Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 142: Love Story in Seegrasulb City - Teil IV ---------------------------------------------------- In Seegrasulb City hat ein neuer, schöner Tag begonnen und die Sonne steht im Zenit, sodass bestes Wetter in dieser Stadt wieder einmal garantiert ist. Während Jeff die letzte Nacht bei seiner neuen Freundin Nohara verbracht hat, sind seine Freunde Takeshi und Kira wütend zum Pokémon-Center zurückgegangen, wo sie übernachtet haben. Jeff hatte noch am Tag zuvor erfahren, wie glücklich Nohara ist, dass sie mit ihm befreundet ist, weil sie ihm zuvor ein wohl gehütetes Geheimnis offenbart hat. In Wirklichkeit hat sie gar keine Freunde und dies nur aus dem Grund, weil fast alle Kinder ihres Alters sie früher wegen dem Wohlstand ihrer Eltern abgelehnt haben. So kam es, dass sie schon im Alter von 9 Jahren von der öffentlichen Schule genommen wurde und ihre Eltern einen Privatlehrer für sie engagierten. Doch auch ihre Eltern scheinen nicht zu wissen, dass sie einen großen Teil zu ihrem Leid beitragen, da sie fast nie zu Hause sind. Während Herr Yoshida im Ausland arbeitet, ist Frau Yoshida auf Reisen, um eine Top-Pokémon-Koordinatorin zu werden. Noch in der selben Nacht hat Jeff in einem Gästebett in dem Zimmer von Nohara geschlafen, wo er noch lange mit ihr über das Thema gesprochen und sie getröstet hat. Am nächsten Morgen haben sich die beiden letztlich aufgemacht, um gemeinsam am Strand von Seegrasulb City surfen zu gehen. Doch in der Zwischenzeit saßen Takeshi, Moorabbel und Kira beim Frühstück im Pokémon-Center. Während Moorabbel und Kira in Ruhe ihr Essen genossen, saß Takeshi niedergeschlagen da, mit dem Kopf seitlich auf dem Tisch und einem wehleidigen Blick. Etwas besorgt fragte Moorabbel nun „Moor? Abbel, Moorabbel? Abbel?“, doch Takeshi antwortete nicht. Überrascht darüber, fragte Kira: „Hm? Was ist denn mit dir los, Takeshi?“ Von Takeshi kam lange Zeit keine Antwort, was Kira skeptisch machte. Deshalb stand er extra auf, bückte sich vor dem Tisch, um genau auf Takeshis Augenhöhe zu sein, und schaute ihm mitten ins Gesicht, bis Takeshi erklärte: „*seufz* Kein Hunger...“ „Was? Kein Hunger?“, fragte Kira perplex, während er vor Überraschung umfiel. Nachdem er schließlich wieder aufgestanden war, kratzte er sich nachdenklich am Kopf und sagte: „Dass man das noch erlebt, dass du mal keinen Hunger hast...Ist ja unglaublich. Aber mal im Ernst, Takeshi. Ich sehe doch, dass mit dir was nicht stimmt. Was hast du?“ Daraufhin lehnte sich Takeshi nach hinten und verschränkte die Hände hinter dem Kopf, während er mit einem nachdenklichen Blick nach oben zur Decke sah. Dabei sagte er: „Ich hab in dieser Nacht sehr viel über das nachgedacht, was du gestern Abend vor der Yoshida-Villa gesagt hast. Glaubst du echt, dass Jeff auf die Idee kommen könnte, bei Nohara zu bleiben?“ Kira sah daraufhin mit skeptischem Blick aus dem Fenster, während er erwiderte: „Ich weiß es nicht. Das war nur so ein Gedanke, aber der beschäftigt mich schon länger. Ich hoffe nur, dass ich mir in dem Fall nur Illusionen mache. *umdreh und Takeshi anlächel* Takeshi, weißt du was? Das wird sich schon alles aufklären. Mach dir keine Gedanken! Wir gehen einfach später wieder zu den Yoshidas und klingeln. Und wenn sie uns wieder nicht reinlassen, dann eben mit Gewalt, hahaha!