Beloved Enemy - Dein Blut in meinen Adern von Yamica (Atobes Leben schwebt in Gefahr und nur einer kann ihn retten!) ================================================================================ Kapitel 1: Schwäche ------------------- Titel: Beloved Enemy – Dein Blut in meinen Adern Untertitel: Schwäche Teil: 01/?? Autor1: Nicnatha Email: 2X-Treme@web.de Autor2: Yamica Email: yamica@craig-parker.de Fanfiction: Prince of Tennis Rating: PG-14 Genre: Drama Inhalt: Atobes Leben schwebt in Gefahr und nur einer kann ihn retten! Warnungen: [yaoi][angst] Pairing: noch keines Archiv: ja Disclaimer: Prince of Tennis und die Charaktere daraus gehört natürlich nicht uns (schön wär's) und wir verdienen hiermit auch kein Geld. Atobe hatte sich das Handtuch über den Kopf gehangen und blickte zum Boden. Seit wann war das Training so verdammt anstrengend? Er fühlte sich, als hätte er schon Stunden gespielt, dabei war gerade erst das erste Game zu Ende. Dennoch schwitzte er ohne Ende und merkte, wie ihm immer wieder schwindelig wurde. Er musste das sofort unterbinden, sonst konnte er das Training vergessen. Gut, dass keiner mitbekam wie es ihm ging, aber wenn er nicht bald wieder aufstand würden sich alle fragen, was los war. Ein letztes Mal wischte er sich mit dem Handtuch den Schweiß von der Stirn, dann stand er wieder auf und warf es auf die Bank hinter sich. Yuushi wartete bereits auf dem Platz. Zur Abwechslung gönnte er sich mal etwas Training im Single und nicht nur immer im Doppel. "Alles in Ordnung bei dir?", wollte er von seinem Captain wissen. Die Hitze schien ihm ganz besonders zuzusetzen, wobei.... Oshitari guckte zu der Tribüne wo sich der Rest von Hyotei während des Trainings, wenn man es denn noch so nennen konnte, herum lümmelte. Besonders fit sah keiner aus. Selbst Gakuto hüpfte nicht unentwegt herum und Jirou schlief eh schon seit einer halben Stunde, irgendwo im Schatten. "Alles bestens, also lass uns spielen." Er ging zu seinem Platz und nahm sich einen Ball aus der Hosentasche. Erneut wurde ihm schwindelig, doch er konnte und wollte sich nichts anmerken lassen. Gelassen wartete Oshitari auf den Aufschlag. Er war einer der wenigen, die kein Problem mit der hochsommerlichen Hitze hatte. Keigo warf den Ball hoch und versuchte mit ganzer Kraft zu schlagen, doch scheinbar war mit seiner Kraft auch seine Konzentration gewichen, denn der Ball schaffte es nicht übers Netz. Fast beleidigt richtete Yuushi sich wieder auf, nachdem er sich bereit gemacht hatte zum Zurückschlagen. "Deine Aufschläge waren auch schon einmal präziser", meinte er süffisant. Atobe knurrte leise und nahm erneut einen Ball, denn er dann mit voller Konzentration auf Yuushi losließ. "Lächerlich", kommentierte dieser nur und pfefferte den Ball zurück. "Mach mich nicht wütend!" Keigo rannte nach vorn und schlug den Ball hoch. Der falsche Schlag! Denn mit einer beeindruckenden Demonstration seines Higuma Ootoshis landete der Ball zielsicher wieder hinter Atobe. Dieser konnte nur zusehen, denn seine Beine wollten ihm nicht mehr gehorchen. „...30:0....", kommentierte Yuushi grinsend. "Sollen wir dir vielleicht einen Sonnenschirm auf den Platz stellen?" "Danke nein, aber du wirst sehen..." Atobe ging zurück zu seinem Platz und versuchte sich wieder zusammen zu reißen. Oshitari wartete auf den nächsten Aufschlag. Noch zehn Minuten und sie konnte Schluss machen für heute, vielleicht würde er ja doch noch ins Schwitzen kommen und das nicht