Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 220: Wiedersehen mit alten Bekannten -------------------------------------------- Einige Stunden sind vergangen, seit Takeshi, Jeff und Kira bei den Trainer-Unterkünften für die Teilnehmer der Hoenn-Liga ihre alten Freunde Benny und Mara wiedergetroffen und anschließend in der kleinsten der Unterkünfte eingecheckt haben. Nachdem sie sich zunächst etwas in ihrem Zimmer ausgeruht hatten, das komfortabel mit 4 Betten, einem Sofa, einem Fernseher und einem Schreibtisch mit einem Computer ausgestattet war, beschlossen sie, noch mal rauszugehen und das schöne Wetter zu genießen. Doch kaum hatten sie ihre Unterkunft verlassen und waren einige Meter gegangen, hörten sie auf einmal eine lautstarke Jungenstimme aufschreien: „Heeeyyy! Takeshi, Jeff, Kira!“ Verblüfft schauten unsere Freunde daraufhin zur Seite und sahen auf einem der zahlreichen Pfade einen Jungen angelaufen kommen. Dieser hatte blaue Augen und sehr dunkle Haare, die aussahen wie eine Mischung aus schwarz und einem sehr dunklen Blau. Zudem trug der Junge ein orange-schwarz gefärbtes Käppi, ein rot-weißes Oberteil, eine kurze, orange-schwarz gefärbte Hose und Turnschuhe. Das auffällige an ihm war, dass unter seinem Käppi ein Großteil seiner Haare hervorkam und schräg nach links unten abfiel. „Wer ruft uns da?“, fragte Jeff zunächst noch ganz verdutzt, bis Takeshi auf einmal seine Fäuste ballte und sichtlich begeistert sagte: „Wooaahh! Das...das ist ja Kenta, hahaha! Kentaaa! Haaallooo! Hier sind wir, hahaha!“ Takeshi hatte ihn natürlich gleich richtig erkannt. Es war ihr alter Freund Kenta Yamamoto, der amtierende Pokémon-Meister aus Johto bzw. Gewinner der Johto-Liga. Erschöpft keuchend blieb er nun, nachdem er bei unseren Freunden angekommen war, stehen und stützte sich kurz mit seinen Händen auf seinen Knien ab. Nachdem er einige Male tief ein- und ausgeatmet hatte, richtete er sich wieder auf und reichte Takeshi die Hand, während er freudestrahlend sagte: „Hi, Leute. Ich freu mich total, euch wiederzusehen. Als ich euch eben von weitem sah, konnte ich nicht anders, als sofort loszuspurten.“ Takeshi schaute Kenta daraufhin fröhlich lächelnd an, gab ihm die Hand und erwiderte: „Hahaha! Das ist ja ne nette Überraschung, dich hier zu treffen. Wir freuen uns auch, dich wiederzusehen. Wie geht’s dir denn?“ „Haha! Mir geht’s ausgezeichnet.“, entgegnete Kenta nun gelassen, während er den Daumen seiner rechten Hand nach oben richtete, woraufhin Kira seine Arme verschränkte und lächelnd meinte: „Das hat doch sicher auch einen Grund, oder, Kenta? Lass mich raten! Wenn du auch zufälligerweise hier bist, dann wohl nur, weil du auch alle 8 Arena-Orden der Hoenn-Region gesammelt hast.“ Kenta nickte daraufhin zustimmend und sagte „Schlau kombiniert, Kira. Genauso ist es.“, woraufhin Takeshi zufrieden seine Fäuste ballte und euphorisch sagte: „Wow, hahaha! Glückwunsch, Kenta. Das ist ja der Wahnsinn. Noch einer meiner Freunde, der auch bei der Hoenn-Liga dabei ist. Je mehr, desto besser. Ich freu mich so.“ Kenta schaute Takeshi daraufhin ganz verblüfft an und fragte: „‚Auch’? Heißt das etwa, dass du auch an der Hoenn-Liga teilnimmst?“ Takeshi erwiderte darauf jedoch nichts, sondern grinste seinen Gegenüber nur wie ein Honigkuchenpferd an, während Jeff Takeshi auf den Rücken klopfte und erklärte: „Na klar nimmt Takeshi auch teil. Was denkst du denn, Kenta? Er war viel zu versessen auf dieses Ziel, da konnte ihn nichts und niemand beim Sammeln der Arena-Orden stoppen.