Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 120: Schafhirten ------------------------ Ein stürmischer Orkan zieht über das nächtliche Hoenn hinweg. Es fällt tropenähnlich viel Regen, der Wind braust unaufhaltsam und immer lauter, Blitz und Donner erstrecken sich am von dunklen Wolken beherrschten Nachthimmel. Nur schwer gelingt es bei diesem Wetter, schnell voran zu kommen, da der Wind ein echtes Hindernis darstellt. Doch mit diesem Problem sehen sich gerade Takeshi und seine Freunde konfrontiert. Immer noch befinden sie sich auf Route 121 auf dem Weg nach Seegrasulb City. Da sie keine Unterkunft haben, sehen sie sich gezwungen, trotz dieses Wetters weiter voranzuschreiten. Sie durchstreifen hohes Gras, das ihnen bis zu den Knien reicht. Der Wind schlägt ihnen geradezu ins Gesicht und wirbelt ihre Haare wild umher, während sie durch den starken Regen immer mehr durchnässt werden. Während sie weiter still vorwärts gingen, riss der Wind auf einmal Moorabbel von den Beinen, welches daher erschrocken rief: „Moor? Abbel, Moor!“ Mit einem schnellen Reflex drehte sich Takeshi jedoch nach hinten um und packte sein Pokémon am Arm, während er angestrengt sagte: „Gaahh...Halt...halt dich fest, Moorabbel! Komm, ich nehme dich huckepack. Dann passiert dir nichts.“ Takeshi setzte sich Moorabbel daraufhin auf seine Schultern und sagte mit ernster Miene: „Halt dich gut an mir fest, Kumpel! Alles klar?“ Moorabbel nickte daraufhin fröhlich, schmiegte sich liebevoll an Takeshis Kopf und sagte leise, eine gewisse Dankbarkeit ausstrahlend: „Abbel...Moor!“ Derweil sagte Kira ziemlich besorgt: „Takeshi! Moorabbel verliert viel leichter das Gleichgewicht als wir. In so einem Fall solltest du es besser in den Pokéball zurückholen! Oder meinst du nicht?“ Takeshi schaute sich etwas verunsichert zu Jeff um, der Kira wiederum bekräftigte, indem er meinte: „Er hat Recht. Das ist doch viel sicherer. Oder willst du ein unnötiges Risiko eingehen?“ Takeshi drehte sich daraufhin mit dem Kopf nach hinten zu Moorabbel und stimmte zu: „Die beiden haben nicht Unrecht. Willst du lieber in deinen Pokéball?“ Doch Moorabbel schüttelte entschlossen den Kopf und weigerte sich strikt. Daher sagte Takeshi nachvollziehend: „Okay, ich will dich zu nichts zwingen. Dann weiter! Beeilen wir uns!“ Kira nickte daraufhin und sagte mit ernstem Ton: „Hast Recht. Wenn wir Glück haben, finden wir einen Wald, wo wir unterkommen können. Hier in dieser Grassteppe sind wir dem Sturm hilflos ausgeliefert.“ Jeff schaute infolgedessen auf einmal so, als wäre ihm ein Einfall gekommen, weshalb er fröhlich sagte: „Ha! Ich hab eine Idee. Takeshi, wie wäre es, wenn du Schwalboss einsetzt? Es kann ein viel größeres Gebiet überblicken, wenn es fliegt. Und falls es einen geeigneten Ort, an dem wir uns schützen können, entdeckt, kann es uns ganz leicht dorthin führen.“ Takeshi schaute nun sichtlich erfreut über diesen guten Vorschlag und zückte umgehend seinen Pokéball, woraufhin er sagte: „Super, Jeff. Du bist unser Retter. Klasse Idee. Schwalboss, du bist dran!“ Takeshi warf nun seinen Pokéball gewaltvoll in die Luft, wo dieser sich prompt öffnete. Mit ausgebreiteten Flügeln kam Schwalboss emporgeflogen, das allerdings so überrascht darüber war, mitten in einem Sturm freigelassen zu werden, dass es vom Wind nach hinten geschleudert wurde. Hilflos rief es dabei „Schwaaalboooss!“, während Takeshi seinen Pokéball in seine Richtung lenkte und rief: „Ahhh! Scheiße...Zurück, Schwalboss!“ Takeshi holte es daraufhin gleich wieder in den Pokéball zurück und schaute ziemlich enttäuscht, bis Kira plötzlich optimistisch sagte: „Hehe...Es ist noch nichts verloren, Jungs. Schwalboss fehlt es etwas an Körpergewicht, um gegen den Wind anzukommen. Aber wer könnte diesem Sturm besser standhalten als ein Stahl-Pokémon, hm? Panzaeron, los! Hilf uns!