nur wegen der Sonne. Endlich hatte Atobe seine Kraft wieder gefunden und gab alles in diesem Aufschlag. Und ließ seinem Gegner dank einer Finte ihn die falsche Richtung laufen. "Heeh? Doch noch aufgewacht?", grinste Yuushi. "...30:15...." "Ich wollte dir das Gefühl geben, du hättest eine Chancen gegen mich..." kommentierte Atobe dies nur und machte weiter. Was Oshitari nur ein müdes Grinsen abverlangte. Sein nächster Kontre riss Atobe fast den Schläger aus der Hand. Doch er schlug den Ball zurück und hoffte, das Yuushi richtig reagieren würde, damit er seinen Smash anbringen konnte. Oshitari antwortete auf den kurzen Schlag mit einem Lob, der ziemlich hoch ging, so dass man ihn nur mühsam smashen konnte. Dennoch versuchte Atobe es und sprang nach oben. Aber der Ball wäre selbst für Momoshiro fast zu hoch gewesen. Yuushi schüttelte nur den Kopf, weil Atobe es trotzdem versuchte. Eigentlich hatte er ihn für klüger gehalten. Schließlich aber streckte sich Atobe nochmals und erwischte den Ball mit dem Rand des Schlägers, während er jedoch seine Kraft verlor und schließlich schmerzhaft landete. Dafür aber hatte er einen Treffer gelandet und so stand es nun 30:30. Und so würde es auch bleiben, denn ihr Trainer beendete nun das Training, ohne sich weiter um seine Spieler zu kümmern. Atobe kniete noch immer auf dem Platz und hatte Mühe wieder aufzustehen. Schließlich segelte erst einmal ein Handtuch auf seinen Kopf. "War ein guter Smash...", kam es nicht wirklich beeindruckt klingelnd von Oshitari. Atobe richtete sich auf und antwortet nicht, als er langsam zur Bank humpelte. Etwas irritiert die Augenbrauen anhebend folgte ihm Yuushi. Schließlich nahm Atobe seine Flasche und trank erst mal ohne den anderen zu beachten. Doch das Genie von Hyotei ließ ihn nicht aus den Augen. "Was willst du noch?", fragte Atobe ihn schließlich und hob den Blick. "Du warst heute mies", schmetterte ihm Yuushi an den Kopf. "Entweder trainierst du zu wenig...was ich nicht glaube, da ich dich kenne...oder zu viel...du solltest kürzer treten, ehe du völlig ausgebrannt bist." "Es ist heiß, das ist alles, wenn es kühler wird, schmettre ich dich wieder vom Platz und nun geh..." Atobe packte seine Sachen zusammen und sah ihn dann müde an. "Und ich trainiere nur soviel, wie ich es mir erlauben kann." "Ich vergaß: viel beschäftigter Jungreicher...hm..." Damit ließ ihn Oshitari endlich in Ruhe und verschwand zu den Umkleidekabinen, um duschen zu gehen. Atobe war froh, dass er endlich weg war und ließ sich erschöpft auf die Bank sinken. Sein Blick wanderte zum Himmel und er verfluchte innerlich die Sonne, dass sie ihn so schwach machte. Doch der Sommer hatte erst angefangen. Es war Juli und die Sommerferien standen kurz bevor. Also würde es noch mindestens zwei Monate genauso heiß bleiben, mit gelegentlichen Wolkenbrüchen, damit die Erde nicht komplett verdorrte. Atobe dachte zwar, das er sich mit der Zeit an die Hitze gewöhnen würde, doch langsam wusste er wirklich nicht mehr, was er noch tun sollte. Er war fast immer müde und erschöpft, selbst, wenn er gerade erst aufgewacht war, hatte er keine Lust etwas zu tun. So kam es sogar, dass er das Training verpasste und einfach nicht kam, da er mehrmals vor Erschöpfung fast zusammen brach. Was ihm ziemlichen Ärger mit Sakaki einbrachte und seine Position als Captain ernsthaft gefährdete. Immerhin stand in Kürze ein Turnier an und unter diesen Umständen sah es nicht gut aus, wenn Hyotei