Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ The 2nd Special: Die Entstehung der Pokémon Force ------------------------------------------------- Ein kleiner Rückblick: Schon einige Monate ist es her, seit unser Held der Geschichte, Takeshi Rudo, sein neues Zuhause in Hoenn, Wurzelheim, verlassen hat, um ein Pokémon-Meister zu werden. Stets begleitet von seinem treuen Pokémon Hydropi, das sich später zu Moorabbel weiterentwickelte, erlebte er die spannendsten Abenteuer und fing sich viele neue Pokémon. Nicht zuletzt aber auch durch seine Freunde, die er auf seiner Reise kennen lernte. Zum einen Jeff, den Wasser-Pokémon-Trainer, den Takeshi in Faustauhaven traf, und Kira, den Feuer-Pokémon-Trainer, den beide zusammen in der Nähe von Bad Lavastadt kennen lernten. Seitdem sind die drei unzertrennlich und die besten Freunde. Takeshi ist mittlerweile schon im Besitz von ganzen 5 Orden, was ihn nur noch 3 Orden von der Qualifikation an der Hoenn-Liga trennt. Dabei wird er stets von dem einen Wunsch angetrieben...der Beste zu sein. Doch es gibt dabei 3 ganz besondere Trainer, die Takeshi immer wieder fordern und bis an seine Grenzen stoßen lassen. Zum einen seine gute Freundin Maike, die Tochter von Professor Birk, mit der Takeshi sich damals in Wurzelheim das Versprechen gab, dass sie beide eines Tages Pokémon-Meister werden würden. Zwar ist Maike Takeshis Rivalin, doch beide mögen sich insgeheim wirklich sehr und die Freundschaft zwischen den beiden fördert diese Sympathie natürlich nur noch mehr. Doch auf der anderen Seite sind da Takeshis ärgste Rivalen, gegen die er jedes Mal aufs Neue all seine Fähigkeiten aufbringen muss, um überhaupt eine Chance zu haben. Bei diesen zwei Rivalen von Takeshi handelt es sich um keine geringeren als um Tojo, den altägyptischen Jungpharao von Nagan, dessen Geschichte im ersten Special genauestens erzählt wurde, und um Shio, den mysteriösen, verschlossenen Jungen aus der Organisation, die sich Pokémon Force nennt. Diese Geschichte schließt nahtlos an die Ereignisse von Episode 80 an, in der Shio im Kampf gegen Tojo ein Unentschieden hinnehmen musste. Seitdem sind 2 Tage vergangen. Zur Zeit befinden sich Shio und sein Freund Yuji auf Route 110, nicht mehr weit entfernt von ihrem eigentlichen Ziel Graphitport City, wo sie in das Trainingslager von Shios Vater müssen, in dem eine Konferenz der Pokémon Force-Organisation stattfinden wird. Diese Konferenz findet alle 4 Monate statt, und soll dem Kopf der Organisation, Shios Vater, zeigen, was alle Mitglieder im Laufe der Zeit erreicht haben. Doch im Moment sind sowohl Shio als auch Yuji in jeweils einen Pokémon-Kampf gegen etwas jüngere und unerfahrenere Trainer verwickelt. Shio steht gerade zusammen mit seinem Scherox einem kleinen Jungen mit einem Blanas gegenüber, während Yuji mit seinem Kecleon gegen das Kicklee eines ebenfalls jungen Trainers kämpft. Shio stand völlig gelangweilt mit verschränkten Armen da, ohne auch nur einen Blick auf das Kampfgeschehen zu richten, da Scherox ohnehin gerade am Gewinnen ist. „Du böser Grobian. Dir zeigen wir es...Los, Blanas! Noch einmal Kugelsaat!“, rief der kleine Junge nun böse, woraufhin sein Blanas energisch schrie: „Blaaa!“ Aus Blanas Blatt am Kopf kamen urplötzlich Unmengen von Kugeln herausgeschossen, die rasend schnell auf Scherox zuflogen. Erst jetzt richtete Shio einen kleinen Blick aufs Kampfgeschehen und sagte mit verächtlichem Ton: „Hm? Jämmerlich...Scherox?“ Auf diese eher nach eine Frage klingenden Aufforderung sagte Scherox energisch: „Rox! Scherox!“ Daraufhin löste sich Scherox wie in Luft auf und war verschwunden, wodurch die Kugelsaat-Attacke voll ins Leere ging. Scherox tauchte nun aus dem Nichts genau hinter Blanas wieder auf, weswegen der Junge erschrocken rief: „Ahhh! Es ist hinter dir, Blanas.“ „Blana? Blanas?“, fragte Blanas daraufhin starr vor Angst. Mit ziemlich gelangweilt klingender Stimme sagte Shio daraufhin: „Scherox...Metallklaue!“ Blanas drehte sich nun schnell um, doch dies reichte zeitlich nicht mehr, um Scherox’ Angriff auszuweichen. Die rechte Klaue von Scherox begann zu leuchten, und dann rammte es mit aller Wucht seine Klaue in Blanas Bauch, wodurch dieses voll gegen einen Baum krachte und K.O. ging. „Blanas! Neeeiiin!“, schrie der Junge nun verzweifelt und traurig zugleich, während Shio die Augen schloss und mit ernster Stimme sagte: „Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben...“ Daraufhin richtete Shio einen spöttischen Blick auf den kleinen Jungen und sagte auf niederschmetternde Weise: „Und jetzt zu dir, Kleiner. Mach dich am besten vom Acker! Du hast doch gesehen, dass du eine Niete bist. Gib das Training für immer auf! Du bist nur ein kleiner Schwächling, der es mit seinen ebenso schwachen Pokémon niemals zu etwas bringen wird. Als wir mit dem Kampf begonnen haben, hast du irgendwas von wegen Pokémon-Meister geschwafelt. Tse, nichts als Illusionen...Du hast jetzt gesehen, dass es Leute gibt, die eine Kraft haben, von der du nicht mal zu träumen gewagt hättest. Na los! Lass das Pokémon-Training! Was hast du schon davon? Dein schwaches Blanas würde dich eh nur wieder enttäuschen. *Stimme heb* Als Trainer hast du KEINE ZUKUNFT.“ Der Junge bekam auf einmal Tränen in den Augen und rannte weinend davon, ohne sein Blanas mitzunehmen, wobei er voller Trauer rief: „Wuuäähh! Doofes Blanas. Jetzt werde ich niemals ein guter Trainer. Ich gebe es für IMMER auf.“ Als Blanas wieder aufwachte, war sein kleiner Trainer schon längst weg. Auch Blanas hatte nun Tränen in den Augen, während Shio mit einem leisen, zufriedenen Lachen sagte: „Hehehe...Was dich betrifft, Blanas...Du kannst nun gehen, wohin du willst. Du bist wieder ein freies Pokémon. Glaub mir! Geh, wohin du willst, aber lass dich nie mehr von einem Menschen fangen! Du hast die heilende Mission der Pokémon Force jetzt schon hinter dir. Doch bis wir die ganze Welt geheilt und die Rassen Menschen und Pokémon getrennt haben, ist es noch ein sehr langer Weg. *seufz*“ Blanas rannte nun heulend davon. Unterdessen im Kampf zwischen dem anderen Jungen und Yuji: Energisch befahl der Junge seinem Pokémon „Los, Kicklee! Sprungkick!“, woraufhin Kicklee in Richtung Kecleon sprang und zum Tritt ausholte. Dann schleuderte es mit voller Wucht seinen Fuß nach vorne, als Yuji plötzlich rief: „Mach dich unsichtbar, Kecleon!“ Kecleon, das chamäleonähnliche Pokémon, machte sich nun praktisch unsichtbar. Doch dies wirkte nur so, weil es sein äußeres Erscheinungsbild lediglich an die Umgebung anpasste. Da der gegnerische Trainer allerdings noch unerfahren war, bemerkte er nicht, dass bei dieser speziellen Fähigkeit eines Kecleons trotzdem noch der rote Strich auf seinem Bauch sichtbar bleibt. Kicklee trat, da es ebenso irritiert wie sein Trainer war, also voll ins Leere, während Kecleon sich nun von hinten anschlich. Sichtlich zufrieden rief Yuji daraufhin: „Hahaha! Schlitzer!“ Kecleon machte sich nun wieder sichtbar, und fuhr seine scharfen Krallen aus. Dann schlitzte es damit an Kicklees ganzem Rücken entlang, was Kicklee so sehr wehtat, dass es ohnmächtig umfiel und davor noch leise sagte: „Kick...lee...“ Enthusiastisch sprang Yuji nun in die Luft und sagte: „Jaappaa! Tja, mein Süßer...Hast du gesehen? Das war ne reife Leistung...von mir, hahaha! Du taugst schließlich zu gar nichts. Na los, hopp, hopp! Verschwinde schon! Und denk bloß nicht, du hättest das Zeug zu einem Trainer! Du bist nur ein elender Verlierer, Schätzchen. Versuch’s in 30 Jahren noch mal, hahahaha! Dein Kicklee kannst du gleich hier in der Wildnis lassen. Als wildes Pokémon ist es besser dran.“ Auch dieser arme, kleine Junge, der Opfer von Shios und Yujis überragenden Kampffähigkeiten und ihrem Psychogequatsche wurde, fing nun zu weinen an und rannte weg, während er rief verzweifelt rief: „Ahhh! Das ist doch bescheuert. Pokémon sind doof...Ich hasse dich, Kicklee. Nie wieder Pokémon.“ Kicklee blieb also, wie auch Blanas, völlig allein zurück. Yuji schaute dem Jungen indessen mit einem teuflischen Lächeln hinterher und sagte lachend: „Hahaha! Ich liebe diesen Psychoterror. Tut mir ja irgendwie auch Leid, dass gerade die richtig kleinen Kinder so oft von uns fertig gemacht werden, aber was soll man machen? Wir sind eben die Pokémon Force.“ „Lass bloß keine Zweifel aufkommen, Yuji!“, forderte Shio darauf, woraufhin er mit ernster Miene fortfuhr: „Wir machen alles richtig. Man muss das Übel an der Wurzel packen! In unserem Fall ist das die Jugend. Wenn wir eines Tages, und sollte es auch noch so viele Jahre dauern, die Jugend der ganzen Welt davon überzeugt haben, dass Menschen und Pokémon unabhängig voneinander leben sollten, dann wird es bald kein Zusammenleben dieser beiden Rassen mehr geben. Denn die alten Leute, die noch Pokémon besitzen werden, werden kein großes Problem mehr darstellen, sobald sie sterben. Mein Vater ist ein genialer Mann. Er hat alles von Anfang an genauestens geplant. Wenn wir uns weiterhin, wie bisher, größtenteils die Jugend vorknöpfen, dann werden wir schon bald unser großes Ziel erreicht haben. Jeder, der noch nicht erwachsen ist, läuft Gefahr, durch unsere kämpferischen Fähigkeiten in einem Pokémon-Kampf so extrem gedemütigt und durch unser Eingerede auf die Psyche so verzweifelt zu werden, dass diese Person freiwillig nichts mehr mit Pokémon zu tun haben will...Wir selbst sind zwar auch noch Kinder, aber wir sind sehr viel reifer als andere in unserem Alter und unsere Fertigkeiten als Trainer übersteigen jetzt schon das, was viele erwachsene Trainer drauf haben. Hehehe...Hahahaha! Zum Schluss, kurz vor der Konferenz, haben wir noch mal gute Arbeit geleistet. Aber jetzt lass uns gehen, Yuji!“ Yuji: „Jaappaa! Graphitport City wartet auf uns. Unsere Heimatstadt und Geburtsstätte unserer geliebten Pokémon Force.“ Und so machten sich Shio und Yuji also wieder auf den Weg. Etwa eine halbe Stunde verging, bis sie schließlich durch das nördliche Stadttor von Graphitport City traten und ihr Ziel endlich erreicht hatten. Sofort schlugen sie den Weg nach Westen ein, denn das Trainingslager der Pokémon Force liegt etwas abseits von der eigentlichen Stadt in einem längst lahmgelegten Industriegebiet. Doch auf dem Weg dorthin schauten sich Shio und Yuji freudig um. Mit einem ganz sanften Lächeln, wie man es von dem sonst so seriösen Shio überhaupt nicht kennt, schaute er sich fröhlich um und grüßte freundlich jeden aus Graphitport City, den er kannte. Zwar hat sein Vater sich durch seine Vergangenheit keinen Namen gemacht, doch Shio war schon früher immer ein lieber Junge, den viele aus der Stadt kannten und gern hatten. Fast schon träumerisch schwärmte Shio vor sich hin: „Ach ja...Graphitport City ist zwar eine Handelsstadt, aber die Atmosphäre hier wirkt immer so beruhigend...Liegt wohl auch daran, dass es am Meer liegt. Es ist so friedlich...“ „Ohohoho...“, lachte Yuji jedoch auf einmal, während er ganz dämlich dreinschaute, bis er schließlich fortfuhr: „Du wirst ja auf einmal so sentimental, Shioleinchen. Hahaha! Dass du auch ne sanfte Seite hast...“ Seufzend erwiderte Shio darauf: „Oh Mann...Sei doch einfach ruhig, Yuji!“ Yuji: „Hehehe...Früher warst du auch noch netter...Aber egal...Du wirkst auf einmal so fröhlich. Bist du froh, wieder hier zu sein oder was?“ Mit nachdenklicher Miene schwenkte Shio mit seinen Blicken umher und erwiderte: „Ja, ich glaube schon. Ich habe mein Leben hier verbracht, bis mein Vater die Pokémon Force ins Leben rief...Das war der Beginn unserer langen Reise, Yuji. Ich finde es schön, nach langen Reisen immer mal wieder hierher zurückkehren...Auch wenn meine Familienverhältnisse vor etwa 2 Jahren am Tag unseres Aufbruchs nicht gerade toll waren...“ Shio schien auf einmal ganz geknickt und schaute traurig auf den Boden, während er vorwärts ging. Seine grauen, schräg abstehenden Haare verdeckten dabei seinen traurigen Blick. Ziemlich besorgt darüber, fragte Yuji: „Hey! Ist alles okay bei dir, Shio?“ Zögerlich entgegnete Shio: „Ja, ja...Mir...geht’s gut. Komm! Beeilen wir uns! Es ist nicht mehr weit.“ Immer noch mit nach unten gerichtetem Blick fing Shio auf einmal an, loszurennen und zwar weiter in Richtung Westen. Yuji nahm ebenfalls die Beine in die Hand und rief Shio vergebens hinterher, dass er nicht so schnell rennen und warten solle. Einige Zeit verging, bis Shio und Yuji schließlich in dem abgelegenen Industriegebiet ankamen. Dort befanden sich unzählige, riesige Einrichtungen und Anlagen, die sehr futuristisch aussahen. Ebenfalls auffällig war, dass fast überall Kampfplätze für Pokémon-Kämpfe waren, die vermutlich dem Training der Pokémon Force-Mitglieder dienen sollten. Auf allen Plätzen verteilt waren junge Mitglieder der Organisation, die ihre Fähigkeiten als Trainer in Kämpfen mit anderen Organisationsmitgliedern erprobten. Shios Blick wurde nun wieder sehr ernst, denn er wusste, dass er nicht zum Spaß hier war. Zusammen mit Yuji begrüßte er die meisten Mitglieder der Pokémon Force im Vorbeigehen mit einem kurzen „Hallo“, während einige der anderen Mitglieder sich sogar kurz vor den beiden höflich verneigten, um ihren Respekt vor den ranghöchsten Mitgliedern der Pokémon Force zu offenbaren. Shio und Yuji verschwanden nun in dem größten der vielen Gebäude. Drinnen angekommen, begaben sie sich zu einer Rezeption, um sich Auskunft darüber geben zu lassen, wo sich Shios Vater aufhält. Sie bekamen die Antwort, dass dieser sich im 7. Stock des insgesamt 10-stöckigen Hauptgebäudes des Pokémon Force-Hauptquartiers aufhalte. Sofort begaben sich die zwei also zum nächsten Fahrstuhl. Als sie hineingingen, drückte Shio den Knopf für den 7. Stock. Nachdem sich die Fahrstuhltür geschlossen hatte, lehnte sich Shio mit dem Rücken gegen die Wand, schloss die Augen und verschränkte die Arme. Yuji: „Hm...Dein Vater wird sich sicher freuen, dich wiederzusehen.“ Mit ziemlich verbissener Stimme meinte Shio daraufhin: „Anfangs vielleicht...Aber sobald er mit Hilfe meines Poké-Scanners herausfindet, dass ich 4 Mal unentschieden gekämpft habe, wird er schockiert sein...Rrhh...Diese Scheiße habe ich nur Takeshi und Tojo zu verdanken.“ Der Lift kam nun im 7. Stock an, und die beiden stiegen aus. Anschließend gingen sie durch einen langen Gang, bis sie schließlich am Ende des Ganges auf eine Tür stießen. Nachdem die zwei die Tür geöffnet hatten und eingetreten waren, befanden sie sich in einem weiteren, langen Gang, dessen Wände, die Decke und der Boden nur aus durchsichtigem, aber belastbarem Glas bestanden. Diese Glasfassade war von Nöten, weil etwa 10 Meter unter diesem schleusenartigen Glasdurchgang eine riesige Trainingshalle war, die man somit, wenn man in diesem Gang stand, komplett überblicken konnte. Shio und Yuji gingen durch den Gang, während sie zur Seite durch das Glas schauten und viele Mitglieder der Pokémon Force in der Trainingshalle mit ihren Pokémon trainieren sahen. Etwa in der Mitte des Ganges blieben sie neben einem schlanken Mann stehen und schauten, wie er, herab zu den Trainingsplätzen. Der Mann, neben den sich Shio und Yuji gestellt hatten, hatte schwarze, schräg abstehende Haare und einen kleinen Bart am Kinn. In Hinsicht auf seine Klamotten trug er ein graues, eng anliegendes Hemd, auf dem ganz fett mit einem violetten Farbton geschrieben stand: PF. Dieses PF stand für Pokémon Force. Über diesem grauen Hemd trug er eine schwarze, offene, lockere Weste, während er an seinen Händen schwarze, eng anliegende Handschuhe anhatte, so ähnlich wie bei Shio, bei denen jedoch die Hälfte jedes Fingers nackt herausschaute, weil es keine vollständig zugenähten Handschuhe waren. Außerdem trug der Mann eine graue, eng anliegende Hose und schwarze Schuhe. Ohne auch nur einmal zur Seite geschaut zu haben, schien der Mann zu wissen, welche Personen sich da gerade neben ihn gestellt hatten, weswegen er schließlich mit einem zufriedenen Lächeln sagte: „Hehehe...Na, wenn das mal nicht meine Topmitglieder Shio und Yuji sind...“ Mit einem völlig begeisterten Blick drehte sich Yuji nun in die Richtung des Mannes, stellte sich ganz gerade hin und hielt sich seine gestreckte, rechte Hand schräg an den Kopf, so wie Matrosen, die ihren Schiffskapitän begrüßen. Total förmlich sagte Yuji nun: „Ich freue mich, Sie wiederzusehen, Herr Fukiyama. Wir sind wieder da, wie Sie sehen.“ Daraufhin sagte der Mann ganz bescheiden: „Na, na...Nicht so förmlich, Yuji! Du weißt, ich habe all meinen Mitgliedern erlaubt, mich bei meinem Vornamen zu nennen! Jeder hier darf mich Daisuke nennen. Bei unserer Mission spielt es keine Rolle, wer erwachsen ist und wer nicht. Es geht einzig und allein darum, dass wir alle unseren Job gut machen, auf Förmlichkeiten lege ich keinen großen Wert, solange wenigstens der Respekt vorhanden ist. Und was ist mit dir, Shio? Willst du mich etwa gar nicht begrüßen?“ Shio schaute immer noch ernst nach unten in die Trainingshalle, bis sich schließlich sein Blick zu Daisuke wandte, er ein sanftes Lächeln auflegte und sagte: „Hallo.....Vater.“ Nun wissen wir es also. Der Mann, neben dem Shio und Yuji stehen, ist kein geringerer als Daisuke Fukiyama, Vater von Shio und Gründer der Pokémon Force. Freudig sagte Daisuke nun: „Hehe...Hallo, mein Sohn. Ich hoffe doch stark, dass ihr auf eurer Mission erfolgreich wart. Ihr seid meine beiden Toptrainer, ihr werdet ein Beispiel für all unsere Mitglieder sein, sowohl für die neuen als auch für die, die schon länger dabei sind und die euch trotzdem nicht das Wasser reichen können.“ „Gh, gh...“, knurrte Shio nun verunsichert vor sich hin, weil es ihm peinlich war, so gelobt zu werden, obwohl er nach seiner eigenen Ansicht gegen Takeshi und Tojo völlig versagt hatte. Fordernd sah Daisuke die beiden nun an und sagte: „Shio, Yuji...Begebt euch schon mal in den großen Konferenzraum im obersten Stockwerk! In etwa einer Stunde wird die Konferenz beginnen. Ich werde solange Durchsagen machen und alle Mitglieder in dem gesamten Trainingslager aufrufen, sich umgehend in den Konferenzraum zu begeben. Unsere Organisation ist stark gewachsen, es könnte also eng werden. Mittlerweile haben wir 5000 Mitglieder, fast alles junge, aber auch etwas ältere Trainer. Hehehe...Wenn sich in dem Tempo noch mehr Mitglieder unserer Pokémon Force anschließen, dann wird unser Traum eines Tages Wirklichkeit. Die Rassentrennung von Menschen und Pokémon...“ „So ist es, Vater. Nur so kann die Welt in absoluter Harmonie und Frieden existieren.“, stimmte Shio seinem Vater absolut zu, der daraufhin zufrieden sagte: „So ist es richtig, mein Sohn. Auch deine Mutter wird eines Tages einsehen, dass wir Recht hatten, und dann wird sie zurückkehren. Verlasse dich darauf, Shio! Und nun geht!“ „Ja, Vater...“, erwiderte Shio förmlich, während er ganz enttäuscht zu Boden sah. Yuji und Shio gingen nun aus dem Gang heraus, um sich wieder zu dem Fahrstuhl zu begeben. Dabei bemerkte Yuji erneut, dass Shio sehr geknickt zu sein schien, weswegen er verunsichert fragte: „Hey! Was ist los mit dir? Du wirkst schon wieder so bedrückt.“ Shio: „Es ist nur...Ach, vergiss es einfach, okay, Yuji?“ „Wenn du meinst...“, erwiderte Yuji unzufrieden, weil er genau wusste, dass Shio selten bis gar nicht über seine Gefühle sprach. Die beiden stellten sich nun in den Fahrstuhl und fuhren bis ganz nach oben in den 10. Stock. Unterdessen begab sich Daisuke, Shios Vater, in einen Kontrollraum mit großen Fensterscheiben. Von da aus konnte er das gesamte Trainingslager der Pokémon Force überblicken. Mit einem speziellen Megafon, dessen Lautstärke so groß war, dass man eine Durchsage im gesamten Trainingslager hören konnte, gab Daisuke nun eine Durchsage durch, und forderte alle Pokémon Force-Mitglieder auf, sich umgehend in den 10. Stock des Hauptgebäudes zu begeben, damit die alle 4 Monate stattfindende Konferenz stattfinden konnte, zu der alle Mitglieder natürlich schon, wie auch an den vielen Trainingsplätzen zu sehen war, stundenlang vorher angereist waren. Einige Zeit verging, und alle Mitglieder der Pokémon Force stürzten sich ins Hauptgebäude. Während diese mit Fahrstühlen und Treppen auf dem Weg zum 10. Stock des Gebäudes waren, befanden sich einzig und allein Shio und Yuji in dem riesigen Konferenzraum. Dieser Raum war riesig, verfügte aber über keinerlei Einrichtungsgegenstände wie Tische oder Stühle, um ausreichend Platz für alle Pokémon Force-Mitglieder zu gewährleisten. Dennoch gab es zwei Besonderheiten an diesem Raum. Zum einen befand sich ganz hinten im Raum ein großes, bühnenartiges Podium, in dessen Mitte ein altarähnlicher Tisch mit einem Mikrofon stand. Von dort aus würden vermutlich Ansagen an die Mitglieder gerichtet werden. Die weitere Besonderheit dieses Raumes war, dass der Raum fast schon 20 Meter hoch war und dass die Decke des Raumes eine gewaltige, runde Glaskuppel war. Während Shio und Yuji wartend herumstanden, betrat nun Daisuke den riesigen Konferenzraum, noch bevor die anderen Mitglieder eintrafen. Langsam ging er auf die beiden zu, bis er neben Shio stehen blieb und forderte: „Ihr beiden...kommt mit! Ihr werdet die Konferenz das erste Mal zusammen mit mir auf dem Podium erleben. Schließlich...seid ihr ja meine ranghöchsten Mitglieder, hehehe...“ „Was? Ist das dein Ernst, Vater?“, fragte Shio nun erstaunt, worauf Daisuke erwiderte: „Natürlich. Seit den Vorfällen von damals und meiner blamablen Trainerkarriere beliebe ich kaum noch zu scherzen. Also los!“ Mit einer total dämlichen Grimasse und völlig pathetischer Stimme rief Yuji daraufhin euphorisch: „Uuuooohhh! Das ist ja suuupeeer! Ohohohoho!“ Etwas irritiert nahm Shio ein wenig Abstand von Yuji und guckte fast schon etwas angeekelt, wobei er ganz leise vor sich hin sagte: „Oh Mann...So ein Hohlkopf. Yuji wird von Tag zu Tag dämlicher. Äh, hehehe...