Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 217: Eine unangenehme Überraschung ------------------------------------------ In einer unruhigen Nacht, in der es ihm einfach nicht gelang, einzuschlafen, machte Takeshi einen langen, ausgiebigen Spaziergang, bei dem er letzten Endes auf Route 103 an genau der Stelle landete, an der er zu Beginn seiner Reise zum aller ersten Mal gegen seine Rivalin Maike gekämpft hatte. Ob Zufall oder Schicksal, jedenfalls tauchte Maike ausgerechnet in dieser Nacht ebenfalls an diesem Ort auf. Ein langes, emotionales Gespräch führten die beiden zunächst, bis Maike auf einmal Takeshi ein letztes Mal herausforderte. Dieser war verständlicherweise weniger erfreut darüber, hatte doch Rocko vor kurzem bereits gewarnt, dass Takeshi, Ash und Maike besser nicht so kurz vor der Hoenn-Liga gegeneinander kämpfen sollten, damit im Voraus noch keine Tendenz ersichtlich ist, wer von den dreien der beste Trainer sein könnte. Da Maike Takeshi jedoch geradezu anflehte, sich auf ein letztes Match mit ihr einzulassen, willigte dieser notgedrungen ein und einigte sich mit ihr auf einen 2-gegen-2-Kampf. Nachdem sich beide mit mehreren Metern Abstand voneinander aufgestellt hatten, fragte Maike auf einmal mit ziemlich harschem Ton: „Bist du bereit?“ Takeshi nickte daraufhin und bekam auf einmal einen ganz verbissenen Blick, bis er schließlich gewaltsam einen Pokéball nach vorne warf und energisch rief: „Und ob. Lass uns loslegeeeeen! Bisasam, ich wähle dich!“ Mit einem grellen Blitz kam nun Bisasam aus dem Pokéball zum Vorschein, welches fröhlich „Biiisaaa!“ sagte, woraufhin Maike ebenfalls einen Pokéball nach vorne warf und dabei entschlossen rief: „Gut, wenn das so ist. Papinella, du bist dran!“ Nach mehreren Umdrehungen in der Luft sprang Maikes Pokéball ebenfalls auf und entließ Papinella, welches nun quietschfidel sagte: „Papinella, Papi, Papinella!“ Kaum war ihr Pokémon erschienen, ergriff Maike geschwind die Initiative und befahl energisch: „Papinella, los, setz Fadenschuss ein!“ Papinella schoss daraufhin aus seiner langen, rüsselartigen Nase einen extrem langen, festen und klebrigen Faden heraus, der ungeheuer schnell auf Bisasam zuflog. Während dieses dem Angriff ernst entgegen sah, erwiderte Takeshi mit einer wild zur Seite schwenkenden Geste seiner rechten Hand: „Du willst Bisasam damit wohl bewegungsunfähig machen, was? Vergiss es, Maike, das funktioniert nicht. Bisasam, wehr Fadenschuss mit Rasierblatt ab!“ „Bisa, Bisasaaam!“, schrie Bisasam daraufhin energisch und feuerte aus seinem Samen Unmengen von extrem scharfen, grünen Blättern ab, die rasend schnell nach vorne flogen und den langen Faden von Papinella im Nu zerfetzten. „Rrhh, Mist, das war wohl nichts.“, knurrte Maike nun unzufrieden, während Takeshi entschlossen nach vorne zeigte und rief: „Die Nummer mit Fadenschuss zieht nicht, Bisasam kann die Fäden jederzeit zerreißen. Wir haben dagegen etwas viel widerstandsfähigeres. Bisasam, setz Rankenhieb ein und umwickele damit Papinella!“ „Bisa!“, bestätigte Bisasam den Befehl, woraufhin hinter seinem Samen auf dem Rücken zwei lange, grüne Ranken hervorkamen, die sich mit rasender Geschwindigkeit nach vorne bewegten. Noch ehe Maike darauf reagieren konnte, umwickelte Bisasam Papinellas Körper mehrmals mit seinen beiden Ranken, bis es völlig eingeschnürt war. Sichtlich entsetzt fragte Maike nun „Was...was habt ihr vor?“, woraufhin Takeshi nach oben zeigte und kampfeslustig lächelnd erwiderte: „Das siehst du jetzt. Bisasam, hol weit aus und schmettere es dann zu Boden!“ „Biiisaaa!“, rief Bisasam daraufhin energisch und wuchtete seine langen Ranken weit nach oben in die Luft, wodurch sich Papinella nun mehr als 50 Meter über dem Boden befand. „Nella, Papinella!