Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 173: Die Zukunft? Ungewiss! ----------------------------------- Das letzte Mal bei Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer erlebten unsere Freunde eine böse Überraschung. Als Jeff das Essen vorbereitete, begutachtete Takeshi in Ruhe seine 8 Orden, bis jedoch auf einmal ein wildes Isso auftauchte und ihm seine Orden-Schatulle zum Spaß klaute. Wie von der Tarantel gestochen, rannte Takeshi Isso hinterher, bis diese Hetzjagd darin gipfelte, dass Isso einen Abhang hinunterzustürzen drohte. Hilfsbereit und mutig, wie er nun mal ist, sprang Takeshi hinterher und schützte Isso mit seinem Körper, während er etwa 60 Meter den recht steilen Abhang nach unten rutschte. Unten angekommen, schlug er so doll mit dem Kopf auf, dass er kurze Zeit später bewusstlos zusammenbrach. Umgehend war Kira danach mit Moorabbel, Panzaeron und Schwalboss aufgebrochen, um Takeshi ins nächstgelegene Krankenhaus zu bringen, wohingegen Jeff allein zurückblieb. Seit Takeshis folgenschwerem Sturz waren 3 Stunden vergangen. Kira hatte glücklicherweise davon profitiert, dass sich das Krankenhaus am Stadtrand befand, welcher am schnellsten zu erreichen war. In den 3 Stunden hatte es Jeff auch endlich geschafft, allein ohne ein Flug-Pokémon zu dem Krankenhaus zu gelangen. Drinnen angekommen, bekam er die Auskunft, dass sich Takeshi in einem gesonderten Bereich im 3. Stock aufhalten würde. So schnell er konnte, rannte Jeff schließlich die Treppen nach oben, bis er sich anschließend in einem sehr langen Flur wiederfand, in dem er von weitem Moorabbel, Schwalboss und Kira auf einer Bank sitzend erblickte. Ganz langsam ging er schwer keuchend auf die drei zu, da er den ganzen Weg gelaufen war und ihm aufgrund der enormen Anstrengung sogar bereits übel war. Erst als Jeff neben ihnen stand, bemerkten die drei ihn, da sie zuvor wie gebannt auf das Ende des Flures gestarrt hatten, wo sich eine große Tür befand, über der rot leuchtend „Operationssaal“ geschrieben stand. „Jeff, da bist du ja. Ein Glück. Bin ich froh, dass du sicher hierher gefunden hast.“, meinte Kira nun erleichtert, indes Jeff vor Erschöpfung den Oberkörper nach unten richtete und sich mit den Händen auf seinen Knien abstützte. Während ihm unaufhörlich Schweißtropfen von der Stirn und der Nase nach unten auf den Boden tropften, sagte er angestrengt atmend: „Hh...Hh...Hh...Ah! Ta...Takeshi...Was...was ist mit ihm? Wo...Hh...Hh...ist er?“ Kira verschränkte daraufhin seine Arme und warf einen ernsten Blick auf das Ende des Flures, während er erklärte: „Takeshi ist im OP. Als wir hier ankamen und sich einer der Ärzte Takeshi ansah, meinte er, dass es wohl sehr schlimm sei. Seit mehr als 2 Stunden wird er jetzt operiert. Rrrhhh, rrhh...“ Jeff sah daraufhin ganz erschrocken aus und fragte zögerlich: „Wa...warum grummelst du so? Kira...Weißt du...wie seine Chancen stehen?“ Kira schloss daraufhin jedoch die Augen und schüttelte ratlos den Kopf, während er erwiderte: „Leider nicht. Allerdings hat mir eine der Krankenschwestern anvertraut, dass es...dass es...um...Leben und Tod geht.“ Sichtlich geschockt fiel Jeff nun auf die Knie und stützte sich mit seinen Händen vom Boden ab, wobei er fassungslos nach unten sah und sagte: „Ahh...Nein...nein...Das...das darf doch nicht wahr sein...Was...was ist, wenn...wenn Takeshi stirbt? Wie...wie sollen wir das seinen Eltern beibringen? Ich...ich...*schluchz*“ Jeff, der es vor lauter Verzweiflung nicht weiter aushielt, liefen nun unaufhörlich die Tränen. Voller seelischem Schmerz weinte er, bis Moorabbel ihn auf einmal in den Arm nahm, wobei es selbst mit tränenüberlaufenem Gesicht sagte: „Moor...Moorabbel...