Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 143: Love Story in Seegrasulb City - Teil V --------------------------------------------------- Das letzte Mal bei Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer ist unser Freund Jeff in eine ziemlich prekäre Lage geraten, denn am Strand von Seegrasulb City hat Nohara ihm ihre Liebe gestanden. Zwar konnte es für Jeff kaum besser kommen, da er auch in Nohara verliebt ist, was er ihr letztlich auch sagte, doch völlig unerwartet bat Nohara ihn, bei ihr in Seegrasulb City zu bleiben, was in Jeff einen großen Gewissenskonflikt ausgelöst hat. Zuerst wollte er seinen Freunden Takeshi und Kira davon erzählen, doch als Takeshi hörte, dass Nohara und Jeff ineinander verliebt sind, hielt er es nicht mehr aus und rannte aus dem Pokémon-Center, weil Kira schon vermutet hatte, dass Jeff bei Nohara bleiben könnte. Obwohl die Situation Kira genauso betrübte wie Takeshi, behielt er halbwegs die Fassung und erklärte Jeff, dass er sich alles in Ruhe überlegen solle. Nachdenklich machte sich Jeff also wieder auf den Weg zu Nohara, während er immer wieder hin- und herschwankte. Sollte er sich für die Liebe oder für die Freundschaft entscheiden? Die Frage quälte ihn ungemein, zumal Takeshi und Kira am nächsten Tag nach Moosbach City aufbrechen würden. Mittlerweile war es spät am Abend und Nohara lag gemütlich im Schlafanzug in ihrem Bett, während Jeff noch seine Klamotten anhatte und mit nachdenklicher Miene auf die Bettdecke starrte. Kein Licht war im Zimmer mehr an, nur das große Fenster in Noharas Zimmer ließ das helle Mondlicht hinein. Dadurch konnte Nohara deutlich sehen, dass sich Jeff gedanklich immer noch mit dem Thema auseinander setzte. Einige Zeit lag sie stillschweigend da, mit vorsichtig lugenden Augen auf Jeff gerichtet, da sie nicht wollte, dass er weiß, dass sie ihn beobachtet. Nach einiger Zeit hielt sie sein Schweigen jedoch nicht mehr aus und sagte besorgt: „Jeff...Quäl dich doch nicht so! Du kannst doch auch morgen noch eine Entscheidung fällen. Willst du nicht endlich schlafen? Sonst bist du morgen völlig erschöpft.“ Jeff schüttelte daraufhin jedoch den Kopf und sprang ganz plötzlich auf, bis er auf einmal anfing, seine Schuhe anzuziehen. Überrascht darüber, fragte Nohara: „Jeff, was...was hast du denn jetzt vor?“ Jeff erklärte daraufhin mit ernstem Ton: „Sorry, aber...Ich halte das nicht aus. Ich will und muss noch heute Nacht eine Entscheidung fällen! Morgen wäre das viel zu kurzfristig. Ich gehe noch kurz raus, ein bisschen spazieren. Vielleicht fällt mir dann die Entscheidung leichter. Mach dir keine Gedanken! Ich komm bald wieder. Vorher sag ich noch Morimoto Bescheid, dass er noch nicht abschließen soll. Bis später.“ Jeff stand nun entschlossen auf und ging aus dem Zimmer, während Nohara die Hand nach ihm ausstreckte und traurig sagte: „Aber...aber Jeff...Bleib doch hier!“ Jeff erklärte Butler Morimoto anschließend, dass er noch einen kleinen Abendspaziergang machen wolle, und Morimoto daher noch nicht die Tür abschließen solle. Daraufhin gab der Butler sein Einverständnis, worauf Jeff eilig losging, denn es gab bei seinem Spaziergang nur einen Ort, zu dem er unbedingt wollte. Unterdessen, zur selben Zeit, standen Takeshi und Moorabbel nachdenklich nebeneinander am Strand von Seegrasulb City. Fast schon melancholisch schaute Takeshi auf das weite Meer hinaus, das vom hellen Vollmond beschienen wurde, woraufhin Moorabbel einen besorgten Blick auf ihn richtete, ihn an das Bein tatschte und fragte: „Moor? Abbel, Moorabbel? Abbel, abbel!