Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 179: Testlauf mit Kyogre -------------------------------- 3 Tage sind seit Takeshis schwerem Sturz vergangen, bei dem er sich lebensgefährlich verletzt hatte. Doch durch den Erhalt eines Teiles von Tojos Lebensenergie ist unser kleiner Held mittlerweile wieder vollständig genesen, ohne jedoch auch nur im Geringsten zu ahnen, dass ausgerechnet sein größter Widersacher und Todfeind Tojo für seine plötzliche Heilung verantwortlich war. Nachdem sie diese schwere Krise überwunden hatten, sind Jeff, Kira, Takeshi und dessen Sumpex, welches sich nach Takeshis Genesung überglücklich weiterentwickelt hatte, weitergereist und befanden sich nun auf einer weiteren Insel. Da sie jedoch wieder einmal auf eine Fähre angewiesen waren, die sie ihrem Ziel Prachtpolis City näher bringen sollte, stand vorerst Warten auf dem Tagesprogramm. Da am Hafen relativ günstig ein Pokémon-Center vorzufinden war, hatten unsere Freunde natürlich gleich den Service des Centers in Anspruch genommen und ihre Pokémon heilen lassen. Nachdem Schwester Joy ihre Pokémon wieder fit gemacht hatte, wusste Takeshi jedoch gleich, was er als erstes tun wollte. In der Lobby des Centers begab er sich umgehend in die Ecke, in der die Bildtelefone zu finden waren, um mal wieder bei Professor Birk anzurufen. Während er bereits fleißig dabei war, die Nummer zu wählen, versammelten sich Jeff, Kira und Sumpex direkt hinter ihm und starrten neugierig auf den Bildschirm, während Kira interessiert fragte: „Darf man fragen, wen du anrufen willst?“ Takeshi wählte daraufhin fröhlich lächelnd weiter und meinte darauf: „Na, Professor Birk natürlich.“ „Was? Aber...du willst ihm doch wohl nicht von deinem lebensgefährlichen Sturz erzählen, oder?“, fragte Jeff nun ziemlich entsetzt. Während sich das Telefon bereits zu dem von Professor Birk in dessen Labor durchwählte und ein lautes Tuten von sich gab, schüttelte Takeshi jedoch entschlossen den Kopf und erwiderte: „Nein, das hab ich nicht vor. Es ist besser, wenn vorerst niemand davon weiß. Der Professor würde vielleicht noch normal damit umgehen, aber sobald er meiner Mutter davon erzählen würde, wäre sie krank vor Sorge. Und das will ich lieber vermeiden.“ „Hm...Klingt sehr vernünftig.“, meinte Kira daraufhin mit verschränkten Armen und einem entschlossenen Nicken. Nur kurze Zeit später erschien schließlich auch Professor Birk auf dem Bildschirm des Bildtelefons und meldete sich, noch bevor er Takeshi auf seinem Bildschirm sah: „Ja, hallo? Professor Birk am Apparat.“ Just in diesem Moment tauchten auch in Professor Birks Labor auf dem Bildschirm Takeshi und seine Hintermänner fröhlich lächelnd auf, woraufhin Takeshi vor Euphorie fast schon quietschte: „Hahaha! Hallo, Professor. Ich bin’s, Takeshi. Wie geht es Ihnen? Ist bei meinen Pokémon alles in Ordnung?“ Kaum war Takeshi auf dem Bildschirm, zauberte diese Tatsache Professor Birk prompt ein erfreutes Lächeln auf die Lippen, bis er schließlich erwiderte: „Ah, Takeshi. Wie schön, dass du dich mal wieder meldest. Mir geht es ausgezeichnet, und deine Pokémon hier sind so topfit wie eh und je. Allerdings vermissen einige von ihnen dich langsam. Zum einen Tentoxa und Donphan, die dich nach ihrem Einsatz im Arenakampf in der Moosbach-Arena nicht mehr gesehen haben. Und zum anderen Formeo und Tanhel, die dich bislang fast noch gar nicht gesehen haben. Tanhel hat dich sogar noch nie gesehen. Aber Karpador und Pandir sind hingegen völlig sorgenfrei und leben einfach in den Tag hinein...Vielleicht auch ein wenig wegen ihres leicht beschränkten Horizonts, hahaha!