“ Kenta trat daraufhin einen Schritt auf Takeshi zu und fasste ihm an die Schultern, weswegen Takeshi seinen Gegenüber ziemlich verblüfft ansah. Kenta, hingegen, schloss seine Augen und legte ein sanftes, fast schon stolzes Lächeln auf und sagte: „Hehe...Glückwunsch, Takeshi. Ein Trainer wie du hat es echt verdient, hier dabei zu sein. Ich bin froh, dass wir als Konkurrenten in dieses Turnier gehen. Ist jedenfalls spannender, als wenn du nur auf der Tribüne sitzen und zuschauen würdest.“ Nachdem Kenta seinen Gegenüber losgelassen hatte, schaute Takeshi für einen Moment etwas böse drein und fragte: „Hey, du hast doch nicht ernsthaft daran gezweifelt, dass ich mich für die Hoenn-Liga qualifiziere, oder? Kentaaa?“ Fast schon als Drohgebärde ballte Takeshi nun seine Fäuste, woraufhin Kenta seine Hände schützend vor den Bauch hielt und zu beschwichtigen versuchte: „Hey, hey! Immer mit der Ruhe, Takeshi! Hahaha!“ Kira guckte daraufhin ganz erstaunt, als sei ihm gerade etwas wichtiges wieder eingefallen, weswegen er Kenta neugierig ansah und fragte: „Ach, bevor ich es vergesse. Wir haben uns damals so schnell aus den Augen verloren, nachdem Minaki aufgetaucht war und uns von den legendären Hunde-Pokémon erzählt hatte, die sich mit uns auf ein- und derselben Route befanden. Ist es dir gelungen, Raikou zu fangen, Kenta?“ Kenta rieb sich daraufhin jedoch beschämt am Hinterkopf und erwiderte: „Äh, hehehe...Leider nein. Es war ein ziemlich guter Kampf, aber ich hatte trotzdem keine Chance. Ich habe seitdem aber noch nicht aufgegeben. Eins könnt ihr mir glauben: Eines Tages werde ich Raikou fangen, darauf könnt ihr euch verlassen. Und wie steht’s mit euch? Seid ihr den anderen Hunde-Pokémon begegnet?“ „Oh, ja. Minaki und ich haben versucht, Suicune zu fangen. Während es für Minaki in einem Desaster endete, war ich drauf und dran, es zu fangen. Aber es wollte einfach nicht klappen.“, erklärte Jeff daraufhin etwas betrübt, wobei er noch einmal vor Augen hatte, dass er Suicune damals eigentlich gefangen hatte und es dennoch, kurz nachdem der Pokéball aufgehört hatte, zu wackeln, aus dem Pokéball wieder ausgebrochen war. Auch Takeshi und Kira schüttelten daraufhin enttäuscht die Köpfe, während Kira klarstellte: „Na ja, Takeshi und ich haben alles gegeben. Aber obwohl wir Entei, dem wir schließlich noch begegnet sind, ziemlich geschwächt haben, hat es sich partout nicht von uns einfangen lassen. War echt zu schade. Aber was soll man machen?“ Kenta schaute daraufhin leicht enttäuscht zu Boden und entgegnete mitfühlend: „Das tut mir echt Leid. Oh Mann, das ist wirklich verdammt schade. Da sieht man mal, dass diese legendären Pokémon echt kaum zu bändigen sind. Na ja, wenigstens habe ich ein anderes leg...äh, anderes gutes Pokémon, hähähä!“ „Hm? Was wolltest du gerade sagen?“, fragte Takeshi nun ziemlich misstrauisch, woraufhin Kenta ganz nervös mit den Armen rumfuchtelte und entgegnete: „Äh, nichts, nichts. Ich hab mich nur versprochen, hehehe...“ Jeff schaute Kenta daraufhin ernst an und fragte überrascht: „Sag mal...Sind Marina und Jackson nicht bei dir? Ich weiß zwar, dass ihr getrennt reist. Aber ich gehe doch mal stark davon aus, dass die beiden sich auch für die Hoenn-Liga qualifiziert haben. Da dachte ich, ihr hättet euch hier schon wiedergetroffen.“ Kenta erklärte daraufhin „Ach, Jackson...der hat sich auch qualifiziert und ist bereits hier eingetroffen. Er wohnt nur in einer anderen Unterkunft als ich.