“ Kira warf nun energisch einen Pokéball nach oben, aus dem sein Panzaeron kam, welches nun lautstark schrie: „Paaanzaaa!“ Kira rief seinem Pokémon daraufhin zu: „Hör gut zu, Panzaeron! Schau dich mal von da oben um! Kannst du irgendetwas sehen, wo wir uns in Sicherheit bringen können?“ Panzaeron schaute nun von der Luft aus in alle Richtungen, bis es plötzlich in der Richtung, in die Takeshi und die anderen ohnehin schon gegangen waren, eine Art kleine Farm entdeckte. Es zeigte mit dem rechten Flügel in diese Richtung und rief dann lautstark nach unten: „Panza! Panza, Panzaeron!“ Kira ballte nun die rechte Faust und sagte sichtlich zufrieden: „Jaaa! Super, Panzaeron. Ich wusste, dass das klappt. In der Richtung muss irgendetwas sein! Also los, Freunde! Weiter! Wir haben’s sicher gleich geschafft.“ Takeshi und Jeff nickten daraufhin und zusammen mit Kira rannten sie los. Während sie durch das hohe Gras liefen, donnerte es ununterbrochen und der Himmel war von blau aufleuchtenden, zuckenden Blitzen überzogen. Nach einiger Zeit entdeckten sie in einem tiefer gelegenen Tal schließlich eine kleine Farm. Als sie diese erblickten, rannten sie sofort weiter. Doch nach wenigen Minuten kamen ihnen plötzlich unzählige Pokémon entgegengerannt. Dabei handelte sich um ein- und dieselbe Pokémon-Art, nämlich um eine Herde Voltilamm. Diese waren schafähnliche Pokémon mit gelbem, wollenem Fell, einem blauen Gesicht und blauen Füßen, die einen schwarz-gelb gefärbten Schwanz mit einer orangefarbenen, glühbirnenähnlichen Kugel darauf besaßen. Geradezu kreischend vor Angst rief die ganze Herde dabei: „Voooltiiilaaamm!“ Daraufhin blieben Takeshi, Jeff und Kira verwundert stehen und waren beeindruckt, so einen großen Haufen von Pokémon auf sich zu rennen zu sehen. Takeshi holte daher neugierig, ohne etwas zu sagen, seinen Pokédex hervor, der ihm folgende Informationen gab: „Voltilamm, Wolle. Voltilamms flauschiges, wollenes Fell erzeugt Reibung und statische Aufladung. Je höher die elektrische Ladung wird, desto heller leuchtet die Glühbirne an seinem Schweif.“ Nachdem Takeshi seinen Pokédex wieder verstaut hatte, rief Jeff auf einmal vor Aufregung: „Ahhh! Seht mal! Eben wusste ich noch nicht, warum diese Voltilamm-Herde hier so ziellos auf uns zurennt. Aber jetzt weiß ich’s. Seht mal da! Ein Magnayen.“ Takeshi und Kira schauten daraufhin etwas genauer auf die Herde und bemerkten ebenfalls ein wildes, geradezu blutrünstig wirkendes Magnayen, das Jagd auf die Voltilamm machen zu schien. Doch bevor sie überhaupt irgendetwas unternehmen konnten, ertönte von weitem plötzlich die Stimme einer jungen Frau: „Hey, ihr da! Helft mir bitte! Dieses Magnayen will meine Voltilamm fressen.“ „WAS?“, rief Takeshi nun sichtlich geschockt, woraufhin Jeff auf einmal einen Pokéball zückte und in energischem Ton sagte: „Rrhh...Da scheint wirklich jemand Hilfe zu brauchen. Kira, wir übernehmen das. Lombrero, los!“ Jeff warf nun einen Pokéball mitten in die Herde von Voltilamm, aus dem sein Pokémon fröhlich „Lom, Lombrero!“ rufend heraus kam. Jeff zeigte dann auf das heranstürmende Magnayen und befahl: „Lombrero, fessele dieses Magnayen mit deinem Rankenhieb!“ Lombrero tat sofort, was Jeff ihm befohlen hatte, und fuhr aus seinen zwei Handflächen zwei lange, grüne Ranken aus. Diese schleuderte es dann mit hohem Tempo in Richtung Magnayen und umschlang es damit, bis es völlig bewegungsunfähig war und geschockt rief: „Magna? Yen, Magnayen!“ Jeff drehte sich anschließend zu Kira und rief: „Los, Kira! Jetzt seid ihr dran.“ Kira nickte daraufhin und schrie energisch: „Okay. Panzaeron, setz Stahlflügel ein! Zeig es ihm!