東京幻想 von abgemeldet (Tokyo Illusions (Kapitel 1 - 8 korrigiert)) ================================================================================ Kapitel 19: At home ------------------- "Süßes, willst du Maru nicht endlich loslassen?", fragte der blonde Bassist, als er mit dem Fuß seine Wohnungstür zuschob. "Ich denke, er würde gerne alles erkunden." Die Studentin zuckte kurz zusammen und drehte sich langsam zu ihrem Freund um. "Ich würde ja gerne", begann sie leise, "aber Maru ist gerade eingeschlafen und ich will ihn nicht aufwecken." Sie zeigte Kohta ein kleines Fellknäuel. "Und er sieht doch so niedlich aus." Der Bassist lächelte sanft und streckte die Hände aus. "Na, gib schon her. Ich werde ihn aufs Sofa legen." Die Dunkelhaarige übergab ihm das zusammengerollte Kätzchen, doch kaum hatte es Kohtas Hände berührt, öffnete es die Äuglein und gähnte ausgiebig. "Ich habs dir doch gesagt", seufzte sie und kraulte Maru am Ohr. "Wenigstens kann ich jetzt auch mal mit ihm spielen", freute sich der Blonde, setzte sich auf das dunkle Sofa und begann, den kleinen Kater zu ärgern. "Schatz, machst du uns was zu trinken?", fragte er beiläufig und zog gerade noch rechtzeitig seinen Finger weg, bevor Maru ihn beißen konnte. Luca schaute ihm amüsiert zu. "Du hast dich ganz schön an eine Freundin gewöhnt, hm?", meinte sie und ging in Richtung Küche. "Wie, Freundin?", fragte Kohta ernst. "Du bist doch meine Frau." Kurz nachdem er diese Worte ausgesprochen hatte, schepperte es in der Küche und ein leises Auffluchen war zu hören. "Alles, was du kaputt machst, musst du bezahlen, Schatz", grinste er und kniff die Augen zusammen, als die scharfen Zähnchen des Katers in seine Finger fuhren. "Du bist unmöglich", erklärte Luca und begann, die Scherben aufzusammeln. "So einen wie dich würde ich nie heiraten." Sie wartete einige Zeit ab, doch von Kohta kam ausnahmsweise kein Einwand. Vorsichtig lugte sie durch die Durchreiche. Kohta – halb sitzend, halb liegend – war in der Zwischenzeit eingeschlafen und hielt das kleine Fellknäuel in den Händen. Die Dunkelhaarige lächelte sanft und ging auf den schlafenden Bassisten zu. "Ab und zu hast selbst du deine 'Wai'-Momente, Schatz", flüsterte sie ihm ins Ohr, hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und deckte den Blonden mit einer Decke zu. Nachdem sie wieder in die Küche verschwunden war, kramte sie in ihrer Handtasche nach ihrem Handy. "Mal sehen, ob Kiri sich benehmen kann", sagte sie zu sich selbst und wählte unter den vielen Nummern 'Nee-chan' aus, doch schon nach wenigen Sekunden legte sie wieder auf und starrte auf ihr Handydisplay. 'Ah, was soll's', dachte sie. 'Die beiden haben sich auch mal eine kleine Auszeit von uns verdient.' Die Dunkelhaarige ließ das Handy wieder in ihre Handtasche gleiten. "Und als Anstandswauwau will ich auch ungern fungieren." Sie warf noch einen kurzen Blick zu den beiden Schlafmützen, ging in Kohtas Schlafzimmer, fummelte sich dort ein T-Shirt und Boxershorts aus dem Schrank und ging ins Bad um zu duschen. Als sie frisch geduscht aus dem Bad kam, schlief Kohta immer noch. Er sah wirklich niedlich aus. Die Studentin ging zum Lichtschalter und legte sich, nachdem sie das Licht gelöscht hatte, zu ihrem Freund und dem neuen Familienmitglied. Am nächsten Morgen wurde sie durch den Geruch von frischem Kaffee geweckt. Langsam und verschlafen öffnete sie die Augen. Draußen war es bereits hell. Sie räkelte sich leicht und schaute sich um. Sie hatten tatsächlich die ganze Nacht auf der Couch geschlafen und so fühlte sie sich auch. Dieses Ding sah toll aus, aber zum Schlafen war es ungeeignet. "Du bist ja endlich wach", grinste der Bassist sie an und steckte seinen Kopf aus der Durchreiche heraus. "Langsam denke ich, du bist schlimmer als ich." Luca rieb sich die Augen und spürte, wie etwas Kleines auf ihren Schoß angekrabbelt kam. "Morgen, Maru", lächelte sie die kleine Katze an und stupste ihre Nase gegen seine. "Ah, und ich werde ignoriert, ja?", grummelte der Blonde. "Obwohl ich Kaffee für dich gemacht habe?" Die junge Frau