“, bis er sich plötzlich ratlos am Hinterkopf kratzte, „Tja, aber was Marina angeht...habe ich leider keine Ahnung. Ich hoffe so sehr, dass mit ihr alles in Ordnung ist. Hoffentlich hat sie es diesmal rechtzeitig geschafft, alle Orden zu gewinnen. An der Johto-Liga durfte sie vor einem Jahr, als ich gewann, nicht teilnehmen, weil sie die 8 Orden nicht rechtzeitig zusammenhatte. Das war verdammt bitter. Rrhh...Ach, Marina...“ Verblüfft bemerkten Takeshi, Jeff und Kira daraufhin, wie Kenta sichtlich besorgt und verbissen zu Boden schaute, weswegen Takeshi etwas verunsichert fragte: „Ähm...Ist...irgendetwas vorgefallen zwischen dir und Marina, nachdem wir uns nicht mehr gesehen haben? Du wirkst irgendwie so...komisch.“ „Hm? Äh, hehehe...Ach, Quatsch. Alles in Ordnung.“, erwiderte Kenta und winkte entschlossen ab, woraufhin sich Kenta neugierig Takeshis Sumpex ansah und fragte: „Na, du? Du bist doch sicher Takeshis alter Kumpel Moorabbel, hab ich nicht Recht?“ Sumpex klopfte sich daraufhin fröhlich lächelnd auf den Bauch und erwiderte „Sum! Sumpex!“, woraufhin Takeshi ihm stolz über den Kopf strich und erklärte: „Stimmt genau. Es hat sich kurze Zeit nach meinem letzten Arenakampf, als wir zum ersten Mal auf dem Weg nach Prachtpolis City waren, weiterentwickelt.“ „Nicht schlecht. Sumpex ist ein sehr starkes Pokémon.“, stellte Kenta beeindruckt fest, doch gerade als er weiterreden wollte, vernahmen unsere Freunde plötzlich laute Schritte, die sich näherten. Aufgrund dessen drehten sich alle natürlich sofort um und sahen anschließend in das Gesicht eines rothaarigen Jungen. Dieser hatte grüne Augen und einen stechenden Blick, der eine unfassbare Ernsthaftigkeit ausstrahlte. Verstärkt wurde diese Wirkung sogar noch durch seine roten, schulterlangen Haare, die zwar am Kopf glatt verliefen, am Hinterkopf und hinter den Schultern jedoch sehr zackig waren. Der Junge trug einen schwarzen Pullover, dessen Ärmelenden und das untere Ende rot gefärbt waren und auf dem sich ein bis zum Bauch führender Reißverschluss erstreckte. Zudem hatte er eine blaue Hose und schwarze, stiefelartige Schuhe an. Mit einem erheiterten Lächeln schaute er zunächst zu Kenta, dann zu Takeshi, bis er schließlich sagte: „Hehe...Na sieh mal einer an, wer sich hier tummelt! Takeshi, Kenta, ihr habt es also geschafft, euch für die Hoenn-Liga zu qualifizieren. Sehr schön. Ich hatte auch nichts anderes von euch erwartet.“ „Huh...Du hier?“, fragte Kenta nun sichtlich überrascht, woraufhin Takeshi völlig verblüfft auf den rothaarigen Jungen zeigte und sagte: „Der...der Rotschopf aus Neuborkia! Hast du es etwa auch geschafft, alle 8 Arena-Orden zu gewinnen?“ Fast schon etwas beleidigt drehte der Rotschopf seinen Kopf daraufhin zur Seite und erwiderte ziemlich arrogant: „Tse...Was dachtest du denn? Glaubst du etwa, ein Elite-Trainer wie ich lässt sich die Chance nehmen, bei so einem großen Turnier mitzumachen? Hehehe...Ich bin hier, um Pokémon-Meister zu werden. Und dieses Ziel wird niemand vereiteln können, weder du, Kenta, noch du, Takeshi.“ „Hehe...Glaubst du denn, dass du diesmal besser bist, als ich?“, fragte Takeshi nun mit einem herausfordernden Lächeln, was der Rotschopf mit einem ebensolchen Lächeln erwiderte. „Na klar. Ich gebe zu, du warst damals echt nicht schlecht, Takeshi. Aber für den Turniersieg wird das nicht reichen.“, stellte der Rotschopf nun klar. Unterdessen schaute Kenta ganz irritiert zwischen Takeshi und dem Rotschopf hin und her, wobei er verständnislos bemerkte: „Ihr...ihr wirkt auf einmal so vertraut. Und was meint ihr eigentlich mit ‚damals’? Hab ich was verpasst?