“ Daraufhin schaute Takeshi nach unten und strich Moorabbel sanft über den Kopf, bis er schließlich sagte: „Nett, dass du dich um mich sorgst, mein Kleiner. Weißt du...*seufz* Ich muss schon die ganze Zeit über Jeff nachdenken! Wir reisen schon so lange zusammen mit ihm, er hat uns all die Zeit begleitet und unterstützt. Er ist im Laufe der vielen Monate mein bester Freund geworden. Aber jetzt, wo er und Nohara sich lieben, zweifle ich daran, ob er überhaupt noch Interesse daran hat, uns weiterhin zu begleiten. Es hat auf der ganzen Reise ungeheuren Spaß mit ihm gemacht und ich...ich will nicht, dass das alles jetzt endet...dabei hat unsere Reise doch noch gar kein richtiges Ende genommen. Es ist ja nicht so, dass ich nicht daran glaube, dass wir unser Ziel auch allein oder nur mit Kira erreichen könnten...Aber Freunde geben einem so einen ungeheuren Rückhalt und es macht die Reise sehr viel lustiger und aufregender. Ich wünschte, alles könnte seinen gewohnten Gang nehmen und Jeff würde einfach mitkommen, aber um ehrlich zu sein, glaube ich nicht mehr daran.“ Moorabbel schaute Takeshi nun nachvollziehend an und sagte leise seufzend „Mooor...“, woraufhin es sich gemütlich in den Schneidersitz setzte und nachdenklich aufs Meer hinausblickte. Takeshi schaute Moorabbel daraufhin verwundert an, fing dann aber zu lächeln an und setzte sich ebenfalls in den Schneidersitz. Moorabbel schaute nun aufs Meer hinaus und sagte: „Moor! Abbel, Moor! Moorabbel, Moorabbel! Abbel, Moor!“ Takeshi erwiderte daraufhin: „Du würdest Jeff wohl auch ganz schön vermissen, was? Leider können wir uns nicht aussuchen, wie er sich entscheiden wird.“ Weiterhin schauten Takeshi und Moorabbel eine ganze Weile nachdenklich aufs Meer hinaus. Dabei dachten sie an viele spaßige, aber auch ernste Situationen, die sie zusammen mit Jeff erlebt hatten. Sie saßen einfach nur lange ganz ruhig da und schwelgten in Erinnerungen, bis auf einmal jemand im Sand des Strandes immer näher kam und mit fröhlicher Stimme sagte: „Hehe...Es ist fast genauso wie damals, als wir uns kennen gelernt haben.“ „Äh? Wie?“, sagte Takeshi nun verwundert, bis er und Moorabbel sogleich aufstanden und sich ruckartig umdrehten. Vor ihnen stand plötzlich Jeff mit einem breiten Grinsen. Takeshi fing daraufhin sanft zu lächeln an und sagte: „Haha...Jeff, du bist es. Hehe...Spinner, erschreckst du uns so einfach...“ Bescheiden kratzte sich Jeff daraufhin am Hinterkopf und erwiderte: „Hahaha! Sorry, ihr beiden, das war keine Absicht. Wisst ihr...Die Situation ist ähnlich wie damals in Faustauhaven, als du mich am Strand hast sitzen sehen, Takeshi, und dich zu mir gesetzt hast...Jetzt komme ich hier vorbei, um nachzudenken, und sehe euch hier sitzen. Witziger Zufall.“ Einen Moment lang sahen sich Takeshi und Jeff nun lächelnd an, bis Jeff schließlich näher kam und sich neben ihn stellte. Gemeinsam schauten sie nun aufs Meer hinaus und setzten sich in den Schneidersitz. Einige Sekunden schwiegen sie, bis Takeshi plötzlich mit ernster Stimme sagte: „Jeff...hör mal! Es...es tut mir Leid, dass ich heute einfach davon gelaufen bin, als du mit uns reden wolltest. Das...das war nicht richtig von mir. Kira hat mir später erzählt, dass Nohara, wie er vermutet hatte, dich darum gebeten hat, bei ihr zu bleiben. Wir sind Freunde, aber trotzdem wollte ich nichts davon hören, ich wollte die Augen davor verschließen...Es tut mir echt Leid, Jeff, dass ich dir nicht persönlich zugehört habe.