“ Zusammen begaben sich also Daisuke, Shio und Yuji zu dem Podium und betraten es an den seitlich gelegenen, kleinen Treppchen. Nur wenige Sekunden vergingen, bis schließlich die ersten Mitglieder der Organisation in den Konferenzraum eintraten. Etwa eine halbe Stunde dauerte es, bis sich schließlich alle Mitglieder in dem riesigen Raum eingefunden hatten. Insgesamt waren es tatsächlich um die 5000 Mitglieder, die aufgrund der Größe des Konferenzraumes dennoch alle hineinpassten. Alle standen in Massen da, tuschelten untereinander und drängelten etwas, weil es bei 5000 Leuten in nur einem Raum doch etwas eng wurde. Dieser Massenauflauf von Menschen erinnerte stark an ein ausverkauftes Konzert, doch der Konferenzraum, der aufgrund seiner Breite und Höhe ausreichte, glich schon fast so einer Konzerthalle. Auffällig war, dass alle Mitglieder der Organisation die gleichen Klamotten anhatten, wie Shio: Ein eng anliegendes Hemd und eine eng anliegende Hose mit grau-violetter Färbung, sowie die violetten, ebenfalls eng anliegenden Handschuhe, bei denen in der Innenfläche dick mit grauer Färbung PF stand. Nur Yuji tanzte natürlich aus der Ruhe, da er schon immer, auch seit der ersten Begegnung mit Takeshi, nur mit einem ärmellosen, weißen T-Shirt und einer kurzen, grünen Hose gekleidet herumläuft. Während Shio und Yuji, beide ernst schauend und mit verschränkten Armen, rechts neben dem altarähnlichen Tisch mit dem Mikrofon auf dem Podium, welches im gesamten Raum nicht zu übersehen war, standen, stellte sich Daisuke genau vor diesen Tisch, um das Mikrofon zu benutzen und somit die Konferenz zu beginnen. Er näherte sich langsam mit dem Mund dem Mikrofon, bis er schließlich mit seiner Rede begann, welche jedoch einen seltsamen Anfang hatte und ein bisschen an das „Amen“ in einem Gottesdienst erinnerte. „Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben...“, sagte Daisuke mit ruhiger, entspannter Stimme ins Mikrofon. Daraufhin sprachen alle 5000 Mitglieder, inklusive Shio und Yuji, ebenfalls ganz laut aus: „Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben...“ Daisukes Gesicht zierte nun für einen kurzen Augenblick ein fieses Lächeln, das vermutlich daher entstand, weil er es genoss, die Kontrolle über 5000 Mann zu haben, die ihm gehorchten und nachsprachen, wie einem Pastor in einer Kirche. Doch bald wurde sein Blick wieder ernst, bis er schließlich sehr förmlich und sachlich fortfuhr: „Ich begrüße euch alle, Mitglieder unserer geliebten Organisation, der Pokémon Force. Wir haben uns heute alle zusammengefunden, um unsere alle 4 Monate stattfindende Konferenz abzuhalten, welche die Ergebnisse eurer Arbeit der vergangenen 4 Monate zusammenfassen und archivieren soll. Wie ihr alle wisst, hat unsere Organisation vor 2 Jahren ihren Anfang genommen und sich ein sehr hohes Ziel gesetzt...Die Rassentrennung von Menschen und Pokémon. Wir wissen alle, dass Pokémon Menschen nur enttäuschen, wenn sie zusammen sind...Doch die Pokémon enttäuschen nicht nur die Menschen...Auch wir Menschen enttäuschen wiederum die Pokémon. Das Zusammenleben dieser beiden Rassen hat sich als sinnlos und unvorteilhaft erwiesen, wie ihr alle an meinem Beispiel gesehen habt. Ich wollte ein erfolgreicher Pokémon-Trainer werden, bin aber auf übelste Weise gescheitert und befand mich am Rande des Abgrunds. Ich stand an der Grenze zur absoluten Armut, bis ich schließlich zu meiner Familie zurückkehrte. Liebe Mitglieder, bedenkt alle! Was haben schon die zielstrebigen Pokémon-Trainer dieser Welt vom Training, wenn es immer nur einen Sieger geben kann? Wir wissen schließlich alle, dass sich nur einmal im Jahr in jeder Region die Pokémon-Liga trifft, um am Ende einen EINZIGEN Pokémon-Meister hervorzubringen. Und wer es nicht mal schafft, Meister zu werden, braucht es gar nicht erst in Erwägung zu ziehen, sich den Top Vier einer Region entgegen zu stellen, weil dies für solch größenwahnsinnige Trainer nur zur größten Demütigung ihres Lebens führen würde. Jeder hier weiß, wie schmerzvoll Niederlagen sind, besonders, wenn sie sich immer mehr häufen. Sie führen dazu, dass man depressiv wird...Und dass das eigene Selbstvertrauen stark darunter leidet, braucht man schon gar nicht mehr zu erwähnen. Dies alles schwächt die Psyche des Menschen. Und auch die Pokémon eines Menschen können nicht glücklich sein, wenn sie die Erwartungen ihres Trainers nicht erfüllen können. Tatsache ist also: Die Pokémon können die Erwartungen der Menschen nicht erfüllen, genauso wenig, wie die Menschen die Erwartungen der Pokémon erfüllen können. Dies hat zur Folge, dass beide Rassen eine Antisympathie aufbauen, die beiden nur schadet. Doch dabei könnte die Welt so viel friedlicher aussehen, was meint ihr?“ Mit seinen Aussagen fand Daisuke sehr großen Anklang bei den Mitgliedern, die ihm alle begeistert zustimmten. Es kamen viele Rufe von Mitgliedern, die zum Beispiel sagten „Richtig, Herr Fukiyama.“, „So ist es.“, oder auch „Nur getrennt werden die beiden Rassen in Frieden leben können“. Als Daisuke den letztgenannten Satz hörte und einen 15-jährigen Jungen mit braunen, langen Haaren in der Menge entdeckte, der diesen Satz gerufen hatte, zeigte er mit dem Zeigefinger auf den Jungen und sprach erneut ins Mikrofon: „Das ist es. Ganz richtig, mein Junge, du hast es auf den Punkt gebracht. Nur, wenn die Rassen „Mensch“ und „Pokémon“ getrennt voneinander leben, können sie glücklich werden. Wie ich, der diese Organisation ins Leben gerufen hat, wisst ihr alle, dass wir unsere Mitmenschen und auch die Pokémon lieben. Wir wollen niemandem etwas Böses. Im Gegenteil. Unsere Mission soll die Welt heilen, selbst wenn es noch Jahrzehnte dauern sollte, bis wir diese kranke Welt geheilt haben. Dass unsere Mission alles andere als schlecht gemeint ist, sieht man auch daran, dass wir böse Menschen bekämpfen, die ihre Pokémon für ihre egoistischen Absichten ausnutzen. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz unserer Pokémon Force am Schlotberg vor einigen Wochen. Stellvertretend für unsere gesamte Organisation haben unsere Topkämpfer Yuji und mein Sohn Shio dort gegen Team Aqua gekämpft und entscheidend dazu beigetragen, dass Team Aqua den Schlotberg nicht inaktivieren konnte, was eine schreckliche Klimaveränderung im Westen Hoenns verursacht hätte. Ich bitte dafür um einen Applaus.“ Daisuke ging einige Schritte zurück und legte seine Hände auf die Schultern von Shio und Yuji. Unterdessen brach Jubel in der ganzen Menge aus, und alle riefen begeistert die Namen der beiden. Daisuke näherte sich nun wieder dem Mikrofon und setzte seine Rede fort: „Doch auch weiterhin werden mein Computerspezialistenteam und ich versuchen, uns in die Geheimdaten von bösen Untergrundorganisationen, wie Team Aqua, zu hacken, um früh genug ihre Absichten herauszufinden und unsere Pokémon Force zur Verhinderung ihrer Pläne einzusetzen. Liebe Mitglieder der Pokémon Force...Es ist noch ein weiter Weg zur Erfüllung unseres Traumes. Doch diese Konferenz soll uns allen wieder einmal zeigen, wie viel wir unserem Traum näher gekommen sind. Die Daten und Ergebnisse eurer Mission, die eure Poké-Scanner gesammelt haben, werden wieder gesammelt und in unseren Computersystemen verzeichnet. Ich bitte euch nun alle, eure Poké-Scanner in die Hand zu nehmen und die Hand nach oben zu strecken.“ Alle im Raum versammelten Mitglieder der Pokémon Force krempelten nun ihre eng anliegenden Hemden am Unterarm etwas nach oben, damit ihre Arme frei wurden. An einem Arm jedes Mitglieds war ein kleines, silbernes, elektronisches Gerät - ein sogenannter Poké-Scanner - angebracht, das von der Form her einer Uhr ähnelte. Jedes Mitglied drückte nun auf einen roten, speziellen Knopf an dem Poké-Scanner, wodurch dieser sich vom Arm löste. Unterdessen holte Daisuke einen extra vorbereiteten Tisch mit Rollen herbei, auf dem ein Hightech-Computer mit einem Beamer stand. Eine ganz hinten an der Wand befestigte Leinwand diente dazu, das vom Beamer projizierte Bild des Computerbildschirms so groß anzuzeigen, dass jeder in dem riesigen Konferenzraum es auch von weitem sehen konnte. Daisuke tippte nun wie wild auf der Tastatur herum. Shio und Yuji beugten sich derweil etwas über ihn und starrten interessiert auf den Bildschirm. „Wow...Ist ja ein scharfes Gerät.“, staunte Yuji beeindruckt, worauf Daisuke lachend erwiderte: „Hehehe...Nicht wahr? Das ist die neueste und beste Computertechnologie, die die Devon Corporation aus Metarost City zu bieten hat. Mit diesen Hightech-Computern stehen uns jegliche Möglichkeiten offen. Passt gut auf!“ Daisuke gab nun einen Befehl in den Computer ein, was zur Folge hatte, dass sich eine kleine Luke in dem riesigen Konferenzraum öffnete. Heraus kamen in rasender Geschwindigkeit unzählige kleine Roboter geflogen. Es dauerte etwas, bis schließlich ganze 5000 dieser Roboter aus der Luke geflogen kamen. Alle 5000 Pokémon Force-Mitglieder richteten nun ihre Hände mit ihren Poké-Scannern nach oben, während jeweils einer der Roboter mit kleinen Greifarmen den Poké-Scanner eines jeden Mitglieds abnahm und damit wieder in der Luke verschwand. Nachdem die kleinen Roboter alle Poké-Scanner in ihre kleinen Greifarme gelegt hatten, flogen sie alle in die Luke, aus der sie gekommen waren, bis diese sich wieder schloss. Verwundert schauten Shio und Yuji zu der verschwundenen Luke, bis Shio schließlich perplex sagte: „Äh? Das verstehe ich nicht...Wa...warum haben die PF-Roboter nicht auch die Poké-Scanner von Yuji und mir mitgenommen? Sollen unsere Daten nicht ausgewertet werden?“ „Das erkläre ich euch gleich, ihr beiden.“, vertröstete Daisuke seinen Sohn zunächst, begab sich wieder zum Mikrofon und sprach laut hinein: „Vielen Dank für euer schnelles Handeln. Wie bei jeder Konferenz transportieren die kleinen PF-Roboter nun eure Poké-Scanner zu den speziellen Computerteams unserer Organisation. Mit ihren Hightech-Computern der Devon Corporation werden sie die Daten im Nu auswerten. Da dies eine Weile dauert, habe ich mir etwas interessantes ausgedacht. Wie ihr alle wisst, sind mein Sohn Shio und Yuji die ranghöchsten Mitglieder, abgesehen von mir als Gründer, der Organisation. Sie waren nicht nur die ersten Mitglieder der Pokémon Force...Nein, sie sind auch mit Abstand die stärksten Trainer unter euch allen. Daher möchte ich diesmal zum aller ersten Mal ihre mehr als perfekten Ergebnisse öffentlich auf unserer Konferenz vorstellen.“ Erschrocken über das, was Daisuke vorhatte, flüsterte Yuji „Oh, oh...Das ist gar nicht gut, Shio.“, woraufhin Shio geschockt sagte: „Gaahh! Wa...was...was hat mein Vater gesagt? Öffentlich vorstellen? Auf der versammelten Konferenz? NEIN! Das darf nicht geschehen!“ Unterdessen setzte Daisuke seine Rede weiter fort: „Viele in unserer Organisation sind begabt, einige andere weniger. Wir werden vermutlich nach Auswertung der Daten viele gute und viele durchschnittliche Ergebnisse bekommen. Aber die Hauptsache ist, dass ihr alle, liebe Mitglieder, immer stärker werdet und immer mehr Siege erringt, um die unwissenden Trainer dieser Welt zu überzeugen, dass das Zusammenleben zwischen Menschen und Pokémon sinnlos ist. Ihr wisst genau, was eure Poké-Scanner alles aufzeichnen. Sie enthalten die Anzahl eurer absolvierten Kämpfe, die Anzahl eurer Siege, die Anzahl eurer Unentschieden, die Anzahl eurer Niederlagen und die Anzahl der Trainer, die noch am Ort des Kampfes eine Aussage gemacht haben, dass sie nie wieder etwas mit Pokémon zu tun haben wollen. Natürlich ist es für mich das wichtigste, dass ihr siegt. Ob die Trainer noch an Ort und Stelle zugeben, dass sie voll und ganz auf Pokémon in ihrem Leben verzichten wollen, steht auf einem anderen Blatt geschrieben. Schließlich kann man nicht jeden Trainer von unserem Ziel überzeugen. Ob man das schafft, hängt einzig und allein davon ab, wie einsichtig die Trainer, gegen die wir kämpfen, sind. Auch wenn noch keiner von euch perfekt ist...Ich zeige euch nun die Ergebnisse unserer besten Mitglieder, damit ihr euch alle ein Beispiel an Shio und Yuji nehmen könnt. Und damit ihr sehen könnt, wie gut ein Trainer werden kann.“ Daisuke drehte sich nun zu Shio und Yuji um und legte ein sanftes Lächeln auf, wobei er forderte: „Hehe...Eure Poké-Scanner, bitte! Ihr werdet ein perfektes Beispiel abgeben. Ihr habt seit Geburt unserer Organisation nur gesiegt. Die anderen werden beeindruckt von euch sein, auch wenn sie das ohnehin schon sind.“ Etwas verunsichert schaute Yuji zu Shio, der wiederum beschämt wegguckte. Dabei nahm Yuji seinen Poké-Scanner von seinem Arm ab und gab ihn Daisuke. Daisuke: „Danke, Yuji. Shio, mein Sohn. Was ist los? Du sollst mir deinen Poké-Scanner geben!“ „Gh, gh...“, grummelte Shio derweil aus Angst und Nervosität verbissen vor sich hin. Ohne seinen Vater dabei anzusehen, krempelte Shio seinen rechten Ärmel etwas nach oben und machte seinen Poké-Scanner ab. Diesen legte er dann in die Hand seines Vaters. Ohne ein Wort zu sagen, drehte sich Daisuke wieder um und ging zu seinem Computer. Dann verband er die Schnittstellen der beiden Poké-Scanner mit zwei Schnittstellen des PCs. Anschließend gab er einige Dinge in den PC ein. Die einzelnen Schritte konnten alle Mitglieder im Konferenzraum nachvollziehen, da der Bildschirm des PCs ja durch den Beamer an die riesige Leinwand projiziert wurde. Nachdem er fertig war, begab sich Daisuke zu dem alterähnlichen Tisch, um das Mikrofon abzumachen, damit er dieses bis zu seinem Computertisch ziehen konnte. Danach sprach er wieder in das Mikrofon zu allen im Konferenzraum versammelten Mitgliedern: „So, liebe Mitglieder, es ist soweit. Ein Knopfdruck, und wir sehen die Ergebnisse der letzten 4 Monate von Yuji. Und zack!“ Daisuke drückte nun den Enter-Knopf auf der Tastatur. Dies hatte zur Folge, dass durch den Beamer auf der Leinwand plötzlich eine Art Profil von Yuji erschien. Die gesamte linke Bildschirmhälfte wurde durch ein großes Bild von Yuji eingenommen, auf dem er dämlich grinste, während rechts oben ganz klein einige Daten zu Yuji standen, wie Geburtstag, Geburtsort usw. Doch dann tauchten auf einmal weitere Wörter auf der rechten Bildschirmhälfte auf, die Daisuke sofort vorlas und ins Mikrofon sprach: „Okay. Schauen wir mal, welche Daten der Poké-Scanner von Yuji gesammelt hat! Aha...Yuji hat in den letzten 4 Monaten 467 Pokémon-Kämpfe bestritten. Unter diesen 467 Kämpfen gab es weder ein Unentschieden noch eine Niederlage, sprich Yuji hat jeden seiner vielen Kämpfe der letzten 4 Monate gewonnen. Eine reife Leistung. Sehen wir nun, wie viele der Trainer noch an Ort und Stelle sagten, nie wieder etwas mit Pokémon zu tun haben zu wollen...346! Unglaublich...Ein perfektes Ergebnis. Seht ihr, liebe Mitglieder? 346 von 467 besiegten Pokémon-Trainern wurden von nur einem einzelnen Mitglied unserer Organisation durch einen Kampf davon überzeugt, das Pokémon-Training für immer aufzugeben. Ich bin stolz, euch solch ein prächtiges Ergebnis vorstellen zu dürfen.“ Jubel brach nun in der Menge aus und viele der Mitglieder riefen energisch: „Yuji! Yuji! Yuji! Yuji ist der beste.“ Daisuke stand derweil auf und entfernte Yujis Poké-Scanner von dem Computer. Danach gab er Yuji den Scanner zurück und sagte voller Stolz ins Mikrofon: „Yuji. Deine Ergebnisse sind phänomenal. Du gehörst nicht umsonst zur absoluten Elite unserer Organisation. Möchtest du noch etwas zu den anderen Mitgliedern sagen?“ Daisuke hielt nun Yuji das Mikro hin, der daraufhin dämlich zu grinsen und ebenso dämlich zu lachen anfing: „Ohohohoho! Peace, Freunde. Nehmt euch ein Beispiel an mir und trainiert fleißig weiter, damit wir alle gemeinsam die Welt heilen und das Zusammenleben von Menschen und Pokémon verhindern können!“ Erneut brach Jubel aus und alle feierten Yujis unglaubliche Ergebnisse. Shio, dem inzwischen Angstschweiß an der Stirn herunterlief, stand wie zu Stein erstarrt da und schaute total geschockt, während sein Vater sich wieder an den PC setzte. Shio: „Ahh...Gh, gh...“ Yuji schaute seinen Freund nun besorgt an und sagte: „Hey, Shio! Willst du nicht lieber heimlich den Konferenzraum verlassen? Dein Vater wird jeden Moment deine Ergebnisse veröffentlichen...Und wenn er deine 4 Unentschieden sieht, wirst du vor unserer gesamten Organisation bloßgestellt.“ Doch Shio schüttelte entschlossen den Kopf und erwiderte: „Nein! Ich werde nicht gehen. Ich muss das wie ein Mann durchstehen, auch wenn’s hart wird! Ich muss wohl oder übel in den sauren Apfel beißen! Abhauen bringt nichts. Wir stehen hier auf dem Podium, und jeder einzelne sieht uns. Wie würde denn das aussehen, wenn ich einfach vom Podium springe und mich durch die Menge drängle, um die Kurve zu kratzen? Mein Versagen muss ich mit Würde tragen!“ „Wie du meinst...Hoffen wir, dass dein Vater es leicht nimmt...Es sind ja nur 4 Unentschieden...“, meinte Yuji daraufhin, bis er schließlich einen lauten, tiefen Seufzer ausstieß. Daisuke tippte nun erneut auf seiner Tastatur, um die Daten von Shio aufzurufen. Doch bevor er das Aufrufen der Ergebnisse mit der Enter-Taste bestätigte, sprach er erneut durch das Mikrofon zu allen Mitgliedern: „Liebe Mitglieder. Das Ergebnis von Yuji war einfach umwerfend. Doch ich freue mich, euch nun die Ergebnisse meines Sohnes Shio präsentieren zu können. Auch wenn er und Yuji zusammen die ranghöchsten Mitglieder der Pokémon Force sind, so ist Shio trotzdem die unumstrittene Nummer 1 unserer Organisation. Der beste Kämpfer, den wir zu bieten haben. Seht und staunt über die Ergebnisse meines brillanten Sohnes!“ Daisuke drückte nun die Enter-Taste, sodass durch den Beamer das Bild des Computerbildschirms auf die riesige Leinwand reflektiert wurde. Links war zuerst das Bild von Shio zu sehen, sowie oben rechts in kleiner Schrift einige persönliche Daten, wie es auch bei Yuji der Fall gewesen war. Durch einen weiteren Druck auf die Enter-Taste tauchten anschließend die Daten auf, die wirklich von Interesse waren. Anfangs noch begeistert, schaute Daisuke zur riesigen Leinwand, nahm das Mikrofon in die Hand und sprach: „Brillant. Wie wir alle anhand der Daten sehen, hat Shio ganze 613 Pokémon-Kämpfe in den letzten 4 Monaten absolviert. Das sind fast 150 Kämpfe mehr, als Yuji hatte. Wie wir sehen können, ist es ihm gelungen, durch diese 613 Kämpfe 532 Trainer zu überzeugen, nie wieder mit Pokémon etwas zu tun haben zu wollen. Was für ein brillantes Ergebnis. Schauen wir uns nun die Kampfergebnisse an! Aus den 613 Kämpfen ist Shio ganze...Äh? *geschockt* ga...ga...ganze 609 Mal als Sieger hervorgegangen. *ironisch* Was für ein tolles Ergebnis...Die...die restlichen 4 Kämpfe sind...unentschieden ausgefallen...“ Enttäuscht und beschämt schaute Shio zur Seite, während im gesamten Konferenzraum Totenstille herrschte. Mit einem unangenehmen Gefühl meinte Yuji derweil: „Aijaijai, jetzt haben wir den Salat...“ Obwohl Shio natürlich trotzdem mit seinen Ergebnissen die absolute Nummer 1 war und selbst Yuji mit dessen Ergebnissen alt aussehen ließ, war jedes einzelne Mitglied der Pokémon Force überrascht und schockiert über die Tatsache, dass Shio, der in den Augen aller Mitglieder als unschlagbar galt, seit der letzten Konferenz 4 Kämpfe nicht für sich entscheiden konnte und sich mit einem Remis zufrieden geben musste. Am geschocktesten von allen war natürlich Daisuke selbst, der nicht fassen konnte, was Shio widerfahren war. Mit zögerlicher Stimme, aber voller Ironie, die Daisuke nach außen hin aber als glaubhaft vermittelte, sagte er nun: „Mit dem Ergebnis, ähm...ist Shio natürlich weiterhin die absolute Nummer 1 unserer Organisation...Ich bitte...um einen Applaus...“ Alle Mitglieder der Pokémon Force klatschten nun, doch jeder in dem Raum wusste insgeheim genau, dass dies nur reine Formsache und kein Klatschen war, das Shio verdient hätte. Aufgrund seines hohen Status in der Organisation sollte gerade Shio das beste Vorbild für alle sein, doch diese 4 Unentschieden, die Shio in der letzten Zeit gegen Takeshi und Tojo hinnehmen musste, ließen ihn für seine Verhältnisse als Versager dastehen. Obwohl die ganze Zeit allein für ihn geklatscht wurde, stand Shio völlig apathisch da, unfähig, etwas auf dieses heuchlerische Verhalten all seiner Kameraden und Kollegen zu erwidern. Unterdessen entfernte sein Vater Shios Poké-Scanner vom PC, ging zu Shio und legte ihm diesen in die Hände. Während Shio völlig schockiert und enttäuscht nach unten auf den Boden starrte, guckte sein Vater ihn mit einem unglaublichen Zorn und mit völliger Verachtung an. Da er dabei allen anderen Mitgliedern mit dem Rücken zustand, konnte ihn niemand so sehen. Ganz leise sagte Daisuke nun zu Shio: „Rrrhhh...Dein Ergebnis ist erbärmlich. Mit diesem Schock hast du jetzt alle demotiviert. Das klären wir noch später, Shio...“ Während Daisuke sich wieder den anderen Mitgliedern zuwandte, fasste Yuji Shio an der Schulter und fragte besorgt: „Shio! Ist alles okay mit dir?“ Doch Shio brachte kein einziges Wort heraus. Geschockt wandte sich Yuji von ihm ab und dachte: „Oh Mann...Der ist ja völlig weggetreten...Shio ist sonst das Selbstbewusstsein in Person. So verzweifelt hab ich ihn noch nie gesehen. Hat er Angst vor seinem Vater oder woran liegt es?“ Daisuke sprach währenddessen wieder in das Mikrofon und sagte: „Liebe Mitglieder...Nun habt ihr also gesehen, wie perfekt ein Ergebnis eines Pokémon Force-Mitglieds aussehen kann. Natürlich erwarte ich von keinem von euch, ebenfalls so gut zu werden. Doch ich erwarte, dass ihr weiter hart trainiert und eure Fähigkeiten als Trainer verbessert, damit ihr auch den immer stärker werdenden Pokémon-Trainern da draußen in der Welt gewappnet seid. Die Daten eurer Poké-Scanner werden nun von unseren Computerspezialisten ausgewertet. In der Zeit könnt ihr euch wieder auf die Trainingsplätze begeben und trainieren. Ihr werdet dann nacheinander aufgerufen und zur Rezeption gebeten, wo ihr einige Unterlagen mit euren Ergebnisse inklusive eurem Poké-Scanner erhaltet. Hiermit...ist die Konferenz beendet. Wir alle sehen uns heute in 4 Monaten um 15:00 Uhr wieder. Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben.“ Ein weiteres Mal, wie auch am Anfang, sprachen alle Mitglieder die letzten Worte Daisukes nach und sagten alle laut: „Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben.“ Nun endete also die Konferenz und alle Mitglieder, bis auf Daisuke, Shio und Yuji, verließen den riesigen Konferenzraum. Es dauerte eine Weile, bis schließlich alle den 10. Stock verlassen hatten. Nachdem nun auch endlich der letzte mit dem Fahrstuhl hinabgefahren war, ging Daisuke mit einem völlig neutralen, nicht zu deutenden Gesichtsausdruck auf Shio zu, welcher immer noch beschämt auf den Boden starrte. Daisuke blieb anschließend genau vor ihm stehen und sah mit einem verachtenswerten Blick auf seinen Sohn herab, bis er schließlich mit strenger Stimme forderte: „Sieh mich an, Shio!