“ Kira schaute Kenta daraufhin ernst an und erklärte: „Na ja, das könnte man so sagen. Wir haben deinen Rivalen während unserer Reise getroffen, Kenta. Das ist noch kein halbes Jahr her. Und da er uns ziemlich provoziert hat, hat sich Takeshi auf einen Kampf mit dem Rotschopf eingelassen.“ „Was? Im Ernst?“, fragte Kenta nun entsetzt, „Und...und wie ist er ausgegangen?“ Takeshi schaute daraufhin ernst zu Kenta herüber und erklärte: „Na ja, es ging unentschieden aus.“ „Un...unentschieden?“, fragte Kenta nun ganz erschrocken, woraufhin er plötzlich ganz verbissen guckte und sich innerlich dachte: „Oh Mann, dieses Turnier wird echt verdammt hart. Nicht nur, dass mein größter Widersacher, der mich immer wieder an meine Grenzen treibt, daran teilnimmt...Nein, auch Takeshi nimmt daran teil. Und wenn die beiden unentschieden gekämpft haben, müssen sie zum damaligen Zeitpunkt also gleichstark gewesen sein. Und seitdem werden beide sicher noch große Fortschritte gemacht haben. Ich muss verdammt aufpassen! Da ich der aktuelle Pokémon-Meister von Johto bin, lastet ein ungeheurer Druck auf mir. Die meisten Kenner der Pokémon-Szene setzen sogar bereits auf mich als Sieger dieses Turniers. Ich muss echt alles geben, sonst gibt es hier vielleicht noch eine unangenehme Überraschung für mich.“ Der Rotschopf zeigte unterdessen plötzlich auf Takeshi und stellte mit einem ziemlich verbissenen Blick klar: „Nur damit wir uns da richtig verstehen. Nach unserem letzten Kampf habe ich Respekt vor dir, Takeshi. Das heißt aber noch lange nicht, dass ich dir große Chancen einräume. Lass dir eines gesagt sein! Falls wir in der Hoenn-Liga zufällig aufeinander treffen sollten, wirst du das von damals nicht wiederholen können. Hehehe...Ich würde dich haushoch schlagen, Takeshi.“ „Rrrhhh, rrhh...Du Angeber! Das werden wir ja sehen.“, kam es von Takeshi harsch zurück, woraufhin der Rotschopf einen ernsten Blick auf Kenta richtete. Dieser warf ihm ebenfalls einen ziemlich kühlen Blick zu, bis der Rotschopf auf einmal auf ihn zuging. Nach einigen Schritten ging er schließlich direkt an Kenta vorbei, sodass sich beide mit dem Rücken gegenüber standen. „Und was dich angeht, Kenta...“, begann der Rotschopf nun mit einem zielstrebigen und zugleich von sich selbst überzeugten Lächeln, „Hehehe...Ich rechne fest mit dir im Finale, also enttäusch mich nicht! Denn ich werde dort auf dich warten. Glaub mir eins! Nach all den Niederlagen, die ich gegen dich hinnehmen musste, ist mein Wille, dich zu besiegen, größer als jemals zuvor. Aber egal, wie oft du gegen mich gewonnen hast. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Seit wir unsere Johto-Reise beendet haben, denke ich etwas anders über Pokémon, als früher. Damals waren sie für mich wertlose Werkzeuge, die mir dienen sollten, damit ich Ruhm und Ehre erlange. Aber durch dich habe ich gelernt, dass meine Meinung über Pokémon völlig falsch war. Genau dieses unterschiedliche Denken über Pokémon hat den Unterschied zwischen uns beiden ausgemacht. Aber glaub mir! Ich bin nicht mehr der, den du noch zu Beginn deiner Johto-Reise kennen gelernt hast. Hehehe...Ich werde dich schlagen, verlass dich drauf! Dass ich das schaffe...daran habe ich...nicht den geringsten Zweifel. Hahaha! Also dann, ihr Loser. Macht’s gut! Ich freu mich schon darauf, im Turnier über euch zu triumphieren.