“ „Hahahaha! Gute Idee, Kira.“, erwiderte Takeshi darauf wieder etwas fröhlicher gestimmt, was Kira mit seinem letzten Satz auch bezweckt hatte. Während Kira und Takeshi also versuchten, die Geschichte mit Humor zu nehmen, befanden sich Jeff und Nohara schon einige Zeit im Meer von Seegrasulb City. Dort surften sie energisch und nahmen sich eine Welle nach der anderen vor. Als sie schließlich zu erschöpft zum Weitermachen waren, stützten sich beide nebeneinander auf ihren Surfbrettern ab, bis Jeff völlig ausgepowert sagte: „Hh...Hh...Hh...Mann, ich bin total K.O. Das hat echt Spaß gemacht. Für ein Mädchen bist du eine tolle Surferin, Nohara.“ Nohara erwiderte daraufhin ebenso erschöpft: „Hh...Hh...Danke, du bist aber noch sehr viel besser als ich. Daran sieht man, dass du wirklich am Meer aufgewachsen bist. Das bin ich zwar auch, aber du scheinst sehr viel mehr beim Surfen drauf zu haben, als ich. Ich find dich echt beeindruckend.“ „Mich? Ach was.“, sagte Jeff daraufhin ganz bescheiden, worauf Nohara erwiderte: „Nein, im Ernst. Du bist total energisch und das gefällt mir. Und gestern wiederum warst du total lieb zu mir, hast mich den ganzen Abend lang getröstet. Das hat noch keiner für mich getan.“ Beschämt kratzte sich Jeff daraufhin am Hinterkopf und antwortete: „Hey, aber Nohara...Das hätte doch jeder an meiner Stelle getan. Du bist so ein liebevolles Mädchen...Außerdem sind wir beide Freunde, hahaha! Schon vergessen? Freunde sind nun mal immer füreinander da. Und jetzt denk nicht so viel über deinen Kummer nach! Lass uns Spaß haben, lenk dich ab! Haha! Komm, wir surfen noch ne Runde.“ Jeff drehte sich nun von Nohara weg und fasste sein Surfbrett an, woraufhin er plötzlich ganz überrascht schaute und errötete. Dies lag natürlich nicht daran, dass er sein Surfbrett genommen hatte, sondern daran, dass Nohara ganz plötzlich von hinten seinen Oberkörper mit ihren Armen umschlungen hatte und sich ganz stark an seinen Rücken schmiegte. Verblüfft sagte Jeff daher: „A...aber Nohara. Wa...was ist denn?“ Noharas Herz schlug ihr derweil fast bis zum Hals, so kam es ihr zumindest vor. Vor Scham wurde sie noch viel roter im Gesicht als Jeff, bis sie plötzlich ein sanftes Lächeln auflegte und leise und zögerlich in sein Ohr hauchte: „Jeff, ich...ich liebe dich.“ „Ahhh...“, stieß Jeff auf einmal einen völlig perplexten Laut aus, weil er nie im Leben mit so etwas gerechnet hätte. Doch bevor er überhaupt in irgendeiner Weise reagieren konnte, sagte Nohara: „Jetzt weißt du es, Jeff. Ich fand dich schon gestern, als du mit aller Kraft versucht hast, deine Freunde zu retten, total beeindruckend. Noch nie hatte ich einen Menschen mit solchem Einsatz gesehen...Ich glaube, es war Liebe auf den ersten Blick. Ich weiß nicht, wie du über mich denkst, aber...aber...ich wollte unbedingt, dass...dass du von meinen Gefühlen weißt.