“ Einige Sekunden vergingen, bis Shio schließlich ganz langsam, Stück für Stück, den Kopf anhob und seinem Vater ins Gesicht schaute. In nur Sekundenbruchteilen hatte er seinem Vater den ungeheuren Zorn und seine Empörtheit vom Gesicht ablesen können. Trotzdem behielt Shio, der schon die ganze Zeit geradezu apathisch herumgestanden hatte, die Fassung und schaute seinen Vater ernst an. Doch dann geschah etwas, womit weder Shio noch Yuji gerechnet hatten. In Windeseile holte Daisuke mit der Hand aus und verpasste seinem Sohn eine Ohrfeige. In dem Moment, in dem Daisukes Hand Shios Gesicht berührte und sein Kopf durch den Schlag zur Seite flog, hatte Shio einen mehr als geschockten Gesichtsausdruck. Ohne Worte nahm sein Freund Yuji dies hin, unwissend, was er tun sollte. Denn schließlich wollte er sich nicht gegen seinen Chef auflehnen. Verbissen und verachtungsvoll sagte Daisuke daraufhin: „Rrhh...Du bist eine Schande für die Pokémon Force, Shio. Ich dachte immer, ich könnte dir vertrauen. Damals war dein Potenzial erstaunlich. Ich wusste genau, dass du es zu dem Profi-Trainer schaffen würdest, der ich immer werden wollte. Du bist die Nummer 1 unserer Organisation geworden, nachdem ich dich damals einem harten Training unterzogen habe. Ich war immer stolz auf dich. Doch jetzt kann ich es wohl kaum noch sein. Du weißt ganz genau, dass jeder hier bessere Ergebnisse von dir als von Yuji erwartet hat. Natürlich hast du mehr Kämpfe als Yuji gewonnen, schön und gut. Aber du hast es zugelassen, dass du 4 Mal unentschieden gekämpft hast...Das ist eine Schande. Du hast sowohl deine als auch meine Ehre damit in den Dreck gezogen. Wie konntest du nur, Shio?“ „Es...es tut mir Leid, Vater.“, stammelte Shio daraufhin beschämt, worauf Daisuke unzufrieden entgegnete: „Du weißt, dass es mit einer Entschuldigung nicht getan ist.“ Shio starrte nun wieder entmutigt zu Boden, während sich Daisuke beschämt die rechte Hand vor das Gesicht hielt und sagte: „Oh Mann...Das ist wirklich unfassbar. Weißt du, wie geschockt ich war, als ich diese Zahlen auf der Leinwand sah? Ich dachte, jetzt kommt etwas großartiges. Tse...und dann das. Ich dachte, du wärest längst ein perfekter Trainer, aber da habe ich mich wohl getäuscht.“ Shio, auf einmal voller Tatendrang und Selbstbewusstsein, schaute seinen Vater urplötzlich ehrgeizig und ernst an, während er sagte: „Auch wenn ich vielleicht noch nicht perfekt bin. Ich verspreche dir, Vater, ich werde die Nummer 1 in Hoenn. Zuerst werde ich die Typen besiegen, denen ich diese Unentschieden zu verdanken habe, und dann bin ich wieder die Nummer 1.“ „Das ist die richtige Einstellung. Bloß niemals unterkriegen lassen! Aber sag, Shio! Wer waren sie?“, wollte Daisuke daraufhin wissen, worauf Shio verwundert fragte: „Wen meinst du?“ „Na, die Trainer, gegen die du unentschieden gekämpft hast.“, erwiderte Daisuke. Shio erklärte daraufhin: „Es sind zwei Jungs, gegen die ich jeweils 2 Mal unentschieden gekämpft habe. Der eine ist ungefähr so alt wie ich. Sein Name ist Takeshi Rudo.“ „Takeshi Rudo? Noch nie gehört. Von so einem Niemand lässt du dich demütigen?“, fragte Daisuke nun erstaunt, woraufhin Shio jedoch mit ernster Miene sagte: „Urteile nicht zu schnell, Vater! Er ist unglaublich stark. Dass Team Aquas Boss Adrian am Schlotberg aufgehalten und sein Plan der Inaktivierung des Vulkans vereitelt wurde, ist Takeshis Verdienst.“ Ungläubig fragte Daisuke nun „Was? Er hat den Boss von Team Aqua aufgehalten?“, worauf Shio erwiderte: „Ja, aber nicht nur das. Er ist ein aufstrebender Pokémon-Trainer und besitzt bereits 5 Arena-Orden der Hoenn-Region. Und bei jeglichem Sinn für Realismus, Vater...Einen Arenaleiter würde ich niemals unterschätzen und erst recht keinen Trainer, der einen Arenaleiter schlagen konnte.“ Daisuke: „Hm...So gesehen hast du natürlich Recht, mein Sohn. Diese Tatsache will ich wirklich nicht unterschlagen. Dieser Takeshi muss wirklich einiges auf dem Kasten haben! Und wer ist der andere Kerl?“ Daraufhin schüttelte Shio jedoch ratlos den Kopf und entgegnete: „Über ihn weiß ich leider so gut wie gar nichts. Ich weiß nur, dass er älter als ich ist und Tojo heißt. Ich glaube noch nicht mal, dass er sich Orden erkämpft...Er ist ein sehr seltsamer, verrückter Typ...Manchmal könnte man fast meinen, er sei krank. Ich weiß nicht, was ihn so mächtig macht...“ „Tojo, sagst du?“, fragte Daisuke zur Bestätigung noch einmal nach, bis er plötzlich begann, sich nachdenklich ans Kinn zu fassen und umherzuschauen. Nach kurzer Zeit fuhr er schließlich fort: „Hm...Takeshi und Tojo. Vielleicht lässt sich durch unser Computerspezialistenteam etwas über die beiden in Erfahrung bringen. Aber wie auch immer...Ich hoffe, du hast den Ehrgeiz, erneut gegen sie anzutreten, um dich zu rächen. So stark wie sie sind, werden sie sich wohl kaum von unseren Idealen überzeugen lassen, dennoch verdienen sie nach diesen Demütigungen, die sie dir zugefügt haben, keine Schonung. Denen wird es noch Leid tun, sich mit einem Mitglied der Fukiyama-Familie angelegt zu haben. Shio, weißt du sonst noch irgendetwas über die beiden? Was sie vorhaben, oder wo sie hinwollen?“ Shio erklärte daraufhin: „Also, über Tojo kann ich rein gar nichts sagen. Aber Takeshi müsste sich zur Zeit in Metarost City befinden. Jedenfalls war er auf dem Weg dorthin, als Yuji und ich ihm vor zwei Tagen begegnet sind. Allerdings wäre es sinnlos, dort nach ihm zu suchen. Ich bin sicher, dass er sich, bevor wir dort eintreffen würden, schon auf den Weg nach Baumhausen City gemacht hat. Da er schon 5 Orden besitzt, muss das bestimmt sein nächstes Ziel sein!“ Daisuke: „Gut, Shio. Dann verfolge ihn! Lass ihn nicht davon kommen! Da ihr von hier aus startet, könntet ihr vor ihm da sein und ihm auflauern. Euer Weg ist kürzer als seiner. Also, schnappt ihn euch!“ „Jawohl, Vater.“, nahm Shio diese fast schon befehlsartige Aufforderung ohne Widerworte hin, während Yuji bestätigend sagte: „Okeydokey.“ Shio: „Dann werden wir uns jetzt umgehend auf den Weg machen. Wir sehen uns in 4 Monaten wieder, Vater. Und bis dahin habe ich diese beiden Kerle fertig gemacht. Das verspreche ich dir. Komm, Yuji! Wir gehen.“ „Ja, okay. Ich bin schon da, juhu!“, erwiderte Yuji daraufhin vorfreudig. Shio und Yuji gingen nun an Daisuke vorbei, doch dieser erhob noch ein letztes Mal das Wort. Doch bevor er anfing zu sprechen, schaute er etwas schockiert seine Hand an, mit der er Shio geschlagen hatte. „Shio!“, hallte es von Daisuke auf einmal laut durch den Konferenzraum, woraufhin Shio seinen Kopf mit einem emotionslosen Blick leicht zur Seite neigte und fragte: „Hm? Gibt es noch etwas?“ Mit einem unangenehmen Gefühl und zögerlicher Stimme erwiderte Daisuke darauf: „Die Ohrfeige...tut mir Leid. Du weißt, dass ich sonst nie so bin. Ich meine, so gemein und aggressiv.“ Shio schüttelte daraufhin den Kopf und entgegnete fast schon gleichgültig wirkend: „Schon in Ordnung. Ich hab mich an deinen veränderten Charakter längst gewöhnt. So bist du eh erst geworden, seit du wiedergekommen bist und unsere Familie zerstört hast...“ „Ah...Shio, warte!“, rief Daisuke nun entsetzt darüber, dass Shio so von ihm zu denken schien. Völlig aufgebraust drehte sich Daisuke um und wollte Shio noch aufhalten, doch dieser rannte mit Yuji zusammen auf den Fahrstuhl zu. Daisuke wusste, dass es sinnlos wäre, Shio noch hinterherzulaufen, daher rief er nur noch laut hinterher: „Shio! Du weißt genau, dass deine Mutter zurückkehren wird, wenn unsere Mission vollbracht ist, und dann wird alles wieder wie früher. Sie wird einsehen, dass ich Recht hatte.“ Just in diesem Moment waren Shio und Yuji schon in den Fahrstuhl gestiegen, dessen Tür sich schloss. Shio, traurig und verzweifelt schauend, hielt sich jedoch die Ohren zu und sagte total aufgelöst: „NEIN! Nichts als Lügen. Sie wird niemals zurückkehren. Vielleicht können wir eines Tages die Welt heilen, aber wir werden niemals die alten Wunden der Vergangenheit heilen können.“ Yuji stand völlig hilflos neben Shio, ohne zu wissen, wie er seinen besten Freund beruhigen konnte. Shio war seit seinem ersten Auftreten in unserer Geschichte ein seriöser und nicht zu erschütternder Kerl, doch irgendwelche negativen Ereignisse aus der Vergangenheit lassen nun all seine Gefühle aus ihm herauskommen, ohne dass er sich dagegen wehren kann. Nachdem Shio und Yuji im Erdgeschoss angekommen waren, rannte Shio sofort aus dem Hauptgebäude, während Yuji ihm mit größter Mühe hinterher lief. Ohne sich beim Vorbeilaufen an den Trainingsplätzen von anderen Mitgliedern zu verabschieden, rannte Shio einfach weiter, während Yuji noch wild mit seinen Händen rumfuchtelte und den anderen Mitgliedern das Victory-Zeichen zeigte. Erschöpft atmend rief er ihnen dabei zu: „Hh...hh...hh...Ist das anstrengend. Peace, Freunde. Immer weiter fleißig trainieren! Wir sehen uns in 4 Monaten. Und wer nicht artig war und ordentlich trainiert hat, kriegt von mir den Popo versohlt. Jiiihaaa! *überrascht* Äh? Wuuoohh!“ Da er sich nicht aufs Laufen, sondern mehr auf das Verabschieden konzentriert hatte, stolperte Yuji, tollpatschig wie er war, über einen Stein, wodurch er unsanft auf den harten Boden knallte. Doch sofort stand er wieder auf, rannte weiter hinter Shio her und rief: „Shio, warte doch auf mich!“ Die anderen Mitglieder der Pokémon Force guckten derweil nur noch verdutzt Yuji hinterher, der zwar ein sehr guter Trainer in ihren Augen war, aber auch, wie immer, eine totale Macke hatte. Einige Zeit verging und Shio war durch ganz Graphitport City gelaufen. Yuji hatte dabei die größte Mühe, hinterher zu kommen. Nachdem sie die gesamte Stadt abgelaufen waren, kamen sie schließlich am Strand von Graphitport City an, wo sich Shio erschöpft auf den Rücken fallen ließ und verschnaufte. Shio: „Ahhh...ahh...ah...Hhh...Hh...“ Yuji kam nun ebenfalls an und ließ sich genau neben Shio in den Sand fallen, wobei er voller Anstrengung keuchte: „Ahhhhh! Ein Königreich für ein Getränk. Ich bin fix und alle. Du solltest Ausdauersportler werden, Shio! Du hängst ja jeden ab.“ „Ha...ha...Sehr witzig.“, entgegnete Shio genervt, woraufhin Yuji ihn ernst ansah und fragte: „Die Sache von damals mit deiner Mutter nagt wohl immer noch an dir, oder, Shio?“ Shio schaute daraufhin nachdenklich zum Himmel hinauf und erwiderte: „Hm...Sei mir bitte nicht böse, Yuji! Aber ich möchte jetzt nicht darüber reden. Das reißt nur alte Wunden wieder auf. Lass uns einfach nur ein bisschen abschalten! Das haben wir uns nach den letzten Monaten echt verdient...Genießen wir den Sonnenuntergang und dösen ein bisschen! Okay? Hm? Yuji?“ Verdutzt schaute Shio zu Yuji und bemerkte, dass dieser einfach eingenickt war. Empört rief er daraufhin: „Uuaahh! Waaas? Wie kann er es wagen, zu pennen, wenn ich mit ihm rede? Hahaha! Yuji, du bist echt ne Knalltüte.“ Ganz sanft drückte Shio nun aus Spaß seine Faust in Yujis Backe, ohne ihm aber ernsthaft wehzutun, wobei Shio herzhaft zu lachen begann und eine Weile gar nicht mehr aufhören konnte. Shio: „Hahahaha! Oh Mann...Ich habe echt den durchgeknalltesten Freund der Welt...Hahahaha! Wow, wann habe ich wohl das letzte Mal so herzlich gelacht? Das Lachen, das ich im Kampf benutze, um meinen Erfolg zu genießen, kommt wohl kaum von Herzen...Hm...Wenn ich doch nur wieder so lachen könnte, wie früher, als die Welt für mich noch in Ordnung war.....“ Shio und Yuji lagen nun einfach im Sand, die Dämmerung und den wunderschönen Sonnenuntergang genau im Blick. Während Yuji schlief, versank Shio in tiefe Gedanken über seine Vergangenheit. Und genau dieser Vergangenheit wollen wir uns nun widmen. Was geschah wirklich damals, und wie entstand die Organisation von Daisuke Fukiyama, die sich Pokémon Force nennt? Seid gespannt und erfahrt, wie es wirklich zur Entstehung der Pokémon Force kam! Es war vor 6 Jahren. Shio, der Junge, den wir bisher nur als begnadetes, talentiertes Mitglied der Pokémon Force kennen, war zu der Zeit gerade mal erst 6 Jahre alt. Zusammen mit seinem Vater Daisuke und seiner Mutter Nojiko machte Shio einen kurzen Urlaubstrip in die Johto-Region. Dort spannten sie ein wenig in Dukatia City im Westen Johtos aus. Während Nojiko völlig begeistert in Dukatia City den Radioturm besichtigte, machten Daisuke und der 6-jährige Shio einen kleinen Abstecher nach Norden auf Route 35 zum berühmten Nationalpark. Jeden Dienstag, Donnerstag und Samstag findet dort nämlich, auch heutzutage noch, der sogenannte Käfersammler-Contest statt. Da Shio zur damaligen Zeit noch kein Pokémon besaß, war sein Vater extra mit ihm zum Nationalpark gegangen, damit dieser dort sein erstes Pokémon fangen konnte. Daisuke selbst besaß erst seit einigen Monaten ein Pokémon, nämlich ein Flemmli, da er bereits seit langem plante, seine Familie bald für einige Zeit zu verlassen, um ein erfolgreicher Pokémon-Meister zu werden. Doch diesen Entschluss wollte er erst nach diesem letzten gemeinsamen Urlaub mit seiner Familie in die Tat umsetzen. Nachdem der Ansager des Wettbewerbs den vielen Teilnehmern Glück gewünscht und sie ihn den Nationalpark eingelassen hatte, stand Daisuke noch mit dem kleinen Shio vor dem Eingangstor. Er ging auf dessen Augenhöhe hinunter und fasste Shio an die Schultern, während er sagte: „Shio, du bist noch jung. Aber je eher du mit dem Pokémon-Training anfängst, desto besser wirst du werden. Ich hoffe, ich zwinge dir das hier nicht auf...“ Shio schüttelte daraufhin jedoch fröhlich lächelnd den Kopf und erwiderte: „Hahaha! Nein, Papa. Ich will unbedingt ein eigenes Pokémon haben. Die ganze Welt ist voll von diesen süßen Taschenmonstern. Hahaha! Ich werde ein echter Pokémon-Trainer, so wie du, wenn du losziehst.“ Mit einem stolzen Lächeln entgegnete Daisuke nun: „Gut...Der Ansager hat die Regeln genau erklärt. Du darfst nur ein Pokémon für den Kampf mit in den Park nehmen und auch nur eines deiner gefangenen Pokémon im Nationalpark behalten. Suche dir am besten ein starkes und seltenes! Da du ja in dem Park dein aller erstes Pokémon fangen willst, werde ich dir dafür mein Flemmli, das ich vor einigen Monaten von Professor Birk bekommen habe, ausleihen. Flemmli, los!“ Daisuke warf nun einen Pokéball nach oben in die Luft, aus dem ein süßes, kleines rot-orange gefärbtes kükenähnliches Pokémon namens Flemmli herauskam, das quietschfidel rief: „Flemm! Flemmli!“ Erwartungsvoll sah Daisuke sein Pokémon daraufhin an und sagte: „Flemmli, hör gut zu! Mein Sohn will sich sein erstes Pokémon fangen. Und du musst ihm dabei helfen! Hör auf jeden seiner Befehle, wenn er dich zur Hilfe holt! Als Feuer-Pokémon bist du gut für diesen Käferwettbewerb geeignet.“ Fröhlich nickte Flemmli nun und sagte noch einmal lautstark „Flemmli!“. Daraufhin wandte sich Daisuke noch einmal seinem Sohn zu und sagte: „Denk dran, Shio! Fang dir ein seltenes Pokémon! Dann hast du gute Chancen, den Wettbewerb zu gewinnen.“ Ganz bescheiden erwiderte Shio jedoch darauf: „Ach, Papa. Mir geht es nicht um den Wettbewerb. Ich will die Siegerehrung auch gar nicht sehen. Ich will nur...hahaha...mein eigenes Pokémon.“ „Hehehe...Gut, wie du meinst. Flemmli, zurück!“, sagte Daisuke anschließend, holte Flemmli in den Pokéball zurück und legte diesen in Shios Hände. Motivierend und voller Hoffnung versuchte Daisuke nun, seinem Sohn Mut zu machen: „Ich weiß, dass du es schaffen wirst, Shio. Also dann...Schnapp dir ein Käfer-Pokémon! Aber bedenke eins, mein Junge! Ich habe mein Flemmli noch kaum trainiert. Es beherrscht nur die Attacken Heuler, Glut und Schnabel.“ Mit einem entschlossenen Nicken erwiderte Shio darauf: „Gut. Ich werde daran denken, Papa. Hahaha! Los geht’s!“ Voller Vorfreude auf die Käfer-Pokémon rannte Shio nun völlig allein durch das Eingangstor, während sein Vater nur da stand und ihm hinterher winkte. Unterdessen kam jedoch Shios Mutter von ihrer Besichtigung des Radioturms von Dukatia City zurück und gesellte sich zu ihrem Mann, der noch Shio hinterher schaute. Sie kam in einer hellblauen Bluse aus Seide, während sie unten rum eine eng anliegende, dunkelblaue Jeans trug, die perfekt ihre gute Figur betonte. Nojiko hatte lange braune Haare, blaue, treue Augen, und sie hatte sich schön geschminkt mit Lidschatten und einem roten Lippenstift. „Hallo, Schatz.“, sagte Nojiko zur Begrüßung mit liebreizender Stimme und gab Daisuke einen sanften Kuss auf die Wange, welcher daraufhin sagte: „Ah...Hallo, Liebling. Na, war der Radioturm interessant?“ „Und ob. Ihr hättet wirklich dabei sein sollen! Aber es war ja klar, dass Pokémon unseren kleinen Racker mehr fesseln, hahaha!“, erwiderte Nojiko nur allzu verständnisvoll dafür, dass Shio unbedingt an dem Käfersammler-Contest teilnehmen wollte. Daisuke bekräftigte ihre Aussage daraufhin mit einem zufriedenen Lächeln: „Du sagst es, Liebling. Hahaha! Aber ich bin sehr stolz auf Shio. Wenn er es schafft, hier ein Pokémon zu fangen, dann wird er auch ein Trainer. Und wenn er schon früh mit dem Training anfängt, dann könnte er vielleicht ein ganz Großer werden. Jedenfalls hoffe ich das für ihn...“ Erneut gab Nojiko ihrem Mann einen liebevollen Kuss auf die Wange und sagte dann: „Mach dir keinen Kopf, Schatz! Unser Junge ist doch sonst nicht auf den Kopf gefallen. Er fängt sich bestimmt ein Pokémon und hat dann eine große Zukunft vor sich. Glaub mir!“ Und so blieben Shios Eltern, Hoffnung in ihn setzend, am Eingangstor des Nationalparks zurück, während Shio bereits eifrig in einem Gefecht mit einem Raupy war. Nachdem er dieses erblickt hatte, holte er sofort den Pokéball von Daisuke heraus und warf ihn gewaltvoll, während er rief: „Flemmli, los!“ Verwundert schaute das Raupy Shio und den herankommenden Pokéball an und sagte: „Rau? Raupy?“ Shios Pokéball öffnete sich nun und heraus kam das kleine, süße Flemmli, welches kampfeslustig rief: „Fleeemm! Flemmli!“ „Flemmli, greif dieses Raupy mit Glut an!“, befahl Shio nun entschlossen. Flemmli reagierte sofort und feuerte aus seinem Mund unzählige, kleine Feuerkügelchen ab. Diese rasten in großem Tempo auf das ahnungslose Raupy zu, doch auf einmal kam von der Seite aus unerwartet ein Pokéball angeflogen, der Raupy am Kopf traf und es in den Ball sog. Einige Sekunden wackelte der Pokéball und der weiße Knopf am Ball leuchtete rot. Doch dann hörte das Wackeln des Pokéballs auf, ebenso das Leuchten des Knopfes. Empört schrie der kleine Shio daraufhin: „Hey! Das war mein Raupy. Was soll das?“ Entsetzt sah Shio nun zu einem arrogant schauenden Jungen mit schulterlangen, braunen Haaren, der sich langsam auf den Pokéball zu bewegte und ihn aufhob, während er mit einem fiesen Lächeln meinte: „Hehehe...Wer zuerst kommt, mahlt zuerst, du Hosenscheißer. Das Raupy gehört jetzt jedenfalls mir, hahaha! Viel Glück noch.“ „Rrhh...Wie gemein...Du fieser, böser Grobian...Komm, Flemmli!“, grummelte Shio nun unzufrieden und grimmig vor sich hin. Und so machte er sich wieder auf die Suche nach weiteren Käfer-Pokémon. Doch irgendwie schien es nicht sein Tag zu sein. Jedes Mal, wenn er ein Pokémon traf und es mit Flemmli schwächte, nutzten miese Schmarotzer wie der Junge zuvor die Situation schamlos aus, um Pokébälle auf die von Shio und Flemmli geschwächten Pokémon zu werfen und sie einzufangen. So kam es schließlich, dass Shio über mehrere Stunden hinweg nichts gefangen hatte. Aufgrund der vielen hinterlistigen Trainer hatte er die Chancen verpasst, ein Safcon, ein Hornliu, ein Kokuna, ein Bibor und ein Smettbo zu fangen. Erschöpft suchten die beiden weiter, bis sie plötzlich ein Rascheln in einem Busch wahrnahmen. „Huch? Wer ist da?“, fragte Shio erschrocken, als urplötzlich aus dem Busch ein riesengroßes Pinsir heraussprang, das wild mit seinen Hörnern herumwackelte und alles zermalmen wollen zu schien, was ihm in die Quere kam. Doch Shio hatte keine Angst und guckte Pinsir sehr selbstbewusst an, bis er schließlich verbissen sagte „Rrhh...Das ist unsere Chance. Pinsir ist selten. Also, Flemmli, Glut!“ Flemmli: „Flemm! Fleeemmliii!“ Flemmli sprang nun nach oben, öffnete den Mund und richtete ihn auf Pinsir, das nur noch überrascht nach oben schauen konnte. Aus Flemmlis Mund kamen daraufhin Unmengen von kleinen Feuerkugeln, die rasend schnell auf Pinsir zuflogen. Pinsir konnte nur noch starr dastehen. Doch bevor die Attacke Pinsir treffen konnte, wurden die Glutkugeln auf einmal wie aus dem Nichts von irgendetwas abgeblockt, sodass sie in eine ganz andere Richtung flogen. „Hui...Was war das?“, fragte Shio zurecht irritiert. Vor Pinsir tauchte auf einmal ein Sichlor auf, welches die Glutkugeln mit einer seiner Scheren abgewehrt und dabei den Ruckzuckhieb eingesetzt hatte, weswegen man es zuvor nicht hatte sehen können. „Sich! SICHLOR!“, rief Sichlor nun fordernd, woraufhin Pinsir es verwundert ansah und sagte: „Pin? Pinsir!“ Es schien wie ein Befehl, was Sichlor gerade zu Pinsir gesagt hatte. Daraufhin machte sich Pinsir schnurstracks aus dem Staub, während Sichlor noch da stand und Shio böse anguckte. Shio: „Dieses Sichlor hat Pinsir beschützt...und hat deshalb auch unsere Attacke abgewehrt...Irgendwie gefällt mir dieses Sichlor, auch wenn es uns so böse anguckt. Was meinst du, Flemmli?“ Fragend schaute Flemmli nun zu Shio hoch, während dieser Sichlor völlig fasziniert anschaute. „Flemm? Flemmli?“, sagte Flemmli nun ratlos, während Sichlor auf einmal lautstark zu schreien begann: „Sich...Sichlooor!“ Sichlor schlug nun mit seinen Flügeln und flog in Windeseile davon, sodass Shio erneut mit leeren Händen da stand. Niedergeschlagen fiel er auf die Knie und schaute ganz traurig aus, während er enttäuscht sagte: „Och, Menno...Jetzt ist Sichlor auch verschwunden...Wie sollen wir denn so ein Pokémon fangen?“ Weitere Stunden vergingen, bis schließlich im gesamten Nationalpark laute Durchsagen gemacht wurden, dass der Wettbewerb nur noch 10 Minuten lang laufen würde. Völlig niedergeschlagen über seinen Misserfolg ging Shio geknickt mit Flemmli in die Richtung, in der sich irgendwo der Ausgang befinden müsste. Shio: „Na toll...Wir haben alles versucht. Aber haben trotzdem kein Pokémon gefangen...Das ist nur die Schuld von diesen bösen Trainern...*schnüff* Wie gemein...“ Erneut ertönte eine Durchsage durch die überall hängenden Megafone: „Liebe Teilnehmer des Käfersammler-Contests. Nur noch 8 Minuten bis Ende des Wettbewerbs.“ Shio starrte daraufhin eines der Megafone, das an einem großen Mast befestigt war, an und stammelte pessimistisch: „Das war’s dann...In 8 Minuten fangen wir eh kein Pokémon mehr...“ Während Shio weiter traurig vor sich hin watschelte, hörte er hinter sich plötzlich die Stimme eines Pokémon, welche auf herausfordernd klingende Art sagte: „...Siiichlooor!