Kakkoii von abgemeldet (zu viele hübsche Jungs) ================================================================================ Kapitel 11: ------------ Soooo... Da ist es also, unser inzwischen 11. Kapitel. Keine große Vorrede, ich lass euch einfach gleich lesen.^^ Kommentare sind wie immer sehr erwünscht und erhofft! Angefangen hat diesmal Furu. Viel Spaß! **************** Szenenwechsel ~~*~~ Autorenwechsel „...“ Gesagtes /.../ Gedachtes Tegoshi und Masuda lagen auf dem Sofa in Massus Wohnung. Im Hintergrund lief Musik. Diese war allerdings so leise, dass sich die beiden jungen Männer problemlos miteinander unterhalten konnten. "Sag mal Massu, bist du glücklich?" Takahisa, der hinter dem Jüngeren lag, zog eine Augenbraue kritisch nach oben. Er hörte nicht auf, mit seiner linken Hand über Tegoshis linken Unterarm zu streichen. "Wie kommst du denn jetzt auf so eine Frage?", meinte er sanft. Er kannte Yuya und wusste, dass dieser oftmals wilde Sprünge mit seinen Gedanken machte, die er manchmal nicht mitverfolgen konnte. Aber er hatte sich auch dran gewöhnt und immerhin konnte er ja nachfragen. "Na ja... ich bin ziemlich glücklich.", nuschelte Tego undeutlich. Massu lächelte. "Ich bin auch glücklich... sogar sehr glücklich.", erklärte er schließlich ernsthaft. "Aber ist das nicht unfair?" Yuya entzog sich nun der Umarmung und drehte sich zu ihm um. "Unfair?" Masuda verstand nicht. "Naja, sieh dir zum Beispiel Kei-chan an... er hat niemanden..." Nun verstand Massu langsam, worauf das hinauslaufen würde. Er legte erneut die Arme um seinen Freund und zog ihn zu sich. "Du bist so lieb...", flüsterte er leicht lächelnd. "Und du machst dir also Sorgen wegen Koyama?" Tegoshi nickte. Es fühlte sich gut an, dass ihn jemand verstand. Er hatte Keiichiro eben gern und wollte nicht, dass einer seiner Freunde unglücklich war, während es ihm selbst so gut ging und er in Masudas Armen liegen konnte. "Und schwebt dir was Bestimmtes vor, um ihm zu"helfen"?". Grinsend betrachtete Massu den Jüngeren, der daraufhin nickte. "Ich hab mir da was überlegt... wie wäre es, wenn wir ihm jemanden suchen?" Masuda nickte. Etwas anderes blieb ihm ohnehin nicht zu tun übrig. "Denkst du an jemanden bestimmtes?", fragte er schließlich. /Ich vermute ja schon. Du sprichst sowas sicher nicht einfach so an. Irgendwas hast du dir in deinem hübschen Köpfchen schon überlegt, nicht wahr?/ "Nun ja... Kei-chan ist ja eher der gesprächige Typ, also wäre vielleicht jemand gut, der nicht so im Mittelpunkt stehen will... jemand Ruhiges. Und lieb muss er natürlich auch sein." "Und fällt dir jemand ein? Ich mein, du und ich, wir fallen raus... Ryo aus gewissen Gründen auch... Yamashita-kun hat nichts für Jungs übrig, denke ich, und Shige... ich weiß nicht, irgendwie kann ich mir Shige und Keiichiro nicht zusammen vorstellen.", steuerte nun auch Masuda etwas an Überlegungen bei. "Was hältst du von Taguchi-kun?", fragte Tegoshi und drehte sich um. Er blickte seinem Freund in die Augen, neugierig auf dessen Reaktion. Massu dachte kurz nach. "Du meinst den Taguchi von KAT-TUN?", fragte er schließlich nach. /Na ja, ruhig und lieb trifft definitiv auf ihn zu./ "Genau den! Ich mein, er ist perfekt für Kei-chan. Die würden sich prima ergänzen und ich weiß, dass Kei-chan ihn ziemlich gern hat und öfter mal was mit ihm unternimmt." So wirklich überzeugt war Massu zwar noch nicht, aber Tegoshis Begeisterung glich das sofort aus. Somit nickte er zögernd. "Fragt sich nur, wie man es anstellen soll, dass aus den Beiden auch was wird...", grübelte Massu und zog seinen Freund in seine Arme. ~~***~~ Wumm! Wieder hatte er nicht getroffen. Missmutig betrachtete Koki seine Darts-Scheibe an der gegenüberliegenden Wand und stand auf, um seine Pfeile aufzusammeln. Kein Wunder, dass er nicht traf, ihm fehlte die nötige Konzentration. Wieder und wieder schweiften seine Gedanken ab, entweder zu Tatsuya, was ihn jedes Mal mehr verunsicherte, oder aber zu Maru. Letzterem ging er nun schon eine ganze Weile aus dem Weg, seit der ihn vor einigen Tagen so direkt nach dem Verhältnis zwischen ihm und ihrem Bandleader gefragt hatte. Er hatte ihm keine Antwort geben können und wollen und damit war die Stimmung dahin, so dass er sich schnell verabschiedet hatte. Seitdem hielt