Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 216: Ein Treffen bei Mondschein --------------------------------------- Seit Takeshi, Jeff und Kira nach ihrer Trainingsreise wieder nach Wurzelheim zurückgekehrt sind, sind einige Wochen vergangen. Wochen, in denen hartes Training, unbedingter Kampfeswille, Durchhaltevermögen und Engagement für Takeshi und seine Pokémon auf der Tagesordnung standen. Immer wieder trainierten sie alle miteinander, doch auch in Jeff und Kira fand Takeshi natürlich dankbare Trainingsgegner, die ihm enorm bei seiner Vorbereitung für das bevorstehende Turnier halfen. Mittlerweile war es nicht mal mehr eine Woche hin bis zum Beginn der Pokémon-Liga. Nach einem gewohnt harten Trainingstag gingen Takeshi und seine Freunde relativ früh ins Bett, um sich auszuruhen und für den nächsten Tag fit zu sein. Obwohl er den ganzen Tag lang ausdauernd mit seinen Pokémon trainiert hatte, konnte Takeshi dennoch nicht richtig einschlafen. Aus diesem Grunde richtete er sich vorsichtig in seinem Bett auf, um Sumpex, welches neben ihm schlief, nicht zu wecken. Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schaute er nun Sumpex an, anschließend Jeff und Kira, die seelenruhig in ihren Futons schliefen, wobei er sich innerlich dachte: „Hm...Wie ruhig sie alle schlafen...Sumpex, Jeff, Kira...Ihr drei seid meine besten Freunde. Ohne euch stünde ich nicht da, wo ich jetzt bin. Gönnt euch die Ruhe! Ihr nehmt nur meinetwegen so viel Schweiß und Mühe auf euch, deshalb habt ihr sie euch verdient. Ich werde mir mal ein bisschen die Beine vertreten.“ Ganz langsam und vorsichtig stand Takeshi nun auf und schnappte sich seine Klamotten, die über einen Stuhl gehängt waren. Anschließend schlich er sich zur Tür seines Zimmers, öffnete sie, schlüpfte hindurch und machte sie dann ganz leise wieder zu. Danach begab er sich die Treppe hinunter und ging ins Wohnzimmer, wo er sich ganz in Ruhe anzog. Nachdem er sich zuletzt sein kostbares Stirnband zurechtgezupft hatte, ging er hinaus und schloss leise die Tür ab. Anschließend machte er sich auf in den Norden der Stadt. Ganz am Ende angelangt, betrat er Route 101, die erste Route, die damals den Weg für seine große Pokémon-Reise ebnete. Mit den Händen in den Hosentaschen, aufrechtem Gang und einem sanften Lächeln auf den Lippen schritt Takeshi nun ziellos voran. Ganz ruhig und gelassen ließ er seine Blicke dabei umherschweifen. Er entdeckte wilde Hoothoot, die ihn aus Schlupflöchern von den Bäumen aus neugierig beobachteten, auch wilde Papinella und Smettbo, die in aller Ruhe mit den Flügeln schlugen, dabei ihre Runden am Nachthimmel drehten und wunderschön schimmernde Pollen aus ihren Flügeln ausstießen. Leicht verdeckt von einigen Büschen erblickte er auch eine kleine Familie von Fiffyen. Zahlreiche kleine Fiffyen schliefen unschuldig und in aller Seelenruhe und schmiegten sich dabei liebevoll an den Bauch eines Magnayen, das ihre Mutter zu sein schien. Takeshi ging dabei friedlich umher und lächelte bei diesen vielen, schönen Anblicken ganz sanft, während er leise sagte: „Wie schön und ruhig es hier bei Nacht ist...Und all die Pokémon erst. Es ist toll, sie alle in Frieden leben zu sehen.