“ Jeff schüttelte daraufhin jedoch entschlossen den Kopf und erwiderte: „Nein, Takeshi, das brauchst du nicht. Ich kann dich verstehen. Keiner von uns hätte bei der ersten Begegnung mit Nohara gedacht, dass es so weit kommen würde. Ehrlich gesagt, weiß ich im Moment nicht weiter...Ich wollte nach diesem Spaziergang eine Entscheidung getroffen haben. Aber ich stehe immer noch zwischen den Fronten. Es würde mir schwer fallen, Nohara allein zurückzulassen, weil ich sie liebe. Aber genauso schlimm wäre es für mich, wenn ich euch einfach weiterziehen lassen würde. Damals, in Faustauhaven, als ich beschlossen hatte, dich zu begleiten...Da dachte ich, ich bin bereit, in die Welt hinaus zu ziehen, um noch mehr über Pokémon zu lernen, noch besser im Umgang mit meinen Pokémon zu werden und noch mehr Wasser-Pokémon zu fangen. Diese Reise war mein großer Traum, der mich weiter bringen sollte auf dem Weg, mein Ziel zu erreichen...der weltbeste Wasser-Pokémon-Trainer zu werden. Außerdem wollte ich erfahren, wie es ist, auf lange Reisen zu gehen und Abenteuer zu erleben...Hahaha! Davon hatten wir wirklich mehr als genug. Aber...auch wenn wir schon weit mehr als ein halbes Jahr zusammenreisen, in dem wir so viel erlebt haben. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, jetzt alles hinzuschmeißen. Diese Reise hat ein klares Ziel: Du willst Pokémon-Meister werden, Takeshi. Natürlich hab ich mich dir damals auch angeschlossen, um eigene Ziele zu verfolgen, aber ich dachte mir, da wir Freunde sind, ziehen wir das bis zum Ende durch...und zwar gemeinsam.“ Takeshi sah Jeff nun mit einem ernsten Lächeln an, bis er plötzlich einen Stein in die Hand nahm und aufstand. Jeff schaute daher verwundert nach oben und sah mit an, wie Takeshi den Stein nach vorne aufs Meer hinaus warf, wo er ein paar mal auf der Wasseroberfläche aufprallte und immer weiter sprang. Daraufhin sagte Takeshi mit nachdenklicher Miene: „Weißt du, Jeff...Ich bin froh, dich kennen gelernt zu haben. Ohne dich hätte ich nie so viel Spaß auf meiner Reise gehabt...und ohne dich wäre ich als Trainer auch sicher nicht so stark geworden, wie ich es heute bin. Du hast viel dazu beigetragen, was in all der Zeit aus mir geworden ist, und dafür bin ich dir sehr dankbar. Aber gerade deswegen...kann ich jetzt nicht so etwas wie ‚Bitte, komm mit uns!’ sagen. Das wäre nicht fair. Du hast so viel für mich getan, deshalb hab ich nicht das Recht, dich aufzuhalten. Es ist dein Leben, das du lebst. Wie deine Entscheidung am Ende aussehen wird, das kannst nur du allein wissen. Was ich sagen will, ist...Jeff, hör auf dein Herz! Tu einfach, was ‚du’ für das richtige hältst! Selbst wenn das heißen würde, dass du bei Nohara bleibst...Ich würde dir nicht böse sein, darauf kannst du dich verlassen. Wenn du sie liebst, kann ich durchaus verstehen, wenn du hier bleiben würdest.