Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 247: Die Neuborkia-Fehde -------------------------------- Ein nervenaufreibender, spannender Kampf ist zu Ende gegangen. Im zweiten Viertelfinal-Match der laufenden Hoenn-Liga-Meisterschaften standen sich die beiden langjährigen Freunde Ash und Gary aus Alabastia gegenüber, doch letzten Endes schaffte es Ash, wie schon ein Jahr zuvor bei der Johto-Liga-Silberkonferenz, mit seinem Pikachu, seinen größten Rivalen und dessen Starter-Pokémon Turtok zu übertrumpfen. Die Nacht, in der sich beide heldenhaft von den Zuschauern feiern ließen und den Jubel einfach nur genossen, war mittlerweile vergangen. Am nächsten Morgen trafen sich die beiden Kontrahenten zusammen mit Maike, Max, Rocko, Takeshi, Jeff und Kira im Pokémon-Center, wo sie sich ganz ausgelassen noch einige Zeit über den vergangenen Kampf unterhielten. Als sie schließlich weitestgehend mit dem Thema durch waren, ballte Takeshi auf einmal entschlossen die Fäuste und sagte mit einem unglaublich begeisterten Blick: „Oh Mann, ihr beide wart aber auch wirklich einsame Spitze...und auch wenn Gary verloren hat, war das von ihm ein großartiges Match. Ich hoffe echt, dass ich das morgen auch so hinkriegen werde.“ Gary, der indessen ganz entspannt dasaß und sein rechtes Bein verschränkt über den linken Oberschenkel legte, nahm daraufhin einen ordentlichen Schluck einer Tasse Tee, die er sich gemacht hatte. Anschließend grinste er Takeshi mit einem arroganten Blick an und meinte: „Ganz ehrlich, Takeshi? Du hast morgen keine Chance, du wirst lächerlich untergehen.“ „Waaas?“, fragte Takeshi daraufhin entsetzt, als ihm auf einmal wasserfallartig die Tränen liefen. Ash schaute seinen alten Rivalen infolgedessen böse an und stellte ihn zur Rede: „Hey, was sollte denn der Kommentar, Gary? Entschuldige dich! Solche arroganten Sprüche hab ich ja schon ne Ewigkeit nicht mehr von dir gehört, das ist ja fast, wie damals.“ „Hahahaha!“, lachte Gary plötzlich sichtlich erheitert auf, „Beruhig dich, Ash! Und du auch, Takeshi! Das war doch nur ein Witz. Ihr müsstet doch wissen, dass ich mich mittlerweile ziemlich verändert habe und nicht mehr so arrogant bin, wie früher. Und zu dem, was du eben gesagt hast, Takeshi...“ „Äh...Ja?“, fragte Takeshi nun verunsichert, bis Gary schließlich seine Antwort folgen ließ: „Mach dir mal nicht zu viele Gedanken! Du hast es unter die besten 8 Trainer dieses Turniers geschafft, also bist du auch genau wie die anderen dazu fähig, hier den Titel zu gewinnen. Allerdings würde ich verdammt aufpassen! Dein Gegner, dieser Anubis, ist alles andere als schwach.“ „Ich weiß. Anubis...weiß einer von euch mehr über ihn?“, fragte Takeshi nun nachdenklich durch die Runde, woraufhin jedoch jeder nur enttäuscht den Kopf schütteln konnte. Gary nahm daraufhin noch einen Schluck aus seiner Tasse, bis er Takeshi schließlich ernst anschaute und erklärte: „Na ja, ich habe lediglich einige Ausschnitte aus seinen Kämpfen hier in der Hoenn-Liga im Fernsehen gesehen und ein paar Fakten in einer Pokémon-Zeitschrift, die nur hier in Prachtpolis City gedruckt wird und die Ergebnisse des Turniers zusammenfasst, gelesen. Er versteht es wirklich meisterlich, mit seinen Pokémon umzugehen...und anhand der Zahlen und Fakten hat er in diesem Turnier seine Kämpfe sogar bislang souveräner gewonnen, als der Pokémon-Meister der letzten Johto-Liga, Kenta Yamamoto.“ „Besser als Kenta?“, fragte Takeshi daraufhin entgeistert nach, bis er auf einmal einige Sekunden fassungslos nach unten schaute. „Das kann ich kaum glauben...“, stammelte er anschließend perplex, woraufhin Gary erneut seine Tasse anhob und meinte: „Kein Grund zur Beunruhigung! Das muss nichts heißen!