“ Nachdem er einige Zeit fröhlich gelächelt hatte, bekam er jedoch ein leichtes Gefühl von Wehmut, weswegen auch sein Blick etwas bedrückt ausschaute. Nachdenklich ließ er seine Blicke weiter umherschweifen, während er sich innerlich dachte: „Es ist schon komisch...Vor fast einem Jahr bin ich diesen Weg zum allerersten Mal entlang gegangen. Hier auf dieser Route habe ich Professor Birk getroffen...und schließlich Hydropi. Alles...meine ganze Reise...hat hier ihren Anfang genommen. Damals war ich voller Zuversicht, Freude und Enthusiasmus. Ich wünschte, ich könnte die Zeit noch einmal zurückdrehen. Natürlich diente meine Reise nur diesem einen Ziel...Pokémon-Meister zu werden. All die harte Arbeit, die ich seit damals geleistet habe, gibt mir jetzt die Möglichkeit, mir diesen Traum zu erfüllen. Trotzdem...egal, wie ich in der Pokémon-Liga abschneide...Es wird nichts mehr so sein, wie früher. Ich werde mich ewig an den Beginn meiner Reise erinnern, aber...das Gefühl, wieder hier zu sein...ist ein völlig anderes, als damals. Ach, was soll’s...Es bringt jetzt nichts, in Erinnerungen zu schwelgen. Das kann ich auch immer noch, wenn die Pokémon-Liga vorbei ist. Ich hab mir zusammen mit meinen Pokémon etwas aufgebaut. Und in weniger als einer Woche müssen wir dafür sorgen, dass unsere lange, gemeinsame Arbeit belohnt wird!“ Und so schritt Takeshi weiter nachdenklich voran. Selbst, als er in Rosaltstadt ankam, machte er nicht Halt und setzte seinen Weg durch die nächtliche Ruhe, die selbst in der Stadt inzwischen herrschte, fort. Und so kam es, dass er schließlich auf Route 103 ankam, die Route, die in dem Fluss mündet, den er und seine Freunde schon 2 mal als Abkürzung nach Rosaltstadt benutzt hatten. Immer weiter ging er und ließ seine Blicke umherkreisen, bis er plötzlich auf unzählige Bäume, die dicht an dicht gestaffelt waren, stieß. Ein großer Wald erstreckte sich vor ihm, den er noch nie durchquert hatte, jedoch schien dies aufgrund der Dichte des Waldes auch kaum möglich. Überrascht blieb er daher stehen und sagte leise vor sich hin: „Hehe...Oh Mann, was mach ich hier eigentlich? Ich wollte mir doch nur ein bisschen die Beine vertreten, weil ich nicht schlafen konnte. Und jetzt bin ich auf Route 103. Ich hab gar nicht gemerkt, was für ne weite Strecke ich zurückgelegt habe. Na ja...Hier geht’s sowieso nicht weiter. Vielleicht sollte ich besser wieder umkehren! Ich glaub, nach diesem ausgedehnten Spaziergang kann ich besser schlafen.“ Takeshi war gerade im Begriff, wieder kehrt zu machen, als ihm plötzlich ein Baum ins Auge schoss, der eine sonderbar anziehende Wirkung auf ihn hatte. Weil ihm dieser also vertraut vorkam, machte er keine Anstalten und begab sich zu ihm. Nachdenklich schaute er nun zur Baumkrone hinauf und sagte leise: „Irgendwie kommt mir dieser Baum bekannt vor. Nanu?“ Überrascht schaute Takeshi nun nach unten und entdeckte einen großen, abgebrochenen Ast, der am Boden lag. Zunächst bückte er sich und starrte den Ast nachdenklich an, bis es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen fiel. Mit weit hochgezogenen Augenbrauen und weit geöffneten Augen fasste er den Ast an und sagte: „Na klar...Hehehe...Fast hätte ich so etwas wichtiges vergessen. Aber du hast mich wieder daran erinnert, Baum. Hier...habe ich zum ersten Mal einen Pokémon-Kampf gegen einen anderen Pokémon-Trainer ausgetragen. Und dieser Trainer...war Maike. Haha! Jetzt erinnere ich mich wieder, als sei es erst gestern gewesen. Maike ist damals, wie ein Ast, der irgendwann mal unberechenbar abbrechen kann, von dort oben heruntergesprungen und landete direkt auf meinem Rücken, als ich sie suchte. Oh Mann...Ist das echt schon so lange her?