Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 293: Wenn das Licht im Herzen erstrahlt... -------------------------------------------------- Nach einem langen, erbitterten Evil Pokémon-Game in der zeitlosen Dimension hat sich ausgerechnet Takeshis größter Erzfeind Tojo als der Sieger herausgestellt. Nachdem Takeshi zuvor schon durch die vielen Attacken Raichus in Mitleidenschaft gezogen und geradezu bewegungsunfähig gemacht worden war, musste sich auch Sumpex kurze Zeit später geschlagen geben. Heldenhaft und wagemutig hatte es sich vor seinen Trainer gestellt, als dieser von Raichu mit einem Voltackle angegriffen wurde, der ihn womöglich das Leben gekostet hätte. Doch dieser Heldenmut hatte einen hohen Preis, denn auch Sumpex konnte sich dadurch nicht mehr bewegen. Als sich Takeshi und Sumpex ihre Niederlage eingestanden hatten und sich gegenseitig ein letztes Mal Kraft geben wollten, verspottete Tojo seinen Widersacher voller Genuss und brach ihm sogar das Handgelenk. Doch gerade als Tojo seinem Raichu befahl, Takeshi mit einer Donner-Attacke den Rest zu geben, geschah etwas merkwürdiges. Eine unbekannte Stimme veranlasste Raichu dazu, den Angriff gar nicht erst auszuführen. Tojo bekam daraufhin allem Anschein nach heftige Schmerzen, wobei sich eine schwarze, dunkle Aura um seinen Körper herum bildete. Nur kurz darauf stieß er widerwillig aus seinem Mund eine finstere Lichtmaterie aus, was die anderen entsetzt mit ansahen. Tojo riss mittlerweile noch immer ungewollt den Mund bis zum Anschlag auf und schrie qualvoll „Wuuuuuaaaaahhhhh!“, wobei er sich ganz langsam mit seiner rechten Hand an den Hals fasste. „Gaahh! Guaargh...Ahhh...Kh, kh...Gh, gh...“, ächzte und würgte er anschließend und kämpfte verbissen gegen das, was ihn so sehr quälte, an. Takeshi verfolgte dabei angespannt, wie die dunkle Lichtmaterie, die seinem Mund entwich, ganz langsam zum finsteren Himmelsgewölbe der zeitlosen Dimension hinaufstieg. „Was...was ist hier nur los?“, fragte Takeshi voller Misstrauen, während auch Sumpex vollkommen perplex stammelte: „Sum...Sum...pex?“ „Was geht hier nur vor? Was ist mit Tojo? Und was war das für eine seltsame Stimme, die ich in meinem Herzen gehört habe?“, schossen Takeshi derweil unzählige Fragen durch den Kopf, während Raichu sofort voller Sorge zu seinem Trainer eilte und ihn am Bein anfasste. „Raichuuu! Rai, Rai, Raichuuu!“, rief es dabei ob des schrecklichen Anblicks erschüttert, bis es plötzlich erschrocken, ebenso wie die anderen, mit ansah, wie der Poké-Stab, der an Tojos Gürtel befestigt war, hell zu leuchten begann. Nur kurze Zeit später erstrahlte auch das Pokéball-Symbol auf Tojos Stirn nach langer Zeit wieder in einem grellen Licht, wobei er noch qualvoller aufschrie: „Uuuuuuuuaaaaaaaahhhhhhhh!“ Just in diesem Moment entwich auch noch das letzte bisschen der dunklen Lichtmaterie aus Tojo und stieg in den Himmel empor, bis sich Tojos Mund wieder schloss. Das Pokéball-Symbol auf seiner Stirn verschwand alsbald wieder, ebenso das helle Aufleuchten seines Poké-Stabs. Daraufhin ließ Tojo zunächst erschöpft seine Schultern und seinen Kopf hängen, sodass seine langen Haare sein Gesicht verdeckten, während Raichu noch immer krank vor Sorge an seinem Hosenbein zerrte und rief: „Raichuuu! Rai, Raichu! Rai, Rai! Rai?“ Doch just in diesem Moment legte Tojo seine rechte Hand plötzlich behutsam auf Raichus Kopf und streichelte es liebevoll, wobei er ganz leise hauchte: „Es ist...alles in Ordnung, mein Kleiner. Hehehe...Glaub mir! Mehr als in Ordnung.“ Daraufhin ließ Tojo Raichu wieder los und schritt ganz langsam auf Takeshi zu, wobei er seinen Poké-Stab von seinem Gürtel löste. Noch während Tojo auf dem Weg war, starrte Takeshi ihn unverstehend an und fragte völlig verwirrt: „To...Tojo, was...was war das eben? Was kam da aus deinem Mund? Und...und woher kam diese Stimme?“ Just in diesem Moment war Tojo schließlich bei Takeshi angekommen und bückte sich zu diesem herunter, wobei er mit einem sanften Lächeln auf den Lippen sagte: „Sshh! Bitte sprich jetzt nicht, Takeshi!“ „Äh? Was?