er sich von seinem besten Freund fern, weil er weder die Sticheleien ertragen noch mit ihm ernsthaft über Ueda reden konnte. Frustriert warf er sich auf seine Couch und warf eher ungezielt einen Pfeil Richtung Zielscheibe. /Verdammt, ist ja wohl nicht mehr zu leugnen, dass ich mich verliebt hab. In einen Mann. In einen meiner besten Freunde. In ein Bandmitglied./ Geistesabwesend rieb er sich mit der Hand über die Stirn. Was sollte er jetzt tun? Das konnte einfach nicht wahr sein... aber er konnte es nicht verdrängen. /Tatsuya wird mich auslachen. Oder eher, er wird mich anschreien und abweisen und dann haben wir den Salat. Keine Freundschaft mehr, Probleme in der Band... Wir sind ja nicht Tego und Masuda./ Ein schiefes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. Die beiden waren wirklich niedlich, jetzt wo er sich an den Gedanken erstmal gewöhnt hatte. Außerdem hatte er es Massu nicht übel genommen, dass er ihn so angefahren hatte, nein, es hatte ihm imponiert. Tegoshi schien ihm wirklich wichtig zu sein. Nur, so würde es bei ihm und Tatsuya nicht laufen, das stand fest. Der andere hatte sicher kein Interesse an Männern, auch wenn er das bei anderen so unproblematisch sah. Und falls doch, dann hätte er sicher kein Interesse an ihm, sie waren so verschieden.... Schon wieder war er am Grübeln. Seufzend richtete sich Koki auf. So konnte es nicht weitergehen, er brauchte Hilfe, eine andere Meinung als seine eigene, vielleicht half ihm das, seine unmögliche Zuneigung für den Älteren aufzugeben. Es fiel ihm schwer, sich das einzugestehen, aber alleine kam er einfach nicht weiter. Mit einer knappen Handbewegung schaltete er die Musik aus und griff nach seinem Handy. Er wählte Marus Nummer aus dem Kurzwahlspeicher und wartete. Es wurde sofort abgehoben. „Hey, ich bin es. Hast du grade Zeit? Würde gern was mit dir bereden.“ Yuichis Antwort klang etwas verwundert, war aber positiv und Koki lud ihn zu sich ein. Dann legte er auf und ging langsam in die Küche, um sich und seinem Gast schon mal etwas zu Trinken zu holen. Wenig später klopfte es kurz an seiner Tür und Nakamaru kam herein, seine Schuhe im Genkan abstellend. Sie setzten sich ins Wohnzimmer und einige Augenblicke breitete sich ungemütliches Schweigen aus. Dann ergriff Maru das Wort: „Du, was ich da gefragt habe, mit Ueda und dir, das geht mich nichts an. Sorry, ich wollte dich nicht so ärgern.“ Doch Koki schüttelte den Kopf. „Schon gut. Genau deshalb wollte ich ja mit dir reden... was wäre, wenn – wenn du wirklich Recht hättest mit mir und...?“ Seine Stimme wurde immer leiser und er schaute seinen besten Freund nicht an. ********** In der Wohnung über ihnen schleppte Ueda Tatsuya einen Farbeimer durch die Wohnung und stellte ihn auf das Zeitungspapier, das er vorsorglich auf dem Boden ausgebreitet hatte. Seine Wände waren inzwischen mit schwarzen Symbolen verziert und die Farbe war von dieser Aktion übrig geblieben. Jetzt wollte er noch etwas an der Zimmerdecke verändern, damit alles zusammenpasste. Er rührte die Farbe an und hockte sich dann neben den Eimer, um durch seine Skizzen zu blättern. Noch war er nicht ganz sicher, welches Motiv er nehmen sollte. Kurzentschlossen legte er sich auf den Rücken und hielt die Skizzen über sich, so dass er sich in etwa vorstellen konnte, wie sie an der Decke wirken würden. Am liebsten wollte er ein Ornament malen, das sich im Zentrum um seine Wohnzimmerlampe bewegte. ********* Fassungslos sah Yuichi seinen Freund an, der sichtlich nervös auf der Sofaecke saß. „Jetzt ernsthaft? Ich meine, seid ihr zusammen?“ fragte er. „Quatsch!“, knurrte Koki ihn an. Mit fahrigen Bewegungen knetete er seine Finger. „So weit kommt’s noch. Aber... ich glaub, ich hab mich in ihn verguckt.“ Man merkte ihm an, wie schwer ihm dieses Eingeständnis fiel. Laut ausatmend lehnte sich Nakamaru zurück, inzwischen nicht mehr sicher, ob er das wirklich hatte hören wollen. „Hab ich... hab ich dir das vielleicht eingeredet mit meinen ganzen Witzen über euch beide? Nachher bildest du es dir nur ein und ich bin schuld...“, versuchte er, Koki einen Ausweg zu bieten. Doch dieser schüttelte nur resigniert den Kopf. „Glaubst du, ich hab nicht schon alle möglichen Gründe gesucht, warum ich mir das nur einbilde? Aber es ist einfach so, ich find ihn toll. Mehr als toll.... Maru, ich träum von ihm!