Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 66: Erlösung vom Fluch ------------------------------ Unser kleiner Held Takeshi hat es wieder einmal geschafft: Nach einem harten, erbitterten Fight mit seinem ärgsten Rivalen Tojo in dem verfluchten Pokémon-Dorf ging Takeshi als Sieger hervor, jedoch nur, weil Pikachu seinem Trainer seine Kampfunfähigkeit signalisierte, sodass Tojo sich zur Aufgabe gezwungen fühlte. Die Abmachung vor dem Kampf lautete: Sollte Takeshi besiegt werden, könne Tojo ihn nach allen Regeln des Evil Pokémon-Games töten. Sollte jedoch Tojo besiegt werden, wie es auch geschehen ist, so solle dieser das Dorf von dem über 3000 Jahre lang andauernden Fluch, der einst zu seiner Zeit durch ihn und Aya verursacht wurde, befreien. Jetzt stellt sich die Frage: Wird Tojo sein Versprechen einhalten? Immer noch steht er Takeshi im nicht aufhören zu wollenden, prasselnden Regen gegenüber. Sein Gesicht ist immer noch blutüberströmt vom Kampf, doch er zeigt kein Zeichen von Schwäche. „Das war’s also. Du gibst wirklich auf?“, fragte Takeshi, um sicherzugehen, woraufhin Tojo erwiderte: „Wenn ich sage, ich gebe auf, dann gebe ich auch auf. Pikachu kann nicht mehr. Und wenn es nicht mehr kämpfen will, dann nehme ich mir auch nicht das Recht, es zum Kampf zu zwingen.“ Takeshi atmete daraufhin einmal erleichtert aus und sagte: „Gut. Dann habe ich gewonnen. Tojo? Ich hoffe, du bist ein Ehrenmann und hältst dein Wort.“ Tojo setzte daraufhin ein böses Lächeln auf und entgegnete mit einem kurzen Lachen: „Hehehe...Keine Sorge, Takeshi! Ich halte mein Versprechen, das ich dir vor dem Kampf gegeben habe. Du willst also, dass ich das Dorf von dem Fluch befreie, den Aya und ich einst in unserem Kampfwahn über das Dorf verhängt haben?“ Takeshi richtete diese Frage indirekt an den Dorfältesten weiter, indem er ihn ernst ansah und fragte: „Dorfältester, so lautet doch Euer Wunsch, oder?“ Der Dorfälteste trat nun näher, fasste Takeshi auf die Schulter und sagte zustimmend: „So ist es, mein Junge.“ Takeshi nickte daraufhin, schaute Tojo entschlossen in die Augen und forderte: „Gut. Also dann, das ist mein Wunsch, Tojo: Brich das Siegel des Fluchs und stelle die wahre, menschliche Form aller Dorfbewohner wieder her!“ Tojo nickte nun einmal und sagte mit ernster Stimme: „Wie du wünschst. Wenn ihr erlaubt, würde ich das gern vom Zentrum des Dorfes aus machen. Oder anders ausgedrückt: Ich stelle mich dabei auf die Trümmern des Denkmals, in dem Aya und ich in Stein gemeißelt waren.“ Tojo begab sich nun langsam in Richtung des durch den Kampf mit Takeshi zerstörten Denkmals. Ohne mit dem Blick abzuschweifen, ging Tojo emotionslos an Takeshi vorbei. Währenddessen folgten alle Dorfbewohner und unsere Freunde Tojo. Jeff und Kira gesellten sich nun wieder freudig zu Takeshi, wobei Jeff überglücklich sagte: „Hahaha! Das war große Klasse, ihr beiden. Tojo ist noch viel stärker, als ich es mir vorgestellt hatte. Aber ihr habt ihn erneut in die Knie gezwungen.“ „Äh, hehehe...Ach, na ja.