“, fragte Takeshi nun völlig perplex, wobei er Tojo mitten in die Augen sah. Takeshis Gesichtausdruck wurde dabei zunehmend geschockter und er schien geradezu sprachlos. Daher konnte er das, was er am liebsten gesagt hätte, auch nur in seinen Gedanken laut aussprechen: „Ahhh! Wa...was ist das? Das...das kann doch...nicht sein. Die...dieser Blick! Wa...was ist auf einmal mit Tojo passiert? Sein...sein Blick, er...er strahlt so eine...so eine Sanftheit aus. So...so etwas habe ich noch nie zuvor bei ihm gesehen. Was...was zum Teufel hat das zu bedeuten? Hat er etwa vor, mich zu täuschen, um mich dann eigenhändig umzubringen?“ Ganz langsam und unter starken Schmerzen nahm Tojo nun wieder seinen Poké-Stab in die Hand seines linken, ausgekugelten Armes. Anschließend hielt er seine rechte, geöffnete Handfläche nach vorne, die er angespannt grummelnd ansah. Nur kurze Zeit später rammte er sich selbst urplötzlich die Spitze seines Poké-Stabs in die rechte Hand, wodurch die Handinnenfläche stark zu bluten begann. Trotz der Schmerzen, die er sich dadurch selbst zufügte, biss Tojo lediglich die Zähne zusammen und gab ansonsten keinen Mucks von sich, woraufhin er sowohl seine rechte als auch seine linke Hand heftig zitternd nach vorne ausstreckte. Den Poké-Stab in der linken Hand hielt er dabei seitlich, sodass die Spitze auf die verwundete, rechte Hand zeigte. Daraufhin erstrahlte der Poké-Stab plötzlich in einem gleißenden Licht, das sich anschließend auf die rechte Hand übertrug. Tojos rechte Hand erstrahlte also in einem hellen Licht, bis er seine verwundete Hand plötzlich zu einer Faust ballte, sodass durch die schmalen Lücken Blut auf sein Handgelenk und seinen Unterarm lief. Während er das tat, sagte Tojo ganz angestrengt: „Gh, gh...Bannsiegel der Kategorie 4 aufheben! Beginne mit der potenziellen Freisetzung meiner Kräfte!“ Just in diesem Moment erstrahlte das helle Licht an dem Poké-Stab und an Tojos verwundeter, rechter Hand ein letztes Mal. Doch während das Licht des Stabs erlosch, wandelte sich das Licht an seiner rechten Hand nur in ein mysteriöses, dunkles, schwarz-violett leuchtendes Licht um. Mit seiner linken Hand befestigte Tojo seinen Stab indes wieder an seiner Hose, um anschließend mit seiner freien, linken Hand sein rechtes Handgelenk zu umschließen und ihm mehr Halt zu geben. Die magische Energie, die er in seiner rechten Hand bündelte, war nämlich nur sehr schwer zu kontrollieren. Nachdem er sich einige Augenblicke lang ganz ruhig konzentriert hatte, streckte er auf einmal seine rechte Handinnenfläche nach vorne aus, sodass er Takeshi fast berührte, wobei seine Finger zitternd vor Anstrengung nach oben gerichtet waren. Nur kurze Zeit später übertrug sich schließlich die dunkle Aura, die Tojos rechte Hand umgab, auf Takeshis Körper und umgab diesen für mehrere Sekunden. Just in diesem Moment richtete sich Tojo wankend wieder auf, wobei er erneut erschöpft den Kopf hängen ließ, sodass der Blick auf seine Augen versperrt war. Auf seinem Gesicht machte sich jedoch ein erleichtertes, zugleich aber auch erschöpft wirkendes Lächeln breit. Ganz langsam drehte er sich dann weg und entfernte sich mit einigen Schritten von Takeshi, wobei er schwer keuchend stammelte: „Hh...Hh...Hh...Hh...So...so ist es gut, hehe...Die...die Heilungsmagie kostet wirklich...Unmengen an Energie. Aber das...kh, kh...das war’s mir wert.“ Unterdessen musterte Takeshi völlig geschockt seine rechte Hand und bewegte sie munter hin und her, wobei er immer und immer wieder seine Finger einzog und wieder ausstreckte. „Das...das kann doch nicht...sein.“, stammelte er währenddessen ratlos, „Das...das glaub ich einfach nicht. Mei...mein Handgelenk...es...es ist nicht mehr gebrochen.“ „Peeex?“, fragte Sumpex daraufhin völlig perplex und richtete im Liegen unter größter Anstrengung seinen Oberkörper leicht auf, wobei es Takeshi ungläubig ansah. Dieser setzte der Überraschung jedoch noch einen Hammer oben drauf, denn urplötzlich stand er auch noch auf und wirkte so voller Energie, als wenn nie etwas gewesen wäre. „Was...was hat das zu bedeuten?“, fragte Takeshi ungläubig mit dem Kopf schüttelnd, „Ich...ich bin völlig geheilt. Ich...ich hab keinerlei Schmerzen mehr. Das...das ist doch einfach unmöglich. Ich...ich fühl mich wie neugeboren. To...Tojo! Ha...hast du mich mit deinem Poké-Stab etwa geheilt? Ich wusste nicht, dass dein Stab zu so etwas in der Lage ist. Allerdings...interessiert mich eine Sache. Wa...warum hast du das getan? Eben noch wolltest du mich töten. Und im nächsten Moment...tust du auf einmal das genaue Gegenteil und heilst mich. Wie passt das zusammen? Bitte erklär’s mir! Ich will es verstehen.