Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 177: Dämonische Lebensenergie ------------------------------------- Unser Freund Jeff ist durch das Mädchen Misty endlich wieder zur Besinnung gekommen und endlich bereit, wieder zum Krankenhaus zurückzukehren. Dass er dies unbedingt möchte, hat er Kira, als dieser ihn an einem Fluss etwas abseits der Stadt fand, deutlich zu verstehen gegeben. Einige Zeit war mittlerweile vergangen, seit die beiden weg waren, und es dämmerte bereits. Doch als sie wieder im Krankenhaus ankamen, stürmten beide umgehend die Treppen zum 3. Stock hinauf, um zu erfahren, wie es Takeshi ging. Als sie die vielen Treppenstufen endlich hinter sich gelassen hatten, fanden sie sich in dem langen Flur wieder, in dem sich zahlreiche Türen links und rechts zu den unterschiedlichen Krankenzimmern befanden. Ganz hinten in der Ferne erblickten sie gleich sofort Takeshis Pokémon und ebenso einen Mann, der sich mit verschränkten Armen an die Wand lehnte. Natürlich rannten Jeff und Kira umgehend zu ihnen, woraufhin Moorabbel die beiden trotz Tränen in den Augen fröhlich anlächelte und ganz aufgeregt „Moor! Abbel, Moor, Moor!“ sagte. Jeff bückte sich infolgedessen nach unten und streichelte Moorabbel liebevoll am Kopf, während er sagte: „Hey, du bist ja ganz stürmisch, Moorabbel. Was ist denn mit dir? Es...es tut mir übrigens Leid, dass ich vorhin einfach davongelaufen bin...Das...war nicht richtig von mir.“ Moorabbel schüttelte daraufhin jedoch entschlossen den Kopf und knuffte Jeff liebevoll in den Arm, während es leise „Moor, Moor!“ vor sich hin brabbelte, was wohl so viel heißen sollte, dass es Jeff keinesfalls sauer war. Jeff atmete anschließend erleichtert aus und sagte: „Puh...Bin ich froh, dass du mir nicht böse bist, Moorabbel.“ „Nanu? Herr Doktor?“, fragte Kira indessen ziemlich verwundert, denn der Mann, der nahe der Pokémon an die Wand gelehnt stand, war der Doktor, der Takeshi operiert und auch umgehend die Wiederbelebungsmaßnahmen in die Wege geleitet hatte, als Takeshis Herz stehen geblieben war. Infolgedessen löste sich der Doktor aus seiner Haltung und stellte sich aufrecht hin, während Jeff wieder aufstand, ihn erwartungsvoll ansah und ganz nervös fragte: „Herr...Herr Doktor...Ist...ist Takeshi...?“ Obwohl Jeff mittlerweile wieder neuen Mut geschöpft hatte, steckte ihm ein tiefer Kloß im Hals, denn er vermochte es nicht, seinen Satz zu Ende zu sprechen, da ihm bereits bei dem Gedanken daran, dass Takeshi tot sein könnte, ganz flau im Magen wurde. Ganz angespannt und mit Schweißperlen auf der Stirn starrten Jeff und Kira den Doktor voller Erwartungen an, bis dieser plötzlich ein ernstes Lächeln aufsetzte und erwiderte: „Keine Sorge! Euer Freund ist nicht tot. Es ist uns gelungen, ihn mit dem Defibrillator wiederzubeleben. Es hat zwar so einige Stromstöße benötigt, aber...euer Freund hat mutig gekämpft und seinen Weg zurück ins Leben gefunden.“ „Wa...was?“, fragte Jeff nun ungläubig, woraufhin er und Kira sich verdutzt ansahen, wobei Kira zögerlich stammelte: „Das ist ja...“ „GROßARTIG!“, schrieen Jeff und Kira nur wenige Sekunden zeitgleich und nahmen sich überglücklich und voller Freude in den Arm, wobei sich Jeff die ein oder andere Träne nicht verkneifen konnte. „Pssst! Nicht so laut! Euer Freund braucht absolute Ruhe.