“ Vor Verzweiflung wurde seine Stimme lauter und er sprang unruhig auf. Immer noch etwas überfordert beobachtete Yuichi seine Reaktionen und seufzte tief. „Weiß er es?“ Koki, der damit begonnen hatte, von einem Ende des Zimmers zum anderen zu tigern, fuhr zu ihm herum. „Was, soll ich sagen: Hey, Ueda, übrigens ich steh auf dich!?“ „Jetzt reg dich mal wieder ab, ich hab doch nur gefragt!“ Auch Maru wurde jetzt etwas lauter. „Wenn du ihn wirklich magst, dann sag es ihm!“ Kopfschüttelnd stand Tanaka vor ihm. „Das kann ich nicht, ich würde alles kaputtmachen! So wie es jetzt ist, bin ich ihm viel näher als früher und ich will das nicht riskieren. Ich hab doch überhaupt keine Chance bei ihm!“ „Ich versteh ja, dass es schwer ist.“, räumte Yuichi ein. „Nur, auf die Dauer hältst du das doch nicht aus. Ich kenn dich, und wenn du dich verliebst, dann richtig. Also geh ich mal davon aus, es ist dir ernst mit Ueda und dann musst du dazu stehen.“ ~~***~~ "Ich hab eine Idee!", meinte Tegoshi Yuya und setzte sich auf. Gespannt lauschte ihm Massu und setzte sich ebenfalls auf. "Wie wäre es, wenn ich Kei-chan anrufe und ihn frage, ob er nicht Lust hat, mit uns ins Kino zu gehen? Und damit er nicht so einsam ist, soll er sich Junno mitbringen. Immerhin hat er sicher auch keine Lust darauf, das dritte Rad am Fahrrad zu sein, oder?" Er blickte Takahisa ins Gesicht, der daraufhin lächelte. "Dir ist das Ganze ziemlich wichtig, oder? Aber denkst du nicht vielleicht, dass Koyama den Braten riecht, denn immerhin schreit alles daran nach einem 4-er-Date.", wandte Massu beherzt ein. "Ach was! Wird er nicht... und selbst wenn! Falls er fragt, was das soll, dann sag ich es ihm. Und wir haben so die Möglichkeit, uns die beiden zusammen ganz unauffällig anzusehen... Ob da das gewisse Etwas in der Luft ist und so." Yuya nickte begeistert und Massu brachte es nicht über das Herz, ihm noch mal zu widersprechen. Zumal es ja wirklich ganz gut war, die beiden zusammen zu sehen, ehe sie versuchten, ein Paar aus ihnen zu machen. Tegoshi griff nach seinem Handy, wählte Koyamas Nummer und wartete gespannt ab. Schließlich nach dreimaligem Läuten ging Keiichiro an sein Mobiltelefon. "Yo, Tego! Was macht das junge Glück?" Koyama musste bei dem Gedanken grinsen. Wahrscheinlich wurde sein Gesprächspartner am anderen Ende der Leitung in diesem Moment knallrot im Gesicht. "Uns geht es super... wir wollen gleich zusammen ins Kino gehen und da habe ich mich gefragt, ob du nicht vielleicht Lust hast, uns Gesellschaft zu leisten. Ich will nämlich nicht, dass ich meine Freunde vernachlässige, nur weil ich jetzt 'nen Freund hab." Tegoshi lobte sich selbst für diesen Satz insgeheim. Koyama würde sicher anbeißen, denn so was zog bei dem Älteren immer. "Hmmmm.. ins Kino? Was wollt ihr euch denn ansehen?" Irgendwie fühlte sich Keiichiro nicht so ganz wohl damit, ausgerechnet mit einem Pärchen auszugehen und selbst allein zu sein. Mit wem sollte er denn dann reden? Aber er wollte Tego auch nicht einfach so abservieren, denn es war ja immerhin nett, dass er an ihn dachte und ihn dabei haben wollte. Aber vielleicht konnte er ja eine Ausrede finden, indem er sagte, dass er den Film schon kannte oder so etwas in der Art. "Wild Zero!", kam nun Masudas Stimme aus dem Hintergrund. "Ich weiß, wo er momentan gezeigt wird... den Film kann man gar nicht oft genug gesehen haben!" Sichtlich begeistert davon, begann Massu neben Tegoshi rumzuhibbeln. "Du hast es sicher gehört... also Wild Zero. Und wir haben uns gedacht, dass du ja vielleicht wen mitbringen magst... immerhin ist es ja nicht jedermanns Sache, so mit einem Paar auszugehen." /Verdammt, ich sollte echt mal lernen, Yuya was abzuschlagen.../ "Na gut.. ich werd mal schauen, ob Junno vielleicht mitkommen mag... Dann kann er sich auch gleich davon überzeugen, wie niedlich ihr zusammen seid." "Hat er deswegen was Negatives gesagt?" Tego wurde mit einem Schlag ernst, ihm kam sofort Ryos Reaktion in den Sinn. Massu spürte den Stimmungswandel auch und rutschte dicht zu seinem Freund. Einerseits, um Tegoshi etwas durch seine Nähe beruhigen zu können, und andererseits, um besser mithören zu können. "Na ja, er war, glaub ich, einfach nur sehr