“ Panzaeron setzte daraufhin zum Sturzflug an und holte weit mit seinem rechten Flügel zum Schlag aus. Während sein Flügel in hellem Licht zu erstrahlen begann, schaute Magnayen sich dieses Szenario hilflos mit an und rief verzweifelt: „Maaagnaaa!“ „Paaanza!“, rief Panzaeron nun energisch und schlug Magnayen mit seinem Flügel mit solch einer Wucht, dass es aus dem festen Griff des Rankenhiebs flog und zu Boden krachte. Völlig geschwächt lag es anschließend dort und knurrte grimmig, während es unsere Freunde ansah. Derweil kam eine junge Frau, ca. im Alter von 19, angelaufen. Sie hatte blaue Augen und braune, lange Haare, die sich jedoch unter ihrem langen, schwarzen Regenmantel verbargen. Vor Anstrengung keuchend, stützte sich die Frau mit ihren Händen auf ihren Knien ab und sah dennoch ziemlich erleichtert zu dem geschwächten Magnayen. Anschließend wandte sie ihren Blick zu unseren Freunden und sagte: „Oh, ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Ihr habt mir echt aus der Patsche geholfen. Wirklich, habt vielen Dank.“ Kira erwiderte daraufhin bescheiden: „Keine Ursache. Hm...Dieses Magnayen ist ganz schön aggressiv. Du solltest nächstes Mal besser auf deine Herde aufpassen, äh...“ Das Mädchen sagte nun: „Rena...Mein Name ist Rena. So, und jetzt zu dir, Magnayen. Rrrhhh...Du solltest dich am besten nie wieder auf unserer Farm blicken lassen! Wenn du noch einmal versuchst, ein Voltilamm aus unserer Herde zu fressen, dann wirst du dein blaues Wunder erleben. Nur weil mein Vater für 2 Tage in Seegrasulb City ist, heißt das noch lange nicht, dass jetzt deine große Chance gekommen ist. Also los, mach, dass du Land gewinnst!“ Völlig verängstigt wimmernd, stand Magnayen auf und rannte schnurstracks davon. Doch plötzlich drehte es sich noch einmal um und warf allen Anwesenden einen zornigen Blick zu, bis es schließlich endgültig verschwand. Takeshi stand derweil verblüfft da und sagte: „Weg ist es...Puh, das wäre erledigt. Jetzt sollten wir uns aber schnellstens wieder nach ner Unterkunft umschauen!“ Etwas überrascht erwiderte Rena daraufhin: „Ihr sucht eine Unterkunft? Oh, kein Wunder...Ihr seid wohl Reisende, was? Ihr seid ja total durchnässt...Ha! Ich hab eine Idee. Ihr habt mir so lieb geholfen, da muss ich mich doch erkenntlich zeigen! Wie sieht’s aus? Wenn ihr wollt, könnt ihr die Nacht bei mir zu Hause auf der Farm verbringen. Der Sturm wird sicher noch die ganze Nacht andauern.“ Völlig enthusiastisch sagte Takeshi daraufhin grinsend wie ein Honigkuchenpferd: „Hahaha! Sehr gern. Vielen Dank für das Angebot. Das können wir unmöglich ausschlagen.“ Jeff nickte daraufhin zustimmend und sagte: „Ganz meine Meinung. Endlich wieder ins Warme. Lombrero! Du hast deine Sache gut gemacht. Komm zurück!“ Nachdem Jeff sein Pokémon zurückgeholt hatte, richtete auch Kira seinen Pokéball auf Panzaeron und sagte: „Super, Panzaeron. Zurück! Rena, vielen Dank, dass wir bei dir schlafen dürfen. Das kommt uns wirklich entgegen.“ Und so machten sich unsere drei Freunde also zusammen mit Rena auf den kurzen Weg zu ihrer Farm. Diese bestand aus einem großen Haus, in dem sie und ihr Vater lebten, zahlreichen Ställen sowie großen Melkräumen, da die Farm neben den vielen Voltilamm auch unzählige Miltank besaß, die der Farm immer gute Erträge durch ihre Kuhmuh-Milch brachten. Zu den guten Erträgen trug aber auch stets die ausgezeichnete Wolle der Voltilamm bei, so erzählte es Rena den anderen in derselben Nacht. Als letztes gehörte zu der Farm eine kleine Weidefläche, die von einem Zaun umgeben war, auf der sich stets die Voltilamm befanden. Für den Fall eines Sturmes, wie diesen, besaß das Haus von Renas Vater eine mechanische Vorrichtung, die bei Regen ein automatisch ausfahrendes Dach über die kleine Weidefläche schob, was ein wahres Wunder der Technik war. Nachdem Rena und unsere Freunde sich gegenseitig vorgestellt und sich noch einen kleinen Mitternachtssnack gegönnt hatten, brachte Rena sie in ein Gästezimmer, in dem sich 4 Betten befanden. Dort zogen sich unsere Freunde rasch ihre Schlafanzüge an und begaben sich ins Bett. Doch plötzlich klopfte es an der Tür. Es war Rena, ebenfalls bereits im Pyjama, die unsere Freunde fragte: „Ähm...Wollen wir noch ein bisschen quatschen? In der Nacht ein bisschen zu reden, macht immer Spaß, wenn man Gäste hat. Und dabei haben wir so selten Besuch.