keinen fähigen Captain hatte. Atobe musste sich mehrmals Entschuldigen und lud seinen Coach sogar zum Essen in seinem Haus ein, um ihn etwas milder zu stimmen. Schließlich konnte er seine Position behalten und kam von da an auch regelmäßig zum Training, auch wenn seine Trainingsspiele immer schlechter wurden. Das Gerede ging los und endete auch am ersten Turniertag nicht und ausgerechnet Fudomine war ihr erster Gegner. Atobe hätte sich wahrlich einen leichteren Gegner für den Anfang gewünscht. Seufzend versuchte er sich wieder aufzumuntern, doch es schien einfach nicht zu funktionieren. Er fühlte sich so müde und erschöpft wie schon lange nicht mehr und dann musste er ausgerechnet noch den Seigaku Mitgliedern begegnen, Das Gebrabbel ging sofort los. Selbst Yuushi ließ sich auf eine hitzige Diskussion mit dem Golden Pair von Seigaku ein, resp. mit Kikumaru, da Oishi eher versucht war seinen Partner im Zaum zu halten. Na toll, noch einer dem die Hitze nicht das Geringste ausmachte. Eigentlich schien es dem ganzen Team nichts auszumachen, denn ausnahmslos trugen alle zumindest ihre Jerseyoberteile. Atobe stand ziemlich abseits und war überrascht als plötzlich ein paar Füße in seinem Blickfeld auftauchten. Also hob er den Kopf und war nicht überrascht, Tezuka Kunimitsus Gesicht zu sehen. "Wir werden uns wohl erst im Finale sehen", meinte er selbstsicher. "Sieh zu, dass ihr es bis dahin schafft, denn diesmal bin ich in Topform..." Atobe grinste nur. "Na ja ich bin mal auf deine Topform gespannt, wenn ihr dann im Vorentscheid schon ausscheidet, muss ich wohl leider auf die Ehre verzichten." "Keine Chance, spätestens beim Viertelfinale haben wir Echizen auch wieder in unseren Reihen...bis dahin...in unserer Gruppe ist Jyosei Shonan. Die haben wir schon mal geschlagen..." Grinsend ging Atobe an ihm vorbei, ehe er wieder schwankte und sich am nahen Zaun festhalten musste. "Wir werden sehen... kommt Leute!",rief er sein Team zusammen und ging dann langsam weiter. Fuji, der das Gespräch zwischen Tezuka und Atobe beobachtete hatte kam nun zu Tezuka und sah ihn fragend an. "Irgendwie wirkt Atobe blass und kränklich, oder?" "Hm.....", machte Tezuka nur und beobachtete den gegnerischen Captain aufmerksam. "Lass uns das Spiel Hyotei - Fudomine ansehen.....die anderen Spiele sind weniger wichtig. Rikkaidai spielt erst heute Nachmittag...." "Hai!" Fuji nickte und das ganze Team ging hinüber zum Spielfeld, wo das Match ablaufen würde. "The...seht euch mal den Schnösel an", grinste Momo und deutete zu Atobe. "Sieht aus, als hätte er gestern etwas zu lang auf einer Snobparty gefeiert..." "Zu viel Alkohol in dem Alter soll schädlich sein", quietschte Eiji. "Ich hasse Alk..." Oishi kraulte Eijis Köpfchen. "Das ist auch gut so..." grinste er und beobachtete Atobe interessiert. "Aber er wirkt wirklich etwas... wackelig.“ "Zu viel Alk...sag ich doch..." "Na ja sehen wir uns die Matches an...", murmelte Oishi und bald schon begann das erste Doppel zwischen Fudomine und Hyotei. Ein ziemlich ausgeglichenes Spiel, da die Pairings Oshitari/Gakuto und Ibu/Kamio ziemlich gleich stark waren. Gegen Gakutos Akrobatik setzte Fudomine Kamios Geschwindigkeit und Shinji verhinderte Yuushis Higuma Ootoshi mit kurzen Rückschlägen. Dennoch war Hyotei am Ende im Vorteil und entschied so das erste Spiel für sich. Natürlich waren die Fans von Hyotei erneut begeistert und das ließen sie lauthals heraus. Nur einer konnte sich nicht wirklich über