“, erwiderte Takeshi, während er sich mit geschlossenen Augen an der Wange kratzte. Kira sagte daraufhin mit einem Lächeln: „Nicht so bescheiden, Takeshi! Tojo ist zwar ein unabhängiger Trainer, den man nicht mit einem Arenaleiter vergleichen kann, aber dafür ist er ein wahres Monster mit unvorstellbaren Kräften. Dass er im alten Ägypten den Titel „Meister der Pokémon“ trug, ist berechtigt. Ich weiß, wie stark er ist, denn als er mich damals auf dem Berg nahe Bad Lavastadt fertig gemacht hat, hatte ich nicht den Hauch einer Chance. Auch wenn du manchmal etwas vertrottelt bist, Takeshi, auf den Sieg gegen den kannst du dir echt was einbilden.“ „Hm? Ich und vertrottelt? So ein Unsinn. Pah!“, sagte Takeshi nun etwas störrisch, woraufhin Jeff ein breites Grinsen auflegte und sagte: „Hahaha! Jetzt spielt er wieder die beleidigte Leberwurst.“ Tojo kraxelte unterdessen an den Überresten der großen Statue herauf und blieb dann auf dem höchsten Punkt stehen. Nun schaute er herab und sah die zerbrochenen Körperteile von ihm und Aya, die als Figuren in dieser Statue in Stein gemeißelt waren. Doch plötzlich entdeckte er dabei in den Trümmern den abgebrochenen Kopf der Aya-Statue. Tojos Gesicht war dadurch voller Zorn und es war fast so, als würden alte Erinnerungen an den alten Kampf mit Aya wieder aufflammen. Verbissen sagte Tojo nun: „Rrrhhh...Aya! Du Ratte! Wenn ich dein Gesicht sehe, kann ich mich nicht konzentrieren. Das hier waren zwar nur Steinstatuen, aber diese Skulptur von dir sieht deinem echten Körper von damals zum Verwechseln ähnlich. Das hier ist zwar nur dein nachgestellter Körper aus Stein, aber er stört mich, deshalb werde ich ihn vernichten. Jaaa!“ Tojo holte nun seinen Poké-Stab hervor und richtete ihn auf den Steinkopf von Aya. Der Stab leuchtete sehr hell und urplötzlich zerbrach Ayas Kopf in alle Einzelteile. In Reaktion darauf, bemerkte der Dorfälteste: „Hm...Seht ihr das? Obwohl er weiß, dass sich Aya damals mitsamt den vielen Menschen und Pokémon in die zeitlose Dimension verbannt hat, kann Tojo selbst den Anblick einer Aya nachempfundenen Steinstatue nicht ertragen. Sein Hass muss gewaltig sein!“ Takeshi erwiderte darauf mit ernster Miene: „Und ob. Aber es war nur eine Statue. Seinen Zorn kann er niemals an dem echten Aya auslassen, denn dieser weilt schon seit 3000 Jahren nicht mehr auf der Erde.“ Tojo stand nun aufrecht auf den Trümmern des Denkmals und schaute sehr ernst. Er schien endlich bereit, den Fluch aufzuheben. Stolz hob er nun den Arm und streckte seinen Poké-Stab gen Himmel. Dieser begann daraufhin, in hellem Licht zu erstrahlen, ebenso das Pokéball-Symbol auf Tojos Stirn. Eine dunkle, schwarze Aura umgab Tojo nun, wobei er seine Stimme laut erhob: „Mächtiger Poké-Stab! Ich beschwöre die uralten, ägyptischen Kräfte, die dir innewohnen. Komm herbei, du unendliche Macht des Poké-Stabs und enthülle uns dein Antlitz, auf dass die Kontrollierung deiner Kräfte nur mir vermag!“ Aus dem Poké-Stab kam nun ein greller Lichtstrahl herausgeschossen, der zum Himmel empor flog und in der dunklen Wolkendecke des Gewitters verschwand. Einige Zeit geschah nichts. Doch auf einmal brach ein riesiger, dunkler, schwarzer Energiestrahl aus den Wolken herab und flog geradewegs auf Tojo zu, der immer noch den Poké-Stab zum Himmel hielt. Jedoch stoppte dieser Energiestrahl etwa 100 Meter über Tojos Körper, sodass der Strahl stillstand und fast aussah, wie ein Stab, der aus den Wolken herabgesenkt wird. Tojo fuhr daraufhin folgendermaßen fort: „Hiermit erweise ich dir, legendärer Poké-Stab, meine Ehrerbietung und will mit deiner Macht ein Werk vollbringen, was kein menschliches Wesen und kein Pokémon dieser Welt zu tun vermag...