“ Jeff kniff daraufhin die Augen zusammen und sagte mit zitternder Stimme: „Oh...Moor...abbel...Kh, kh...Für dich...für...dich muss es am schlimmsten sein! Takeshi ist dein Trainer. Und niemand von uns...kennt ihn länger und besser als du...“ Während Schwalboss die beiden Trauernden, selbst mit den Tränen ringend, mitleidig ansah, bückte sich Kira nun zu den zweien herunter und fasste sie an die Schultern, während er mit einem sanften Lächeln sagte: „Hey, ihr zwei! Reißt euch zusammen! Takeshi braucht uns jetzt. Ihr dürft nicht so tun, als wenn es schon zu spät wäre! Habt Kraft, glaubt an ihn! Wenn wir an ihn glauben, dann wird er das überstehen, ganz sicher...Er wird überleben, hört ihr? Er schafft das.“ Jeff und Moorabbel ließen daraufhin langsam wieder voneinander ab, und Jeff rieb sich die Tränen aus den Augen, während er schniefend antwortete: „Ja, du...du hast Recht, Kira. Takeshi wird ganz bestimmt überle...Ah!“ Just in diesem Moment öffnete sich auf einmal die Tür, die zum Operationssaal führte. Umringt von mehreren Krankenschwestern und dem Doktor, wurde der Operationstisch, auf dem Takeshi mit Patientenkleidung in bewusstlosem Zustand lag, langsam nach vorne gerollt. Als die Krankenschwestern den Tisch vorsichtig auf eines der freien Krankenzimmer zusteuerten, sprangen Jeff, Kira, Moorabbel und Schwalboss umgehend auf und rannten zu ihnen. Voller Sorge schaute Jeff Takeshi an und fragte: „Was ist mit ihm? Wie geht es Takeshi?“ „Moor! Mooor!“, sagte Moorabbel daraufhin auch ganz besorgt, während es Takeshis Hand anfasste. Der Doktor - ein Mann Mitte 40, der einen weißen Kittel trug, graue, hochstehende Haare und einen schwarz-grauen Schnurbart hatte - räusperte sich nun einmal und sagte anschließend leise, aber mit ernster Miene: „Nicht so laut! Der Patient braucht unbedingt Ruhe. Bitte geduldet euch einen Moment!“ Zunächst öffnete eine der Krankenschwestern das nächstgelegene Krankenzimmer, woraufhin die anderen den OP-Tisch ganz langsam hineinrollen konnten. Drinnen angekommen, legten sie Takeshi ganz vorsichtig in das Bett und schlossen ihn an mehrere Geräte, darunter ein Beatmungsgerät und ein EKG, an. Die Tür zu dem Zimmer war bis auf den Türrahmen aus Glas, sodass man mitten in das Zimmer hineinsehen konnte. Nachdem eine der Krankenschwestern die Tür geschlossen hatte, wandte sich der Doktor Jeff und Kira zu, wobei Kira ihn angespannt ansah und fragte: „Also, Herr Doktor...Wie steht es um Takeshi? Wie ist die Operation verlaufen?“ Der Doktor musterte Jeff und Kira daraufhin mit ernsten Blicken und erklärte: „Nun ja...Fürs erste ist die Operation gut verlaufen. Allerdings kann ich noch nicht voraussagen, ob vielleicht noch weitere Eingriffe nötig sein werden.“ „Wie? Was soll denn das heißen? Steht es so schlecht um Takeshi?“, fragte Jeff nun sichtlich nervös, worauf der Doktor erwiderte: „Was er an Verletzungen davongetragen hat, ist beträchtlich. Äußerlich mag er zwar nur einige Schürfwunden haben, aber die innerlichen Schäden seines Körpers sind größer, als wir erwartet haben. Nicht nur, dass er sich zahlreiche Prellungen zugezogen hat, er hat sich sogar einige Rippen gebrochen, wodurch ihm das Atmen extrem schwer fallen wird. Daher verwenden wir auch vorsichtshalber ein Beatmungsgerät...“ Jeff schaute daraufhin ganz geschockt nach unten und sagte zögerlich: „Oh nein...Armer Takeshi...Aber er wird wieder gesund, oder? Bitte sagen Sie mir, dass er wieder gesund wird, Doktor!“ Der Doktor schloss infolgedessen jedoch mit nachdenklicher Miene seine Augen und erwiderte: „Es tut mir Leid, aber versprechen kann ich euch nichts. Das größte Übel kommt nämlich noch.“ „Wa...Was? Wie meinen Sie das?