“, quengelte es nun verunsichert, bis Bisasam seine Ranken plötzlich gewaltsam wieder nach unten schleuderte, was zur Folge hatte, dass Papinella mit aller Wucht auf dem Boden aufschlug, wobei es qualvoll „Papineeellaaa!“ schrie. Nachdem dieser Angriff geglückt war, zog Bisasam seine Ranken umgehend wieder ein. Takeshi reichte dies jedoch nicht, weswegen er auf Papinella zeigte und sagte: „Das war gut, Bisasam. Legen wir gleich nach! Tackle!“ Bisasam nickte daraufhin einverständlich und rannte anschließend unmittelbar auf Papinella zu, welches ganz langsam mit den Flügeln schlug, um sich wieder in die Luft zu erheben. Maike schaute derweil zielstrebig Bisasam entgegen, wobei sie entschlossen rief: „Glaubt ja nicht, dass wir es euch so einfach machen! Papinella, Windstoss!“ „Papinellaaaaa!“, schrie Papinella daraufhin energisch und schlug wie wild mit seinen Flügeln, wodurch sich allmählich eine Art kleiner Wirbelsturm bildete. Dieser raste nun unaufhaltsam auf Bisasam zu. Da dieses jedoch noch in vollem Lauf war, lief es unmittelbar in den Wirbelsturm hinein, weswegen es schließlich aufgesogen und wild umhergeschleudert wurde. „Biisaa...Saaam!“, schrie es dabei schmerzerfüllt auf, während Takeshi ziemlich besorgt rief: „Bisasam, halt durch! Rrhh, verdammt...Papinella ist als Flug-Pokémon einem Pflanzen-Pokémon wie Bisasam gegenüber im Vorteil.“ Einige Zeit musste Bisasam nun hilflos in dem kleinen Wirbelsturm ausharren, bis dieser letztlich seine Wirkung verlor und sich auflöste. Bisasam befand sich dabei noch mitten in der Luft und drohte nach unten zu stürzen. Da es sich jedoch gerade in Rückenlage befand, wollte Takeshi genau dies nutzen, um einen verheerenden Angriff auszuführen. Zuerst schaute er kurz zu Papinella und Maike, die siegessicher lächelten, woraufhin er schließlich selber ein selbstsicheres Lächeln aufsetzte und rief: „Freut euch ja nicht zu früh, ihr beiden! Bisasam, Egelsamen!“ „Saaaaam!“, schrie Bisasam daraufhin angestrengt und feuerte urplötzlich aus seinem großen Samen, der direkt nach unten zeigte, einen kleinen, braunen Samen ab, der anschließend unmittelbar auf Papinella zuflog und es direkt an der Stirn traf. „Was? Egelsamen? Nein, das...das darf nicht sein!“, rief Maike nun entsetzt, doch für eine Reaktion auf diesen Angriff war es natürlich schon längst zu spät. Binnen weniger Sekunden brach der kleine Samen auf und brachte zahlreiche Ranken zum Vorschein, die Papinella nun am ganzen Körper umschlängelten. Nachdem es schließlich vollkommen umschlungen war, begann Papinellas Körper auf einmal, rot zu leuchten, wobei es schmerzerfüllt aufschrie. Denn das rote Leuchten war ein Zeichen dafür, dass es immer mehr Energie verlor. Takeshi ballte indessen zufrieden seine rechte Faust und sagte triumphierend: „Tja, Egelsamen entzieht Papinella kontinuierlich Energie. Was wirst du nun tun, Maike, hm? Du hast nicht mehr viel Zeit, bis es besiegt ist.“ Maike schaute ihr Papinella daraufhin ziemlich besorgt an, bis sie schließlich ziemlich energisch rief: „Angriff ist die beste Verteidigung, vor allem, wenn man kaum noch Zeit hat. Papinella, Silberhauch!“ Kaum hatte Maike ihren Befehl ausgesprochen, begann Papinella damit, ungeheuer schnell mit seinen Flügeln zu schlagen. Aus diesen entwich daraufhin ein weiß schimmernder Hauch von Pollen, die direkt nach oben auf Bisasam zuflogen und es mitten im Gesicht trafen, weswegen es irritiert den Kopf schüttelte und schrie: „Bi, Bi, Bisa, Bisasam!“ Da es dabei schmerzerfüllt seine Augen zukniff, konnte es sich nicht mehr darauf konzentrieren, sicher auf dem Boden zu landen, weswegen es unsanft mit dem Rücken auf dem Boden aufprallte. „Bisasam, komm wieder hoch, bitte!