diesen Sieg freuen, denn er saß unten und spürte, dass es ihm schlechter ging. Aber man erwartete bekanntlich auch keine Freudensprünge von ihm. Für ihn schien ein Sieg seines Teams Voraussetzung. Auch das erste Doppel mit Ohtori und Shishido war gegenüber dem Doppel von Fudomine klar im Vorteil. Dafür verpennte Jiroh Single 3 und Kabaji schaffte es nicht sich gegen Fudomines Ishida durch zu setzen. Selbstzufrieden betrat danach Tachibana das Spielfeld. Von ihm und seinem Match gegen Hyoteis Captain Atobe hing alles ab. Dieser versuchte sich durch Powerdrinks aufzufrischen, dennoch spürte er die Schwäche in seinen Armen, als er das Spielfeld betrat. Langsam ging er zum Netz und stellte sich Tachibana gegenüber. "Bereits für eine Niederlage?", wollte Tachibana grinsend, aber keineswegs böse wissen. Atobe grinste nur und hob eine Hand in die Luft, damit die Schreie der Hyotei Anhänger endlich endeten. Er schnipste einmal und öffnete dann seine Augen um Tachibana anzusehen. "Ich werde mir Mühe geben es dir nicht allzu schwer zu machen." "Zu gütig...." Damit reichten sich die beiden die Hände, um danach zu entscheiden, wer den ersten Aufschlag hatte. "Which?" "Smooth..." kam es leise von Atobe, der sich nicht wirklich darauf konzentrierte. "Hm...Glück gehabt...", kam es schließlich von Tachibana, als der Schläger tatsächlich auf Smooth landete. Damit nahm er ihn wieder an sich, um auf Position zu gehen und sich für Atobes berüchtigten Aufschlag zu wappnen. Doch dieser hatte erst mal Probleme damit seine Konzentration voll auf das Spiel zu lenken. Dennoch blickte er Angriffslustig nach vorn, als er schließlich den Ball in die Luft warf und ausholte. Das allgemeine Luftanhalten setzte bei den Zuschauern ein, mit wenigen Ausnahmen, die einem Angriff Atobes eher gelassen entgegen blickten. Doch hinter dem Aufschlag saß keine Kraft und er schaffte es nur knapp über das Netz. Doch damit erreichte er immerhin Tachibanas Verwirrung, der es nur knapp nach vorne ans Netz schaffte, um den Ball zurück zu spielen. Atobe musste nun recht sprinten um den Ball in der rechten Ecke zu erreichen, doch er schaffte es und versuchte all seine Kraft hinein zu legen. Wieder überraschte er Tachibana durch den leichten Schlag, doch diesmal konterte dieser mit aller Härte, um sich den Punkt zu sichern. Und Atobe erreichte den Ball zwar, aber hatte keine Kraft mehr ihn übers Netz zu schlagen. Tachibana war mit sich zufrieden und seine Leute scheinbar auch, die ihm zujubelten, während Hyoteis üppige Ersatzbank Atobe anfeuerte, den nächsten Punkt zu holen. Doch das Spiel schien ziemlich auf Tachibanas Seite zu sein, denn nach dem erste verlorenen Punkt, folgten der zweite, der dritte und schließlich der Matchpoint. Atobe war wütend, aber nicht auf Tachibana, sondern auf sich selbst, als er zur Bank gehen wollte, als plötzlich seine Beine versagten. Er sank auf die Knie, die Welt begann sich zu drehen und ihm wurde schwarz vor Augen, bevor er nach hinten fiel und ohnmächtig liegen blieb. Seltsame Stille umgab den Platz. Tachibana brauchte einen Moment ehe er realisierte, was mit seinem Gegner passiert war. Er erwachte erst aus seiner Starre, als das Gittertor des Tenniscourts sich quietschend öffnete und der Captain von Seigaku als erster reagierte und im Lauf nach dem Handtuch und der Wasserflasche Atobes griff. Dieser lag unterdessen weiter regungslos auf dem Platz und die Stille wurde bald durch eilige Rufe unterbrochen. Sogar