Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 21: Pokémon-Meister wider Willen ---------------------------------------- In der letzten Episode hatten unsere Freunde Takeshi und Jeff ziemlichen Ärger. Sie wurden nämlich von einer kleinen Gang gestoppt, dessen Anführer Kevin sie anschließend zu einem Pokémon-Doppelkampf herausforderte. Mit vereinten Kräften konnten Takeshi und Jeff aber Kevin und seine Schwester Sally besiegen. Der Weg nach Graphitport City war frei und unsere beiden Freunde standen nun also in dieser riesigen Handelsstadt. Beeindruckt sagte Takeshi, während er sich neugierig umsah: „Wow, das ist also Graphitport City. Ist ja riesig.“ Jeff erwiderte daraufhin nüchtern: „Ich schlage vor, dass wir besser keine Zeit verlieren sollten. Du kannst ja jetzt die Devon-Waren zu Käpt’n Brigg bringen, während ich ins Pokémon-Center gehe.“ Verblüfft fragte Takeshi „Was willst du denn im Pokémon-Center?“, worauf Jeff erklärte: „Na ja, ich will Remoraid ja nicht abschieben, aber ich möchte meine zwei letzten freien Plätze im Pokémon-Team für seltenere Pokémon aufheben. Daher werde ich es nach Hause zur Zinnoberinsel schicken, damit mein Bruder mit Remoraid trainieren kann.“ Takeshi entgegnete wiederum: „Hm, okay. Aber bevor ich meinen Auftrag erfülle, werde ich mich ein wenig in der Stadt umsehen. Wir treffen uns dann vor dem Pokémon-Center, alles klar?“ Jeff nickte daraufhin fröhlich und reagierte mit einem kurzen „Geht klar. Also bis später.“ Jeff rannte also los in Richtung Pokémon-Center, während Takeshi sich aufmachte, die Stadt zu erkunden. Sofort sprang Takeshi ein riesiger Markt ins Auge, zu dem er sogleich hineilte. Zudem entdeckte er ein Schild, das er sich zunächst durchlas. Während er darauf starrte, sagte er: „Hm, mal sehen, was da steht. ‚Graphitport City Markt: Einzigartige Items, die es nirgendwo sonst gibt!‘ Wow, das klingt super. Ich sollte mich hier ein wenig umsehen.“ Takeshi ging also los und merkte bereits kurz darauf, dass es auf dem Markt nur so von kleinen Geschäften und Ständen wimmelte. Schon nach kurzer Zeit wurde Takeshi plötzlich von einem Verkäufer angesprochen, der fordernd rief: „Hey, Junge!“ Takeshi schaute nun verwundert zur Seite und erwiderte: „Wer? Ich?“ Der Verkäufer antwortete daraufhin: „Ja, genau du. Du siehst wie ein Pokémon-Trainer aus. Ich hätte Spitzenware anzubieten. Wie wäre es mit Protein oder KP-Plus? Dies sind alles Dinge, die deine Pokémon verstärken können.“ Takeshi riss nun seine Augen weit auf und war hellauf begeistert über das, was er da hörte. Neugierig fragte er nach: „Was? Ehrlich? Das ist ja echt stark. Wie viel kostet denn jeweils ein Exemplar und was haben Sie noch im Angebot?“ Sicher darüber, dass Takeshi als Kunde angebissen hatte, sagte der Verkäufer: „Hoho, du scheinst ein interessierter Kunde zu sein, junger Mann. Das gefällt mir. Ich, der sogenannte ‚Statuswerte Guru‘ habe alles, was das Pokémon-Herz begehrt. Ich werde dir verkaufen, was du brauchst, Junge. Ich habe Protein, Eisen, Carbon, Zink, Kalzium und KP-Plus im Angebot. Nur 9800 Pokédollar das Stück. Aber weil du so ein sympathischer Junge bist, biete ich es dir für nur 9000 Pokédollar an. Na, was sagst du?“ „Waaaaas?