“ Langsam löste sich Jeff nun von Noharas Umarmung und schaute ihr beschämt in die Augen. Anschließend legte er sanft seine Hand auf ihre rechte Wange und sagte zögerlich: „No...Nohara, ich...ich, äh...Ich bin...auch...in dich verliebt.“ Nohara sah infolgedessen völlig verblüfft aus. Sie riss die Augen weit auf und schaute ungläubig mitten in Jeffs Augen, die sie voller Leidenschaft ansahen. Ganz langsam kamen sich die Gesichter der beiden nun immer näher, bis ihre Lippen sich berührten und sie sich küssten. Dieser Moment hielt nur wenige Sekunden an, doch beiden kam es vor, als handle es sich dabei um Stunden. Als sich ihre Lippen schließlich langsam voneinander lösten, liefen Nohara die Tränen und sie umarmte Jeff so fest, wie sie nur konnte. Schluchzend sagte sie dabei leise: „Oh, Jeff...ich...ich hätte nie gedacht, dass...dass du das gleiche auch...auch für mich empfindest...*schnief*“ Jeff lächelte daraufhin sanft und drückte Nohara fest an sich, während er entgegnete: „Tse...Ich glaube, ich wollte es mir anfangs nicht eingestehen, aber...Als ich dich gestern zum ersten Mal sah, dachte ich auch, dieses Mädchen muss ich unbedingt kennen lernen! Vermutlich war’s auch Liebe auf den ersten Blick. Nohara, du bist mir wirklich sehr wichtig. Und ich will, dass dein Leiden ein Ende nimmt.“ „Dann ist es jetzt wohl an der Zeit, meinen Wunsch zu äußern.“, erwiderte Nohara daraufhin fröhlich, worauf sich die beiden wieder losließen und Jeff verwundert fragte: „Welchen Wunsch?“ Nohara erwiderte nun: „Hast du es schon vergessen? Gestern nach dem Essen hast du doch gesagt, dass du mir einen Wunsch erfüllen würdest.“ Einen Moment lang sah Jeff nun sehr nachdenklich aus, da er versuchte, sich zu erinnern. Nach kurzer Zeit sah er sich dann selbst in seinen Gedanken sagen: „Du hast nen Wunsch frei.“ Etwas irritiert sagte Jeff darauf: „Hngh...Ach...ach ja, stimmt ja. Ähm, okay, wie lautet dein Wunsch?“ Nohara legte nun sanft ihre Hände an seine Wangen und sagte: „Jeff? Du bist sicher viel gereist, aber...Ich möchte, dass du hier bei mir bleibst. Vor allem, weil wir uns beide lieben.“ „Was? Ich soll...ich soll bei dir hier in Seegrasulb City bleiben?“, erwiderte Jeff nun sichtlich erschrocken, als er plötzlich in Gedanken ein Bild vor sich hatte. Er sah Takeshi, Moorabbel und Kira lachend vor sich, so als würde er jetzt vor der Entscheidung stehen: Nohara oder seine Freunde? Geknickt ließ Jeff daher die Schultern und den Kopf hängen und erwiderte daraufhin mit ernster Stimme: „Ich habe gestern auch gesagt, dass ich dir einen Wunsch erfülle, solange er nicht zu abwegig ist. Lass mir etwas Zeit, darüber nachzudenken! Okay?“ Jeff ging nun langsam im Wasser an Nohara vorbei, woraufhin sie sich geschockt umdrehte und sagte: „Wie? Warum willst du darüber nachdenken? Ich denke, du liebst mich...Wie kannst du da noch zweifeln?“ „Mir ist die Lust am Surfen vergangen...Ich gehe ins Pokémon-Center. Geh du bitte schon mal nach Hause! Ich komme später zu dir, versprochen.