“, forderte Takeshi nun verbissen, woraufhin sich Bisasam ziemlich benommen wieder aufrappelte. Kaum stand es wieder, sah es mit an, wie Papinellas schmerzverzerrtes Gesicht aufgrund des Energieverlustes durch den Egelsamen immer schlimmer wurde. Maike zeigte daraufhin energisch nach vorne und rief hektisch „Wir haben kaum noch Zeit. Papinella, Psystrahl!“, woraufhin Papinella aus seinen beiden Fühlern am Kopf einen großen, buntgefärbten Energiestrahl abfeuerte, der direkt auf Bisasam zuflog, welches dem Angriff geschockt entgegen sah. Just im letzten Moment befahl Takeshi jedoch „Mach mit Rankenhieb einen Sprung nach oben!“, woraufhin Bisasam geschwind seine beiden Ranken ausfuhr und diese so stark gegen den Boden presste, dass es sich mit ihrer Hilfe vom Boden nach oben hin abstoßen und somit dem Psystrahl in allerletzter Sekunde ausweichen konnte. Während Maike nun entsetzt nach oben sah und „Oh nein, das durfte nicht passieren!“ rief, musste Papinella immer noch gegen die Schmerzen des Egelsamens ankämpfen. Takeshi lächelte derweil siegessicher und rief schließlich zum finalen Angriff auf: „Haha! Sehr gut, Bisasam. Und jetzt...Bodyslam!“ „Biiisaaa!“, schrie Bisasam daraufhin energisch und machte sich mitten in der Luft ganz schwer. Direkt über Papinella nutzte es die Fallgeschwindigkeit und raste unglaublich schnell nach unten, bis es letztlich mit seinem gesamten Körpergewicht auf Papinella krachte und dieses gewaltsam in den Boden stampfte. Erschöpft keuchend stand Bisasam nun da, während Papinella in den Boden eingedrückt war und nur noch leise hauchte: „Pa...pi...nella...“ Maike stand nun ganz perplex da, wohingegen Takeshi demonstrativ seine rechte Faust gen Himmel streckte und sichtlich zufrieden grinste. Seine Kontrahentin holte daraufhin ihren Pokéball hervor und sagte trotz der Niederlage gelassen „Papinella, komm zurück!“, woraufhin ihr Pokémon als roter Strahl im Pokéball verschwand. Anschließend lächelte sie diesen sanft an und sagte „Danke, du warst toll, Papinella.“, woraufhin sie rasch einen neuen zückte und diesen wuchtig nach vorne warf. „Nicht schlecht, Takeshi. Aber jetzt werden wir euch mal Feuer unterm Hintern machen. Jungglut, du bist an der Reihe!“, rief sie dabei energisch, bis der Pokéball nach mehreren Umdrehungen in der Luft aufsprang und mit einem hellen Lichtstrahl Jungglut zum Vorschein brachte, welches als Drohgebärde seine Arme von sich streckte und aggressiv schrie: „Juuung, Junggluuut!“ „Ha! Jungglut soll’s jetzt also richten?“, fragte Takeshi nun neugierig, „Okay. Als Feuer-Pokémon ist es Bisasam zwar überlegen, aber wir werden trotzdem alles geben. Da ihr vorhin angefangen habt, legen wir diesmal als erstes los. Bisasam, pack mit deinem Rankenhieb Junggluts Schultern!“ „Biiisaaa!“, schrie Bisasam daraufhin energisch und fuhr hinter seinem Samen erneut zwei lange, grüne Ranken aus, die es ungeheuer schnell nach vorne schleuderte. Noch ehe Maike darauf reagieren konnte, lenkte es seine Ranken geschickt unter Junggluts Achseln hindurch und umwickelte anschließend mehrmals seine Schultern, weswegen es ganz irritiert „Jung, Junggluuut?“ sagte. „Hey, was soll denn das werden?“, fragte Maike nun irritiert, während Takeshi entschlossen seine Fäuste ballte und erwiderte: „Sieh es dir in Ruhe an, Maike! Bisasam, setz Kopfnuss ein!“ Bisasam begann daraufhin, seine Ranken wieder einzuziehen, allerdings nicht von vorne, sondern von hinten. Dies hatte zur Folge, dass es sich rasend schnell an Jungglut, das es noch immer ganz fest hielt, heranzog. Während es unmittelbar auf Jungglut zuflog, schrie es energisch „Saaaaam!