“, reagierte Takeshi entsetzt, „Selbst 9000 Pokédollar sind viel zu viel für mich. Danke für das Angebot, mein Herr, aber das kann ich mir beim besten Willen nicht leisten.“ Geschockt darüber, in was für hohen Preisregionen sich diese teuren Items bewegten, ging Takeshi weiter und es gab trotzdem noch jede Menge Stände und Angebote zu entdecken. Ein Verkäufer an einem weiteren Stand rief zum Beispiel ganz laut: „Kommt nur her, Poké-Fans! Wenn ihr auf der Suche nach raren Pokémon-Puppen seid, dann seid ihr bei mir genau richtig. Ich habe heute Azurill-, Marill- und Eneco-Puppen im Angebot. Nur 3000 Pokédollar das Stück.“ Takeshi ging den Weg, der durch den Mark führte, freudig entlang und sagte leise vor sich hin: „Oh Mann, hier gefällt es mir. Hier gibt’s alles, was das Herz begehrt. Mama und ich hätten nach Graphitport City ziehen sollen.“ Takeshi schaute sich jeden Stand interessiert an, bis plötzlich einer der Verkäufer lautstark schrie: „Kommen Sie nur her, liebe Leute! Hier kommt ein Spitzenangebot, das Sie reich machen wird. Kaufen Sie für nur 500 Pokédollar ein Karpador und werden Sie stinkreich!“ Interessiert ging Takeshi in die Nähe des Standes. Doch seine Aufmerksamkeit fiel kurz darauf auf einen jungen Mann mit kurzen, lilanen Haaren, der schwarze, lange Handschuhe, eine weiße Hose sowie ein weißes, langärmliges Oberteil trug, auf dem ein großes, rot gefärbtes R stand. Dieser Mann begab sich zu dem Verkäufer und fing an, mit ihm über das Angebot zu sprechen. Takeshi beobachtete das Geschehen mit Skepsis und fragte sich leise: „Hm? Man kann stinkreich werden? Das hört sich aber verdächtig nach Betrug an. Bin mal gespannt, ob der Kerl mit dieser komischen Kleidung auf das Angebot hereinfällt.“ Takeshi belauschte nun das Gespräch der beiden. „Hey, Sie!“, sagte der Verkäufer enthusiastisch, „Sie sehen so aus, als wären Sie ein fürs Millionär-Dasein geschaffener Mann. Sind Sie daran interessiert?“ Der junge Mann erwiderte daraufhin leichtgläubig: „Und ob. Wie kann ich reich werden? Erklären Sie es mir!“ Der Verkäufer antwortete ganz gelassen: „Es ist ganz einfach. Hier in diesem Aquarium sehen Sie ein Karpador. Und das führt Sie zu unendlichem Reichtum.“ Verwundert darüber erwiderte der Mann mit den lilanen Haaren: „Wie soll denn das durch ein einziges Karpador gehen?“ Der Verkäufer erläuterte daraufhin, als sei es das leichteste Prinzip der Welt: „Ganz einfach. Ein Karpador könnten Sie für 10 Pokédollar verkaufen. Natürlich sind 10 Pokédollar nichts Besonderes. Allerdings ist ein Karpador eine wahre Goldgrube. Es legt pro Jahr 1000 Eier und wenn Sie 1000 Karpador für jeweils 10 Pokédollar verkaufen würden, wären das schon 10.000 Pokédollar. Und wenn diese 1000 Karpador auch noch mal jeweils 1000 Eier legen, wären das eine Million Karpador. Und eine Million Karpador würden ihnen dann 10 Millionen Pokédollar einbringen. Na, ist das was? Und was sind schon diese läppischen 500 Pokédollar für dieses Karpador hier, wenn Sie bald reich sind? Wie sieht’s aus? Sind wir im Geschäft?“ Total leichtgläubig und daher auch völlig enthusiastisch schrie der junge Mann: „Wow, ich werde stinkreich und die Sache hat keinen Haken. Hahaha! Ich hätte nie gedacht, dass es so leicht ist, Millionär zu werden. Fragt sich nur, ob ich genug Geld dabei habe. Hm, mal sehen...Oh nein, ich habe nur 300 Pokédollar dabei. Und davon gehören mir doch nur 100, schließlich haben Jessie und Mauzi auch jeweils einen Anteil von 100 Pokédollar.