“ Mit einem freudigen Lächeln auf den Lippen kraxelte Takeshi nun mühselig den Baum hinauf, wo er sich schließlich auf einen großen, dicken Ast setzte. Von dort aus hatte er eine perfekte Aussicht auf den runden Vollmond, der den nahezu wolkenlosen Nachthimmel erleuchtete. „Wie schön...“, säuselte er ganz verträumt und genoss einige Minuten den ungemein beruhigenden Anblick des Vollmondes und der Sterne. Bis ihn auf einmal ein Rascheln, das von unterhalb des Baumes kam, aus seiner Gedankenwelt riss. Ganz erschrocken schaute er sofort nach unten und sah anschließend ganz perplex in das Gesicht der ebenso erstaunten Maike, die unten am Baum stand. „Ma...Maike?“, fragte Takeshi nun ganz verwundert, während Maike mit einem schüchternen Lächeln sagte: „Ta...Takeshi! Ich glaub’s ja nicht. Du hier?“ Beschämt lächelnd kratzte sich Takeshi daraufhin am Hinterkopf und meinte: „Äh, hehehe...Na ja, ich konnte nicht schlafen, da dachte ich, ein Spaziergang könnte mir ganz gut tun. Allerdings war ich so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie weit ich gegangen bin. Wie sieht’s aus, Maike? Willst du dich zu mir setzen?“ „Hahaha! Gerne.“, erwiderte Maike mit einem quietschfidelen Lachen, woraufhin sie ebenfalls mühsam den Baum hinaufkletterte. Kurz bevor sie schließlich zu dem Ast, auf dem Takeshi saß, gelangte, reichte dieser ihr freundlicherweise die Hand. Maike hielt sich anschließend an Takeshis Hand fest, damit dieser sie vorsichtig zu sich herüberziehen konnte. Und so setzte sie sich schließlich gemütlich neben ihn, woraufhin die beiden mit einem fröhlichen Lächeln auf den Lippen zum Sternenhimmel hinauf sahen. „Es ist wirklich schön, nicht wahr?“, säuselte Maike nun ganz verträumt, woraufhin Takeshi nickte und erwiderte: „Und ob. Ich liebe es, nachts die Sterne und den Mond zu beobachten. Das habe ich während meiner Reise mit Jeff und Kira oft getan. Wir waren in unsere Schlafsäcke eingekuschelt, lagen einfach nur da und haben in den Himmel gestarrt...Das war für mich immer ziemlich beruhigend, zumal wir meistens sehr ereignisreiche Tage hatten.“ Maike schaute Takeshi daraufhin lächelnd an und fragte: „Ihr habt zusammen so einiges erlebt und durchgemacht, oder?“ Takeshi nickte daraufhin zustimmend und schaute Maike anschließend ebenfalls an, während er erklärte: „Ja, das haben wir. Ich kann noch gar nicht glauben, dass meine Reise so gut wie am Ende angelangt ist. Zwar steht die Hoenn-Liga noch bevor, aber letzten Endes ist sie nur noch so etwas wie das letzte Kapitel auf meiner Reise. Es ist schon komisch, wie sich alles in diesem knappen Jahr verändert hat.“ „Das stimmt.“, meinte Maike nun nachvollziehend, „Anfangs war ich ganz allein auf meiner Reise. Ich hatte zwar in dir einen wichtigen Freund gefunden, aber wir hatten ja schon damals festgelegt, dass wir auf unserer Reise getrennte Wege gehen. Aber dann hab ich Ash und Rocko kennen gelernt. Und auch mein Bruder hat sich uns angeschlossen. Bis zum heutigen Tage war meine Reise ein unvergessliches Erlebnis. Wir haben uns alle unterstützt, sowohl in guten als auch in schlechten Zeiten...Das hat uns zusammengeschweißt. Es ist gut zu wissen, Freunde zu haben, die für einen da sind. Takeshi? Auch wenn es damals mein Wunsch war, dass wir unsere Reise getrennt starten...das war nichts gegen dich. Du bist mir sehr wichtig, mindestens so wichtig wie die anderen. Und deswegen bin ich froh, dass wir unser gemeinsames Ziel zusammen in Angriff nehmen können. Allerdings...habe ich auch Angst.