stand auf, setzte den schwarzen Kater auf dem Boden ab und ging in die Küche. "Guten Morgen, Schatz", sagte sie und hauchte dem Bassisten einen Kuss auf die Lippen. "Gibt es nur Kaffee?" "Nope." Er grinste sie breit an. "Gibt auch Toast." Sie zog eine Augenbraue hoch, doch als sie den schön gedeckten Tisch sah, vergaß sie ihren Kommentar auch wieder. "Das sieht toll aus", freute sie sich und setzte sich an den Tisch. Der Blonde setzte sich ebenfalls, nachdem er ihr Kaffee und sich selbst Tee eingeschenkt hatte. "Du siehst aber auch toll aus." Er stützte sein Kinn mit der linken Hand ab und schaute die junge Frau interessiert an. "Anou... demo", stotterte die junge Studentin. "Ich hatte ja nichts anzuziehen, deshalb…" Doch noch bevor sie zu ende reden konnte, winkte der Blonde ab. "Ich meinte das auch ernst. Ich mag es, wenn du meine Klamotten trägst." Nachdenklich fuhr er sich durch die strubbeligen Haare. "Was hältst du davon, wenn du einige Sachen hier lassen würdest?", fragte er vorsichtig. Die Dunkelhaarige schaute ihn verwirrt an. "Ähm…" "Ich mag es, wenn du hier bist", erklärte Kohta und nahm einen Schluck von seinem Tee. "Und du könntest dann auch länger als nur über Nacht bleiben…" "Ähm…", begann sie langsam. "Ich… also…" Der Bassist schaute sie ernst an. "Nur, wenn du willst. Ich finde es halt toll, neben dir aufzuwachen und es wäre noch besser, wenn du halt hier wärst, wenn ich nach Hause komme." "Dir ist schon klar, dass ich nicht zu dir ziehen werde, ja?", bemerkte sie. "Wir kennen uns ja noch nicht so lange… und außerdem…" "Außerdem wohnst du mit Naomi zusammen", beendete er ihren Satz. "Das weiß ich ja alles. Aber ich kann doch auch mal ein bisschen egoistisch sein, oder?!" Die junge Frau grinste ihn an. "Natürlich… hat es nichts damit zu tun, dass ich dann kochen würde?" "Hm… du kannst kochen?", fragte er verschmitzt. "Das wäre ja noch besser." "Baka", erklärte sie lachend. "Wie spät ist es eigentlich?" Der Blonde schaute auf seine Uhr. "Hmm..." Er hob eine Augenbraue. "Kurz vor zwei." Luca schaute ihn panisch an. Automatisch stürzte sie vom Tisch und lief ins Schlafzimmer. "Wieso hast du mich nicht früher geweckt?", fauchte sie. "Ich komme zu spät zur Uni!" Halb angezogen stürmte sie aus dem Zimmer, zog sich ihre Schuhe an und wollte gerade Maru in die Ledertasche setzen, als Kohta ihr beschwichtigend eine Hand auf die Schulter legte. "Hast du schon vergessen, dass ihr Ferien habt?", meinte er ruhig. Sie schaute ihn mit großen Augen an. "Was?" Er seufzte. "Fe-ri-en." Er schüttelte den Kopf. "Also ehrlich, Schatz. Was soll ich nur mit dir machen?", meinte er breit grinsend. "Aber wenn du magst, kann ich dich auch nach Hause fahren", fuhr er dann leicht beleidigt fort. "Damit Naomi nicht verhungert." Sie blinzelte ihn irritiert an. Da war doch was… Sie schlug sich mit der flachen Hand vor die Stirn. "Okay…", sagte sie schließlich. "Maru lassen wir hier", beschloss Kohta. Der Bassist schlüpfte in eine Jogginghose, warf sich einen Kapuzenpullover über und schob seine Freundin durch die Tür. Als sie vor dem Haus anhielten, warf Luca einen Blick auf die Uhr. Sie nahm nicht an, dass Naomi in der Zwischenzeit verhungert war, außerdem konnte sich die Musikstudentin auch genauso gut etwas bestellen. Wahrscheinlich war sie ohnehin bei Kirito oder mit dem Sänger unterwegs. Sie wollte gerade die Beifahrertür öffnen und aussteigen, als der Bassist sie am Handgelenk nahm. "Chu?", fragte er beleidigt. Die Dunkelhaarige grinste ihm zu und gab ihm einen langen Kuss, bevor sie sich wieder der Beifahrertür widmete. Doch Kohta hielt sie wieder fest. "Ich will dir noch was geben", erklärte er und suchte etwas in seiner Hose. "Hier." Sie hielt die Hand hin und schaute Kohta völlig perplex an, als er zwei Schlüssel hineinlegte. "Jetzt geh brav dein Haustier versorgen, ja?" Er grinste sie an. Luca hob eine Augenbraue, sagte jedoch nichts, das musste sie ernsthaft erst einmal verkraften. Sie gab ihm noch schnell einen Kuss und stürmte aus dem Auto. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)