überrascht. Aber ich bin sicher, dass er es total niedlich findet, wenn er euch zusammen sieht. Und du kannst auch nicht erwarten, dass es jeder gleich auf Anhieb toll findet." Yuya lehnte sich etwas gegen Massu. "Weiß ich ja... Okay... dann kümmer du dich drum, dass Taguchi-kun auch kommt. Und wir treffen uns dann in einer halben Stunde unten in der Lobby, okay?" Koyama stimmte zu und beide legten schließlich auf. ~~***~~ Hochkonzentriert sah Tatsuya auf die Skizze, die er über sich hielt. Langsam wurden seine Arme lahm, aber er konnte sich einfach nicht entscheiden. Von unten drang gedämpftes Stimmengewirr an sein Ohr, anscheinend hatte Koki Besuch. Für einen Moment legte er die Skizze beiseite, um seine Arme zu entlasten, und sah an die noch weiße Decke. Was war wohl das richtige Muster.... Tatsuya stockte. Er glaubte, von unten seinen Namen gehört zu haben. Die Stimmen wurden immer lauter und offensichtlich war Nakamaru dort und diskutierte mit Koki. Für einen Augenblick wurde es wieder etwas ruhiger, Yuichi schien beschwichtigend auf den anderen einzureden. Die Wände in diesem Gebäude waren wirklich dünn... Einen Augenblick später riss er die Augen auf. Er musste sich verhört haben... ********* „Ja, herrgott, ich liebe ihn! Aber ich kann es ihm nicht sagen, ich kann nicht. Maru, wir reden hier von Ueda!!!“ Koki schrie seinen besten Freund regelrecht an, dessen Worte hatten ihn nur noch mehr aufgewühlt. „Er wird mich auslachen! Oder mir eine reinhauen.“ Bitter lachte Tanaka und ließ sich dann wieder auf sein Sofa fallen. „Ich kann nicht mehr, Maru, was soll ich denn machen...“ Sein bester Freund tätschelte seine Schulter und ließ ihn sich erst einmal beruhigen. „Es tut mir leid, ich kann dir doch nichts anderes raten. Ich weiß, dass er dich möglicherweise ablehnt, aber er ist doch kein Arschloch. Wenn er sieht, dass es dir ernst ist, wird er nicht lachen, und er ist auch nicht der Typ, der einfach zuschlägt.“ Yuichis Stimme war eindringlich, doch Koki fiel es schwer, sich auf das Gesagte einzulassen. „Tanaka, du wärst früher doch nicht mal im Traum auf die Idee gekommen, dass du dich in einen Mann verliebst und dann auch noch gerade in diesen. Aber es ist passiert und genauso kann es bei Ueda auch passieren. Vielleicht kannst du ihn von dir überzeugen.“ Etwas ungläubig sah Koki hoch und begegnete Nakamarus ernstem Blick. „Eigentlich wollte ich mit dir reden, weil ich dachte, du redest es mir aus. Irgendwie hatte ich gehofft, du würdest mich für verrückt erklären und dann könnte ich es vergessen....“ Er grinste schwach. „Jetzt machst du es noch schlimmer...“ Er wusste, dass Yuichi ihm diesen Vorwurf nicht übel nehmen würde. Eine Weile schwiegen sie. Dann wagte sich Maru wieder vor. „Ernsthaft, Kou-chan. Du kriegst das schon hin. Komm schon, nicht nur du verbringst gerne Zeit mit ihm, das ist andersrum genauso. Und eigentlich ist Ueda nicht so der Typ, der sich viel mit Menschen umgibt, das bedeutet also schon was. Du musst es versuchen. Zeig ihm, was er an dir hätte.“ Koki vergrub sein Gesicht in seinen Händen. /Das funktioniert nie.../ „Das schaff ich nicht, Maru...“ „Doch.“ Die Stimme seines besten Freundes klang fest. „Und wenn nicht, dann hast du es wenigstens versucht. Ich will nicht ewig deine Jammerei am Hals haben, weil du bereust, dich nicht mal bemüht zu haben.“ ************* Das Blut rauschte in seinen Ohren. Wie erstarrt lag Tatsuya auf dem Boden, seine Augen fixierten eher unbewusst die Wohnzimmerlampe. Immer noch hallten Kokis Worte in seinem Kopf nach, so deutlich hatte er ihn hören können. Er konnte es nicht fassen. Und doch... irgendwie passte alles zusammen. Dieses Gefühl, als er mich angefasst hat.... Dieser Blick im Whirlpool.... Und der Blick, das eine Mal auf dem Nachhauseweg.... /Ich hab mich das doch nicht eingebildet./ Tatsuya verspürte ein unangenehmes Ziehen in der Magengegend. Damit hatte er nicht gerechnet, im Leben nicht. /Und jetzt? Wie soll ich ihm jetzt gegenübertreten?