“ Takeshi rieb sich infolgedessen leicht beschämt am Hinterkopf und meinte zustimmend: „Ja, da könnte was dran sein, hahaha! Aber schön zu hören, dass es allen gut geht.“ Unterdessen winkten Jeff, Kira und Sumpex von hinten freudig, was Professor Birk natürlich mit der Zeit bemerkte, weswegen er erfreut sagte: „Ah, wie ich sehe, sind Jeff und Kira auch da. Hallo, ihr zwei. Und hallo, Sump...WAS? EIN SUMPEX?“ Mit einem bescheidenen Lächeln wies Takeshi daraufhin auf seinen neuen, alten Pokémon-Freund hin und erklärte voller Stolz: „Haha! Ja, Sie sehen richtig, Professor. Moorabbel hat sich vor kurzem zu Sumpex weiterentwickelt. Es war schon als Moorabbel verdammt stark, aber jetzt, wo es seine Entwicklung abgeschlossen hat, ist es nicht nur obercool, sondern dürfte sogar noch um einiges stärker sein. Ich bin echt froh, dass Sie mir damals Hydropi als Start-Pokémon gegeben haben.“ Professor Birk rieb sich infolgedessen bescheiden am Hinterkopf und entgegnete merklich erfreut: „Haha...Wow, Glückwunsch, Takeshi. Es ist eine großartige Leistung, dass du Hydropi in all der Zeit so gut trainiert und aufgezogen hast, dass es seine Entwicklung vollständig abschließen konnte. Sumpex, ich denke, wir können uns bei unserem nächsten Treffen ruhig mal wieder genauer begutachten, hahaha!“ „Sum! Sumpeeex!“, erwiderte Sumpex darauf mit einem freudigen Lächeln, woraufhin sich Takeshi wieder dem Bildschirm zuwandte und sagte: „Das ist aber noch nicht alles. Ich habe noch mehr gute Neuigkeiten. Stellen Sie sich vor, Professor! Ich hab’s geschafft, den Arenaleiter von Xeneroville zu besiegen und meinen 8. Orden zu bekommen. Ist das nicht großartig? Jetzt kann ich endlich an der Hoenn-Liga teilnehmen.“ Diese Nachricht zauberte Professor Birk erneut ein Lächeln auf die Lippen, bis er sich einmal räusperte und anschließend zufrieden sagte: „Wow, hahaha! Wie lange habe ich auf diese Sätze gehört? Ich wusste schon damals, als Maike und du zu eurer Reise aufgebrochen seid, dass wohl der schönste Anruf von euch derjenige sein würde, bei dem ihr mir erzählt, dass ihr euch erfolgreich für die Hoenn-Liga qualifiziert habt. Das ist wirklich großartig, Takeshi. Ich bin, um ehrlich zu sein, schon ziemlich stolz, da du deine Trainerlaufbahn schließlich in meinem Labor mit meinem Pokémon begonnen hast. Aber ich denke, deine Eltern wird diese Nachricht noch viel mehr mit Stolz erfüllen. Danke, dass du Bescheid gegeben hast. Wenn du nichts dagegen hast, würde ich deinen Eltern gerne gleich sagen, dass du angerufen hast. Die werden Augen machen, wenn Sie hören, was du mir erzählt hast.“ „Halt, Professor! Das war nicht der Hauptgrund, aus dem ich angerufen habe.“, wandte Takeshi daraufhin jedoch entschlossen ein, weswegen der Professor ganz verdutzt dreinschaute und fragte: „Ach nein? Wo brennt es denn, Takeshi? Was wolltest du von mir?