“ Und so zog der Rotschopf allem Anschein nach zumindest in diesem Wortgefecht triumphierend von dannen, während er seine rechte Hand als Winkgruß anhob. Kenta schaute derweil ganz verbissen, bis er plötzlich lautstark rief: „Hey, merk dir eines! Ich werde das niemals zulassen. Du bist zwar mein größter Rivale und es macht mir jedes Mal aufs Neue Spaß, gegen dich zu kämpfen, aber...Du kannst mich nicht besiegen, hörst du? Hehe...Denn ich bin jedes Mal ein Stück besser, als du es je sein kannst.“ Der Rotschopf ging derweil jedoch unbeirrt weiter, während er erheitert vor sich hin lächelte und dachte: „Hehehe...Das werden wir ja sehen, Kenta.“ Kenta drehte sich daraufhin um und sah, ebenso wie die anderen, dem Rotschopf verbissen hinterher, während er genervt murrte: „Oh Mann, der Kerl strapaziert echt ständig meine Nerven. Aber ich werde es dem schon zeigen.“ „Na ja, ich glaube schon, dass du das kannst.“, meinte Takeshi darauf, „Aber du musst höllisch aufpassen! Er ist verdammt stark. Wir dürfen weder ihn noch sonst einen Gegner in diesem Turnier unterschätzen, sonst fliegen wir schneller raus, als uns lieb ist. Und das würden deine Fans sicher gar nicht gerne sehen. Apropos...sind das da hinten zufällig deine Fans?“ Ganz gelassen zeigte Takeshi nun in die entgegengesetzte Richtung von der, in die der Rotschopf gegangen war, wo in der Ferne eine riesige Menschenmasse zu sehen war. „Äh?“, gab Kenta derweil nur einen perplexen Laut von sich, während er seinen Blick umherschweifen ließ und dabei die von Takeshi erwähnte Menschenmasse erhaschte. Diese bestand überwiegend aus fanatischen Mädchen, die allesamt wie von der Tarantel gestochen auf Kenta zuliefen und dabei Sprüche wie „Keeentaaa, wir lieben dich.“ oder „Kenta, wir wollen ein Autogramm.“ abließen. Takeshi fand dies ziemlich lustig und sagte daher: „Hahaha! Deine Fangemeinschaft ist wohl so groß wie eh und je. Die scheinen dich wohl, genau wie damals, immer noch am liebsten mit Haut und Haar auffressen zu wollen. Sieht wohl so aus, als müsstest du ihnen ein paar Autogramme schreiben. Nanu?“ Verblüfft sahen Takeshi, Jeff und Kira nun mit an, wie Kenta allmählich blau anlief. Ihm lief es buchstäblich kalt den Rücken herunter, während ihm zunehmend Angstschweiß im Gesicht hinunterlief. Allmählich begann er nun, im Stand mit den Füßen wie beim Laufen auf und ab zu tippeln, weswegen Takeshi irritiert fragte: „Äh, hehehe...Ke...Kenta? Jetzt...jetzt sag bloß nicht, dass du dich immer noch nicht an deine riesige Fanbase gewöhnt hast!“ „Ne...nein...So...Sorry, aber...DAS HAB ICH NOCH IMMER NICHT! Und jetzt entschuldigt mich bitte! Uuuaaahhh!“, schrie Kenta daraufhin total panisch und nahm sofort Reißaus. Wie ein Marathonläufer sprintete er nun davon, während er völlig überzogen rief: „Hiiiiilfeeeee!“ Unsere Freunde schauten Kenta daraufhin völlig bedröppelt hinterher, während Takeshi sich ratlos am Kopf kratzte und meinte: „Oh Mann...So sehr ich auch Respekt vor Kenta habe...In Sachen Fans hat er sich kein Stück verändert. Damals musste ich ihm ja auch helfen, seiner riesigen Fangemeinde in Graphitport City zu entkommen. Hm?“ Verblüfft schaute Takeshi nun zwischen Jeff und Kira hin und her, die ihn angetickt hatten. Daraufhin zeigten beide nach vorne, worauf Takeshi genau in die Richtung ihrer Finger sah. Was dort im Anmarsch war, war jedoch alles andere als erfreulich, denn Kentas Fangemeinde raste ungebremst direkt auf unsere Freunde zu, wobei Takeshi theatralisch seine Augen und seinen Mund weit aufriss und fast zeitlupenartig schrie: „Uuuaaahhh! Scheeeiiißeee!