“ Takeshi sagte daraufhin in fröhlichem Ton: „Haha! Kein Problem. Gerne.“ Rena begab sich nun zu dem einzigen noch freien Bett und setzte sich gemütlich darauf. Zuerst sah sie fröhlich durch die Runde und musterte jeden unserer Freunde, bis Kira plötzlich fragte: „Sag mal, Rena...So was wie vorhin...Passiert das öfter, dass dieses Magnayen eure Voltilamm angreift? Es hörte sich ganz so an.“ Rena schaute daraufhin etwas enttäuscht und erklärte: „Stimmt genau...Das ganze hat vor etwa einem Monat angefangen. Da ist dieses Magnayen das erste Mal aufgetaucht und hat seither ‚jede’ Nacht versucht, sich Beute innerhalb unserer Voltilamm-Herde zu suchen. Das war dennoch nie ein wirkliches Problem, weil mein Vater ein Voltenso besitzt, das die Herde immer schön zusammengehalten und Magnayen spielend leicht verscheucht hat.“ Takeshi sah nun etwas verwundert aus und dachte sich: „Ein...Voltenso?“ Jeff fragte daraufhin: „Wo ist dein Vater denn jetzt, Rena? Und wieso setzt du keine eigenen Pokémon ein, um Magnayen von euren Voltilamm fern zu halten?“ Rena antwortete daraufhin missmutig: „Tja...Ich habe leider keine eigenen Pokémon. Mein Vater ist für 2 Tage nach Seegrasulb City gegangen, weil er dringende Geschäfte zu erledigen hat. So wie ich das verstanden habe, will er, dass unsere Farm noch weiter expandiert. Jedenfalls hat er sein Voltenso bei sich, während ich gar nichts besitze, womit ich unsere Voltilamm beschützen kann.“ Urplötzlich sprang Takeshi von seinem Bett auf, schaute Rena fröhlich an und sagte: „Hey! Das ist doch trotzdem kein Problem. Ich denke zwar, dass jedes starke Pokémon sich gut dafür eignen würde, aber ich habe zufälligerweise auch ein Voltenso. Wenn du magst, kann es diese Nacht auf die Voltilamm aufpassen.“ Rena strahlte daraufhin geradezu vor Glück und fragte erstaunt: „Was? Ist das dein Ernst, Takeshi? Ich glaube zwar kaum, dass Magnayen heute Nacht wieder kommt, weil es sonst immer nur einmal pro Nacht auftaucht, aber das wäre echt nett von dir.“ Takeshi ging nun kurz zu seiner Hose, die er über einen Stuhl gelegt hatte, und nahm einen der Pokébälle, die daran befestigt waren. Dann zeigte er stolz mit seinem Pokéball in Richtung Rena und sagte: „Haha! Kein Problem. Meinem Freund Voltenso macht das sicher nichts aus. Komm, Rena!“ Und so begaben sich Takeshi, Jeff, Kira und Rena, obwohl sie ihre Pyjamas bereits anhatten, noch einmal nach draußen unter die mechanische Vorrichtung, die die kleine Weidefläche der Voltilamm überdachte. Immer noch regnete es in Strömen, doch der Regen konnte durch die Vorrichtung nicht auf die Weidefläche gelangen. Als die vier draußen standen, warf Takeshi energisch seinen Pokéball nach vorne und rief: „Voltenso, du bist dran!“ Nachdem sich der Pokéball geöffnet hatte, kam Takeshis Pokémon laut „Vooolteeensooo!“ rufend heraus. Daraufhin begab sich Takeshi zu Voltenso, bückte sich und streichelte es. Anschließend sagte er: „Voltenso! Ich muss dich um was bitten! Das da ist Rena. Wir haben sie vorhin kennen gelernt. Sie hütet hier diese Voltilamm-Herde, allerdings taucht nachts immer ein wildes Magnayen auf, das sich an ihnen vergreifen will. Kannst du diese Nacht hier auf der Weidefläche bleiben, um auf sie aufzupassen?“ Voltenso nickte daraufhin und sagte entschlossen: „Vol! Voltenso!