Runaway von Maki (Du bist mein letzter Ausweg) ================================================================================ Kapitel 2: II.Allein -------------------- ehm...ja.. lol nach ewiger wartezeit endlich mal was neues aber ich hatte irgendwie kaum zeit, mich mal etwas intensiver damit zu beschäftigen ( danke an meinen chef :P ) _______ Allein Irgendwo bellte ein Hund. Ein Auto bog um die Ecke der verlassenen Straße, fuhr achtlos an den 2 Mädchen vorbei. Man hörte in der Ferne einen Zug über die Schienen rattern. Es vergingen ein paar Minuten, bis Sachiko sich beruhigt und ihre Sprache wieder gefunden hatte. Immer noch waren ihre sonst stechend klaren Augen glasig und ihr Blick verschwommen. "Gehts wieder?" fragte Yumi leise, und die Angesprochene nickte kurz, was der Jüngeren ein schwaches Lächeln auf die Lippen lockte. "Hier." Sie reichte Sachiko aus ihrem Mantel ein frisches Stofftaschentuch. "Danke.." Es war kaum mehr als ein Murmeln, was die Ältere von sich gab, als sie das Stofftaschentuch annahm. Anscheinend schämte sie sich für ihren so plötzlichen Gefühlsausbruch. Sonst war sie es doch immer ,die ihrer "petite souer" eine Schulter zum Ausweinen anbot, nicht andersherum. Yumi beobachtete Sachiko schweigend, während diese die Tränen aus ihrem Gesicht wischte. "Sie sieht so anders aus als sonst....", die Braunhaarige seufzte gedanklich," .. so...schwach und zerbrechlich....Ich würde ihr so gerne helfen...aber dafür müsste ich erstmal wissen, was sie hat.." Der Blick des Mädchens ging ins Leere, sie senkte ihren Kopf. "Wahrscheinlich ist irgendwas mit ihrer Familie... oder Kashiwagi-kun.." ergänzte sie ihre Gedankengänge, und ihre Sorge wuchs. Bei diesem Thema war Sachiko sehr empfindlich und verletzbar. "Meine Eltern..." Das Mädchen mit den Zöpfen schaute auf. Die Stimme von Sachiko holte sie aus ihren Gedanken. "Deine Eltern? Was ist mit ihnen?? Gehts ihnen nicht gut?" Etwas verwirrt sah Yumi zu ihrer "großen Schwester", die mit dem Stofftaschentuch in ihren im Schoß liegenden Händen den Asphalt auf der Straße anfixierte, ins Leere staarend. "Meine Eltern haben Suguru und mich besucht. Es war am Nachmittag nach der Zeremonie." erzählte Sachiko weiter, ohne auf die Frage von Yumi genauer einzugehen. Ihre Finger verkrampften sich in dem rosa Stoff des Taschentuchs. "Sie wollen, dass Suguru und ich....." Yumi merkte, wie Sachiko das Sprechen mit jedem Wort schwerer fiel. "Onee-sama..."Ihre braunen Augen suchten vergebens den Kontakt mit denen ihrer Gegenüber. ".. sie wollen .... " Erneut brauch die Ältere mitten im Satz ab. Wieder stiegen Tränen in ihr auf. Schnell versuchte sie, diese Tränen zu verstecken, fasste sich mit einer Hand an die Stirn. Yumi wußte, dass Sachiko es alleine nicht über die Lippen bringen konnte. Sie hob ihre Hand, fasste um Sachikos Handgelenk, zog deren Arm von ihrem Kopf weg, und zwang sie so, ihr endlich in die Augen zu schauen. Mit einem mühsam aufgesetzten, aber dennoch ehrlichem Lächeln, schlang sie ihre dünnen Finger um die der Blauhaarigen, die jetzt, aufgrund dieser unerwarteten Geste ihrer Freundin den Kopf hob. "Egal, was deine Eltern dir und Kashiwagi-kun gesagt haben.." Das Lächeln von Yumi wurde noch eine Spur weicher. "Ich werde zu dir halten, Onee-sama, und versuchen, dir so gut wie ich kann zu helfen." Auch wenn Yumi diese Worte peinlich waren, da sie ihre tiefsten Gefühle ausdrückten, schämte sie sich nicht dafür. Sie wußte, dass Sachiko es richtig verstehen und auffassen würde. "Yumi..." Es schien, als würde Sachiko kurz aus ihrem melancholischen Trancezustand erwachen. Ihre Augen funkelten kurz auf und die Blicke der beiden Mädchen trafen sich für ein paar Sekunden. Eine Explosion hätte in diesem Moment neben der kleinen Bushaltestelle hochgehen können. Weder Sachiko noch Yumi hätten sie gehört, geschweige denn wahrgenommen. Dieses unsichtbare Band zwischen ihnen, was in den letzten 2 Jahren entstanden und gewachsen war, schien just in diesem Augenblick noch ein Stück fester zu sein als sonst. Doch diese magischen Sekunden vergingen genauso schnell, wie sie gekommen waren. Schnell hatte die bittere Realität Beide wieder eingeholt, und Sachikos Gesichtszüge erschlaffen erneut. "Meine