“, sagte Jeff darauf mit ernster Stimme, als er langsam immer weiter aus dem Wasser heraus ging. Nachdenklich schaute Nohara Jeff hinterher, weil ihr zurecht bange war. Gerade eben erst hatten sich die beiden ihre Liebe gestanden, doch mit ihrem Wunsch, Jeff an sich binden zu wollen, hat sie ihm tiefe Gewissensbisse beschert. Enttäuscht ließ sie den Kopf hängen und verließ erst dann den Strand, als Jeff nicht mehr in Sichtweite war. Dieser hatte sich derweil wieder umgezogen und begab sich ins Pokémon-Center. Kaum hatte sich die automatisch öffnende Tür aufgetan, schweifte Jeffs Blick nach rechts ab, wo er weiter weg Takeshi, Moorabbel und Kira an einem Tisch sitzen sah. Als Takeshi sich zufällig aufgrund des Geräusches, das die Tür beim Öffnen verursacht hatte, umdrehte, erblickte er Jeff ebenfalls. Fröhlich hob er daraufhin den Arm und winkte, während er rief: „Hey, Jeff! Schön, dass du kommst. Setz dich zu uns!“ Jeff winkte kurz zurück und versuchte dabei krampfhaft, ein Lächeln aufzusetzen, während er auf die beiden zu ging. Anschließend setzte er sich und stieß dabei einen lauten Seufzer aus, während er sagte: „Hallo, Jungs...“ Kira bemerkte sofort, dass Jeff irgendwie gefrustet schien, fragte aber dennoch, als wenn nichts wäre: „Und? Wie war’s bei Nohara?“ Daraufhin richtete Jeff, der seinen Kopf bis eben noch niedergeschlagen hatte hängen lassen, diesen wieder nach vorne und sah Takeshi und Kira so ernst an, dass diese sich verunsichert fühlten. Verwundert fragte Takeshi daher: „Äh...Jeff? Ist alles in Ordnung?“ Erneut seufzte Jeff und antwortete: „Leute, hört mal! Ich muss etwas wichtiges mit euch besprechen!“ „Geht es um Nohara?“, fragte Kira daraufhin vorausahnend, worauf Jeff die Finger ineinander verschränkte und nickte. „Dann schieß mal los!“, forderte Takeshi nun, unwissend, was ihn und Kira erwarten würde. Jeff schaute daraufhin traurig nach unten und sagte: „Also...Nohara und ich hatten gestern ne ganze Menge Spaß. Mir gefällt es echt gut bei ihr und sie selbst ist total nett. Übrigens tut es mir Leid, dass ich euch versetzt habe. Ich habe da übernachtet, ohne dran zu denken, dass ihr mich abholen wolltet.“ Takeshi winkte nun mit einem bescheidenen Lächeln ab und sagte: „Ach was...Denk nicht weiter drüber nach! Ist halb so schlimm. Red schon weiter!“ Jeff seufzte nun noch einmal und sagte dann: „Danke, dass ihr mir nicht böse seid. Also, was ich eigentlich sagen wollte...Vorhin, da...da waren Nohara und ich am Strand surfen und...Dort hat sie...hat sie...“ Jeff zitterte bereits richtig heftig, weil er die Worte kaum auszusprechen wagte, weswegen Kira nachhakte und mit ernster Miene fragte: „Dort hat sie was?“ Jeff kniff daraufhin angestrengt die Augen zusammen und sagte: „Dort hat sie mir ihre Liebe gestanden.“ Erschrocken wichen Takeshi, Moorabbel und Kira nun mit ihren Oberkörpern zurück und schauten Jeff überrascht an. Einige Sekunden sagte niemand etwas, bis Kira mit nachdenklichem Ton sagte: „Verstehe. So etwas hatte ich mir schon gedacht. Schon im Café war’s offensichtlich, dass sie Interesse an dir hat. *seufz* Und wie sieht’s mir dir aus, Jeff?“ Jeff fasste sich daraufhin angespannt an seine Oberschenkel und krallte sich geradezu daran fest, bis er schließlich sagte: „Ich...ich...Ich liebe sie auch...“ „Was?