“, bis es schließlich bei Jungglut ankam und seinen Kopf direkt gegen dessen Stirn rammte, wobei dieses schmerzerfüllt aufschrie: „Junggluuut!“ „Ha! Sehr gut. Wenn Pflanzen-Attacken keine große Wirkung gegen Feuer-Pokémon haben, macht man es eben mit physischen Attacken wieder wett.“, sagte Takeshi nun sichtlich begeistert über diesen gelungenen Angriff. Jungglut war derweil gerade dabei, aufgrund des harten Treffers nach hinten umzufallen, während Bisasam direkt über ihm in etwa einem Meter Abstand zum Boden in der Luft war. Doch noch ehe Jungglut zu Boden fiel, befahl Maike energisch: „Jungglut, Bisasam ist direkt vor dir, das musst du ausnutzen! Feuerschlag!“ Mitten im Fall öffnete Jungglut nun seine vor Schmerz zusammengekniffenen Augen und schaute direkt in die von Bisasam, welches nun ängstlich „Bisa? Bisasam?“ sagte. Daraufhin entfachte Jungglut plötzlich ein kleines Feuer um seine rechte Hand herum, bis es diese flammende Faust schließlich gewaltsam nach oben wuchtete und Bisasam damit mitten in den Bauch schlug, wobei dieses vor lauter Schmerz die Augen verdrehte und aufschrie: „Biiisaaasaaam!“ „Uuaahh! Bisasam, nein!“, rief Takeshi derweil entsetzt, während Bisasam nach diesem harten Schlag zu Boden ging und sich nicht mehr rührte. Zwar fiel Jungglut derweil ebenfalls um aufgrund der harten Kopfnuss, stand jedoch recht schnell wieder auf, wobei es sich mit der linken Hand an seine schmerzende Stirn fasste. Maike grinste Takeshi derweil triumphierend an und stemmte die Hände in die Hüften, während sie zugab: „Dein Angriff war echt genial, Takeshi. Wirklich beeindruckend. Du weißt immer perfekt, wie du angreifen musst, um einem Pokémon zu schaden, selbst wenn dein eigenes im Nachteil ist. Weil sich Bisasam nach eurem Angriff aber direkt über Jungglut befand, hast du uns damit zu viel Angriffsfläche gegeben. Gerade weil Bisasam im Nachteil war, hättest du besser auf Distanz bleiben sollen, statt aus der Nähe anzugreifen!“ „Hehe...Da hast du wohl Recht.“, gab Takeshi zu, „Allerdings hat Jungglut jetzt immerhin schon etwas Kraft durch Bisasams Attacke verloren. Das verschafft mir einen Vorteil für die letzte Runde. Bisasam, du hast klasse gekämpft. Komm zurück!“ Als roter Strahl verschwand Bisasam nun in Takeshis Pokéball, woraufhin er umgehend einen neuen zückte und diesen gewaltsam nach vorne warf, wobei er energisch rief: „So, jetzt sind wir im Vorteil. Gegen ein Kampf-Pokémon kämpft man am besten mit einem Flug-Pokémon. Schwalboss, zeig, was du drauf hast!“ Mitten in der Luft öffnete sich nun der Pokéball mit einem grellen Blitz, aus dem Schwalboss kam, welches sofort seine Flügel ausbreitete und in die Luft emporstieg, wobei es kampfeslustig schrie: „Schwaaal, Schwalboss!“ Trotz des elementaren Nachteils stand Maike derweil ganz ruhig und gelassen da und meinte: „Schwalboss? Meinetwegen. Nur weil man im Nachteil ist, heißt das noch lange nicht, dass man automatisch verloren hat. Das hast du ja eben noch mit Bisasam gegen mein Papinella eindrucksvoll unter Beweis gestellt.“ „Das stimmt schon. Allerdings hat Schwalboss eine Power, gegen die ihr nicht ankommen werdet. Das verspreche ich euch. Schwalboss, los, setz Windschnitt ein!“, rief Takeshi daraufhin, während er energisch auf Jungglut zeigte, woraufhin Schwalboss unglaublich schnell mit seinen Flügeln zu schlagen begann. Dies hatte binnen weniger Sekunden zur Folge, dass durch die Heftigkeit der Flügelschläge von Schwalboss die Luft regelrecht in kleine Linien zerschnitten wurde. Genau diese Schnitte in der Luft rasten nun ungeheuer schnell nach unten und trafen Jungglut allesamt am gesamten Körper. „Gluuut, Junggluuut!