“ Just in diesem Moment schreckte Tojo, der Takeshi mit dem Rücken zustand, kurz auf, während einige kleine Blitze an seinem Körper entlang zuckten. Kurz darauf begann er auf einmal schwer zu keuchen: „Hh...Hh...Hh...Hh...Kh, kh...Nein! Elende Scheiße! Verdammter Mist...Das...das hast du nicht wirklich getan, oder?“ „Äh?“, gab Takeshi daraufhin einen ganz irritierten Laut von sich und half nebenbei seinem Sumpex, sich langsam wieder aufzurichten, „Wo...wovon sprichst du, Tojo? Ich verstehe nicht...“ „Hehehe...“, gab Tojo daraufhin ein merkwürdiges Kichern von sich, das jedoch keinesfalls erheitert, so wie sonst, klang, sondern viel eher so, als wollte er sich selbst verspotten, „Tss...Hehe...Hehehe...Hahahahaha! Das ist wirklich unglaublich. Einfach...unfassbar. Aber es...ist anscheinend Realität. Und dieser Realität...muss ich wohl oder übel ins Auge blicken! Takeshi! Zwar habe ich diesen Kampf gewonnen und zumindest in gewisser Weise meine Genugtuung bekommen, aber...ich konnte sie leider nicht in vollem Maße genießen. Und das bedeutet, dass ich zwar einen Kampf gewonnen...dafür aber die eigentliche Schlacht verloren habe.“ „Was? Wie...wie meinst du das, Tojo? Du sprichst in Rätseln. Rede doch bitte endlich mal Klartext!“, bat Takeshi nun verzweifelt um eine Erklärung, woraufhin sich Tojo wieder umdrehte und seinen Widersacher bitterernst ansah. „Mag sein, dass ich dich diesmal geschlagen habe, aber...“, begann Tojo nun mit sehr ernstem Ton, „...dafür habe ich eine sehr viel wichtigere Schlacht verloren. Eine Schlacht, die ich vor langer Zeit einmal gewonnen habe. Denn mit deiner Niederlage...hast du jemanden zurückgeholt, von dem ich lange Zeit angenommen hatte, dass er bereits tot ist.“ „Was?“, fragte Takeshi daraufhin verunsichert, „Du...du...du sprichst...doch nicht etwa von...von dem mutigen Pharao...Aya, oder? Ich...ich meine Aya, derjenige, der dich damals in diesem epischen Evil Pokémon-Game besiegt und den Fluch dieses Spiels hierher in die zeitlose Dimension verbannt hat.“ „Hehehe...“, gab Tojo darauf ein erheitertes Lächeln, wie es so typisch für ihn war, zurück und schloss seine Augen, „Nein, tut mir Leid, da muss ich dich enttäuschen! Derjenige, von dem ich spreche, ist...ach, was soll das ganze? Ich muss es dir nicht erklären, das kann er auch selbst tun. Er will sowieso mit dir sprechen. Also, Rudo, sperr die Lauscher auf!“ Just in diesem Moment zeigte Tojo mit seinem rechten Daumen plötzlich zur Seite, wo nur wenige Zentimeter neben seinem Körper urplötzlich eine geisterhafte Lichtgestalt auftauchte, die Takeshi und Sumpex einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte. Je mehr Sekunden allerdings vergingen, desto mehr nahm diese geistähnliche Erscheinung menschliche Form an, bis man letztlich sogar ein Gesicht erkennen konnte. In diesem Moment stockten Takeshi und Sumpex regelrecht der Atem, da das mysteriöse Geisterwesen ein Junge war und das gleiche Gesicht wie Tojo hatte, lediglich mit sanfteren Gesichtszügen. „Ahhh! Das...das gibt es doch nicht...Ein...ein zweiter Tojo?“, stammelte Takeshi nun ungläubig und zeigte ratlos mit dem Kopf schüttelnd auf die geisterhafte Erscheinung. Tojo erwiderte darauf jedoch mit strenger Miene: „Irrtum, du Narr! Das da...ist sozusagen meine zweite Hälfte. Na los, Kleiner! Rede ruhig mit Takeshi und erzähle ihm alles! Hehehe...Ich kann dich sowieso nicht davon abhalten.“ „Zweite Hälfte?“, fragte Takeshi nun ganz perplex und schaute den geistartigen Jungen neben Tojo misstrauisch an, bis dieser plötzlich ein sanftes Lächeln aufsetzte und mit einer viel höheren Stimme als der von Tojo sagte: „Es stimmt, was er sagt. Ich bin seine zweite Hälfte...Er und ich teilen uns ein- und denselben Körper.“ „Was? Aber wie...wie ist so etwas möglich? Ich...ich verstehe nicht.