Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 35: Kapitel 35 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 36/37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Er fühlte sich miserabel. Aber das war nur richtig, immerhin führte er eine Freundin zu ihrer Hinrichtung. Unsicher warf Alexis einen kurzen Blick zu Xaliar. Sie schien ziemlich gefasst zu sein. Allerdings wusste niemand, wie es in ihrem Inneren aussah. Er würde seinem sicheren Ende nicht so gefasst gegenübertreten. Viel eher würde er so wie Kess jetzt schluchzen und weinen, auch wenn er sich deswegen schämte. In dieser Hinsicht war er ein Feigling. Immerhin wagte er es nicht einmal Xaliar in die Augen zu sehen. Torel hatte inzwischen die Tür erreicht und sah ihn wartend an. Seine Augen blickten Alexis verständnisvoll an. „Warte einen Moment Tod.“ Alexis sah überrascht zu Xaliar, die plötzlich stehen geblieben war. Er schätzte das sie nun doch Panik bekam, doch sie sah zu ihm. „Würdest du mir bitte den Gefallen tun und mir in die Augen sehen? Ich glaube nach unserer Jahrzehnte langen Freundschaft habe ich mir das verdient.“ Sie klang wütend, etwas zu dem sie allen Grund hatte. Nun es war ihr gutes Recht ihm ihre Meinung zu sagen. Zögernd hob Alexis den Blick, bis er dem ihren begegnete. Zu seinem Erstaunen lächelte sie ihn freundlich an. „Geht doch. Hör zu Alexis, ich will nicht das du dich jetzt lange schuldig fühlst. Es ist nicht deine Schuld. Du musst dich an die Regeln halten, wie jeder von uns. Deswegen bist du kein schlechter Freund oder mieser Anführer. Ich hoffe du weißt das.“ Alexis nickte. „Ja, aber Xaliar ich …“ „Pst.“ Xaliar legte ihm einen Finger auf die Lippen. „Ich will keine Entschuldigung von dir, da du dir nichts hast zuschulden kommen lassen. Bei dir …“ Sie wand sich zu Kess um und trat zu ihr. „Sieht es allerdings anders aus. Was hast du dir nur dabei gedacht? Schätzungsweise gar nichts, wie ich es von dir gewohnt bin.“ Die nächste Aktion erfolgte zu schnell, als das Alexis sie hätte verhindern können. Xaliar verpasste Kess eine schallende Ohrfeige, so das ihr Kopf zur Seite flog. „Das ist für dein unbedachtes Handeln mit dem du meinem Herrn und Freund schaden wolltest.“ Sie atmete noch einmal tief durch und drehte sich wieder zu Tod. Ein zufriedenes Lächeln lag auf ihren Lippen, als sie ihm leicht zunickte. „Es kann weitergehen.“ Wenn Torel das alles überrascht hatte, so zeigte er es nicht. Fragend sah er zu Leben. „Alexis?“ „Ja.“ Es musste wohl sein. Auch wenn er sich trotz Xaliars Worten nicht besser fühlte, es musste getan werden. Laut Shenon würde ja alles ein zufrieden stellendes Ende finden. Apropos Engel wo waren die Beiden? Seit sie hier waren hatte Alexis sie noch nicht gesehen. Natürlich sagte das nichts aus, aber er spürte sie auch nicht, was nach den Monaten, die sie erzwungenermaßen zusammen verbracht hatten, ungewöhnlich war. „Alexis es ist Zeit.“ Alexis schreckte aus seinen Gedanken hoch und nickte. „Natürlich.“ Er lies seine Herrin warten, das war mehr als nur unhöflich. Gemeinsam mit Torel öffnete er das Tor. Die einzige Handlung, die mit den vielen anderen Malen die er schon hier war übereinstimmte. Sonst war alles anders. Sogar der Saal hatte sich verändert. Die Glaswand, die normalerweise die beiden Seiten trennte fehlte gänzlich. Stattdessen konnte man einem einzigartigen Schauspiel beiwohnen. Dort wo sie sonst das Glas trennte, konnten Licht und Dunkelheit sich nun ungehindert berühren. Sie schienen miteinander zu verschmelzen, nur um dann den Anderen zu besiegen. Je nachdem wer siegte, war es einmal heller und einmal dunkler. Es war ein ewiger