“ Shio, erschrocken durch die Stimme, drehte sich um und erblickte völlig erstaunt ein Sichlor, weswegen er völlig verblüfft sagte: „Was? Sichlor? Bist du das Sichlor von vorhin, das Pinsir beschützt hat?“ Mit einem halben Lächeln schaute Sichlor Shio nun an und nickte, woraufhin Shio mit einem vorfreudigen Lächeln fragte: „Hey! Willst du vielleicht mit mir kämpfen?“ Sichlor nickte erneut, während Shio überglücklich sagte: „Wow, das ist toll. Los, Flemmli! Das ist unsere Chance.“ Flemmli stellte sich nun selbstbewusst vor Shio. Anschließend zeigte Shio mit dem Finger auf Sichlor und befahl: „Glut-Attacke, los!“ Nach dem Befehl von Shio feuerte Flemmli sofort unzählige Glutkügelchen aus dem Mund, welche schnurstracks auf Sichlor zuflogen. Doch dieses setzte im Gegenzug einen Ruckzuckhieb ein, wodurch es den Glutkügelchen im letzten Moment auswich. Mit unglaublicher Geschwindigkeit näherte sich Sichlor Flemmli, ohne dass Shio und Flemmli seinen Bewegungen mit den Augen folgen konnten. Plötzlich tauchte Sichlor vor Flemmli wieder auf und verpasste ihm eine Schlitzer-Attacke, wodurch es mit einigen Wunden zu Boden fiel und laut schrie: „Fleeemmliii!“ Besorgt und geschockt zugleich, rief Shio darauf: „Ahhh! Wir dürfen nicht verlieren, Flemmli! Komm wieder hoch!“ Bemüht raffte sich Flemmli wieder auf, musste aber sofort erschrocken feststellen, dass Sichlor wieder mit einem Ruckzuckhieb im Anmarsch war. Krampfhaft dachte Shio über eine Strategie nach und sagte zögerlich: „Ähm...Was jetzt? Hm...Ah, genau. Setz Heuler ein!“ Flemmli schrie nun so laut es konnte, wodurch Sichlors Angriffs-Wert sank. Als Sichlor dann genau vor Flemmli auftauchte, schrie Shio lautstark: „Spring nach oben!“ Es war genau die Reaktion, die gefragt war, um Sichlors Attacke auszuweichen, denn dieses hatte bereits wieder mit einer seiner messerscharfen Scheren zugeschlagen, doch Flemmli sprang im letzten Moment und konnte somit der Attacke ausweichen. „Jetzt, Schnabel!“, legte Shio anschließend gleich noch einen Befehl hinterher. Sichlor, noch völlig perplex, da es Flemmli verfehlt hatte, wurde nun Opfer von Flemmlis Schnabel-Attacke. Immer und immer wieder pickte Flemmli mit seinem Schnabel auf Sichlors Bauch und Kopf herum, bis dieses unter Schmerzen noch mal zum Schlag ausholte und Flemmli mit einer Schlitzer-Attacke hoch in die Luft schleuderte. Flemmli war bereits fast besiegt, hatte die Attacke aber überstanden, da Sichlors Angriffs-Wert zuvor durch die Heuler-Attacke gesunken war. Sichlor, als Käfer-Pokémon Flug-Attacken unterlegen, stand nun wankend da und schaute nach oben zu Flemmli. Shio schrie derweil energisch: „Das ist unsere Chance, Flemmli. Setz Glut ein!“ Flemmli: „Fleeemmliii!“ Flemmli öffnete ein letztes Mal den Mund, um mehrere Glutkügelchen nach unten abzufeuern. Sichlor, welches zu geschwächt war, um auszuweichen, stand nur da und versank im Hagel der Glutkügelchen, die eine kleine Explosion zur Folge hatten und Rauch aufwirbelten. Flemmli landete indessen K.O. am Boden, weswegen Shio sofort zu Flemmli rannte und es besorgt anschaute. Shio: „Hey, Flemmli! Ist alles in Ordnung? Nanu?“ Shio bemerkte nun, dass der Rauch sich allmählich gelegt hatte und Sichlor völlig erledigt am Boden lag. Sein Körper sah ziemlich angesengt aus. Doch Sichlor war immer noch bei Bewusstsein und schaute Shio mit ernster Miene mitten ins Gesicht. Die beiden sagten für eine Weile rein gar nichts und guckten sich einfach nur an. Just in diesem Moment verspürten sowohl Shio als auch Sichlor eine Art Sympathie füreinander. Shio, der sich auf einmal Gewissensbisse machte, Sichlor in solch einen harten Kampf verwickelt zu haben, sagte nun besorgt: „Sichlor! Ich wollte dich nicht ernsthaft verletzen, glaub mir! Du brauchst sofort Hilfe. Keine Sorge! Ich werde Hilfe holen.“ „Siiich...lor...“, hauchte Sichlor derweil völlig erschöpft. Es atmete schwer und schaute nun den Pokéball an, den Shio in der Hand hielt. Shio bemerkte dies und guckte infolgedessen selbst den Pokéball an, den er für den Fang von Käfer-Pokémon bei diesem Wettbewerb erhalten hatte. Einige Sekunden später schaute er wieder das am Boden liegende Sichlor an, welches Shio ebenfalls anschaute und nun einfach zu nicken begann. Es schien ein Zeichen dafür zu sein, dass es von Shio gefangen werden wollte. Zögerlich sagte Shio daraufhin: „Sich...lor...Na gut, dann werden wir beide eben Freunde werden. *energisch* Pokéball, looos!“ Shio warf nun den Pokéball auf Sichlor, welches bei Berührung mit dem Ball sofort in diesen hineingesogen wurde. Der weiße Knopf am Pokéball leuchtete nun rot und der Ball selbst wackelte mehrmals. Angespannt wohnte Shio diesem Ereignis bei. Doch dann auf einmal wurde der rot leuchtende Knopf wieder weiß und der Pokéball hörte auf zu wackeln. Sofort rannte Shio zu dem Pokéball, hob ihn auf und schrie dann euphorisch: „Jaaaaa! Ich habe mein erstes eigenes Pokémon gefangen. Sichlor, wir werden sicher gute Freunde werden, hahaha!“ Shio holte nun das erschöpfte Flemmli in seinen Pokéball zurück und machte sich auf den Weg dorthin, wo er seinen Vater vor dem Wettbewerb verabschiedet hatte. Als er dort ankam, sah er von weitem Daisuke und Nojiko stehen, die ihm zuwinkten. Shio rannte nun los und streckte seinen Pokéball mit Sichlor zum Himmel, wobei er seinen Eltern lautstark zurief: „Mama, Papa, ich habe ein Sichlor gefangen.“ Shio kam nun bei seinen Eltern an, die sich sofort bückten und die Arme nach ihrem Sohn ausstreckten. Freudestrahlend fiel Shio seinen Eltern in die Arme, die ihn nun ganz fest drückten. Überglücklich sagte Nojiko nun „Oh, Shio. Das ist großartig. Ich habe keinen Moment an dir gezweifelt, mein kleiner Spatz.“, woraufhin Daisuke voller Stolz sagte: „Super gemacht, Shio. Ich bin sehr stolz auf dich. Ein Sichlor ist ein tolles und seltenes Pokémon. Ich bin sicher, du hast eine große Zukunft als Trainer vor dir.“ „Hahaha! Danke. Das hab ich nur euch und Flemmli zu verdanken, hahahaha!“, entgegnete Shio darauf bescheiden. Und so hatte unser kleiner Shio also sein erstes Pokémon gefangen: ein Sichlor. Wenige Tage später war der Urlaub der Familie Fukiyama in Johto auch schon vorbei und sie reisten mit dem Schiff, der bekannten MS Aqua aus Johto, zurück nach Hoenn geradewegs zum Hafen von ihrer Heimatstadt Graphitport City. Dort verbrachten sie gemeinsam noch ein paar wunderschöne letzte Tage, bis schließlich der Tag gekommen war, an dem Daisuke aufbrechen wollte, um ein großer Pokémon-Meister zu werden. Schließlich machen sich nicht nur junge Trainer oft zu einer Reise auf, sondern vor allem auch Erwachsene. Daisuke, etwas angezogen wie ein Wanderer, hatte einen großen, blauen Rucksack auf und war startklar. Er stand zusammen mit seiner Frau Nojiko, Shio und dessen Sichlor an der Haustür, um sich zu verabschieden. Sanft streichelte Daisuke nun Nojikos Wange und war den Tränen nahe, genauso wie sie selbst. Shio liefen schon die ganze Zeit Tränen und er schniefte in einer Tour. Liebevoll schaute Daisuke seine Frau nun an und sagte, während er immer noch mit den Tränen rang: „Leb wohl, Liebling! Es tut mir so Leid, dass ich euch nun für lange Zeit verlassen werde...Aber glaub mir! Mir fällt das keineswegs leicht. Ich wollte schon immer ein Pokémon-Trainer werden, konnte mich als kleiner Junge aber unter der strengen Erziehung meiner Eltern nicht durchsetzen. Deshalb muss ich nun eben als Erwachsener die Reise antreten, von der ich als kleiner Junge immer geträumt habe!“ Nojiko, der mittlerweile die Tränen liefen, schüttelte daraufhin entschlossen den Kopf und erwiderte mit Verständnis: „Das macht doch nichts, Schatz. *schnüff* Wir wollen deinem größten Traum nicht im Weg stehen, und du bist ja keineswegs für immer weg.“ „Ganz genau. So ist es.“, bestätigte Daisuke die Aussage seiner Frau, um dem ganzen wenigstens etwas positives abzugewinnen. Shio schaute seinen Vater derweil todtraurig an und sagte schniefend: „Pa...Papa! Kannst du nicht doch bleiben? Bitte geh nicht weg! Ich werde dich sonst schrecklich vermissen.“ Daisuke schaute seinen Sohn daraufhin gerührt an und erwiderte: „Shio, mein Kleiner. Junge, ich werde dich auch vermissen. Aber ich muss tun, was mein Herz mir sagt! Ich muss ein begnadeter Trainer werden! Und dann will ich endlich ein Pokémon-Meister werden und überall angesehen sein. Das ist es, was ich mit dieser Reise wahr zu machen versuche. Es tut mir so Leid...Lebt wohl!“ Daisuke küsste nun Nojiko ein letztes Mal leidenschaftlich. Nach dem Kuss bückte er sich hinunter zu Shio und gab ihm einen Kuss auf die Stirn, woraufhin er mit einem teils glücklichen, teils traurigen Blick sagte: „Mach’s gut, mein Sohn! Und du auch, Sichlor! Sei Shio ein treuer Partner und werdet gemeinsam stark! Shio, ich verspreche dir, ich werde ein Pokémon-Meister, und wenn das geschehen ist, werde ich zurückkehren, und dann ist es an der Zeit, dass du als mein Nachfolger der nächste Pokémon-Meister wirst und auf Reisen gehst. Verlasse dich auf mich, mein Sohn! Dein Papa lügt niemals.“ Und so brach Daisuke also zu seiner großen Pokémon-Reise auf und drehte sich dabei noch mal um, um seiner Frau und seinem Sohn zuzuwinken. Nojiko: „Leb wohl, Schatz! ICH LIEBE DICH.“ Shio: „KOMM BALD ZURÜCK!“ Sichlor: „Sich...SIIICHLOOOR!“ Einige Stunden vergingen nun und Nojiko und Shio hatten sich wieder beruhigt. Während Nojiko einkaufen ging, trainierte Shio vor der Haustür mit seinem Sichlor. Doch die beiden waren so sehr in das Training vertieft, dass sie sich total erschreckten, als sie plötzlich ein Knacken hörten, das dadurch entstand, dass jemand auf einen Ast getreten war. Shio: „*panisch* Waaahhh! W...wer ist da?“ Der kleine Shio drehte sich nun verunsichert um und sah einen kleinen Jungen wenige Meter vor sich, der bei dem heißen Wetter einen Strohhut trug und ansonsten nur einen blauen Hosenträger und weiße Sandalen anhatte. Unter dem Hut hatte er nicht viele Haare, und er schaute Shio ziemlich bescheuert an. Doch plötzlich sprang der Junge wie wild hin und her, streckte die Hände zum Himmel und schrie: „Heeey! Heyho! Wie geht’s, Shio?“ Shios entsetztes Gesicht wandelte sich schnell in ein freudestrahlendes Gesicht um, bis er schließlich sagte: „Hahaha! Du bist es, Yuji. Hallo. Ich habe grade mit Sichlor trainiert.“ Bei diesem Jungen handelte sich also tatsächlich um Yuji in Miniaturausgabe, wie auch Shio, vor 6 Jahren, als beide noch 6 Jahre alt waren. Yuji ging nun zu Shio und begutachtete dessen Sichlor, wobei er beeindruckt staunte: „Du hast wirklich Glück, Shioboy. Sichlor ist selten.“ „Hahaha! Ich weiß...Aber dein Kecleon ist doch auch nicht schlecht.“, entgegnete Shio bescheiden, woraufhin Yuji fröhlich meinte: „Stimmt. Hahaha! Shio, hast du Luft auf ein kleines Kämpfchen?“ „Ein Kampf?“, fragte Shio nun erstaunt, woraufhin er schließlich ein selbstbewusstes Lächeln aufsetzte und sagte: „Haha, soll mir recht sein! Das ist mein und Sichlors erster richtiger Kampf gegen einen Trainer. Okay, Herausforderung angenommen, hahaha!“ Und so stellten sich Yuji und Shio in größerem Abstand voneinander auf. Yuji zückte daraufhin umgehend einen Pokéball und warf diesen in die Mitte des Platzes, wobei er energisch rief: „Du bist dran, Kecleon!“ Aus dem Pokéball kam nun das Kecleon, das wir auch schon von Yuji in unserer Geschichte rund um Takeshi kennen. Und so standen sich also die besten Freunde Shio und Yuji in ihrem ersten Kampf gegeneinander gegenüber, doch wie dieser ausging, weiß niemand. Unterdessen befand sich Daisuke bereits auf einer Route in Richtung Malvenfroh City, wo er seinen aller ersten Arenakampf bestreiten wollte. Doch mitten auf einem Pfad blieb er plötzlich stehen und schaute wie ein Psychopath zum Himmel, während er vorfreudig zu lachen begann: „Hehehe...Hahahaha! Das ist endlich der Beginn meiner großen Reise. Und ich weiß genau...Rein gar nichts wird schief gehen. Ich bin der zukünftige Pokémon-Meister von Hoenn...Es wird ein harter, steiniger Weg, aber ich werde es schaffen. Mir kann keiner etwas anhaben. Niemand kann mich aufhalten, kein Trainer der Welt, uahahaha!“ Dies waren nur einige der unzähligen Worte, die Daisuke auf seiner langen Reise zu sich selbst gesagt hatte. Dennoch war bereits eines klar: Er neigte zu enormer Selbstüberschätzung und hatte bereits einen unglaublich übertriebenen Optimismus, der schon an Größenwahn heranreichte. Doch dies sollte Daisuke schon bald selbst am eigenen Leib erfahren. Einige Zeit verging auf dem Weg nach Malvenfroh City, und er hatte mit vielen Trainern gekämpft. Dabei stellte sich heraus, dass Daisuke nur ein mittelmäßig begabter Trainer war. Er gewann nur ca. die Hälfte seiner bisherigen Kämpfe auf dem Weg nach Malvenfroh City und hatte die anderen Kämpfe verloren. Nichtsdestotrotz glaubte er weiter an seine vermeintlich unübertreffbaren Fähigkeiten als Pokémon-Trainer. Dies hatten auch seine gegnerischen Trainer gemerkt, die Daisuke besiegt hatten. Selbst wenn er verlor, sagte er nach einem Kampf stets, dass er selbst der Bessere gewesen sei, was bei den gegnerischen Trainern oft auf Unverständnis stieß. Doch Daisuke gab einfach nicht auf und ließ niemals auch nur einen Zweifel an dem Idealbild, das er sich von sich selbst bereits gemacht hatte, aufkommen. Allerdings brach nach einigen Wochen der Tag an, an dem zum ersten Mal diese Zweifel, die genau das richtige für seinen kranken Optimismus waren, hervortraten. Es war nämlich der Tag, an dem Daisuke in Malvenfroh City seinen aller ersten Arenakampf gegen den dortigen Arenaleiter Walter bestritt. Zwar liegt dieser Kampf bereits 6 Jahre zurück, aber da Walter schon alt ist, sah er auch bei dem Kampf gegen Daisuke nicht jünger aus als bei dem Arenakampf gegen Takeshi der heutigen Zeit aus unserer Geschichte. Walter und Daisuke waren gerade mitten im Kampf. Wie es die Regeln der Pokémon-Arena in Malvenfroh City vorsahen, durfte jeder Trainer 3 Pokémon in den Kampf schicken. Während Daisukes ersten beiden Pokémon chancenlos gegen Walter waren und er nun nur noch sein Flemmli im Match hatte, kämpfte Walter immer noch mit seinem ersteingesetzten Pokémon, das in diesem Fall sein Magneton war. Flemmli war bereits sehr angeschlagen, während Magneton noch topfit war, obwohl es sich bereits mit dem dritten Pokémon hintereinander duellierte. Völlig wütend und geschockt ballte Daisuke die Fäuste und guckte total verbissen in den Kampfring, während er murrte: „Kh, kh...Rrrhhh, grrr...Verdammt, das kann einfach nicht sein. Egal, was passiert. Wir werden nicht verlieren. Los, Flemmli! Glut-Attacke!“ Flemmli: „Li...Flemmli...Flemm!“ Flemmli öffnete den Mund und feuerte Unmengen von kleinen Glutkügelchen heraus, die geradewegs auf Magneton zuflogen. Doch daraufhin erwiderte Walter nur mit einem Wort: „Doppelteam!“ Sofort spaltete sich Magneton in 10 Duplikate seiner selbst auf und umkreiste das ahnungslose Flemmli, welches nun völlig ins Leere geschossen hatte. Verzweifelt schaute Flemmli sich um, konnte aber nicht herausfinden, welches Magneton das echte war. Daisuke guckte währenddessen völlig geschockt und konnte nicht fassen, wie schlecht der Kampf für ihn lief. Total erschrocken und überfordert sagte er: „Ahhh! Ah...Ich hätte niemals erwartet, dass ein Arenaleiter so stark ist. Wie soll ich gegen den gewinnen? Diese Doppelteam-Attacke ist doch unschlagbar...Ach, was sag ich da? Sein Magneton ist einfach unschlagbar. Was soll ich tun?“ Selbstbewusst und voller Tatendrang rief Walter nun zu Daisuke herüber: „Wenn Sie nichts tun, ist Ihre Niederlage sowieso schon vorprogrammiert. Los, Magneton! Triplette!“ Vor Magnetons Körper bildete sich nun ein leuchtendes Dreieck, wobei eine Seite aus einem Blitz, eine Seite aus Eis und die letzte Seite aus Feuer bestand. Diese Triplette, die sich aus drei Elementen zusammensetzte, flog nun genau auf Flemmli zu und erwischte es voll, weswegen es schmerzerfüllt „Fleeeeemmliiiii!“ schrie. Flemmli krachte nun voll in eine Wand und fiel ohnmächtig zu Boden. Daraufhin hob der Schiedsrichter sofort die Fahne und zeigte auf Walter, wobei er lautstark erklärte: „Flemmli kann nicht mehr weiterkämpfen. Somit hat der Arenaleiter 3:0 gewonnen. Somit bleibt dem Herausforderer Daisuke Fukiyama aus Graphitport City der Dynamo-Orden verwehrt.“ Völlig entmutigt fiel Daisuke auf die Knie und holte Flemmli in den Pokéball zurück. Daisuke: „Komm zurück, Flemmli! *ungläubig* Ahhh...Wie...wie ist das möglich?“ Walter ging nun auf den niedergeschlagenen Daisuke zu, um ihm wenigstens die Hand zu reichen. Doch bevor er dies überhaupt tun konnte, wurde er Zeuge von Daisukes krankem Größenwahn. Nicht in der Lage, sich seine Niederlage würdevoll einzugestehen, sagte Daisuke sturköpfig vor sich hin: „Da...das ist einfach unmöglich. Das hätte niemals passieren dürfen. Ich bin der größte Pokémon-Meister aller Zeiten, verdammte Scheiße...Wie zum Teufel konnte er mich besiegen? Wailmer, Plusle und Flemmli waren doch um Längen besser als die Pokémon des Arenaleiters...Ich versteh das nicht. Ich bin unschlagbar...Mich kann niemand besiegen. Ich war tausendmal besser, hab mich aber schwer zurückgehalten. Jaaa! Genau das muss es gewesen sein! Sonst hätte ich nicht verloren. Wenn ich noch mal mit voller Kraft kämpfe, verliert jedes seiner Pokémon durch nur eine Attacke. Hehehe...Hahahaha!“ Walter, der genau neben dem knienden Daisuke stand, hatte sich nach dem, was er gehört hatte, entschlossen, Daisuke nicht die Hand zu geben. Er verschränkte die Arme und schaute verachtend auf Daisuke herab, bis er schließlich sagte: „Sie sind krank.“ Verwundert und geschockt zugleich schaute Daisuke nun zu Walter hinauf und stand wieder auf, während er auf rhetorische Weise fragte: „Wa...was sagten Sie?“ Mit ernster Miene erklärte Walter daraufhin: „Sie sind krank. Sie müssen sich nur einmal reden hören! Es tut mir Leid, Herr Fukiyama, aber man könnte glatt meinen, Sie würden an Größenwahn leiden. Ganz ehrlich...Sie haben miserabel gekämpft, und Talent ist das, wovon Sie am wenigsten besitzen. Trotzdem reden Sie sich den Kampf schön und behaupten, auch noch besser gewesen zu sein und mich jederzeit besiegen zu können. Träumen Sie weiter! Ein wahrer Pokémon-Trainer kämpft mit Herz und lernt stets aus seinen Niederlagen. Doch wenn man sich seine Niederlagen schön redet, lernt man rein gar nichts dazu. Mit Ihrer Einstellung werden Sie es nie zu einem Pokémon-Meister bringen...NIE! Denken Sie mal darüber nach!“ Mit einem überheblichen Lachen erwiderte Daisuke darauf: „Hehehe...Spielen Sie sich nicht so auf! Es tut mir ja Leid, das sagen zu müssen, Walter, aber...Sie sind doch einfach nur neidisch, dass Sie nicht so gut sind, wie ich.“ Völlig empört und unsicher, ob er Daisukes Worte wirklich richtig verstanden hatte, fragte Walter daraufhin: „Bitte? Ich glaube, ich höre nicht recht. Ich und neidisch? Auf Sie? Sind Sie blind? Haben Sie nicht gesehen, was für ein jämmerliches Bild Ihre Pokémon im Kampf abgegeben haben? Ich will Ihre Pokémon nicht beleidigen, denn Sie haben durchaus Potenzial. Allerdings waren Ihre Befehle, die Sie Ihren Pokémon gegeben haben, stümperhaft. Die Niederlage haben Sie sich selbst und Ihrem schlechten Training zuzuschreiben.“ „Hahahaha! Wenn Sie meinen...Sie werden schon noch sehen. Ich werde ein Pokémon-Meister. Nichts und niemand wird mich davon abhalten.“, meinte Daisuke nun mit absoluter Gewissheit, worauf Walter entschlossen entgegnete: „Sie und Pokémon-Meister? Nicht mit diesen jämmerlichen Fähigkeiten als Trainer...Ich gebe Ihnen einen Rat, wenn Sie jemals erfahren wollen, wie ein echter Pokémon-Trainer lebt und sich seine Ziele setzt...Werden Sie endlich klar im Kopf und gewinnen Sie ihren Sinn für die Realität zurück, falls Sie den jemals besessen haben! Sie haben einen krankhaften Optimismus, der eines Tages Ihr Verderben sein wird, wenn Sie Ihre Lebensweise als Pokémon-Trainer nicht ändern. Und jetzt...Raus hier! Ich will Sie nicht mehr in dieser Arena sehen, bis Sie zur Vernunft gekommen sind.“ Ohne ein Wort zu sagen, nahm Daisuke diese Worte von Walter einfach hin und begab sich zur Ausgangstür. Doch dann drehte er sich noch einmal um und rief: „Hehe...Sie werden mich im Fernsehen im Finale der Hoenn-Liga sehen. Verlassen Sie sich drauf, Walter!“ Und so verließ Daisuke die Arena von Malvenfroh City und machte sich wieder auf den Weg. Dabei plagten ihn immer Zweifel, ob er etwas falsch gemacht haben könnte. Doch jedes Mal, wenn er auch nur daran dachte, selbst schuld gewesen zu sein, redete er sich dies selbst wieder aus, schob die Schuld innerlich auf andere und sah weiterhin nur das perfekte Idealbild von sich selbst. Aus dem einst so liebevollen Familienvater Daisuke Fukiyama sprach mehr und mehr eine kranke Seite, die aus ihm einen krankhaften Optimisten machte, für den die Wirklichkeit untransparent war. Nachdem er sich also nach der Niederlage gegen Walter trotz seiner Zweifel wieder eingeredet hatte, was für ein perfekter Trainer er doch sei, reiste er einige Wochen durch Hoenn, bis er schließlich an seinem zweiten Reiseziel Metarost City ankam. Auch dort forderte er die Arenaleiterin der Stadt, Felizia, heraus. Zu der Zeit sah sie noch ziemlich jung aus und war noch nicht lange Arenaleiterin, doch auch sie hatte keine Probleme damit, Daisuke mit seinen lächerlichen Fähigkeiten im Kampf in seine Schranken zu weisen. Nachdem Daisukes Flemmli im Kampf gegen Felizias Kleinstein den Kürzeren gezogen hatte, kämpfte Daisuke mit einem kleinen, blauen, dicken wahlähnlichen Wailmer. Doch auch in diesem Kampf sollte Daisuke kein Glück haben... Daisuke: „Wailmer! Setz Blubber ein!“ Sofort tat Wailmer, was Daisuke ihm gesagt hatte und sprühte aus dem Mund unzählige Blubberblasen heraus. Diese trafen Kleinstein alle am gesamten Körper, doch dieses wich nicht zurück, da es durch die Attacke keinen einzigen Kratzer abbekam. Sichtlich geschockt und mit zittriger Stimme stammelte Daisuke nun „A...aber...Wasser ist doch effektiv gegen Gestein. Es müsste erledigt sein!“, woraufhin Felizia jedoch mit ernster Miene erwiderte: „Tut mir ja Leid, aber der Level Ihres Pokémon muss ungeheurer gering sein! Jetzt sind wir an der Reihe. Kleinstein, benutz Walzer!“ Sofort reagierte Kleinstein und rollte sich zu einer grauen Gesteinskugel zusammen. Anschließend rollte es mit ungeheurer Geschwindigkeit los und traf mit seinem Körper Wailmer mit voller Kraft, wodurch dieses im hohen Bogen durch die Luft flog und besiegt zu Boden fiel. Daraufhin zeigte der Schiedsrichter mit der linken Fahne in der Hand auf Felizia und verkündete lautstark: „Wailmer ist besiegt. Damit gewinnt die Arenaleiterin von Metarost City, Felizia.