Life and Death von Satnel ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Titel: Life and Death Teil: 14/ 37 Autor: Satnel Email: Hanaru@sms.at Genre: fantasy, original, lemon Warnung: Da es meine erste Lemon Story ist entschuldige ich mich dafür, wenn manche Szenen vielleicht nicht realistisch erscheinen. Disclaimer: Wenn es Ähnlichkeiten mit lebenden Personen gibt, ist das reiner Zufall. „gesprochene Worte“ ‚Gedankensprache’ Rund um Alexis Villa war größtenteils nur Dicklicht, also die besten Vorrausetzungen für einen Jäger wie Sirios es war. Leider nützte ihm das nicht viel gegen ihn. Schließlich hatte er als sein Gegenstück einen eingebauten Radar was ihn anging. Koralis seufzte leise, als er sich durchs Gebüsch schlug. Vielleicht hatte er es vorhin etwas übertrieben, es hatte keinen Grund gegeben so kalt zu sein, doch sonst hätte ihn Alexis bestimmt beobachtet und das konnte er nicht gebrauchen. Wenn Sirios das merken würde hätte er die größten Probleme. Krieg mochte es eben nicht verraten zu werden und in seinen Augen würde es wie ein Verrat aussehen. Er verlangsamte seine Schritte, als er zu der Stelle kam an der er sein Gegenstück spürte. Es war eine kleine Lichtung, wenn man es so nennen konnte. Rundherum von Gebüsch und Gestrüpp umgeben, so das sie niemand von weitem erkennen konnte. Nur an der östlichen Seite, also von Alexis Villa entfernend stand eine kleine Baumgruppe. Ein guter Ort um sich auf die Lauer zu legen. Weit genug vom Eingang und vom Anwesen entfernt um nicht aufzufallen und doch nah genug um alles genauestens zu sehen. „Willst du dich nicht zeigen? Ich weiß ja sowieso, das du da bist.“ Zuerst bekam er keine Antwort nur die Geräusche der Nacht, doch nach einigen Augenblicken hörte er eine wütende Stimme. „Was willst du hier Koralis?“ Der Orangehaarige atmete innerlich auf. Es war ein gutes Zeichen, wenn er ihn beim Namen und nicht beim Gebiet nannte. Also konnte er nicht allzu sauer sein. Langsam drehte er sich um und sah direkt in zwei silberne Augen. Anscheinend hatte Krieg seinen Beobachtungsposten aufgegeben. „Die Frage sollte wohl eher lauten, was willst du hier?“ „Das weißt du ganz genau. Immerhin warst du schon bei Leben nicht?“ Wie beiläufig trat Koralis einige Schritte zurück. Bei einer Auseinandersetzung wollte er lieber etwas Abstand zu Sirios halten. Er wusste genau wie wütend sein Gegenpart werden konnte. Umso verunsicherter wurde er, als Sirios ihm folgte. Das einzige was er jetzt tun konnte war zu kontern, ansonsten würde er wie ein Feigling dastehen. „Es kann schon passieren, das man sein Gegenstück nicht spürt.“ „Bei dir nicht. Egal wo ich bin, du findest mich.“ Sirios war nun bis auf wenige Zentimeter heran und das machte den Grünäugigen nervös. Zum ersten Mal war er für die Dunkelheit dankbar, da sie sein Erröten verbarg. Verlegen wich er Sirios Blick aus. „Das ist etwas anderes.“ „Warum?“ Warum? Ja warum eigentlich? Weil er Sirios anhimmelte wohl kaum. Das was er für seinen Gegner empfand ging schon längst über Schwärmerei hinaus. Doch das durfte es nicht. Es war verboten, am Ende würden sie sich hassen, egal wie es endete. Allerdings schienen seine Gefühle das anders zu sehen. Allein dieses komische Gefühl, wenn er ihm so nahe war wie jetzt. Koralis konnte es nicht genau benennen, denn er war noch nie verliebt gewesen. Von Anfang an hatte er nur Augen für ihn, sein Gegenstück, gehabt daneben sahen alle anderen Menschen blass aus. „Ich warte.“ Die Stimme des Schwarzhaarigen hatte einen sanften, schmeichelnden Ton angenommen. Es war das erste Mal, das er diesen Ton bei Sirios hörte, doch in dieser Situation war er schon öfters gewesen. Enger Abstand, schmeichelnde Stimme und ständiger Blickkontakt. Koralis Herzschlag beschleunigte sich rasant, als er zu einer Antwort kam. Sirios versuchte doch tatsächlich ihn zu verführen oder zumindest mit ihm zu flirten. Doch das war wahrscheinlich nur Wunschdenken und selbst wenn, zur Zeit war er nicht er selbst. Doch jetzt wollte er erst einmal eine Antwort. „Da gibt es keine Erklärung. Es ist eben so.“ „Ich glaube nicht, das es „eben so“ ist. Könnte es sein, das deine Gefühle dabei eine große Rolle spielen?“ „Natürlich. Jeder weiß doch, das nur starke Gefühle ständigen Kontakt ermöglichen. Oder große Konzentration.