Kampf, den keiner auf Dauer gewinnen konnte. Ebenso wie Gut und Böse. Ohne den Anderen konnte keiner von ihnen überleben. Doch auch der Rest hatte sich verändert. Obwohl die Einrichtung noch immer dieselbe war. Der Läufer war teils weiß mit silbernen Rändern und teils dunkelrot mit goldenen Rändern. So als hätte man beide Läufer in der Mitte geteilt und aneinandergefügt. Er lag in der Mitte des Raumes und führte zu einem Sockel, auf dem die zwei Throne standen. Darauf saßen seine Herrin und Torels Herr. Auch bei ihnen passierte das gleiche Phänomen wie im restlichen Saal nur das es bei ihnen eher fühl anstatt sichtbar war. Ihre Auren zogen sich ebenso an, wie sie sich abstießen. Sie brauchten sich, doch zusammen existieren konnten sie nicht. Gebannt beobachtete Alexis dieses Schausiel, unfähig sich zu bewegen. Am Rande registrierte er, das es den Anderen genauso ging. „Ihr könnt ruhig näher kommen. Ich beiße nicht, auch wenn Leben vielleicht etwas anderes behauptet.“ „Aber nicht doch.“ Alexis schüttelte lächelnd den Kopf. Guts Worte hatten den Zauber gebrochen, den ihr Anblick ausgelost hatte. „Kommt.“ Torel deutete seinen Begleitern ihm zu folgen. Ilena lies Lacis Hand los und ging hinter Tod her. Auch Kess folgte ihm, wenn auch eher widerwillig. Alexis nahm Laci an der Hand, winkte Xaliar auffordernd zu und folgte dem Weg. Gleichzeitig mit Tod erreichte er seine Herrin. Während Torel vor seinem Herr auf die Knie sank verbeugte er sich nur ehrerbietig. „Ich grüße euch meine Herrin.“ „Auch mir ist es eine große Freude euch wieder zu sehen Leben.“ Nur nebenbei bemerkte er, wie auch Torel seinen Herrn begrüßte, nachdem er gesehen hatte das Ilena und Kess seinem Beispiel folgten und ebenfalls auf die Knie sanken. „Ihr wisst weswegen wir hier sind.“ Torel sah seinem Herrn fest in die Augen. „Ja, das wissen wir. Auch wenn ich ehrlich sagen muss, das mich noch keines meiner Kinder so enttäuscht hat wie du Schmerz.“ Kess zuckte wie unter einem Schlag zusammen. „Habt ihr weswegen wir euch zu suchen aufgetragen haben?“ Gut blickte fragend zu Leben. Böse, der sie aufgrund dieser Unterbrechung, wütend ansah ignorierte sie. Nun würde sich also zeigen ob Laci die Richtige war. Kai und alle dafür hilfreichen Repräsentanten sollten ihm beistehen. „Natürlich.“ Alexis deutete etwas zögernd auf Laci. „Hier ist unser gefundener Mensch.“ Torel zeigte auf Ilena. Gut betrachtete Laci musternd bevor sie zustimmend nickte. „Perfekt.“ „Perfekt?“ Der Blondhaarige hatte zwar darauf gehofft das sie die Richtige war, aber nie daran geglaubt. „Seid ihr sicher? Sie ist so anders.“ Seine Herrin sah ihn leicht irritiert an. „Zweifelt ihr etwa an eurem eigenen Urteil? Ihr habt sie doch hergebracht.“ „Ja natürlich. Entschuldigt.“ Sein Urteil war es zwar nicht gewesen dem Laci ihre Anwesenheit hier zu verdanken hatte, aber Gut wusste das bestimmt schon. Wenn das nicht der Fall war, dann musste er das auch nicht unbedingt ansprechen. Wichtiger war was jetzt passierte. „Also kommen wir zu deiner Bestrafung Schmerz.“ Böse sah auf Kess, seine Augen waren total gefühllos. „Deine Tat war ohne Zweifel dumm und außerordentlich schwerwiegend. Aus diesem Grund wird deine Bestrafung ebenfalls sehr schwerwiegend sein. Für deinen Mordversuch an einem anderen Repräsentanten und dem Verrat an deinem Herrn Tod verdienst du die Höchststrafe.“ „Nein! Bitte nicht, es ist nicht meine Schuld.“ Kess sah Böse angstvoll an, ihre Stimme war flehend. Doch ein wütender Blick von Böse lies sie augenblicklich verstummen. Alexis lies die Schultern sinken. Das bedeutete den Tod für beide Vertreter. „Herrin darf ich eine Frage stellen?