“, fragte Kira nun verunsichert, bis der Doktor schließlich erklärte: „Was ich eben an Verletzungen erwähnt habe, ist noch das kleinere Übel. Der Kleine hat sich bei seinem Sturz eine sehr schwere Kopfverletzung zugezogen. Nicht nur, dass er ein Blutgerinnsel im Kopf hat, das den geregelten Durchblutungszyklus stört. Er hat auch zahlreiche Hirnblutungen davongetragen, die nur schwer zu stillen waren. Vorerst konnten wir die Blutungen stoppen, aber ich weiß nicht, ob dieser Zustand auch von Dauer sein wird. Es tut mir wirklich Leid, euch das sagen zu müssen, Kinder, aber...Er ist noch in einem sehr kritischen Zustand. Ich denke, nur wenn er die nächste Nacht heil übersteht, wird er bald über dem Berg sein.“ Während Jeff sich nun entsetzt auf die Bank setzte und sich die Handflächen aufs Gesicht legte, schaute Moorabbel enttäuscht nach unten und stammelte traurig: „Abbel! Moor...“ Kira sah indessen ganz verbissen aus und sagte: „Gh, gh...Und...und wie steht es mit Besuchen? Dürfen wir bei ihm sein?“ „Genau. Dürfen wir zu ihm?“, fragte Jeff daraufhin zusätzlich noch, als er wieder aufstand und den Doktor erwartungsvoll ansah. Der Doktor schaute daraufhin ziemlich nachdenklich aus und erwiderte nach einigem Zögern: „Na ja...Puh...Er braucht nach dieser Anstrengung erst einmal Ruhe. Wenn ich ehrlich bin, dürfte niemand zu ihm, zumindest heute nicht.“ „Was? Aber Herr Doktor, ich bitte Sie...Er braucht uns jetzt in dieser Situation. Wir können ihn nicht allein lassen, das würde er spüren.“, warf Kira entschlossen ein, während er, Jeff, Moorabbel und Schwalboss den Doktor erwartungsvoll ansahen. Dieser bekam daraufhin ein schlechtes Gewissen und meinte: „Hm...Lasst ihn erst einmal 2 Stunden schlafen, in Ordnung? Danach räume ich euch eine kurze Besuchszeit von 5 Minuten ein. Länger geht es aber wirklich nicht, er braucht Ruhe.“ „Hahaha! Dankeschön.“, sagten Jeff und Kira daraufhin zeitgleich voller Freude und Erleichterung und setzten sich anschließend wieder auf die Bank. Der Doktor begab sich anschließend noch einmal in den Operationssaal und kam kurze Zeit später mit Takeshis Klamotten und seinem Rucksack in den Händen wieder heraus. Diese hielt er dann Kira hin und sagte: „Hier, die Sachen eures Freundes! Ich komme in 2 Stunden wieder, dann dürft ihr euren Freund kurz sehen. Bis später.“ Nachdem der Doktor gegangen war, sah Kira Takeshis Kleidung nachdenklich an, während Jeff die Augen schloss und enttäuscht sagte: „Oh Mann...Ich bin zwar froh, dass der Doktor bei uns eine Ausnahme macht...Aber jetzt müssen wir erst mal warten! Ich hoffe so sehr, dass Takeshi wieder gesund wird...Er muss einfach...Stimmt’s, Kira? Kira?“ Jeff schaute Kira nun fragend an, doch dieser hielt einige Augenblicke inne. Erst als Jeff „Hey, Kira! Was hast du?“ fragte, erwiderte dieser darauf: „Ich musste grad an was denken. Jetzt, wo ich Takeshis Kleidung in den Händen halte, ist mir aufgefallen, dass außer Moorabbel und Schwalboss keines von Takeshis Pokémon über den Unfall Bescheid weiß. Wir müssen sie über die momentane Situation aufklären!“ „Aber wäre das nicht eine große Belastung für sie? Ich meine, für uns ist es auch schon schwer genug.“, hatte Jeff einen Einwand, doch Kira schloss daraufhin die Augen und schüttelte entschlossen den Kopf, während er erklärte: „Nein, das wäre ein Risiko. Auch wenn wir noch so sehr hoffen, dass Takeshi wieder gesund wird...Wir müssen auch mit dem schlimmsten rechnen! Und wenn Takeshi...*schluck* sterben sollte, dann...dann würden Pudox, Voltenso, Bisasam und Feurigel uns das nie verzeihen, weil wir ihnen vorher nichts gesagt haben. Sie haben ein Recht darauf, es jetzt zu erfahren.“ Jeff musste daraufhin einmal schwer schlucken und meinte anschließend: „So gesehen...hast du Recht. Gut...Wer sagt es ihnen?