefährlich. Innerlich seufzte Severus schwer auf. Er kannte Bills Temperament und war in diesen Augenblick froh, dass Harry tief und fest schlief, sodass er von diesem Streit nichts mitkriegen würde. „Ich gebe zu, ich habe einen Fehler begangen und Harrys Zustand heute unterschätzt, dass tut mir unendlich leid...“, fing Severus ruhig an zu sprechen, seine Wut war gewichen. „Es ist nun einmal passiert und ich kann daran nichts mehr ändern. Wir werden gemeinsam die Augen offen halten müssen. Ich denke, und ich bin mir sogar sehr sicher, von der Slytherinseite muss Harry nichts mehr befürchten. Draco Malfoy hat eingesehen, dass sein Handeln falsch war. Wenn die anderen sehen, dass Draco Harry normal behandelt, werden sie es ebenso tun und Harry wie einen normalen Mitschüler behandeln. Es braucht einfach alles seine Zeit.“ „Was ist mit Dumbledore? Er wird doch merken, dass Harry dann von den Slytherin nicht mehr fertig gemacht wird“, gab Bill zu bedenken, seine Stimme hatte sich ebenfalls wieder beruhigt. Er wusste, dass Wut nicht wirklich eine Lösung war. Dazu kam auch, dass sich Severus für sein Verhalten entschuldigt hatte. „Keine Sorge. In Slytherin ist Harry sicher und vom Direktor abgeschirmt. Auch kann ich dafür Sorgen, dass ich Dumbledore von Harry vorerst fern halte. Dass der alte Narr mir zugestimmt hat, Harry in mein Haus wechseln zu lassen, war für Harry das Beste was passieren konnte. Hier ist er am sichersten vor ihm und vor seinen abartigen Schulkameraden. Natürlich, was heute passiert ist, ist passiert. Hierbei kommen aber mehrere Faktoren zusammen. Faktoren, die wir das nächste Mal sicher zu verhindern wissen, oder es gar nicht mehr soweit kommen lassen. Es wäre besser, wenn du die nächsten zwei Wochen soviel wie du kannst hierher kommst. Ich werde mich darum kümmern, dass dieser Kamin mit dem Flohnetzwerk verbunden wird, sodass Dumbledore von deinen Besuchen überhaupt nichts mitkriegen wird. Bill... Harry braucht dich und das mehr als es sonst der Fall gewesen ist“, sprach Severus und wurde in seinen Erläuterungen immer leiser. Trotzdem verstand Bill jedes einzelne seiner Worte. Nachdenklich setzte sich Bill wieder zurück auf seinen Platz am Bett und nahm wieder Harrys Hand in seine, mit der anderen streichelte er sanft über dessen Rücken. „Es... es macht mich wahnsinnig ihn so leiden zu sehen, Severus. Er hat es nicht verdient... nicht so. Harry verdient ein ruhiges Leben. Er wollte nie der Held sein... nie! Man hatte es ihm einfach so in die Wiege gelegt... und weil er dieser Held nicht mehr sein wollte, wurde er von Dumbledore so erbarmungslos bestraft... dieses Verhalten kenne ich von diesem Mann nicht. Ist er so ein großes Genie geworden, dass er verrückt wurde?“, sprudelten Bills Gedanken und Sorgen auf einmal heraus und die Tränen standen ihm in den Augen. „Ich weiß es nicht, Bill. Ich versichere dir aber, dass ich dieser Sache auf den Grund gehen werde. Es ist nicht nur uns aufgefallen, sondern auch Madam Pomfrey und sogar Minerva. Sie hätte zum Beispiel die fünf Schüler, die Harry zusammengeschlagen haben, ohne eine Sekunde zu zögern, der Schule verwiesen. Sie versteht Dumbledores Verhalten ebenso wenig wie wir es tun. Dabei kennt sie ihn ja seit ihrer eigenen Schulzeit“, erzählte der Schwarzhaarige. Ohja! Severus konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie Minerva düster aus dem Büro des Direktors getreten war. Als Minerva den Tränkemeister alleine im Lehrerzimmer traf, erzählte sie ihm entrüstet was sie beim Schulleiter erlebt hatte. Severus war sich in diesem Moment sicher gewesen, sie noch nie so wütend gesehen zu haben. Nicht einmal, als sie in Harrys erstem Schuljahr ihrem eigenen Haus 150 Punkte abgezogen hatte. Bill nickte nur bei diesen Worten. „Ich werde euch alleine lassen und mich gleich um die Angelegenheit mit dem Flohnetzwerk kümmern. Morgen früh komme ich vorbei, um nach dem Rechten zu sehen. Angenehme Nachtruhe“, verabschiedete sich Severus mit diesen Worten und verließ das Zimmer ohne ein weiteres Wort zu verlieren. Der Rothaarige nahm seinen Zauberstab und zauberte sich einen Pyjama an. Danach zauberte er das Bett von Harry größer, ohne dass dieser es mitbekam. Anschließend legte sich Bill an Harry Seite. Einige Augenblicke später näherte sich Harry der vertrauten Wärmequelle und kuschelte sich an den Älteren. Vorsichtig legte Bill schützend seine Arme um Harry. Sanft streichelte er über dessen Haare. „Ich verspreche dir, Harry, du wirst nie alleine sein... mein kleiner Wolf... niemals...“, murmelte er in dessen Ohr. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)