“ Takeshi streichelte sein Pokémon anschließend liebevoll und sagte sichtlich erfreut: „Danke, Kumpel. Ich wusste, dass auf dich Verlass ist. Okay, Rena, alles geritzt. Voltenso hält hier die Stellung.“ Überglücklich lächelte Rena unsere drei Freunde nun an und sagte: „Oh, wow. Vielen Dank, Takeshi. Das ist großartig. Allerdings, äh...“ Jeff schaute Rena nun etwas verwundert an und fragte: „Allerdings was? Was wolltest du sagen, Rena? Gibt’s noch ein Problem?“ Rena antwortete darauf etwas beschämt: „Also, ich...Es ist mir etwas peinlich, aber...Dürfte ich euch darum bitten, noch einen weiteren Tag hier zu bleiben? Mein Vater kommt erst übermorgen wieder...Diese Nacht sind die Voltilamm durch Voltenso sicher, aber was soll in der nächsten Nacht werden?“ Kira wirkte nun so, als würde dies kein allzu großes Problem darstellen, und sagte daher: „Hm...Was ist schon eine weitere Nacht? Leute, ich denke, wir sollten ihr helfen, oder?“ „Klar, ich hab nichts dagegen.“, hatte Jeff keinerlei Einwände, woraufhin auch Takeshi zustimmte: „Hahaha! Absolut kein Problem. Machen wir gerne.“ Rena klatschte nun einmal vor Freude in die Hand und sagte euphorisch: „Jaaa! Habt vielen Dank, ihr drei. Ihr seid echt klasse. So, aber jetzt sollten wir besser schlafen gehen! Es ist schon spät.“ Und so begaben sich Takeshi, Jeff, Kira und Rena wieder ins Haus. Drinnen angekommen, gingen sie schleunigst ins Bett, wo sie in Windeseile aufgrund der anstrengenden Nacht einschliefen. Auf der Weidefläche war alles ruhig, weil Voltenso zuverlässig Wachdienst schob und aufpasste, dass nichts passierte. Am nächsten Morgen frühstückten die vier in aller Ruhe zusammen, unterhielten sich nett und hatten viel Spaß zusammen. Auch der Nachtmittag war für Takeshi und seine Freunde sehr unterhaltsam, da Rena sie auf der gesamten Farm herumführte, ihnen die Melkräume und Ställe zeigte und ihnen erklärte, was ihr Vater und sie auf der Farm alles zu tun hätten. Als dann schließlich die nächste Nacht angebrochen war, spielten die vier im Wohnzimmer die verschiedensten Kartenspiele, um sich bei Laune zu halten. Zuvor hatte Takeshi, wie in der Nacht davor, sein Voltenso auf die Weidefläche entlassen, um die Sicherheit der Voltilamm zu gewährleisten. Um ca. 0 Uhr begaben sich dann alle ins Bett, wobei es auch nicht lange dauerte, bis sie alle eingeschlafen waren. Einige Zeit passierte nichts, bis Moorabbel, welches zusammen mit Takeshi in einem Bett schlief, mitten in der Nacht den Eindruck hatte, Geräusche gehört zu haben. Etwas erschrocken öffnete es daher die Augen und flüsterte leise: „Moor? Moorabbel?“ Zuerst sah Moorabbel Takeshi an, der noch wie ein Baby schlief, doch dann entschloss es sich, Rücksicht auf ihn zu nehmen und ihn nicht aufzuwecken. Daher löste es seinen Körper langsam aus Takeshis linkem Arm, mit dem es Moorabbel etwas umschlungen hatte, und nahm die Decke von seinem Körper. Dann tapste es leise schleichend auf dem Holzboden des Gästezimmers entlang und wollte gerade die Tür öffnen, als es plötzlich eine leise flüsternde Stimme vernahm: „Moorabbel? Wo willst du so spät hin? Es ist 1:30 Uhr.“ Moorabbel drehte sich nun erschrocken um und sah Takeshi, wie er völlig verschlafen mit seinem Pyjama dastand, und sich müde die Augen rieb. Moorabbel wollte Jeff und Kira jedoch nicht aufwecken, daher ging es einfach aus dem Raum heraus. Takeshi ließ dieses ignorante Verhalten Moorabbels allerdings nicht auf sich sitzen und ging ebenfalls hinaus. Vor dem Gästezimmer fragte Takeshi nun noch einmal: „Moorabbel! Was ist mit dir? Musst du mal für kleine Moorabbels? Hahaha!