“, verpasste der Doktor der Freude der beiden daraufhin jedoch sofort einen kleinen Dämpfer, was ihren fröhlichen Gemütszustand jedoch keinesfalls trübte. Nachdem sie sich aus ihrer schier endlosen Umarmung wieder gelöst hatten, zeigte Kira zufrieden lächelnd mit dem Daumen nach oben gerichtet zu Takeshis Pokémon und sagte: „Was für ein Glück. Danke, dass ihr alle bei ihm geblieben seid. Dass Takeshi überlebt hat, lag sicher auch daran, dass er eure Nähe gespürt hat.“ „Apropos Nähe...Wo seid ihr zwei eigentlich gewesen?“, fragte der Doktor nun ziemlich skeptisch und zudem auch mit einem leicht vorwurfsvollen Touch, woraufhin Jeff ganz enttäuscht den Kopf hängen ließ und erklärte: „Das...das ist alles meine Schuld...Als...als ich Takeshi sterben sah, da...da hab ich auf einmal Panik bekommen...Ich habe gar nicht mehr daran geglaubt, dass er noch überleben könnte...Deshalb bin ich davongelaufen...Es ist nicht Kiras Schuld. Er ist nur abgehauen, um mich zu suchen.“ Immer noch mit einem schlechten Gewissen starrte Jeff zu Boden, bis der Doktor ihm plötzlich auf den Kopf fasste und ihn ein bisschen durchwuschelte. Anschließend sagte er mit einem freundlichen Lächeln: „Entschuldige die Frage, das hätte ich mir eigentlich denken können. Du bist noch jung, und da erlebt man so etwas schreckliches nicht alle Tage. Ich kann dich schon verstehen.“ Fröhlich lächelnd sah Jeff daraufhin zum Doktor hinauf und bedankte sich. Während Kira noch glücklich darüber war, dass Takeshi überlebt hatte, gab es dennoch eine Frage, die ihm unter den Nägeln brannte. Mit ernster Miene sah er deshalb zum Doktor und fragte: „Ähm, darf ich Sie etwas fragen? Wie...wie geht es Takeshi jetzt?“ Der Doktor drehte sich infolgedessen zur Seite und schaute Kira ebenso ernst an, während er die Arme erneut verschränkte und erklärte: „Na ja...Sagen wir es so: Es geht ihm den Umständen entsprechend gut. Nichtsdestotrotz bleibt sein Zustand sehr kritisch. Wir konnten ihn zwar wiederbeleben, aber das heißt auch, dass sein Leben immer noch stark gefährdet ist. Deshalb bleibe ich auch bei der Aussage, die ich vor seinem Herzstillstand gemacht habe: Wenn er die Nacht heil übersteht, müsste er über dem Berg sein! Und bis dahin braucht er absolute Ruhe. Deshalb kann ich euch auch heute keine Besuchszeit mehr in seinem Zimmer einräumen. Und falls es mal wieder kritisch werden sollte, macht euch keine Sorgen! Wenn sein Herz-Kreislaufsystem Abnormitäten aufweisen sollte, wird das per Notfallsignal direkt so weitergeleitet, dass wir gleich zu ihm kommen und ihm helfen können.“ „Gut zu wissen. Haben Sie vielen Dank für alles.“, erwiderte Kira darauf erfreut und verneigte sich höflich, während Jeff angespannt durch die Glastür des Krankenzimmers schaute und leise stammelte: „Eine Nacht...Nur eine...einzige...Nacht...Das musst du durchstehen, Takeshi! Ich...ich glaube an dich.“ Der Doktor ging nun an unseren Freunden vorbei und neigte dann seinen Kopf leicht nach hinten, während er vorschlug: „Und ihr solltet euch am besten eine Unterkunft suchen! Ihr seid doch sicher Pokémon-Trainer, oder? Geht am besten ins Pokémon-Center, dort kriegt man als Trainer doch immer umsonst ein Zimmer für die Nacht.