“, erwiderte Takeshi merklich ratlos, woraufhin der Junge plötzlich einen ernsten Blick aufsetzte und entgegnete: „Takeshi! Hör mir bitte gut zu! Ich werde dir jetzt erklären, wie und wann es dazu gekommen ist. Begonnen hat alles vor mehr als 3000 Jahren im alten Ägypten. Ich war damals noch ein ganz normaler Junge und ein enthusiastischer Pokémon-Trainer, ganz genau wie du, Takeshi. Ich war der Sohn eines großen Pharaos, der jedoch früh verstorben war, sodass ich ihn leider nie kennen gelernt habe. Ich hatte auch zwei Brüder, die es jedoch ablehnten, die Nachfolge meines Vaters anzutreten. Und so lebten meine Mutter, meine beiden Brüder und ich schließlich ein zufriedenes und glückliches Leben ohne besondere Vorkommnisse. Bis zu meinem 8. Geburtstag...Da nämlich...nahm das Schicksal seinen Lauf. Ich habe zum Geburtstag von meiner Mutter einen Gegenstand geschenkt bekommen, der einst meinem Vater gehört und den er als Symbol seiner Macht verwendet hatte. Diesen Gegenstand kennst du bereits sehr gut. Denn ich spreche von dem legendären Poké-Stab. Damals fand ich es toll, diesen heiligen Gegenstand vererbt bekommen zu haben, doch schon bald fand ich heraus, dass der Poké-Stab nicht einfach nur ein Gegenstand war. Er war viel mehr als das. Er war...lebendig.“ „Lebendig? Wie...wie meinst du das?“, fragte Takeshi daraufhin verunsichert. Der gutartige Tojo, noch immer in Form eines Geisterwesens, schloss nun ganz langsam die Augen und dachte nur ungern an jenen Tag zurück, an dem er zum erstem Mal mit dem Poké-Stab in Kontakt gekommen war. Doch dann setzte er seine Erklärung schließlich fort: „Der Poké-Stab...beherbergte einen bösen Geist, den ich fortan Geist des Poké-Stabs nannte. Anfangs hatte ich noch Angst vor ihm, doch wir kamen recht schnell miteinander aus. Dieser Geist ging eine Seelenfusion mit mir ein, wodurch er unsere Seelen in Kombination mit meinem Körper für immer miteinander verband. Ihm war es auf diese Weise möglich, auch ohne den Poké-Stab mit mir zu kommunizieren und sogar mit meinem Einverständnis meinen Körper zu übernehmen. Ganz besonders, als der Fluch des Evil Pokémon-Games von einem Magier über die Welt verhängt wurde, war mir der Geist von Nutzen. Denn er rächte meinen ältesten Bruder, der in einem Evil Pokémon-Game auf brutalste Weise getötet worden war. Von diesem Tag an staute sich immer mehr Wut, Trauer und Hass in mir. Dies hat der Geist des Poké-Stabs jedoch nur ausgenutzt, denn diese negativen Emotionen in mir wurden ihm zur Nahrung. Er ließ mich also in dem Glauben, dass er mein Verbündeter sei, doch in Wahrheit hatte er nur vor, meinen Körper für immer und ewig zu übernehmen, um sich frei in der Welt der Menschen bewegen und an Ruhm und Macht gelangen zu können. Als dann auch noch mein anderer Bruder in einem Evil Pokémon-Game gefallen war, überstiegen meine Trauer, meine Wut und mein Hass eine Grenze, die es dem Geist ermöglichte, vollständige Kontrolle über meinen Körper zu erlangen. Er hat sich selbst dir und anderen gegenüber stets als die ‚Finsternis’ bezeichnet und das stimmte, denn er ist wirklich das reine Böse. Er hat mich nur benutzt, um an meinen Körper zu gelangen. Das allerletzte Mal, als ich noch Kontrolle über meinen Körper hatte, war der Moment, in dem der Geist meinen besten Freund in einem Evil Pokémon-Game besiegt hatte. Meine Trauer holte mich für einige Augenblicke zurück, sodass ich meinem besten Freund zumindest in seinen letzten Minuten beistehen konnte. Doch dann...ist er in meinen Armen gestorben, mit der Bitte, den Poké-Stab zu zerstören, bevor es zu spät ist und ich für immer die Kontrolle über meinen Körper verliere. Doch leider...konnte ich dieses Versprechen niemals einhalten. Denn nach seinem Tod verdrängte der Geist meine Seele nahezu komplett aus dem Bewusstsein meines Körpers, sodass ich nie mehr zum Vorschein kommen konnte. Doch den Poké-Stab zu zerstören, wäre leider ohnehin keine Lösung gewesen, weil wir auch ohne den Stab untrennbar miteinander verbunden sind. Es tut mir daher in der Seele weh, dass ich meinem besten Freund, als er im Sterben lag, ein Versprechen gab, das ich niemals einhalten konnte. Also, Takeshi, jetzt weißt du...Äh?“ Ziemlich überrascht sah der gutartige Tojo nun mit an, wie Takeshi unaufhaltsam die Tränen liefen. Er versuchte sich möglichst zusammenzureißen, doch es wollte ihm einfach nicht gelingen. Leise schluchzte er und wischte sich die Tränen aus den Augen, während der gutartige Tojo besorgt fragte: „Ta...Takeshi, was...was ist denn mit dir?“ „Kh, kh...Ich...ich glaub das einfach nicht...Kh, kh...Verdammt!