“ „Wieso?“, fragte Takeshi nun verwundert nach, woraufhin Rocko auf einmal auf belehrende Weise seinen linken Zeigefinger anhob und erklärte: „Ganz einfach. Dieser Anubis kann auch einfach nur Glück mit seinen Gegnern gehabt haben. Vielleicht hatte er viel leichtere, als du, Ash, Maike oder Kenta. Das wolltest du sicher sagen, oder, Gary?“ Beantwortet wurde Rocko diese Frage nur mit einem entschiedenen Nicken seines braunhaarigen Sitznachbarn, bis Takeshi schließlich nachvollziehend meinte: „Stimmt auch wieder. Ist ohnehin schwer vorstellbar, dass jemand noch bessere Leistungen als ein Pokémon-Meister erzielt.“ „Wenn man vom Teufel spricht.“, meinte Jeff daraufhin grinsend, weswegen Takeshi ihn perplex ansah. Kira zeigte anschließend mit dem Zeigefinger zu der Theke von Schwester Joy, wo gerade Kenta stand, der von ihr seine Pokébälle entgegennahm. Als dieser schließlich kehrtmachte und auf den Ausgang des Pokémon-Centers zuschritt, stand Takeshi auf einmal auf und winkte, wobei er freudestrahlend rief: „Hey, Kenta! Haaallooo.“ Ganz verblüfft warf Kenta daraufhin einen Blick zur Seite, bis er schließlich Takeshi und die anderen erblickte. „Ah, Takeshi. Hi.“, erwiderte er nun mit einem fröhlichen Lächeln, woraufhin Takeshi vorschlug: „Magst du dich vielleicht zu uns setzen?“ Kenta winkte infolgedessen jedoch ab und erwiderte: „Würde ich gerne, Takeshi. Aber ich wollte noch zu meiner Trainerunterkunft, um mir eine Strategie für meinen Kampf heute Abend zurechtzulegen. Ein andermal, okay?“ Takeshi grinste seinen Freund daraufhin an und entgegnete: „Kein Problem. Dein Kampf geht natürlich vor. Falls wir uns vorher nicht mehr sehen sollten, kannst du dir sicher sein, dass wir im Stadion sein werden.“ „Und wir werden dich nach Kräften anfeuern.“, fügte Jeff noch hinzu, woraufhin Kenta ihnen mit einem stolzen Lächeln das Victoryzeichen zeigte und erwiderte: „Danke, Freunde. Bis später.“ Infolgedessen verließ Kenta das Pokémon-Center wieder, woraufhin Gary einen ganz perplexen Blick aufsetzte und fragte: „Ihr seid mit dem Pokémon-Meister aus Johto befreundet?“ Takeshi kratzte sich nun beschämt am Hinterkopf und erklärte: „Ja, er und ich stammen aus der selben Stadt, aus Neuborkia. Außerdem sind wir uns einige Male auf unserer Hoenn-Reise begegnet und haben uns dabei angefreundet.“ Infolgedessen erzählte Takeshi den anderen, die nun merklich interessiert waren, noch mehrere Einzelheiten über Kenta, da dieser durch seinen Status als Pokémon-Meister der letzten Johto-Liga-Silberkonferenz auch nach einem Jahr immer noch zu den bekanntesten Pokémon-Trainern der Szene zählte. Dieser hatte das Pokémon-Center gerade verlassen, warf jedoch noch einen nachdenklichen Blick zurück und dachte sich innerlich: „Takeshi saß da eben mit allen, auf die ich im weiteren Turnierverlauf noch treffen könnte, falls ich heute Abend gewinnen sollte. Maike Birk, die die arme Marina auf beeindruckende Art besiegt hat...und Ash Ketchum, der den Enkel von Professor Eich mindestens genauso spektakulär geschlagen hat. Und auch wenn ich nicht allzu viel über diesen Anubis weiß...bin ich mir absoluter sicher, dass Takeshi siegen und ebenfalls ins Halbfinale einziehen wird. Maike, Ash und Takeshi also...auf diese drei muss ich aufpassen! Vorausgesetzt, ich schaffe es, gegen ‚ihn’ zu gewinnen.“ Kenta war derweil so in Gedanken versunken, dass er versehentlich eine entgegenkommende Person anrempelte. Da ihm das natürlich ziemlich unangenehm war, drehte er sich sofort um und sagte mit einem beschämten Blick: „Oh, Verzeihung! Das war keine Abs...Äh?