“ Erst jetzt bemerkte er den lauernden Blick des Anderen. Auf was wartete der Stratege ihm gegenüber bloß? „Nun, da Frieden nicht gerade für seine Konzentration berühmt ist, stellt sich mir eine Frage. Hasst du mich wirklich so sehr?“ Nachdenklich nahm Sirios eine Strähne von Koralis in die Hand und betrachtete sie, bevor er sie ihm aus dem Gesicht strich. „Nein, ich glaube nicht, das es Hass ist.“ Koralis war von seinen Bewegungen so hypnotisiert, wie die Maus von der Schlange. Nur sehr mühsam fand er seine Stimme wieder. „Nicht? Was denn dann?“ „Sag du es mir.“ Die Stimme des Schwarzhaarigen glich einer Liebkosung, so sanft war sie. Koralis brauchte einige Sekunden, bis er seinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Rasch wich er vor ihm zurück. Die Distanz zwischen ihnen war eindeutig zu kurz. Plötzlich stieß sein Rücken gegen eine Barriere und verhinderte so einen weiteren Rückzug. Fast schon panisch drehte er sich um, doch da war nichts. Kein Baum, keine Mauer, ja kein einziges Hindernis das ihm den Weg versperrte. Und trotzdem sobald er seine Hände ausstreckte stießen sie auf Widerstand. Mit einemmal kam ihm die Erkenntnis. Ein Bannkreis hielt ihn auf. Ein Bannkreis, den nur ein einziger erschaffen haben konnte. Langsam drehte er den Kopf zu Sirios herum. Er versuchte krampfhaft seine Angst nicht zu verraten, als er ihn zur Rede stellte. „Was soll das Sirios? Ich verlange eine Erklärung.“ „Und ich eine Antwort. Ständig weichst du mir aus.“ Zu Koralis Entsetzen näherte sich Krieg ihm wieder. Noch bevor er ihm ausweichen konnte, waren Sirios Hände neben seinen Eigenen und nagelten ihn so fest. So eingesperrt, auf jeder Seite eine Hand, vor ihm der Bannkreis und in seinem Rücken Sirios, konnte Koralis nicht fliehen. Doch egal was passierte, nun durfte er nicht schwach werden sonst würde er es später bereuen. Schon allein weil es hier nicht um ihn und Sirios ging, sondern um Sirios Zwist mit Alexis. Krieg suchte ein Ventil um seine Wut auszulassen. „Nun?“ „Nun was?“ Durch seine Erkenntnisse wieder ernüchtert, starrte er den Anderen trotzig an. Was ein Fehler war, wie sich nun herausstellte. In Sirios Augen flackerte es kurz wütend auf und bevor Koralis sich versah spürte er Sirios Lippen auf seinen und eine Zunge, die um Einlass bat. Von seinen Gefühlen überrascht kam er dieser Bitte nach und öffnete den Mund, der sofort in Besitz genommen wurde. So von diesen neuen Eindrücken gebannt merkte Koralis nicht, wie er sich vollends zu Sirios herumdrehte und seine Arme um dessen Hals legte. Eine leise Stimme warnte ihn vor den Konsequenzen wenn er sich weiter auf Sirios Spiel einließ, doch er verdrängte sie erfolgreich. Ein Kuss konnte doch nicht schaden. Sirios Zunge forderte ihn auf ebenfalls auf Entdeckungsreise zu gehen. Zuerst zögernd und unsicher kam er dieser Aufforderung nach. Nur am Rande nahm er Sirios Finger wahr, die sich einen Weg unter sein Shirt suchten und begannen seinen Rücken zu streicheln. Seine eigenen Hände strichen über die Schultern des Anderen und blieben auf seiner Brust ruhen. Ihre Zungen verstrickten sich in ein immer wilderes Spiel und erst als Koralis glaubte ersticken zu müssen, lösten sie sich voneinander. Heftig atmend standen sie sich gegenüber und genau diesen Moment brauchte Koralis Verstand, um wieder die Oberhand zu gewinnen. Beinahe schon panisch stieß er Sirios von sich. „Nein. Das will ich nicht. Nicht so.“ In den Augen seines Gegenstücks blitzte Wut auf, was ihm nur mehr Angst machte. Es musste einen Ausweg aus diesem Bannkreis geben und wenn er ihn nicht in den nächsten Sekunden fand, würde er Kriegs Zorn spüren und soweit er wusste konnte sich keiner rühmen das überlebt zu haben. Hastig suchten seine Sinne die Barriere auf einen Schwachpunkt ab. So beschäftigt merkte er nicht wie sich in Sirios Blick etwas änderte. Seine Wut machte einem Ausdruck von Verwirrung und Betroffenheit Platz. In einer hilflosen Geste streckte er die Hand nach Koralis aus. „Koralis ich …“ Weiter kam er nicht, da Koralis in der ausgestreckten Hand einen Angriff vermutete. „Nein!