Coming Closer von Nea-chan (Wer sagt, dass Liebe einfach ist?) ================================================================================ Prolog: ~On The Way~ -------------------- Coming Closer Wer sagt, dass Liebe einfach ist? Prolog: ~On the Way~ „Wah! Da ist es! Da ist Amerika!“, kreischte Nina wild mit den Armen fuchtelnd. Seit etlichen Stunden saßen sie, Christin und Annina, nun schon in diesem Flugzeug. Beide waren aufgeregt und vollkommen aufgelöst in ihrer Nervosität, aber Nina war am schlimmsten. Sie allein schon in den Flieger zu bekommen war eine einzige Katastrophe gewesen, gerade bei ihrer ausgeprägten Flugangst. Es gab wirklich nicht viel, wofür sie freiwillig in einen eisernen Vogel gestiegen wäre, doch nun schwebten die beiden Freundinnen über dem Ozean, Amerika, ihre Zwischenstation, fest im Blickfeld. Auch Chrissie sah dieses Land zum ersten Mal. Geflogen war sie ja schon öfters, ganz im Gegenteil zu Nina, aber noch nie so weit und schon gar nicht über den Ozean. Nina, die wie angeschweißt an dem kleinen, runden Fenster zu ihrer Rechten klebte, konnte es noch gar nicht richtig fassen. Bis vor einem Monat lag ihr Traumland, also Japan, noch in unerreichbarer Entfernung, nur über das Fernsehen oder Bücher war es zu bewundern. Nie hatte sie wirklich geglaubt, dass sie jemals die Gelegenheit bekommen würde, tatsächlich einmal dorthin zu gelangen. Das alles hatte sie unter anderem Chrissie zu verdanken. Angefangen hatte alles vor etwa einem Jahr, also 2004... „Hast du die schon mal die Werbung mit dem Japan-Preisausschreiben im TV gesehen?“ Nina sah mit großen Augen und kauend von ihrer Reisschale auf. „Mou, habsch nisch.“, sprudelte es aus ihrem vollen Mund. „Ey, lass deine Reiskörner bei dir, ich hab genug eigene.“, sagte Chrissie mit einem Anflug von einem Grinsen im Gesicht. Genau wie sie erwartet hatte, begann Nina zu lachen. Sie hielt sich verzweifelt mit beiden Händen den Mund zu und lief rot an, vor lauter Lachen blieb auch Chrissie bald die Luft weg. Nachdem sich Chrissie wieder beruhigt hatte und das Atmen wieder aufnahm, war es auch Nina endlich möglich gewesen, zu schlucken und sich wieder zu akklimatisieren. „So, jetzt aber!“, japste Nina mit Lachtränen in den Augen. „Du hast die Werbung also noch nicht gesehen?“ Ihre größere Freundin schüttelte den Kopf und leerte nebenbei noch schnell vorsorglich ihre Schale. „Ich hab in letzter Zeit nur noch das geguckt, was ich auch sehen wollte. Die Werbung hab ich dabei wahrscheinlich verpasst, oder mit Quietschanfällen übertönt.“ „Ah ja, warum das schon wieder?“ Nina begann verlegen zu grinsen. „Och... Ich hab nur mal wieder an meiner FF getüftelt.“ „An Welcher?“, fragte ihr rotblondes Gegenüber fordernd. „Mensch! An welcher wohl?!“ Genau in diesem Moment klingelte das Telefon und Chrissie unterbrach das Gespräch. Nina stand derweilen von ihrem Holzhocker auf und trollte sich schon mal in das Zimmer ihrer älteren Freundin. „War nur meine Mutter. Nun aber zu diesem Preisausschreiben.“ Nina lehnte sich am Boden gegen den Sitzsack mit dem Leopardenmuster und lauschte gespannt. „Also, die suchen da für irgend so ein Dings ein Maskottchen, mitmachen dürfen alle, die bis zur Bekanntgabe der Gewinner 18 Jahre alt geworden sind, das wäre gegen Ende März nächsten Jahres." „Du mit deinem Dingsisch... Und worauf willst du hinaus?“ „Aber du mit deinem Mou, oder wie? Nun, das Maskottchen kann sein was es will, aber es muss zu dem vorgegebenen Thema passen...“ Chrissie erzählte Nina von dem Thema und der Idee, dass sie beide doch eines entwerfen könnten, was Nina dann zeichnen könnte und unter Chrissie's Namen einschicken würden. Nina war natürlich Feuer und Flamme, immerhin wurde dem Gewinner eine zweiwöchige Reise nach Japan finanziert, Begleitpersonen waren erlaubt, allerdings musste man die Planung vollständig selbst in die Hand nehmen. Noch am selben Abend stellten sie die ersten Skizzen des Maskottchens fertig, es handelte sich um ein unheimlich niedliches Mädchen in einem rosafarbenen Lolita-Outfit. Noch in der nächsten Woche stellten sie dann endlich eine passable Reinzeichnung fertig, die mit viel Geduld am Computer chloriert wurde, bevor sie dann endgültig im Briefkasten landete. „So, ab jetzt heißt es abwarten und Tee trinken!“ Nina faltete die Hände. „Und nebenbei Gackt und Hyde gucken und hören.“ „Mou! Hai! Gackto! Gackto!