“, schrie es dabei qualvoll, bis es schließlich seine Arme vor seinem Oberkörper verschränkte, um diesen zu schützen. „Jungglut, halt durch! Nur weil Flug-Attacken sehr effektiv sind, geben wir beide noch lange nicht auf. Halt deine Position! Wir werden die schwachen Momente von Schwalboss schon finden.“, feuerte Maike ihr Pokémon leidenschaftlich an, während Takeshi entschlossen auf Jungglut zeigte und rief: „Wenn ihr gewinnen wollt, müsst ihr schon angreifen! Jede unserer Flug-Attacken drängen es mehr an den Rand der Niederlage. Schwalboss, greif es jetzt mit Flügelschlag an!“ Abrupt unterbrach Schwalboss nun seine vielen, heftigen Flügelschläge und setzte dann umgehend zum Sturzflug an, wobei es direkten Kurs auf Jungglut nahm, welches sich allmählich wieder aus seiner Abwehrstellung löste. Mit hohem Tempo steuerte Schwalboss direkt auf Jungglut zu. Während Takeshi dem effektiven Angriff bereits siegessicher entgegenfieberte, legte Maike plötzlich ein selbstsicheres Lächeln auf und sagte leise vor sich hin: „Ja, komm nur, Schwalboss! Nur noch ein Stückchen...“ Schwalboss war nun mittlerweile so nah herangekommen, dass es nur noch wenige Meter von Jungglut entfernt war. Es holte sogar bereits mit seinem rechten Flügel zum Schlag aus, bis Maike plötzlich einen verheerenden Angriff einleitete: „Jungglut, jetzt! Flammenwurf!“ „Junggluuuuut!“, schrie Jungglut daraufhin energisch und öffnete seinen Schnabel bis zum Anschlag, aus dem schließlich eine riesiger Feuerwalze geschossen kam. Da Maike extra lange gewartet hatte, damit Schwalboss nah genug an Jungglut dran ist, war somit keinerlei Ausweichmöglichkeit mehr gegeben, weswegen Takeshi ganz entsetzt rief: „Schwalboss, neeeiiin!“ Schwalboss, das mit Höchsttempo auf Jungglut zugeflogen war, flog nun zwangsläufig und unmittelbar in Junggluts riesige Flamme hinein, wobei es schmerzerfüllt „Schwaaalboooss!“ schrie. Einige Sekunden wurde es aus so kurzer Distanz von Jungglut in Feuer gehüllt, bis dieses schließlich die Attacke abbrach und aufgrund der Hitze eine Menge Dampf aufkam. Zuversichtlich grinsend starrte Jungglut nun auf die Dampfwolke, während Maike sichtlich zufrieden sagte: „Tja, du hättest besser aufpassen sollen, Takeshi! Vor allem hättest du den gleichen Fehler wie vorhin nicht wiederholen dürfen.“ „Wie? Was...was meinst du?“, fragte Takeshi nun ganz irritiert, worauf Maike entgegnete: „Schon vorhin hättest du besser daran getan, Bisasam aus der Entfernung angreifen zu lassen, statt aus nächster Nähe. Die Windschnitt-Attacke von Schwalboss war klasse, aber der Flügelschlag ging in die Hose, weil Schwalboss dafür zu nah herankommen musste. Und genau diese kurze Distanz habe ich ausgenutzt, um es voll in Junggluts Flammenwurf rasen zu lassen. Würde mich wundern, wenn es jetzt noch viel Kraft übrig haben sollte.“ „Schwaaaaal!“, riss jedoch der lautstarke Schrei von Schwalboss Maike aus ihrer optimistischen Gefühlslage, woraufhin Jungglut einen riesigen, stehenden Schatten vor sich in dem Dampf erhaschte. Als dieser sich letztlich vollständig aufgelöst hatte, stand Schwalboss erschöpft atmend und ziemlich angesengt mit ausgebreiteten Flügeln vor ihm, wobei Takeshi sichtlich begeistert rief: „Ha! Jaaa, super, Schwalboss. Du tätest besser daran, mein Pokémon nicht zu unterschätzen, Maike.“ „Was? A...aber...es...liegt nach dem Angriff nicht mal am Boden?“, stotterte Maike nun verunsichert, woraufhin Schwalboss Jungglut plötzlich mit dem rechten Flügel mitten ins Gesicht schlug. „Gluuuuut!“, schrie Jungglut dabei schmerzerfüllt auf, während Maike plötzlich ziemlich verbissen rief: „Jungglut, setz Schlitzer ein!