“ In diesem Schrei war seine ganze Angst und Kraft gebündelt, die den Bannkreis regelrecht zerschmetterte. Noch bevor die Reste sich auflösen konnten, hatte er sich schon wegteleportiert. In der Sicherheit seines Zimmers tauchte er wieder auf. Keuchend ging er zum Bett und lies sich bäuchlings darauf fallen. Fast schon automatisch angelte seine Hand nach der Fernbedienung und betätigte den ON- Knopf. Es lief gerade eine dieser hirnlosen Talkshows, doch Koralis bekam sowieso nichts davon mit. Seine Gedanken kreisten nur um Sirios, was heute passiert war und ob oder wie viel er Delos davon erzählen sollte. Er war der Einzige, auf den er sich immer verlassen konnte. ‚Guten Morgen Tod. Es ist Zeit zum aufstehen.’ Torel streckte sich und gähnte erst einmal ausgiebig, bevor er die Augen öffnete nur um sie eine Sekunde später wieder geblendet zu schließen. ‚Entschuldige. Ich habe vergessen, das ihr Menschen nach dem aufstehen nicht soviel Licht vertragt.’ „Ist schon gut Shenon.“ Langsam öffnete er abermals die Augen, die sich bereits an das Licht gewöhnt hatten. „Es ist nicht so, das wir es nicht vertragen, sondern nur das es im ersten Moment ungewohnt ist.“ Er betrachte den Engel neben seinem Bett nachdenklich. „Du hast zwar gegenteiliges behauptet, aber ich schätze du warst noch nicht oft auf der Erde, oder zumindest hattest du keinen engen Kontakt mit Menschen.“ Der Engel errötete leicht, was bei seinem blassen Teint leicht zu erkennen war. ‚Merkt man das so stark? Ich gebe zu, das Kar bis jetzt immer die Rolle des Verhandlers hatte.’ „Und da hattet ihr Erfolge?“ Ungläubig sah er den Engel an. Er konnte sich den Dämon als vieles vorstellen, aber Diplomat gehörte eindeutig nicht dazu. Allerdings kannte er die Beiden erst seit gestern. Vielleicht tat er dem Dämonen Unrecht? ‚Einigermassen. Dämonen lügen nämlich nicht. Sie lassen Dinge aus, verdrehen Tatsachen oder schmücken es aus das schon, aber sie lügen nicht. Kar ist auch sehr geschickt darin Menschen umzustimmen.’ „Aha. Warum habt ihr dann diesmal eure Taktik geändert? Ich meine, wenn er so geschickt ist, warum redet er dann nicht mit mir, dann wärt ihr vielleicht schon längst weg.“ Der Engel zuckte mit den Schultern. ‚Keine Ahnung. Bevor wir uns auf den Weg machten meinte er nur, das es außerordentlich wichtig sei und ich es einmal versuchen sollte. Was hat er allerdings nicht gesagt.’ Torel seufzte genervt und setzte sich auf. Na toll sein Leben und das eines Unschuldigen lag also in der Hand eines Anfängers. ‚Willst du uns nicht doch lieber den Namen deines Angreifers sagen? Wir regeln das dann für dich.’ „Nein. Ich mache das selbst.“ ‚Wenn du meinst. Leben erwartet dich übrigens zum Frühstück.’ „Dann sollte ich ihn nicht warten lassen.“ Rasch stand er auf ,zögerte aber noch und sah den Engel abwartend an. Dieser bemerkte es zuerst nicht, warf ihm aber schließlich einen verständnislosen Blick zu. Torel antwortete nicht sondern blickte ihn nur weiter an. Nach ein paar Augenblicken trat so etwas wie verstehen in die Augen des Engels. ‚Du willst das ich gehe oder?’ Torel nickte zustimmend. ‚Gut dann gehe ich eben.’ Etwas beleidigt, wie es den Anschein hatte, flog der Engel zur Tür und verschwand kurz davor. Kopfschüttelnd erledigte Torel seine Morgentoilette und begab sich dann zum Frühstück. Er hasste diese Besuche zu morgendlicher Stunde. Denn obwohl die Uhr schon halb zwölf anzeigte war er vor fünfzehn Minuten überhaupt erst aufgewacht. Vielleicht hätte er gestern Nacht doch lieber daheim bleiben sollen. Dann wäre er jetzt nicht so müde und seine Bibliothek nicht einem von Byrons Wutanfällen zum Opfer gefallen, für den er eigentlich verantwortlich war. Kir betrachtete die reich verzierte, hölzerne Eingangstür. Schon oft hatte er an diese Tür geklopft, doch heute ließ ihn irgendetwas zögern. Er war doch sonst auch kein Feigling. Es war nur ein Besuch um Torels Zweifel zu zerstreuen. Plötzlich bemerkte er was sein Problem war. Torel! Noch nie hatte er sein Haus betreten, wenn dieser nicht da war. Selbst in den letzten Wochen hatte Sirios immer wieder bei Luc nachgefragt. Er hatte sich von diesem Ort ferngehalten, wie damals als Torels Vorgänger noch hier gewohnt hatte. Egal was es war, er musste sein Versprechen einlösen. Gerade als Kir die Hand zur Klingel ausstreckte, hörte er ein leises Klacken und einen Moment später wurde die Tür geöffnet. Als Luc die ausgestreckte Hand seines Gastes sah, runzelte er die Stirn. „Also hattet ihr doch vor zu klingeln. Ich dachte mir nachdem ihr hier schon drei Minuten regungslos steht sollte ich einmal nachsehen.