“ Jeff stand nun auf und schaute Takeshi mit einem gerührten Lächeln ins Gesicht, der diesen Blick mit einem ebensolchen Lächeln erwiderte. Daraufhin fasste Jeff Takeshi an die linke Schulter und sagte: „Danke, Takeshi. Was ich dir immer schon mal sagen wollte...du...bist der beste Freund, den man sich nur vorstellen kann. Du hast dich immer für Kira und mich eingesetzt...wenn wir in Gefahr waren, hast du alles für uns getan. Im Klima-Institut warst du sogar bereit, deine Pokémon für uns aufzugeben. Das alles werde ich dir nie vergessen, Kumpel. Wärst du nicht gewesen, hätte ich niemals diese wunderbare Reise angetreten. Ich danke dir dafür.“ Takeshi und Jeff gaben sich nun die Hand und schauten sich mit einem ernsten Lächeln an, bis Takeshi schließlich sagte: „Nein...Ich muss dir danken! Ich habe dich damals in Faustauhaven nicht dazu gezwungen, mitzukommen, deshalb kannst du jetzt tun und lassen, was du willst. Trotzdem...Du bist aus freien Stücken mitgekommen und hast mir in all der Zeit so viel Kraft gegeben. Das kann ich...nicht wieder gutmachen. Aber dafür...wirst du immer bei mir sein, verstehst du, Jeff? In meinem Herzen...Selbst, wenn wir getrennte Wege gehen.“ Jeff rang mittlerweile schon mit den Tränen und ließ Takeshis Hand nun wieder los, bis er schließlich mit zittriger Stimme sagte: „Ta...Takeshi...Falls...falls wir uns jetzt zum letzten Mal sehen sollten...möchte ich dir noch etwas sagen. Du...du bist ein toller Mensch. Bleib so, wie du bist, ganz egal, ob ich mitkomme! Und kämpfe für deine Träume, so wie bisher! Ich glaube an dich, mein Freund.“ Zu Tränen gerührt, rannte Jeff nun einfach weg, weil er es kaum noch aushielt. Zwar hatte er sich noch gar nicht entschieden, ob er bei Nohara bleiben oder Takeshi und Kira begleiten soll, allerdings kam ihm die ganze Situation bereits wie ein Abschied von seinen Freunden vor. Während Jeff davon lief, hielt Takeshi plötzlich seine rechte Hand in die Richtung, in die Jeff gelaufen war, gerichtet und bildete mit dem Zeige- und Mittelfinger das Victory-Zeichen, bis er schließlich energisch rief: „Gehe deinen Weg! Du hast dein Schicksal selbst in der Hand. Hörst du, Jeff? Egal, was passiert...Werde glücklich!“ Einige Zeit verging nun, in der Jeff aufgehört hatte, zu rennen. Seine Tränen hatte er mittlerweile wieder unter Kontrolle. Das letzte bisschen von ihnen rieb er sich aus den Augen, während er langsam und nachdenklich voranschritt. Auf seinem Weg zurück zur Yoshida-Villa kam er auch an dem großen Pokémon-Center vorbei, das im Vergleich zu vielen anderen Häusern in der Nacht bei dieser Dunkelheit durch seine helle Beleuchtung von innen hervorstach. Als Jeff dem Pokémon-Center immer näher kam, sah er auf einmal eine Person, die an der Außenwand des Gebäudes gelehnt war und die Arme verschränkt hatte. Jeff kam immer näher und sah das ernst nach unten schauende Gesicht dieser Person, bis er plötzlich ganz verwundert sagte: „Äh? Ki...Kira?“ Bei der Person, die Jeff in der Dunkelheit sah, handelte es sich tatsächlich um Kira. Da er nachdenklich und ernst nach unten geschaut hatte, waren ihm viele seiner langen Haare ins Gesicht gefallen. Doch nun richtete er seinen Kopf schwungartig nach oben, sodass seine langen Haare durch diese ruckartige Bewegung wieder nach hinten fielen. Mit einem sanften Lächeln schaute er nun Jeff an, der wiederum näher kam und sich vor ihn stellte. Verwundert fragte Jeff nun: „Was machst du noch so spät hier draußen, Kira?