“, fluchte Takeshi nun mit weinerlicher Stimme, „To...Tojo...Jetzt...jetzt macht das ganze endlich einen Sinn. Endlich...endlich verstehe ich, wie ein Mensch nur so böse sein konnte, wie der Tojo, den ich kennen gelernt habe. Ich...ich habe dich gehasst. All die Zeit über...kh, kh...habe ich dich so sehr gehasst, kh, kh...für all das, was du mir, Sumpex und meinen Freunden angetan hast. Aber...aber wenn...Wenn ich nur gewusst hätte, was der wahre Grund für das alles war. Das...das konnte ich nicht ahnen. Ich...ich hätte niemals gedacht, dass dir damals in der Vergangenheit...so etwas schreckliches widerfahren ist. Natürlich war mir seit dem ersten Aufeinandertreffen mit dir bewusst, dass da Übernatürliches mit im Spiel ist, aber...aber ich hätte niemals auch nur vermutet, dass es da noch jemanden in deinem Körper gibt. Kh, kh...Ver...verdammt! Wenn ich nur gewusst hätte, dass ich in Wahrheit nicht dich gehasst habe, Tojo, sondern den Geist, der deinen Körper kontrolliert...Es...es tut mir so Leid.“ „Takeshi, beruhige dich!“, erwiderte der gutmütige Tojo darauf mit einem sanften Lächeln, „Es ist in Ordnung, wie es ist. Du musst dich für nichts entschuldigen. Ganz im Gegenteil...So wie du hätten sich in all der Zeit vermutlich nur die wenigsten verhalten. Du hattest so oft die Gelegenheit, ihn und mich zu töten...aber du hast es nie getan. Vermutlich hätte so gut wie jeder andere, wenn er uns besiegt hätte, die Chance ergriffen und uns umgebracht, um sicherzugehen, dass wir keine Gefahr mehr darstellen. Aber du.....du bist anders, Takeshi. Deine Güte und dein liebevolles Wesen haben dich immer und immer wieder dazu gebracht, uns zu verschonen. Du wusstest nichts von meiner Existenz, aber deine Intuition hat dir schon früh verraten, dass der Tojo, den du bisher kanntest, nicht so böse war, wie es den Anschein hatte. Deine Intuition ist wirklich einmalig. Hey, immerhin...warst du doch derjenige, der selbst gesagt hat, dass er glaubt, in ihm schlummere ein guter Kern.“ „Was? Das habe ich gesagt?“, fragte Takeshi daraufhin ganz verwundert, bis ihm auf einmal mehr als nur eine Situation einfielen, in denen er so etwas tatsächlich gesagt hatte. ~Rückblick (Episode 62)~ Takeshi: „Hey...Nenn mich nicht bei meinem Nachnamen! Und zu deiner Frage...Ja, hab verstanden. Trotzdem danke, Tojo. Ich hab dir mein Leben zu verdanken. Aber auch, wenn du sagst, dass du es für dich getan hast...Ich glaube dir nicht so ganz. Du scheinst doch nicht so ein schlechter Kerl zu sein, wie ich immer gedacht habe.“ Tojo: „Rrrhhh...Was? Was hast du da gerade gesagt?“ Takeshi: „Ich sagte, dass du gar kein so schlechter Kerl bist. Du scheinst vielleicht doch einen guten Kern in dir zu haben.“ ~Rückblick - Ende~ ~Rückblick (The 3rd Special)~ Takeshi setzte daraufhin ein ernstes Lächeln auf und sagte: „Okay, ich verstehe schon. Trotzdem...Danke, Tojo. Ohne deine Hilfe wären wir, oder besser gesagt...wäre die ganze Welt verloren gewesen. Du bist genau zum richtigen Zeitpunkt aufgetaucht. Wir beide sind zwar Feinde, aber...das fand ich echt klasse von dir. Ich danke dir dafür.“ Tojo erwiderte daraufhin mit ernstem Ton: „Pah...Glaub nicht, ich hätte das für die Welt getan! Was sollte mir schon an dieser Welt liegen, da mein Ursprung doch ins alte Ägypten von vor 3000 Jahren zurückreicht? Das war keine Wohltätigkeitsaktion meinerseits. Ich habe lediglich versucht, dein Leben zu schützen...“ Takeshi schaute Tojo daraufhin ernst an und sagte: „Besonders dafür bin ich dir dankbar, Tojo. Ich hätte das wirklich nicht von dir erwartet. Ich hab ja schon damals gesagt, dass du vielleicht doch einen guten Kern in dir hast. Du hast gezeigt, dass ich Recht hatte.“ ~Rückblick - Ende~ „Stimmt, du...du hast Recht. Das habe ich wirklich gesagt.“, gab Takeshi Tojo nun Recht, als er sich wieder erinnerte. Der gutmütige Tojo legte daraufhin ein liebevolles Lächeln auf und entgegnete: „Na siehst du...Zwar schlummerte durch meine Existenz ein guter Kern in Tojo. Doch nur durch dein beherztes Eingreifen ist es möglich geworden, dass meine Seele wieder zu alter Stärke zurückfinden konnte. Und ganz abgesehen davon...scheinst du unabhängig von mir einen guten Kern in Tojo entwickelt zu haben. Er ist immer noch böse, aber er ist nicht mehr so ein Teufel, wie damals. Glaub mir! Ich weiß, wovon ich spreche. Er hat sich verändert.