“ Kir verfluchte sich innerlich für sein Zögern. Natürlich war ein Anwesen wie dieses, durch zahlreiche Kameras und Sensoren geschützt. Wie blöd musste er ausgesehen haben, als er wie eine Statue vor der Tür stand. „Wenn ihr meinen Herren sprechen wollt, der ist noch nicht da. Übrigens wäre es sehr freundlich, wenn ihr Krieg davon überzeugen könntet, das ich keine Ahnung habe wo mein Herr ist.“ Erleichtert lächelte er Luc an. Er hatte Recht gehabt. Luc war nicht so leicht unterzukriegen. Zwar kannte er ihn nicht so gut, aber es war sicher nicht leicht mit ihm fertig zu werden. „Eigentlich wollte ich zu dir Luc.“ Der Braunhaarige runzelte zweifelnd die Stirn, trat dann aber doch einen Schritt zur Seite, um ihn eintreten zu lassen. „Es ist ungewöhnlich, das man mir einen Besuch abstattet.“ Hinter ihm schloss Luc die Tür wieder und führte ihn dann in einen Teil des Hauses, der ihm noch völlig unbekannt war. „Ich benutze nie die Räume meines Herrn, wenn ich nicht weiß wann mit seiner Rückkehr zu rechnen ist.“ Kir nickte zustimmend. Das gleiche würde er von Leon, seinem Diener, erwarten. Vor ihm verlangsamte Luc seinen Schritt und blieb vor einer Tür an der rechten Seite stehen. Aus seiner Hosentasche holte er einen Schlüssel, um die Tür zu entriegeln. Kaum steckte der Schlüssel im dafür vorgesehen Loch hörte man eine Reihe von klackenden Geräuschen. Luc lächelte leicht. „Es spießt ein wenig, immerhin war schon lange keiner mehr hier.“ Nun war es an Kir den Jungen zweifelnd anzusehen. Denn der Raum in den Luc ihn nun führte war vielleicht ungenutzt, aber betreten hatte ihn sicher jemand. Er war eindeutig zu sauber um nicht benutzt zu sein. Noch dazu war dieser Raum ziemlich gut geschützt, da dieses Geräusch vorhin nur von einer Reihe Sicherheitsschlösser kommen konnte. Er war schon zu lange Repräsentant der Nacht, um nicht alles zu kennen womit sich der Mensch zu schützen versuchte. Wobei es in diesem Raum nichts gab, was so einen Aufwand verdiente. Trotzdem lies er die Sache auf sich ruhen und setzte sich. Luc nahm ihm gegenüber Platz. „So und weswegen wolltet ihr mich nun sprechen?“ Nachdenklich betrachtete Kir den Jungen. Wie viel sollte er ihm erzählen? Wie viel wollte Torel, das er erfuhr? Warum hatte er das nur nicht gefragt. Das Einzige was er versuchen konnte war Byrons Taktik. Vorpreschen, Fragen überhören und Tatsachen präsentieren, auch wenn es ihm nicht wirklich behagte. „Luc ich weiß, das du Torels Schüler bist. Deswegen mache ich es kurz. Es gibt außer mir noch ein paar die davon wissen und ich habe Torel geschworen auf dich aufzupassen. Aus diesem Grund muss ich wissen, ob und wer noch hier war und sich nach Torel erkundigt hat.“ Im ersten Moment sah der Braunhaarige ihn nur perplex an. Allerdings schien er sich ziemlich schnell wieder zu fangen, denn Kir merkte wie sich etwas im Blick des Jungen verhärtete. „Ich weiß zwar nicht, was das eine mit dem Anderen zu tun hat, noch dazu wo das eine total falsch ist, aber von mir aus. Außer ihnen haben sich bis auf Lüge, Schwäche, Ende und Hass alle Vertreter schon einmal, oder mehrmals nach meinem Herrn erkundigt.“ Der Blondhaarige seufzte. Das war ein Schuss ins Blaue gewesen und hatte wie erwartet nichts gebracht. Trotzdem freute es ihn, das Byron seine Anweisung, Luc nicht zusätzlich zu belästigen, Folge leistete. Es reichte, wenn Sirios das machte. Das er das andere abstritt war ihm auch klar. Immerhin war es so sicherer für ihn und solange Leben noch auf dieser Welt weilte, würde das wohl auch so bleiben. „Nun gut.“ Kir stand auf und sah Luc noch einmal durchdringend an, bevor er sich zum gehen umwand. „Ich verabschiede mich dann. Den Weg hinaus finde ich selbst, du musst nicht extra deswegen aufstehen.“ Kurz bevor er die Tür hinter sich schloss lächelte er Luc noch einmal freundlich zu. „Pass auf dich auf. Wenn Torel zurückkommt und dir ist etwas passiert, reißt er mir den Kopf ab.