“ Tojo schwieg nun eine Weile, bis er schließlich mit einer unglaublich ernsten Miene zum Himmel sah und sprach: „Bannsiegel der Kategorie 2 aufheben! Ich beginne nun mit der potentiellen Freisetzung meiner Kräfte.“ Aus Tojos Körper strömten nun ungeheure Energiemengen, die in Form von ganz vielen hellen Lichtern zum dunklen Strahl des Himmels emporflogen und mit diesem verschmolzen. Daraufhin sagte Tojo lautstark: „Höre, was ich dir zu sagen habe, legendärer Poké-Stab! Brich das Siegel des Fluchs, der auf diesem Dorf lastet, und stelle die wahre Form der Dorfbewohner wieder her, so wie sie vor dem sagenumwobenen Kampf mit dem Pharao Aya war!“ Auf einmal bot der Himmel ein unglaublich faszinierendes Farbschauspiel, denn Energien in allen bekannten Farben umringten plötzlich den Energiestrahl, der aus den Wolken herabkam. Dieser löste sich nun ganz langsam auf, erzeugte dafür aber umso schneller eine gewaltige Lichtsäule, die das gesamte Dorf umringte und bis in den Himmel zu ragen schien. Zwar fanden unsere Freunde und die Dorfbewohner dieses Schauspiel faszinierend, doch auf einmal fühlten sie sich alle ganz schwach und hatten plötzlich ernste Probleme mit der Schwerkraft, denn diese hatte sich in dieser Lichtsäule erhöht. Ganz angestrengt sagte Takeshi nun: „Ahhh! Wa...was ist das? Ich...ich fühle mich so schwer. Ich muss richtig dagegen ankämpfen, nicht auf den Boden gedrückt zu werden! Ahhh!“ Kira erwiderte daraufhin: „Kh, kh...Ich...ich glaube, diese Lichtsäule hat die Schwerkraft erhöht. Aber ich verstehe nicht, wie.“ Der Dorfälteste, angestrengt wie die anderen auch, erklärte daraufhin: „Uhh...Das liegt an der grenzenlosen Magie, die Tojo einsetzt, und an der Energie, die bei der Auflösung des Siegels freigesetzt wird. Haltet durch! Es wird sicher jeden Moment vorbei sein.“ Und der Dorfälteste sollte Recht behalten. Das ganze Dorf erstrahlte noch ein letztes Mal in hellem Licht, bis es schließlich erloschen war und alle sichtbaren Energien verschwunden waren. Takeshi und seine Freunde öffneten nun langsam wieder ihre Augen und erblickten vor sich einen alten Mann mit einem Vollbart. Hinter ihm standen ganz viele junge sowie auch alte Menschen. Allmählich machte sich auf Takeshis Gesicht ein Grinsen breit, bis er schließlich fröhlich sagte: „Haha! Jaaa! Tojo hat es geschafft. Herzlichen Glückwunsch, Dorfältester und euch allen. Ihr seid nach unzähligen Generationen wieder Menschen.“ Der Dorfälteste war verblüfft, und als er zögerlich seine Hand anschaute und sah, dass diese menschlich war, war er so gerührt vor Freude, dass ihm Tränen liefen. Genauso ging es fast allen Dorfbewohnern. Voller Rührung sagte der Dorfälteste nun: „...Ich...ich kann es nicht fassen. Nach 3000 Jahren sind wir endlich...endlich wieder Menschen. Ich...ich bin so gerührt. Un...unsere Vorfahren würden strahlen vor Freude, wenn sie sehen würden, dass der Fluch gebrochen ist.“ Jeff: „Hahaha! Was für ein Glück für euch alle. Ich freue mich so für euch.