“ „Tss...Träum weiter, Kleiner!“, verspottete Tojo sein Alter Ego nur und wandte sich mit dem Kopf ab, woraufhin der gutmütige Tojo ihn neckisch grinsend ansah und forderte: „Komm, gib’s schon zu! Du weißt, dass ich Recht habe. Ich habe es bemerkt, als mir bewusst wurde, wie oft du Takeshi und Sumpex in all der Zeit schon das Leben gerettet hast. Takeshi! Du weißt selbst, dass du ihm trotz aller Differenzen viel zu verdanken hast und ohne seine Hilfe längst tot wärst. Er hat euch allerdings noch einige Male mehr geholfen, als du denkst.“ „Was? Wie...wie meinst du das?“, fragte Takeshi nun perplex, woraufhin der gutmütige Tojo fortfuhr: „Als du damals im Krankenhaus warst und fast wegen deiner schweren Kopfverletzung gestorben wärst, ist es dem Arzt gelungen, dich zu reanimieren. Obwohl du aber noch immer in einem kritischen Zustand warst, bist du am nächsten Morgen vollkommen gesund wieder aufgewacht, was deine Freunde und der Arzt für ein Wunder hielten. Allerdings war das kein Wunder. Der, der das bewerkstelligt hat, war kein geringerer als meine zweite Hälfte. Er hat dich mit der Magie seines Poké-Stabs damals mitten in der Nacht geheilt, indem er einen Teil seiner Lebensenergie auf dich übertragen hat. Und da wir uns ein- und denselben Körper teilen, beherrsche ich diese Technik ebenfalls. Aus diesem Grund habe ich mir dieses Wissen eben auch geliehen und dazu verwendet, dich zu heilen. Er hätte das in diesem Moment natürlich nicht getan, aber er konnte auch nicht ahnen, dass ich zurückkehren würde. Aber es gab da auch noch einen anderen Vorfall, bei dem er geholfen hat. Weißt du noch, als dein Sumpex vor kurzem von dieser Pokémon-Jägerin entführt worden ist? Es war der Tojo, den du kennst, der es der Jägerin wieder abgeluchst und dir zurückgebracht hat.“ „Wie war das?“, fragte Takeshi nun ungläubig den Kopf schüttelnd, „To...Tojo...war...war dafür verantwortlich, dass...dass ich damals so schnell wieder gesund geworden bin? Und...und er war...der..derjenige, der Sumpex...zu mir zurückgebracht hat?“ Takeshis Blick wanderte nun ganz langsam zu dem bösen Tojo herüber, welcher sich mit ernster Miene abgewandt hatte. Sein Gesicht war dabei von blanker Fassungslosigkeit gezeichnet, denn er konnte einfach nicht glauben, dass Tojo ihm während seiner langen Reise so oft in gefährlichen Situationen beigestanden hatte, obwohl dieser ihn so sehr hasste und nichts anderes als seinen Tod wollte. „To...Tojo? Das...das hast du für mich getan?“, fragte Takeshi nun ungläubig, woraufhin Tojo jedoch nichts erwiderte. Als der gutartige Tojo jedoch mit einem fröhlichen Lächeln „Ja, das hat er wirklich. Hahaha! Ich sagte dir ja, Takeshi, deine Güte hat ihn irgendwie verändert.“ antwortete, drehte sich seine zweite Hälfte mit wutentbranntem Blick wieder zu seinem Alter Ego um und erwiderte: „Was zum Teufel redest du da, Tojo? Du kleiner Idiot! Du fasst das alles total falsch auf. Ich habe Takeshi lediglich so oft gerettet, weil es nötig war, damit er am Leben bleibt...Natürlich war es immer mein Ziel, ihn zu töten, aber was wäre sein Tod wert gewesen, wenn nicht ich derjenige gewesen wäre, der ihn herbeigeführt hat? So hätte ich niemals meine Rache bekommen. Ich habe ihm immer nur geholfen, um meine Chance auf Rache am Leben zu erhalten.“ „Ach ja?“, erwiderte der gutmütige Tojo darauf skeptisch, „Tja, wer weiß? Vielleicht hast du ihm aber auch unbewusst geholfen, weil du noch eine Schuld zu begleichen hattest. Womöglich wolltest du dich immer nur revanchieren...denn du weißt ganz genau, dass keiner von uns beiden heute hier wäre, wenn Takeshi dich nicht immer und immer wieder am Leben gelassen hätte. Außerdem war das Evil Pokémon-Game für dich immer nur ein Vorwand, um Takeshi in einen brutalen Kampf zu verwickeln. Du weißt selbst ganz genau, dass der Fluch des Evil Pokémon-Games damals von Aya in die zeitlose Dimension verbannt worden ist. Aber nur weil wir der zeitlosen Dimension durch unseren jahrtausendlangen Schlaf entgangen sind, heißt das noch lange nicht, dass der Fluch für Raichu noch Gültigkeit hatte. Dennoch hast du Takeshi immer wieder weismachen wollen, dass du Raichu nur stärker machen könntest, wenn du ein Evil Pokémon-Game austrägst. Irgendwann hast du damit angefangen, in deinem Irrtum zu leben und dir selbst etwas vorzumachen. Bereits ab dem Moment, als wir vor mehr als einem Jahr diese neue Welt betreten haben, war klar, dass Raichu inzwischen ein normales Pokémon, wie jedes andere auch, war. Normale Kämpfe hätten ausgereicht, um es stärker werden zu lassen. Und es ist stärker geworden, sonst hättest du niemals in diesen vielen Kämpfen mit Takeshi mithalten können. Die Tatsache, dass Raichu in all der Zeit immer stärker geworden ist, ist der eindeutige Beweis dafür, dass der Fluch des Evil Pokémon-Games schon lange nicht mehr auf ihm lastet.