“ Kira schüttelte daraufhin jedoch entschlossen den Kopf und erwiderte: „Das ist zwar ein guter Vorschlag, aber wir bleiben lieber bei Takeshi. Wir wollen ihn nicht noch mal im Stich lassen. Und deshalb werden wir hier im Flur übernachten und ganz nah bei ihm bleiben, damit er spürt, dass wir ihn nicht allein lassen.“ „Ki...Kira?“, sagte Jeff daraufhin ganz beeindruckt von Kiras Einstellung, woraufhin er Jeff fröhlich anlächelte und meinte: „Den Fehler machen wir kein 2. Mal, stimmt’s, Jeff? Wir bleiben bei ihm.“ „Hahaha! Na klar bleiben wir bei ihm.“, erwiderte Jeff darauf ebenso entschlossen wie Kira, während der Doktor langsam losging und sagte: „Auch keine schlechte Idee. Das wird Takeshi sicher Kraft geben. Die Bänke hier im Flur sind allerdings nicht allzu bequem, wenn man vorhat, auf ihnen zu schlafen. Das ist euch hoffentlich klar. Ich werde euch später ein paar Decken bringen lassen.“ „Vielen Dank.“, sagten Jeff und Kira daraufhin zeitgleich und stellten sich innerlich genauso wie Takeshis Pokémon bereits auf die lange Nacht ein. Und diese folgte auch schon bereits wenige Stunden später. Obwohl sich alle fest vorgenommen hatten, die Nacht über wach zu bleiben, schlief einer nach dem anderen auf oder vor der Bank, die vor Takeshis Zimmer stand, ein. Nur einer nicht: Moorabbel! Als es bemerkte, dass es bereits mitten in der Nacht war und alle anderen eingeschlafen waren, setzte es sich über eine der wichtigsten Regeln des Krankenhauses hinweg. Trotz Verbot, Takeshis Zimmer zu betreten, machte Moorabbel leise die Tür zu seinem Krankenzimmer auf, ging hinein und schloss die Tür vorsichtig hinter sich. Anschließend trippelte es ganz schnell, aber dafür leise nach vorne, schob einen der Stühle neben Takeshis Bett und hopste auf ihn. Danach hielt es mit beiden Pfoten Takeshis rechte Hand fest und lehnte sich mit dem Oberkörper nach vorne, wobei es sich liebevoll an Takeshi schmiegte. Dabei schloss es langsam die Augen und murmelte kurz vorm Einschlafen vor sich hin: „Moor...Moor...abbel...“ Während Moorabbel also friedlich einschlief und sein Trainer zumindest rein äußerlich ebenso ruhig schlief, sah es in Takeshi jedoch ganz anders aus. Denn er hatte einen Traum, der ihm mehr oder weniger aufzeigte, dass er sich in einer mehr als schwierigen Lage befand. Mitten im Traum hatte Takeshi die Augen geschlossen, doch als er sie wieder aufmachte, war alles um ihn herum schwarz. „Wo...wo bin...ich?“, murmelte er erschöpft vor sich hin, während er sich ratlos umschaute. Doch ehe er sich lange umsehen konnte, tauchte auf einmal einige Meter von ihm entfernt sein Vater Norman auf, der in einem Lichtkegel stand. Mit verschränkten Armen und ernster Miene musterte er seinen Sohn nun, wohingegen Takeshi ganz verdutzt dreinschaute und ungläubig fragte: „Pa...Papa? Du hier? Ich...ich verstehe nicht...Was...was machst du hier?“ „Was ich hier mache? Das sollte ich besser dich fragen! Was ist los mit dir, warum kämpfst du nicht?“, entgegnete Norman daraufhin wutentbrannt, während Takeshi ganz verunsichert aussah und vor Schreck verstummte. Norman fuhr daraufhin mit ernstem Blick fort: „Ich dachte eigentlich, dass du Pokémon-Meister werden wolltest. Was ist aus deinem Traum geworden? Du wolltest mal ein besserer Trainer werden, als ich es bin...Weißt du das noch? Und unseren Arenakampf haben wir mittlerweile längst hinter uns, und da hast du mir eindeutig bewiesen, dass du bereits jetzt schon besser bist als ich. Du bist auf dem richtigen Weg...Willst du jetzt einfach aufgeben?