“ Der Verkäufer gab sich nun spendabel und sagte: „Kein Problem, junger Mann. Ich verkaufe Ihnen das Karpador auch für 300 Pokédollar. Ist das ein Angebot?“ Der junge Mann wirkte dadurch sichtlich erleichtert und antwortete fröhlich: „Wirklich? Toll, dann sind wir im Geschäft. Hier, die 300 Pokédollar.“ Der Mann übergab dem Verkäufer also die 300 Pokédollar, woraufhin der Verkäufer dem Mann das Karpador in die Hand drückte und zufrieden sagte: „Das war ein gutes Geschäft, mein Herr.“ Takeshi, der das ganze Gespräch belauscht hatte, hielt sich nun vor Scham die rechte Hand vors Gesicht und sagte beschämt: „Oh Mann, ist der Kerl blöd. Ein Karpador legt doch niemals 1000 Eier im Jahr.“ Unterdessen sagte der junge Mann voller Zuversicht: „Ja, mein Karpador. Zusammen werden wir reich. Hahaha! Halt! Moment mal! Diese Situation kommt mir so bekannt vor. Habe ich das nicht schon in Kanto und Johto erlebt? Da war doch auch ein Kerl, der mir ein Karpador angedreht hat. Und als ich das erste Mal auf diesen Trick reingefallen bin, wurde das Karpador zu Garados und hat nicht mal auf mich gehört. Und Eier hat es auch nicht gelegt. Moment...Jetzt erkenne ich Sie. Sie sind der Kerl, der mir damals bei irgendwelchen Events ein Karpador angedreht hat. Mir reicht’s langsam. Geben Sie mir mein Geld zurück, Sie Betrüger!“ Der Verkäufer packte daraufhin in Windeseile seine Sachen ein und rief noch „Tschüüüss! War mir eine Freude, mit Ihnen Geschäfte zu machen.“, woraufhin er sich schnurstracks aus dem Staub machte. Völlig empört über dieses halsabschneiderische Verhalten rief der junge Mann ihm hinterher: „Hey! Mein Geld! Ich will es zurückhaben. Bleiben Sie stehen, Sie Betrüger! Was soll ich denn mit diesem blöden Karpador? Jessie, Mauzi, wo seid ihr? Dieser Karpador-Betrüger hat mich wieder übers Ohr gehauen.“ Aus der großen Menschenmenge kamen plötzlich eine junge Frau mit langen, roten Haaren, die fast dieselben Klamotten wie der junge Mann anhatte, und ein Mauzi auf den Mann zugerannt. Die Frau rief nun zornig: „Was brüllst du hier so rum, James? Nimm lieber die Beine in die Hand und renn weg! Dieses Botogel vom Boss ist wieder hier, um Geld einzutreiben. Wir sollen - wie immer - unsere Schulden begleichen!“ Das Mauzi, das seltsamerweise in der Lage war, zu sprechen, fügte daraufhin hinzu: „Und außerdem haben die Knirpse vor kurzem Graphitport City verlassen. Wir müssen sie schnappen, um endlich Pikachu zu kriegen!“ Der junge Mann nickte nun entschlossen und erwiderte: „Okay, dann lasst uns verschwinden!“ Der Mann, die Frau und das Mauzi rannten nun, so schnell sie nur konnten, weg, während sie zeitgleich riefen: „Team Rocket macht mal wieder ´nen Abgang.“ Kurze Zeit später flatterte auf einmal ein Botogel über den Markt, das die drei zu verfolgen schien. Wild schrie es nun umher: „Boto! Boto! Botogel!“ Takeshi, der dies alles noch mitangesehen hatte, schaute derweil völlig verdutzt drein und sagte irritiert: „Oh Mann, was für ein komischer Haufen. Und warum konnte dieses Mauzi sprechen? Merkwürdig...wirklich sehr merkwürdig.