“ „Pah...Denk doch, was du willst, du armer Irrer!“, entgegnete Tojo darauf schnippisch und drehte sich beleidigt weg, während der gutartige Tojo seinen Blick wieder Takeshi zuwandte und ihm versicherte: „Takeshi! Mach dir keine Sorgen! Egal, was passiert...Der Horror ist für dich endgültig vorbei. Er wird dich nicht mehr jagen und versuchen, dich zu töten. Dafür werde ich schon sorgen. Takeshi...Mit deiner Güte hast du aus ihm einen besseren Menschen gemacht...und mich wieder zurückgeholt, was ich eigentlich für unmöglich hielt. Als ich dich so am Boden liegen sah...kurz davor, das Zeitliche zu segnen...da fühlte ich mich an den Tag zurückerinnert, als er meinen besten Freund tötete. Doch während ich damals machtlos war und nichts dagegen unternehmen konnte...so war meine Kraft und meine Entschlossenheit diesmal groß genug, um zu verhindern, dass erneut ein ganz besonderer Mensch in meinem Leben einen sinnlosen Tod stirbt. Denn auch wenn das für ihn nicht gilt...für mich...bist du so etwas wie ein Freund, Takeshi. Ich habe dir sehr viel zu verdanken und ohne dich...wäre ich nicht hier.“ „Danke, Tojo. Ich weiß deine lieben Worte zu schätzen. Wirklich...Ich kann es immer noch kaum glauben. Ihr beiden seid so unterschiedlich, wie Tag und Nacht. Aber trotzdem...“, erwiderte Takeshi darauf und marschierte dann ganz langsam auf den bösartigen Tojo zu, wobei er sich die letzten Tränen aus seinen Augen rieb. Noch immer wandte sich Tojo sichtlich genervt ab, bis er auf einmal bemerkte, dass Takeshi ihm die Hand reichte. „Gh, gh...Was...was soll das werden?“, murrte er nun verunsichert, woraufhin Takeshi ihn freudig anlächelte und entgegnete: „Ich will mich bei dir bedanken, Tojo. Zugegeben, ich werde niemals vergessen, was du mir und meinen Freunden in all der Zeit angetan hast. Zu Freunden macht uns das garantiert nicht. Aber...genauso wenig werde ich vergessen, wie oft du mir und Sumpex beigestanden und mir das Leben gerettet hast. Das weiß ich trotz allem, was zwischen uns gewesen ist, zu schätzen. Komm schon, Tojo! Lass uns einschlagen! Auf unsere neue Rivalität...und zwar eine faire...ohne Mord und Totschlag.“ „Hehehe...Du gibst dir ja hier ganz schön Mühe, was?“, erwiderte Tojo darauf mit einem höhnischen Lächeln und schaute Takeshi merklich erheitert an, bis er schließlich mit ernster Miene erklärte: „Aber du kannst die Hand wieder runternehmen. So weit bin ich noch lange nicht, dass ich ausgerechnet dir die Hand gebe. Zugegeben, ich habe zwar endlich gegen dich gewonnen und zumindest eine gewisse Genugtuung dadurch bekommen. Aber...du gehst mir noch genauso auf die Nerven, wie bisher.“ „Hahaha! Immer noch so stur, was? Gut, wenn du Takeshi nicht die Hand geben willst, dann tue ich es eben. Denn ich habe allen Grund dazu.“, mischte sich der gutmütige Tojo plötzlich in das Gespräch der beiden ein, woraufhin seine geistartige Erscheinung von der einen Sekunde zur anderen verschwand. Nur kurz darauf fasste sich Tojo auf einmal mit der rechten Hand an den Kopf und ächzte schmerzerfüllt: „Ahhh! Gaahh! Nein, doch...doch nicht jetzt! Hör auf damit! Lass den Scheiß! Gaahh!“ Just in diesem Moment zuckten neben Tojos Gesicht einige kleine Blitze entlang, bis seine Gesichtszüge auf einmal ganz sanft wurden. Der gutmütige Tojo hatte in jenem Moment wieder die Kontrolle über seinen Körper übernommen und lächelte Takeshi liebevoll an, bis er ihm schließlich die Hand gab. Allein an seiner höheren Stimme erkannte Takeshi sofort, dass der gutartige Tojo mit seinem Alter Ego kurz die Plätze getauscht hatte: „Takeshi? Ich möchte dir noch einmal für alles danken. Nur durch dich ist es möglich gewesen, dass meine Seele so erstarken und wieder in sein Bewusstsein zurückkehren konnte.