Coach Ryuuzaki von den Seigaku eilte an Atobes Seite. "Kreislaufkollaps...", kam da von Tezuka auch schon die Diagnose und er tränkte das Tuch mit Wasser, ehe er es Atobe auf die Stirn legte. "Holt die Trage! Er muss zum Arzt. Und besorgt schon mal so viel Eis wie möglich, er ist völlig überhitzt...." Fast schon übermäßig besorgt prüfte Tezuka die Vitalwerte des anderen Captains, machte dann aber doch Platz, als die Sanitäter mit der Trage auf dem Platz erschienen. Begleitet wurden diese vom Arzt des Turnierplatzes, der sofort alle Werte des Spielers überprüfte, dann wurde Atobe auf die Trage gehoben und in eine der Kabinen gebracht. "Danke, ich übernehme ihn jetzt, das Spiel wird unterbrochen, er kann es nicht mehr weiterspielen." Der Arzt nickte Tezuka kurz zu und folgte dann den Sanitätern in den Raum um seinen Patienten genauer zu untersuchen. Betretenes Schweigen auf dem Platz. Erst nach und nach wurde den Spielern bewusst was das hieß: der Favorit Hyotei war schon nach dem ersten Spiel aus dem Rennen und Fudomine hatte gewonnen. Aber so richtig freuen konnte sich keiner darüber. Man hatte schon viele Spieler am Boden gesehen, ja selbst der sagenumwobene Tezuka war schon einmal zusammengebrochen, doch Atobe war etwas anderes. Atobe war...für die meisten irgendwie kein Mensch, sondern eine schillernde Figur der Tenniswelt der Junioren. Jemand der unwirklich und fast magisch wirkte, mit einem riesigen Selbstvertrauen und einer Arroganz, dass man sie schon fast wieder für liebenswert halten konnte, weil sie gekünstelt wirkte. Oishi war wirklich entsetzt und hoffte eigentlich nur, das Atobe nichts Schlimmes fehlte und es wirklich nur die Hitze war. Sein Blick auf Eiji sagte ihm, das dieser das gleiche dachte und auch der Rest des Teams war betroffen. Dennoch mussten sich alle nun auf ihre Spiele konzentrieren. Oishi sagte nichts dazu, sondern blickte weiter zu den Teamkollegen vor sich. Währendessen war Atobe wieder zu sich gekommen und ziemlich entsetzt darüber, was passiert war. Am liebsten wäre er sofort wieder aufs Spielfeld gestürmt, doch als man ihm sagte, dass es bereits vorbei war, war er am Boden zerstört. Dennoch sah ihn der Arzt streng an. "Wir bringen sie ins Krankenhaus, sie sollten dringend gründlich untersucht werden." Und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, was ja eigentlich sonst eines Atobe würdig gewesen wäre, fuhr der Krankenwagen vor. Doch erst einmal galt es die Strecke zwischen Sanitätszimmer und Krankenwagen zu überwinden. Oshitari meinte Atobe solle es besser nicht übertreiben und auch der Arzt schien dieser Meinung zu sein und hielt Atobe mit wenig Druck davon ab selber aufzustehen. Seufzend gab er sich schließlich geschlagen aber sah die beiden abwartend an. "Und wie soll ich dann bitte dahin kommen?" Die Antwort kam mit der fahrbaren Liege des Krankenwagens und zwei Sanitätern in den Raum gestürzt. "Das.ist.nicht.euer.Ernst!" Atobe schloss verzweifelt die Augen, das war nun wirklich unter seiner Würde. "Ich schaff das Stück schon, bitte...." "Keine Widerrede", kam es nun streng aus der Ecke wo sein Trainer stand, der sich nun langsam von der Wand löste und auf ihn zukam. "Du hast schon genug versaut, also sieh wenigstens zu, dass du deinen Körper nicht noch mehr zerschindest." Sofort senkte Atobe den Blick und wurde ruhig. Er wusste, das nur wegen ihm das Turnier verloren war und das nagte sowieso schon an ihm, da musste man ihn nicht noch so streng daran