“ Takeshi schaute Maike daraufhin ganz verblüfft an, weil diese auf einmal ganz bedrückt nach unten sah. „Maike, was...was hast du? Wovor hast du Angst?“, fragte Takeshi nun ziemlich besorgt. Maike zögerte anschließend zunächst und seufzte, woraufhin sie schließlich erklärte: „Na ja...unsere ganze Reise...das Sammeln der Arena-Orden...das alles war eine einzige, große Herausforderung, die zwar viel Mühe und Arbeit gekostet...aber vor allem großen Spaß gemacht hat. Doch das alles diente nur einem Zweck. Takeshi, du und ich...wir wollen beide Pokémon-Meister werden. Aber letzten Endes kann es nur einen Sieger geben. Und wir beide wissen nicht einmal, ob es überhaupt einer von uns beiden schafft. Es gibt so viele Trainer, die an der Hoenn-Liga teilnehmen werden...es werden nicht nur Trainer aus Hoenn dabei sein, sondern Trainer des ganzen Landes. Ich weiß, dass ich stark bin, schließlich habe ich alle 8 Orden gewonnen, aber...ich...ich weiß einfach nicht, ob das ausreicht. Ich...ich hab einfach Angst, in der Hoenn-Liga zu versagen.“ „Hehehe...“, kicherte Takeshi auf einmal mit einem Lächeln auf den Lippen vor sich hin, weswegen Maike ihn ganz verdutzt ansah und fragte: „Was...was ist denn so lustig?“ Infolgedessen wurde Takeshis Blick wieder ziemlich ernst, woraufhin er wieder zum Mond hinaufsah und erklärte: „Weißt du, Maike...es ist schon verrückt, wie sehr wir uns ähneln. Mir geht’s nämlich genauso wie dir. Ständig versuche ich, alles aus mir herauszuholen, 100% zu geben und alle meine Kontrahenten in den Schatten zu stellen. Auf meiner Reise habe ich schon so oft rumgetönt, dass ich der zukünftige Pokémon-Meister von Hoenn sein werde. Das sollten keine leeren Sprüche sein, aber...mir ist in der letzten Zeit etwas klar geworden. Es kann immer Menschen geben, die in einer Sache besser sind, als man selbst. Das heißt, selbst wenn wir in der Hoenn-Liga unser Bestes geben und uns hinterher nichts vorzuwerfen haben, kann es dennoch vorkommen, dass wir irgendwann an unsere Grenzen stoßen und jemandem unterliegen. Ich hab genauso Angst, zu versagen, wie du, Maike. Aber ich denke, das ist völlig normal. Wir haben fast 1 Jahr auf unser großes Ziel hingearbeitet...aber es kann nun mal nur einen Sieger in so einem großen Turnier geben.“ „Hm...Meinst du, einer von uns beiden wird es schaffen?“, fragte Maike nun ziemlich verunsichert, woraufhin Takeshi sie plötzlich wie ein Honigkuchenpferd angrinste und blitzschnell antwortete: „Hehe...Na klar.“ Maike wurde daraufhin leicht rot im Gesicht und fragte ziemlich verblüfft: „Wie? A...aber was...was macht dich da so sicher?“ „Unser Versprechen!“, erwiderte Takeshi daraufhin mit einer ungeheuren Entschlossenheit in den Augen, während Maike ganz verdutzt fragte: „Was? Unser...Versprechen?“ ~Rückblick (Episode 4)~ Takeshi: „Viel Glück, Maike. Ich wünsche dir alles Gute für deine Pokémon-Reise.“ Maike schaute Takeshi erst mal verwirrt an, lächelte aber dann und gab ihm auch die Hand. Maike: „Danke, Takeshi. Das wünsche ich dir auch.“ Takeshi: „Danke, Maike. Aber mit diesem Handschlag will ich, dass wir uns etwas versprechen.