“ Kira erwiderte darauf gelassen: „Nachdenken. Hehehe...Außerdem habe ich dich vorhin gesehen, wie du in Richtung Strand gegangen bist. Da war ich gerade im Pokémon-Center und habe aus dem Fenster gestarrt. Erst wollte ich rausrennen und dich rufen, aber ich dachte mir, dass du bestimmt auf Takeshi treffen würdest, wenn du weiter in die Richtung gehst. Deshalb hab ich’s gelassen. Na ja, war ja klar, dass du wieder hier vorbeikommst, deshalb hab ich auf dich gewartet.“ Jeff erklärte daraufhin mit trauriger Miene: „Takeshi habe ich am Strand getroffen. Wir haben ein bisschen geredet. Allerdings...kam mir das echt wie ein Abschied vor. So, als wenn ich mich schon entschieden hätte...“ Betrübt schaute Jeff nun nach unten, woraufhin Kira plötzlich seine Hand auf dessen rechte Schulter legte und aufmunternd sagte: „Hey, Jeff! Guck doch nicht so traurig! Das passt überhaupt nicht zu dir. Hör mal! Du brauchst absolut kein schlechtes Gewissen zu haben, sobald du eine Entscheidung getroffen hast. Selbst wenn du bei Nohara bleiben solltest, mach dir einfach keine Gedanken! Takeshi und ich würden dir niemals böse deswegen sein. Es war toll, mit dir zu reisen...Du hast uns alles gegeben...hast uns versorgt mit deinen tollen Kochkünsten...hast uns motiviert...und du warst doch immer so lustig. Wirf diese Eigenschaft nicht ab wie eine Last! Bleib so lebenslustig, wie du bist! Hörst du? Es ist egal, wie du dich entscheidest. Du brauchst absolut nichts zu bereuen.“ „A...aber Kira!“, sagte Jeff daraufhin ganz verzweifelt, bis er schließlich fortfuhr: „Ich habe einfach das Gefühl, dass ich jemanden unglücklich mache, wenn ich mich entscheide. Wenn ich mit euch gehe, wird Nohara weiterhin einsam sein...und wenn ich bei ihr bleibe, habe ich das Gefühl, euch im Stich gelassen zu haben.“ „Sag so etwas nicht, Jeff! Wenn du hier bleiben würdest, würden Takeshi und ich es nicht so sehen, als hättest du uns im Stich gelassen.“, erwiderte Kira daraufhin mit absoluter Gewissheit. Jeff schaute Kira nun ganz verwundert an und fragte: „Wirklich nicht?“ Kira schüttelte daraufhin entschieden den Kopf und erwiderte mit einem Lächeln: „Hehe...Wirklich nicht. Glaub mir! Dadurch, dass wir Takeshi auf seiner Reise begleiten, haben wir uns in den Dienst der Gruppe gestellt. Aber jetzt, wenn du Zweifel hast...kannst du jederzeit dein Leben anders gestalten. Liebe ist etwas besonderes. Nohara braucht dich sicher und wenn du dir absolut sicher bist, dass du sie glücklich machen willst, dann bleib bei ihr! Niemand von uns zwingt dich, weiter mit uns zu reisen. Es ist deine...freie Entscheidung. Hm?“ Überrascht schaute Kira nun Jeff an, der ihm auf einmal die Hand reichte, weswegen Kira unsicher und ganz leise grummelte: „Gh, gh, gh...“ Kira zögerte nun einige Sekunden, weil ihm diese Situation fast wie ein Abschied vorkam. Dennoch gab er Jeff dann auch die Hand, woraufhin Jeff sagte: „Danke, Kira. Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du und Takeshi hinter mir steht, ganz egal, wie meine Entscheidung aussieht. Kira, du bist ein wahrer Freund. Falls wir uns nicht mehr sehen sollten...Mach’s gut, Kumpel!“ Kira nickte daraufhin und entgegnete: „Du auch, Jeff! Wenn du hier bleiben solltest, dann hoffe ich, dass wir uns eines Tages wiedersehen.