“ „Mach dir mal keinen Kopf! Dir geht es schon dreckig genug, ich übernehme das.“, legte sich Kira daraufhin fest und löste einen Pokéball nach dem anderen von Takeshis Hose. Anschließend hielt er alle 4 Pokébälle nach vorne und sagte: „Los, kommt raus!“ Mit grellen Blitzen kamen nun Pudox, Voltenso, Bisasam und Feurigel zum Vorschein, die sich infolgedessen ziemlich überrascht umsahen, da sie nicht damit gerechnet hatten, in einem Krankenhaus gerufen zu werden. „Bi? Bisaaa?“, fragte Bisasam nun sichtlich verwundert, als es immer und immer wieder von einer Seite zur anderen schaute. Nachdem die Krankenschwestern, die Takeshi in sein Krankenzimmer gebracht hatten, aus dem Zimmer herauskamen und weggingen, stützte Kira im Sitzen seine Ellenbogen auf seinen Knien ab, wobei er seine Hände ineinander verschränkt nah an seinen Mund hielt und mit ernster Miene sagte: „Pudox, Voltenso, Bisasam, Feurigel! Hört mir jetzt bitte gut zu! Das, was ich euch jetzt sagen werde, wird ein Schock für euch sein. Aber wir haben keine Berechtigung dazu, euch etwas vorzuenthalten. Ihr wundert euch sicher, warum wir hier in einem Krankenhaus sind...“ Nachdem Kira diesen letzten Satz gesagt hatte, schaute Feurigel zufällig in die Richtung von Takeshis Krankenzimmer, wo es ihn in seinem Bett liegen sah. Obwohl es Kira, wie die anderen auch, aufmerksam zugehört hatte, konnte es nicht anders, als erschrocken „Feu! Feurigel!“ zu sagen und auf Takeshis Krankenzimmer zu zeigen. Als Pudox, Voltenso und Bisasam anschließend in die Richtung blickten, in die Feurigel zeigte, machte sich auf ihren Gesichtern ein tiefer Schock breit. „Puuu? Pu...Pudox...“, schrie Pudox nun schockiert auf, woraufhin Voltenso ebenso ganz entsetzt „Vol? Vol...Volten...so...“ hauchte. Bisasam, hingegen, rief völlig fassungslos: „Biiisaaa?“ Entsetzt standen sie mit zitterndem Körper da, während Kira erschrocken feststellte, dass sie Takeshi bereits ins Auge gefasst hatten, noch ehe er ihnen erzählen konnte, was geschehen war. Angespannt biss er sich anschließend in die Lippe und fuhr dennoch fort: „Takeshi...er hat...einen Unfall gehabt. Bei dem Versuch, ein wildes Isso zu schützen, das einen Abhang hinunterzustürzen drohte, hat er sich bei einem tiefen Sturz sehr schwer am Kopf verletzt. Der...der Arzt weiß nicht...ob er durchkommen wird. Tatsache ist, dass er die kommende Nacht überstehen muss, damit er außer Lebensgefahr kommt...“ Nachdem Kira seine Worte zu Ende gesprochen hatte, rissen Takeshis Pokémon ihre Augen fassungslos auf. Feurigel und Bisasam wollten es nicht wahrhaben und schüttelten, den Tränen nahe, ungläubig den Kopf. Bisasam schaute infolgedessen zu Takeshis Krankenzimmer und fuhr sofort eine seiner Ranken aus, um die Türklinke zu öffnen. Doch ehe es dies tun konnte, sprang Kira auf und hielt Bisasams Ranke fest, wobei er eindringlich erklärte: „Halt, nein! Ihr dürft da nicht rein! Der Doktor hat gesagt, dass Takeshi erst einmal 2 Stunden in Ruhe schlafen soll. Danach will er uns eine Besuchszeit von 5 Minuten geben. Bitte haltet euch daran! Es ist nur zu Takeshis Bestem.“ Mit tränenüberlaufenem Gesicht erwiderte Bisasam darauf zögerlich „Bi...Bi-Bi...sa...“, bis es seine Ranke schließlich wieder einfuhr, woraufhin Moorabbel ihm tröstend auf den Rücken fasste und sagte: „Moor...Moorabbel!“ Kira lehnte sich derweil an eine der Wände, verschränkte die Arme und meinte mit nachdenklicher Miene: „Wir können nur warten...