“ „A...aber...Papa...ich, äh...Ich...Ich verstehe das alles nicht...Ich...ich tue doch mein Bestes. Ich fühle mich nur im Moment so...so ausgelaugt.“, versuchte Takeshi sich verzweifelt zu rechtfertigen, da er deutlich merkte, dass er aus irgendeinem Grund die Erwartungen seines Vaters nicht erfüllen konnte. Doch ehe Norman weiter darauf reagieren konnte, tauchte von rechts auf einmal ein weiterer Lichtkegel auf, in dem Jeff stand. „Je...Jeff?“, fragte Takeshi aufgrund dessen ganz verblüfft über das Erscheinen seines Freundes, doch auch er schien ihm nicht so ganz wohlgesinnt zu sein. „Was machst du eigentlich für Sachen, Takeshi? Du bist deinem größten Ziel so nahe...Und jetzt willst du alles hinwerfen? Nur weil gerade nicht alles so läuft, wie es auf deiner Reise laufen soll, heißt das noch lange nicht, dass du einfach aufgeben darfst.“, sagte Jeff nun in rauem Ton. „Aber...aber ich...ich verstehe nicht...“, äußerte sich Takeshi daraufhin unwissend, was er sagen sollte. Doch ehe er etwas erwidern konnte, erschien nun auch noch von links ein Lichtkegel, in dem Kira stand. Dieser stand ähnlich wie sein Vater mit verschränkten Armen da und sah Takeshi ernst an, bis er schließlich sagte: „Jeff und dein Vater haben Recht. Früher hast du gekämpft, wenn du dich für etwas eingesetzt hast, was du unbedingt erreichen wolltest. Du hast dich niemals unterkriegen lassen. Und jetzt? Willst du jetzt etwa einfach sterben und deinen großen Traum unerfüllt lassen?“ „Kira! Ich...ich...ich...“, erwiderte Takeshi darauf ebenso verständnislos wie schon bei seinem Vater und Jeff, bis er schließlich mutlos auf die Knie fiel und sich mit den Händen vom Boden abstützte. Innerlich schien Takeshi also völlig angespannt und verzweifelt zu sein. Während er von seinem Vater und seinen besten Freunden träumte, lag er mit einem ganz verbissenen Blick in seinem Krankenzimmer und sagte mitten im Schlaf ganz angestrengt: „Ne...nein...Ich...ich sterbe...nicht...Nie...niemals...nicht...jetzt...Ich hab doch...meinen...Traum noch nicht...erfüllt...“ Indes Takeshi weiterhin etwas unruhig schlief, bemerkte jedoch niemand, dass sich von außerhalb etwas näherte. Das Fenster in Takeshis Zimmer war bereits den ganzen Abend leicht geöffnet, damit stets frische Luft hineinkommen konnte. Zudem war es einer dieser Fenster-Typen, die sich, sobald man den Fenstergriff zum Öffnen umgelegt hat, nach links und rechts schieben lassen. Das Fenster selbst war bereits leicht geöffnet und somit nach links geschoben. Doch direkt von unterhalb des Fensters kam plötzlich eine dunkle, menschliche Silhouette emporgeschwebt, die in eine pechschwarz leuchtende Aura getaucht war. Es dauerte nicht lange, bis eine Hand in das Zimmer hineingriff und das Fenster ganz nach links schob, um es vollständig zu öffnen. Infolgedessen schwebte die Person wie durch Geisterhand durch das Fenster in den Raum hinein, bis sie schließlich wieder ganz langsam auf dem Boden landete. Die Person war ein Junge mit langen, weißen, zackigen