“ Kira: „Hehe...Und ich erst. Damit ist die letzte große Narbe, die das Evil Pokémon-Game der Vergangenheit hinterlassen hat, verblasst.“ Takeshi grinste sehr zufrieden, richtete dann aber seinen Blick zu dem weiter entfernten Tojo, der immer noch auf dem zerstörten Denkmal stand. Tojo war indessen sehr erschöpft, nicht nur durch den Kampf. Das Brechen des Siegels hatte ihn Unmengen von Energie und Kraft gekostet. Völlig geschwächt keuchte er und sagte, während er sich die rechte Hand vor die Augen hielt: „Hh...Hh...Hh...Gh, gh...Mir...mir wird schwarz vor Augen, ahhh! Ver...verdammt...“ Tojo stürzte nun rückwärts das Denkmal herunter. Sein Körper rollte dabei auf dem harten und teils eckigen Gestein hinunter, bis er schließlich unten am Boden aufprallte. Ganz besorgt sagte Pikachu daraufhin „Pika! Pika, Pikachu! Pi?“, zog an Tojos Hemd herum und versuchte, ihn wachzurütteln. Takeshi und die anderen waren derweil erschrocken über das, was sich gerade abgespielt hatte. Ganz entsetzt rief Takeshi daraufhin: „Ahhh! Tojo! Was ist mit dir?“ Obwohl Tojo sein Todfeind war, rannte Takeshi sehr besorgt zu ihm. Doch Tojo war noch bei Bewusstsein, und er raffte sich ganz langsam wieder auf. Nun stand er wieder auf den Beinen, jedoch sehr unsicher und zitternd. Mit einem apathischen Blick sah Tojo nach unten und sagte: „Gh, gh...Ah! Mir...mir geht’s gut, Pikachu. Mach dir keine Sorgen, Kleiner!“ „Tojo! Ist alles okay bei dir?“, ertönte auf einmal Takeshis Stimme. Er war mittlerweile bei Tojo angekommen und wollte ihm an den Arm fassen, um ihm mehr Halt zu geben, doch Tojo schlug seine Hand einfach weg und zischte wütend: „Rrhh...Verschwinde, Rudo! Ich...ich brauch deine Hilfe nicht. Lass mich einfach nur in Ruhe...Diese Energiefreisetzung hat mich sehr viel Kraft gekostet. So einen Nervbolzen wie dich kann ich jetzt am wenigsten gebrauchen...“ Obwohl er schwer verletzt und total ausgepowert war, ging Tojo nun schleppend langsam an Takeshi vorbei. Irgendwann war er so weit gekommen, dass er auch an allen Dorfbewohnern vorbei war. Doch auf einmal erhob der Dorfälteste mit ernster Miene das Wort: „Tojo! Du verdienst es nun nicht mehr, von uns „Meister“ genannt zu werden. Diesen Titel verdient nur noch der Held der Vergangenheit, Aya. Und was dich und deine vielen Wunden betrifft...Du hast nur das bekommen, was du verdient hast, du Monster. Lass dich nie wieder hier blicken!“ Tojo drehte sich daraufhin um und lächelte dem Dorfältesten psychopathisch ins Gesicht, während er erwiderte: „Hehehe...Keine Sorge, du alter Narr! Was hätte ich schon bei so einem Haufen von Idioten zu suchen? Übrigens...Hüte lieber deine Zunge, du alter Greis! Dass Takeshi mich geschlagen hat, ändert nichts an dem, was ich bin. Ich kann jederzeit wiederkommen und dich erledigen, hehehe...“ Tojo wollte nun das Dorf verlassen, doch auf einmal kam Takeshi angelaufen und rief lautstark: „Warte, Tojo!“ „Gh, gh...Was ist denn noch, Ta...Takeshi?“, erwiderte Tojo mit schwacher Stimme, woraufhin Takeshi mit einem sanften Lächeln auf den Lippen entgegnete: „Auch wenn du das nur getan hast, weil es der Deal vor unserem Kampf war. Ich möchte mich bei dir bedanken, dass du das Dorf von dem Fluch befreit und somit dein Versprechen gehalten hast. Niemand außer dir wäre dazu in der Lage gewesen. Hab vielen Dank.