“ Und so blieb unseren Freunden also nichts weiter übrig, als die Zeit abzusitzen, in der sie nur warteten und warteten und nochmals warteten. Die 2 Stunden kamen ihnen dabei wie eine halbe Ewigkeit vor, fast schon wie ganze Tage. Immer wieder kreisten ihre Gedanken nur darum, ob Takeshi alles heil überstehen würde, während sie völlig unbewusst ständig im Flur auf und ab gingen, sich wieder auf die Bank setzten, um kurze Zeit später erneut aufzustehen und dem Drang nach Bewegung nachzugeben. So verging die Zeit, bis schließlich die grässlichen 2 Stunden voller Sorge vorbei waren. Der Doktor, der Takeshis Operation durchgeführt hatte, kam fast auf die Minute genau in den Flur des 3. Stocks. Als er bei unseren Freunden ankam, schaute er sie sanft lächelnd an und meinte: „Ihr seid wohl echte Freunde, was? Ihr seht mir nicht so aus, als hättet ihr in den 2 Stunden auch nur einen Schritt aus diesem Flur gewagt. Also gut...Seid ihr soweit?“ Kira und Jeff mussten daraufhin schwer schlucken, nickten dem Doktor dann aber entschlossen zu, woraufhin dieser die Türklinke zu Takeshis Krankenzimmer nach unten drückte. Als er jedoch noch einmal einen prüfenden Blick nach hinten warf, bemerkte er, wie sich Takeshis Pokémon in Reih und Glied hinter Jeff und Kira aufgestellt hatten. Mit ernster Miene bemerkte er infolgedessen: „Es tut mir Leid, aber Pokémon sind hier drinnen nicht erlaubt. Sie haben zwar das Recht, sich im Krankenhaus aufzuhalten, aber zu Besuchszeiten für Schwerverletzte kann ich sie nicht zulassen.“ „Waaas? Aber es sind Takeshis Pokémon...“, sagte Jeff nun entsetzt, während Takeshis Pokémon ganz geschockt aussahen. Kira und Jeff warfen ihnen daraufhin einen mitleidigen Blick zu, während der Doktor seine Anordnung noch bekräftigte: „Auch wenn man sich noch so sehr mit Pokémon versteht. Da wir Menschen uns nicht richtig mit Pokémon verständigen können, ist ihr Verhalten nicht vorhersehbar. Deshalb muss jedes Risiko ausgeschlossen werden! Vorschrift ist nun mal Vorschrift.“ „Verstehe...“, erwiderte Kira daraufhin seufzend und unwissend, was er dagegen noch hätte sagen sollen. Jeff schaute den Doktor indessen jedoch ganz entschlossen an und forderte: „Bitte! Bitte, Herr Doktor! Lassen sie wenigstens Moorabbel mit rein!“ „Moor?“, fragte Moorabbel nun sichtlich verwundert, warum ausgerechnet es selbst als einziges Pokémon mit ins Krankenzimmer sollte. Jeff zeigte derweil mit dem Finger auf Moorabbel und erklärte: „Moorabbel ist Takeshis erstes Pokémon gewesen. Er hat es von dem berühmten Professor Birk bekommen, als es noch ein kleines Hydropi war. Seitdem ist fast 1 Jahr vergangen, und die beiden sind in all der Zeit durch dick und dünn gegangen. Bitte, Herr Doktor! Wenn es jemand verdient hat, Takeshi in diesen 5 Minuten sehen zu dürfen, dann ist es Moorabbel.“ „Nun ja...“, grummelte der Doktor daraufhin mit schlechtem Gewissen, als er schließlich in Moorabbels erwartungsvolle Augen schaute, bis er letztendlich nickte und sein Einverständnis gab: „Na gut, ausnahmsweise. Aber sowohl für euch beide als auch für Moorabbel gelten absolute Ruhe. Ihr dürft zwar zu Takeshi sprechen, aber nur leise. Habt ihr das verstanden?“ „Ja!“, entgegneten Jeff und Kira daraufhin entschlossen und betraten also zusammen mit Moorabbel und dem Doktor das Krankenzimmer, während Takeshis andere Pokémon mit großer Enttäuschung zurückblieben. Drinnen angekommen, kamen Jeff, Kira und Moorabbel Takeshi ganz langsam näher. Es beruhigte sie unheimlich, Takeshi friedlich schlafen zu sehen, da dies ihnen fast das Gefühl vermittelte, dass alles in Ordnung sei. Wäre da nicht das Geräusch des Elektrokardiogramms, das immer und immer wieder in regelmäßigen Abständen die Herzfrequenz Takeshis mit akustischen Signalen wiedergab, wobei jeder Herzschlag durch ein kurzes Piepen des EKG angegeben wurde. Ganz leise und vorsichtig setzten sich Jeff und Kira auf 2 Stühle auf der linken Seite von Takeshis Bett, während Moorabbel daneben stehen blieb und Takeshis rechte Hand nahm, die regungslos auf der Bettdecke lag. Mit ernsten, besorgten Blicken schauten sie Takeshi, der tief im Schlaf versunken war, an, bis Jeff, der den Tränen nahe war, ein sanftes Lächeln aufsetzte und leise sagte: „Mensch...Was machst du nur für Sachen, Takeshi? Wir haben...uns solche Sorgen gemacht.