“ Takeshi musste daraufhin mysteriöserweise einmal schwer schlucken, als wenn er etwas wollte, das ihm selbst nicht ganz behagte. Nichtsdestotrotz sagte er, ohne sich etwas anmerken zu lassen, ganz gelassen: „Ich wollte mir ein Pokémon von Ihnen schicken lassen..“ „Ach so.“, entgegnete Professor Birk darauf verwundert, da er etwas wichtigeres erwartet hatte, bis er schließlich ein fröhliches Lächeln aufsetzte und anbot: „Das ist überhaupt kein Problem. Welches Pokémon soll ich dir zuschicken? Tentoxa, Karpador, Pandir, Formeo, Donphan oder Tanhel?“ Erneut musste Takeshi daraufhin schwer schlucken, während ihm allmählich wenige Schweißperlen an der Stirn hinunterliefen. Trotz seiner Anspannung blieb er standhaft und sprach dann unverblümt aus, was er wirklich wollte: „Professor? Ich denke, der richtige Zeitpunkt ist gekommen. Daher möchte ich, dass Sie mir Kyogre zuschicken.“ „Ky...Kyogre?“, rief Professor Birk daraufhin erschrocken auf, während Kira Takeshi ganz entsetzt ansah und fragte: „Wa...WAS? Du...du willst dir Kyogre schicken lassen? A...aber...Es...es ist noch gar nicht so lange her, seit du es gefangen hast. Du hast es zwar astrein mit einem Meisterball gefangen, aber...Wir...wir wissen doch gar nicht, ob du dieses legendäre Pokémon wirklich kontrollieren kannst. Oder besser gesagt: Wir wissen nicht mal, ob sich Kyogre überhaupt von irgendjemandem kontrollieren lässt. Willst du nicht noch etwas warten?“ „Sehe ich auch so. Wer weiß, was passieren könnte, wenn es dir nicht gehorcht?“, stimmte Jeff entschlossen zu, während Professor Birk derzeit zustimmend nickte und hinzufügte: „Ich sehe das genauso, wie die beiden. Unter Umständen könnte das auch ganz schön gefährlich werden.“ Just in diesem Moment schlug Takeshi auf einmal wütend mit den Fäusten auf den Tisch, während er ganz energisch sagte: „Ich weiß doch auch, dass es gefährlich ist. Natürlich wollte ich schon immer gerne ein legendäres Pokémon besitzen, und weil ich die Hoenn-Region und die ganze Welt vor Kyogre schützen musste, hatte ich gar keine andere Wahl, als es zu fangen. Wie unbezähmbar es war, werde ich wohl nie vergessen. Aber das heißt nicht, dass ich mich vor meiner Verantwortung drücken kann. Ich bin Kyogres Trainer, und das heißt, dass ich mit ihm genau so eine Beziehung aufbauen werde, wie zu meinen anderen Pokémon auch. Legendär hin oder her, eines Tages müsste ich es ohnehin aus dem Meisterball lassen, damit wir uns kennen lernen können. Ich bitte Sie, Professor! Ich hab jetzt endlich alle 8 Orden der Hoenn-Region. Wann, wenn nicht jetzt, werde ich sonst gut genug sein, um mich dieser Herausforderung zu stellen?“ Mit nachdenklicher und besorgnisvoller Miene fasste sich Professor Birk daraufhin ans Kinn und überlegte eine Weile. Während Takeshi ihn angespannt und erwartungsvoll zugleich ansah und einmal schwer schlucken musste, schauten Jeff, Kira und Sumpex ganz skeptisch drein, da sie vage Zweifel daran hatten, dass Takeshi mit Kyogre umgehen könnte. Nichtsdestotrotz beschloss Professor Birk schließlich, Takeshi zu vertrauen, weswegen er ihn auf einmal fröhlich anlächelte und meinte: „Hahaha! Das sind weise Worte, Takeshi. Da merkt man gleich wieder, wie ähnlich du doch Norman bist. Die Leidenschaft und das Herzblut, das du bei deinem Pokémon-Training an den Tag legst, ist wirklich beeindruckend. Und da du so entschlossen bist...werde ich dir Kyogre schicken.