“ „Aber natürlich.“ Erst jetzt richtete sich Leben wieder auf. Auch wenn er die Antwort auf seine Frage schon wusste, musste er sie stellen. „Was passiert mit Heilung?“ „Auch ihr Körper wird mit Schmerz sterben und vergehen. So das ihre Seele an einen anderen Ort reisen kann.“ „Danke.“ Also doch. Es war zwar eine etwas umständliche Erklärung, aber im Grunde bedeutete es nichts anderes, als das Xaliar auch sterben würde. Er bemerkte Torels Blick der auf ihm ruhte. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen um ihn, so genau konnte er das nicht einschätzen. Obwohl er schon sechs Monate mit ihm zusammenlebte und die Hälfte davon mit ihm zusammen war blieb ihm der Schwarzhaarige oft ein Rätsel. Was aber nichts daran änderte das er seinen Gegenspieler langsam zu lieben begann. Mit der Zeit würde das sicher besser werden. Alexis schenkte ihm ein schwaches, kurzes Lächeln. Anscheinend war das die richtige Reaktion gewesen, denn Torel drehte sich wieder zu seinem Herrn. „Was meinst du? Rache?“ Böse sah seine Gegenspielerin abwartend an. Diese neigte leicht den Kopf. „Vergebung.“ „Dann ist es beschlossen.“ Böse schloss die Augen und hob die linke Hand. Seine Handfläche war nach oben gerichtet. „Ja.“ Gut schloss ebenfalls ihre Augen und hob beide Hände. Ihre Handflächen waren aufeinander gerichtet, so das sie einen Kreis bildeten. In ihrem Gesicht stand ein Ausdruck höchster Konzentration. Nur langsam erschien bei beiden ein leichtes Licht, das rasch größer wurde und an Intensität zunahm. Innerhalb weniger Minuten schwebte eine Kugel aus Licht vor beiden. Böse warf einen beinnahe liebevollen Blick auf die Kugel. „Du hast lange warten müssen. Trotzdem hast du dich angestrengt und dich unter den Anderen hervorgetan. Diese Ehre hast du dir wirklich verdient.“ Alexis glaubte zu träumen, als sich ein leichtes Lächeln auf Böses Lippen legte. Er hatte ihn noch nie lächeln gesehen. Allerdings richtete er seine Aufmerksamkeit stets auf seine Herrin. Doch auch Torel schien überrascht zu sein, wie Alexis bei einem kurzen Seitenblick zu ihm feststellte. Also war es doch eher ein Einzelfall. „Auch du hast lange auf einen Träger warten müssen und hast trotz allem weitergekämpft. Ich bin stolz auf dich mein Kind. Nun kriegst du deine Belohnung.“ Gut öffnete ihre Hände, in denen das Licht unruhig flackerte. „Kommt.“ Synchron winkten Gut und Böse die Neulinge zu sich. Alexis nahm Lacis Hand und führte sie vor Guts Thron, während Ilena aufstand, bevor sie neben Torel, trat wo sie sich wieder hinkniete. Die zwei Lichter wurden heller und größer, bis sie Ilena und Laci vollständig einhüllten. Dann verharrten sie einen Moment, für Alexis schien es als würden die ihre künftigen Träger prüfen, um anschließend in den Körper der beiden Mädchen einzudringen. Dann war es auch schon wieder vorbei. Es hatte geklappt, Alexis konnte die Aura eines weiteren Vertreters spüren. Zwar war diese neu und ungewohnt, doch irgendetwas in ihm schlug darauf an. Fast sofort stellte sich ein Gefühl der Vertrautheit ein, das ihn auch mit allen anderen Repräsentanten verband. Obwohl ja noch etwas fehlte. Traurig sah er zu Boden, als er Laci wieder an ihren vorherigen Platz führte. Egal was Xaliar gesagt hatte, er war an der ganzen Sache auch mitschuldig. Vielleicht hätte er eine Lösung gefunden, wenn er nur länger gesucht hätte. Eine Hand auf seiner Schulter lies ihn aufschrecken. Xaliar stand neben ihm, sie sah ihn nicht an, doch Alexis verstand den Wink. Sie wollte nicht, das er wegen ihr traurig war, zumindest nicht aus Mitgefühl oder falschen Schuldgefühlen heraus. „Bei dem was nun vor uns liegt werde ich eure Kräfte benutzen Leben. Aus diesem Grund werdet ihr euch etwas schwach fühlen, aber das ist kein Grund zur Besorgnis.