“ Just in diesem Moment rannten Kentas Fans Takeshi, Sumpex, Jeff und Kira geradezu über den Haufen. Und dies dauerte länger als erwartet, denn es waren weit mehr als 100 Fans, die unsere Freunde platt traten. Nachdem die riesige Fanwelle endlich vorbei war, lagen unsere Freunde schmutzig und sichtlich angeschlagen am Boden, während sie leicht mit den Fingern zuckten. „Gh, gh...Wa...warum müssen wir eigentlich...gh, gh...Kentas Angst vor seinen Fans ausbaden?“, ächze Jeff nun verständnislos, während Takeshi ratlos erwiderte: „Kh, kh...Kei...keine Ahnung. Frag...Kenta am besten...selbst, wenn wir ihn beim nächsten Mal sehen!“ Kurz darauf war auf einmal das laute Klingeln einer Fahrradklingel zu hören. Aufgrund dessen richteten sich unsere Freunde ganz langsam wieder auf, bis plötzlich ein hübsches Mädchen auf einem Fahrrad neben ihnen Halt machte. Das Mädchen hatte wunderschöne, blaue Augen und ebenso blaue Haare. Ihre Frisur zeichnete sich durch zwei Besonderheiten aus: Zum einen hatte sie zwei dicke, große Haarsträhnen, die ihr genau ins Gesicht hingen, und zum anderen gingen ihre Haare hinten einmal ganz lang nach links oben und einmal nach rechts oben. Diese Haarform erinnerte stark an Maike, nur dass bei ihr wiederum die Haare hinten nach unten und nicht nach oben gehen. Zudem trug das Mädchen auf dem Kopf eine hellblaue Kappe, hatte ein ganz hellrotes Oberteil und eine extrem kurze, darüber liegende, weiße Jacke an, die am Ärmel-Ende rot gefärbt war. Des Weiteren trug sie eine ganz kurze, eng anliegende und größtenteils hellblau gefärbte Hose. „Hey, ihr drei! Bin ich froh, euch zu sehen. Es ist lange her. Erkennt ihr mich noch?“, sagte das Mädchen nun fröhlich, woraufhin unsere Freunde einen prüfenden Blick auf sie warfen. Dies dauerte jedoch nicht lange, denn schließlich sagte Jeff plötzlich hocherfreut: „Wow, Marina, du bist es. Gut siehst du aus. Wie geht’s dir?“ „Ha! Mir geht’s sehr gut. Und euch?“, erwiderte Marina darauf fröhlich, woraufhin Kira zufrieden meinte: „Wir können uns nicht beklagen. Sag mal...Woher hast du denn das Fahrrad?“ Marina warf daraufhin einen kurzen Blick auf ihr Fahrrad und erwiderte dann: „Ach, das hier? Das hab ich von einem Fahrradverleih hier aus der Stadt. Ich wollte relativ schnell zu den Trainer-Unterkünften, weil ich dachte, ich sei spät dran. Allerdings ist mir dann ausgerechnet die Fangemeinde von Kenta über den Weg gelaufen. Die hatten einen Affenzahn drauf, ich kam trotz meines Fahrrads kaum hinterher. Wisst ihr vielleicht, wo die hin sind?“ Takeshi zeigte daraufhin in die Richtung, in die Kenta gelaufen war, und erklärte: „Haha! Die sind da lang. Und Kenta marschiert vorneweg, hahaha! Der Arme, der weiß einfach nicht, wie er mit seiner Popularität umgehen soll.“ Marina guckte Takeshi daraufhin ganz beschämt an und wurde zunehmend rot im Gesicht, während sie schüchtern nachfragte: „Wa...was? Kenta ist hier ganz in der Nähe? Das...das ist ja großartig. Ich muss unbedingt mit ihm sprechen! Seid ihr mir böse, wenn ich jetzt weiterfahre? Die Hoenn-Liga beginnt ja erst morgen, wir haben sicher noch genug Zeit, um uns zu treffen und ein bisschen zu reden.“ Takeshi lächelte Marina daraufhin jedoch freundlich an und winkte ab, während er gelassen entgegnete: „Haha, kein Problem. Mach, dass du weg kommst! Wir sehen uns später.“ „Alles klar. Danke, Freunde.