“ „Keine Ursache. Das habe ich gerne getan. Hahaha! Auch wenn ich zugeben muss, dass ich noch immer ziemlich baff bin, dass ihr euch einen einzigen Körper teilt.“, erwiderte Takeshi darauf mit einem fröhlichen Lächeln, „Aber sag mal, Tojo...Wie soll es jetzt weitergehen? Was hast du nun vor? Müsst ihr jetzt für immer und ewig in ein- und demselben Körper leben?“ „Vermutlich schon.“, erwiderte Tojo darauf mit einem unbeschwerten Lächeln, „Aber mach dir keine Sorgen! Es ist besser so. Erstens habe ich auf diese Weise endlich auch mal wieder etwas von meinem Körper...und vor allem...von meinem Leben. Und nicht zuletzt kann ich jetzt endlich dafür Sorge tragen, dass durch meine zweite Hälfte keine Menschen und Pokémon mehr zu Schaden kommen. Ich werde dafür sorgen, dass er nie mehr Böses tun wird. Das verspreche ich dir, Takeshi. Danke für alles, was du für mich getan hast.“ Takeshi nickte seinen Gegenüber daraufhin mit einem sichtlich gerührten Blick, wobei er erneut den Tränen nahe war, an, bis er schließlich erwiderte: „Hehehe...Wie gesagt, das habe ich gerne getan. Tojo! Auch wenn wir aus völlig unterschiedlichen Zeiten kommen...du bist voll in Ordnung. Ha! Und ich glaube daran, dass du deiner zweiten Hälfte inzwischen gewachsen bist. Also...Halt dein Alter Ego in Schach, okay?“ „Versprochen.“, erwiderte Tojo darauf, „Ach, und bevor ich es vergesse. Wenn du ihnen irgendwann wieder begegnen solltest, dann würde ich mich freuen, wenn du Shio und deinen Freunden erklären könntest, warum sie so negative Erfahrungen mit mir bzw. mit ihm machen mussten.“ „Keine Sorge! Das werde ich tun.“, versicherte Takeshi Tojo das Einhalten seines Versprechens mit einem letzten Handschlag, bis Tojo sich schließlich umdrehte und ganz langsam wegging, wobei er mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen sagte: „Danke. Leb wohl, Takeshi! Ich hoffe sehr, dass...wir beide uns eines Tages wiedersehen. Komm, Raichu, mein kleiner Freund!“ „Rai! Rai!“, erwiderte Raichu darauf mit einem überglücklichen Lächeln und schmiegte sich beim Gehen liebevoll an das linke Bein von Tojo. Dem kleinen Elektro-Pokémon war durch die Unterhaltung der beiden durchaus bewusst geworden, dass der kleine, gutmütige und liebevolle Junge, den es damals vor über 3000 Jahren kennen gelernt hatte, als es noch ein Pikachu war, nach so langer Zeit endlich wieder zurück war. Zwar hatte es Tojo so, wie er war, all die Zeit über gemocht und stets zu ihm gehalten, auch nachdem er abgrundtief böse geworden war, dennoch war es froh, endlich wieder seinen wahren Freund bei sich zu haben. „Suuum...Sum...pex!“, stammelte Sumpex nun mit einem freudestrahlenden Lächeln auf den Lippen, während Takeshi Tojo noch hinterher winkte. Nur kurz darauf blieb jener allerdings noch einmal stehen, während einige kleine Blitze neben seinem Gesicht umherzuckten. Daraufhin wandte er seinen Kopf noch einmal nach hinten und sah Takeshi mit einem ernsten, herausfordernden Lächeln an, wobei Takeshi sofort klar wurde, dass in diesem Moment der bösartige Tojo noch einmal mit seinem Alter Ego den Platz getauscht hatte. „Hehehe...Verlass dich drauf, Takeshi! Wir sehen uns wieder.“, sagte er nun, „Und egal, wann das sein wird...Trainiere weiter! Denn wenn sich unsere Wege erneut kreuzen werden, dann...werden wir wieder gegeneinander kämpfen. Das ist unser Schicksal. Denn wir sind für ein Leben lang...Rivalen.“ Mit diesen letzten Worten wandte sich Tojo schließlich von Takeshi ab und schnippte plötzlich mit der rechten Hand, woraufhin sich das finstere Himmelsgewölbe in Luft auflöste und die Höhle um unsere Freunde herum wieder ganz normal aussah. Takeshi und Sumpex wurde somit klar, dass sie der zeitlosen Dimension endlich entronnen waren. Und so gehen also die beiden größten Rivalen unserer Geschichte getrennte Wege. Durch die unerwartete Rückkehr des gutartigen Tojo, mit der damals, als Tojo lediglich einen kleinen Teil seiner Seele auf den Poké-Stab übertragen hatte, niemals zu rechnen war, konnte Takeshis Tod verhindert werden. Und es ist endlich sichergestellt, dass Tojo Takeshi nicht mehr nach dem Leben trachten wird. Und so wurde schließlich aus einer Geschichte, die in der Finsternis zu enden drohte, eine Geschichte, die im Licht endet. Sowohl für Takeshi als auch für Tojo. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)