“ Damit schloss er die Tür hinter sich und beeilte sich das Anwesen zu verlassen. Er wollte nur noch heim in sein Bett, das ihn mit Sicherheit wieder freudig aufnehmen würde. Ungeduldig klopfte Sirios nun schon zum wiederholten Male an die Tür, nachdem das 15sekundige klingeln nichts gebracht hatte. Anscheinend hatte Leon gerade heute so viel zu tun, das er seinen Aufgaben nicht schnell genug nachkommen konnte. Endlich hörte er das vertraute Geräusch, eines sich öffnenden Schlosses und Leon, Kirs Diener sowie einziger Angestellter, öffnete ihm. „Entschuldigt die Wartezeit.“ Sirios nickte kurz. „Ist schon gut Leon. Ich suche Byron, ist er zufällig zu sprechen?“ „Ja zur Zeit schon.“ Nachdem er die Tür hinter ihm geschlossen hatte, führte er Sirios zu Byrons Schlafzimmer. Sirios fiel auf, das entgegen Kirs und Byrons Art, die meisten Türen an denen sie vorbei kamen geschlossen waren. Anscheinend waren noch nicht alle Spuren von Byrons Wutausbrüchen beseitigt. Vor einer Eichenholztüre hielt Leon an. Als er die Hand zum Anklopfen hob, legte ihm Sirios eine Hand auf die Schulter. „Danke Leon, aber den Rest schaff ich schon.“ Der junge Mann warf einen unsicheren Blick auf die Tür nickte dann aber und ging. Sirios atmete noch einmal tief durch, öffnete die Tür und trat ein. Byrons Privaträume zu betreten war immer wie eine Expedition in unerforschtes Gebiet. Zwar kannte er das Schlafzimmer seines Freundes, doch es gab da einen Wesenszug am Vertreter des Hasses, den nur wenige kannten. Byron war der unordentlichste Mensch, den er kannte. Ein Blick in sein Zimmer bestätigte ihm das sich nichts daran geändert hatte. Das riesige Bett, mit dem Baldachin in der Mitte der rechten Wand war weder gemacht, noch schien jemand Anstalten dazu gemacht zu haben. Die bodenlangen Vorhänge vor der Balkontür waren nur halb geöffnet, stattdessen brannte das Licht an der Decke. Das Bücherregal schräg gegenüber dem Bett war nur halb voll, der Rest lag entweder davor, oder über den Schreibtisch verteilt. An der Wand gegenüber der Tür stand eine Couch, auf der sich wahllos Kleidungsstücke stapelten. Die Tür an der rechten Seite neben dem Bett, die zum Wandschrank führte war geöffnet, die an der linken, die zum Badezimmer gehörte, geschlossen. Auf dem Schreibtisch lag ein Schwert, das eigentlich in die Vitrine gehörte, die über dem Schreibtisch angebracht war. Darin waren etliche Dolche, Schwerter und andere Waffen aufgereiht. Es waren alles Antiquitäten, aber in einem sehr guten Zustand. Sie hatten alle eines gemeinsam sie waren mit Edelsteinen besetzt und trugen das selbe Wappen. Das Wappen von Byrons Familie. Er hatte alles zusammengetragen was er finden konnte. Vom Schmuck seiner Mutter, bis hin zum kleinsten Schriftstück in dem von seiner Familie die Rede war. Sirios ging zum Schreibtisch und besah sich das Schwert genauer. Am Knauf war ein großer Rubin eingelassen und auch die Scheide die daneben lag war reich verziert. Dieses Schwert war nicht für Kämpfe gedacht, ansonsten hätte man es nicht so reich verziert und den Griff statt mit Seide eher mit Leder umwickelt, um es besser halten zu können. Er wollte die Hand nach dem Schwert ausstrecken, eine schon sehr früh angelernte Reaktion, ließ es aber dann. Byron würde ihn massakrieren, wenn er ihn dabei erwischte und er hatte schon jetzt genug Probleme. Was ihn wieder zum Grund seines Besuches brachte. „Byron?“ Leon hätte ihn nicht hierher geführt, wenn er nicht da wäre. Hinter der geschlossenen Badezimmertür hörte man einige laute Geräusche, gefolgt von einem Fluch und ein paar Minuten später verließ Byron es, nur mit einem Bademantel bekleidet. „Du bist der nervigste Gast den ich kenne. Dein Timing ist echt beschissen.“ „Hab ich dich und Kir etwa bei etwas gestört?“ Er lächelte den Blondhaarigen frech an, obwohl ihm gar nicht danach zumute war. Wenn Kir da war, brauchte er gar nicht anfangen, denn bei diesem Thema verstand Kir keinen Spaß. Byron schüttelte den Kopf. „Nein, der musste kurz weg. Wieso? Brauchst du ihn?“ Sirios verneinte. „Ich wollte sowieso nur mit dir sprechen.“ Er atmete innerlich auf. Zwar hatte er vorhin schon geprüft, ob sein Freund da war, doch es von Byron zu hören war beruhigend. „Also, weswegen wolltest du mich sprechen?“ Byron ging zu seinem Bett und setzte sich mit überkreuzten Beinen darauf. Mit einer einladenden Geste wies er neben sich. Sirios folgte seiner Einladung. Nachdem er seine Schuhe ausgezogen hatte, machte er es ihm gleich und setzte sich mit überkreuzten Beinen ihm gegenüber aufs Bett. Zögernd begann er ihm zu erzählen, was vorgefallen war. „Also ich hab gestern Nacht echt Scheiße gebaut. Nachdem uns Leben weggeschickt hat bin ich noch mal zurückgegangen.