“ Kira legte daraufhin seine Hand auf Takeshis rechtes Bein und strich vorsichtig darüber, während er mit einem Kloß im Hals sagte: „Mach so etwas nie wieder, okay? Du willst immer den Helden spielen...aber manchmal übertreibst du es auch...Was dabei rauskommen kann, haben wir ja gesehen, du ungestümer Kerl...Mach dir aber ansonsten keine Sorgen! Isso ist durch deinen Einsatz wohlbehalten geblieben. Und wir alle...Jeff, ich...und deine Pokémon...wir sind alle hier, um dich zu unterstützen.“ „Wir sind für dich da...Du musst wieder...nein...du wirst wieder gesund werden, hörst du? Ich hoffe, dass wir dir Kraft geben können...“, sagte Jeff daraufhin, immer noch mit den Tränen ringend. Während er es sich gerade so noch verkneifen konnte, liefen Moorabbel bereits längst die Tränen, während es Takeshis Hand ganz doll festhielt und mit einem traurigen Blick sagte: „Moor...Abbel...Moor, Moorabbel!“ „.....ster...“, hörten Jeff, Kira und Moorabbel nur kurze Zeit später jedoch auf einmal einen leisen, geflüsterten Wortfetzen. Da niemand so recht auf Takeshis Mund geachtet hatte, fragte Jeff verwundert: „Äh...Hat...hat er gerade...etwas gesagt?“ „Warte, Jeff! Sei mal still!“, forderte Kira daraufhin. Alle schauten nun gespannt auf Takeshis Lippen, die sich tatsächlich ganz langsam öffneten und leise Worte hervorbrachten: „.....ster...Mei...ster...Gh, gh...Ich, ich...werde...Pokémon-...Meister...“ Nachdem Takeshi diese wenigen Worte ausgesprochen hatte, machte sich auf den Gesichtern unserer Freunde große Erleichterung breit, die sich in sanftem Lächeln äußerte. Ganz langsam standen Jeff und Kira nun auf, während sich Kira unter der Nase rieb und einmal schniefte, da er selbst allmählich mit den Tränen rang. Nichtsdestotrotz sagte er überglücklich: „Hehe...Takeshi denkt nur an das Eine.“ Jeff schaute Kira daraufhin fröhlich lächelnd an und meinte: „Wenn er sich im Traum schon wieder vorstellt, wie er Pokémon-Meister wird, dann ist das ein gutes Zeichen. Herr Doktor! Ich bin mir ganz sicher, dass er auf dem Wege der Besserung ist.“ „Hehehe...Das wollen wir hoffen.“, erwiderte der Doktor darauf lächelnd, ohne jedoch Jeffs und Kiras Zuversicht so ganz zu teilen. Die zwei waren nun offensichtlich guter Dinge und absolut davon überzeugt, dass es Takeshi bald besser gehen würde, daher waren sie auch aufgestanden, um den Raum sogar noch vor Ende der 5 Minuten Besuchszeit zu verlassen. Als sie Takeshi bereits den Rücken zukehrten, schaute Kira noch einmal nach hinten und sagte lächelnd zu Moorabbel, das Takeshis Hand immer noch fest umklammerte: „Komm, Moorabbel! Du siehst doch, dass es ihm zumindest in seinem Traum gut zu gehen scheint. Lassen wir ihn in Ruhe weiter träumen!“ „Moor...Abbel...“, flüsterte Moorabbel daraufhin leise vor sich hin und ließ schließlich Takeshis Hand los. Just in diesem Moment veränderte sich komischerweise Takeshis Herzfrequenz, denn die piependen Töne des EKG ertönten zunehmend in längeren Intervallen, demzufolge nahm die Anzahl der Herzschläge ab. Noch dachte sich niemand etwas dabei, doch als der Doktor bereits durch die Tür hindurch war, und Jeff, Kira und Moorabbel gerade im Begriff waren, ebenfalls durch die Tür zu gehen, ertönte vom EKG auf einmal ein ganz lautes, langgezogenes und nicht enden zu wollendes Piepen. Moorabbel wusste nicht, was dies zu bedeuten hatte, und auch Jeff fragte noch ratlos „Äh...Was ist das?