“ Maike: „Was denn versprechen?“ Takeshi: „Ich will, dass wir uns versprechen, die besten Pokémon-Trainer der Welt zu werden und eines Tages Pokémon-Meister zu werden. Versprichst du mir das? Wir beide werden Pokémon-Meister.“ Maike strahlte förmlich und war beeindruckt von Takeshis Optimismus. Maike: „Versprochen. Wir werden Pokémon-Meister. Aber auch du musst dein Wort halten!“ ~Rückblick - Ende~ „Ah...Ich...ich erinnere mich. Hehe...Stimmt ja. Ich weiß noch, wie wir vor Papas Labor standen und mit einem Handschlag unser Versprechen besiegelten.“, meinte Maike nun mit einem fast schon melancholischen Blick, während Takeshi mit einem entschlossenen Blick zum Sternenhimmel hinauf sah und sagte: „Ich werde unser Versprechen niemals vergessen, Maike. Und ich schwöre dir, ich werde dafür sorgen, dass es gehalten wird. Oder anders gesagt...Wir müssen BEIDE dafür sorgen, dass wir es einhalten! Einer von uns beiden wird bei diesem Turnier der Sieger sein. Daran glaube ich...ganz fest.“ Just in diesem Moment legte Takeshi auf einmal seine rechte Hand auf Maikes linke Hand. Während der kleine Heißsporn sie fröhlich anlächelte, wurde Maike auf einmal ganz rot im Gesicht und schaute beschämt zur Seite. Einige Sekunden vergingen, in denen niemand der beiden etwas sagte. Doch bevor dieses Schweigen weiter anhalten konnte, wandte sich Maike plötzlich wieder zu Takeshi und schmiegte sich liebevoll mit dem Kopf an seine Schulter, wobei sie langsam ihre Augen schloss und mit sanfter Stimme sagte: „Takeshi, ich...ich fühle mich in deiner Nähe immer so geborgen. Ich wünschte, wir würden nicht als Konkurrenten in die Hoenn-Liga starten.“ „Leider müssen wir das aber!“, stellte Takeshi nüchtern fest, „Trotz Turnier bleiben wir natürlich Freunde, aber...wir werden auch Rivalen sein, daran führt kein Weg vorbei.“ Nachdem Takeshi dies gesagt hatte, schaute Maike ihm auf einmal ganz tief in die Augen und näherte sich mit ihrem Gesicht dem seinen immer weiter, wobei sie ihn ganz beschämt anguckte. Takeshi machte diese körperliche Nähe allmählich selbst ganz verlegen, weswegen er in Windeseile rot anlief, bis Maike schließlich zögernd sagte: „Ta...Takeshi, ich...ich weiß, dass wir das nicht tun sollten, aber...würdest...also, ähm...würdest du...“ Takeshis Herz schlug ihm derweil bis zum Hals, sein Puls raste und seine riesige Anspannung stand ihm geradezu ins Gesicht geschrieben, während er sich innerlich panisch dachte: „Uuaahh! Das geht alles viel zu schnell. Was will Maike denn sagen? Sie hat mitten im Satz aufgehört. Wie...wie könnte dieser Satz zu Ende gehen, verdammt? ‚Würdest du...würdest du...mich...küssen?’ Uuuaaahhh, scheiße, was zum Teufel denke ich hier eigentlich?“ Just in diesem Moment nahm Maike ihren abgebrochenen Satz noch einmal in den Mund und sagte: „Also, ähm...was ich eigentlich wollte...Ich weiß ja, dass wir das eigentlich nicht...tun sollten, aber...würdest, ähm...Takeshi! Würdest du noch einmal gegen mich antreten?“ „Wuuaahh! Heilige Scheiße! An was hab ich denn gedacht?“, kreischte Takeshi nun erschrocken auf, wobei er sich jedoch so aufregte, dass er das Gleichgewicht verlor und schnurstracks nach hinten rutschte, sodass er unsanft vom Baum fiel und hart auf dem Boden aufprallte. „Öh...Takeshi?