“ Moorabbel, etwas gereizt, trat Takeshi daraufhin gegen das linke Schienbein, weswegen er sich an dieses vor Schmerz fasste und dabei versuchte, nicht zu schreien. Aus einem anderen Zimmer kam Rena plötzlich, ebenfalls im Pyjama, heraus, mit einer kleinen Taschenlampe in der Hand. Erstaunt, die beiden zu sehen, fragte sie: „Äh? Habt ihr das etwa auch gehört?“ Takeshi fragte nun überrascht: „Wie? Was denn gehört?“ Takeshi fiel es nun langsam wie Schuppen von den Augen. Er realisierte, dass Moorabbel, genau wie Rena, etwas gehört haben musste, und daher leise aufgestanden war. Daraufhin sagte er: „Hm...Ich hab geschlafen wie ein Murmeltier. Aber ich glaube, Moorabbel hat auch etwas gehört, denn es ist einfach so, ganz leise wegschleichend, aufgestanden.“ Just in diesem Moment vernahmen die drei plötzlich einen lauten Schrei: „Teeeeen!“ Erschrocken schauten daraufhin alle sofort in die Richtung einer Tür, die vom Wohnzimmer hinaus zur Weidefläche der Voltilamm führte. Rena schrie nun erschrocken: „Ahhh! Da war es schon wieder.“ Nur kurze Zeit später ging plötzlich die Tür des Gästezimmers auf und Kira und Jeff kamen ganz verschlafen heraus. Kira sagte nun etwas verwundert: „Was veranstaltet ihr hier für einen Krach?“ „Uuaahh!“, gähnte Jeff daraufhin, „Kann man denn nicht mal in Ruhe schlafen? Was ist denn hier los?“ Takeshi, der als einziger zu wissen schien, was passiert sein konnte, sagte nun erschrocken: „Ahhh...Rrrhhh, rrhh...Verdammt, das war doch...Oh nein. Voltenso!“ Total besorgt rannte Takeshi nun auf die Tür zu, die nach draußen zur Weidefläche führte. Die anderen rannten ihm ebenfalls hinterher. Als Takeshi schließlich gewaltsam die Tür aufriss, sah er zur Seite, wo sein Voltenso, völlig mitgenommen und in Mitleidenschaft gezogen, mit aller Wucht gegen die Hauswand krachte und zu Boden sank. Dabei schaute es verbissen in die Richtung, aus der es geflogen kam, und sagte erschöpft knurrend: „Vol...Vol...tenso...“ Takeshi schaute sein Voltenso nun ganz erschrocken an und fragte besorgt: „Voltenso! Was ist mir dir? Bist du in Ordnung, mein Freund? *wütend* Rrrhhh...Wer...wer hat dir das angetan?“ Takeshi und die anderen schauten nun nach vorne und sahen völlig erschrocken mit an, wie ein Magnayen und ein Hundemon triumphierend grinsend vor ihnen standen, während alle Voltilamm völlig verängstigt hinter den beiden aggressiven Pokémon in einer Ecke kauerten. Rena schrie daraufhin erschrocken: „Ahhh! Ein Hundemon? Dieses Magnayen scheint Verstärkung bekommen zu haben. So ein Mist.“ Takeshi ballte nun vor lauter Wut die Fäuste und zeigte dann auf Magnayen, während er energisch schrie: „Rrhh...Mir ist es ganz egal, ob es Verstärkung hat oder nicht. Tatsache ist, dass sie in Überzahl mein Pokémon angegriffen haben. Voltenso ist mein Freund, hört ihr? Ich weiß, dass die meisten Pokémon gutartig sind, aber natürlich gibt es auch Ausnahmen...Ihr gehört wohl dazu, was, Hundemon, Magnayen? Na wartet! Ihr werdet es bereuen, Voltenso wehgetan zu haben. Moorabbel, du bist...*erschrocken* Ahhh!“ Takeshi wollte gerade Moorabbel in den Kampf schicken, als Magnayen plötzlich im Begriff war, ihn anzufallen. Böse rief es dabei „Magna! Magnayen!“, während es mitten im Sprung war, als sich plötzlich Moorabbel schützend vor Takeshi stellte. Dieser rief noch verwundert „Moor...Moorabbel?“, bis Magnayen schließlich mit seiner rechten Pranke zum Schlag ausholte und Moorabbel damit mit einer schnellen Bewegung niederstreckte. Moorabbel krachte dadurch so hart zu Boden, dass es von ihm abprallte und Hundemon genau vor die Füße fiel. Dieses nutzte die Situation schamlos aus und legte seine rechte Vorderpfote triumphierend auf dessen Rücken und sagte mit einem bösen, verachtungsvollen Blick: „Mon...Hundemon, Hundemon!“ Takeshi schrie aufgrund dessen völlig entgeistert: „Ahhh! Ihr miesen Feiglinge! Ihr kämpft zu zweit. Habt ihr überhaupt so was wie Ehre? Es ist zu schwach, um sich zu wehren. Lass Moorabbel los, Hundemon!