“ Sein Freund runzelte missbilligend die Stirn, sagte aber nichts. „Ich war echt wütend und dachte er verheimlicht uns etwas. Also wollte ich ihn etwas beobachten. Es war auch alles okay bis …“ Sirios stockte. Er dachte noch einmal daran was passiert war. Wie ihn die hellgrünen Augen seines Gegenstücks entsetzt angesehen hatten. Koralis hatte Todesangst gehabt und er war der Grund dafür gewesen. „Bis was? Sirios, was hast du gemacht?“ Byron sah ihn durchdringend an und auch der Tonfall seiner Stimme machte deutlich, das er nun eine Antwort verlangte. „Bis mich Frieden entdeckte und zur Rede stellte.“ Er seufzte. „Ach du heilige Sch…. Was hast du gemacht?“ Die katzengleichen Augen seines Gegenübers musterten ihn fragend. Sirios wusste genau, das Byron nun auf das Schlimmste gefasst war. „Also wir haben geredet und ich weiß nicht was mit mir los war. Nun ja, vielleicht weiß ich schon was los war. Ich war so wütend und sauer auf Leben, es gab einfach kein Ventil um Druck abzulassen.“ Byron ergriff seine Hände und hielt sie fest. Er hatte gar nicht bemerkt, das er angefangen hatte wild zu gestikulieren, etwas das gar nicht zu ihm passte. „Sirios, was hast du getan?“ Die Stimme des Blondhaarigen war ruhig, beinahe liebevoll und das veranlasste ihn weiterzuerzählen. „Ich hab ihn gegen seinen Willen geküsst und wenn er mich nicht aufgehalten hätte wahrscheinlich noch mehr.“ „Du hast was!“ Der Schwarzhaarige zuckte wie unter einem Peitschenhieb zusammen, als er die Stimme hörte. Er war so unvorsichtig gewesen, dabei wusste er doch genau, das der Wandschrank auch gleich eine Verbindung zu Kirs Zimmer war. Rasche Schritte waren zu hören und einen Moment später, stand Kir wütend im Türrahmen. Als er seinen Freund sah stand Sirios hastig auf. So wütend, ja sogar schon hasserfüllt hatte er den Blondhaarigen noch nie gesehen. Dabei wurde Kir sonst nie wütend, zumindest nicht auf ihn. Rasch richtete sich Byron auf und stellte sich vor ihn. „Kir. Lass ihn doch einmal ausreden, vielleicht ….“ Weiter kam er nicht, da hatte sein Geliebter mit zwei schnellen Schritten die Distanz zwischen ihnen überwunden und stieß ihn zur Seite, zurück aufs Bett. Seine Augen waren dabei starr auf ihn gerichtet. Dann, ohne Vorwarnung schlug er zu. Der Schlag ließ Sirios zu Boden gehen und bevor er eigentlich registrierte was passiert war, war Kir schon über ihm und schlug auf ihn ein. Sirios hatte keine Chance sich zu wehren, da Kir keine Sekunde lang innehielt. Plötzlich war Byron hinter Kir und versuchte ihn wegzuzerren, doch dieser befreite sich mit einer unsanften Bewegung von ihm. Doch diese Sekunde brauchte Sirios, um wenigstens sein Gesicht mit den Armen vor Kirs Schlägen zu schützen. Zwar konnte er auch zurückschlagen, doch er wollte seinen Freund um nichts in der Welt verletzen. Das hatte er heute schon getan, mit seinen unbedachten Worten. Er konnte nur hoffen, das er bald ohnmächtig wurde. Der einzige Fehler in seiner Ausbildung, denn da er nur begrenzt Schmerz verspürte wusste er nie, wann sein Körper genug hatte. Mit einemmal warf sich ein Körper über ihn und fing so die Schläge auf, die abrupt aufhörten. Byron. Seine Stimme klang flehend, als er versuchte seinen Freund zur Vernunft zu bringen. „Hör auf Kir. Bitte, er ist doch dein Freund. Lass es ihn doch wenigstens erklären.“ Er spürte, wie sich Kirs Gewicht das auf seiner Hüfte ruhte von ihm löste, doch Byron bewegte sich keinen Zentimeter. „Warum?“ Kirs Stimme war nicht mehr als ein flüstern. „Warum willst du unbedingt, das ich dich hasse? Sirios du bist mein bester Freund, du kennst mich! Warum tust du dann so etwas!“ Die letzten zwei Sätze hatte er verzweifelt geschrieen. Byron richtete sich auf und auch er stemmte sich in eine sitzende Position hoch. Kir kniete vor ihm, sein Blick war auf den Boden gerichtet. „Aber es war doch nur ein Kuss.“ Es war eine schwache Verteidigung und das wusste er selbst. „Es ist egal, ob es nur ein Kuss oder noch mehr war. Es war der Grund weswegen du es getan hast. Wenn es dir nicht um die Person geht, solltest du es nicht machen. Man soll nicht mit jemanden schlafen den man nicht liebt, oder der einem wenigstens etwas bedeutet.