“ Wieder einmal aufs Neue schockiert, griff Daisuke zum Pokéball und holte Wailmer zurück. Felizia ging derweil zu ihm hin und wollte ihm, freundlich wie sie war, die Hand geben. Doch als Felizia genau vor Daisuke stand, ihm die Hand reichte und etwas sagen wollte, drehte dieser sich einfach um und ging wankend und völlig apathisch davon, während er völlig stur vor sich hinstammelte: „Muss gewinnen...muss gewinnen...Unmöglich, dass ich wieder verloren habe...Das kann nicht sein...“ Verwundert schaute Felizia ihm hinterher und nahm die Hand wieder runter, während sie ratlos sagte: „Hm...Dieser Mann ist seltsam. Vor dem Kampf spuckte er so große Töne und jetzt haut er so unhöflich ab. Tja, als Arenaleiterin hat man es nicht leicht mit den Herausforderern...“ Erneut konnten die Zweifel, die Daisuke hatte, nicht die Vernunft in ihm hervorrufen und ihm seine Fehler vor Augen halten. Somit redete er sich also wieder ein, keineswegs schuld an der Niederlage gewesen zu sein. Also machte er sich wieder auf zu einem neuen Ziel. Er machte sich auf zum Strand nahe Blütenburg City, wo sich Mr. Bracks Yacht und Hütte befanden, und hoffte vergeblich darauf, dass ein Schiff vorbeikommen würde. Doch Mr. Brack, der Daisuke am Strand sitzen sah, bot ihm an, ihn mit seiner Yacht nach Faustauhaven zu fahren. Das nette Angebot nahm Daisuke natürlich dankend an, und während der Fahrt erzählte Daisuke Mr. Brack alles von seinen Zielen und seinen bisherigen Erlebnissen auf seiner Reise. Doch selbst Mr. Brack stellte dabei fest, dass Daisuke auf einem geistigen Irrweg war und niemals im Leben als Trainer erfolgreich sein würde, wenn er nicht endlich den Schatten seines übertriebenen Ehrgeizes, seines krankhaften Optimismus’ und seines Größenwahns hinter sich lassen würde. Mr. Brack überlegte während der Fahrt, ihn darauf anzusprechen, doch am Ende dachte er sich, dass es nichts nützen würde und Daisuke nur durch Selbsteinsicht wieder klar im Kopf werden könnte. Und so ging auch die Fahrt mit der Yacht zu Ende und Daisuke stellte sich der Herausforderung in Faustauhaven und kämpfte mit Kamillo, dem Arenaleiter. Auch dieser war vor 6 Jahren natürlich noch sehr viel jünger und hatte zu der Zeit ganz kurze, blaue Haare, also nicht so, wie im Kampf gegen Takeshi aus unserer richtigen Geschichte. Erneut war Daisuke haushoch unterlegen und kämpfte erbittert mit seinem Flemmli gegen Kamillos Makuhita, welches bereits Daisukes Plusle platt gemacht hatte. Während das Pokémon auf Seiten des Arenaleiters wieder einmal noch topfit war, war Flemmli bereits sehr angeschlagen. Da Flemmli kaum noch angriffsfähig war, ergriff Kamillo die Initiative, um Makuhita einen Befehl zu geben: „Los, Makuhita! Es ist Zeit für den Mogelhieb.“ „Maakuu! Makuhita!“, schrie Kamillos Kampf-Pokémon daraufhin energisch, schnellte mit rasendem Tempo nach vorne und verpasste Flemmli einen harten Schlag mitten ins Gesicht. Daraufhin flog Flemmli durch die Wucht des Schlags rasend schnell an Daisukes Kopf vorbei und prallte hart auf dem Boden auf. Völlig benebelt sah es nur noch Sterne. Der Schiedsrichter der Arena zeigte nun mit einer Fahne auf Kamillo und erklärte: „Makuhita hat Flemmli besiegt. Damit hat Kamillo, der Arenaleiter von Faustauhaven, den Kampf gewonnen.“ Völlig verzweifelt und fassungslos schrie Daisuke nun „Neeeiiin! Das kann einfach nicht wahr sein. Wie konnte das geschehen? Verdammt...Zurück, Flemmli!“, und holte Flemmli in den Pokéball zurück, während ihm einige Tränen an den Wangen herunterliefen. Kamillo ging unterdessen auf Daisuke zu und sagte mit einem freundlichen Lächeln: „Machen Sie sich nichts draus! Es ist nun mal schwer, einen Arenaleiter zu schlagen. Trainieren Sie einfach noch etwas mehr! Dann klappt das schon. Gehen Sie einfach ein bisschen an unseren schönen Strand und nutzen Sie die Wellen zum Training! Dem Meer und den Wellen habe ich die Stärke meines Makuhitas zu verdanken.“ Kaum hatte Kamillo diese Worte ausgesprochen, staute sich in Daisuke ein ungeheurer Zorn. Aus Kamillos Mund hörte sich dies an, als sei es die einfachste Sache der Welt, doch gerade das machte Daisuke so unvorstellbar wütend, weswegen er verbissen sagte: „Rrrhhh...Was weißt du denn schon, du Milchbubi?“ „Ähm...Etwas Respekt, bitte!“, forderte Kamillo ein wenig empört, woraufhin Daisuke jedoch vollkommen aus der Haut fuhr und schrie: „Du wagst es, mich zu demütigen und erwartest dann auch noch Respekt? Bist du von allen guten Geistern verlassen?“ „Jetzt beruhigen Sie sich doch!“, rief Kamillo nun verzweifelt versuchend, Daisuke zur Vernunft zu bringen. Doch dieser war stur wie eh und je und sagte: „Ich will mich aber nicht beruhigen. Es kotzt mich an, wenn ich gegen einen Arenaleiter verliere, der gerade mal erst ein junger Erwachsener ist, und wenn ich viel älter als er bin. Deine billigen Trainingstipps kannst du dir an die Backe nageln, die brauche ich nicht. Du hast sowieso gut reden. Du bist jung und hast es zu den Toptrainern von Hoenn geschafft. Schließlich bist du ein Arenaleiter. Aber ich...Ich bin ein Versager...“ Stillschweigen trat nun für mehrere Sekunden ein, während Daisuke total niedergeschlagen zu Boden sah. Doch dann vernahm er von Kamillo auf einmal sehr optimistisch klingende Worte: „Das muss nicht so bleiben!“ „Was...Wie bitte?“, fragte Daisuke nun überrascht, woraufhin Kamillo erklärte: „Als Pokémon-Trainer ist es wichtig, an sich selbst zu arbeiten und stetig neue Herausforderungen zu suchen. Das macht einen stärker und reifer. Jedoch sollte man immer bedenken, dass man es langsam angehen und sich realistische Ziele setzen sollte! Wenn Sie gegen einen Arenaleiter verlieren, heißt das nicht, dass Sie ein Versager sind. Es bedeutet nur, dass Sie sich ein zu hohes Ziel gesetzt haben und es noch einer Weiterentwicklung Ihrer Fertigkeiten als Trainer bedarf, um dieses Ziel eines Tages zu erreichen. Glauben Sie mir! Hartes Training ist die halbe Miete, um ein guter Trainer zu werden. Und auch ein gesunder Geist und der Blick für die Realität sind entscheidend...Denken Sie einmal darüber nach! Sie können gerne wiederkommen, wenn Sie sich verbessert haben. Auf Ihre Fortschritte bin ich schon gespannt. Bis dahin...“ Kamillo ging nun weg und wandte sich dem Schiedsrichter zu, mit dem er einiges zu besprechen hatte. Unterdessen verließ Daisuke die Pokémon-Arena. Draußen angekommen, lehnte er sich an die Wand des Gebäudes und ließ sich enttäuscht von sich selbst niedersinken. Ihm liefen unaufhörlich Tränen, und er war völlig verzweifelt. Daisuke: „Die...dieser junge Arenaleiter...*schnüff* Er klang schon ziemlich reif für sein Alter...Und er schien Recht zu haben. Man braucht...einen gesunden Geist und einen Blick für die Realität...Moment mal! Ist es das? Ist es das, was mich zu so einem Pechvogel gemacht hat? Ich habe meinen Blick für die Realität verloren?“ Völlig begeistert stand Daisuke nun auf und ballte entschlossen seine Fäuste, während er sagte: „Jetzt verstehe ich es endlich. Es war mein übertriebener Optimismus, der mich zu einem Verlierer gemacht hat. Dieser Kamillo hatte Recht, ebenso wie Walter. Ich, ein ganz normaler Trainer, wie jeder andere auch, habe tatsächlich geglaubt, dass das Schicksal mich als neuen Pokémon-Meister auserkoren hat. Ich weiß nun, woran es gelegen hat...Schluss mit diesem krankhaften Optimismus! Von nun an bin ich ein Mensch mit sehr viel mehr Bescheidenheit. Das ist das Erfolgsrezept. Ich werde mir erst mal nur das Ziel setzen, durch hartes Training ein guter Trainer zu werden. Und dann werde ich der Pokémon-Meister, der ich immer sein wollte. Das ist es...Genau so wird es geschehen. Ich habe nun ALL meine Fehler begriffen. Das heißt, mein Traum wird doch noch Wirklichkeit. Ahahahaha! Jahahahaha!“ Voller Tatendrang stand Daisuke nun da, lachte aus vollem Herzen und glaubte, all seine Fehler verstanden zu haben. Zwar hat es Kamillo wirklich geschafft, ihm in gewisser Weise seine Fehler vor Augen zu führen, doch mit der Zeit fiel Daisuke mehr und mehr in seine alten Verhaltensmuster zurück, ohne es überhaupt zu bemerken. Es dauerte mehr als ein 1 Jahr, bis er endgültig verstanden hatte, dass dieser krankhafte Optimismus ihn nicht weiterbringen würde. Nachdem er diese kranke Seite seines Charakters endlich hinter sich gelassen hatte, ging seine Pechsträhne jedoch unaufhörlich weiter, und auch fortan plagten ihn Selbstzweifel, bis er endlich realisierte, dass nicht nur allein sein übertriebener Ehrgeiz, sein krankhafter Optimismus und sein Größenwahn zu seinen jämmerlichen Fähigkeiten als Trainer führten. Nach unzähligen Niederlagen musste er sich eingestehen, dass es ihm an etwas ebenfalls sehr wichtigem mangelte. Etwas, das unerlässlich ist, wenn man wirklich vorhat, ein Pokémon-Meister zu werden. Es mangelte Daisuke einfach an Talent. Er hatte einfach kein richtiges Feingefühl für Pokémon und machte fast alles falsch, was ein Trainer nur falsch machen konnte. Die einzigen Trainer, die er besiegen konnte, waren meist Anfänger, wie er selbst damals. Und obwohl er endlich verstanden hatte, dass seine miserablen Fertigkeiten als Trainer an seinem mangelnden Talent lagen, gab er nicht auf und versuchte weiter, ein guter Trainer zu werden. Wie man sich vorstellen kann, gelang ihm dies nicht. Auch wenn sein Wille noch so stark war, so konnte er mit dem Willen allein keine Wunder bewirken. Im Laufe der Zeit trat er auch gegen alle restlichen Arenaleiter von Hoenn an, verlor jedoch genauso erbärmlich wie gegen Felizia, Kamillo und Walter. Er verirrte sich zum Teil auch in anderen Regionen, wo er ebenso viel Pech hatte, sowohl in normalen Kämpfen als auch gegen die dortigen Arenaleiter. Seine ewigen Misserfolge machten Daisuke mit der Zeit krank. Er wurde depressiv und neigte oft zu schnell dazu, aggressiv zu werden. Er schaffte es oft nicht einmal, Geld aufzutreiben, um sich oder seinen Pokémon etwas zu essen zu kaufen, daher lebte er die letzte Zeit vor seinem Aus als Trainer an der Armutsgrenze. Sein einst so schönes Leben mit seiner Familie war den Bach hinunter gegangen, und er hatte fast alles verloren. Seine Träume gab er endgültig auf, weil er mit der Zeit einsah, dass er ein hoffnungsloser Fall war. Jedoch nahm er sein Versagen nicht wie ein Mann mit Würde hin, sondern schob die Schuld erneut auf alle anderen Trainer dieser Welt. Dies führte dazu, dass in Daisuke ein unglaublicher Zorn heranwuchs, den er nicht mehr in den Griff bekam. Er wurde getrieben vom Neid, überall wo er hinsah, gab es junge, aufstrebende Pokémon-Trainer, glücklich mit ihren Pokémon vereint, die ihn ohne Probleme besiegen könnten. Dieser Neid auf andere Trainer wurde zu wahrem Hass auf sie, sodass Daisuke das Zusammenleben von Menschen und Pokémon mit der Zeit verschmähte und sich wünschte, dass diese zwei Rassen nie mehr etwas miteinander zu tun haben würden, um seine Misserfolge eines Tages verdrängen zu können. Nachdem er sich endlich eingestanden hatte, dass er keine Zukunft als Pokémon-Trainer hatte, wusste er, dass es nur noch einen Ort auf der Welt gab, an dem er je wieder glücklich werden konnte: Graphitport City! Der Ort, in dem seine Familie wohnte. 4 Jahre, nachdem Daisuke zu seiner groß angekündigten Pokémon-Reise aufgebrochen war, kehrte er endlich nach Hause zurück, und zwar genau an dem Tag, an dem sein Sohn Shio seinen 10. Geburtstag feierte. Mit völlig zerfetzten Klamotten, leeren Taschen und einem schmutzigen und völlig abgemagerten Körper hatte er die Stadt, wo seine Karriere seinen Anfang nehmen sollte, durchquert, bis er schließlich wieder vor dem Haus stand, das er am liebsten niemals verlassen hätte. Während sich Daisuke sowohl vom Charakter als auch vom Aussehen nur negativ verändert hat, ist seine Ehefrau Nojiko in den 4 Jahren sogar noch hübscher und sein Sohn Shio sehr viel reifer geworden, sowohl körperlich als auch geistig. Shio war nach diesen 4 Jahren Abwesenheit seines Vaters bereits 10 Jahre alt. Er war gerade mit seinem Sichlor zu Hause im Garten trainieren, während Nojiko in der Küche ein Festessen für den Geburtstag von Shio kochte. Doch plötzlich klingelte es an der Tür. Nojiko hatte dies gehört. Da sie jedoch auf das köchelnde Essen achten musste, rief sie in Richtung der offenen Tür zum Garten: „Hey, Shio! Es hat geklingelt. Könntest du kurz die Tür aufmachen? Ich kann das Essen nicht aus den Augen lassen.“ Shio machte währenddessen Schlagübungen mit seinem Sichlor, welches in den 4 Jahren sehr gewachsen und noch stärker geworden war. Shio wusste nicht, dass er so viel Talent hatte und sein Sichlor bereits so stark geworden war, dass er seinen Vater ohne Mühe hätte besiegen können. Shio: „Und eins und zwei und drei...Jaaaaa! Los, Sichlor! Und noch einen Schlag! Äh? Mama hat gerufen. Warte kurz hier, Sichlor, okay?“ „Sich! Sichlor!“, gab sich Sichlor einverstanden, während Shio durch das Wohnzimmer bis hin zum Flur rannte, um die Haustür aufzumachen. Als er diese jedoch öffnete und das erschreckende Antlitz seines Vaters, den er aufgrund der Abmagerung gar nicht wiedererkannte, erblickte, erschrak er so sehr, dass er nach hinten auf den Hintern fiel und laut schrie: „Ahhhhh! MAAMAA!“ Nachdem sie diesen Schrei gehört hatte, rannte Nojiko sofort in Richtung Hausflur, um zu sehen, was los war. Auch Sichlor, das den Schrei seines Trainers sogar im Garten gehört hatte, flog schnurstracks durchs Wohnzimmer bis in den Flur. Völlig erschrocken erblickten nun auch Nojiko und Sichlor die Gestalt an der Tür. Nojiko bekam einen unglaublich entsetzten Gesichtsausdruck, und da sie kaum fassen konnte, wer da an der Tür stand, kamen ihr die Tränen und sie hielt sich die Hand vor den Mund. Daisuke, völlig geschwächt, hauchte nur „Ahhh...“, woraufhin Nojiko total fassungslos sagte: „NEIN! Das kann nicht sein. Dai...DAISUKE?“ Völlig geschockt sah Shio seine Mutter nun an und fragte entsetzt: „Wa...Waaas? Das ist Papa? Nein, das ist unmöglich, Mama.“ Daisuke fiel nun völlig erschöpft auf die Knie und konnte sich dann nur mit den Händen vom Boden abstützen, um nicht auf den Boden zu fallen. Dabei liefen ihm unaufhörlich Tränen an den Wangen herunter, ebenso wie Shio und Nojiko. Voller Trauer und Reue sagte Daisuke nun schniefend: „Ahhh...Es...es tut mir so Leid. Ich...ich...Ich hätte euch niemals verlassen dürfen. Niemals hätte ich euch allein zurücklassen dürfen, nur weil ich so egoistisch war.“ Völlig erbittert schaute Daisuke nun zu seinem Sohn und seiner Frau auf und fragte voller Ernst: „Könnt ihr mir verzeihen? Kh, kh...Gaahh!“ Total erschöpft und geschwächt von den Strapazen der langen Reise, und vor allem aufgrund der Tatsache, dass er schon seit einiger Zeit in Armut gelebt hatte, brach Daisuke ohnmächtig zusammen, weswegen Shio, der noch völlig überrumpelt war von den Ereignissen, die sich geradezu überschlugen, erschrocken rief: „Uuaahh! PAPA!“ Voller Sorge um ihren Mann, sagte Nojiko nun: „Schatz, was ist mit dir? Shio, du musst mir helfen! Wir müssen ihn ins Schlafzimmer bringen! Er braucht dringend Ruhe!“ Und so packten alle drei an. Zusammen mit Shio und Sichlor trug Nojiko ihren Mann Daisuke ins Schlafzimmer und legte ihn ins Bett. Es war für Shio, gerade weil es sein Geburtstag war, schrecklich anzusehen, dass sein Vater genau an diesem besonderen Tag in so einem grausamen Zustand zurückkehrte. Noch am selben Tag, spät am Abend um 23:00 Uhr saß Shio an dem Bett seines Vaters, welcher in aller Seelenruhe schlief. Als er plötzlich aufwachte, bemerkte er Shio neben sich, der ihn nachdenklich ansah. Daisuke: „Shi...Shio! Mein Junge...Was ist passiert?“ Shio erwiderte daraufhin überrascht: „Oh, Papa. Du bist endlich wach. Als du plötzlich vor unserer Tür standest, bist du zusammengebrochen. Wir haben dich ins Bett gebracht und sofort einen Arzt gerufen. Er hat dich untersucht und meinte, dass du in einigen Tagen wieder auf dem Damm bist, wenn du ordentlich isst und dich ausruhst. Das wird schon wieder, haha!“ Daisuke hob nun die Hand und streichelte ganz sanft Shios Wange, während er mit einem verkrampften Lächeln sagte: „Hehe...Auch wenn die letzten 4 Jahre schrecklich für mich waren und ich nach dieser grausamen Zeit einiges hätte vergessen haben können...Was heute ist, vergesse ich nicht...Alles Gute zum Geburtstag, mein Sohn...“ Shio setzte nun ein zufriedenes, überglückliches Lächeln auf und sagte: „Hehehe...Danke, Papa. Mama und ich waren geschockt, dich in so einem Zustand zu sehen. Aber dennoch ist es ein schönes Geschenk des Schicksals, dass du ausgerechnet an meinem Geburtstag zurückgekehrt bist. Aber wie auch immer...Papa, bitte sag mir, was mit dir passiert ist! Ich habe seit damals fest an dich geglaubt und mir dich als Vorbild genommen. Ich dachte, du kehrst zurück, wenn du ein Pokémon-Meister geworden bist. Mama und ich hatten uns schon gewundert, nachdem wir die 4 letzten Treffen der Hoenn-Liga im Fernsehen verfolgt und dich nie dabei gesehen haben. Was ist mit dir geschehen?“ Daisuke: „Etwas Geduld, Shio! Lass mich diese Nacht in Ruhe schlafen! Ich werde euch morgen absolut alles erzählen. Versprochen...Aber jetzt brauche ich erst mal eine Nacht, um mich auszuruhen. Die letzten 4 Jahre waren die Hölle, so viel kann ich dir verraten.“ Daisukes Blick wandte sich nun von Shio ab und ging in Richtung Fenster. Draußen sah er nur den dunklen Nachthimmel, der überfüllt war von wunderschönen, leuchtenden Sternen. Trotz dieses schönen Anblicks wurde Daisukes Blick auf einmal unglaublich hasserfüllt. Er biss mit den Zähnen aufeinander, und sein Gesichtsausdruck wurde immer zorniger. Der Hass stieg in Daisuke auf. Der Hass, der durch seine lange Reise entstanden war. Erschrocken stand Shio daraufhin auf und wich verunsichert zurück. Noch nicht einmal in seinem Leben hatte Shio seinen Vater auch nur ansatzweise so zornig gesehen, was ihn sehr beunruhigte. Er ahnte nicht, dass sein Vater sich bereits ein neues Ziel gesetzt hatte, und dass er beim Erreichen dieses Ziels nur von seiner Wut gelenkt werden würde. „Kh, kh...Rrrhhh...Grrr...“, knurrte und grummelte Daisuke leise vor Wut, wobei einige Adern in seinem Gesicht mehr und mehr hervorstachen. Dieser Anblick war für Shio so unfassbar, dass er sich danach sofort auf sein Zimmer begab, um sich schlafen zu legen. Doch nach all diesen Turbulenzen bekam Shio in der Nacht kein Auge zu. Am nächsten Tag dann verbrachte die Familie gemeinsam ein großes Frühstück, wobei Daisuke seiner Frau und seinem Sohn die ganze Geschichte seiner Pokémon-Reise erzählte. Dabei ließ er jedoch absichtlich das Kapitel über seinen übertriebenen Ehrgeiz, seinen krankhaften Optimismus und seinen Größenwahn aus. Er stellte alles so dar, als seien alle anderen Pokémon-Trainer schuld an seinem Versagen. Shio glaubte ihm alles aufs Wort und konnte nicht glauben, wie grausam die große weite Welt der Pokémon sein sollte. Nojiko, jedoch, hörte sich die lange Geschichte ihres Mannes mit Argwohn an. Und obwohl sie ihren Mann früher niemals so erlebt hat, wie er auf seiner Reise allein für sich war, betrachtete sie sowohl seine Einstellung als auch die Geschichte seiner Reise, die er als die nackte Wahrheit bezeichnete, mit Skepsis. Nachdem er schließlich fertig war, sagte Daisuke mit einem wehleidigen Blick: „Tja...So war es. So sind diese 4 Jahre abgelaufen...Es war die Hölle.“ Mit einem mitleidigen und zugleich besorgten Gesichtsausdruck sagte Nojiko daraufhin: „Das kann ich mir vorstellen, Schatz. Du hast es wirklich nicht leicht gehabt. *seufz* Ich werde uns noch einen Kaffee kochen, okay?“ Nojiko ging nun in die Küche, hatte die Ohren aber weit aufgemacht, um zu hören, was Daisuke zu Shio sagt. Verbissen und schockiert zugleich sagte Shio nun „Gh, gh...Ich kann das kaum glauben. So schrecklich war das? Alle Pokémon-Trainer, die erfolgreich waren, haben dich verhöhnt? Rrhh, das geht zu weit. Das können die machen, mit wem sie wollen, aber nicht mit meinem Vater. Grrr...“, woraufhin Daisuke voller Wehmut erwiderte: „Tja...So ist es nun mal. Ich habe die Welt, die normalerweise so schön wirkt, erlebt, doch die Realität sieht anders aus. Wenn man seinen gewohnten Alltag hat, ist alles in Ordnung. Aber will man sich einmal neuen Dingen zuwenden, dann schlägt die Härte der Realität eiskalt zu. Glaub mir eins, Shio! Menschen und Pokémon sind nicht böse. Aber wenn sie zusammenleben, ist es eine Schande für beide Rassen...Dadurch entsteht nur Leid und Enttäuschung für viele andere Trainer. Das führt doch zu nichts.“ Mit einem entschlossenen Nicken entgegnete Shio daraufhin: „Sehe ich auch so, Papa. Also nachdem, was dir widerfahren ist, will ich auch niemals eine Reise beginnen, bei der es mein Ziel ist, ein Pokémon-Meister zu werden. Ist doch eh sinnlos...“ Geschockt stand Nojiko in der Küche und konnte nicht fassen, was sie ihren Sohn aus dem Wohnzimmer sagen gehört hat. Sofort dachte sie sich: „Wie...wie kann Shio so etwas nur sagen? Was zum Teufel redet Daisuke ihm da ein? Es war Shios größter Wunsch, auch einmal ein Pokémon-Meister zu werden, genauso wie es Daisuke vorhatte. Und nur weil Daisuke keinen Erfolg hatte und alle Pokémon-Trainer der Welt schlecht macht, gibt Shio einfach so seinen größten Traum auf? Das kann nicht wahr sein. Daisuke? Was ist nur in dich gefahren?“ Trotz der Schockiertheit über die Einstellung ihres Sohnes, der nach der Enttäuschung seines Vater fast ebenso verbittert scheint wie dieser selbst, und über die Art und Weise, wie abfällig ihr Mann über die Beziehung zwischen Mensch und Pokémon sprach, behielt Nojiko ihre Gedanken vorerst für sich. Und so verging der Tag. Doch am Abend sollte es eine Auseinandersetzung zwischen Daisuke und Nojiko geben, die sie nicht so schnell vergessen würden. Daisuke wollte gerade die Treppe hinaufgehen, um sich die Zähne zu putzen, als Nojiko plötzlich lautstark seinen Namen rief: „DAISUKE!“ Sofort drehte sich Daisuke, bevor er auf die erste Treppenstufe stieg, um, und schaute seine Frau verwundert an, bis er schließlich fragte: „Was ist denn, Liebling?“ Mit einem vorwurfsvollen Blick wollte Nojiko daraufhin wissen: „Was soll das alles? Warum lässt du deine Wut an anderen Trainern aus und schiebst die Schuld auf sie allein? Wozu soll das gut sein?