erinnern. Schließlich war es sein Freund Yuushi, der etwas sanftere Töne anschlug und kurzerhand die Infusionsflasche vom Haken nahm und mit der anderen Hand hilfreich Atobes Oberarm umfasste und ihm so auf die Liege half. "Na komm...dann hast du's wenigstens hinter dir und bist heute Abend wieder zu Hause." "Ja...das will ich hoffen." Atobe legte sich auf die Liege und schloss müde die Augen, während der Arzt die letzten Vorbereitungen traf, um ihn wegzubringen. "Yuushi, kümmere dich um die anderen!" "Mach ich...", nickte Oshitari und drückte den Ringer-Laktate-Beutel einem Sanitäter in die Hand. Atobe nickte nochmals und wurde dann weg gebracht. Draußen wurde er neugierig beobachtet, wie man ihn in den Krankenwagen schob, was ihm extrem unangenehm war, aber er konnte es ja leider nicht verbieten. Im Krankenhaus wurde er erneut untersucht und diesmal wurde ihm auch Blut abgezapft, um eine eventuelle Anämie auszuschließen. So lange bekam er weiter Flüssigkeit per Infusion und ein Kreislaufstabilisierendes Mittel. Aber da man bekanntlich nicht der einzige Patient in einem Krankenhaus war, dauerte es ewig bis auch nur jemand kam um Blut abzunehmen, danach sah er lange niemanden mehr. Zwischenzeitlich erschienen dann aber schon mal seine Eltern im Krankenhaus. Auch seine Großmutter war mitgekommen und schien doppelt so besorgt um ihren Enkel, als dessen Vater und Mutter zusammen. Keigo war inzwischen einfach nur noch müde, aber keiner ließ ihn schlafen. Seine Mutter bemutterte ihn und sein Vater sprach die meiste Zeit aufmunternd auf ihn ein, doch das konnte ihn auch nicht davon ablenken, das sie nur wegen ihm und dieser dämlichen Schwäche das Turnier verloren hatten. Nicht einmal die Kekse seiner Großmutter, die er sonst so liebte, brachten ihm seine gute Laune zurück. Nach fast drei Stunden begann Atobe senior langsam die Geduld zu verlieren und verlangte zu erfahren, wenn er bestechen musste, um hier endlich Resultate zu sehen. Schließlich wurden die Eltern von Keigo ins Büro des Arztes gerufen, während seine Oba-chan bei ihm blieb und versuchte ihm Kekse und etwas Tee schmackhaft zu machen. Atobe allerdings konnte und wollte momentan nichts essen, denn er hatte einfach keinen Appetit und wollte nur endlich wissen, was ihm fehlte. Der Arzt begrüßte die Eltern derweil freundlich und bat sie in sein Büro. Nachdem er ihnen die Plätze angeboten hatte und etwas zu trinken gereicht hatte, nahm er selber Platz und sah die beiden besorgt an. Automatisch griff Atobes Mutter Keiko nach der Hand ihres Mannes Kenji. Das Gesicht des Arztes gefiel ihr gar nicht und sie sah Hilfe suchend zu Kenji, überließ lieber ihm das Reden, weil sie sonst ohnehin nur zur hysterisch überbesorgten Mutter wurde. "Also, sprechen sie Klartext, was ist mit unserem Sohn?", fragte Kenji und sah den Arzt eindringlich an. Dieser hatte den Kopf gesenkt und seufzte leise. "Die Vermutung, das es sich um einen reinen Schwächeanfall handele, oder um eine Anämie, hat sich nicht bestätigt." "Nicht? Aber was...was ist es dann...?", konnte Keiko trotzdem nicht an sich halten und war schon ganz nach vorne an die Kante des Stuhles gerutscht. Kenji drückte die Hand seiner Frau und wartete ab, was der Arzt sagen würde. "Ich habe leider eine schlechte Nachricht für sie...", sagte der Arzt schließlich und sah Atobe Senior nun in die Augen. "Keigo leidet an einem akuten Fall von Kinderleukämie..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)