“ Während Takeshi also einige unterhaltsame Situationen auf dem Pokémon-Markt erlebte, befand sich Jeff indessen im Pokémon-Center. Er saß an einem der Bildtelefone und hatte den Transfer seines Remoraid und das Gespräch mit seinem kleinen Bruder gerade abgeschlossen. „Okay, dann viel Spaß mit Remoraid. Bis dann, kleiner Bruder.“, sagte Jeff fröhlich, worauf sein kleiner Bruder im Bild ihm zuwinkte und erwiderte: „Ciao, Jeff, und viel Spaß noch auf deiner Pokémon-Reise.“ Jeff legte nun den Hörer auf und sagte dann mit etwas erleichtert klingendem Ton: „So, das wäre erledigt. Schwester Joy, sind meine Pokémon schon fit?“ Schwester Joy, die an der Rezeption stand, sagte daraufhin etwas enttäuscht: „Tut mir leid, ich konnte mich leider noch nicht um deine Pokémon kümmern. Wir haben gerade eine Menge zu tun.“ Jeff gab sich daraufhin etwas enttäuscht: „Hm, verstehe...Na super. Dann hänge ich hier wohl noch ´ne Weile fest.“ Jeff begab sich nun zur Rezeption. Als er zufällig nach oben sah, entdeckte er einen riesigen Fernsehbildschirm oberhalb der Rezeption, der eingeschaltet war. Unwissend, was er mit der Wartezeit anfangen sollte, sagte er gelangweilt: „Hm, vielleicht sollte ich ein bisschen fernsehen. Immer noch besser als nichts zu tun.“ Jeff schaute also zum Fernseher und sah gerade noch das Ende einer Sendung. Doch dann schaltete das Programm zu den Nachrichten um. Ein Nachrichtensprecher war zu sehen und hinter ihm war ein eingeblendetes Bild von Graphitport Citys Zentrum. Jeff fiel dies sofort auf, daher fragte er verwundert: „Nanu? Ist das nicht Graphitport City?“ Der Nachrichtensprecher begann derweil mit seiner Berichterstattung: „Guten Tag, liebe Zuschauer und Zuschauerinnen. Hier kommen die aktuellen Pokémon-Nachrichten. Ein großes und sehr seltenes Ereignis findet soeben in Graphitport City statt. Kenta Yamamoto, ja, Sie haben richtig gehört...Kenta Yamamoto, das ungeschlagene, 13-jährige Wunderkind und zugleich Senkrechtstarter im Pokémon-Geschäft und natürlich der amtierende Pokémon-Meister der Johto-Region wurde in Graphitport City gesehen. Wir berichten live vor Ort und hoffen, ihm bald zu begegnen, um ihn interviewen zu können. Einigen Augenzeugen zufolge soll er von einer riesigen Fangemeinde quer durch die ganze Stadt verfolgt werden. Nachdem unser kleiner Pokémon-Meister damals mehrere Interviews nach seinem Sieg in der Johto-Liga gegeben hat, scheint er nun ein wenig kamerascheu geworden zu sein. Wir halten Sie aber auf dem Laufenden und berichten, sobald wir die Gelegenheit erhalten, mit unserem Pokémon-Meister aus Johto zu sprechen. Bleiben Sie dran!“ Jeff stand nun völlig entgeistert auf und schlug die Hände auf die Theke, während er laut aufschrie: „Waaas? Kenta Yamamoto hier? In Graphitport City? Und ich kann nicht raus, weil meine Pokémon noch nicht fit sind. So ein Mist, so was kann ja auch nur mir passieren. Scheiße...Aber wer weiß? Vielleicht gelingt es ja Takeshi, sich ein Autogramm von ihm zu besorgen.“ Währenddessen ging Takeshi freudig durch die Stadt und erblickte ein Schild, welches er sich gleich durchlas: „Hm... ‚Graphitport City! Der Hafen, an dem sich Menschen und Pokémon begegnen!‘ Tja, diese Stadtbeschreibungsschilder treffen den Nagel immer wieder auf den Kopf.