“ „Tse...Deine Dankesreden kannst du dir stecken. Ich habe mich lediglich an meinen Ehrenkodex gehalten, das ist alles. Also dann...man sieht sich.“, erwiderte Tojo nüchtern und ging einige Schritte weiter. Doch Takeshi dachte immer noch nicht daran, ihn ziehen zu lassen, und sagte: „Halt! Warte noch eine Sekunde, Tojo! Ähm...Willst du mich jetzt weiterhin verfolgen, Tojo? Können wir nicht endlich mit diesem schrecklichen Spiel aufhören? Das macht dir doch genauso wenig Spaß, wie mir.“ Just in diesem Moment drehte sich Tojo erneut um und lächelte Takeshi genüsslich an, während er erklärte: „Da...das siehst du falsch. Ich kann mir nichts...ahhh...nichts unterhaltsameres vorstellen, als dich zu jagen und gegen dich zu kämpfen.“ Takeshi musste nun einmal schwer schlucken, fuhr dann aber fort: „Sag mir eins, Tojo! Warum machst du immer weiter und gibst einfach nicht auf?“ Tojo schwenkte daraufhin mit seinem Blick nach oben zum pechschwarzen Himmel ab und erwiderte: „Wi...willst du das wirklich wissen? Das ist ga...ganz einfach. Ich habe meinem Bruder, als er im Sterben lag, versprochen, niemals im Leben meine Ziele aufzugeben, was auch immer mich erwartet. Er sagte, ich solle lernen, mit neuen Verhältnissen umzugehen. Wenn man jetzt so darüber nachdenkt, ist es fast so, als hätte er geahnt, dass ich den Großteil meines Lebens in der Zukunft verbringen würde. Und ich werde mich mein Leben lang an dieses Versprechen, das ich ihm gab, erinnern und mich daran halten. Aus diesem Grund, aber auch aufgrund meines Ehrgeizes und meiner Leidenschaft, mit Pokémon zu kämpfen, werde ich so oft gegen dich kämpfen, bis es mir gelungen ist, dich zu besiegen, Takeshi Rudo. Fr...Freu dich schon aufs nächste Mal! Wir sehen uns wieder.“ So ging Tojo weiter auf das Dorftor zu, während Takeshi schwer beeindruckt und perplex im Regen stehen blieb. Er konnte es nicht fassen, dass Tojo seine Loyalität einer anderen Person gegenüber so erwiesen hatte und sich lediglich an ein Versprechen halten will, genauso, wie Takeshi beispielsweise schon vielen Menschen versprochen hat, ein Pokémon-Meister zu werden. Doch gerade, als Tojo das Dorftor durchschreiten wollte, tauchten in der Dunkelheit der Nacht auf einmal zwei Gestalten auf, die genau neben Tojo standen. Tojo sagte daraufhin mit einem Lächeln auf den Lippen: „Kh, kh...Sieh...sieh mal einer an. Shio! Wa...was treibt dich denn hierher?“ Tojo hatte es genau richtig erkannt. Die zwei Personen waren Shio und Yuji von der Pokémon Force. Shio hatte auf einmal ein ganz entsetztes Gesicht und war erschrocken über Tojos stark verwundeten Körper, weswegen er irritiert sagte: „Du...du siehst ja schrecklich aus, Tojo. Was ist mir dir geschehen?“ „Hehe...Frag doch unsern kleinen Freund Takeshi!“, erwiderte Tojo, woraufhin Shio mit ernster Miene sagte: „Er hat dich geschlagen. Hab ich Recht?“ Mit einem teuflischen Lächeln schaute Tojo Shio daraufhin an und entgegnete: „Ganz genau. Aber nächstes Mal wird dieser kleine Idiot sein blaues Wunder erleben. Und du ebenfalls, Shio. Du bist als nächster dran. Zuerst werde ich dich besiegen und danach geht es Takeshi an den Kragen. Bis dahin...werde...ich...mich zurückziehen...ahhh...