“ „Aber du ….“ Obwohl er wusste, das sein Gegenüber Recht hatte, wollte er sich wenigstens verteidigen aber Kir schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab. Dessen Blick bohrte sich in seinen. „Nichts aber ich. Ich liebe jede Person mit der ich schlafe. Vom Anfang an, bis wir uns wieder trennen ist diese Person der Dreh und Angelpunkt meiner Welt. Es gibt nichts außer ihm. In dieser Zeitspanne ist er der Einzige für mich. Das solltest du eigentlich wissen Sirios.“ Der Angesprochenen nickte und wand den Kopf ab. „Ich hoffe, du weißt was du jetzt zu tun hast.“ Kir stand langsam wieder auf. Abermals nickte Sirios. Ja, er wusste ganz genau was er machen musste und so schwer es ihm fiel, diesmal war eine Entschuldigung fällig. „Dir ist schon klar, das es mit einer Entschuldigung allein nicht getan ist. Wenn du das getan hast gibt es noch eine kleine Bestrafung von mir. Danach wirst du so etwas nie wieder machen.“ Damit stand Kir abrupt auf und verließ den Raum auf dem gleichen Weg, auf dem er gekommen war. Sirios sah ihm verwirrt nach. „Hat er das jetzt ernst gemeint?“ Byron seufzte nur erleichtert, stand auf und richtete seinen Bademantel. „Glück gehabt was?“ Der Schwarzhaarige sah zu ihm auf und der Blick seiner silbernen Augen bohrte sich in Byrons. „Hat er das ernst gemeint?“ „Was? Die Strafe?“ Sirios nickte. „Tja ich glaube schon.“ Sein Freund zuckte gleichgültig die Schultern. „Aber ich glaube nicht, das es schlimm wird, immerhin sind wir doch Freunde.“ Sirios nickte abermals, wenn er auch nicht ganz so zuversichtlich wie Byron war. „Ich muss jetzt los. Wenn ich mich beeile kann ich das gleich nach Schulschluss durchziehen.“ Byron sah seinen Freund nachdenklich an. „Du weißt ziemlich viel über deinen Gegenspieler.“ „Du doch auch.“ Sirios bereute seine Worte noch bevor er sie beendet hatte. Es war ein Fehler in der Nähe von Hass Liebe auch nur zu erwähnen. Er wusste das. Warum dachte er nie über seine Worte oder Taten nach? Zeit sich zu verabschieden, noch dazu wo Byrons Augen sich schon vor Hass verdunkelten. „Also dann Bye.“ Der Blondhaarige reagierte gar nicht und Sirios zog seine Schuhe an und verließ so rasch er konnte den Raum. Als er auf den Weg hinaus war begannen Byrons Schimpftiraden, die ihn bis zum Ausgang begleiteten. Alexis musterte den Jungen ihm Gegenüber. Schon während des Frühstücks war er sehr schweigsam gewesen und auch jetzt schien Torel nicht an einem Gespräch interessiert zu sein. Ihre zwei neuen Bewacher waren auch nicht gerade hilfreich. Shenon und Kar schienen gerade eines ihrer privaten Gespräche zu haben. Das oder sie versuchten sich gegenseitig mit Blicken zu erdolchen. Was ziemlich unwahrscheinlich war. Er wusste, das Torel etwas von ihm wollte, allerdings lies ihn irgendetwas zögern. Seufzend lies er seine Zeitung sinken und sah sein Gegenstück fragend an. „Also was ist los?“ Torel zuckte zusammen und sah ihn fragend an. „Die ganze Zeit schon wirfst du mir verstohlene Blicke zu, wann immer du glaubst ich merke es nicht. Außerdem wirkst du nervös. So hab ich mich benommen, bevor ich meinen Eltern etwas beichten musste.“ Shira die auf Torels Schoß lag hob träge den Kopf als der Schwarzhaarige mit dem streicheln aufhörte. Ungeduldig stupste sie dessen Hand mit dem Kopf an. „Na ja es ist ….“ Der Blick des Schwarzhaarigen richtete sich auf seine ungeladenen Gäste und auch Alexis sah die Beiden an. Erst nach einigen Minuten drehte Kar langsam den Kopf in ihre Richtung. ‚Ja?’ „Könntet ihr bitte für eine Weile verschwinden? Privatgespräch.“ Alexis machte eine wedelnde Handbewegung mit der Rechten, die seine Aufforderung noch unterstrich. Kar sah ihn nur abschätzend an, zuckte die Schultern und verschwand, den Engel hinter sich herziehend in der Wand. „Also?“ Er wand sich wieder seinem Gegenpart zu. „Könntest du noch …?“ Torel machte halbkreisförmige Bewegung mit der Hand. Alexis nickte kurz. Er wusste was Tod wollte und wenn es ihn beruhigte, sollte er es haben. Mit einem Gedanken wob er ein Netz um sie, das es Anderen unmöglich machte sie zu belauschen. Normalerweise würde sein Gegenüber das auch können, doch hier in seinem Haus waren seine Kräfte gleich null. So wie die aller anderen Vertreter. Er sagte nun nichts mehr, sondern wartete darauf, das der Andere anfing. Torel atmete noch einmal tief ein, wahrscheinlich um sich Mut zu machen und richtete den Blick dann auf ihn. „Ich will dich darum bitten einige Wochen bei dir bleiben zu dürfen.