“ „Was? Im Ernst? Hahaha, jaaa! Vielen Dank, Professor.“, erwiderte Takeshi darauf enthusiastisch, bis er schließlich neugierig fragte: „Okay, und welches Pokémon soll ich Ihnen dafür schicken?“ Nach dieser Frage musste Professor Birk erneut einen Moment überlegen, doch dann zeigte er mit dem linken Zeigefinger nach oben, als sei ihm eine Idee gekommen, woraufhin er vorschlug: „Na ja...Ich studiere zurzeit das Paarungsverhalten von Papinella und Pudox. Vor kurzem habe ich mir Maikes Papinella ausgeliehen, um zu untersuchen, wie es sich anderen Papinella gegenüber benimmt. Es wäre nicht schlecht, wenn du mir für kurze Zeit dein Pudox schicken könntest.“ „Klar, kein Problem. Pudox hilft sicher gern, wenn es um Ihre Forschungen geht. Einen Moment!“, erwiderte Takeshi gelassen und holte ganz fix einen Pokéball hervor, den er anschließend unter die Röhre des Pokémon-Übertragungssystems legte, das an das Bildtelefon angeschlossen war, wobei er ihn mit einem sanften Lächeln ansah und leise sagte: „Keine Sorge, Pudox! Du machst nur einen kleinen Abstecher zu Professor Birk. Wir sehen uns bald wieder, Kumpel.“ Just in diesem Moment kamen aus der Röhre mehrere helle Blitze heraus, die den Pokéball trafen und umgehend in das Labor von Professor Birk transferierten. Als der Ball schließlich bei ihm eingetroffen war, nahm er ihn freudig in die Hand und sagte: „Pudox ist sicher hier angekommen, Takeshi. Einen Moment! Ich hole dir jetzt dein Kyogre.“ Für kurze Zeit verschwand der Professor nun aus dem Bild, um einige Sekunden später jedoch wieder mit dem Meisterball in der Hand aufzutauchen. Diesen legte er wiederum unter die Röhre seines eigenen Pokémon-Übertragungssystems, von wo aus der Meisterball zu Takeshi transferiert wurde. Als dieser im Pokémon-Center eintraf, nahm Takeshi ihn mit einem stolzen Lächeln in die Hand und sagte: „Ha! Hat alles wunderbar geklappt. Hier ist er, Professor. Danke noch mal. Machen Sie’s gut und grüßen Sie bitte meine Eltern von mir!“ „Natürlich, das mache ich. Auf Wiedersehen, und passt alle gut aufeinander auf!“, erwiderte Professor Birk darauf fröhlich und verschwand schließlich nach Kappen der Leitung vom Bildschirm, woraufhin Takeshi wild entschlossen aufstand. Während Kira noch verunsichert „Willst du es wirklich wagen?“ fragte, warf Takeshi seinen Meisterball einmal in die Luft, fing ihn grinsend wieder auf und erwiderte: „Und ob. Die Zeit ist reif, Kira.“ Voller Tatendrang und Wagemut rannte Takeshi nun eilig aus dem Pokémon-Center heraus, während Jeff, Kira und Sumpex nur schleppend hinterherkamen. Als sie schließlich ebenfalls draußen waren, sahen sie Takeshi, wie er sich eifrig nach etwas umschaute. Nur kurz darauf tauchte in seinem Blickfeld ein Jugendlicher mit kurzen, braunen Haaren auf, der ein auffallend rotes T-Shirt und eine blaue Jeans trug. Zudem hatte er einen Gürtel an, an dem mehrere Pokébälle befestigt waren, was Takeshi natürlich sofort neugierig machte. Umgehend rannte er daher zu dem Jungen und fragte mit einem vorfreudigen Lächeln: „Hallo. Mein Name ist Takeshi. Ich hab eben die Pokébälle an deinem Gürtel bemerkt. Du bist doch bestimmt Pokémon-Trainer, oder?“ „Hm?