“, sagte Maike nun ganz verdutzt, woraufhin der Ast unter ihrem Hintern plötzlich ein lautes Knacken von sich gab. Takeshi hatte nämlich kurz vor seinem Sturz vor lauter Schreck sein Gewicht ganz stark auf den Ast verlagert, sodass auf diesen zu viel Druck ausgeübt worden war. Noch ehe Maike etwas unternehmen konnte, brach der Ast direkt unter ihrem Hintern weg, woraufhin sie ohne Halt hinunterfiel und panisch schrie: „Uuuaaahhh, Mamaaa!“ Doch Maike hatte zu Unrecht Angst. Zwar fiel sie ebenfalls hinunter, landete jedoch - zu ihrem Glück - mit ihrem Hintern direkt auf Takeshi, der dabei einmal laut aufstöhnte. Da sie im Vergleich zu ihm kaum Schmerzen hatte, sah sie Takeshi besorgt an und sagte: „Oh, sorry, Takeshi. Das wollte ich nicht. Ist alles in Ordnung mit dir? Na ja, zum Glück ist mir nichts passiert, hihi...“ „Gahh...Das hast du damals auch gesagt.“, ächzte Takeshi nun schmerzerfüllt, woraufhin Maike umgehend von ihm runter ging und verblüfft fragte: „Wie? Was meinst du?“ Takeshi richtete sich daraufhin erst einmal in den Schneidersitz auf und rieb sich anschließend am Hinterkopf, während er erklärte: „Na ja...Als ich hier damals zum ersten Mal aufgetaucht bin, um dich zu suchen und zu einem Kampf herauszufordern, da bist du exakt von diesem Baum heruntergesprungen und direkt auf mir gelandet, weil du nicht wusstest, dass ich unter dem Baum stehe. Hahaha! Der Wortlaut war genau der gleiche...was du eben gesagt hast, hast du damals auch gesagt. Hehe...Es gibt schon komische Zufälle.“ Maike rieb sich daraufhin beschämt am Hinterkopf und meinte „Hehehe, kann schon sein.“, woraufhin Takeshi sie jedoch plötzlich ziemlich ernst ansah und fragte: „Aber sag mal, war das eben etwa dein Ernst? Du willst so kurz vor der Hoenn-Liga-Meisterschaft noch mal gegen mich antreten? Hast du schon vergessen, was wir vor einigen Wochen abgemacht haben?“ ~Rückblick (Episode 199)~ „Echt? Cool, dann schieß mal los!“, sagte Takeshi daraufhin. Rocko erklärte anschließend seine Idee: „Also, passt auf, Leute! Da Ash, Maike und Takeshi bei der Hoenn-Liga Konkurrenten sein werden, wäre es euch sicher unangenehm, beim Training gegeneinander zu kämpfen. Schließlich könnte das rein theoretisch Aussagen darüber zulassen, wer von euch dreien der Beste ist. Da kommen Jeff, Kira und ich ins Spiel. Ich könnte, damit er mal einen völlig neuen Gegner hat, gegen Takeshi antreten. Und Jeff und Kira könnten in einem Doppelkampf gegen Ash und Maike antreten. Na, wie findet ihr das?“ ~Rückblick - Ende~ Takeshi schaute Maike nun mit einer ungeheuren Ernsthaftigkeit in den Augen an und meinte: „Rocko hatte schon Recht mit dem, was er sagte. Es ist unklug, gegeneinander anzutreten, gerade jetzt, so kurz vor dem Turnier. Es könnte uns bereits jetzt Aufschluss darüber geben, wer von uns beiden besser ist. Und wenn wir das noch vor Beginn der Hoenn-Liga wüssten, würde es den Verlierer unseres Kampfes mit Sicherheit demotivieren. Das ist ein Risiko, das wir nicht eingehen können.“ „Ich weiß ja, Takeshi, aber...“, stammelte Maike nun ganz verzweifelt, bis sie Takeshi plötzlich ganz traurig ansah und sagte: „Bitte, ich bitte dich, Takeshi...Kämpf gegen mich! Ich...ich weiß ja, dass es unklug ist, aber...ich will jede Art von Training nutzen. Und du bist der stärkste Trainer, gegen den ich je gekämpft habe. Gegen wen könnte das Training nützlicher sein, als gegen dich? Außerdem habe ich bislang immer gegen dich verloren. Ich...ich kann gut damit leben, aber...so kurz vor dem Turnier quält mich der Gedanke, nicht zu wissen, wo ich stehe. Bitte, Takeshi...Ich würde dich nicht darum bitten, wenn es mir nicht so unheimlich wichtig wäre. Bitte versuche, mich zu verstehen! Bitte...