Haaren. Dieser trug ein blau-weiß gestreiftes T-Shirt, darüber eine offene schwarze, kurze, eng anliegende Jacke und eine schwarze Hose. Während der Junge Takeshi mit ernster Miene ansah, wehten seine langen, weißen Haare aufgrund des Windes, der von draußen kam, ein wenig umher. Als die schwarz leuchtende Aura, die den Körper des Jungen umgab, allmählich verschwand, befestigte der Junge einen golden leuchtenden Stab, den er zuvor in der Hand gehalten hatte, an seiner Hose. Natürlich handelte es sich bei diesem Jungen um keinen geringeren als Tojo. Mit langsamen Schritten trat dieser nun näher an das Krankenbett heran, wobei er mit einem ernsten Blick auf Takeshi herabsah, der aufgrund seines Traumes schweißgebadet und ganz angespannt den Kopf umherschüttelte. Spöttisch lächelnd sagte Tojo aufgrund dessen: „Hehehe...Qualen stehen dir gut zu Gesicht, Takeshi. Allerdings...nur wenn ich sie dir zufüge. Hm?“ Ziemlich verwundert schaute Tojo nun zu Moorabbel herüber, das Takeshis Hand immer noch ganz fest umklammerte. Sichtlich genervt ging er daraufhin langsam um das Bett herum, während er sagte: „Wie ich sehe, haben wir einen unerwünschten Gast. Wenn du gestattest, werde ich mich seiner entledigen.“ Kaum war Tojo bei Moorabbel angekommen, holte er auf einmal wieder seinen Poké-Stab hervor und nahm ihn in die rechte Hand. Anschließend legte er seine linke, geöffnete Handfläche auf Moorabbels Rücken, woraufhin sein goldener, antiker Poké-Stab zu leuchten begann. In nur Sekundenbruchteilen teleportierte sich Tojo auf diese Weise zusammen mit Moorabbel in den Flur, in dem auch die anderen ganz tief schliefen. Im Flur angekommen, legte er Moorabbel vorsichtig auf Jeffs Schoß ab, um niemanden aufzuwecken. Nachdem er dies getan hatte, teleportierte er sich mit Hilfe seines Stabs wieder zurück in Takeshis Krankenzimmer, wo er nun mit Takeshi alleine war. Mit dem Rücken dem Fenster gegenüber stehend und mit einem diabolischen Lächeln auf Takeshi herabschauend, sagte er nun: „Gut. Jetzt sind wir endlich unter uns.“ Tojo befestigte nun wieder seinen Stab an seiner Hose, woraufhin er Takeshi mit einem bitterbösen Blick ansah und sagte: „Tss...Du Bastard! Ich durchschaue dich...Glaubst du allen Ernstes, du könntest dich einfach so aus dem Leben davonstehlen? Als dein Herz stehen geblieben ist, habe ich gespürt, wie deine Aura schwindet. Bis sie schließlich kurzzeitig...vollständig erloschen ist. Du elender Narr! Hast du überhaupt jemals darüber nachgedacht, was ich dir in der Urzeithöhle gesagt habe, nachdem der Kampf mit Kyogre endlich überstanden war? Ich habe dir gesagt, dass du am Leben bleiben sollst. Tse...Und was machst du? Springst einen Abhang hinunter und wärst dadurch fast gestorben. Weißt du eigentlich, was für ein Idiot du bist? Du weißt doch ganz genau, dass ich der einzige bin, der dich töten darf...Hörst du? Ich werde es sein, der dich erledigen wird. Und bevor das nicht geschehen ist, hast du weder durch das Einwirken von anderen Personen noch durch dämliche Zufälle, wie diesen Sturz, zu sterben, kapiert? Seit ich in dieser Welt existiere, habe ich nur Demütigungen und Erniedrigungen erfahren...Sowohl durch Shio als auch durch dich. Doch du bist der schlimmste...Egal, ob bei unserem Kampf im