“, rief Takeshi nun völlig geschockt, woraufhin er fassungslos aufstand und Jeff unverstehend ansah. In diesem Moment zuckte Takeshi kurz auf und dachte an etwas, was am Abend zuvor gewesen war. In Gedanken sah er noch einmal Kira vor sich, wie er sich wütend vor der Yoshida-Villa umdrehte, nachdem sie vergeblich versucht hatten, Butler Morimoto über die Abmachung mit Jeff aufzuklären, und sagte: „Hast du schon mal daran gedacht, dass es sein könnte, dass Jeff nicht mit uns weiter reist und stattdessen lieber hier bei Nohara bleibt?“ Just in diesem Moment realisierte Takeshi, wie Recht Kira mit seiner Vermutung hatte, und die Tatsache, dass Jeff und Nohara ineinander verliebt sind, war für ihn eine absolute Bestätigung dieser Annahme. In kürzester Zeit liefen ihm Tränen an den Wangen herunter, bis er plötzlich die Augen zusammenkniff und die Zähne zusammenbiss, bis er schließlich verzweifelt und wütend zugleich schrie: „VERDAMMT!“ Stürmisch rannte Takeshi urplötzlich auf die Ausgangstür des Pokémon-Centers zu, während Jeff, Moorabbel und Kira ihm erschrocken hinterher schauten. Verzweifelt rief Jeff daraufhin: „Neeeiiin! Taaakeeeshiii! Bitte komm zurüüüüück!“ „Moor! Abbel, Moorabbel! Moor!“, schrie Moorabbel infolgedessen ganz entsetzt. Voller Sorge rannte es Takeshi nun hinterher, woraufhin Kira angespannt rief: „Moorabbel! Kümmere dich um ihn!“ Moorabbel drehte sich daraufhin kurz um, nickte und rief Kira zu: „Moor!“ Total niedergeschlagen fasste sich Jeff nun an den Kopf und sagte verbissen „Verdammt! Ta...Takeshi...“, während Kira mit angespannter Miene grummelte: „Gh, gh...Sorry, Jeff. Den Floh hab ich ihm ins Ohr gesetzt. Ich hatte mir schon gedacht, dass es passieren könnte, dass du und Nohara euch ineinander verliebt. Und als wir dich gestern abholen wollten und uns der Butler nicht reingelassen hat, habe ich Takeshi gesagt, er solle sich mal vorstellen, was wäre, wenn du bei Nohara bleibst.“ Jeff ließ infolgedessen geknickt den Kopf hängen und erwiderte: „Kh, kh...Genau deswegen bin ich hier, das ist das Problem. Nohara hat mich gebeten, bei ihr zu bleiben. Weißt du, Kira? Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden soll...Ihr kennt Nohara nicht so gut wie ich, sie hat mir in der Nacht ihr ganzes Herz ausgeschüttet. Sie ist ein sehr einsamer Mensch, aber sie kann nichts dafür...In der Vergangenheit und auch jetzt hat sie sehr viel leiden müssen und wenn ich bei ihr bleiben würde, würde sich das ändern. Aber...du, Takeshi und Moorabbel, ihr seid meine besten Freunde...Ich...ich kann das alles doch nicht einfach so hinter mir lassen. All das, was wir zusammen durchgemacht haben...“ Jeff, der völlig verzweifelt schien, schaute nun ganz verwundert, als Kira seine Hände sanft auf seine Schultern legte und sagte: „Das kann ich verstehen...Du stehst sozusagen an einer Kreuzung: Entweder bleibst du hier in Seegrasulb City oder wir reisen zusammen weiter, so wie bisher. Jeff? Ich glaube, du bist selbst noch ganz schön durcheinander. Denk in Ruhe über alles nach, okay? Niemand von uns hat das Recht, sich in deine Entscheidungsrechte einzumischen und beeinflussen dürfen wir sie erst recht nicht.“ Jeff schaute Kira nun lächelnd an und sagte: „Danke, Kira. Das werde ich machen. Kümmere dich bitte um Takeshi und erklär ihm das ganze! Ich kann verstehen, dass er abgehauen ist, ohne alles zu Ende anzuhören. Also, wir sehen uns.