/ Unruhig fuhr er sich mit beiden Händen durch die Haare. Er erwiderte diese Gefühle doch nicht.... Aber Kokis Stimme ließ ihn nicht los, dieser gequälte Ton und diese Verzweiflung. Er wollte ihm nicht noch mehr wehtun und bestimmt würde er ihn nicht auslachen. In letzter Zeit war ihm der andere ans Herz gewachsen, sie hatten soviel miteinander unternommen. Die Erinnerungen brachen wie ein Strudel über ihn hinein. Was fühlte er eigentlich für den Jüngeren? Konnte er so sicher sagen, dass er seine Gefühle nicht erwiderte und das auch nie tun würde? Er schluckte hart. Der Gedanke, die Freundschaft mit Koki könnte in die Brüche gehen und ihre gemeinsamen Tage und Abende der Vergangenheit angehören, schmerzte mehr, als er geglaubt hätte. Das durfte er nicht so einfach aufs Spiel setzen. /Ich warte ab. Er weiß nicht, dass ich es gehört habe und ich habe keine Ahnung, was die beiden danach noch besprochen haben. Vielleicht hat Maru ihn überzeugt, dass das Quatsch ist mit mir.../ Ganz bewusst atmete Tatsuya tief durch. /Und wenn nicht... wenn er es mir erzählt und es ernst meint... darum mach ich mir dann Gedanken./ ~~*~~ Kurz nach dem Telefonat mit Koyama hatten sich Tegoshi und Masuda tatsächlich aufgerappelt und fertig gemacht. Und kaum eine halbe Stunde später standen die Beiden in der Lobby und versuchten, sich ihre Anspannung nicht anmerken zu lassen. "Meinst du, dass Kei-chan Taguchi überreden konnte?" Massu flüsterte, aber er hielt es einfach nicht mehr länger schweigend aus. Yuya biss sich auf die Lippe, denn er hatte sich die Frage auch schon gestellt. Denn wenn Taguchi kein Interesse an Koyama hatte, dann hätte er ja auch keine Motivation, um ausgerechnet mit Koyama und einem Paar ins Kino zu gehen. Es sei denn, er wäre ein Filmfreak und würde wegen des Films mitkommen. Etwas ratlos zuckte er die Schultern. Dann sahen sie anhand der Lichter, dass einer der Aufzüge hoch in den sechsten Stock fuhr, wo außer Yamapi nur Koyama wohnte. Tego ergriff die Hand seines Freundes. Gespannt verfolgten sie die Lichteranzeige. Der Aufzug hielt tatsächlich im fünften Stockwerk ebenfalls. Wahrscheinlich würde Taguchi hier zusteigen. Dann setzte sich der Aufzug wieder in Bewegung und fuhr ohne einen weiteren Halt zu ihnen ins Erdgeschoss. Die Tür öffnete sich und im Aufzug standen tatsächlich Junno und Keiichiro. Nun ließ Yuya seinen Freund wieder los und winkte den Beiden. "Freut mich, dass du auch mitkommst, Taguchi-sempai!", sagte Massu an Junno gerichtet. Er strahlte den anderen gewinnend an. Junno nickte. "Irgendwie wollte Koyama wohl nicht allein mit euch gehen.", erwiderte er grinsend. ~~*~~ Als wäre er bei sich zu Hause, lief Tackey in Tsubasas Wohnzimmer herum und verschob die Möbel. Kazuya sah etwas verwundert zu Tsubasa, der nur resigniert abwinkte und ihn dann mit sich in die Küche zog, wo Shigeaki schon damit beschäftigt war, Chips in eine Schüssel zu füllen. „Lass ihn, er ist nicht zu stoppen. Eigentlich macht er das auch ganz gut, so wie die Sachen jetzt standen, hätten wir nicht alle auf den Fernseher gucken können.“, erklärte Imai und stellte Gläser auf ein Tablett. Verstehend nickte Kazuya und holte ein paar Bier aus dem Kühlschrank. Er freute sich auf den Abend, sie wollten zusammen Filme gucken: Herr der Ringe. Zwar war Tackey der Einzige, der überzeugt war, sie könnten alle drei Teile an einem Tag schaffen, aber na ja. Als sie zu dritt ins Wohnzimmer kamen, hoch beladen mit Snacks und Getränken, war dort auch schon alles vorbereitet. Das Sofa stand jetzt dem Fernseher genau gegenüber und davor lagen die gemütlichen Sitzkissen dicht beieinander, daneben der Couchtisch. Darauf wurden die Vorräte abgestellt. Tackey schaltete den Fernseher ein und strahlte die anderen dann an: „Na, das ist doch super, oder?“ Sie nickten einhellig. Tsubasa kontrollierte noch einmal die Anzahl der Gläser, als er sah, wie Shige sich auf die Kissen am Boden setzte. Noch bevor er protestieren konnte, weil er nicht wollte, dass seine Gäste dort sitzen mussten, hatte sich schon Tackey hinzugesellt. Kazuya fragte schüchtern, ob es okay wäre, wenn er aufs Sofa gehen würde und die beiden nickten nur lächelnd. Irgendwie kam das Ganze Tsubasa spanisch vor, weil er Tackeys Vorliebe für gemütliche Sofas kannte, aber er würde sich nicht beschweren, konnte er sich doch jetzt ganz natürlich neben Kazuya platzieren. Nachdem er noch die Jalousien ein Stück herunter gelassen und das Licht gedimmt hatte, setzte er sich zu den anderen. Sie machten es sich bequem und Tackey startete den Film. Zufrieden lehnte sich