“ Damit hatte er eigentlich gerechnet, also überraschte es ihn nicht so sehr wie sein Gegenstück vielleicht geglaubt hatte. „Okay.“ Wie er am überraschten Gesichtsausdruck seines Gastes erkennen konnte, war das nicht die Antwort, mit der er gerechnet hatte. „Ist das wirklich in Ordnung für dich? Ich meine ich bin dein Feind in gewisser Hinsicht.“ „In gewisser Hinsicht.“ Alexis lächelte aufgrund des ungläubigen Tons in Torels Stimme. „Hör zu, ich habe schon einmal gesagt, das ich dich sowieso nicht weglassen werde solange du noch Fieber hast. Noch dazu wo dein Attentäter frei herum läuft. Wofür dann der ganze Aufwand? Nein, du bleibst hier, bis das alles erledigt ist.“ Er warf einen Blick zur Wand. „Wäre ja noch schöner, du machst dich aus dem Staub und ich bleib auf den Flattermännern sitzen.“ Sein Gegenüber kicherte belustig und Alexis wand rasch den Blick ab. Warum kam dieses Gefühl schon wieder? Seit er Torel bei sich beherbergte war nichts gewesen. Warum also jetzt? Im Stillen verfluchte er Arina, die ihm diese Gedanken erst in den Kopf gesetzt hatte. Liebe. So eine unsinnige Idee und doch, wenn er Torel so fröhlich sah, machte sein Herz unwillkürlich einen Satz. „So wie es aussieht habe ich gar keine andere Wahl als hier zu bleiben.“ Alexis schüttelte den Kopf. „Nein die hast du nicht. Allerdings hätte ich da noch eine Frage.“ Sein Gegenstück wurde schlagartig ernst. „Und die wäre?“ „Wer war der Attentäter?“ Er musste es wissen. Nicht aus Neugier, sondern weil er seine Feinde gern kannte. Egal ob Torel wollte oder nicht, er würde es ihm sagen müssen. Dieser rang sichtlich mit sich, das konnte Alexis deutlich sehen. Obwohl es ihn überraschte, warum er seinen Angreifer so schützte. „Kess. Sie war es.“ Die Worte waren so leise gesprochen, das er sie kaum hörte. Doch er verstand sie. Genauso wie er in dem Moment erkannte, was das für ihn bedeutete. „Aber das ….“ „Ja genau.“ Torel stand auf und sah traurig zu ihm hinab. „Das heißt, wenn du mir hilfst lieferst du so oder so einen Freund aus.“ Damit wand er sich um und ging aus dem Zimmer. Alexis hingegen war wie versteinert. Es war wahr, was Torel gesagt hatte. Wenn Kess die Schuldige war, dann betraf der Schuldspruch auch Xaliar als ihr Gegenpart. Doch machte Kess nichts ohne Arions Anweisung. In diesem Fall wäre aber Maxis der Betroffene. Wie man es auch drehte, es würde immer einen seiner Freunde treffen und wenn es schlecht lief sogar beide. Allerdings musste der Schuldige bestraft werden. Nun begriff er endlich die Worte seiner Herrin. Eine schwere Entscheidung würde er treffen müssen und einen Freund verlieren, hatte sie ihm gesagt. Ein Narr war er gewesen ihr nicht glauben zu wollen. Jetzt wusste er auch weshalb sie Menschen mit der Gabe suchen sollten. Es würde ihm jetzt bestimmt nicht leichter fallen dieser Aufgabe nachzukommen. Doch wenn er Torel bei dem was er vorhatte half, fand er vielleicht einen Weg Xaliar zu helfen. Zumindest hoffte er, das Torel etwas vorhatte. ‚Was glaubst du Kar? Entwickelt sich alles nach Schicksals Willen?’ Die Arme des Dämons legten sich um seine Hüfte und drückten ihn an dessen Körper. ‚Das müsste ich ja wohl dich fragen nicht? Also Zukunft, wie sieht’s aus?’ Die Züge des Engels verfinsterten sich. ‚Du weißt, das ich keine Vorraussagen mache. Genauso wie du keine Schätzungen mehr abgibst.’ Ein leises Seufzen war zu hören. ‚Ja, Menschen sind einfach zu unberechenbar.’ ‚Genau, obwohl ich den Ausdruck unvorhersehbar vorziehe.’ Entspannt lehnte er sich gegen den starken Körper seines Partners. ‚Nenn es doch wie du willst. Es bleibt sowieso das gleiche.’ ‚Stimmt.’ Mit einer raschen Bewegung befreite sich Shenon wieder aus der Umarmung. ‚Also wer von uns geht?’ Kar lies nur ein enttäuschtes Seufzen hören. ‚Du. Ich war Letztens erst oben.’ ‚Na schön. Aber stell bloß nichts an während ich oben bin.’ Mit diesen Worten verschwand der Engel, die Antwort des Dämons gar nicht abwartend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)