“ Nun kam Takeshi zu einem sehr großen Platz, auf dem nur wenige Leute entlanggingen. Für einen Augenblick blieb er stehen und schaute sich begeistert um. Dann schloss er seine Augen, atmete einmal tief, aber entspannt, ein und ließ die schöne Atmosphäre dieser großen Handelsstadt auf sich wirkten. Gelassen sagte er nun: „Kein Zweifel. Diese Stadt ist echt wunderschön. Ich verlasse diese Stadt nur ungern. Ein wenig könnten wir hier ruhig noch bleiben, obwohl es hier leider keine Arena gibt.“ Während Takeshi das Stadtklima sichtlich und voller Entspannung genoss, ertönte plötzlich eine ganz laute, panisch klingende Stimme: „Ahhhhhhhhhh! Hiiiiilfeeeee!“ Verwundert schreckte Takeshi auf und sagte: „Hä? Wer schreit denn da?“ Takeshi drehte sich um und erblickte einen Jungen, der panisch angelaufen kam. Er hatte schwarze Haare, trug ein orange-schwarz gefärbtes Käppi, ein rot-weißes Oberteil, eine kurze, orange-schwarz gefärbte Hose und Turnschuhe. Der Junge sprintete geradewegs auf Takeshi zu und ehe sich Takeshi versah, rannte der Junge ihn um, wodurch beide zu Boden fielen. Schmerzerfüllt fasste sich Takeshi an seinen Hintern, während er etwas genervt sagte: „Ahhh! Aua, pass doch auf!“ Der Junge erwiderte daraufhin: „Aua, Mann, tut mein Kopf weh. Das tut mir leid, ich habe nicht aufgepasst. Ich hatte nicht vor, dich umzurennen.“ Takeshi, mittlerweile nicht mehr böse, antwortete darauf: „Ist schon in Ordnung, ich hätte auch besser aufpassen sollen! Äh?“ Beim näheren Hinsehen erkannte Takeshi plötzlich den Jungen. Es war Kenta Yamamoto, einer der Menschen, die zurzeit die populärsten in den Medien waren. Verdutzt zeigte Takeshi mit dem Finger auf Kenta und schrie: „Uuaahh! Du, du, du, du, das, das, das kann doch nicht sein. Du bist doch Kenta Yamamoto, der Pokémon-Meister aus Johto.“ Kenta sagte daraufhin etwas verlegen: „Ja, du hast recht. Sag das aber nicht zu laut! Eine riesige Fangemeinde hetzt mich quer durch die Stadt. Ich habe zwar endlich meinen Traum, Pokémon-Meister zu werden, wahr gemacht, aber ich mag diesen Trubel um meine Person nicht. Ein Interview vor oder nach einem großen Turnier zu geben ist ja okay, aber ich mag diesen Menschenauflauf nicht.“ Takeshi, der überglücklich war, einer so bekannten Person über den Weg zu laufen, sagte nun enthusiastisch: „Hey, Kenta! Kennst du mich vielleicht noch? Ich bin Takeshi Rudo. Du und ich, wir haben beide in Neuborkia gelebt, bis du losgezogen bist.“ Kenta sah sich Takeshi daraufhin genauer an und sagte dann: „Stimmt, ich erkenne dich. Wir haben uns aber nur flüchtig gekannt, wenn ich mich recht erinnere.“ Takeshi zeigte nun voller Stolz das Victory-Zeichen gen Himmel und sagte: „Yes! Wow, ich kenne den Pokémon-Meister aus Johto persönlich und er mich auch. Damit kann ich mächtig angeben. Ach, übrigens: Kann ich ein Autogramm haben?“ Kenta stand nun panisch auf und schrie: „Wuuaahh! Ich wusste es doch. Du bist auch nur einer dieser irren Fans. Ich sollte meine Zeit nicht mit dir verschwenden.“ Kenta wollte gerade losrennen, um zu entkommen, als Takeshi aufstand und ihn energisch am Arm packte. „Hey! Komm mal wieder runter, Kenta!“, forderte er, „Ich bin kein irrer Fan. Wenn du nur ungern im Mittelpunkt stehst, dann respektiere ich das. Du musst mir kein Autogramm geben.