Tsubasa zurück, er liebte die Filmmusik. Neben ihm saß Kazuya im Schneidersitz auf der Couch und aß ein paar Chips. /Ich darf ihn nicht so anstarren.../ ermahnte sich Imai innerlich und versuchte, sich auf die friedlichen Anfangsszenen des Films zu konzentrieren. Dabei übersah er geflissentlich, wie eng beieinander Shige und sein Partner vor ihnen saßen und sich flüsternd über die Landschaft austauschten und wie schwierig es wohl gewesen war, jeden Tag in Hobbit-Gummifüßen herumzulaufen. ~~*~~ "Sollen wir dann langsam los?", drängelte Koyama und war froh, somit das Thema der Gespräche in eine neue Richtung zu lenken. Auf dem Weg zum Kino liefen zunächst Koyama und Taguchi vor den beiden Jüngeren. "Wir müssen auf jeden Fall mehr über Taguchi heraus finden.", murmelte Tegoshi und Massu nickte zustimmend. Am Kino angekommen sagte Massu: "Was haltet ihr davon, wenn du und Kei-chan die Karten holt? Und Taguchi-kun und ich, wir stellen uns schon mal für Getränke und Popcorn an." Der Vorschlag fand allgemeine Zustimmung und so nahm Tegoshi Koyamas Hand und zog ihn mit einem "Komm schon, Kei-chan!" mit sich. Schulterzuckend folgte Taguchi Massu und die beiden reihten sich in eine lange Schlange ein. "Es hat einen großen Vorteil, sich um die Snacks zu kümmern. Wir können sicherstellen, dass genug da ist und dass keine doofen Sachen gekauft werden. Manche Leute schickt man besser nicht zusammen los, um sowas zu machen.", erklärte Masuda, während er die Tafeln betrachtete. /Mir ist ja eigentlich alles egal, ich könnte mir nicht vorstellen, was man da so falsch bei machen kann./ dachte Junno bei sich. "Ist es denn auch okay für dich, mit uns auszugehen? Ich mein, auch wenn wir..." Aufgrund der vielen Leute um sie herum beendete Takahisa seinen Satz nicht. Junno lächelte ihn an. "Das ist für mich kein Problem. Ich geb ja zu, dass ich sehr überrascht war und nicht so ganz nachvollziehen kann, wie locker alle damit umgehen, aber wenn es für euch das Richtige ist, dann wäre ich der Letzte, der was dagegen sagt. Immerhin ist es schwer, wen zu finden..." Massu sah den Älteren erstaunt an. Er war nicht gewöhnt, dass Taguchi so viel mit ihm sprach. Er hatte ihn bei den gemeinsamen Auftritten und der Summary damals als sehr stillen und lieben Menschen kennengelernt. Aber das, was er sagte, passte definitiv zu dem Bild. Schließlich waren die beiden an der Reihe und gaben der jungen Frau an der Theke ihre Bestellung in Form von vier Softdrinks, zwei großen Portionen Popcorn und ein paar kleineren Snacks durch. Sie trafen vor dem Eingang zu dem Gang, in dem sich die Kinosäle befanden, Tegoshi und Koyama. "Kei-chan konnte uns sogar vier Plätze zusammen besorgen.", strahlte Tegoshi und blickte Keiichiro bewundernd an. Massu grinste. /Ich weiß ja nicht, ob das bei dem Film so ne riesige Herausforderung war, aber nun ja.../ Sie gaben dem Kontrolleur ihre Karten, bekamen sie gleich wieder und gingen dann zu dem Kino am Ende des Ganges, wo "Wild Zero" gezeigt werden würde. Tegoshi lief motiviert voran, ihm folgte Massu mit der Hälfte der Snacks und zwei Colas. Dann folgten Koyama und Junno, die sich ihre Snacks schon etwas zum Tragen aufgeteilt hatten. Sie fanden ihre Plätze schnell und saßen genauso nebeneinander, wie sie das Kino kurz vorher betreten hatten. Nach wenigen Minuten verdunkelte sich der Raum und es ging los mit Werbung, Vorschau auf zukünftig gezeigte Filme und dann schließlich mit dem Hauptfilm. ~~*~~ Kazuya lachte leise. Immer wieder konnte er sich über Merry und Pippin amüsieren, die beiden waren echt ulkig. Entspannt saß er da und genoss den netten Abend zu viert. Das Leben im Johhnys-Gebäude hatte wirklich etwas für sich, selbst wenn man sehr im Stress und den ganzen Tag unterwegs war, es fand sich immer die Gelegenheit, sich mit anderen zu treffen. Weil man nämlich nur mal eben über den Flur laufen und spontan anklopfen musste. Eher unbewusst wanderte sein Blick vom Bildschirm über Shiges und Tackeys aneinander gelehnte Köpfe zu Tsubasa, der neben ihm saß und das Kinn in seine linke Hand stütze. /Ja, er ist toll... aber Maru spinnt doch mit seinen Witzen. Zwischen uns, das ist was Besonderes und trotzdem nicht so was... so was wie zwischen Tego und Massu oder vielleicht auch zwischen Jin und Pi./ Als ihm klar wurde, dass seine Augen immer noch auf dem Älteren hafteten, drehte er sich schnell weg. Irgendwie verunsicherte es ihn schon, was sich in letzter Zeit in diesem Haus so alles entwickelte. /Ob das abfärbt?