“ Obwohl Jungglut starke Schmerzen hatte und nach diesem heftigen Schlag kurz davor war, nach hinten umzukippen, richtete es sich ruckartig wieder auf und schlitzte mit den Krallen seiner rechten Hand an Schwalboss’ gesamtem Körper entlang, weswegen dieses ganz geschockt und vor lauter Schmerz „Schwaaaaal!“ schrie. Obwohl sein Körper vor Schmerzen stark zuckte, schlug Schwalboss nun einmal hart mit seinen Flügeln, wodurch es sich einen Antrieb nach oben verschaffte. Mit langsamen, kraftlos wirkenden Flügelschlägen hielt es sich nun in der Luft, während Takeshi ganz verbissen sagte: „Rrrhhh, rrhh...Dafür, dass wir im Vorteil sind, halten die beiden erstaunlich gut dagegen. Schwalboss, wir sollten den Kampf schnell beenden, bevor sie uns noch besiegen! Setz Aero-Ass ein!“ Schwalboss begann infolgedessen, ganz langsam und in einem immer gleich bleibenden Rhythmus im Kreis zu fliegen. Während es dies tat, lächelte Maike selbstbewusst vor sich hin und dachte: „Ha! Glaub nicht, dass du uns mit Aero-Ass besiegen kannst, Takeshi! Ich hab die Attacke oft genug bei dem Schwalboss von Ash gesehen. Ich weiß genau, wann ich angreifen muss.“ Nachdem Schwalboss in etwa 5 mal langsam im Kreis geflogen war, schoss es auf einmal wie eine Rakete aus dieser Kreisbewegung heraus und flog im Sturzflug direkt auf den Boden zu. Bevor es diesen jedoch berührte, bremste es leicht ab, wodurch es parallel zum Boden flog und direkt auf Jungglut zusteuerte. Just in diesem Moment befahl Maike energisch „Jungglut, setz Glut ein!“, woraufhin Jungglut seinen Schnabel öffnete und aus diesem Unmengen von kleinen Glutkugeln abfeuerte, die rasend schnell auf Schwalboss zuflogen. Noch ehe diese es jedoch treffen konnten, verschwand Schwalboss von der einen auf die andere Sekunde, weswegen Maike irritiert sagte: „Was? Nein, das kann nicht sein. Eigentlich hätte das der richtige Zeitpunkt für unseren Angriff sein müssen.“ „Junggluuuuut!“, schrie Jungglut nur Sekundenbruchteile später plötzlich schmerzerfüllt auf, als Schwalboss direkt vor Maikes Pokémon wieder auftauchte und es von unten direkt gegen das Kinn rammte. Jungglut guckte dabei so apathisch, als sei dies ein K.O.-Treffer gewesen. „Jahahaha! Spitzenklasse, Schwalboss.“, lobte Takeshi sein Pokémon nun hellauf begeistert. Schwalboss war derweil nach diesem gelungenen Angriff gerade im Begriff, nach oben hin abzudriften, als Maike plötzlich klarstellte: „Wir sind noch nicht am Ende, Takeshi. Jungglut, halt dich an Schwalboss’ Federn fest!“ Im allerletzten Moment, bevor Schwalboss nach oben fliegen konnte, bekam Jungglut im Fallen noch ein paar Federn von Schwalboss’ zu fassen, an denen es sich mit letzter Kraft festhielt. Schwalboss flog daraufhin energisch nach oben, hatte aber nun Jungglut auf dem Rücken, welches sich verbissen an dessen Federn festkrallte. „Ahhh! Was zum Teufel soll das denn werden? Schwalboss, versuche, Jungglut abzuschütteln!“, rief Takeshi nun etwas verunsichert. Zum einen, weil er erstaunt war, dass Jungglut noch immer nicht besiegt war, und zum anderen, weil er nicht die leiseste Ahnung hatte, was Maike vorhatte. Während Schwalboss nun damit begann, wie verrückt hin und her zu fliegen und seinen Rücken dabei heftig umherschwenkte, setzte Maike ein selbstsicheres Lächeln auf und sagte: „Endlich...ich hab’s endlich geschafft.“ „Hä? Wa...was hast du geschafft? Wovon redest du, Maike?“, fragte Takeshi nun zurecht irritiert, woraufhin Maike ihn kampfeslustig lächelnd ansah und erwiderte: „Ich hab’s endlich geschafft, dich zu besiegen.“ Sichtlich perplex entgegnete Takeshi nun verständnislos: „Was...was redest du denn da? Siehst du etwa nicht, dass Schwalboss und Jungglut noch mitten im Kampf sind? Hier ist noch nichts entschieden.