“ Völlig kraftlos brach Tojo nun zusammen, weswegen Yuji etwas nervös stammelte: „Uijui, der Gute sieht ja gar nicht gut aus. Was meinst du, Shioboy?“ „Hör auf, mich so zu nennen! Wir müssen ihm helfen!“, erwiderte Shio hektisch. Doch bevor Shio Tojo überhaupt helfen konnte, begann auf einmal dessen Poké-Stab, ganz hell zu leuchten. Und von der einen Sekunde auf die andere waren Tojo und Pikachu durch die Magie des Stabs verschwunden. Irritiert stand Shio da und sagte „Er...er ist weg. Was soll ich davon halten?“, woraufhin Yuji eine völlig idiotische Fratze zog und pathetisch rief: „Uuuooohhh! Tojo ist ein Zauberer.“ Beschämt hielt sich Shio daraufhin die rechte Hand vors Gesicht und sagte: „Oh Mann...Red nicht so einen Unsinn, Yuji! Lass uns jetzt lieber zu Takeshi gehen!“ Shio und Yuji betraten nun das Dorf und standen nach kurzer Zeit Takeshi und den anderen gegenüber. Völlig perplex fragte Takeshi aufgrund dessen: „Shio? Yuji? Wa...was macht ihr denn hier?“ Shio erklärte daraufhin mit ernstem Ton: „Wir sind eurer Spur gefolgt, weil ich wieder gegen dich kämpfen wollte. Schließlich haben wir beide uns am Schlotberg versprochen, eines Tages wieder gegeneinander anzutreten. Hm...Wie ich sehe, bist du auch total fertig, wie Tojo. Und dein Moorabbel auch. Rrhh...*lautstark* Was zum Teufel habt ihr angestellt? Das kann doch kein normaler Kampf gewesen sein. Als Yuji und ich Tojo eben am Dorftor getroffen haben, sah er aus, als wenn er sofort in die Intensivstation gebracht werden müsste. Er war überall verletzt und hat geblutet. Und du siehst auch nicht sehr viel besser aus. Was habt ihr getrieben?“ Abweisend schaute Takeshi daraufhin zur Seite und sagte: „Sorry, Shio. Ich muss schweigen! Das geht nur Tojo und mich etwas an.“ Yuji fing nun an, ganz scheinheilig zu lächeln und sagte enttäuscht: „Oooch, so ein Spielverderber. Vielleicht solltest du den kleinen Takeshi mal wieder mit deinem Scherox vermöbeln, Shiolein!“ Mit erzürnter Stimme sagte Shio daraufhin: „Rrhh, sei endlich mal ruhig, du Knalltüte! Okay, Takeshi, wenn du nicht drüber sprechen willst, dann ist das deine Sache. So fertig wie du und Moorabbel seid, kann ich euch unmöglich herausfordern. Also muss unser Kampf noch warten!“ „Ja, sieht so aus. Aber keine Sorge, Shio! Du wirst deinen Kampf noch kriegen.“, erwiderte Takeshi, woraufhin Shio ein selbstsicheres Lächeln auflegte und sagte: „Hehe, gut zu wissen. Gut...Yuji! Lass uns gehen! Für die Pokémon Force gibt es hier nichts zu tun. Also, Abmarsch! Takeshi, wir sehen uns wieder.“ Yuji: „Alles klärchen, Shioboy. Servus, Leute!“ Und so gingen Shio und Yuji wieder zum Dorftor und verschwanden. Etwas perplex und mit einem gekünstelten Lachen sagte Jeff nun: „Äh, hehehe...Die beiden haben sich nicht verändert. Shio lässt immer noch den Coolen raushängen...“ „Und Yuji ist immer noch die gleiche Knalltüte.“, fügte Kira beschämt hinzu. Der Dorfälteste ging derweil zu Takeshi und fasste ihn an die Schultern, wobei er voller Rührung sagte: „Ich weiß zwar nicht, wer die beiden eben waren, aber das spielt auch keine Rolle. Ihr drei, aber vor allem du, Takeshi...Ich möchte euch meinen oder eher gesagt, „unseren“ tiefen Dank aussprechen. Nur durch deinen Einsatz, deinen Mut und deine Willensstärke konnte Tojo bezwungen werden. Durch deinen triumphalen Sieg gegen den bösen Pharao Tojo konnte der Fluch, der 3000 Jahre lang auf uns und unseren Vorfahren lastete, endlich gebrochen werden. Auch wenn er durch den Kampf zwischen Tojo und Aya entstanden ist...Aya trifft keine Schuld. Er ist und bleibt unser „Meister Aya“, denn er hat die Welt gerettet. Und du trittst mehr und mehr in seine Fußstapfen, Takeshi.