“, während Kira sich langsam und zögerlich vor Entsetzen umdrehte und stotternd sagte: „Nein! Da...das kann...kann doch...nicht sein...“ Genau in diesem Moment betrat der Doktor wieder den Raum und stieß die zwei rüde beiseite. Umgehend stürzte er danach zum Bett und hämmerte zwei Mal mit der Hand auf einen roten Knopf, der sich neben dem Bett befand. Dies war eine Art Notrufschalter, durch den Krankenschwestern und Arztgehilfen automatisch alarmiert wurden, zu diesem Zimmer zu eilen. Ungläubig stand Kira derweil zitternd da, während Jeff nur ahnen konnte, was gerade vor sich ging. Mit einem apathischen Blick sagte er „Was ist denn...hier los...Ist Takeshi etwa...“, während der Doktor nach Auslösen des Notrufschalters sofort Takeshi die Decke vom Leib riss und dessen Brust freilegte. Danach legte er sein Ohr kurz an dessen linke Brusthälfte und fasste gleichzeitig an den untersten Teil von Takeshis rechter Hand, um seinen Puls zu messen. Anschließend, nachdem der Doktor angespannt die Zähne zusammengebissen hatte, streckte er von oben seine beiden Arme kerzengerade nach unten und legte seine Handinnenflächen auf Takeshis Brust, um dann mit einer Herzmassage zu beginnen. Mit angespannter Miene schaute er währenddessen zur Tür und rief hektisch: „Kinder, schnell, raus hier! Macht den Krankenschwestern, die gleich eintreffen werden, die Tür frei!“ Kira musste nun schwer schlucken, packte Jeff jedoch dann an den Schultern und zog ihn ganz langsam nach hinten, während er forderte: „Jeff, Moorabbel! Kommt, raus hier! Wir...wir können nichts tun...“ Nachdem Kira Jeff, der völlig geschockt auf das Krankenbett starrte, aus dem Zimmer gezogen hatte, ging Moorabbel ganz langsam rückwärts und verließ somit ebenfalls das Zimmer, während es ganz apathisch nach unten schaute. Takeshis andere Pokémon guckten die drei wiederum ganz perplex an, da sie natürlich nicht wissen konnten, was in dem Zimmer vor sich ging. Nur wenige Sekunden später kamen schließlich 4 Krankenschwestern in den 3. Stock und eilten schnellstmöglich zu Takeshis Krankenzimmer, während eine von ihnen einen kleinen Tisch mit Rollen voranschob, auf dem sich ein kleines Gerät befand. Umgehend rannten sie an Jeff, Kira und Moorabbel vorbei und stürmten in das Zimmer. Während der Doktor seine Herzmassage immer noch fortsetzte, schaute er angespannt zu der Krankenschwester, die das kleine Gerät transportiert hatte, und rief hektisch: „Schnell, Kirie! Den Defibrillator! Verdacht auf Herzflimmern. Die Herzmassage wirkt nicht. Mach schnell!“ Die Krankenschwester, die das Gerät mit sich gebracht hatte, schob dieses nun auf dem rollenden Tisch direkt neben den Doktor und schaltete es ein. Zu dem Gerät gehörten zwei mit Elektrizität aufgeladene Teile, die der Doktor in die Hand nahm und stark aneinander rieb, sodass die gesammelte Elektrizitätsmenge noch zunahm. Anschließend presste er diese zwei Teile auf Takeshis Brust, wodurch dieser einen heftigen Stromstoß bekam und sein Oberkörper sich ruckartig ein wenig aufrichtete. „Moooraaabbeeel!“, schrie Moorabbel daraufhin ganz verzweifelt, bis Jeff die Hände nach vorne streckte und zurück in das Zimmer rennen wollte, wobei er entsetzt schrie: „Takeeeeeshiiiii! Neeeeeiiiiin! Er stirbt, er...er stirbt...“ Noch ehe Jeff jedoch zurück in den Raum rennen konnte, packte Kira ihn von hinten und hielt ihn verbissen fest, wobei er angestrengt rief: „Ahhhhh! Jeff, neeeiiin! Wir dürfen da nicht rein! Hörst duuu? Der Arzt tut, was er kann...Wir müssen ihn seine Arbeit machen lassen! Wenn wir da reinstürmen, behindern wir ihn nur.