“ „Oh, doch, Takeshi. Der Kampf war in dem Moment entschieden, als Jungglut sich an Schwalboss’ Rücken festgehalten hat.“, machte Maike nun deutlich, woraufhin sie wild entschlossen nach oben schaute und energisch rief: „Jungglut, jetzt kommt der finale Schlag. Power-Punch, looos!“ „Wa...was? Power-Punch? Oh nein, verdammt...Schwalboss, versuch es abzuschütteln, um jeden Preis! Schneeeeell!“, rief Takeshi daraufhin panisch, während Schwalboss noch immer verzweifelt und erfolglos versuchte, Jungglut abzuwerfen. Dieses hatte derweil vor lauter Schmerzen nur noch sein rechtes Auge offen, doch das reichte, um den anstehenden Angriff einzuleiten. Während es sich mit seiner linken Hand ganz doll an Schwalboss’ Rückenfedern festkrallte, holte es mit seiner rechten Faust plötzlich weit aus, wobei diese in einem hellen Licht zu erstrahlen begann. Takeshi wohnte den Ereignissen indessen sichtlich geschockt bei, während Maike nüchtern erklärte: „Power-Punch ist eine der stärksten Attacken der Kampf-Pokémon. Allerdings braucht diese Attacke eine kurze Weile, um vorbereitet zu werden. Normalerweise bricht der Anwender diesen Angriff ab, wenn er vorher von einer Pokémon-Attacke jeglicher Art getroffen und somit in seiner Konzentration gestört wird. Da sich Jungglut aber auf Schwalboss’ Rücken befindet und Schwalboss daher nicht angreifen kann, kann es die Ausführung von Power-Punch auch nicht stören. Und genau deshalb...werden wir jetzt gewinnen. Jungglut, leg looooos!“ „Junggluuuuuuuut!“, schrie Jungglut daraufhin mit letzter Kraft lautstark auf, wuchtete seine rechte, leuchtende Faust nach unten und rammte sie mit voller Wucht in Schwalboss’ Rücken, wodurch es sich Schwalboss buchstäblich unter den Füßen wegschlug. Der Angriff hatte solch eine Durchschlagskraft, dass Schwalboss binnen einer Sekunde nach unten stürzte und so heftig in den Boden einschlug, dass Unmengen von Rauch aufgewirbelt wurden. Jungglut landete derweil wieder sicher auf den Füßen, stützte sich anschließend aber vor lauter Erschöpfung auf Knien und Händen ab, wobei es geschwächt ächzte: „Jung...glut...Jung...glut...“ Takeshi stand derweil entsetzt da, seine Hände zitterten, Angstschweiß lief ihm unaufhaltsam im Gesicht entlang. „Ne...nein, das...das darf nicht sein...bi-bitte nicht...“, stammelte er nun erschrocken, woraufhin sich der Rauch allmählich lichtete. Allerdings sollte Takeshis grausiger Verdacht schon bald traurige Realität und wohl einer der bittersten Momente seiner Trainer-Karriere werden, denn sein Schwalboss lag völlig K.O. eingedrückt im halb eingebrochenen Boden. Maike schwang derweil ihre Arme enthusiastisch gen Himmel und sprang mehrmals nach oben, wobei sie begeistert rief: „Jaaaaa! Jungglut, wir haben’s geschafft. Wir haben es endlich geschafft. Wir haben Takeshi besiegt, hahahaha! Du warst einfach großartig.“ Übereuphorisch rannte Maike nun zu ihrem Jungglut und nahm es liebevoll in den Arm, was dieses sichtlich genoss. Takeshi, indessen, sackte plötzlich in sich zusammen. Seine Hände, insbesondere seine rechte, in der er Schwalboss’ Pokéball hielt, zitterten unkontrolliert, sein Blick wirkte geradezu apathisch, während seine Augen allmählich wässrig wurden. Der Mund stand dabei ungläubig offen, dennoch war Takeshi nicht imstande, etwas zu sagen, zumindest in den ersten Momenten seiner Niederlage nicht. Die Fassungslosigkeit stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben. „Kh, kh...Ich...ich hab...ha-hab...ge-gegen...Mai...Maike verloren...Ich...ich...kh, kh...