“ Jeff stand nun auf und ging dann langsam auf den Ausgang des Pokémon-Centers zu, bis Kira plötzlich aufstand und rief: „Hey, Jeff! Ich weiß, dass es blöd klingt, aber...Takeshi und ich haben heute beschlossen, morgen nach Moosbach City aufzubrechen. Ich hoffe...dass die Zeit reicht, damit du in Ruhe nachdenken kannst.“ Obwohl ein Tag natürlich nicht gerade viel Zeit war, behielt Jeff die Fassung und rief zurück: „Voll und ganz. Wenn ich den ganzen Tag nachdenke und mit Nohara rede, werde ich schon zu einem Entschluss kommen. Bis dann.“ Und so verließ Jeff schlussendlich das Pokémon-Center mit langsamen Schritten wieder. Ganz träge ging er nun den langen Weg bis zum Anwesen von Noharas Familie, während seine Hände in seinen Hosentaschen steckten, und er selbst nachdenklich und traurig nach unten auf den Boden sah. Auf dem Weg dorthin schossen ihm tausend Gedanken durch den Kopf. Am meisten beschäftigte ihn natürlich die Frage, für wen er sich entscheiden sollte: „Verdammt! Warum muss ausgerechnet mir so etwas passieren? Ich habe mich in ein Mädchen verliebt, das sogar auch in mich verliebt ist...Wie selten kommt es schon dazu? Das ist das erste Mal in meinem Leben. Ich liebe Nohara...auch wenn wir uns erst gestern kennen gelernt haben, ich hab das Gefühl, als wenn ich einfach zu ihr gehöre. Sie braucht mich...All die Jahre war sie so einsam. Ihre Freunde kündigten ihr die Freundschaft...und ihre Eltern waren fast nie für sie da, wenn es ihr schlecht ging. Wenn ich bei ihr bleiben würde, hätte ihre Einsamkeit endlich ein Ende. Ich will nicht, dass sie noch mehr leidet...Aber...Takeshi, Kira, Moorabbel...Sie sind meine besten Freunde und bei weitem nicht die einzigen Freunde, die wir uns auf dieser langen Reise gemacht haben. Ich habe Takeshi damals begleitet, weil das für mich meine große Chance war, mal richtig rumzukommen...Natürlich war ich schon in Johto und hier in Hoenn, aber...Noch nie war ich auf einer richtigen Pokémon-Reise. Takeshi ist ein toller Mensch und wenn es ihn nicht gegeben hätte, wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Dank ihm und auch dank Kira habe ich so viel gesehen, gelernt und erlebt...Vor allem die Begegnung mit Suicune, dem Pokémon, das ich so gerne in meinem Team haben wollte, hat meinen größten Traum fast wahr gemacht. Wenn ich hier in Seegrasulb City bleiben würde, hätte ich wie zu Hause auf der Zinnoberinsel, wie bei meinen Verwandten auf den Strudelinseln oder auch wie bei Onkel Bob das Meer um mich. Das ist mir schon wichtig, aber...Was ist mit all den Abenteuern? Ich bin mit Takeshi gereist, um aufregende Abenteuer zu erleben. Und das haben wir auch. Wir könnten noch so viel erleben, aber soll hier vielleicht das Ende sein? Verdammt, ich weiß einfach nicht, was ich machen soll. Was ist denn überhaupt im Leben wichtiger? Liebe oder Freundschaft? Kann man das so einfach entscheiden?