“, erwiderte der Jugendliche darauf verwundert, als er auf Takeshi herabsah. Daraufhin zeigte er stolz mit dem Daumen auf sich selbst und erwiderte selbstgefällig: „Hehehe...Und ob ich ein Trainer bin. Ein Spitzentrainer, um genau zu sein. Ich nehme nämlich an der Hoenn-Liga teil. Ach ja, ich heiße übrigens Tai. Was wolltest du denn überhaupt? Wolltest du nur wissen, ob ich ein Trainer bin?“ Ganz entschlossen schüttelte Takeshi daraufhin jedoch den Kopf und meinte: „Nein, ich wollte das nur wissen, weil ich vorhatte, dich zu einem Pokémon-Kampf herauszufordern. Wie sieht’s aus? Ich werde auch an den diesjährigen Hoenn-Liga-Meisterschaften teilnehmen. Ein Kampf gegen einen starken Gegner wäre doch ein gutes Training für uns beide. Hast du Lust auf ein 1-gegen-1-Match?“ Sichtlich interessiert an diesem Vorschlag, rieb sich Tai selbstbewusst grinsend mit dem Zeigefinger unter der Nase und erwiderte: „Hehe...Warum eigentlich nicht? Gut, abgemacht. Hinter dem Pokémon-Center befindet sich eine riesige Wiese, da können wir unseren Kampf austragen. Komm mit!“ Aus Vorfreude über den bevorstehenden Kampf rannten Takeshi und Tai umgehend los, während Jeff und Kira hingegen ganz bedröppelt mit Sumpex dastanden. „Oh je...Er hat sich schon ein Opfer ausgesucht.“, seufzte Jeff nun, worauf Kira angespannt meinte: „Tja, entweder wird Takeshi ihn vernichtend schlagen oder Kyogre gerät außer Kontrolle. Mir wäre ersteres lieber. Aber was passieren wird, werden wir erst dann wissen, wenn Takeshi Kyogre einsetzt. Los, komm! Das dürfen wir nicht verpassen!“ Sofort hefteten sich die drei also an die Fersen von Takeshi und Tai und folgten ihnen bis auf eine riesige Wiese, die sich etwa 500 Meter hinter dem Pokémon-Center befand. Dort angekommen, stellten sich Jeff und Kira mit genügend Sicherheitsabstand an die Seite, während sich Sumpex neben seinem Trainer positionierte. Da Tai nicht lange fackeln wollte, warf er sofort einen Pokéball nach vorne, wobei er verbissen „Tauros, du bist dran!“ rief. Nachdem sich der Pokéball mit einem grellen Blitz geöffnet hatte, kam ein riesiger Bulle mit hellbraunem Fell zum Vorschein, der über 3 Schwänze mit dunkelbraunem Fell verfügte. Die gleiche Farbe hatte zudem das Fell um seinen Hals herum, welches im Vergleich zu dem Fell am Rest seines Körpers relativ bauschig war. Darüber hinaus stach dieses Pokémon durch 3 übereinander angeordnete und in seiner Stirn befindlichen Kugeln und zwei silberne Hörner hervor. „Tau! Taurooos!“, rief es dabei schnaubend vor Kampfeslust, während seine 3 Schwänze wild umher wedelten und es dabei seinen rechten Vorderfuß immer wieder von vorne nach hinten bewegte, womit es ankündigte, dass es bei einem Angriff unverzüglich losstürmen würde. Während sich Tauros also ganz seiner Drohgebärde hingab, lief Takeshi derweil trotz seiner Vorfreude Schweiß an der Stirn herunter, da er ziemlich nervös war. Mit einem ernsten Lächeln drehte er sich nun zu Sumpex und sagte: „Hey, Sumpex! Es ist doch okay für dich, wenn ich Kyogre einsetze, oder? Ich bin echt schon total gespannt, was du in deiner weiterentwickelten Form so alles drauf hast. Aber es ist wirklich Zeit, dass ich mich mal Kyogre widme.“ Ganz entspannt „Suuum! Sumpex!“ sagend, winkte Sumpex jedoch ab und signalisierte damit, dass es absolut einverstanden war, dass Takeshi Kyogre einsetzen wollte. Zufrieden nickte er daraufhin und meinte: „Danke, Kumpel. Pfuuh...Also dann...