“ Wütend ging Daisuke nun auf seine Frau zu und sah ihr mitten ins Gesicht. Unterdessen stand Shio oben an der Treppe und wollte gerade hinuntergehen, als er plötzlich das Gespräch seiner Eltern von oben mitanhören konnte und oben stehen blieb. Mit absoluter Gewissheit und ohne jegliches Reuegefühl sagte Daisuke nun: „Ich schiebe die Schuld auf sie, weil es definitiv die Schuld der anderen Pokémon-Trainer war, dass ich gescheitert bin. Ich habe 4 Jahre meines Lebens für nichts und wieder nichts verschwendet und erlebt, wie hart das Leben sein kann. Dabei ist mir einiges klar geworden. Ich konnte endlich die Wirklichkeit sehen, die einem normalerweise verschlossen bleibt, wenn man kein Trainer ist. Menschen und Pokémon sind zwei grundverschiedene Rassen. Daher sollten sie nichts miteinander zu tun haben! Ich wurde gedemütigt und habe nur verloren. Das Leben als Trainer ist hart und bringt nur Unglück. Nur wenigen Trainern ist es vergönnt, erfolgreich zu sein, daher ist es doch sinnlos, Pokémon zu fangen. Menschen und Pokémon friedlich im Einklang...Pah! Nichts als eine Illusion der Gegenwart.“ Nojiko: „Was redest du da? So kenne ich dich gar nicht. Niemals hättest du früher einfach die Schuld auf andere geschoben, nur um deine eigene Haut zu retten. So wie ich dich von früher kenne, müsstest du am besten wissen, dass man die Schuld immer zuerst bei sich selbst und dann erst bei anderen suchen sollte!“ „Was weißt du denn schon?“, fragte Daisuke nun auf rhetorische Weise, da er sich absolut sicher war, dass seine Frau völlig ahnungslos über die Dinge war, die er in den 4 Jahren vollends durchschaut zu haben meinte. Daraufhin fuhr er mit ernster Miene fort: „Ich war da draußen in der weiten Welt der Pokémon und Menschen...Ich habe das harte Leben zu spüren bekommen, nicht du. Du weißt doch rein gar nichts, Nojiko. Menschen und Pokémon zusammen ergeben nichts weiter als Leid und Enttäuschung...“ Völlig aufgelöst schrie Nojiko daraufhin: „Hör endlich auf damit! Es reicht. Reicht es dir nicht, dass du von der einen zur anderen Sekunde Shios größten Traum vom Pokémon-Meister zunichte gemacht hast, nur weil du Mitleid bei uns gesucht hast?“ „Was zu viel ist, ist zu viel.“, dachte sich Daisuke in diesem Moment, als sich sein gesamter Zorn im Körper bündelte und er diesen an seiner Frau ausließ. Nur eine Sekunde später verpasste Daisuke Nojiko plötzlich eine kräftige Ohrfeige, weswegen sie total geschockt guckte. Shio hatte unterdessen nach unten geblinzelt und die Ohrfeige mitangesehen. Geschockt stammelte er ganz leise vor sich hin: „A...aber Papa...“ Nojiko flossen auf einmal unaufhörlich Tränen an den Wangen herunter, bis sie schluchzend zu reden anfing: „So weit ist es also schon gekommen? Früher hast du argumentiert und wolltest Dinge immer verbal lösen, und jetzt schlägst du lieber deine Frau. Verstehe...“ Schockiert über sich selbst, schaute Daisuke indessen seine Hand, mit der er Nojiko geohrfeigt hatte, an, und sagte zögerlich und voller Reuegefühle: „Schatz...ich, äh...es...tut mir...Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“ Nojiko kniff daraufhin die Augen zusammen und schüttelte den Kopf, während sie total traurig rief: „Spar dir dein Gerede! Ich hab schon verstanden. Auch wenn du erst seit 2 Tagen wieder zu Hause bist. Ich habe sofort gespürt, dass du nicht mehr der Daisuke bist, der du früher warst.“ Schnurstracks rannte Nojiko auf die Haustür zu und lief davon. Daisuke rannte daraufhin bis zur Haustür und schrie ihr verbissen hinterher: „Rrrhhh...Du wirst schon sehen, dass ich Recht habe. Glaube mir eins! Ein Pokémon-Meister zu werden, ist für Shio das falsche Ziel. Ich habe schon neue Pläne und ein Ziel für ihn, das er für mich und die ganze Welt realisieren kann. Ihm wird es nicht so ergehen, wie mir. Hast du gehört?“ Shio war inzwischen die Treppe hinuntergegangen und hatte auch dies mitangehört. Misstrauisch schaute er nun zu seinem Vater, der an der Haustür stand, und dachte: „Mama ist weggelaufen, weil Papa sie zum Weinen gebracht hat. Das ist doch noch nie passiert. Aber von was für einem Ziel hat er geredet, das ich realisieren soll?“ Daisuke schloss nun die Tür und erblickte, nachdem er aus dem Flur kam, Shio an der Treppe. Besorgt fragte Shio nun „Papa! Was ist los? Was ist mit Mama?“, woraufhin Daisuke zuerst überrascht, aber dann in harschem Ton sagte: „Hm? Shio! Rrrhhh...Was machst du hier? Ist es für dich nicht längst Zeit, ins Bett zu gehen? Geh auf dein Zimmer, SOFORT! Oder ich mache dir Feuer unterm Hintern. Es geht dich nichts an, was Erwachsene zu bereden haben.“ „A...aber Papa! Was ist denn los?“, versuchte Shio, verzweifelt einzuwenden. Doch Daisuke verlor daraufhin endgültig die Fassung und schrie auf aggressivste Art und Weise: „Grrr...Auf dein Zimmer, sofort, habe ich gesagt. Hau endlich ab! Raahh!“ Daisuke packte auf einmal einen kleinen Dekorationsgegenstand von einer Kommode, Porzellan in Pokéball-Form gefertigt, und warf ihn in Shios Richtung. Der Porzellangegenstand verfehlte Shios Gesicht nur um Millimeter, krachte hinter ihm gegen die Wand und zerschellte. Völlig geschockt und zum ersten Mal Angst gegenüber seinem Vater verspürend ging Shio geradezu apathisch die Treppe hinauf. Die Situation war schon ziemlich angespannt und bereits mehr als nur eskaliert, doch dies sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass die Familie Fukiyama in so einer Krise steckte. Nur wenige Tage später - Shios Vater war mittlerweile wieder auf dem Damm und hatte fast sein normales Gewicht wieder - hatte Daisuke früh morgens überraschenderweise einen Geschäftsanzug an, weil er einen Termin hatte. Shio und Nojiko deckten gerade den Tisch fürs Frühstück, als Nojiko plötzlich fragte: „Wo willst du eigentlich so schick angezogen hin, Liebling?“ „Ich gehe zur Bank. Geld abheben.“, antwortete Daisuke kurz und knapp, woraufhin Nojiko überrascht fragte: „Oh, wirklich? Kannst du bitte mindestens 500 Pokédollar für die Haushaltskasse abheben, damit ich die Einkäufe für nächste Woche erledigen kann?“ Mit einem arroganten Lächeln erwiderte Daisuke darauf: „Hehehe...500 Pokédollar? Nachdem ich bei der Bank war, werden wir in Geld schwimmen, hehehe...“ Verunsichert schaute Nojiko nun Daisuke an und fragte: „Warum lachst du so unheimlich? Sag schon! Was hast du vor? *geschockt* Moment mal! Daisuke! Du...du willst doch nicht etwa...“ „Doch...“, bestätigte Daisuke dies, was sich Nojiko innerlich bereits dachte, bis er schließlich mit einem ernsten Lächeln fortfuhr: „Vaters Erbe. Ich werde die Riesensumme von Vaters Erbe abholen gehen, hehehe...“ Entsetzt fragte Nojiko daraufhin: „Was? Das kann nicht sein. Was hast du vor, Daisuke? Du weißt genau, dass dein Vater, als er noch gelebt hat, zu dir gesagt hat, dass du die Riesensumme an Geld von seinem Erbe nur dann verwenden sollst, wenn es wirklich nötig ist. Dass du jetzt auf einmal, kaum eine Woche, dass du wieder da bist, sein Erbe in Anspruch nehmen willst, hat doch wohl nicht etwa mit deiner gescheiterten Pokémon-Reise zu tun, oder?“ Mit einem entschlossenen Nicken und einem fiesen Lächeln auf den Lippen entgegnete Daisuke: „Hehehe...Oh, doch, Nojiko...Als wir uns letztens gestritten haben, habe ich dir doch gesagt, dass ich neue Pläne habe, in die ich Shio integriere, damit er ein neues Ziel bekommt. Und diese Pläne werde ich mit Vaters Erbe in die Tat umsetzen.“ Nojiko: „Rrhh...Hast du überhaupt lange genug darüber nachgedacht, was du da tust? Du hast uns noch nicht mal darin eingeweiht, was du mit dem Geld vorhast. Du kannst es nicht einfach zum Fenster rauswerfen, ohne uns zu erklären, was du damit vorhast.“ Mit einem vorwurfsvollen Blick fragte Daisuke daraufhin jedoch: „Was willst du eigentlich, Nojiko? Glaubst du, du hättest auch nur den geringsten Anspruch auf das Erbe? Es war schließlich mein Vater, der MIR das Geld vermacht hat. Ich weiß, dass er dich sehr geliebt hat als Schwiegertochter und du ihn auch sehr gemocht hast, aber das ändert nichts daran, dass er mir das Geld vererbt hat.“ Nojiko liefen auf einmal Tränen an den Wangen herunter, denn sie litt darunter, sich schon wieder so sehr mit ihrem Mann auseinandersetzen zu müssen und seine negativen Veränderungen dabei erneut so hervortraten. Nojiko: „*schnief* Da...darum geht es hier doch gar nicht, du Idiot. Ich mache mir doch nur Sorgen um dich. Du hast dich völlig verändert, seit du von deiner Reise zurück bist. Und jetzt willst du plötzlich so mir nichts dir nichts an das Erbe deines Vaters...Und das, obwohl er dir mehrere Male vor seinem Ableben sagte, dass es nur für Notfälle gedacht ist. Du selbst hast gesagt, dass du es nur benutzen wirst, wenn wir es wirklich nötig haben...Mach doch, was du willst! Auf uns hörst du wohl sowieso nicht mehr.“ Daisuke öffnete nun die Haustür und stand Shio und Nojiko mit dem Rücken zu, bis er schließlich mit verbittert klingender Stimme sagte: „Was weißt du denn schon, Nojiko? Du weißt nicht, wie sehr ich seelisch und körperlich unter dieser 4-jährigen Pokémon-Reise gelitten habe. Vaters Erbe ist das, was ich brauche, um die Welt zu heilen...“ Völlig verständnislos fragte Nojiko daraufhin: „Bitte was? Die Welt heilen? Wovon zum Teufel sprichst du?“ Mit ernster Stimme erklärte Daisuke daraufhin: „Es ist Zeit, Geld und Macht sprechen zu lassen. Mit meinem Ziel, Pokémon-Meister zu werden, bin ich endgültig gescheitert. Nun werde ich ein neues, viel besseres Ziel verfolgen...Menschen und Pokémon sollen nicht mehr zusammen leben!“ Nojiko: „Bist du von allen guten Geistern verlassen? Hör endlich auf, so zu reden! Pokémon sind etwas wunderbares. Das hast du früher so oft gesagt, vor allem zu Shio. Wenn man ein Trainer wird, heißt das, sich Pokémon zu fangen, um sie zu eigenen Freunden zu machen und mit ihnen durchs Leben zu gehen...Was soll daran verkehrt sein?“ Daisuke schüttelte daraufhin enttäuscht den Kopf und meinte: „Du kannst das nicht verstehen. Du warst nie eine Trainerin und wirst es nie werden. Die Trainer-Welt ist hart...und grausam. Ich will diesem Leid ein Ende setzen. Denn es geht auf der ganzen Welt vielen Menschen so, wie es mir ging, die einfach keinen Erfolg haben und auf ihrer Reise nur Misserfolge hinnehmen müssen. *entschlossen* Daher habe ich jetzt das ultimative Ziel vor Augen, hehehe...DIE RASSENTENNUNG VON MENSCHEN UND POKÉMON! Merkt euch das! Heute ist die Geburtsstunde meiner eigenen Organisation...Ein Gerechtigkeits-Korps, das die Welt verbessern wird. Heute wird von mir die Pokémon Force ins Leben gerufen.“ Ziemlich erstaunt sagte Shio nun „Was? Pokémon Force?“, woraufhin Nojiko verständnislos fragte: „Was soll das sein?“ Daisuke erwiderte darauf jedoch: „Das werdet ihr später erfahren. Jedenfalls werde ich alle mir durch das Erbe verfügbaren finanziellen Mittel dafür einsetzen, damit ich mit meiner Organisation genau das erreiche, was ich will. Bis später.“ Daisuke ging nun los, doch Nojiko rannte zum Flur und ebenfalls nach draußen. Sie hielt ihren Mann mit beiden Händen am Arm fest und versuchte, ihn zurückzuhalten, während sie verzweifelt schrie: „NEIN! Das lasse ich nicht zu, Liebling. Ich kann mir vorstellen, wie gedemütigt du dich während deiner Reise gefühlt haben musst. Aber das ist kein Grund, sich an allen Pokémon-Trainern der Welt zu rächen. Lass es bitte! Dein Vater würde sich im Grabe umdrehen, wenn er wüsste, dass du sein Geld für so etwas Unnutzes wegwirfst. Bitte, Liebling! Werde wieder klar im Kopf!“ Daisuke drehte sich nun zu seiner Frau um und sah sie mit solch einem enormen Zorn an, den er noch nie zuvor verspürt hatte, bis er schließlich empört rief: „Rrrhhh...Klar im Kopf? Was glaubst du eigentlich, mit wem du redest? Mit einem kranken Psychopathen? Langsam weiß ich gar nicht mehr, warum ich dich je geheiratet habe. Lass mich los!“ Während Nojiko immer noch an Daisukes Ärmel herumzog, wollte er sich losreißen und schlug er ihr dann mehr oder weniger mit Absicht ins Gesicht, wodurch sie zu Boden fiel. Daisuke: „So...Und jetzt bis später.“ Shio rannte nun besorgt zu seiner Mutter, die völlig verzweifelt und geschockt den Mund offen hatte, die Augen zusammenkniff und weinte. Shio: „Mama! Ist alles in Ordnung? Ich verstehe Papa nicht. Er ist so verändert. Was er gerade gemacht hat, kann er nicht mit seiner Reise rechtfertigen. Aber trotzdem...Er muss etwas schreckliches erlebt haben! Ich weiß auch nicht, was er mit Opas Erbe anstellen will, aber ich werde ihn unterstützen...Zumal er mich sowieso schon für seine Organisation eingeplant hat.“ Verzweifelt schluchzend und völlig am Boden zerstört, sagte Nojiko daraufhin: „Oh, neeiin! Unterstütz ihn nicht noch dabei, Shio! Du darfst ihm nicht helfen, sonst wird er sich noch mehr verändern! Bitte niiicht!“ Weinend rannte Nojiko nun ins Haus nach oben ins Schlafzimmer, warf sich aufs Bett und weinte. Traurig schaute Shio ihr hinterher, wandte seinen Blick aber dann verbissen in die Richtung, in die sein Vater gegangen war, und sagte: „Rrhh...Papa, wie sieht dein Plan aus?“ Ein Tag war vergangen und Daisuke war über Nacht nicht nach Hause gekommen. Am nächsten Morgen, während Shio und Nojiko gerade frühstückten, hörten sie, dass die Haustür aufgeschlossen wurde und Daisuke gerade hereinkam. Als er das Wohnzimmer betrat, fragte Nojiko besorgt: „Liebling, wo warst du denn die ganze Nacht?“ Daisuke erklärte daraufhin mit nüchternem Ton: „Ich war noch auf einer Besichtigung, die bis in die Nacht gedauert hat. Ich habe das besichtigt, was mich den Großteil des Erbes meines Vaters gekostet hat. Seht euch das an!“ Daisuke hatte einen Haufen von zusammengerollten Plakaten und Blaupausen dabei. Diese legte er auf den Tisch und rollte sie auf. Dabei sahen Shio und Nojiko die Umrisse und Skizzen eines großen Geländes, weswegen Nojiko verwundert fragte: „Was hat das zu bedeuten? Hast du ein Gebäude gekauft oder was?“ „Nicht direkt. Mir gehört nun das gesamte, abgelegene und nicht mehr genutzte Industriegebiet von Graphitport City. Dort wird die Basis der Pokémon Force entstehen.“, erwiderte Daisuke darauf, woraufhin Nojiko sagte: „Fängst du schon wieder damit an...Und wieso ausgerechnet dort?“ Mit abgeklärtem Gesicht erklärte Daisuke daraufhin: „Optimale Bedingungen. Es ist sehr viel Platz da. Die alten Industriegebäude lassen sich umbauen, und auch ansonsten ist noch genug Platz, um weitere Gebäude bauen zu lassen. Ich habe ein besonderes Spezialistenteam an Bauarbeitern und Architekten beordern lassen. Schon in 3 Tagen geht der Bau los. Da ich die besten Leute arrangiert habe, kommen die besten Bauarbeiter aus Hoenn, Kanto und Johto hierher nach Graphitport City, um aus dem lahmgelegten Industriegebiet mehrere futuristisch aussehende Gebäude mit ungemein vielen Pokémon-Kampftrainingsplätzen zu schaffen, um meine geplante Basis entstehen lassen zu können. Dieser Aufwand wird sich lohnen. Jetzt kostet es mich viel...Aber die Investition wird sich lohnen. Der Bau wird in nur 2 Monaten abgeschlossen sein, da ich die besten Leute arrangiert habe. Aber bis dahin wird nicht gefaulenzt. Ich brauche jetzt junge, talentierte Trainer, die meiner neuen Organisation beitreten. Und du, Shio...“ Daisuke ging nun zu Shio und legte seine Hände auf dessen Schultern, während Shio seinen Vater ernst ansah und sagte: „Und ich spiele wohl ne wichtige Rolle in deinem Plan. Sehe ich das richtig?“ Daisuke nickte daraufhin entschlossen und sagte: „Ganz genau. Hiermit erkläre ich dich zum ersten und gleichzeitig ranghöchsten Mitglied der Pokémon Force. Außer mir, dem Gründer der Organisation, wird niemand über dir stehen können.“ Überglücklich und freudestrahlend begann Shio nun zu lachen: „Hahahaha! Wow, das ist super.“ Völlig entgeistert fragte Nojiko nun: „Was? Du machst da auch noch mit, Shio? Tut mir Leid, aber das lasse ich nicht zu. Daisuke, du bist ja größenwahnsinnig. Erst verschleuderst du das Erbe deines Vaters von über 10 Millionen Pokédollar für einen Zweck, den er sicher niemals gewollt hätte, und dann ziehst du auch noch unseren Sohn in deine Racheaktion gegen die Welt hinein. Du bist ja krank.“ Mit harschem Ton erwiderte Daisuke darauf: „Nenn es wie du willst! Aber ich kenne diese ach so tolle Welt nun mal besser als ahnungslose Leute wie du, die noch nie Trainer waren. Und jetzt lass mich mit deinen Moralpredigten in Ruhe! Shio, ich habe auch spezielle Kleidung für dich anfertigen lassen. Es wird dir gefallen. Diese Kleidung wird jeder aus unserer Organisation bekommen.“ Total begeistert meinte Shio nun: „Wow...Das ist super. Danke, Papa. Zeigen wir es den Trainern der Welt! Die werden es noch bereuen, was sie dir angetan haben. Das Zusammenleben zwischen Menschen und Pokémon muss verhindert werden!“ Völlig geschockt sagte Nojiko daraufhin zögerlich: „Wa...was? Shi...Shio! Weißt du, was du da redest? Du redest schon genauso wie dein Vater.“ Shio schaute seine Mutter daraufhin ernst an, als sei das Ziel seines Vaters das normalste der Welt, und fragte: „Na und? Was ist dabei? Papa weiß nun mal, wie die Welt wirklich aussieht. Kalt und gnadenlos. Er muss es ja wissen! Außerdem sind unzählige Trainer daran schuld, dass ich Papa 4 Jahre lang nicht gesehen habe...Denn schließlich waren diese 4 Jahre aufgrund seines Misserfolges völlig umsonst...Kannst du dir vorstellen, wie es mir ging, als Papa wiederkam und ich realisierte, dass diese 4 Jahre ohne ihn nicht mal einen Sinn hatten? Dafür werden die Pokémon-Trainer büßen, und die Welt wird geheilt werden...“ Ohne einen Mucks stand Nojiko plötzlich auf und ging auf Daisuke zu. Dieser schaute seine Frau aufgrund dessen verwundert an. Als sie genau vor ihm stehen blieb, verpasste Nojiko Daisuke plötzlich eine kräftige Ohrfeige, weswegen dieser erschrocken rief: „Ahhh! Sag mal, spinnst du? Was glaubst du eigentlich, wen du vor dir hast, Nojiko? Ich bin nun der Anführer einer der größten Organisationen überhaupt und immer noch dein Ehemann.“ Voller Empörung erwiderte Nojiko darauf: „Ach ja? Das sagst ausgerechnet du, der mich, seine Ehefrau, schon zwei Mal grundlos geschlagen hat, was er früher niemals getan hätte? Daisuke, du bist noch nicht lange wieder hier, aber ich habe es von Anfang an in meinem Herzen gespürt. Du bist nicht mehr der Mann, in den ich mich damals verliebt habe. Vor mir steht nur noch ein Häufchen Elend, das aus lauter Selbstmitleid nur noch mehr Fehler begeht und dabei nicht einmal bemerkt, dass es seine eigene Familie zerstört. Du merkst noch nicht mal, wie hinterhältig du deinen Status als Familienvater ausnutzt, um unseren Sohn für deine Zwecke zu manipulieren. Ich habe mich entschieden...Es steht fest.“ Nojiko packte nun schnell ihre Jacke und verschwand, weswegen Daisuke hektisch hinterher rief: „Hey! Was soll das? Wo will sie denn hin?“ Ziemlich genervt und deprimiert sagte Shio derweil: „Oh Mann...Ihr streitet euch fast nur noch, seit du wieder da bist, Papa...“ Mit einem erbosten Blick sah Daisuke seinen Sohn daraufhin an und erwiderte verbissen: „Rrrhhh, da hast du Recht. Und das stinkt mir gewaltig...Und was dieses „Papa“ angeht...Es nervt langsam. Werden wir mal ein wenig autoritärer! Du nennst mich ab jetzt nur noch „Vater“, kapiert?“ „Waaas? Aber Papa!“, rief Shio nun völlig verständnislos, woraufhin Daisuke mit Nachdruck fragte: „Rrhh...Ich habe dich gefragt, ob du das kapiert hast. Ja oder nein?“ Total geschockt und verängstigt zugleich erwiderte Shio schließlich: „Ahhh...ahh...J-ja...Vater.“ Daisuke warf nun einen ernsten Blick auf Shio und sagte: „So, kommen wir zu unserer neuen Organisation zurück! Shio, hör genau zu! Das Ziel unserer Pokémon Force ist es, das Zusammenleben zwischen Menschen und Pokémon zu verhindern. Dafür werdet ihr Mitglieder der Organisation durch die Hoenn-Region reisen, um Trainer herauszufordern und sie zu besiegen. Wir erhoffen uns dadurch, dass sie ihr Selbstvertrauen verlieren und mit dem Training aufhören. Dadurch wird es immer weniger Pokémon-Trainer geben. Es ist wichtig, dass du und deine zukünftigen Kameraden euch vor allem die Jugend vorknöpft, aber auch ältere Trainer natürlich. Wenn wir die Jugend in den Griff kriegen, und das Pokémon-Training durch den immer größer werdenden Einfluss unserer Organisation eines Tages sozusagen „out“ wird, weil es beiden Rassen schadet, dann haben wir mein großes Ziel endlich erreicht. Aber dafür wir brauchen eine Menge Mitglieder. Bisher sind nur wir zwei Mitglieder. Aber das wird sich bald ändern. Ich werde für die Pokémon Force werben, vor allem durch das Internet. Ich werde ratzfatz ganz viele neue Mitglieder werben.“ „Aber auf legale Weise, oder? Äh...Vater?“, fragte Shio nun verunsichert und zugleich an die Vernunft seines Vaters appellierend, worauf Daisuke mit gekünstelter Gewissheit erwiderte: „Aber natürlich. Ich würde doch niemals etwas illegales tun. So, aber jetzt geht’s ran. Shio, versuche du mit aller Überzeugungskraft deine Freunde zu überreden, der Pokémon Force beizutreten! Denk daran, dass wir damit die Welt retten! Es dient der gesamten Menschheit und allen Pokémon. Dafür werden uns später eines Tages alle auf der Welt dankbar sein. Wie sieht’s aus? Frag doch als erstes deinen besten Freund! Diesen...Äh, wie hieß er noch gleich? Ah, ja. Frag deinen Freund Yuji, was er davon hält! Und überzeuge ihn von der zukünftigen Macht unserer Organisation! Jeder wird davon profitieren, denn wir werden unsere Trainer ausbilden und sie zu starken Elite-Trainern machen, mit denen es niemand aufnehmen kann. In zwei Monaten wird die Basis fertig gebaut sein, und bereits in 3 Monaten werden alle Mitglieder auf Reisen gehen. Auch wenn ich als Pokémon-Trainer kläglich versagt habe...Dieses Projekt wird nie im Leben scheitern.“ Shio nickte daraufhin einverständlich und erwiderte: „Wie du meinst, Vater. Ich gehe dann zu Yuji.“ Und so machte sich Shio umgehend auf den Weg zu Yuji, um ihn von den Plänen seines Vaters zu überzeugen. Zu Hause bei Yuji hatten die beiden 10-jährigen ein langes Gespräch, in dem Shio Yuji mehr und mehr von den Plänen der Pokémon Force überzeugen konnte. Da auch Yuji eines Tages vorhatte, ein Pokémon-Meister zu werden, schreckte ihn die Geschichte von Shios Vater genauso sehr ab, sodass er ebenfalls einsah, dass das Leben als Pokémon-Trainer schlecht sein muss, und sowohl Menschen als auch Pokémon nur darunter leiden. Am Ende des Gesprächs traf Yuji schließlich eine Entscheidung... Yuji: „Okay. Fassen wir zusammen! Die Pokémon Force will das Zusammenleben zwischen Menschen und Pokémon verhindern, damit die Welt in Frieden leben kann. Wir, als Vertreter der Organisation, kämpfen gegen Trainer aus Hoenn, um sie zu besiegen und ihnen ihr Selbstvertrauen zu nehmen, damit sie das Training sein lassen. Hehehe...Klingt gut. So können wir die Welt vor dem Leid beschützen und gleichzeitig die Misere deines Vaters rächen. Shioboy, ich bin dabei.