Blütenburgwald, in der Granithöhle, in der Nähe von Malvenfroh City, in dem verfluchten Dorf oder in der Nähe von Seegrasulb City...Jedes Mal hast du mich besiegt und erniedrigt, indem du die Regeln des Evil Pokémon-Games missachtet und gebrochen hast...Für dich mag es vielleicht komisch klingen, aber...Du hättest mich nach einer Niederlage töten müssen. So verlangt es das Gesetz des Evil Pokémon-Games. Diese Regel hat damals jahrelang mein Leben mitbestimmt. Aber weil du mich immer wieder verschont hast...hast du meinen Stolz und meine Würde mit Füßen getreten. Und das...IST UNVERZEIHLICH! Anfangs wollte ich nur gegen dich kämpfen, weil ich ahnte, dass du stark bist...Aber meine erste Niederlage gegen dich hat mich so rasend gemacht, dass ich in dieser Welt fürs erste nur ein Ziel vor Augen hatte: dich in einem Evil Pokémon-Game zu besiegen und zu töten. Aber ich bin jedes Mal...ohne Ausnahme...an diesem Ziel gescheitert. Rrrhhh...Aber trotzdem...gebe ich nicht auf. Ich gebe niemals auf, hörst du? Und genau deshalb sagte ich dir in der Urzeithöhle, dass du am Leben bleiben sollst, egal, was passiert. Nur aus diesem Grund habe ich dir mehrmals das Leben gerettet. Ich würde es mir nie verzeihen, wenn du sterben würdest, ohne dass ich dein Schicksal in den Händen hielt. Denn dann hätte ich ein Ziel, das mein Leben lang unerreichbar sein würde. Aber mit der Warterei ist bald Schluss...Mit deinem übertriebenen Selbstvertrauen und deinem Übermut läufst du ganz offensichtlich oft genug Gefahr, zu sterben. Aber keine Sorge! Ich werde deinem kläglichen Leben bald ein Ende setzen. Denn mein ultimatives Spiel hat bereits begonnen. Ich habe immer einen Plan, wie ich dich zur Strecke bringen kann. Hehehe...Und glaub mir! Zu meinem ultimativen Spiel gehören mehr als genug Pläne. Dazu gehörte auch, dass ich mich in deine Beziehung zu Team Aqua einmische. Zwar muss ich zugeben, dass dies ziemlich schief gelaufen ist und ich durch diesen Nichtsnutz Adrian, den ich aus dem Weg geräumt habe, geradezu gezwungen war, dir Kyogre in die Hände zu spielen, aber...Mein Kopf ist voller Pläne. Und in meinem ultimativen Spiel...gibt es das Wort ‚Fehlschlag’ nicht...Hehehe...Das heißt im Klartext: Dein Tod durch Pikachus und meine Hände ist vorprogrammiert. Du kannst deinem Schicksal nicht entrinnen. Aber um sichergehen zu können, dass mein ultimatives Spiel so fortgesetzt werden kann, wie geplant, musst du weiterleben! Und da dein jämmerliches Leben durch deine Verletzungen auf Messers Schneide steht, bin ich leider erneut gezwungen, es wieder mal zu retten. Aber du weißt ja...Der Zweck heiligt die Mittel. Auch wenn ich dir erneut das Leben rette, was meinem Ziel gegenüber nur allzu paradox erscheint...so ist es dennoch nur aus Eigennutz. Denn schließlich will ich ja, dass du mir hier nicht wegstirbst, damit ich dich bald selbst ins Nirwana schicken kann. Also, beginnen wir mit der lästigen Prozedur!“ Ganz langsam nahm Tojo nun wieder seinen Poké-Stab in die linke Hand. Anschließend hielt er seine rechte, geöffnete Handfläche nach vorne, die er etwas angespannt grummelnd ansah. Nur kurze Zeit später rammte er sich selbst urplötzlich die Spitze seines Poké-Stabs in die rechte Hand, wodurch die Handinnenfläche stark zu bluten begann. „Kh, kh...Gh, gh...Damit...wäre der erste Schritt getan...