“, stammelte er nun sichtlich unter Schock, bis Maike plötzlich ihren Blick Takeshi zuwandte und entsetzt mit ansah, wie dieser seinen Oberkörper nach vorne sinken ließ und sich nur noch mit den Händen abstützte. Verbissen schlug er dann mit seiner rechten Faust immer wieder auf den Boden, während ihm eine Träne nach der anderen an der Wange herunterkullerte, wobei er ganz verzweifelt schluchzte: „Ver...verdammt...Warum? Wieso musste ich verlieren? Warum jetzt...Warum heute...Warum ausgerechnet heute? Damit hab ich mir alles total verbaut. Verdammt, verdammt...Verdaaaaammt!“ Natürlich war es nicht die Enttäuschung über die Niederlage, die Takeshi in so ein tiefes Loch fallen ließ. Vielmehr war es der Gedanke, ausgerechnet gegen seine Rivalin verloren zu haben. Doch selbst diese Tatsache war nicht der Hauptgrund für seine Trauer, denn noch sehr viel schlimmer war der Zeitpunkt dieser Niederlage. Weniger als eine Woche vor dem großen Turnier wirkte diese Niederlage für Takeshi natürlich so, als würde er gegen Maike bei der Hoenn-Liga keine Chance haben. Insofern hatte Rocko damals also Recht gehabt mit seiner Warnung. Genau jene Worte von Rocko gingen Maike nun noch einmal durch den Kopf: „Also, passt auf, Leute! Da Ash, Maike und Takeshi bei der Hoenn-Liga Konkurrenten sein werden, wäre es euch sicher unangenehm, beim Training gegeneinander zu kämpfen. Schließlich könnte das rein theoretisch Aussagen darüber zulassen, wer von euch dreien der Beste ist.“ Mit einem todtraurigen Blick schaute Maike nun zu Takeshi herüber, dennoch sträubte sich etwas in ihr, zu ihm zu gehen und ihn zu trösten. Und dieses Etwas war Angst, bloße Angst, denn weder wusste sie, ob sie die richtigen Worte finden könnte, noch ob sie ihn überhaupt trösten konnte. Ganz verzweifelt schaute sie nun ebenfalls zu Boden und machte sich ziemliche Gewissensbisse. Innerlich dachte sie sich dabei: „Oh nein...Was...was hab ich da nur getan? Ich Idiotin...ich hätte auf Rocko hören sollen. Er hat doch extra gesagt, dass es keine gute Idee sei, so kurz vor dem Turnier gegeneinander zu kämpfen. Und was tue ich? Ich fordere Takeshi heraus und besiege ihn nach all den vielen Niederlagen tatsächlich. Habe ich das vielleicht nur getan, weil ich selbst gar nicht mit einem Sieg gerechnet habe? Wahrscheinlich, schließlich hatte ich nichts zu verlieren im Vergleich zu Takeshi. Das...das war so was von egoistisch von mir, ich habe nur an mich selbst gedacht. Dabei kann ich nur zu gut verstehen, wie sich Takeshi jetzt fühlt. Er hat immer gegen mich gewonnen...und ausgerechnet jetzt, so kurz vor der Hoenn-Liga, verliert er gegen mich. Da ist es doch völlig klar, dass er jetzt denkt, dass ich die Bessere von uns beiden bin. Dabei zeigt sich doch erst in der Liga, wer von uns beiden wirklich die Nase vorn hat. Verdammt...Maike, du bist so eine selbstsüchtige Idiotin. Das letzte, was ich wollte, war, Takeshi in so eine Lage zu bringen. Was ist, wenn ausgerechnet ich Takeshis Selbstbewusstsein gebrochen habe? Oh nein, das...das darf nicht sein, denn...das...das würde ich mir niemals verzeihen. So ein Mist. Was...was mach ich denn nur?“ Natürlich war es nicht das erste Mal, dass unser Held Takeshi eine Niederlage einstecken musste. Die jetzigen Umstände und die Tatsache, ausgerechnet gegen seine Rivalin verloren zu haben, sind mehr als unglücklich und bitter. Solch einen Gefühlsausbruch hatte Takeshi nicht einmal bei seiner aller ersten Niederlage damals gegen den Arenaleiter Walter, wo er auch ziemlich fertig war. Ist Takeshis Selbstbewusstsein tatsächlich gebrochen? Wir können nur hoffen, dass sich unser kleiner Held nach dieser tragischen Niederlage wieder fängt und nicht daran zerbricht, denn sonst wird er bei dem so kurz bevorstehenden Turnier nicht den Hauch einer Chance haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)