Eltern und auch Sugurus Eltern erwarten ein Kind von Suguru und mir. Noch in diesem Jahr wollen sie erste Anzeichen einer Schwangerschaft sehen." hauchte Sachiko mit zittriger Stimme, während der Blickkontakt zwischen ihr und Yumi abbrach. "Sie wollen unbedingt den Schein einer intakten Familie wahren..." fügte die Blauhaarige mit einer Spur von Spott in ihrer Stimme hinzu. "Ein...ein Kind??" Yumi war ziemlich perplex. An vieles hatte sie gedacht, aber nicht an sowas. "Noch in diesem Jahr?" Die Jüngere runzelte die Stirn. Mittlerweile war es Ende Juli. Um den Ansprüchen von Sachikos Eltern gerecht zu werden, müssten Sachiko und Suguru schon bald... Yumis Wangen färbten sich rot. Alleine die Vorstellung beschleunigte ihren Puls und trieb ein unerklärbares Angst- und Leeregefühl in ihr hoch. Nun konnte sie gut nachvollziehen, warum ihrer "große Schwester" nicht in der Schule war, und warum sie reden wollte. "Und was....sagt Kashiwagi-kun dazu...?" Die Jüngere traute sich kaum mehr zu fragen. Nach so einer erschütternden Naricht ... Sachikos Blick verfinsterte sich. Noch mehr als sonst, wenn es um Männer aber vor allem um Suguru ging. "Er hat gesagt, ich sollte mir anderswo einen Mann suchen, und dann dessen Kind austragen. Suguru würde so tun, als wäre es seins, um den Ruf der Familie zu wahren. " Ihr Tonfall verriet ihre Verbitterung und den Ekel, der sie überkam, wenn sie auch nur an die Worte ihres Mannes dachte. "Er war schon immer ein Egoist, der die Last gerne auf andere überträgt." fügte Sachiko hinzu, immer noch verärgert und verstört zugleich. Yumi schwieg. Ihr Blick ruhte immer noch auf ihrer älteren Freundin, die mit matten Augen auf den Asphalt unten ihnen stierte. Das Mädchen mit den Zöpfen wußte zwar, dass Suguru nicht auf Frauen stand, aber dass er so verantwortlungslos und egoistisch war, erstaunte sie. Es machte sie auch wütend. Wie konnte er dieses Problem alleine Sachiko überlassen? Die Braunhaarige konnte dies nicht nachvollziehen. "Das...das ist wirklich ... " Ihr fehlten regelrecht die Worte, um dieses aufkommende Gefühl in ihr zu beschreiben. Hatte sie sonst Suguru für einen vernünftigten, höflichen jungen Mann gehalten, verschwomm dieses innere Bild nun. "Ich weiß nicht, was ich jetzt tun soll, Yumi. " Sachikos fast schon verzweifelt klingenden Worte ließen Yumi für einen Moment den aufkeimenden Hass vergessen. Die Jüngere legte ihr Gesicht in Falten, war nun besorgter als ohne hin schon um ihrer "große Schwester". "Du kennst meine Familie. Sie werden so lange weiter bohren, bis sie bekommen, was sie wollen." Ihre blauen, langen Haare fielen Sachiko ins Gesicht, Strähnen verdeckten ihre matten Augen. Seid Wochen trug sie nun schon diese Last mit sich herum, die mit jedem Tag schwerer zu werden schien. Sie kam sich fast schon vor wie ein Kaugummi, das achtlos auf einen Tisch geklebt, und nun langsam, aber beständig abgezogen wurde. Mehr und mehr wurde sie gefordert, unter Druck gesetzt und zurecht gewiesen. "Ich...ich halte diesem Druck nicht mehr stand. Ich weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalte.." Die Stimme der Älteren wurde leiser, doch Yumi verstand jedes Wort genau. "Onee-sama..." Wieder wußte sie nicht, was sie zu ihrer Gegenüber sagen sollte, die zusammen gesunken neben ihr saß. Yumi kannte Sachiko mittlerweile gut genug, um zu wissen, dass sie ihre letzten 2 Sätze wirklich ernst meinte. Denn Sachiko war niemand, der leichtfertig mit solchen Worten umging. "Warum..warum hast du denn nicht schon früher darüber gesprochen? Ich bin mir sicher, dass Satou-sama eine Lösung weiß. Bisher wußte sie immer.." Die Braunhaarige konnte nicht zuende sprechen, denn Sachiko unterbrach sie mitten im Satz. "Hätte das etwas an der Tatsache geändert, dass Suguru sich wieder einmal vor der Verantwortung drückt, und ich alleine mit diesem Problem fertig werden muss?" Immer noch hatte sie ihren Kopf gesenkt, das Gesicht von den blauen, feinen Strähnen verdeckt. "Auch Sei und die Anderen hätten mir nicht helfen können." murmelte die Ältere mit ernster Stimme. "Selbst du kannst mir nicht helfen, Yumi. Niemand kann das..." ____ so long, be strong :P danke fürs lesen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)