“ Hundemon schmunzelte darüber nur und machte keine Anstalten, Takeshis Forderung in die Tat umzusetzen. Dessen Gesicht war mittlerweile von unglaublicher Sorge um sein liebstes Pokémon geziert, bis er plötzlich überrascht feststellte, wie Jeff, lustig aussehend durch seinen Pyjama, ganz lockerlustig an Magnayen und Hundemon vorbeirannte und sich hinter Hundemon aufstellte. Dann streckte er plötzlich einen Pokéball nach vorne, den er sich kurz vorm Aufstehen noch gegriffen hatte. Takeshi rief nun, halb überrascht, halb froh über das, was Jeff vermutlich vorhatte: „Jeff? Was wird das?“ Jeff legte daraufhin ein selbstbewusstes Grinsen auf und sagte: „Hehehe...Was denkt ihr euch eigentlich? Erst nutzt ihr es schamlos aus, dass Renas Vater für 2 Tage nicht da ist und jetzt schlagt ihr das beste Pokémon meines besten Freundes, das auch für uns ein wichtiger Freund ist, K.O.? Wenn ihr denkt, dass ich mir das tatenlos mit ansehe, dann habt ihr euch geschnitten. Jetzt kriegt ihr die vollstreckende Hand von Master Jeff zu spüren, jahahaha! Los geht’s! Rock’n’ Roll! Entoron, komm raus!“ Jeff warf Hundemon nun gewaltvoll einen Pokéball vor die Füße, aus dem sein Pokémon lautstark „Ento! Entoron!“ rufend herauskam. Nachdem sich Entoron in Kampfposition begeben hatte, drehte sich Hundemon gereizt um und feuerte aus seinem Mund einen riesigen Flammenwurf ab. Jeff blieb jedoch tatenlos stehen und ließ die Arme schlaff herunterhängen, als hätte er gar nicht erst die Absicht, zu reagieren. Mit dieser Körpersprache tat Entoron es ihm gleich und so ließ es den gesamten Flammenwurf, der es nun umhüllte, über sich ergehen. Nachdem die Attacke zu Ende war, stand Entoron etwas angesengt, jedoch ohne Schmerzen, da. Kira rief nun begeistert: „Jaaa! Toll, Jeff. Los, zeig es ihm!“ Jeff zeigte nun energisch mit dem Finger auf Hundemon, welches völlig verunsichert „Mon? Hundemon?“ knurrte, und rief: „Tja, war wohl nichts, was? Los, Entoron! Hydropumpe auf Hundemon!“ Daraufhin öffnete Entoron seinen Schnabel, aus dem anschließend ein gewaltiger, mit Druck herausgeschossener Wasserstrahl kam. Dieser flog geradewegs auf das geschockte Hundemon zu und traf es so hart, dass es zu Boden gerissen wurde und nicht mehr aufstand. Takeshi ergriff derweil die Gelegenheit, sein am Boden liegendes Moorabbel auf den Arm zu nehmen, als Magnayen ihm plötzlich, mit einem aggressiven Knurren als Drohgebärde, immer näher kam. Da Takeshi beide Arme brauchte, um es auf dem Arm zu halten, und ohnehin keine Pokébälle mitgenommen hatte, stand er nun schockiert vor Magnayen und murmelte leise: „Gh, gh...Scheiße...“ Doch plötzlich rief Kira mit einer gewissen Erheiterung in der Stimme: „Hahaha...Was ist los, Magnayen? Du dachtest hoffentlich nicht, dass Jeff der einzige sei, der so geistesgegenwärtig war, vorm Aufstehen noch einen Pokéball zu greifen. Denn jetzt kriegst du’s mit meinem Pokémon zu tun. Igelavar, los!“ Kira warf nun umgehend einen Pokéball, aus dem sein Pokémon heraus kam, welches kampfeslustig schrie: „Igel! Igelavar, lavar!“ Kira zeigte daraufhin mit seinem Finger auf Magnayen und rief „Setz Flammenwurf ein!“, woraufhin Igelavar aus seinem Mund eine riesige Flammewelle herausfeuerte. Diese flog geradewegs auf Magnayen zu, das sich verwundert umdrehte und von der drohenden Gefahr zu spät Notiz nahm. Es wurde somit von dem Feuer erfasst und schmerzerfüllt zu Boden geworfen, woraufhin es mitten auf Hundemons Körper fiel. Völlig geschwächt winselten die beiden nun vor sich hin. Takeshi schaute derweil ziemlich erleichtert und sagte mit fröhlichem Ton: „Puh...Oh Mann, danke, ihr beiden. Ihr habt Moorabbel und mir echt aus der Patsche geholfen.“ Jeff zeigte Takeshi daraufhin grinsend das Victoryzeichen und meinte bescheiden: „Haha! Keine Ursache. Wir haben ja selten genug die Gelegenheit, dir zu helfen.