“, quietschte Nina vergnügt und fing schon wieder an, vor Begeisterung zu hüpfen. „Hoffentlich haben wir eine Chance! Wah! Ich sterbe, wenn ich nur daran denke!“ „So oft, wie du stirbst, wird das langsam langweilig.“, gab ihr Chrissie sarkastisch zurück. „Danke! Du mich auch!“, maulte Nina vorwurfsvoll. „Nee, dann doch lieber Hyde.“ Sie grinsten sich an, die Leute schauten bereits belustigt, doch wen störte das? Die beiden Mädchen anscheinend kein Bisschen. Tja, so verstrichen nun die Monate und der Wettbewerb geriet langsam, aber sicher in Vergessenheit. Auch die Zeichnung lag irgendwo vergraben unter einem Haufen anderer Blätter in einer von Nina's Schubfächern. Doch gegen Ende März veränderte sich alles schlagartig. Annina saß zum ersten Mal wieder zu der Zeit vor dem Fernseher, wo eigentlich gar nichts Interessantes lief und löffelte genüsslich in ihrem Vanilla. Ein hübsches Lied ließ sie aufschauen, mit einem Mal fiel ihr der Löffel aus der Hand und die Kinnlade bis in den Schoß. Gebannt starrte sie auf die Figur, die mit einer Fahne für irgendein Produkt in der Hand, fröhlich zur Musik tanzte. „Ich glaub mich latscht ein Pferd... WAAH!“ Mit einem Satz sprang sie von ihrer Couch und stolperte durch ihr Zimmer bis in den Flur, wo ihr Telefon stand. Mit zitternden Händen wählte sie eine Nummer. „Geh schon ran!“ Endlich hob sich am anderen Ende der Hörer. Noch ehe überhaupt jemand etwas sagen konnte, brüllte Nina unkontrolliert ins Telefon. „MACH DEN FERNSEHER AN!!!“ Chrissie entfernte den Hörer sofort geschockt um eine Armlänge von sich. „Bitte was?“, fragte sie vorsichtig zurück. „Scheiß egal! Mach einfach! Der Sender mit der Dauerwerbung!“ Genervt schlenderte sie nachgiebig ins Wohnzimmer ihrer Eltern und bat ihre Schwester darum, den Sender zu wechseln. „Fertig?“, hakte Nina am anderen Ende nervös nach. „Ja, ja, Moment.“ STILLE Das Einzige, was Nina noch hören konnte, war die ausklingende Musik des Werbespots. „Mou... Chrissie?“ „Scheiße...“ „Was?“ „Scheiße!“ „Nani?“ „SCHEIßE!!!“ „Ist ja gut! Ich hab's kapiert!“ „Das, das ist sie! Ich meine, das ist unser...!“ Nina grinste sich am Hörer einen ab, den Gesichtsausdruck ihrer Freundin konnte sie sich lebhaft vorstellen. „Nina, lass alles stehen und liegen, beweg deinen Hintern auf der Stelle hier her und versuch gar nicht erst mir zu widersprechen!“ Dut, Dut, Dut... „Als ob ich das machen würde...“, murmelte Nina noch in den Hörer und stürmte dann zurück in ihr Zimmer, um den Fernseher auszuschalten und sich ihre Tasche zu schnappen. Ein Glück war sie vor Kurzen bei ihren Eltern ausgezogen, da sie keinerlei Ambitionen hatte, mit ihnen in das Ödkaff Zepernick zu ziehen. Daher wohnte sie nun unmittelbar bei Chrissie in der Nähe. Aufgeregt bearbeitete Nina die Klingel von Chrissie, bis endlich das Türzeichen erklang und die sonst so verhassten Stufen bis in den fünften Stock von ihr zu erklimmen galten. „Die Zeit hätte man stoppen sollen.“, begrüßte sie ihre kleinere Freundin schmunzelnd im Türrahmen. „Warte, ich geh noch mal zurück und komm dann wieder.“, keuchte Nina schwer atmend. „Untersteh dich!“, drohte ihr Chrissie zischend und zerrte sie an einem Arm in die Wohnung. Den restlichen Tag über telefonierten sie mit der Werbeagentur und legten das Datum der Reise fest, unterhielten sich über ihre Pläne und malten sich die tollsten Erlebnisse aus. „Das Datum ist ideal! Stell dir nur mal vor, wir würden die Gelegenheit bekommen, Gackt's neue Tour zu sehen!“, jubelte Nina. „Oder ein Konzert von L'Arc~en~Ciel!“, fügte Chrissie feierlich hinzu. Nina's Herz klopfte laut und wild, dass es schmerzte. Ihr kamen schon fast die Tränen bei dem Gedanken Gackt hautnah mitzuerleben, wenn es denn klappen sollte. Chrissie ging es im Bezug auf Hyde ganz ähnlich, doch war sie viel zu aufgeregt um überhaupt klar denken zu können. Es gab noch so viel zu tun, sie mussten ihre Eltern aufklären, eine Fluggesellschaft buchen usw... Macht euch auf eine Geschichte gefasst, die es so noch nie gegeben hat! Erlebt mit, wie sich die Beziehungen zwischen ziemlich unterschiedlichen Menschen entwickeln können. Lacht mit, fiebert mit, weint ruhig wenn es dramatisch wird, erlebt auch den Herzschmerz der Protagonisten am eigenen Leibe und lasst auch die Romantik auf euch wirken… Bitte vergesst dabei nicht, dass sich nicht immer alles zum Guten wenden muss, denn das Leben ist kein Spiel. Bleibt aber bitte dennoch immer voller Hoffnung und drückt die Daumen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)