“ Niedergeschlagen dachte Jeff weiterhin darüber nach, bis er schließlich an der Yoshida-Villa ankam. Nachdem Nohara ihn begrüßt und sich mit ihm zusammen auf ihr Zimmer, wo er zuvor übernachtet hatte, begeben hatte, setzten sich beide auf ihr Bett. Dort schmiegte sie sich liebevoll an ihn und hielt sich mit beiden Händen an seinem Arm fest. Anschließend sah sie ihm erwartungsvoll ins Gesicht, woraufhin er sie ansah und sanft zu lächeln begann. Liebevoll gaben sich die beiden dann einen Kuss auf den Mund, woraufhin sich Nohara wieder an Jeffs Arm kuschelte. Etwa eine Stunde verweilten sie so, stillschweigend, ohne das Thema, das alle beschäftigte, auch nur einmal zu erwähnen. Doch irgendwann musste es schließlich dazu kommen und es geschah auch, als Nohara plötzlich sagte: „Äh...Jeff?“ „Ja...Was ist denn?“, fragte Jeff, als er Nohara ins Gesicht sah. „Ha...hast du dich schon entschieden, was du tun wirst?“, fragte Nohara nun aufgeregt, woraufhin Jeff den Kopf schüttelte und sagte: „Nein, hab ich noch nicht...Allerdings muss ich mich bis spätestens morgen entschieden haben, denn dann wollen meine Freunde weiterreisen.“ Nohara sah daraufhin nachdenklich nach unten und erwiderte: „Verstehe...Es ist blöd, dass du dich so kurzfristig entscheiden musst. Es wäre echt netter, wenn Takeshi und Kira dich nicht so unter Druck setzen würden.“ Jeff schüttelte daraufhin jedoch entschlossen den Kopf und meinte: „Nein, das tun sie nicht...Ganz und gar nicht. Wir alle drei wollten relativ schnell nach Moosbach City gelangen, eigentlich heute, um genau zu sein. Gestern, als wir dich kennen gelernt haben...das sollte eigentlich unser letzter Tag hier sein. Ich verüble es den beiden nicht, dass sie weiter wollen, schließlich reisen wir unter anderem, um Takeshi zu helfen, sein Ziel zu erreichen.“ „Was denn für ein Ziel?“, fragte Nohara daraufhin verwundert, worauf Jeff mit ernster Miene erwiderte: „Takeshi will der größte Pokémon-Meister aller Zeiten werden. Und so wie ich ihn kenne, hat er das Zeug dazu. Kira und ich haben ihm immer zur Seite gestanden und deshalb fällt mir der Gedanke schon schwer, ihn allein weiterreisen zu lassen. Nohara...Ich habe mich noch nicht entschieden, aber...Wärst du mir sehr böse, wenn ich mit meinen Freunden weiterreisen würde?“ Nohara wirkte nun total geschockt und entgegnete: „Was? Also, ich, äh...Jeff, hör mal! Ich liebe dich...Ich wäre dir nicht böse, aber...ich könnte es vermutlich nicht verstehen, denn...Wenn zwei Menschen sich lieben...warum sollen sie dann nicht zusammensein, solange sie nicht mit Gewalt auseinander gehalten werden? Jeff, es wäre mir wirklich unheimlich wichtig, wenn du hier bei mir bleiben würdest. Ich will dich nicht verlieren.“ „Ich...ich dich doch auch nicht...“, sagte Jeff daraufhin, während er einmal schwer schlucken musste. Wie man sieht, fällt Jeff die Entscheidung absolut nicht leicht. Zwar liebt er Nohara wirklich, aber er hätte nie damit gerechnet, vor solch eine Entscheidung gestellt zu werden. Aber welchen Pfad wird er wählen? Den der Freundschaft oder den der Liebe? Eine Entscheidung, die gefällt werden muss, die Jeff aber niemand abnehmen kann. Wenn ihr erfahren wollt, wofür sich Jeff entscheidet, dann bleibt am Ball und verpasst auf keinen Fall die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)