“, ächzte Tojo nun leise vor sich hin, woraufhin er sowohl seine rechte als auch seine linke Hand nach vorne ausstreckte. Den Poké-Stab in der linken Hand hielt er dabei seitlich, sodass die Spitze auf die verwundete, rechte Hand zeigte. Daraufhin erstrahlte der Poké-Stab plötzlich in einem gleißenden Licht, das sich anschließend auf die rechte Hand übertrug. Tojos rechte Hand war also in ein helles Licht getaucht, bis er seine verwundete Hand plötzlich zu einer Faust ballte, sodass durch die schmalen Lücken Blut auf sein Handgelenk und seinen Unterarm lief. Während er das tat, sagte Tojo ganz angestrengt: „Gh, gh...Bannsiegel der Kategorie 4 aufheben! Beginne mit der potenziellen Freisetzung meiner Kräfte!“ Just in diesem Moment erstrahlte das helle Licht an dem Poké-Stab und an Tojos verwundeter, rechter Hand ein letztes Mal. Doch während das Licht des Stabs erlosch, wandelte sich das Licht an seiner rechten Hand nur in ein mysteriöses, dunkles, schwarz-violett leuchtendes Licht um. Mit seiner linken Hand befestigte Tojo seinen Stab indes wieder an seiner Hose, um anschließend mit seiner freien, linken Hand sein rechtes Handgelenk zu umschließen und ihm mehr Halt zu geben. Die magische Energie, die er in seiner rechten Hand bündelte, war nämlich nur sehr schwer zu kontrollieren. Nachdem er sich einige Augenblicke lang ganz ruhig konzentriert hatte, streckte er auf einmal seine rechte Handinnenfläche nach vorne aus, sodass er Takeshi fast berührte, wobei seine Finger zitternd vor Anstrengung nach oben gerichtet waren. Nur kurze Zeit später übertrug sich schließlich die dunkle Aura, die Tojos rechte Hand umgab, auf Takeshis Körper und umgab diesen für mehrere Sekunden. Als die Aura um Takeshis Körper letztlich erlosch, nahm auch sein angespannter Zustand, der durch seinen Traum hervorgerufen worden war, ein Ende. Kurz darauf erlosch auch das dunkle Licht um Tojos rechte Hand. Ganz erschöpft keuchte Tojo daraufhin vor sich hin und sagte ächzend: „Hh...Hh...Hh...Hh...Kh, kh...Gaahh...Gh, gh...Ahh, mein...mein Körper...ich...ich zittere am ganzen Leib. Ahh...Hh...Hh...Ta...Takeshi! Ich...ich habe einen Teil meiner Lebensenergie mit Hilfe meines Poké-Stabs auf dich übertragen. Deine...deine Verletzungen, selbst wenn es innere sind, müssten dadurch...ge...geheilt sein. Hh...Hh...So etwas mache ich...nie wieder, hörst du? Pass also auf deinen scheiß Körper auf, bis wir uns wiedersehen! Denn nur ich werde ihn...zertrümmern und deine Seele zum Teufel jagen. Hehehe...Gaahh! Ver...verdammt! Die...dieses Bannsiegel zu lösen, hat...hat mich mehr Energie gekostet, als ich erwartet habe...Heilungsmagie scheint wohl...gh, gh...eine der anspruchsvollsten und energieaufwendigsten Magietechniken zu sein...Ahh...Also dann...Ich...ich werde mich dann zurückziehen. Und pass in Zukunft besser auf dich auf...bis wir uns wiedersehen!