“ Alexis nickte bei den Worten seiner Herrin. „Jawohl.“ Es waren sowieso ihre Kräfte, also war es nur Recht und billig wenn sie diese auch benutzte. Er hatte sie nur zum verwalten, da Gut nicht alle gleichzeitig bearbeiten konnte. Aus diesem Grund kümmerten er und die anderen Vertreter sich um die Gebiete. Sie pflegten sie, brachten sie zum wachsen und beschützten sie, dafür bekamen er und die Anderen Macht und ein langes Leben. „Also gut ich werde Tods Kräfte nutzen um das Urteil zu vollstrecken.“ Torel senkte zustimmend den Kopf. „Natürlich.“ Böse zeigte mit dem linken Zeigefinger seiner ausgestreckten Hand auf Kess. „Dann empfange deine Strafe Schmerz.“ Auf einmal passierten viele Dinge gleichzeitig. Alexis sah, wie Kess den Mund öffnete und Torel noch mehr zusammensackte. Zeitgleich begann Xaliars Hand auf seiner Schulter zu zittern, bevor auch sie auf die Knie sank. Noch bevor er irgendetwas für sie tun konnte beanspruchte ein schmerzvolles Stöhnen seine Aufmerksamkeit. Es kam von Torel, der sich wie unter Schmerzen krümmte. Böse ignorierte das völlig, er war ganz auf Kess konzentriert, deren Körper sich aufbäumte und dann erschlaffte. Im selben Moment sank auch Alexis kraftlos auf die Knie, seine Sicht verschwamm. Nur unscharf nahm er seine Herrin wahr, die den Schemen der Xaliars Seele war festhielt. Dann schrie er schmerzhaft auf. Sein ganzer Körper schien zu brennen, so als würde etwas seine Kraft gewaltsam aus jeder Zelle seines Körpers reißen. Die Schmerzen schienen unerträglich. Gepeinigt schloss er die Augen und presste seine Arme an den Körper, doch es half nichts. Als er glaubte es nicht mehr ertragen zu können, hörte es plötzlich auf. Die Schmerzen verschwanden, als hätte es sie nie gegeben und seine Kraft floss unverändert durch seinen Körper. Es war schrecklich gewesen, umso erstaunter war Torel als eine Sekunde später nichts mehr davon zu spüren war. Das nannte man bei Gut und Böse also keinen Grund zur Sorge. Wirklich motivierend, dann wollte er nicht wissen, was ein Anlass zur Sorge war. Orientierungslos sah er sich um. Kess lag regungslos hinter ihm. Sie war tot, er konnte ihre Seele schon spüren. Bevor Torel jedoch der Sache nachgehen konnte, drang Alexis Schrei an seine Ohren und er sah zu ihm. Anscheinend musste er gerade die gleichen Schmerzen durchleiden wie er selbst noch vor wenigen Momenten. Alexis Herrin Gut hielt eine Seele in ihren Händen, die verzweifelt versuchte zu ihm zu kommen, so wie es eigentlich vorbestimmt war. Fasziniert verfolgte Torel das Geschehen. Gut lenkte Heilungs Seele so, das sie direkt auf Laci zuflog. Diese wurde von der Seele umschlossen und erstrahlte einige Momente in hellem Licht. Dann verschwand das Licht und Laci sackte zusammen. Torel bemerkte, wie ihre Haare einen silbernen Schimmer annahmen und sah zu Ilena. Auch bei ihr setzten nun die Veränderungen ein, die sie endgültig zu einer der Ihren machte. Ihre braunen Augen wurden heller und verfärbten sich, bis sie graugrün waren. „Was habt ihr gemacht?“ Alexis richtete sich langsam wieder auf. „Ich habe deine Kraft genutzt, um die Seele von Heilungs Trägerin in Vergebungs Körper zu transferieren. Ohne die Macht des Lebens hätte das nie geklappt.“ Gut lächelte zufrieden, als sie auf Laci sah die sich vorsichtig aufsetzte, bevor sie unsicher aufstand. Alexis war sofort bei ihr um sie zu stützen. „Xaliar?