“ Ziemlich verblüfft musterte Kenta nun die Person, die er angerempelt hatte, welche ihm wiederum mit dem Rücken gegenüberstand. Es handelte sich dabei um einen Jungen, der schulterlange, rote Haare hatte, die zwar am Kopf sehr glatt, am Hinterkopf und hinter den Schultern jedoch ziemlich zackig verliefen. Der Junge trug einen schwarzen Pullover, dessen Ärmelenden und das untere Ende rot gefärbt waren und auf dem sich ein bis zum Bauch führender Reißverschluss erstreckte. Zudem hatte er eine blaue Hose und schwarze, stiefelartige Schuhe an. „Gh, gh...D-du?“, fragte Kenta nun mit einem angespannten Blick, bis sich der Rothaarige schließlich umdrehte und Kenta in dessen stechende, grüne Augen sehen musste. Es handelte sich bei dem Jungen natürlich zweifelsohne um Kentas Rivalen aus Neuborkia, mit dem er noch am selben Abend um den Einzug ins Halbfinale kämpfen würde. „Na, so in Gedanken versunken, Kenta?“, fragte der Rotschopf nun neckisch, „Hast du dir etwa überlegt, wie du deine unvermeidbare Niederlage heute Abend vielleicht doch abwenden kannst? Falls ja, dann gib dir keine Mühe! Es ist zwecklos.“ „Hehe...Ach ja? Was macht dich da so sicher?“, wollte Kenta wissen, worauf der Rotschopf mit einem arroganten Lächeln erwiderte: „Ganz einfach. Ich bin nicht mehr derselbe, wie damals. Du weißt mittlerweile, dass ich meine Pokémon besser behandele, als früher. Außerdem habe ich sehr hart trainiert, um auf diesen Tag vorbereitet zu sein...härter, als du es dir je ausmalen könntest.“ „Das mag sein.“, entgegnete Kenta nun mit einem selbstbewussten Lächeln, „Aber wieso bist du so überzeugt davon, dass du ausgerechnet heute in der Pokémon-Liga gegen mich gewinnen wirst, obwohl du bisher all unsere Kämpfe verloren hast?“ Mit einem ziemlich eitlen Blick schloss der Rotschopf nun seine Augen und ließ gelassen seine beiden Hände zur Seite hängen, wobei er erklärte: „Es stimmt schon...seit wir vor 2 Jahren unsere Pokémon-Reise von Neuborkia aus begonnen haben, habe ich jeden einzelnen Kampf gegen dich verloren. Egal, ob in Johto oder hier in Hoenn...Aber damit ist heute Schluss, das garantiere ich dir, Kenta. Ich weiß, was ich kann, und ich vertraue auf meine Fähigkeiten. Du selbst hast mir in all der Zeit beigebracht, dass Pokémon gleichwertige Partner sein müssen, damit man zusammen mit ihnen etwas erreichen kann. Hehehe...Und ich habe deinen Rat beherzigt. Obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass du es heute Abend noch schwer bereuen wirst, mich dies je gelehrt zu haben. Wäre ich noch der gleiche naive Pokémon-Trainer, wie früher, als ich noch glaubte, Pokémon seien nur wertlose Werkzeuge, die man ganz nach Belieben einsetzen kann, dann würdest du heute vermutlich gewinnen. Allerdings habe ich meine Einstellung und mein Verhalten meinen Pokémon gegenüber drastisch verändert, das wird mir den Sieg bringen, verlass dich drauf! Und dann bekomme ich endlich den Ruhm und den Erfolg, der mir zusteht.“ „Ruhm und Erfolg steht mit Sicherheit Trainern zu, die hart an sich gearbeitet haben. Und das hast du auch wirklich.“, entgegnete Kenta nun anerkennend, bis er jedoch auf einmal ganz ernst dreinblickte und fortfuhr: „Aber ich glaube kaum, dass ein feiger Dieb wie du je ein Pokémon-Meister wird.“ „Hehe...Ein feiger Dieb?“, entgegnete der Rotschopf nun mit einem höhnischen Kichern, „Reitest du noch immer auf den ollen Kamellen rum, Kenta? Du dummer Idiot, vergiss endlich die Vergangenheit! Dass ich damals Professor Lind aus seinem Labor eines seiner Starter-Pokémon gestohlen habe, interessiert heute kein Schwein mehr. Selbst die Polizei hat die Suche nach mir längst eingestellt. Und dein hochgeschätzter Professor dürfte nicht einmal genau wissen, wie ich aussehe. Immerhin war er nicht mal anwesend, als ich ihn bestohlen habe, hahahaha! Mein Meganie bereut es bislang jedenfalls nicht, mein Pokémon zu sein. Also ist doch alles im Lot, hehehe...Hör also besser auf, über die Vergangenheit nachzudenken, und konzentrier dich lieber auf das Hier und Heute!