“ Erleichtert erwiderte Kenta daraufhin: „Echt? Danke, Takeshi. Ich dachte schon, ich müsste selbst vor dir wegrennen.“ Takeshi schüttelte nun entschlossen den Kopf und sagte: „Ach Quatsch. Das musst du sicherlich nicht...Ähhh?“ „Was ist denn?“, fragte Kenta irritiert, worauf Takeshi verdutzt erwiderte: „Was ist das für eine riesige Staubwolke da hinten?“ Zögernd fragte Kenta daraufhin: „Stau...Staubwolke? Wie jetzt?“ Kenta drehte sich um und erblickte die riesige Staubwolke. Diese wurde aber nur durch das Rennen einer riesigen Menschenmenge ausgelöst. Panisch schrie Kenta nun auf: „Ahhh! Das sind meine Fans. Dieser Haufen jagt mich schon den ganzen Tag. Ich muss von hier weg!“ Takeshi schien nun einen Moment lang zu überlegen, sagte dann aber mit entschlossenem Ton: „Hehe...Ich hab mich entschieden. Keine Sorge! Ich werde dir helfen, Kenta.“ „Wirklich? Vielen Dank, Takeshi.“, zeigte sich Kenta etwas erleichtert, „Aber was kannst du denn gegen die ausrichten? Ich habe schon versucht, sie mit nicht allzu starken Pokémon-Attacken aufzuhalten, aber die lassen nicht locker.“ „Keine Sorge! Ich mach das schon.“, entgegnete Takeshi jedoch vor Selbstbewusstsein strotzend. Mittlerweile war die Menschenmenge, die überwiegend aus kreischenden Mädchen bestand, angekommen und wollte sich auf Kenta stürzen. Die Fans jubelten und schrien hysterisch: „Jaaaaa! Kenta, Kenta, du bist unser Mann. Du bist die Nummer 1 für jedermann.“ Takeshi stellte sich plötzlich schützend vor Kenta und zückte einen Pokéball, woraufhin er energisch schrie: „Schwalbini, looos!“ Takeshi warf den Pokéball und sein Schwalbini kam heraus, welches fröhlich „Schwalbi! Schwalbini!“ rief. Kenta fragte daraufhin verwundert: „Ein Schwalbini? Was will er denn damit?“ „Schwalbini, setz die Wirbelwind-Attacke ein! Los!“, befahl Takeshi schließlich, woraufhin Schwalbini energiegeladen rief: „Schwalbi! Schwalbi! Schwalbini!“ Schwalbini schlug auf Takeshis Befehl hin hart mit seinen Flügeln, bis plötzlich eine kleine Windhose erzeugt wurde. Diese wirbelte die Leute quer durch die Luft. „Sehr gut, Schwalbini. Ich wusste, dass ich mich auf dich verlassen kann, mein Freund. Okay, Kenta! Lass uns abhauen! Der Wirbelwind hält nicht ewig.“, sagte Takeshi nun zufrieden, worauf Kenta erwiderte: „Okay. Danke, Takeshi.“ Takeshi, Hydropi und Kenta rannten nun in eine schmale Gasse und Schwalbini folgte ihnen fliegend. Während sie wegrannten, redeten die beiden miteinander. „Wusste gar nicht, dass du auch ein Pokémon-Trainer bist, Takeshi.“, gab Kenta zu, „Als ich dich damals manchmal in Neuborkia gesehen habe, hätte ich nie gedacht, dass du auch Pokémon-Trainer werden würdest.“ Takeshi entgegnete darauf: „Tja, das war schon immer mein größter Traum. Und sieh mal!“ Mitten im Rennen holte Takeshi seine kleine Ordenschatulle heraus, indem seine zwei Orden waren. Kenta sagte daraufhin beeindruckt: „Oh, zwei offizielle Orden der Hoenn-Liga.“ Takeshi erwiderte daraufhin optimistisch: „Genau, es werden aber noch mehr folgen. Da bin ich mir ganz sicher.“ Als die beiden aus der Gasse heraus waren, hielten sie an, stützten sich mit ihren Händen auf den Knien ab und atmeten erschöpft ein und aus. „Und sobald ich alle Orden zusammen habe, trete ich in deine Fußstapfen. Darauf wette ich.