“ Takeshi sah Maike, die derweil ganz verzweifelt und mit einer Abfuhr rechnend zu Boden schaute, total mitleidig an, bis er plötzlich mit ernster Miene zur Seite sah und seine Fäuste ballte. Innerlich war er ziemlich aufgewühlt, weil er nicht wusste, was er tun sollte. Doch schließlich löste er sich aus seiner angespannten Haltung und sagte mit geschlossenen Augen: „Es...es fällt mir sehr schwer, darauf einzugehen. Bisher habe ich, wie du gesagt hast, immer gegen dich gewonnen. Würde das auch diesmal so sein, hätte ich nichts zu befürchten. Aber solltest du mich schlagen, müsste ich mir ernsthaft Gedanken machen, ob ich dich in der Liga besiegen kann. Okay, es ist ein großes Risiko, aber...gut...du hast gewonnen, Maike. Ich werde ein letztes Mal gegen dich kämpfen...weil du es bist.“ Maike verbeugte sich daraufhin höflich, was bei einem Gleichaltrigen wie Takeshi fast schon übertrieben wirkte, wobei sie voller Dankbarkeit sagte: „Danke, Takeshi...ich...ich weiß das wirklich zu schätzen. Ich weiß selbst, dass ich im Grunde nichts zu verlieren habe im Vergleich zu dir. Das...das rechne ich dir hoch an. Wirklich...Hab vielen Dank. Wollen wir...ein 2-gegen-2-Match austragen?“ „Ist okay.“, erwiderte Takeshi mit ernster Miene, während er einmal heftig nickte. Anschließend gingen er und Maike einige Meter auseinander, wobei diese kurzen Momente beiden jedoch wie eine Ewigkeit vorkam. Takeshi drehte sich dabei einmal zu Maike um und dachte sich innerlich ziemlich angespannt: „Ist das Schicksal, dass wir so kurz vor der Hoenn-Liga ausgerechnet an dem Ort zum letzten Mal gegeneinander antreten, wo wir beide unseren allerersten Pokémon-Kampf ausgetragen haben? Ich hoffe, das ist kein schlechtes Omen.“ Maike blickte derweil voller Tatendrang, aber dennoch auch nervös zum Nachthimmel hinauf, während sie sich dachte: „Ich hab mich damals für gut gehalten...aber dann, bevor ich je gegen einen anderen Trainer gekämpft habe, tauchte Takeshi mit seinem Hydropi hier auf. Obwohl ich den Kampf damals mit meinem Geckarbor klar beherrscht habe, hat er mich geschlagen. Ich hoffe, dass die Geschichte sich hier nicht wiederholen wird. Ich muss an mich und meine Pokémon glauben!“ Nachdem sich beide mit mehreren Metern Abstand voneinander aufgestellt hatten, fragte Maike auf einmal mit ziemlich harschem Ton: „Bist du bereit?“ Takeshi nickte daraufhin und bekam auf einmal einen ganz verbissenen Blick, bis er schließlich gewaltsam einen Pokéball nach vorne warf und energisch rief: „Und ob. Lass uns loslegeeeeen!“ Zum wohl letzten Mal stehen sich Takeshi und seine Rivalin Maike unmittelbar vor dem Beginn der Hoenn-Liga-Meisterschaften in einem Pokémon-Kampf gegenüber. Während Maike nichts zu verlieren hat und alles geben wird, muss Takeshi alles dafür tun, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Denn obwohl er bislang immer gegen Maike gewonnen hat, würde es große Zweifel hervorrufen, ob er sie in der Hoenn-Liga schlagen könnte, falls er diesen Kampf verlieren sollte. Wie wird dieses Match der beiden Freunde ausgehen? Bleibt dabei und verpasst nicht die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)