“ „Ha! Danke, Yuji. Ich wusste, dass ich mich auf meinen besten Freund verlassen kann.“, entgegnete Shio nun hellauf begeistert, woraufhin Yuji jedoch meinte: „Ich mache aber nur unter einer Bedingung mit. Dein Vater hat zu dir gesagt, dass du das ranghöchste Mitglied der Organisation bist. Ich will mit dir auf gleicher Stufe stehen. Ansonsten könnt ihr’s knicken, mich zum Mitglied zu machen.“ Shio: „Äh, hehehe...Das war ja klar. Gut, meinetwegen. Ich werde meinen Vater darum bitten, dich und mich zu den zwei ranghöchsten Mitgliedern der Pokémon Force zu machen. Am besten, du kommst gleich mit. Dann können wir alles zu dritt klären.“ Und so machte sich Shio zusammen mit Yuji wieder auf den Weg nach Hause. Dort angekommen, sprachen sie mit Daisuke, der Yuji ebenfalls zum ranghöchsten Mitglied der Pokémon Force ernannte und ihm auch persönlich noch einmal einbläute, wie wichtig es sei, der Organisation beizutreten, um die Welt zu retten. Zwar waren es bisher, abgesehen von Daisuke, erst zwei Mitglieder, doch das sollte sich in nur wenigen Tagen schlagartig ändern. Daisuke startete, unter anderem zusammen mit einem durch großen Kapitalaufwand engagierten Computerspezialistenteam, eine große Internetaktion. Sie verschickten unzählige Spam-E-Mails an alle möglichen E-Mail-Adressen und erstellten unzählige Websites, die für die Pokémon Force warben. Zudem hackten sich die Computerspezialisten von Daisuke in zahlreiche Internetseiten, um sie so zu manipulieren, dass jeder Aufruf der Seiten einen automatisch auf eine der Pokémon Force-Webseiten verlinkte. Die illegale Werbeaktion im Internet war also längst in vollem Gange, während auch die Bauarbeiten in dem alten Industriegebiet von Graphitport City schon nach einer Woche weit voran gekommen war. Nach der ersten Woche gaben die Architekten Daisuke sogar Prognosen, dass die Zeit des Baus der gesamten Basis anstatt 2 Monate sogar auf 1½ Monate verkürzt werden könnte, was großartige Neuigkeiten für Daisuke waren. Nach insgesamt zwei Wochen an einem Abend waren Daisuke und Shio gerade im Wohnzimmer. Während Shio nur da stand, kramte sein Vater in einem Schrank herum, bis er schließlich einige Klamotten in die Hand nahm und sie Shio gab. „Was sind das für Klamotten, Vater?“, wollte Shio natürlich wissen, woraufhin Daisuke schließlich erklärte: „Darf ich vorstellen? Die Kleidung eines jeden Pokémon Force-Mitglieds wird so aussehen. Und du bist der erste, der sie anprobieren darf. Ich habe dafür extra einige Modedesigner engagiert, die dieses Design entworfen haben. Zieh es ruhig an! Ich bin gespannt, ob es dir gefällt.“ Total begeistert begutachtete Shio nun seine neuen Klamotten und sagte: „Wow...Ich bin beeindruckt. Das ist wirklich cool. Danke, Vater. Ich werde es gleich anprobieren. Warte hier!“ Shio rannte nun begeistert mit den Klamotten nach oben, während sich Daisuke gemütlich und entspannt aufs Sofa setzte. Oben in der ersten Etage des Hauses angekommen, rannte Shio den Gang entlang, als seine Mutter plötzlich auf ihn zukam. Im Vorbeilaufen sagte Shio noch fröhlich: „Mama, schau mal! Exklusive Kleidung für unsere Organisation, und ich bin der erste, der sie anprobieren darf.“ Doch Shios Mutter reagierte gar nicht erst auf diesen Satz und ging stur an Shio vorbei, während sie der Treppe nach unten immer näher kam. Überrascht blieb Shio daraufhin stehen und schaute seiner Mutter hinterher, während er verwundert vor sich hin sagte: „Mama? Was...was hat sie nur? Sie ist schon seit Wochen so komisch.“ Shio begab sich nun in sein Zimmer, während Daisuke unten auf dem Sofa lag, die Beine auf den Tisch legte und ganz genüsslich ein Bier trank. Daisuke: „*gluck* *gluck* Ahhh, schmeckt das Bier gut. Hehehe...Seit ich das Erbe meines Vaters an mich genommen habe, geht es mir so richtig gut. Vorbei sind die Schrecken der vergangenen 4 Jahre. Mein großes Ziel habe ich fast erreicht. Die Pokémon Force ist gegründet...Wir haben fast schon 500 Mitglieder, die in den nächsten Tagen aus allen Teilen der Hoenn-, Johto- und Kanto-Regionen in meinem zurzeit entstehenden Trainingslager im Industriegebiet eintreffen werden. Die Werbeaktionen sind ein voller Erfolg. Es lassen sich immer mehr junge Trainer von unserem Ziel und unseren Idealen überzeugen. Aber wir haben sogar mehrere Jugendliche und Erwachsene als Mitglieder werben können. Das ist ideal, hehehe...Auch die Bauarbeiten gehen sehr gut voran. Und auch die Poké-Scanner, die unsere Pokémon Force-Mitglieder erhalten werden, sind bald fertig gestellt. Hehehe...Hahahaha! Mein Ziel werde ich in vielen Jahren erreichen, da bin ich ganz sicher. Nie wieder werde ich so eine Schmach erleben, wie auf meiner Pokémon-Reise. Und mit meinem Sohn werde ich bald die ganze Welt verändert haben. Dann habe ich endlich die Genugtuung bekommen, die ich wollte...Die Rache an allen Pokémon-Trainern der Welt, ahahahaha!“ Auf einmal ertönte ein lauter Stampfer auf dem Fußboden, während Daisuke immer noch lauthals lachte: „Hahahaha! *überrascht* Äh? Nanu?“ Daisuke drehte sich nun um und sah seine Frau, die alles, was Daisuke gesagt hatte, mit angehört hatte. Mit einem schwer enttäuschten und zugleich sehr traurigen Gesicht sagte Nojiko nun: „Es ist, wie ich erwartet habe. Das alles ist nur eine reine Racheaktion. Nur weil du unfähig warst und dein Versagen einfach nicht mit der Würde eines Mannes akzeptieren konntest, rufst du jetzt eine Organisation ins Leben, die jedem Pokémon-Trainer der Welt das Trainerleben beenden soll, damit sie genauso ohne Erfolg scheitern, wie du. Das ist erbärmlich, Daisuke. Ich habe es mittlerweile aufgegeben, an deine Vernunft zu appellieren und noch auf Besserung zu hoffen. Du bist wie in einem Wahn, du bist nicht mehr aufzuhalten.“ Daisuke stellte sein Bier nun auf den Tisch und stand auf, während er seiner Frau lächelnd zuschaute und zustimmte: „Ganz genau. Ich bin nicht mehr aufzuhalten. Aber spiel nicht die Ziele meiner Organisation so runter! Ich habe erlebt, wie es ist, ein Trainer zu sein. Das Leben als Trainer ist hart und grausam. Ich will nur verhindern, dass es unzähligen Trainern auf der Welt genauso ergeht.“ Voller Empörung erwiderte Nojiko darauf: „Tse...Das sagst du nur, weil du so ein Pech hattest. Auch wenn du als Pokémon-Trainer schlecht warst...Viele Trainer können damit umgehen, dass sie nicht sehr talentiert sind, und selbst solche Pechvögel, wie du einer warst, können das Leben zusammen mit Pokémon genießen. Denn es geht beim Pokémon-Training nicht um Erfolg. Es geht darum, sich stetig zu verbessern und enge Freundschaften mit seinen Pokémon zu schließen. Nur weil du keinen Erfolg hattest, gönnst du niemandem mehr diesen Erfolg. Nicht einmal deinem eigenen Sohn. Leicht beeinflussbaren Leuten kannst du vielleicht etwas vormachen, aber mir nicht. Die Schaffung der Pokémon Force ist keine Wohltätigkeitsaktion für die Welt, wie du es allen weismachen willst. Keiner hier im Ort glaubt dir. Ich habe schon mit vielen Leuten darüber gesprochen.“ Daisuke: „Ach so ist das...Mit den Einwohnern Graphitport Citys lästerst du also über mich...“ Nojiko: „Nenn es wie du willst! Das spielt für mich sowieso keine Rolle mehr. Daisuke, es ist aus.“ Auf einmal machte sich in Daisukes Gesicht ein tiefer Schock bemerkbar, bis er schließlich verunsichert und zögerlich fragte: „Was? Wie...wie meinst du das? Du...du willst doch nicht etwa...“ Voller Ernst unterbrach Nojiko ihren Mann jedoch abrupt und ließ seine Befürchtungen Realität werden: „Doch, Daisuke. Ich werde mich von dir scheiden lassen. Seit du wieder zurück bist, existiert unsere Ehe nur noch auf dem Papier. Die Liebe, die ich damals von dir erfahren habe, habe ich kein Mal von dir bekommen, seit du wieder da bist. Du bist nur noch kalt und verbittert. Jetzt, wo du auch noch voller Rachegefühle deinen kranken Plan durchsetzen willst, hält mich hier nichts mehr. Ich habe eingesehen, dass ich auch Shio nicht zur Vernunft bringen kann. Du und ich, wir werden uns scheiden lassen, und dann seht ihr mich nie wieder...Ich weiß es nicht genau, aber...Entweder war es ein Fehler, dich je geheiratet zu haben oder es war ein Fehler, dich je auf diese Pokémon-Reise gehen zu lassen.“ Ungläubig sagte Daisuke daraufhin: „Da...das kann nicht dein Ernst sein. Liebling, bitte sag, dass du Witze machst! Ich weiß, dass sich die Lage etwas verändert hat, aber...“ „Die Lage? Von wegen. DU! DU hast dich verändert. Und genau das ist das schlimme.“, sagte Nojiko nun völlig aufgewühlt, woraufhin Daisuke versuchte, seine Frau zu beruhigen, und mit sanfter Stimme sagte: „Aber Nojiko...Da...das lässt sich doch alles ausdiskutieren.“ Nojiko: „Eben nicht. Ich habe eingesehen, dass man mit dir mittlerweile nicht mehr reden kann. Ich habe die Scheidung bereits beantragen lassen.“ Völlig schockiert fragte Daisuke nun: „Bitte? Ohne mein Einverständnis? Und womit willst du das bezahlen?“ Nojiko: „Tja...Du hast schon eine Menge Geld für deine hirnrissige Pokémon Force verprasst. Aber die Scheidung...ist wenigstens ein guter Anlass, um einen Teil von Schwiegervaters Erbe gut zu investieren.“ „Was? Du hast einen Teil von Vaters Erbe benutzt? Wie...wie konntest du nur...“, fragte Daisuke nun verbissen, worauf Nojiko trotz ihres ernsten Blickes fast schon triumphierend erwiderte: „Ich weiß nicht, was du willst. Wir sehen uns bald nie wieder. Dann hast du keine Frau mehr, für die du deine Brötchen verdienen musst. Auf lange Sicht ist das finanziell das beste, was dir passieren kann.“ Nicht in der Lage, zu akzeptieren, was Nojiko ihm vermitteln wollte, sagte Daisuke nun: „Nein...nein...No...Nojiko! Bitte! Lass uns noch mal darüber reden!“ Doch völlig verzweifelt entgegnete Nojiko daraufhin: „Es gibt nichts mehr zu bereden. Du bist nur noch ein lächerlicher Schatten deiner selbst...Den Charakter, den du jetzt besitzt...der hat kein bisschen etwas mit deiner Persönlichkeit zu tun, wegen der ich dich damals geheiratet habe. So wie du jetzt bist...bist du einfach...UNERTRÄGLICH!“ Nojiko fing nun an zu weinen und wollte gerade die Treppe hinauf laufen. Doch Daisuke schnellte nach vorne und packte sie mit einem harten Handgriff am Arm, während Nojiko völlig aufgelöst schrie: „Ahhh! Lass mich los! Du tust mir weh.“ Daisuke: „So lasse ich mich nicht abspeisen. Ich nehme das nicht hin. Wir werden uns nicht scheiden lassen.“ Völlig am Ende schrie Nojiko daraufhin, wobei alle Emotionen in ihr aufkamen: „Und ob wir das tun werden. Ich hasse dich, Daisuke!“ Mit der anderen Hand verpasste Nojiko Daisuke nun eine Ohrfeige, woraufhin er sie schließlich losließ und völlig geschockt ins Leere schaute. Erst in diesem Moment realisierte er, dass Nojiko es wirklich ernst meinte. Nojiko lief unterdessen weinend die Treppe hinauf und anschließend in Richtung des Schlafzimmers. Doch plötzlich kam Shio - nun in der Kleidung der Pokémon Force - aus seinem Zimmer heraus und sagte zufrieden: „So. Mama, sieh nur! Sehe ich nicht klasse aus in diesen Klamotten? Äh, Mama?“ Nojiko lief jedoch völlig verzweifelt an Shio vorbei und knallte die Tür hinter sich zu. Doch diesmal wollte es Shio nicht einfach hinnehmen, dass seine Eltern sich anscheinend wieder gestritten hatten, daher wollte er die Tür zum Schlafzimmer aufmachen. Doch er merkte, dass diese abgeschlossen war, daher hämmerte er immer und immer wieder gegen die Tür, während er verzweifelt rief: „Mama! Mama! Mach doch die Tür auf! Sag mir doch bitte, was los ist!“ Schniefend und schluchzend sagte Nojiko daraufhin: „Dein Vater wird es dir sagen. Lass mich bitte allein, Shio!“ Shio ließ nun von der Tür ab und rannte bestürzt nach unten zu seinem Vater. Dieser stand ihm mit dem Rücken zu. „Papa! Was ist los? Was hat Mama nur?“, fragte Shio nun besorgt, woraufhin Daisuke die Angelegenheit als Kleinigkeit abtat und antwortete: „Kein Grund zur Aufregung. Nur eine kleine Auseinandersetzung.“ Total aufgewühlt schrie Shio daraufhin jedoch: „Das nennst du eine kleine Auseinandersetzung? Mama sah todtraurig aus. Diese Streitereien häufen sich immer mehr. Das kann doch keine Lappalie gewesen sein.“ Daisuke: „Mach dir keine Sorgen! Das wird sich wieder einrenken. Das verspreche ich dir.“ „Rrhh...Wenn du meinst.“, gab sich Shio mürrisch einverstanden. Daisuke drehte sich nun um und sah seinen Sohn an, bis er schließlich voller Stolz sagte: „Shio! Du siehst großartig aus. Genauso habe ich mir das ranghöchste Mitglied einer Eliteorganisation vorgestellt. Gemeinsam werden wir unser Ziel erreichen. Ich sehe für dich eine glorreiche Zukunft voraus.“ Shio: „Hehe...Danke, Vater. Hm...“ So richtig konnte sich Shio nicht über das Lob seines Vaters freuen, da er sich ernste Sorgen um seine Mutter machte. Besorgt schaute er nun nach oben zur Treppe hinauf und fragte sich, was mit seiner Mutter nur los war. Doch eine Antwort sollte er erst später erhalten. Einige Tage vergingen und schließlich kam der Tag, an dem sich Daisuke und Nojiko tatsächlich scheiden ließen. Shio hatte von alledem noch nichts mitbekommen, da keiner der beiden ihm auch nur ein Sterbenswörtchen davon erzählt hatten, obwohl es ihn natürlich auch betraf. Einen Tag später, nachdem er gerade vom Training der Pokémon Force in dem Trainingslager, das sich zum Teil noch im Bau befand, zurück nach Hause kam, begegnete er gleich hinter der Haustür seiner Mutter, die mit langem Mantel und zwei großen Koffern in den Händen vor ihm stand. Shio: „Puh...War das ein Tag. Hallo, Mama. Äh...Wa...was sollen denn die Koffer? Was hat das zu bedeuten?“ Nojiko schaute ihren Sohn daraufhin mit einem wehleidigen Blick an und sagte: „Shi...Shio! Hm...Zieh dir die Schuhe aus! Dann können wir in Ruhe im Wohnzimmer ein letztes Mal reden.“ Nojiko zog sich nun den Mantel wieder aus und stellte die Koffer ab, während Shio sich die Schuhe auszog. Gemeinsam gingen sie ins Wohnzimmer und setzten sich aufs Sofa, bis Nojiko schließlich mit einem schlechten Gewissen sagte: „Shio...Es tut mir Leid, dass wir dir von allem nichts erzählt haben. Dein Vater hat mich leider einfach nicht ernst genommen und wollte dir davon nichts sagen.“ „Wovon sprichst du?“, fragte Shio nun verwundert, da er seiner Mutter nicht folgen konnte. Nojiko entgegnete darauf: „Du hast sicher mitbekommen, dass dein Vater und ich uns in letzter Zeit nur noch gestritten haben. Ich habe das einfach nicht mehr ausgehalten. Du hast bestimmt auch bemerkt, dass dein Vater sich unglaublich verändert hat, seit er von seiner Reise zurück ist. Ich komme mit seinem veränderten Charakter einfach nicht mehr zurecht...Ich erkenne ihn gar nicht wieder. Für mich hat er sich nur zum Negativen verändert.“ Shio: „Na ja...Ich kann das verstehen. Mir sind auch einige neue Seiten an Papa aufgefallen, die mir so gar nicht gefallen. Aber ich bin froh darüber, ihm helfen zu können und auch darüber, dass er mir eine so wichtige Position in der Pokémon Force überlässt.“ Mit ernster Miene schaute Nojiko ihren Sohn nun an und sagte: „Shio...Ich kann dich nur warnen. Du solltest schnell begreifen, dass das, was dein Vater tut, falsch ist! Er ist krank.“ Wütend stand Shio nun auf und guckte seine Mutter zornig an, während verständnislos rief: „So ein Quatsch. Die Pokémon Force ist das beste, was ihm und mir passieren konnte. Die Pokémon-Trainer sind schuld daran, dass ich Papa 4 Jahre lang nicht gesehen habe. Das war schrecklich für mich. Ich konnte froh sein, dass ich noch dich und Sichlor hatte. Er tut diesmal genau das richtige.“ Enttäuscht und traurig ließ Nojiko nun den Kopf hängen und sagte mit nachdenklichem Ton: „Hm...Ich merke schon. So weit hat er dich schon bekommen...Es hat keinen Sinn mehr, auf einen von euch beiden einzureden...Du bist so starrköpfig, wie dein Vater.“ Nojiko stand nun auf und nahm ganz plötzlich ihren Sohn in den Arm, welcher sichtlich überrascht und verunsichert fragte: „Ma...Mama? Was ist denn mit dir? Du bist so komisch.“ „Shio! Ich werde euch jetzt verlassen.“, hauchte Nojiko ihrem Sohn nun leise ins Ohr, während Shio seine Augen aufgrund des Schocks weit aufriss und ungläubig sagte: „Wa...was?“ Nojiko: „Wir sehen uns wohl nicht wieder. Aber ich halte es hier einfach nicht mehr aus. Ich habe alles versucht, euch beide zur Vernunft zu bringen, aber gegen den Dickschädel deines Vaters ist kein Kraut gewachsen. Shio, hör gut zu! Dein Vater und ich haben uns scheiden lassen. Unsere Ehe hat keinen Sinn mehr.“ Shio liefen nun die Tränen und er drückte seine Mutter ganz fest an sich. Er konnte nicht fassen, was er da alles zu hören bekam. Für einen 10-jährigen Jungen war es schwer zu glauben, dass seine heile Welt nun in kleine Stücke zerbrach. Shio: „*schnief* Wa...warum erfahre ich das alles erst jetzt? Da...das kann doch nicht wahr sein...Wieso seid ihr geschieden?“ Nojiko erklärte daraufhin: „Zwischen deinem Vater und mir hat es einfach nicht mehr funktioniert. Und so, wie er jetzt ist, könnte es nie mehr so werden, wie früher. Shio, mein Sohn. Ich habe dich lieb. Leb wohl!“ Nojiko gab Shio nun einen sanften Kuss auf die Stirn und ließ dann von ihm ab. Anschließend ergriff sie die Initiative und rannte los. In Windeseile packte sie ihren Mantel und ihre Koffer, machte die Tür auf und rannte weg. Shio stand derweil fassungslos da, fasste dann aber den Entschluss, seine Mutter nicht einfach so gehen zu lassen. Er rannte daher ebenfalls nach draußen und rief verzweifelt: „Maaamaaa! Das kannst du doch nicht machen. Wir brauchen diiiiich.“ Nojiko blieb nun auf einmal stehen. Dann drehte sie sich noch ein letztes Mal um, schaute noch einmal zurück zu ihrem Sohn und rief: „Shio! Merke dir eins! Das muss kein Abschied für immer sein! Es liegt an deinem Vater. Wenn es ihm wirklich ernst mit unserer Familie ist, dann soll er wieder so werden, wie er früher war! Falls wir uns alle eines Tages wieder begegnen und er sich tatsächlich wieder positiv verändert haben sollte, dann werde ich zurückkehren. Das verspreche ich dir...Shio!“ Mit diesen letzten Worten rannte Nojiko davon. Doch Shio wollte sie nicht gehen lassen und rannte hinterher, während er todtraurig rief: „Mama! Mama! Mama! Nicht, warte doch! Ich kann sie nicht gehen lassen. Sichlor, looo...ahhh!“ Beim Rennen hatte Shio seinen Pokéball herausgeholt, stolperte aber dann über einen Stein, woraufhin er zu Boden fiel. Mit einem aufgeschürften Knie und einem tränenüberlaufenen Gesicht schaute er nur noch traurig seiner weglaufenden Mutter hinterher. „Gh, gh...Nein, nein, nein...“, sagte Shio nun ungläubig und verbissen vor sich hin, bis er auf einmal sein tränenüberlaufenes Gesicht gen Himmel streckte und voller Verzweiflung schrie: „NEEEEEIIIIIN!“ Und so war die Familie Fukiyama schließlich endgültig getrennt worden, und das einst so schöne Familienglück zerstört. Einige Stunden später kam Daisuke nach Hause und sah seinen Sohn apathisch schauend auf dem Sofa sitzen. Er ging nun am Sofa vorbei und legte von der Seite seine Hand auf Shios Kopf, wobei er mit trauriger Stimme sagte: „Ich weiß, es ist schwer für dich. Aber du wirst darüber hinweg kommen. Du brauchst jetzt sicher erst Zeit für dich. Morgen hast du frei. Du brauchst morgen also nicht mit den anderen Mitgliedern der Pokémon Force zu trainieren.“ „Da...danke, Vater.“, erwiderte Shio nun schniefend. Daisuke wollte gerade die Treppe hinaufgehen, als Shio plötzlich hoffnungsvoll fragte: „Glaubst du, dass Mama eines Tages zurückkehren wird?“ Daisuke guckte nun geschockt, bekam dann aber ein sanftes Lächeln im Gesicht, während er Tränen in den Augen hatte. Daisuke: „Ga...ganz bestimmt. Eines Tages wird sie einsehen, dass wir beide Recht hatten und die Pokémon Force genau das ist, was die Welt wirklich braucht. Wenn sie das eingesehen hat, wird sie zurückkommen. Da bin ich mir.....ganz sicher.“ Daisuke, dem mittlerweile die Tränen liefen, die er Shio aber nicht zeigen wollte, ging nun die Treppe hinauf, während Shio immer noch zusammengekauert auf dem Sofa saß und leise und verzweifelt vor sich hin sagte: „Wenn Mama einsieht, dass wir Recht hatten, wird sie zurückkommen? Nein, das wird nicht geschehen...Sie erwartet, dass Papa sich verändert, aber unter diesen Bedingungen wird er sich nie ändern...Und das heißt...Mama...wird niemals...zurückkehren...*schnief*“ Es war hart für einen 10-jährigen Jungen wie Shio, so plötzlich und ohne Vorwarnung zu erfahren, dass seine Eltern sich geschieden haben und seine Mutter wohl niemals zurückkommen würde. Doch das Leben musste weitergehen, und das tat es auch. Schon am übernächsten Tag stand Shio wieder in den Trainingshallen des großen Pokémon Force-Hauptquartiers im abgelegenen Industriegebiet von Graphitport City und trainierte mit Yuji und drei anderen Mitgliedern, während Daisuke ihnen dabei zuschaute, um sie einschätzen zu können. Er hatte mittlerweile als Chef der Organisation genau die gleichen Klamotten an, die er auch jetzt in der Gegenwart noch trägt. Shio war gerade mit seinem Sichlor in einen Kampf mit Yujis Kecleon verwickelt. Yuji: „Los, Kecleon! Kratzfurie!“ Kecleon schnellte nach vorne und schärfte seine spitzen Finger. Doch Shio erwiderte ganz cool mit einem kurzen „Agilität!“. Sichlor wurde infolgedessen so schnell, dass es für niemanden mehr sichtbar war. Als Shio ihm dann die Schlitzer-Attacke befahl, tauchte Sichlor direkt hinter Kecleon wieder auf. Danach verpasste es ihm einen harten Schlag mit einem seiner scherenartigen Arme, woraufhin Kecleon K.O. zu Boden fiel und nur noch erschöpft hauchte: „Kec...leon...“ „Siiich! Sichlor!“, rief Sichlor nun triumphierend, während es seine beiden Scherenarme gen Himmel hob, wohingegen Shio zufrieden seine Fäuste ballte und sagte: „Jaaa! Kecleon und Yuji waren wieder mal gute Gegner, aber wir werden immer besser. Uns kann niemand besiegen, stimmt’s, Sichlor?“ „Siiichlooor!“, schrie Sichlor daraufhin voller Entschlossenheit. Mit einem sanften Lächeln meinte Shio nun: „Hahaha! Wir sind mittlerweile so gute Freunde geworden, Sichlor. Wir sind ein perfekt eingespieltes Team. So kann uns keiner schlagen. Glaubst du das auch, Vater?“ Daisuke erwiderte darauf: „Hehehe...Gut möglich. Sichlor und du, ihr seid gut in Form. Aber Sichlor muss noch viel stärker werden, damit du ein Topkämpfer aus Hoenn werden kannst! Und dafür kommt jetzt ein ganz spezielles Training für euch zwei.“ „Sich? Lor, Sichlor?