“, stellte Takeshi selbstsicher klar, worauf Kenta erwiderte: „Es freut mich, Leuten wie dir ein Vorbild zu sein. Immer noch besser als Liebling der Nation zu sein. Kaum war ich aus Johto raus, fing der ganze Trubel auch in Hoenn an. Mit meinem Sieg in der Johto-Liga habe ich mir wohl zu viele Fans gemacht. So was geschieht natürlich unbewusst, da man ja einfach nur vorhat, in der Liga zu gewinnen.“ Takeshi schlug nun - sicher darüber, dass seine Idee gut sei - vor: „Wie wär’s denn, wenn du dir ein neues Outfit zulegst? Dann würde man dich vielleicht schwerer erkennen.“ Kenta schüttelte daraufhin jedoch entschlossen den Kopf und bemerkte: „Vergiss es! Mein Outfit sieht super cool aus. Ich hab es seit Beginn meiner Reise und ich glaube, dass es mir einfach Glück bringt. Fast alle guten Trainer haben ein cool aussehendes Outfit. Sieh dich an! Was du anhast, ist sicher Trainer-Mode in Hoenn.“ Takeshi kratzte sich nun etwas verlegen an der rechten Wange und gestand: „Na ja, recht hast du schon. Es gibt viele Trainer hier, die ein ähnliches Outfit haben.“ Kenta, der sich bestätigt fühlte, sagte darauf: „Ha! Da siehst du’s. Und in Kanto und Johto ist es typisch bei vielen Trainern, ein cooles Käppi und andere coole Klamotten zu tragen. Besonders das Käppi ist ein Markenzeichen für einen echten Trainer. Na ja, wenn man es mal recht bedenkt, so oft habe ich es nicht mit Fans zu tun. Auf meinen Reisen durch alle möglichen Gegenden, wie Wiesen, Felder oder Berggebiete, begegne ich niemals Fans. Ich mache immer nur neue Bekanntschaften mit Leuten, die mich nicht kennen. Das ist der wahre Spaß am Reisen. Nur wenn ich in neue Städte komme, muss ich aufpassen, da kennen mich die Menschen schon eher.“ „Ja, stimmt. Da ist was dran.“, gab Takeshi verständnisvoll zurück. Obwohl sich Takeshi und Kenta mittlerweile sicher fühlten, ertönten plötzlich viele Stimmen, die wild durcheinander riefen. Es fielen Sätze wie zum Beispiel „Hey! Da ist er.“ oder „Los! Schnappt ihn euch! Kenta darf nicht entkommen, solange er uns keine Autogramme gegeben hat.“ Kenta horchte nun erschrocken auf und sagte dann: „Oh nein, da sind sie wieder. Ich mache diesen Leuten ja keine Vorwürfe, dass sie mich mögen, aber außerhalb von Turnieren stehe ich nicht so gern im Mittelpunkt. Die sollen wiederkommen, wenn ich in der Hoenn-Liga kämpfe.“ Takeshi hatte diesen Satz mit Verwunderung aufgenommen und dachte sich: „Hm? Habe ich das richtig gehört? Er will auch in der Hoenn-Liga antreten?“ Kenta, der mittlerweile einen für ihn eher untypischen, Zorn ausstrahlenden Blick hatte, sagte nun energisch: „Es reicht jetzt. Das Maß ist voll. Ich muss dem ein Ende setzen und dann schnellstens die Stadt verlassen. In einer riesigen Handelsstadt wie Graphitport City kann ich mich nicht lange blicken lassen. Also los! Lug...Ach nein, lieber nicht. Das könnte Probleme mit sich bringen.“ Takeshi, der neugierig geworden war, fragte nun: „Wie war das? Sprich dich aus, Kenta! Welches Pokémon wolltest du wählen, hm?“ Kenta wirkte daraufhin ziemlich verunsichert, als hätte er aus Versehen ein Geheimnis, das es zu hüten galt, preisgegeben, und sagte in zögerlichem Ton: „Äh, hehehe...Keines, ich überlege noch, welches ich einsetzen soll.