“ „Das sagt sich so leicht.“, zischte Kenta nun gereizt, „Deine arrogante Art kotzt mich nach wie vor an, in der Hinsicht hast du dich in den 2 Jahren kaum verändert. Und außerdem ist Professor Lind ein guter Freund von mir, von daher kann ich nicht vergessen, dass du ihn bestohlen hast. Er tut mir noch immer Leid, wenn ich daran zurückdenke, wie krank vor Sorge er damals um das kleine Endivie war, das du ihm abgeknöpft hast. Und dass die Polizei dich bislang nicht geschnappt hat, hast du allein mir zu verdanken, weil ich dir damals versprochen habe, niemandem deinen wahren Namen zu verraten. Mit meinen Informationen bezüglich deines Namens und deines Aussehens hätten sie dich womöglich schon längst geschnappt. Aber du kennst mich...ich bin keiner, der jemanden verpfeift oder ein Versprechen bricht. Nicht mal gegenüber einem arroganten Arschloch wie dir.“ „Hehehe...Danke für das Kompliment.“, sagte der Rotschopf darauf voller Ironie und Sarkasmus, „Das ist auch das einzige, was ich an dir schätze, Kenta. Auf dein Wort kann man sich zu 100% verlassen. Es sei denn, du beabsichtigst es, heute Abend gegen mich zu gewinnen.“ „Hehe...Ich beabsichtige es nicht nur.“, erwiderte Kenta darauf, während er mit einem herausfordernden Lächeln auf sich selbst zeigte, „Ich werde es auch tun. Verlass dich drauf! Ich glaube dir, dass du dich verändert und in gewisser Weise auch positiv entwickelt hast, aber...ich glaube, dass nie im Leben ein unaufrichtiger, feiger und verlogener Typ wie du die Pokémon-Liga gewinnen wird. Ein Pokémon-Meister sollte einen vorbildhaften Charakter haben...aber du...bist das genaue Gegenteil davon.“ „Ah, sieh mal einer an! Da bildet sich aber jemand sehr viel auf seinen Pokémon-Meister-Titel aus der letzten Johto-Liga-Silberkonferenz ein.“, frotzelte der Rotschopf nun, „Sei froh, dass ich damals an dem Turnier nicht teilgenommen habe! Sonst wärest nicht du Pokémon-Meister geworden, sondern ich. Genieß den Ruhm und die jubelnden Fans um dich herum noch so lange, wie du kannst! Denn damit ist es bald vorbei, mein Lieber. Wir sehen uns heute Abend in der Arena...zu deiner ultimativen Niederlage, Mr. Ex-Pokémon-Meister. Jahahahahaha!“ Mit einem sichtlich erheiterten, spöttischen Lachen wandte sich der Rotschopf schließlich von Kenta ab und betrat das Pokémon-Center. Kenta, hingegen, blickte seinem Rivalen verbissen hinterher und ballte seine Fäuste, während er sich innerlich dachte: „Träum nur weiter! Denn ich werde es niemals...niemals zulassen, dass ein Ekel wie du Pokémon-Meister wird. Da ich bislang kein einziges Mal gegen dich verloren habe...kannst du dir sicher sein, dass ich bestimmt nicht heute Abend, wo es für mich um so viel geht, damit anfangen werde.“ Liefen die Viertelfinalkämpfe zwischen Marina und Maike sowie zwischen Gary und Ash noch friedlicher und freundschaftlicher ab, so erwartet uns diesmal im dritten Viertelfinalkampf das absolute Gegenteil: Ein hitziges, spannendes Match zwischen zwei alten Rivalen aus Johto, die eine alte Rechnung zu begleichen haben und sich alles andere als wohlgesinnt sind. Wer wird dieses nervenaufreibende Match für sich entscheiden und ins Halbfinale vordringen können? Kenta oder der ominöse Rotschopf, dessen Name uns noch immer unbekannt ist? Ihr werdet es erfahren, in den nächsten Episoden von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)