“ Takeshi wandte seinen Blick daraufhin Rena zu, die das Szenario sowohl mit Faszination als auch mit Schrecken mitangesehen hatte. Dann legte er einen kampfeslustigen Blick auf und fragte: „Na, wie sieht’s aus, Rena? Wollen wir den beiden ne Lektion erteilen, die sie nicht so schnell wieder vergessen? Dafür müssen deine Voltilamm nur einmal den Mut haben, sich selbst zu verteidigen...um ihres eigenen Wohlergehens willen.“ Rena wirkte zunächst etwas verunsichert, nickte aber schließlich nach kurzer Zeit entschlossen und rief dann: „Okay. Hey...Voltilamm, kommt alle her! Jetzt seid ihr dran!“ Takeshi rannte derweil zurück zu Rena, stellte sich neben sie und legte sein Moorabbel vorsichtig auf den Boden. Dann half er Voltenso beim Aufstehen und sagte: „Hey, Kumpel! Halt durch, okay? Ich brauche dich noch für einen letzten Angriff. Ich bau auf dich. Los, Donnerblitz!“ „Voltilamm, setzt ebenfalls Donnerblitz ein!“, befahl Rena fast zeitgleich. Voltenso und die Voltilamm nickten daraufhin und entluden dann riesige, gelbe, elektrisch geladene Strahlen, mit denen sie Hundemon und Magnayen trafen und völlig unter Strom setzten. Beide zuckten dabei vor lauter Schmerz so lange, bis die Menge an Elektrizität ihr Maximum erreicht hatte und letztlich eine kleine Explosion verursachte. Dadurch flogen die beiden Pokémon so weit weg, dass sie als blinkender Stern am Nachthimmel verschwanden. „Huuundeeemooon!“, schrie Hundemon dabei schmerzerfüllt, bis schließlich auch Magnayens letzter, verzweifelter Schrei verhallte: „Maaagnaaa!“ Erleichtert standen unsere Freunde nun da und schauten den beiden nach, während sie einfach nur vor sich hin lächelten. Viele Worte verloren sie jedoch nicht mehr, denn sie holten nur noch ihre Pokémon zurück, um anschließend wieder schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen hatten sich Takeshi, Jeff und Kira dann fix reisefertig gemacht, denn es war der Tag angebrochen, an dem Renas Vater ganz sicher wiederkehren würde und die Voltilamm-Herde wieder mit seinem eigenen Voltenso beschützen konnte. Rena und die anderen standen mehrere Meter von der Farm entfernt, wobei unsere Freunde schon neugierig in die Richtung starrten, in die es weiter nach Seegrasulb City gehen würde. Rena sagte nun mit fröhlichem Ton: „Habt vielen Dank für alles, ihr drei. Ihr habt mir so sehr geholfen...Ich weiß gar nicht, wie das wieder gutzumachen ist.“ Jeff winkte daraufhin jedoch entschieden ab und meinte bescheiden: „Ach was...Wir durften zwei Mal bei dir übernachten. Dadurch hatten wir nicht nur ein warmes Schlafplätzen...Wir hatten auch viel Spaß bei dir.“ Kira fügte daraufhin hinzu: „Und das schlechte Wetter dürfte vorerst auch vorbei sein. Also mach dir keinen Kopf! Du hast uns keine Umstände gemacht.“ Rena fragte nun etwas ungläubig „Meint ihr das ernst?“, woraufhin Takeshi jedoch entschlossen nickte und sagte: „Na klar. Wir bedanken uns ebenfalls. Es war echt cool bei dir. Wer weiß? Vielleicht sehen wir uns ja mal wieder, Rena. Mach’s gut! Und pass weiterhin gut auf eure Voltilamm auf!“ Rena erwiderte daraufhin mit einem sichtlich zuversichtlichen Lächeln: „Das werde ich. Versprochen. Auf Wiedersehen!“ Und so machten sich Takeshi und seine Freunde also wieder auf den Weg. Freudig drehten sie sich noch einmal um und winkten Rena, so wie sie es ebenfalls tat, zu, bis sie kaum noch zu sehen war. Dieses Abenteuer ist also überstanden, doch wie wir alle wissen, ist unseren Freunden nie langweilig, sodass man sicher sein kann, dass das nächste Ereignis bereits im Kommen ist. Ihr wollt wissen, wie es weitergeht? Dann bleibt dran und verpasst nicht die nächste Episode von Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)