“, fragte Sichlor nun, welches ganz hellhörig geworden war, während Shio verwundert fragte: „Was für ein spezielles Training?“ Yuji machte derweil eine völlig dämliche Grimasse und rief ganz begeistert: „Uuoohh! Jetzt wird’s spannend.“ Daisuke schaute seinen Sohn nun mit einem ernsten Blick an und erklärte: „Wenn Sichlor diesen Test besteht, dann seid ihr nahezu perfekt. Besteht Sichlor den Test allerdings nicht, dann werden Konsequenzen folgen. Verstanden, Shio?“ Shio: „Ja, Vater. Was auch immer passiert...Sichlor und ich tragen die alleinige Verantwortung für unsere Kampfergebnisse. Wir sind bereit, Vater.“ Daisuke nickte daraufhin und sagte zufrieden: „Sehr gut. Malon, Giz und Jason, ihr drei werdet jetzt zu dritt allein gegen Sichlor und Shio antreten.“ Just in diesem Moment zierte Shios Gesichtsausdruck ein tiefer Schock, bis er schließlich ungläubig sagte: „Wa...waaas? Das ist zu viel. Ein Pokémon kann doch nicht drei auf einmal erledigen. Das kannst du nicht von uns verlangen, Vater.“ Die drei Mitglieder, mit denen Shio und Yuji bereits zuvor trainiert hatten, traten nun vor. Alle drei trugen die gleichen Pokémon Force-Klamotten, wie Shio. Malon war ein dicker Junge mittlerer Größe mit einer altmodischen braunhaarigen Frisur. Giz war ein jugendlicher Punk mit lila Haaren und einem schrägen Gesicht. Und Jason war wiederum ein ernster Typ mit schwarzen, kurzen Haaren. Jason: „Okay, Shio. Wie dein Vater möchte...Allein bist du die absolute Nummer 1 hier, aber ich bin gespannt, ob wir dich zu dritt besiegen können.“ Malon: „Hohoho, das könnte lustig werden.“ Giz: „Hihihi...Und ob. Mal sehen, ob Sichlor mit drei Pokémon zur gleichen Zeit zurecht kommt.“ Daisuke schaute seinen Sohn nun voller Ernst an und forderte: „Shio...Hab dich nicht so! Wenn du gewinnst, seid ihr fast unbesiegbar. Aber selbst wenn du verlierst...Die Konsequenzen würden sehr von Vorteil für euch sein, vor allem für Sichlor...Versprochen. Und nun fangt an!“ Shio ballte daraufhin die Fäuste und guckte sein Sichlor selbstbewusst an, bis er schließlich sagte: „Sichlor, es wird hart. Aber wir werden es packen. Uns schlägt niemand. Dafür haben wir in den letzten 4 Jahren viel zu hart trainiert. Los geht’s!“ „Siiichlooor!“, schrie Sichlor daraufhin ebenso zielstrebig wie sein Trainer. Malon: „Hahaha! Georok, du bist dran!“ Giz: „Los, Muntier!“ Jason: „Zeig, was du drauf hast, Camaub!“ Malon, Giz und Jason warfen nun alle gleichzeitig ihre Pokébälle nach vorne, aus denen ein Georok, ein Muntier und ein Camaub kamen. Daisuke schaute seinen Sohn daraufhin fordernd an und rief: „Zeig ihnen, was du drauf hast, Shio!“ Der Kampf begann nun, und Giz befahl seinem Muntier sofort eine Schlitzer-Attacke. Daraufhin stürmte Muntier ungeheuer schnell los und holte zum Schlag aus. Shio befahl seinem Sichlor derweil, die Attacke abzublocken, woraufhin Sichlor Muntier seinen scherenartigen Arm entgegenstreckte. Muntier schlitzte voll an Sichlors Arm entlang, doch dies machte Sichlor nichts aus. Nun war die Chance gekommen, den ersten eigenen Angriff zu starten. Shio befahl Sichlor, Kopfnuss einzusetzen, woraufhin Sichlor aus nächster Nähe seinen Kopf gegen Muntiers Kopf rammte und dieses geschwächt zu Boden fiel. „Uah! Gibt’s ja nicht.“, rief Giz nun geschockt, woraufhin Malon verbissen sagte: „Rrhh, Shio ist gut...Los, Georok! Walzer!“ „Tackle-Attacke! Los, Camaub!“, befahl Jason inzwischen seinem eigenen Pokémon. Georok legte nun seine Arme und Beine ganz nah an seinen Körper an, sodass es kugelrund war und auf Sichlor zurollen konnte. Camaub, dagegen, rannte schnell auf Sichlor zu und machte sich bereit, es zu rammen. Shio wartete jedoch bis zum letzten Augenblick, bis er schließlich energisch rief: „Doppelteam!“ Just in dem Moment, in dem Georok und Camaub Sichlor voll erwischt hätten, spaltete dieses sich in 10 Duplikate seiner selbst auf, woraufhin Georok und Camaub ein falsches Sichlor erwischten und sich somit gegenseitig mit ihren Attacken trafen. Daraufhin fielen beide Pokémon geschwächt nach hinten. Daisuke schaute in der Zwischenzeit völlig überrascht, aber auch überglücklich. Denn er war von Stolz erfüllt, weil er sah, wie talentiert Shio war. Er schien das Talent zu haben, was Daisuke immer gefehlt hatte. Daisuke sagte nun leise und fasziniert vor sich hin: „Wow...Unglaublich. Das war beeindruckend. Er nimmt es wirklich mit 3 Pokémon gleichzeitig auf und macht dabei eine gute Figur. Shio ist unfassbar stark geworden.“ Shio: „*angestrengt* Hh...Hh...Das war klasse, Sichlor. Und jetzt attackiere Camaub und Georok mit Schlitzer!“ Aus den 9 noch übrigen Duplikaten von Sichlor kam nun das echte hervor, das schnell mit den Flügeln schlug und auf Camaub zuraste. Es verpasste ihm einen harten Schlitzer mit seinem rechten scherenartigen Arm und flog danach auf Georok zu. Als es jedoch an Georoks hartem Körper entlang schlitzte, merkte es, dass es keine Möglichkeit gab, diesen harten Steinkörper zu durchdringen, weswegen es verbissen sagte: „Sich? Sichlooor!“ Georok: „Geo...Geeoorook!“ Shio schaute derweil ganz geschockt und rief: „Ahhh! Verdammt...Das war ein Flüchtigkeitsfehler. Normal-Attacken sind fast völlig wirkungslos gegen Gestein-Pokémon. Mist...Das ist mir nur passiert, weil ich voll konzentriert sein und 3 Pokémon gleichzeitig im Auge behalten muss. Rrrhhh...“ Malon: „Hahaha! Gegen Georoks Steinkörper kommst du nicht an. Jetzt sind wir am Zug.“ Giz: „Genau. Los, Muntier! Kratzfurie!“ Muntier, welches immer noch von der Kopfnuss geschwächt am Boden lag, sprang nun mit einem Satz wieder auf. Dann sprintete es unglaublich schnell nach vorne und begann, immer wieder mit seinen scharfen Krallen auf Sichlors Rücken einzuschlagen, welches daraufhin völlig geschockt und schmerzerfüllt schrie: „Siiich! Siiichlor!“ „Hehehe...Jetzt wir. Georok, setz Überwurf ein!“, befahl Malon daraufhin sichtlich erheitert. Muntier ließ nun von dem geschwächten Sichlor ab, und Georok packte sich Sichlor anschließend mit beiden Händen. Dann holte es mit Sichlor fest im Griff zum Wurf aus. Anschließend warf es Sichlor mehr als 10 Meter in die Höhe, wobei dieses völlig hilflos schrie: „Siiichlooor!“ Shio sah sich das Geschehen derweil schockiert und erschrocken mit an, bis er schließlich verzweifelt rief: „Ahhh! Sichlor! Neeeiiin!“ Jason: „Jetzt ist Schluss mit lustig. Los, Camaub! Flammenwurf!“ Camaub: „Ca! Caamaauub!“ Camaub öffnete nun seinen Mund und richtete ihn nach oben in die Luft. Heraus kam ein gewaltiger Flammenwurf, der geradewegs auf das wehrlose Sichlor in der Luft zuflog. Sichlor wurde nun voll von dieser Flammenwelle erwischt, und durch die Heftigkeit der Attacke entstand eine gewaltige Explosion, in der Sichlor qualvoll „SIIICHLOOOR!“ schreiend verschwand. Voller Sorge, aber zugleich aus Angst vorm Versagen, schrie Shio daraufhin verzweifelt: „Ahhhhh! Verdammt...Neeeeeiiiiin!“ Eine große Rauchwolke war oben in der Luft zu sehen, doch Sichlor tauchte nun endlich wieder auf. Jedoch war es nicht mehr kampffähig, denn es fiel ohnmächtig von oben herab und krachte mit voller Wucht auf den Boden, während Yuji kaum hinsehen wollte und nach dem Laut des harten Aufpralls sagte: „Buff! Oh Mann, das muss wehgetan haben! Alles okay, Sichlor?“ Shios Augen begannen derweil leicht zu tränen, weil er es einfach nur schrecklich fand, sein Sichlor so fertig zu sehen. Das letzte Mal hatte er Sichlor vor 4 Jahren so angeschlagen und völlig am Ende gesehen, als er es im Nationalpark in Johto gefangen hatte. Shio: „Si...Sichlor! Sichlor!“ Shio rannte nun voller Sorge zu seinem Pokémon-Freund und rüttelte an seinem bewegungslosen Körper, während er verzweifelt sagte: „Sichlor! Sichlor, sag doch was! Ist alles in Ordnung mit dir? Verdammt...Ich hätte mich niemals auf diesen Kampf einlassen sollen! Vater, warum musste das sein? Einer gegen drei...Das hat’s noch nie unter fairen Regeln gegeben...“ Keinerlei Verständnis aufbringend und total kaltherzig entgegnete Daisuke jedoch daraufhin: „Heul hier nicht rum, Shio! Ich wollte dich und Sichlor bis aufs Äußerste fordern. Aus dem Grund sollte es allein gegen drei kämpfen. Ich muss sagen...Ihr habt euch nicht schlecht geschlagen. Aber trotzdem habt ihr den Test nicht bestanden...Das heißt, dein Sichlor wird jetzt noch stärker werden müssen, wenn du wirklich die Nummer 1 von Hoenn werden willst! Du bist unser bester Kämpfer, also musst du zusammen mit deinem Pokémon stark sein, Shio! Hier, gib Sichlor diesen Supertrank! Danach werde ich dein Pokémon stärker als jemals zuvor machen.“ Daisuke warf Shio nun einen kleinen Supertrank zu. Shio fing ihn auf und sprühte mit dem Trank sofort Sichlors gesamten Körper ein. Daraufhin wachte Sichlor langsam wieder auf und guckte Shio etwas müde an, wobei es verwundert sagte: „Siich...Sichlor?“ Überglücklich sagte Shio daraufhin: „Hahaha! Ich bin froh, dass es dir besser geht, Sichlor.“ Daisuke schaute seinen Sohn derweil ernst an und forderte „Und nun hol es zurück, Shio!“, worauf Shio einverständlich erwiderte: „Wie du willst, Vater. Zurück, Sichlor!“ Shio holte Sichlor nun wieder in den Pokéball zurück und ging dann zu Yuji. Shio: „Yuji! Warte so lange hier, okay? Und knöpf dir die drei mal einzeln vor! Das sind zwar unsere Kameraden, aber trotzdem war der Kampf unfair. Die verdienen ne Abreibung.“ Mit einem dämlichen Lächeln erwiderte Yuji darauf: „Hahaha! Alles klärchen. Mach dir keinen Kopf, Shioboy! Die sind Geschichte. Uohohohoho!“ Shio: „Äh, hehehe...Sei doch nicht immer so albern, Yuji! Bis später.“ Daisuke und Shio gingen nun weg. Sie begaben sich in einen speziellen Raum, der sich ebenfalls in dem Trainingsgebäude befand. Drinnen angekommen, erblickte Shio eine Maschine, die so ähnlich wie eine Pokémon-Tauschmaschine aussah, jedoch hatte diese Maschine keinen Anschluss für zwei Trainer. Ziemlich überrascht fragte Shio nun „Was...was ist das?“, woraufhin Daisuke meinte: „Das wirst du gleich sehen. Gib mir bitte den Pokéball mit Sichlor!“ „Was? Warum denn?“, fragte Shio nun perplex. Daisuke fing infolgedessen jedoch an, auf komische Art und Weise zu lächeln, und sagte: „Hehehe...Sichlor wird sich verändern. Aber mach dir keine Sorgen! Das Ergebnis wird dir gefallen. Nach der Prozedur wird es stärker als jemals zuvor sein.“ Fassungslos sagte Shio daraufhin: „Waaas? Nein, nichts da. Ich will, dass mein Sichlor so bleibt, wie es ist! Es ist mein Freund. Ich lasse nicht zu, dass du es veränderst, Vater. Was auch immer du vorhast...“ Just in diesem Moment gab Daisuke Shio auf einmal eine heftige Ohrfeige, weswegen Shio völlig geschockt sagte: „Ahhh...Wa...warum hast du das getan, Vater?“ Voller Zorn in den Augen sagte Daisuke daraufhin in ziemlich heftigem Ton: „Du kleiner Narr. Ich dachte, du wolltest immer stärker werden, um die Nummer 1 von Hoenn zu werden und um unserer Pokémon Force alle Ehre zu machen...Jetzt hast du die Chance dazu, aber weigerst dich. Aber ich lasse nicht zu, dass du das Stärkerwerden verweigerst.“ Daisuke packte nun Shios Hand und entriss ihm dessen Pokéball, weswegen dieser empört sagte: „Hey! Gib ihn wieder her!“ Während Shio vergeblich an Daisukes Hemd herumzog, legte dieser den Pokéball von Shio unter eine Art Röhre, die an der Maschine befestigt war. Danach holte er aus seiner Hosentasche einen kleinen, unförmigen Metallgegenstand heraus und sagte voller Gier und Vorfreude: „Hehehe...Es wird Zeit, sich weiterzuentwickeln.“ Daisuke öffnete den Pokéball, und aus der Öffnung kam ein strahlend helles Licht. In den offenen Pokéball, der so hell leuchtete, legte Daisuke nun den kleinen metallenen Gegenstand hinein und schloss den Pokéball anschließend wieder. Danach drückte er einen Knopf an der Maschine, woraufhin der Pokéball von der Röhre eingesaugt wurde. Shio sah dies verunsichert mit an und rief verzweifelt: „Siiichlooor! Vater, was tust du da?“ Die Maschine enthielt auch ein Display, auf dem plötzlich ein kleiner, schwarzer Umriss von Sichlors Körper zu sehen war. Doch dieser Umriss begann langsam, sich zu verändern. Die gesamte Körperstatur nahm dabei eine völlig andere Form an. Als dieser Vorgang schließlich beendet war, wurde der Pokéball aus der Röhre wieder ausgespuckt. Angespannt fragte Shio daraufhin: „Vater! Was hatte das zu bedeuten? Was ist mit Sichlor geschehen?“ „Sichlor existiert nun nicht mehr.“, erklärte Daisuke nüchtern, worauf Shio erschrocken reagierte: „Wa...was? So...soll das etwa heißen, dass...dass du Sichlor getötet hast?“ Sichtlich erheitert begann Daisuke daraufhin zu lachen und erwiderte: „Hahaha! Was denkst du denn von mir, Shio? Sichlor ist nicht mehr, begrüße stattdessen deinen neuen, alten Freund!“ Mitten in Daisukes Hand öffnete sich der Pokéball urplötzlich, und in einem strahlend hellen Licht stand nun ein neues Pokémon da. Es hatte einen roten, metallenen Körper und zwei ausgebildete Scherenarme. Insgesamt gesehen sah es auch um einiges schlanker und beweglicher aus als Sichlor. Völlig verunsichert fragte Shio daraufhin: „Wa...was hast du getan, Vater? Was hast du mit Sichlor angestellt?“ Das Pokémon drehte sich nun um und schaute Shio eine Weile ernst an, bis es schließlich sagte: „Scheee! Scherox!“ Total schockiert sagte Shio daraufhin: „Ahhh...Wa...was hat es gesagt? Was geht hier eigentlich ab?“ Daisuke: „Darf ich vorstellen? Dein neuer, alter Partner. Sichlor hat sich durch den Metallmantel, den ich ihm gab, zu Scherox weiterentwickelt. Ihr wart vorher schon ungeheuer stark, aber nun solltet ihr unbesiegbar sein!“ Shio ging nun langsam und zögerlich auf Scherox zu und umarmte es dann, wobei er unsicher fragte: „Du...du bist es wirklich, Sichlor?“ „Sche! Scherox!“, erwiderte Scherox darauf nickend. Daisuke meinte daraufhin: „Mach dir keine Sorgen! An das neue Aussehen deines weiterentwickelten Sichlors wirst du dich schon noch gewöhnen. Jedes Pokémon, das stark ist, sollte sich eines Tages weiterentwickeln...Ihr wart bereits stark genug, und es war an der Zeit, Sichlors volles Kraftpotenzial auszuschöpfen, indem es sich zu Scherox weiterentwickelt. Shio!“ Shio drehte sich nun wieder zu seinem Vater um und fragte: „Ja, Vater?“ Daisuke erklärte daraufhin mit ernster Miene: „Es ist für dich bald so weit. In 2 Wochen wirst du zusammen mit deinem Freund Yuji aufbrechen. Ihr werdet die ersten Mitglieder der Pokémon Force sein, die unsere Ideale in der Hoenn-Region durchsetzen werden. Ihr seid stärker als die anderen. Diese lasse ich erst einige Wochen nach euch losziehen. Trainiere also die letzten 2 Wochen hart, Shio!“ Shio: „Ja, Vater. Aber was ist mit Yuji? Was soll er seinen Eltern sagen?“ Daisuke erwiderte darauf: „Ganz einfach. Er soll ihnen sagen, dass er zusammen mit dir zu einer Pokémon-Reise aufbricht. Die meisten Eltern wollen diesem Wunsch ihrer Kinder nicht im Weg stehen. Sie werden das schon erlauben, da bin ich mir relativ sicher. Hehehe...Und wenn es soweit ist, kann unsere große Mission endlich beginnen...“ Auch die letzten zwei Wochen vergingen schnell. Yuji hatte schließlich die Erlaubnis seiner Eltern erhalten, sich mit Shio zu einer Pokémon-Reise aufzumachen, doch sie wussten nicht das geringste davon, dass er der Organisation von Shios Vater diente. Und so standen also Daisuke, Shio und Yuji an dem großen Tag vor der Haustür von Shios Zuhause. Daisuke: „Shio, Yuji...Heute ist es endlich so weit. Heute werdet ihr als erste Mitglieder unserer Pokémon Force durch die Hoenn-Region ziehen. Denkt immer daran, was unser Ziel ist! Wir müssen zum Wohle der Welt das Zusammenleben zwischen Menschen und Pokémon verhindern! Besiegt dafür alle möglichen Trainer, die euch über den Weg laufen! Und wenn ihr sie besiegt habt, redet auf ihre Psyche ein! Redet ihnen ein, wie schlecht sie doch seien und dass sie keine Chance haben, erfolgreiche Trainer zu werden! Das ist sehr wichtig. Die richtige Mischung aus euren unübertreffbaren Fähigkeiten als Pokémon-Trainer und das Eingerede auf die Psyche wird viele Trainer so verzweifeln lassen, dass sie das Training sein lassen werden. Glaubt mir! Shio, Yuji, bevor ihr geht, habe ich noch etwas für euch.“ Daisuke holte nun zwei kleine, silberne, elektronische Geräte in ähnlicher Form wie eine Armbanduhr heraus. Diese gab er dann Shio und Yuji, woraufhin Yuji begeistert bemerkte: „Cool. Was ist das, wenn ich fragen darf?“ „Hm...Das würde mich auch interessieren.“, meinte Shio darauf mit nachdenklicher Miene, woraufhin Daisuke mit einem stolzen Lächeln erklärte: „Hehehe...Das sind sogenannte Poké-Scanner. Diese habe ich von meinen Spezialistenteams anfertigen lassen. Sie zeichnen die Anzahl eurer Kämpfe, eurer Siege, eurer Niederlagen, eurer Unentschieden und die Anzahl an Trainern auf, die noch am Ort des Kampfes sagen, dass sie nichts mehr mit Pokémon zu tun haben wollen. Ihr könnt sie anlegen wie eine Armbanduhr. Die Scanner lassen sich jedoch nur wieder abnehmen, wenn ihr den roten Knopf auf dem Poké-Scanner drückt.“ Shio und Yuji legten nun ihre Poké-Scanner an, woraufhin Shio seinen erst nachdenklich ansah, aber schließlich zufrieden sagte: „Hm...Passt perfekt. Danke, Vater.“ „Obercool. Danke, Herr Fukiyama.“, sagte Yuji daraufhin immer noch hellauf begeistert. Ganz bescheiden entgegnete Daisuke: „Nichts zu danken. Jungs, hört mir gut zu! Unsere Organisation wird von nun an alle 4 Monate eine Konferenz veranstalten, auf der sich alle Mitglieder der Pokémon Force versammeln werden. Auf diesen Konferenzen werden die Daten der Poké-Scanner jedes Mitglieds ausgewertet. An jedem Tag, an dem eine Konferenz stattfindet, kann natürlich auch ausgiebig auf unseren Kampfplätzen und in den Trainingshallen trainiert werden. Dafür habe ich ja unsere Basis bauen lassen. Jedoch kann jedes Mitglied auch schon vorzeitig zurückkehren, wenn es meint, dass es gutes Training nötig hat. Also, Jungs, merkt euch den Termin! Heute in 4 Monaten um 15:00 Uhr findet die aller erste dieser Konferenzen hier statt. Der Bau des Hauptquartiers der Pokémon Force wird schon in wenigen Wochen abgeschlossen sein. Ihr werdet also an dem besagten Tag hier in Graphitport City erscheinen und euch umgehend zu unserer Basis begeben. Alles klar, ihr beiden?“ Yuji: „Hahaha! Roger.“ Shio: „Ich habe verstanden, Vater.“ Sichtlich zufrieden erwiderte Daisuke darauf: „Gut. Dann geht und beginnt mit der Rettung der Welt! Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben...“ Shio und Yuji sagten daraufhin ebenso ernst wie Shios Vater: „Damit die Leute auf der Welt in Frieden leben...“ Shio und Yuji drehten sich nun um und gingen los. Als sie bereits 50 Meter weit entfernt waren, rief Daisuke ihnen plötzlich noch lautstark etwas hinterher: „Heeeyyy! Shio! Leb wohl, mein Sohn! Und mach dir keine Sorgen! Deine Mutter wird eines Tages zurückkehren. Hab Vertrauen! Und Kraft bis dahin!“ Shio war erfreut, dies zu hören, doch er wusste nicht, ob er dies wirklich glauben sollte. Innerhalb kurzer Zeit realisierte er aber, dass seine Mutter, wie sie es gesagt hatte, nur zurückkehren würde, wenn sein Vater sich jemals ändern würde. Und so vergingen 2 Jahre bis zu der Gegenwart, die wir kennen, und in der wir die Laufbahn von unserem Helden Takeshi Rudo verfolgen. In diesen 2 Jahren gelang es niemandem, Shio, der bis aufs Äußerste trainiert hatte, jemals zu schlagen. Bis zum besagten Tag, als Shio Tojo auf dem Bergpfad in der Umgebung um Bad Lavastadt kennen lernte und sein erstes Unentschieden hinnehmen musste. Auch als er Takeshi das erste Mal traf, gab es nur ein Unentschieden. Als die beiden ihren Revanchekampf auf dem Schlotberg nach der Vereitelung von Team Aquas Plänen hatten, besiegte Shio Takeshi, jedoch nur, weil Takeshi nicht sein bestes Pokémon aufbieten konnte. Doch nach Takeshis Arenakampf in Blütenburg City kämpften die beiden erneut, und wieder einmal endete es unentschieden. Danach tauchte Tojo wieder auf, doch auch bei einem erneuten Kampf mit ihm sprang für beide Kontrahenten lediglich ein Remis heraus, was erst vor kurzem geschah. Und bereits 2 Tage später folgte die alle 4 Monate stattfindende Konferenz der Pokémon Force, die wir am Anfang dieser Geschichte verfolgt haben. So hat sich Shios Leben zugetragen, seit er im Alter von 6 Jahren sein Sichlor gefangen hatte und als 10-jähriger zusammen mit Yuji zu seiner Reise aufgebrochen war, um im Alter von 12 Jahren schließlich seine ersten ebenbürtigen Gegner zu finden... Shio und Yuji hatten sich nach Ende der Konferenz an den Strand von Graphitport City gelegt, an dem Yuji einschlief und Shio sich in Gedanken mit seiner Vergangenheit auseinander setzte, die wir gerade erlebt haben. Mittlerweile ist es Mitternacht, und die beiden liegen immer noch im Sand. Während Yuji immer noch schläft, liegt Shio immer noch da und schaut den wunderschön leuchtenden Vollmond an, bis er schließlich auf melancholische Weise sagte: „.....Oh Mann. Seit damals ist ganz schön viel Zeit vergangen. Was Mama jetzt wohl macht? Ich habe sie seit 2 Jahren nicht mehr gesehen. Wenn ich nur wüsste, wo sie hingegangen ist, nachdem sie uns verlassen hat. Graphitport City hat sie ganz sicher verlassen. Ob sie sich überhaupt noch in Hoenn aufhält? Hm...Oh Mann, wie lange liegen wir hier eigentlich schon? Wir holen uns noch ne dicke Erkältung. Yuji! Hey, Yuji! Aufwachen, du fauler Sack!“ Yuji: „*murmel* *murmel* Uuaahh! *gähn* Hm? Oh, es ist ja mitten in der Nacht. Bin wohl eingepennt, was, Shioboy?“ „Grrr...Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du mich nicht so nennen sollst?“, murrte Shio nun, woraufhin Yuji ratlos meinte: „Keine Ahnung, hahahaha!“ Auf beschämte Weise hielt sich Shio nun die rechte Hand vors Gesicht und lächelte sanft vor sich hin, während er sagte: „Oh Mann...Hehehe, du bist echt ein Witzbold, du Idiot. Na komm, gehen wir ins Pokémon-Center, um dort zu übernachten! Und morgen früh machen wir uns auf in Richtung Baumhausen City. Früher oder später wird Takeshi dort sicher auch auftauchen. Und Tojo kriegt auch noch seine Abrechnung, hehehe...Na los!“ „Schon da, Captain.“, erwiderte Yuji darauf voller Tatendrang. Und so standen Shio und Yuji schließlich auf, um sich zum Pokémon-Center zu begeben. Eines steht jetzt allerdings schon fest. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Shio letztendlich wieder seinen größten Rivalen Takeshi und Tojo gegenüber stehen wird, um die Schmach, die er erlitten hat, wieder gut zu machen, um seinem Vater wieder voller Stolz entgegentreten zu können. Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)