/ fragte er sich still, halb im Ernst, halb ironisch. „Pass auf, jetzt gleich tickt Tackey aus...“ Tsubasas Wispern an seinem Ohr riss ihn sehr effektiv aus seinen Gedanken. Er schluckte. Mehr als die Worte rieselte zuerst eine Empfindung in sein Bewusstsein, ein Prickeln, bei dem er unter dem heißen Atem des anderen eine Gänsehaut bekam. Nur schwer konnte er sich von diesem Gefühl losreißen. „Hm?“ fragte er leise, selbst verwundert, wie zittrig seine Stimme klang. Was bitte war denn jetzt los? Imai hatte ihm doch nur ganz normal etwas ins Ohr geflüstert, mehr war da nicht! Tsubasa schien nichts bemerkt zu haben. Spitzbübisch grinste er Kazuya an und flüsterte: „Wart’s ab, gleich kommt Tackeys Liebling.“ Irritiert schaute Kamenashi auf den vor ihnen Sitzenden, der nichts von ihrer kleinen Unterhaltung mitbekommen zu haben schien. Nur langsam legte sich der Schauer, der ihm eben über den Körper gejagt war. „Aaaaaaah, kakkoiiiiiii......“ seufzte Tackey da auf einmal. Auf dem Fernseher schwang sich gerade Legolas vom Pferd und blickte sich um, die erste Szene mit dem Elben. Tackey sabberte geradezu den Bildschirm an und Shige lachte sich neben ihm weg. Der Jüngere wusste schon von dieser Passion und konnte sich königlich darüber amüsieren. Unwillkürlich musste Kazuya grinsen und sah Tsubasa an, der nur schmunzelnd die Schulter zuckte. „Seit er den Film das erste Mal gesehen, geht das so. Im Grunde wartet er die ganze Zeit nur darauf, dass Legolas auftaucht.“ Ganz kurz drehte sich Tackey um und streckte seinem Partner für diese Bemerkung die Zunge heraus. Doch gleich darauf drehte er sich wieder um und verfolgte das Filmgeschehen. Leise kicherte Kazuya in sich hinein. ******** Mit etwas zuviel Schwung stellte Tackey die leere Chipsschale auf die Arbeitsfläche und erntete dafür einen vorwurfsvollen Blick von Shige, der eine neue Packung Salzgebäck aufmachte und damit die Schüssel auffüllte. Entschuldigend erklärte der Ältere: „Sorry, die beiden machen mich wahnsinnig. Wir organisieren den perfekten Videoabend, die sitzen nebeneinander und dann noch auf der bequemen Couch und sie wollen einfach nicht kuscheln.“ Das wurmte ihn wirklich. Zögernd wandte Shige ein: „Vielleicht stimmt es ja doch nicht, dass sie mehr voneinander wollen als Freundschaft. Ich weiß, du kennst Tsubasa wirklich gut, aber manchmal irrt man sich trotzdem...“ Tackey schüttelte nachdrücklich den Kopf. „Ich bin mir sicher.“, sagte er leise. „Nur die beiden sehen es selber noch nicht, die muss man ja echt mit der Nase drauf stoßen.“ Dabei hatte er sich das so schön vorgestellt, wie dieser Videoabend die beiden einen Schritt in die richtige Richtung drängen würde. Katou war eingeweiht und sie hatten alles geplant. Dass die beiden nebeneinander auf die Couch kamen und sich damit unbeobachtet fühlen konnten, und auch dass Shige und Tackey immer so vertraut taten. Tackey hatte gehofft, das würde die beiden vielleicht inspirieren, doch bis jetzt schien sich gar nichts zu tun. Mit wenigen Handgriffen hatte Shige auch die anderen Snacks wieder aufgefüllt, drückte Tackey eine Flasche Wein in die Hand und nahm selbst die Schüsseln. „Ich habe 'ne Idee, lass mich mal was ausprobieren.“ Fröhlich grinste Shige. „Wenn du dir so sicher bist, müssen wir vielleicht einfach noch offensiver vorgehen.“ Schmunzelnd sah Tackey ihn an. „Na, da bin ich mal gespannt.“ Während er ihm ins Wohnzimmer folgte, ruhte sein Blick zufrieden auf dem Jüngeren. /Er hat sich schon sehr gewandelt, ist jetzt viel selbstbewusster. So lächelt er viel öfter.../ ~~*~~ Yamashita und Akanishi lagen auf der Couch in Yamapis Wohnung. Sie hatten sich heute einen absoluten Gammeltag gegönnt. Das beinhaltete ungesunde Ernährung, so wenig Bewegung wie möglich und den ganzen Tag fernsehen oder irgendwelche Games zocken. Nun hingen sie erschöpft vom Nichtstun halb sitzend, halb liegend auf dem Sofa. Als schließlich der Verkaufssender auf dem Programm losging, auf dem sie bis eben noch eine Show gesehen hatten, schaltete Tomohisa das Gerät aus. Sie konnten ihre Spiegelbilder