“ Einmal musste Takeshi noch schwer schlucken, bis er seinen Meisterball plötzlich ganz entschlossen anschaute. Anschließend sah er Tai und das gegnerische Pokémon voller Ehrgeiz an und warf seinen Meisterball wuchtig nach vorne, wobei er ganz energisch rief: „Okay, es ist soweit. Ich wähle dich, Kyogre!“ Nach unzähligen Drehbewegungen landete der Meisterball direkt auf dem Boden, wo er sich anschließend mit einem laut knackenden Geräusch öffnete. Heraus kam ein riesiger, heller Lichtstrahl, der sich binnen weniger Sekunden zu Kyogres Körper materialisierte, den unsere Freunde einige Zeit lang nicht mehr gesehen hatten. Kyogre verfügte über 2 große Schwimmflossen an den Seiten mit jeweils 4 fingerartigen Stücken sowie über eine extrem große Schwanzflosse. Im Vergleich zu seinem überdimensionalen Körper hatte es verhältnismäßig kleine Augen, die geschlossen waren. Auf seinem gesamten Körper befanden sich zahlreiche, mysteriöse Zeichenmuster. Sein Körper hatte eine blaue Färbung, während sein großes Kinn und die fingerartigen Spitzen an seinen Schwimmflossen weiß gefärbt waren. Über die Schwimmflossen erstreckten sich wiederum viele rotfarbige, antike Zeichen. Nachdem Takeshi also das Antlitz seines legendären Pokémons enthüllt hatte, wich Tai erschrocken zurück und sagte mit vor Erstaunen offen stehendem Mund: „Gaahh! Wa...was...was ist das denn...für ein gigantisches Pokémon? Wo...wo hast du das her?“ „Äh, hehehe...Ich glaube, das ist ne zu lange Geschichte, um es zu erzählen. Wollen wir nicht einfach loslegen?“, fragte Takeshi daraufhin unschuldig lächelnd. Doch was er da so locker von sich gab, schien keinesfalls auch Kyogres Absicht zu sein. Statt auch nur einen einzigen Blick nach vorne zu werfen, drehte es sich mit seinem riesigen Körper noch immer mit geschlossenen Augen um. Erst als sein Kopf direkt in Takeshis Richtung schaute, machte es ganz langsam die Augen auf, welche sich sofort nach dem Anblick Takeshis in ein teuflisches Rot tauchten. „Ahh...Ky...Kyogre...was...was hast du?“, fragte Takeshi nun zurecht erschrocken über diese zornerfüllten Augen, doch nur einen Augenblick später gab Kyogre plötzlich einen schrecklichen Schrei von sich, der solch eine Lautstärke hatte, dass sich alle schmerzerfüllt die Ohren zuhalten mussten. Unterdessen hob Kyogre mysteriöserweise vom Boden ab, obwohl es keinesfalls Eigenschaften eines Flug-Pokémons besaß, und hielt sich mit seinen riesigen Schwimmflossen, die in diesem Moment wie Flügel wirkten, hoch oben in der Luft, wo es noch weitere gellende, lautstarke und wutentbrannte Schreie von sich gab. Takeshi schaute indessen ganz entsetzt nach oben und schrie verzweifelt: „Ahhhhh! Kyogre, was soll das? Komm bitte runter! Wir wollen doch nur einen Pokémon-Kampf austragen.“ Doch wie man sich nur allzu gut vorstellen konnte, schenkte Kyogre Takeshis Bitte natürlich keinerlei Beachtung. Erschwerend hinzu kam, dass Kyogre danach nicht nur weiter schrie, sondern anfing, aus seinem Mund mehrere Eisstrahlen abzufeuern, die es völlig unkontrolliert in alle Richtungen abschoss. Zahlreiche Stellen der großen Wiese wurden aufgrund dessen binnen kürzester Zeit eingefroren. Während Takeshi allmählich die Hände von den Ohren nahm, rief Kira geschockt: „Takeshi! Das ist es, was ich meinte...Sieh dir Kyogre an! Es dreht vollkommen durch. Du kannst es noch nicht kontrollieren, es wird nicht auf dich hören.