“ Jeff und Kira ließen nun voneinander ab und Jeff ging langsam los, während er dabei seinen rechten Arm hob und mit seiner Hand eine Art Winkgruß nach hinten machte. Kira schaute ihm dabei hinterher, bis er plötzlich rief: „Ahh...Jeff! Bevor ich es vergesse. Wir werden morgen um 9 Uhr früh losgehen. Falls du dich entscheiden solltest, doch mit uns zu kommen...warten wir bis dahin auf dich im Pokémon-Center.“ „Danke...Ich werde es mir merken.“, erwiderte Jeff daraufhin und ging weiter. Kira schaute ihm dabei noch so lange hinterher, bis er nicht mehr zu sehen war, und verschwand dann allein im Pokémon-Center, während Takeshi und Moorabbel immer noch nachdenklich am Strand zurückblieben. Etwa eine halbe Stunde verging, bis Jeff wieder beim Anwesen der Yoshida-Familie ankam. In der Zwischenzeit hatte er weiterhin darüber nachgedacht, wie er sich entscheiden soll. Ohne sich über die späte Uhrzeit zu beklagen, begrüßte Butler Morimoto Jeff und fragte, ob ihm noch ein kleiner Mitternachtssnack gefällig wäre. Doch Jeff lehnte dankend ab und begab sich umgehend zum Zimmer von Nohara. Dort angekommen, klopfte er an der Tür und trat leise ein, bis er Nohara plötzlich auf ihrem Bett sitzen sah. Verwundert fragte Jeff nun: „No...Nohara! Du bist noch wach?“ Nohara schaute Jeff nun ganz traurig an, mit Tränen in den Augen, und sagte unverstehend: „Du wolltest doch nur einen kleinen Spaziergang machen...Wo...wo warst du denn so lange? Es ist schon kurz nach zwölf. Was hast du gemacht?“ Stillschweigend ging Jeff nun ganz langsam auf Nohara zu und setzte sich neben sie. Den Blick richtete er dabei jedoch nicht auf sie, sondern auf den Vollmond, der durch das Fenster zu sehen war. Ernst schaute er dem hellen Licht, das der Mond spendete, entgegen, bis er schließlich einen leisen Seufzer ausstieß, weswegen Nohara besorgt fragte: „Jeff? Was ist mit dir? Ist alles in Ordnung?“ Nachdenklich schaute Jeff immer noch nach draußen, bis er schließlich mit ernster Stimme antwortete: „Alles...in Ordnung. Ich wollte zum Strand, aber ich bin noch Takeshi und Kira begegnet und habe ein bisschen mit ihnen geredet...“ Nohara wirkte nun ziemlich nervös und fragte daher verunsichert: „Ein bisschen geredet? Aber...sie...sie haben doch hoffentlich nicht versucht, deine Entscheidung zu beeinflussen, oder?“ „Nein, ganz und gar nicht.“, erwiderte Jeff daraufhin mit Gewissheit, „Ganz im Gegenteil...Sie sagten, dass sie meine Entscheidung voll und ganz akzeptieren werden. Nohara, ich muss dir etwas sagen! Ich...also, ich...Auf dem Rückweg hierher habe...ich...meine Entscheidung getroffen.“ Nohara schaute Jeff nun voller Spannung an, war aber sichtlich nervös, weil sie nicht wissen konnte, wie er sich entschieden hatte. Nach kurzer Zeit fragte sie dann zögerlich: „Und wie...wie hast du dich entschieden, Jeff?“ „Ich habe beschlossen...“, begann Jeff, stieß dann jedoch einen tiefen Seufzer aus, woraufhin er einige Sekunden lang nachdenklich schwieg. Doch dann brachte er mit ernster, entschlossener Stimme seinen Satz zu Ende: „Nohara? Es tut mir Leid, aber...Ich habe beschlossen, Takeshi und Kira weiterhin zu begleiten.“ „Waaas?“, schrie Nohara daraufhin völlig schockiert, woraufhin sie panisch sagte: „Jeff! Das...das kann doch nicht dein Ernst sein...Du hast gesagt, dass du mich liebst. Und ich liebe dich...Ist dir Freundschaft mehr wert als wahre Liebe?