auf dem nun dunklen Fernsehbildschirm sehen und Yamashita musste grinsen. "Da sitzen zwei der Teenie-Idole Japans auf der Couch und sehen absolut unmöglich aus." Jin nickte zustimmend. "Es tröstet mich, dass ich nicht allein so aussehe. Aber hilft es, wenn ich sage, dass ich sonst immer absolut umwerfend aussehe?" Akanishi drehte den Kopf und sah Pi an. Dieser schüttelte mit einem verschmitzten Grinsen seinen Kopf und meinte dann: "Hättest du wohl gern!" "Gib mir 10 Minuten und ich seh so gut aus wie immer!" "Du vielleicht, aber ich nicht, also keinen Stress... zumal ich nicht glaube, dass es irgendwen interessiert, wie wir hier bei mir im Wohnzimmer aussehen. Und ich hab dich schon so und schlimmer gesehen." Akanishi nickte erneut. Auch das stimmte. Sie kannten einander in allen Lebenslagen. Ein wenig schüchtern lehnte sich Jin an seinen besten Freund und legte seinen Kopf auf dessen Schulter. Es tat gut, jemanden zu haben, bei dem er auch mal anhänglich und anschmiegsam sein konnte. Vielleicht war das Leben, das er bisher gelebt hatte, doch nicht ganz das, was er suchte. Vielleicht brauchte er doch mehr als nur viel Spaß und Sex. Und vielleicht war Pi ja der Richtige, um ihn zu zähmen. Müde schloss Akanishi die Augen. Erst als sich Yamashita regte, erwachte der Ältere aus seinem Dösen. "Tut mir leid...", nuschelte Yamapi als er den fast schon wütenden Gesichtsausdruck Akanishis sah. Er wusste, dass Jin es nicht mochte, geweckt zu werden. "Lass uns zum Schlafen lieber ins Bett gehen, oder?" Dann erhob sich der Dunkelhaarige und hielt Jin eine Hand hin. Dieser ergriff die ausgestreckte Hand und erhob sich ebenfalls, um seinem besten Freund ins Schlafzimmer zu folgen. ~~*~~ Der dritte Teil. Eigentlich war es Wahnsinn, was sie hier machten, aber möglicherweise war es von Vorteil, dass sie alle vor lauter Fernsehgeflimmer schon etwas matschig im Kopf waren. Vorsichtig warf Shige einen prüfenden Blick nach hinten. Dort saßen Kazuya und Tsubasa nebeneinander, locker, vertraut, aber einfach nicht nah genug. Kamenashis Beine waren neben Katou rechts zur Seite ausgestreckt, Tsubasas lagen dagegen zwischen ihm und Tackey. Siegessicher grinste der Jüngste in der Runde in sich hinein und ergriff dann die Initiative. „Entschuldige, Imai-senpai, ich muss es mir ein bisschen gemütlicher machen.“ Damit schob er kurzerhand Tsubasas Beine rechts hinter seinen eigenen Rücken vorbei, so dass der Ältere automatisch mehr zu Kazuya rutschen musste. Dann krabbelte Shige ein Stück zu Tackey und lehnte sich an ihn. Dieser versuchte, sein breites Grinsen zu unterdrücken und legte den Arm um ihn. Im Fernseher spiegelte sich in einer dunklen Szene irgendwo in Mordor undeutlich Tsubasas etwas fassungsloses Gesicht. Dann schien er sich zu beruhigen und rutschte noch ein bisschen näher zu Kamenashi, um dem „Pärchen“ auf den Sitzkissen vor ihnen etwas mehr Platz zu geben. Langsam beugte sich Tackey noch näher zu Shige und flüsterte: „Nicht schlecht, jetzt sitzen sie wenigstens mal eng nebeneinander.“ Er nickte nur leicht und versuchte, in den Spiegelungen des Bildschirms weiteres zu erkennen. Eine ganze Weile verstrich und es wurde immer deutlicher, dass man bei drei Filmen mit Überlänge irgendwann echt an seine Grenzen stieß. Tackey schien noch ziemlich wach zu sein, zumindest immer dann, wenn Legolas elegant durchs Bild hüpfte, doch in sich selbst fühlte Shige immer stärker die Müdigkeit aufsteigen. Die Wärme des Körpers neben ihm und die sanfte Umarmung taten ihr Übriges. Leise gähnend rieb er sich über die Augen. Plötzlich erstarrte Tackey an seiner Seite und piekste ihn sachte mit einem Finger in den Arm. /Was, jetzt echt?/ Auch Shigeaki war auf einmal wieder hellwach und drehte möglichst unauffällig seinen Kopf soweit, dass er die beiden hinter ihnen aus dem Augenwinkel erkennen konnte. Tatsache. Tsubasas Arm lag um Kazuyas Schulter. Und der Jüngere lehnte ganz entspannt an ihm, fast genau, wie Katou es bei Tackey tat. Langsam wandte er wieder den Kopf und begegnete Tackeys triumphierenden Blick mit einem nicht weniger stolzen Lächeln. Sie würden die beiden schon noch verkuppeln – wenn sie das nach heute Abend immer noch nicht selbst hinbekommen sollten. Ende des Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)