“ Jeff schüttelte daraufhin jedoch nur verzweifelt den Kopf und rüttelte sich mit aller Kraft von Kira frei. Seine Vernunft siegte letztendlich, denn in Takeshis Zimmer rannte er nicht. Während sich in seinem tränenüberlaufenem Gesicht seine Augen zusammenkniffen und seine Zähne zusammenbissen, schrie Jeff: „Neeeiiin! Ich...ich halte das nicht aus. Ta...Takeshiiiii!“ Völlig verzweifelt darüber, dass er rein gar nichts für seinen sterbenden Freund tun konnte, rannte Jeff los in Richtung des anderen Endes des Flures, da er vorhatte, das Krankenhaus zu verlassen. Seine Nerven hielten dieser enormen psychischen Belastung einfach nicht stand, deshalb rannte er einfach los. Doch weit kam er nicht, weil er nämlich auf einmal den lauten Ruf eines Pokémon vernahm: „Issooo!“ Ganz verdutzt blieb Jeff daraufhin stehen und erblickte direkt vor sich ein Isso, das zwischen seinem rechten Ohr die Orden-Schatulle von Takeshi geklemmt hatte. Kira und Moorabbel sahen indessen ganz perplex aus, da sie sich wunderten, dass Isso in dem Krankenhaus aufgetaucht war. „Isso? Was...was macht es hier?“, fragte Kira daher völlig überrascht, während Jeffs verzweifelter und von Trauer übermannter Gemütszustand blitzschnell in einen hasserfüllten umschlug. Er packte Isso daher plötzlich mit einer Hand und sah es mit so stechenden Blicken an, als wollte er hoffen, dass Blicke töten könnten. „Du? Du wagst es, dich hier noch blicken zu lassen, Isso? Mein Freund...mein Freund stirbt gerade da drin, hörst du? Und das Pokémon...das dafür verantwortlich ist...traut sich, mir noch mal unter die Augen zu treten? Du bist an allem schuld, Isso. Wärest du nicht gewesen, wäre das alles nie passiert.“, schrie Jeff daraufhin seine ganze Verzweiflung, Trauer und Wut heraus, bis er Isso schließlich gewaltsam nach hinten warf, weswegen dieses hilflos „Issooo!“ rief. Doch noch bevor Isso etwas passieren konnte, fing Kira es rechtzeitig auf, wohingegen Jeff den Flur verließ und die Treppen nach unten rannte. Kira ließ Isso daraufhin auf den Boden runter und sagte mit angespannter Miene: „Er hat es nicht so gemeint, Isso...Ich weiß nicht, warum du hier bist, aber...warte bitte, bis ich zurück bin!“ Kira rannte nun ebenfalls entschlossen los, um Jeff zurückzuholen. Während er jedoch auf das Ende des Flures zulief, drehte er seinen Kopf noch mal nach hinten um und rief: „MOORABBEL! Und ihr anderen auch! Bleibt bei Takeshi, okay? Er braucht euch jetzt. Er braucht euch, um zu überleben. Ich werde Jeff zurückholen, bevor ihm noch etwas zustößt. Ich zähle auf euch.“ „Mooooor!“, schrie Moorabbel daraufhin bestätigend zurück, als es schließlich, ebenso wie Takeshis andere Pokémon, einen entsetzten Blick in Takeshis Zimmer warf, wo der Doktor verzweifelt um Takeshis Leben kämpfte. Der Sturz, bei dem Takeshi Issos Leben schützen wollte, hat für ihn also noch fatalere Folgen gehabt, als jeder auch nur erahnen konnte. Takeshis Herzschlag hat ausgesetzt, und das bedeutet nichts anderes, als dass er nicht mehr unter den Lebenden weilt. Doch ausgerechnet in dieser schweren Stunde können seine besten Freunde Jeff und Kira nicht bei ihm sein, weil Jeff dieser dramatischen Situation nicht gewachsen ist und aus lauter Verzweiflung davon rennt, während Kira alles daran setzen will, ihn zurückzuholen, bevor ihm in seiner Trauer noch etwas zustößt. Aber selbst wenn Kira Jeff zurückholen kann, stellt sich viel eher die Frage: Wird es dem Doktor gelingen, Takeshi wieder ins Leben zurückzuholen? Unser kleiner Held erlebt gerade die schwärzeste Stunde seines Lebens. Bleibt also dabei und verpasst keinesfalls die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer! Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)