“ Jeff schaute daraufhin geknickt zu Boden und sagte: „Mehr wert ganz sicher nicht, aber...Warum denken so viele, dass Liebe das wichtigste auf der Welt ist? Natürlich braucht man Liebe, sonst kommt man sich in dieser Welt völlig fremd vor...Aber wie wäre das Leben ohne Freundschaft? Freunde sind immer für einen da, wenn man sie braucht. Wenn man mit einem Menschen, den man liebt, zusammen ist, gilt das zwar auch, aber...So eine Person kann nicht alle Freunde ersetzen. Nohara! Es tut mir so Leid...Ich war zwar etwas verwirrt, nachdem du mich gebeten hast, bei dir zu bleiben, aber...Mit der Zeit war ich mir sogar sicher, darauf einzugehen, statt weiterzureisen. Allerdings ist mir dann etwas klar geworden...Ich habe mir zusammen mit meinen Freunden in all den vielen Monaten unserer Reise so viel aufgebaut. Wir haben so vieles erlebt und zusammen durchgemacht...Jeder hat seine eigenen Ziele, aber wir sind alle wild entschlossen, uns gegenseitig bei der Erfüllung unserer Träume zu helfen. Mein Ziel ist es, genau wie deines, der beste Wasser-Pokémon-Trainer der Welt zu werden, aber...glaub mir! Ich denke, wenn man so ein großes Ziel erreichen will, reicht es nicht, alleine zu Hause zu bleiben, so wie du. Wenn ich bei dir bleiben würde, würde ich mein Ziel nie erreichen. Ich weiß, dass das gemein klingt, aber...Die Erfahrungen, die man auf so einer Reise sammelt, sind unbezahlbar. Wenn man es nicht gewohnt ist, zu reisen, und die vielen Wasser-Pokémon auch nicht mal in ihrem wahren Lebensraum zu Gesicht bekommt, dann wird man nie imstande sein, sie vollkommen zu verstehen und zu ergründen. Außerdem ist es nicht nur dieses Ziel, das mich antreibt...Du weißt, dass ich unbedingt ein legendäres Wasser-Pokémon für mein Team fangen will. Und nachdem ich mit Suicune schon so nahe dran gewesen bin, kann ich jetzt nicht einfach hier bleiben. Denn dann würde ich es erst recht nie wiedersehen. Nohara, ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst...Aber ich kann jetzt nicht das aufgeben, was meine Freunde und ich noch nicht zu Ende gebracht haben. Ich hoffe, dass du mich wenigstens ein bisschen verstehen kannst.“ Sehr betrübt ließ Nohara nun den Kopf hängen, während ihr unaufhörlich die Tränen liefen. Jeff wandte sich nun ihr zu und sah dies mit an, weswegen er besorgt sagte: „No...Nohara...“ Langsam legte sich Nohara dann auf ihr Bett und zog die Decke über ihren Körper, woraufhin sie mit zitternder, weinerlicher Stimme sagte: „Ich...ich ver...verstehe dich ja, Jeff...Aber ich...ich kann nicht richtig verstehen, warum man deshalb den Menschen, den man...den man liebt, aufgeben muss. Aber...wie deine Freunde es dir gesagt haben, es ist...*schluchz* Kh, kh...Es ist nun mal deine freie Entscheidung. Ich...ich hab nicht das Recht, dich zu zwingen, hier zu bleiben. *schnief*“ Jeff schaute Nohara, die sich von ihm weggedreht hatte, mitleidig an und legte seine Hand sanft auf ihren Rücken, während er liebevoll sagte: „Danke, Nohara...Danke, dass du es akzeptierst. Ich weiß, wie schwer das für dich ist...Aber glaub mir! Mir fällt das auch nicht leicht. Eben weil ich dich liebe. Aber glaub mir! Das...das alles...läuft uns nicht weg...Wenn meine Reise zu Ende ist...sehen wir uns wieder. Versprochen.“ Jeff stand nun auf und ging auf sein Bett zu. Er zog seine Schuhe, sein T-Shirt und seine kurze Hose aus, sodass er nur noch in seinen Boxershorts dastand, während Nohara vorsichtig aus der Decke herauslugte und ihn ansah. Noch bevor er sich in sein Gästebett legte, sagte Jeff mit ernster Stimme: „Takeshi und Kira wollen morgen um 9 Uhr aufbrechen. Ich muss also meinen Wecker stellen, damit ich ja nicht zu spät komme! Ist es okay, wenn ich ihn auf 8:15 Uhr stelle?