“, erwiderte Marina daraufhin und trat in die Pedale. Nach wenigen Metern hielt sie jedoch wieder an und drehte sich noch einmal um, während sie Takeshi ernst anlächelte und sagte: „Ach, bevor ich es vergesse. Ich bin natürlich hier, weil ich ebenfalls an der Hoenn-Liga teilnehme. Ich hoffe, das gleiche gilt für dich, Takeshi.“ Takeshi zeigte Marina daraufhin mit einem stolzen Lächeln das Victoryzeichen und erklärte „Na klar mach ich auch mit.“, woraufhin er plötzlich wie ein Honigkuchenpferd zu grinsen begann und fortfuhr: „Vor dir steht der zukünftige Pokémon-Meister von Hoenn.“ Marina erwiderte darauf jedoch mit einem frechen Grinsen im Gesicht „Hehehe...Das wollen wir ja mal sehen.“, woraufhin sie sich schließlich wieder nach vorne drehte. Anschließend trat sie erneut heftig in die Pedale, um die Verfolgung von Kenta und dessen Fangemeinde aufzunehmen. Während unsere Freunde ihr freudig hinterher sahen, schaute Marina voller Entschlossenheit nach vorne und dachte: „Kenta, ich...ich muss dich unbedingt finden! Und mit dir reden...Wir haben uns seit dem Ereignis mit den legendären Hunde-Pokémon nicht mehr gesehen. Es gibt da etwas, das wir unbedingt klären müssen!“ Indes Marina immer heftiger in die Pedale trat und dabei immer schneller wurde, dachte sie noch einmal an den Moment zurück, in dem sie Kenta nach dessen missglückten Versuch, Raikou zu fangen, zum letzten Mal gesehen hatte. ~Rückblick (Episode 94)~ Marina flüsterte Kenta unterdessen sanft ins Ohr: „Hey! Kenta! Mach dir nichts draus! Du hast großartig gekämpft...Ich bin stolz auf dich...“ Ganz leise schluchzend, sagte Kenta nun: „Da...danke, Marina. A...aber ich...ich bin so enttäuscht. Das...das war meine einzige Chance...Und...und ich hab sie...verpatzt...“ Wütend und traurig schlug Kenta nun mit seiner Faust in den Boden. Während Marina Kenta immer noch im Arm hielt, flüsterte sie ihm nun erneut ins Ohr: „Du wirst eine neue Chance bekommen...Kenta, ich muss nun gehen! Aber vorher will ich dir noch etwas sagen...zur Aufmunterung...Das, was ich nicht im Wald sagen konnte, als Jackson auftauchte...Ich...ich liebe dich.“ Während Kenta nun völlig sprachlos da saß und nicht glauben konnte, was Marina ihm ins Ohr geflüstert hatte, gab diese ihm einen sanften, kurzen Kuss auf die Wange und sprang dann energisch auf. ~Rückblick - Ende~ In diesem Moment dachte Marina voller Entschlossenheit: „Ich weiß nicht, ob der Zeitpunkt für mein Liebesgeständnis gut war, aber das ist egal...Alles was jetzt zählt, ist, dass ich rausfinde, was Kenta für mich empfindet. Ich kann nur hoffen, dass ich mir mit der Aktion damals nicht selbst ein Bein gestellt habe.“ Der Beginn der Hoenn-Liga steht unmittelbar bevor. Und nach und nach trifft ein Teilnehmer nach dem anderen ein, wobei viele von Takeshis alten Freunden oder Bekannten dabei sind. Zwar haben alle das gleiche Ziel, nämlich Pokémon-Meister zu werden. Dennoch hat jeder einzelne seinen eigenen persönlichen Weg eingeschlagen, weswegen auch jeder seine ganz eigene Motivation für die bevorstehenden Tage hat. Während Kenta darauf brennt, seinen Erfolg aus Johto zu wiederholen, will sein Rivale die Chance ergreifen, Kenta zum ersten Mal zu besiegen und ebenfalls Pokémon-Meister zu werden. Natürlich hat auch Marina dies vor, jedoch ist ihr natürlich ebenso wichtig, herauszufinden, ob Kenta das gleiche für sie fühlt, wie sie für ihn. Eines steht jedenfalls fest: Es stehen uns spannende und emotionale Momente in diesem Turnier bevor. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)