“ „Wa...was? A...aber ich bin doch...Kyogres Trainer...“, warf Takeshi ungläubig ein, wohingegen Tai aufgrund der Tatsache, dass ihm Kyogre nicht als legendäres Pokémon bekannt war, ganz gelassen grinsend meinte: „Ha! Ich kenne Kyogre zwar nicht, aber ich gebe zu, dass es echt gewaltig ist. Allerdings...hatte ich mir von einem Trainer deines Kalibers, der angeblich auch alle 8 Orden hat, etwas mehr erhofft. Von einem wie dir sollte man doch erwarten können, dass er seine Pokémon kontrollieren kann. Ist aber anscheinend nicht der Fall. Das ist echt ne lächerliche und enttäuschende Vorstellung, Takeshi.“ „Was? Rrrhhh, rrhh....Nimm...nimm das zurück!“, entgegnete Takeshi giftig grummelnd, da er sich von Tais Worten ziemlich verletzt fühlte. Während Kyogre weiterhin unkontrolliert einen Eisstrahl nach dem anderen abfeuerte, schaute Takeshi erwartungsvoll nach oben und rief: „Das ist nicht wahr. Stimmt doch, Kyogre, oder? Komm schon, lass uns ein Team werden! Ich bin dein Trainer, hörst du, Kyogre? Ich will dir doch nichts böses.“ Just in diesem Moment, in dem Kyogre diese Worte hörte, sah es Takeshi noch genau im Augenwinkel. Während es ihn wutentbrannt ansah, schnellten dem legendären Ur-Pokémon noch einmal die letzten Momente seiner Freiheit durch den Kopf, in denen es den erbitterten Widerstand von Takeshi und Tojo hinnehmen und sich schließlich von Takeshi fangen lassen musste. Allein der Gedanke daran wühlte es innerlich so auf, dass es, ohne sich auch nur im Geringsten über die Konsequenzen im Klaren zu sein, einen Eisstrahl auf Takeshi abfeuerte. Während dieser in den Sekundenbruchteilen des Herannahens der Attacke nur schockiert dastehen konnte, hörte man auf einmal einen lauten Schrei von Sumpex: „Sumpeeeeex!“ Gerade noch rechtzeitig kam von hinten eine riesige Aquaknarre geschossen, die den Eisstrahl davon abhielt, sein Ziel zu treffen. Da Sumpex’ Attacke aus Wasser bestand, wurde die Aquaknarre durch die Berührung mit dem Eisstrahl in einen riesigen, pfeilartigen Eiszapfen umgewandelt, der sich direkt neben Takeshi in den Boden bohrte. Eine Weile stand Takeshi zitternd vor Angst da, bis er sich schließlich umdrehte, einmal schwer schlucken musste und angsterfüllt in die ernsten Augen von Sumpex schaute. „Da...danke, mein Freund...Das war...verdammt knapp.“, sagte er daraufhin leise vor sich hin, während Sumpex erwartungsvoll rief: „Sum, Sumpex! Peeex!“ Nur kurze Zeit darauf rief Kira von der Seite aus: „Takeshi! Steh da nicht so rum! Du wärst eben fast draufgegangen. Hol es endlich zurück! Wenn Kyogre noch länger so wütet, dann werden wir nicht nur verletzt, sondern es werden vielleicht noch Unschuldige mit hineingezogen. Ruf es endlich in den Pokéball zurück!“ Während Takeshi Kira daraufhin fassungslos ansah, spielte Tai die ganze Situation herunter: „Ach, das ist doch übertrieben. So ist es zwar kein richtiges Training für euch, aber was soll man machen? Wir werden Kyogre wohl zur Räson bringen müssen! Tauros, Hyperstrahl!“ Mit einem entschlossenen Blick sah Tauros daraufhin zu Kyogre hinauf und öffnete seinen Mund, in dem es lautstark „Taaauuu!