“ Nohara antwortete darauf mit einem leisen „Ja“, woraufhin Jeff seinen Wecker aus seinem Rucksack holte und diesen auf 8:15 Uhr stellte. Bei seinem Wecker war es so, dass ein Schalter nach oben ging, sobald der Wecker gestellt worden ist. Drückt man diesen wieder herunter, so würde das Klingeln des Weckers aufhören. Langsam legte sich Jeff nun, nachdem er den Wecker auf den Nachttisch gestellt hatte, in sein Bett und wünschte Nohara eine gute Nacht. Doch noch bevor er einschlief, liefen ihm bitterlich Tränen an den Wangen hinunter, während er sich innerlich dachte: „Nohara, ich hoffe, du kannst mir verzeihen. Ich will dir nicht wehtun, aber es ist mein Schicksal, meine Reise zu beenden. Das ist nun mal meine Herausforderung, die ich annehmen muss! Das ändert trotzdem nichts daran, dass...dass ich dich liebe...“ Und so schlief Jeff in aller Seelenruhe ein, woraufhin die Stunden vergingen. Doch im Vergleich zu Jeff, der trotz dieser schweren Entscheidung ruhig einschlafen konnte, blieb Nohara hellwach. Jedoch nicht, weil sie nicht schlafen konnte, sondern mit Absicht. Um etwa 3 Uhr nachts nahm sie ganz langsam die Decke von ihrem Körper und setzte die Füße vorsichtig auf den Boden. Dann stand sie auf und schlich ganz langsam und leise auf Jeffs Bett zu, der weiterhin seelenruhig schlief. Als sie schließlich genau vor seinem Bett und dem Nachttisch stand, schaute sie traurig auf ihn herab und dachte: „Jeff, es tut mir so Leid, aber...Ich liebe dich, ich liebe dich wirklich von ganzem Herzen. Ich war noch nie so glücklich, wie in dem Moment, als du sagtest, dass du mich auch liebst. Ich kann verstehen, warum du weiter mit Takeshi und Kira reisen willst...Aber wir lieben uns und deshalb...kann ich nicht anders. Bitte verzeih mir! Ich will...dass du bei mir bleibst.“ Nach diesem Gedankengang wandte sich Nohara nun mit einem ernsten Blick Jeffs kleinem Nachttisch zu. Dort starrte sie unentwegt auf seinen Wecker, der leise vor sich hin tickte. Einige Sekunden vergingen, bis sie plötzlich ihre rechte Hand ganz langsam und zögerlich nach unten bewegte. Kurz vor dem Wecker stoppte ihre Hand kurz, da Nohara am Zögern war. Doch dann überwandt sie ihre Zweifel und drückte schamlos mit Vorsicht den oberen Schalter des Weckers nach unten. In seinen tiefsten Träumen zurückgezogen, ahnte Jeff natürlich nicht das geringste von dem, was Nohara gerade getan hatte. Wenn der Schalter nicht nach oben zeigt, wird auch der Weckalarm nicht ausgelöst, wodurch es durchaus passieren könnte, dass Jeff verschläft und seine Freunde verpasst. Ist sich Nohara bewusst, wie stark sie sich damit in Jeffs Angelegenheiten einmischt? Zwar ist sie ein liebenswürdiges Mädchen, doch in dieser Hinsicht scheint sie sich nur von einem Motto leiten zu lassen: In der Liebe ist alles erlaubt. Wird Jeff rechtzeitig aufwachen und bemerken, was das Mädchen, das er liebt, gerade getan hat, oder wird Noharas skrupelloser Plan zu ihren Gunsten ausgehen? Es wird spannend, also bleibt dabei und verpasst nicht die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer! Fortsetzung folgt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)