“ „Äh...Hahaha! Zu viel der Ehre, Dorfältester.“, erwiderte Takeshi bescheiden, während er sich beschämt am Hinterkopf kratzte. Mittlerweile hörte der Regen auf und die Wolken verzogen sich. Nun erhellte der leuchtende Vollmond den Nachthimmel. Es schien fast so, als hätte die frühere Unruhe des Dorfes, die durch den Fluch verursacht wurde, sich in Frieden umgewandelt, der nun auch Einfluss auf das bisher ebenso schlecht gewesene Wetter nimmt. Der Dorfälteste sagte nun mit einem Lächeln auf den Lippen: „Nicht so bescheiden, Takeshi! Weißt du was? Ich habe mich für etwas entschieden. Wir alle hier im Dorf werden das Denkmal wieder neu erbauen. Die Statue von Aya im Zentrum unseres Dorfes soll uns wieder mit Stolz erfüllen! Wir werden auch wieder eine zweite Person neben ihn in Stein meißeln, die wir ebenfalls unser Leben lang „Meister“ nennen werden.“ „Waahh! Sie planen doch wohl nicht, neben Aya wieder eine neue Statue von Tojo zu errichten, oder?“, fragte Jeff ganz erschrocken, woraufhin der Dorfälteste entschlossen den Kopf schüttelte und erklärte: „Aber nein, wo denkst du hin, Jeff? Die Person, die wir neben Aya in Stein meißeln werden, bist du, Takeshi.“ Takeshi zeigte nun ganz irritiert auf sich selbst und fragte: „Ich? Sie wollen mich in Stein meißeln und somit als Statue verewigen? Wow, was sagt man dazu? Hahaha! Was für eine Ehre. Vielen Dank.“ „Es ist nur das, was du verdienst, „Meister Takeshi“.“, erwiderte der Dorfälteste daraufhin respektvoll, worauf Takeshi antwortete: „Äh, hehehe...Solange ich noch kein Pokémon-Meister bin, ist mir der Titel etwas unangenehm. Nennen Sie mich doch bitte lieber nur in meiner Abwesenheit so!“ „Wie du wünschst, Takeshi.“, gab sich der Dorfälteste einverstanden. Takeshi: „Na ja...Ich bin zwar noch ganz schön fertig, aber es wird dann so langsam Zeit, dass wir unsere Reise fortsetzen.“ Der Dorfälteste nickte nun entschlossen und stimmte zu: „Tut das! Ihr habt uns schon genug geholfen. Wir wollen euch nicht noch länger aufhalten.“ Jeff: „Tja, dann wird’s wohl Zeit zum Abschied. Macht’s gut, ihr alle!“ Kira: „Auf Wiedersehen! Vielleicht sieht man sich mal wieder.“ Takeshi: „Na dann...Lebt wohl, ihr alle! Ich bin sehr froh, dass ich euch helfen konnte.“ Moorabbel: „Mooor! Moorabbel!“ Dorfältester: „Auf Wiedersehen, ihr drei! Viel Glück auf eurer Pokémon-Reise und macht das Beste daraus!“ Und so hatte Takeshi also nach all der langen Zeit endlich sein Versprechen den Dorfbewohnern gegenüber einhalten und sie von dem alten Fluch befreien können. Doch nach all der Spannung und dem nervenaufreibenden Kampf gegen Tojo ist es endlich Zeit, dass wieder etwas Ruhe in das Leben unserer drei Pokémon-Trainer einkehrt. Voller Tatendrang setzen sie nun ihren Weg nach Blütenburg City fort, wo Takeshi seinen Vater Norman zum Arenakampf herausfordern will. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)