“ Tojo drehte sich nun um und war gerade im Begriff, das Krankenzimmer wieder durch das Fenster zu verlassen. Doch da schlug auf einmal Tojos Poké-Stab aus. Wie wild begann er in hellem Licht zu erstrahlen und wackelte dabei sogar wie durch Geisterhand. Als Tojo dies bemerkte, sagte er ganz geschockt: „Der...der Stab...Ich...ich spüre etwas. Hier in diesem Raum ist eine mächtige Präsenz...Aber...Takeshi kann es nicht sein, er schläft schließlich. Rrhh...Das letzte Mal, als mein Stab so heftig reagiert hat, war, als ich Kyogre zum ersten Mal in seinem versteinerten Zustand gesehen habe. Was ist es diesmal? Wieder ein Pokémon? Nein, das kann eigentlich nicht sein...Ich habe Moorabbel nach draußen teleportiert, außerdem schläft es ebenfalls. Oder ist es vielleicht ein Gegenstand? Nanu?“ Just in diesem Moment spürte Tojo, wie der Stab sich regelrecht von selbst in eine bestimmte Richtung bewegen wollte. Diesem Fluss des Stabs gab er nach, wodurch er direkt auf einen Tisch neben Takeshis Krankenbett zuging. Auf diesem lagen Takeshis Klamotten und sein Rucksack, den er immer auf seiner Reise trug. Da der Stab offensichtlich auf etwas hinwies, das sich in dem Rucksack befand, öffnete Tojo diesen und griff hinein. Die Energie, die von dem Gegenstand ausging, den Tojo spürte, leitete ihn, sodass er ihn aus dem Rucksack herausnahm, ohne auch nur hineinsehen zu müssen. Als Tojo schließlich ansah, was er in der Hand hielt, konnte er seinen Augen nicht trauen, weswegen er ganz geschockt sagte: „Was? Ein...ein...Donnerstein? Wo...woher hat er den denn? Wie kommt diese Ratte an einen so seltenen Stein? Hm...Obwohl...Eigentlich gar nicht so schlecht. Takeshi?“ Obwohl er ganz genau wusste, dass Takeshi fest schlief, schaute Tojo ihn daraufhin an und fuhr mit einem erheiterten Lächeln fort: „Hehehe...Wenn du gestattest, werde ich diesen Donnerstein hier mitnehmen. Ich glaube kaum, dass du für ihn Verwendung hättest. Ganz im Gegensatz zu mir...Denn ein Pikachu entwickelt sich nur...mittels eines Donnersteins weiter. Hahaha! Vielen Dank für das Geschenk, hehehe...Du würdest es wahrscheinlich als Diebstahl ansehen, wenn ich diesen kleinen, hübschen Stein hier mitnehme...Ich, hingegen, sehe es als kleine Gegenleistung dafür, dass ich dir etwas von meiner Lebensenergie abgegeben habe. Ich denke, das ist ein fairer Handel...Hehehe...Ahahahahaha! Vielleicht wird dieser Evolutionsstein eines Tages unserer Rivalität ein überraschendes Ende bereiten, hehehe...Und wenn du dann zusammen mit Moorabbel hopsgehst, hab ich mich gerächt. Ich freue mich schon auf den Tag. Hehehe...“ Nur kurze Zeit später erstrahlte Tojos Poké-Stab schließlich in einem hellen Licht, durch das er wie immer einfach so davon teleportiert wurde. Wieder einmal hat sich gezeigt, dass Tojo imstande ist, mit Hilfe seines Poké-Stabs immer mehr Magietechniken zu erlernen und anzuwenden. Auf diesem Wege hat Tojo unserem Held Takeshi also erneut das Leben gerettet, obwohl Takeshi sein erklärter Todfeind ist. Was genau bezweckt Tojo damit? Ist es wirklich nur der Wunsch, Takeshi mit eigenen Händen umzubringen, der ihn beflügelt? Und wie sieht die nächste Etappe seines sogenannten „ultimativen Spiels“ aus? Wird der Donnerstein, den Tojo Takeshi gestohlen hat, vielleicht eine entscheidende Rolle dabei spielen? Fragen über Fragen, die nur die Zukunft zu beantworten weiß. Wir alle können nur hoffen, dass Takeshi durch Tojos Ritualzauber tatsächlich wieder gesund wird und er allen zukünftigen Gefahren, die durch Tojo auftreten mögen, trotzen kann. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)