“ Torel bemerkte die Hoffnung, in der Stimme seines Geliebten. Das hatte Shenon also gemeint, als er sagte Schicksal hätte schon alles geplant. Für ihn war das alles zwar etwas umständlich gewesen, aber durchaus intelligent. So kam zumindest niemand zu Schaden. Er sah auf Kess toten Körper. Nun ja, zumindest niemand der es nicht verdiente. „Herr was soll mit Schmerz Seele passieren?“ Im Bezug darauf war er etwas unsicher. Er wusste nicht was mit Repräsentanten passierte die starben. Beschritten auch sie den ewigen Kreis der Wiedergeburt oder verschwanden sie einfach? Bis jetzt hatte ihm noch niemand eine Antwort darauf gegeben. „Nichts. Auch sie wird wiedergeboren werden, sterben und nochmals wiedergeboren werden, so wie jede andere Seele auch. Und wer weiß, vielleicht wird sie irgendwann wieder zu uns gehören. Oder zu ihnen.“ Böse machte eine Kopfbewegung zu Gut. Laci hatte sich inzwischen wieder soweit gefangen, das sie ohne Hilfe stehen konnte. „Xaliar?“ Die Silberhaarige nickte auf die Frage von Leben, schüttelte aber gleich darauf wieder den Kopf. „Ja, nein … ich weiß nicht. Ich glaube ich bin eine Mischung von Beiden. In mir sind alle Erinnerungen von Laci und doch weiß ich noch genau wer ich bin.“ Ihr Blick fiel auf ihren toten Körper. „Oder war.“ „Wenigstens bist du nicht tot. Das ist mehr als wir erwarten konnten Xaliar.“ Alexis lächelte erleichtert und man merkte deutlich wie er sich entspannte. „Ja. Alexis tu mir bitte einen Gefallen. Nenn mich ab jetzt Laci. Xaliar ist vor wenigen Sekunden gestorben. Wenn ich schon den Körper eines anderen stehle, sollte ich auch den dazugehörigen Namen annehmen. Das bin ich ihr schuldig.“ „Klar.“ Leben wirkte zwar etwas verwirrt, nickte aber zustimmend. „Nun gut Rache, Vergebung, lasst uns nun mit euren Herrn allein.“ Böse deutete auf die Tür. Eine deutliche Aufforderung zu gehen. „Jawohl.“ Ilena und Laci verbeugten sich knapp und verließen rasch die Halle. So war das eben. Wenn Böse etwas anordnete fragte man nicht lange, sondern tat es. Torel sah den Beiden nach, bis sich die Tür hinter ihnen schloss. Erst dann blickte er wieder zu seinem Herrn. „Entschuldigt meine Frage, aber ich verstehe das alles nicht.“ Verwirrt schüttelte der Blondhaarige den Kopf. „Die Sache mit Heilung?“ Gut lächelte ihn verständnisvoll an. „Das ist nicht schwer zu verstehen. Schon vor einigen Jahren entdeckten wir das Forschungsobjekt Laci. Ein Wesen das zwar organisch lebt, aber innerlich tot war. Es gehörte weder zu mir, noch zu ihm.“ Sie deutete auf Böse. „Natürlich wollten wir es eliminieren.“ Ohne Aufforderung führte Böse das Gespräch weiter. „Alles was nicht einzuordnen ist, gehört zerstört. In diesem Fall aber kontaktierte uns das Orakel. Es riet uns sie intakt zu lassen, da das Objekt Laci uns noch nützlich sein konnte. Wir hielten uns an seinen Rat, da uns die Gabe in die Zukunft zu sehen verwährt ist.“ „Als dann die Sache mit Heilung und Schmerz kam, wussten wir das es an der Zeit war uns diesen Fehler der Menschen zunutze zu machen. Wir benutzten Laci um Heilungs Trägerin zu retten und machten gleichzeitig aus einem Ding ein lebendes Wesen.“ Gut schenkte Böse ein entschuldigendes Lächeln, als Entschädigung für die Unterbrechung. „Ich verstehe. Laci hätte nie geschaffen werden sollen, doch da ihr es zu spät bemerkt habt, machtet ihr euch ihr Dasein zunutze.“ Torel nickte verstehend. Das war perfekt geplant gewesen. So hatten sie ihre Unachtsamkeit kaschiert und konnten es sogar als Absicht ausgeben. Nur durch Gut hatten sie es erfahren, da sie nicht lügen durfte. „Aber das geht doch nicht. Schließlich kann man nur eine Eigenschaft in sich tragen die stark genug für die Eignung ist.