“ schreiend gewaltige Energien bündelte, die sich zu einem orangefarbenen Energieball formten. Als Tauros diesen wiederum aus dem Mund abfeuerte, bildete er sich zu einem gewaltigen Strahl, der zwar blitzschnell nach oben schoss, Kyogre jedoch um Zentimeter verfehlte. Nichtsdestotrotz entging dem legendären Pokémon keinesfalls, dass es soeben attackiert worden war, weswegen es völlig unkontrolliert einen weiteren Eisstrahl nach unten abfeuerte. Dieser schlug mehrere Meter neben Tauros im Boden ein, hatte dabei allerdings noch immer solch eine starke Wirkung, dass sich die am Boden entstandene Eisschicht immer weiter nach außen hin ausweitete, sodass noch Tauros’ halber Körper in Eis eingeschlossen wurde, obwohl es bei weitem nicht mal direkt getroffen worden war. Während die freie Körperhälfte vor Kälte zitterte und Tauros geschockt vor sich hin starrte, fiel Tai vor lauter Entsetzen auf den Hintern und rief geschockt: „Uuuaaahhh! Mein Tauros! Was...was ist das nur für ein schreckliches Pokémon? Ihr...ihr seid ja gemeingefährlich.“ Unterdessen schaute Takeshi mit geballten Fäusten ganz verbissen nach unten, bis er seinen Kopf plötzlich ruckartig nach oben riss und seinen rechten Arm mit dem Meisterball in der Hand nach oben streckte, wobei er verzweifelt schrie: „Ich lasse deinen Terror kein zweites Mal zu, Kyogre. Zurück!“ Just in diesem Moment kam der rote Strahl aus Takeshis Meisterball, der wie ein Blitz nach oben schnellte und Kyogre direkt am Unterleib traf, wodurch es in Windeseile wieder in den Meisterball gesogen wurde. Nur kurz darauf rief Tai entsetzt sein Tauros zurück und war gerade im Begriff, sich aus dem Staub zu machen, wobei er jedoch noch spöttisch sagte: „Tss...Ihr habt sie doch nicht mehr alle. Lern erst mal, deine Pokémon zu kontrollieren, bevor du in der Pokémon-Liga antrittst, du armer Irrer!“ Während sich Tai nun vom Acker machte, begaben sich Jeff und Kira zu dem schwer enttäuschten Takeshi, der traurig und frustriert auf die Knie sank. Jeff wollte ihm tröstend an die Schultern fassen und sagte noch leise „Takeshi...“, doch dieser holte daraufhin auf einmal ruckartig mit der linken Faust aus und schlug mit ihr anschließend auf den Boden, wobei er verbissen sagte: „Kh, kh...Ver...verdammt! Ich...ich hab’s vermasselt...Kira, Jeff, ihr...Ihr hattet Recht. Ich...ich kann Kyogre nicht kontrollieren. Es macht einfach, was es will. Was...was soll ich dagegen tun? Was nur? Kh, kh...Rrrhhh, rrhh...SCHEIßE!“ Selbstverständlich waren Jeff, Kira und Sumpex sehr besorgt um ihren Freund Takeshi, doch in dieser schwierigen Situation konnten sie sich gegenseitig nur verunsichert ansehen, da sie genau wussten, dass es in dieser prekären Lage weder Trost noch einen guten Rat zur Lösung des Problems geben konnte. Nun stellt sich die Frage, wie sich die Beziehung zwischen Takeshi und Kyogre weiterentwickeln wird. Tatsache ist, dass Kyogre nach diesem Einsatz völlig unkontrollierbar scheint. Doch gerade weil Takeshi der Trainer von Kyogre ist, kann und sollte dies natürlich kein Dauerzustand sein! Ausgerechnet jetzt, wo unsere Freunde kurz vor der Ankunft in Prachtpolis City stehen, wirft ein neues Problem seine Schatten voraus. Aber wird Takeshi der Herausforderung gewachsen sein und Kyogre eines Tages unter seine Kontrolle bringen können? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)