“ Alexis schüttelte den Kopf. Man merkte deutlich das er verwirrt war. „Schon aber Heilungs Trägerin war ein Einzelstück. Auch wenn es unmöglich war, in ihr war die Eignung sehr stark. Einer der Gründe dafür warum man sie damals schnell fand. Damals war auch Vergebung in einem menschlichen Körper und suchte einen Schüler. Er und Heilung stritten sich lange um sie und am Ende mussten eure Vorgänger eingreifen. Sie machten es davon abhängig, wer von der Gegenseite eher seinen Schüler fand. Schmerz oder Rache. Ich muss euch wohl nicht sagen wie es ausging.“ „Aber wie?“ „Es ist selten, aber manchmal werden Menschen geboren, die dieses Potential besitzen oder sie entwickeln sich dazu. Nicht alles lässt sich erklären.“ Torel nickte. Das erklärte einiges, doch eine Ungereimtheit gab es noch für ihn. „Wenn ihr nicht in die Zukunft sehen könnt, woher wusstet ihr dann von Schmerz und Heilung?“ „Von Schicksal natürlich. Hast du Shenon vergessen?“ Alexis Stimme war leise, doch weitaus sicherer als zuvor. Ein Zeichen für Torel das es ihm wieder besser ging. „So ist es.“ Gut neigte zustimmend den Kopf. „Nun gut.“ Ihr Gegenstück sah zuerst Torel und dann Alexis musternd an. Nachdem wir alles preisgegeben haben seid ihr dran. Wir wissen das sich etwas geändert hat und wir ahnen was es ist, allerdings würden wir es gerne von euch hören.“ Es war klar gewesen, das es ihrem Herrn schon bekannt war. Immerhin trugen sie einen Teil von ihnen in sich. „Ja, es hat sich etwas geändert. Leben und ich sind ein Paar.“ Torel war sich sicher, das sein Herr es verstehen würde. Schließlich hatte er ja schon etwas geahnt und es wäre nicht richtig gewesen es ihnen zu verschweigen wo doch alle anderen Vertreter es schon wussten. Gut schenkte ihm ein freundliches Lächeln. „Ich danke dir für deine Ehrlichkeit Tod. Falls ihr euch Sorgen machen solltet, von meiner Seite kommen keine Einwände.“ „Auch ich sehe nichts was dagegenspricht. Solange die Arbeit gemacht wird.“ „Das wird sie bestimmt Herr.“ Hastig versicherte ihm Tod das, denn bei der Arbeit kannte sein Herr kein Pardon. Wer seine Arbeit nicht ordentlich machte musste mit einer Bestrafung durch seinen Herrn rechnen. Etwas das er sich ersparen wollte. „Bestimmt müsst ihr gegen harten Widerstand kämpfen. Vor allem wenn ihr die alten Regeln ändern wollt und so wie euch, Leben kenne, liegt das sicher in eurer Absicht.“ Alexis neigte kurz den Kopf bei den Worten seiner Herrin. „Ja, das will ich. Doch natürlich werde ich die von euch aufgestellten Regeln nicht antasten.“ „Das will ich euch auch geraten haben.“ Böse sah ihn streng an. Überrascht sah Torel seinen Geliebten an. Er hatte zwar gewusst, das er die internen Regeln nicht gut fand, aber eine totale Umstellung? Das würde Wochen dauern, etwas das bei einigen Vertretern sicher Unmut hervorrufen würde. Aber Alexis hatte Recht, es gehörte überarbeitet. Es war das Beste es gleich zu erledigen. Alexis verbeugte sich leicht vor seiner Herrin. „Wenn ihr keine weiteren Anweisungen habt, werden wir uns wieder zur Versammlung begeben.“ Gut warf einen fragenden Blick zu Böse. Als von diesem keine Reaktion erfolgte, nickte sie nur. „Ich schätze das stellt kein Problem dar. Bis bald Leben.“ „Danke Herrin.“ Alexis lächelte und ging zu Torel, dem er eine Hand hinstreckte. Torel ergriff sie und stand auf. Rasch wand er sich um und entfernte sich einige Schritte. Eine alte Angewohnheit, doch heute flösste ihm der Weg keine Angst ein. „Wir kriegen das schon hin.“ Seine Hand kurz drückend, lächelte ihm Alexis aufmunternd zu. „Ja.“ Es würde schon alles klappen. Schließlich war er ja nicht mehr allein. Er liebte jemanden und wurde geliebt. Was konnte da noch schief gehen? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)