“ Takeshi wirkte daraufhin sehr schockiert und dachte sich: „Oh nein, welcher Pokémon-Name fängt schon mit den Buchstaben L, U und G an? Ich hoffe, dass er sich versprochen hat. Denn wenn der Name dieses Pokémon wirklich mit L, U und G anfängt, dann kann es sich doch nur um das legendäre Lugia handeln, oder? Und selbst wenn Kenta Pokémon-Meister und unglaublich gut ist, es dürfte fast unmöglich sein, ein legendäres Pokémon zu fangen. Er hat bestimmt kein Lugia. Vermutlich wollte er nur Lahmus sagen und hat sich versprochen oder was auch immer. So einen Fang traue ich nicht mal ihm zu.“ Kenta sagte nun verbissen „Rrrhhh, uns muss was einfallen, Takeshi! Hm...Jaaa, ich hab’s. Impergator, los!“ und warf einen Pokéball, aus dem ein kräftiges Impergator kam, welches kampfeslustig schrie: „Iiimpeeergaaatooor!“ Bei Impergator handelte es sich um ein großes, zweibeiniges, krokodilähnliches Pokémon. Mit Ausnahme eines beigen V-Musters auf seinem Bauch und dem kompletten Unterkiefer war der restliche Körper hellblauer Farbe. Es verfügte über ein großes, langes Maul mit einigen sehr spitzen Zähnen sowie über einen langen Schwanz. Die Stacheln auf seinem Kopf, Rücken und Schwanz waren in rot gefärbt. „Hahaha! So gefällst du mir, Impergator. Du siehst gut aus heute.“, zeigte sich Kenta über Impergators gute Verfassung erfreut. „Uuaahh! Woher hast du denn ein Impergator?“, fragte Takeshi nun ziemlich eingeschüchtert, worauf Kenta erwiderte: „Das ist ganz einfach. Mein Starter-Pokémon war damals ein Feurigel, aber ich wollte unbedingt mindestens noch eines der anderen Starter-Pokémon haben. Und dann ist mir eines Tages dieses Karnimani über den Weg gelaufen, das ich gefangen, trainiert und zu einem Tyracroc und anschließend zu einem Impergator weiterentwickelt habe.“ Takeshi war sehr beeindruckt von diesem imposanten Pokémon und sagte mit erstauntem Ton: „Wow, echt der Hammer. Pokédex, gib mir eine Analyse!“ Takeshi zückte umgehend seinen Pokédex, der ihm folgende Informationen zu Impergator gab: „Impergator, Grossmaul. Wenn es mit seinem kräftigen Kiefer zubeißt, schüttelt es seinen Kopf und reißt seine Opfer in Stücke.“ Kenta schrie derweil mit energischem Ton „Okay, Impergator, setz deine Hydropumpe ein, so stark du kannst! Du musst den gesamten Platz überfluten, damit die Leute weggespült werden! Looos!“, woraufhin Impergator lautstark „Gaaaaatooooor!“ rief. Es öffnete anschließend sein riesiges Maul bis zum Anschlag und feuerte einen unglaublich riesigen Wasserstrahl ab. Es kam so viel Wasser aus seinem Mund herausgeschossen, dass innerhalb kürzester Zeit jeder schon mit den Füßen unter Wasser war, wodurch Kentas Fans langsamer vorankamen. „Hey! Warum hast du nichts von deinem Plan gesagt, Kenta? Dabei kann ich dir zur Hand gehen. Hydropi, Aquaknarre!“, befahl Takeshi derweil, woraufhin Hydropi energiegeladen schrie: „Hyyyyy!“ Auch Hydropi feuerte nun aus seinem Mund einen Wasserstrahl ab. Der Platz wurde somit nach und nach immer mehr unter Wasser gesetzt. Doch Kentas Fans bahnten sich langsam den Weg durch das Wasser, das allen schon bis zu den Knien stand. „Mist, so wird das nichts. Wir bräuchten eine Welle, um die Leute von uns fernzuhalten.“, stellte Kenta derweil fest, worauf Takeshi keck grinsend erwiderte: „Du willst eine Welle? Dann kriegst du eine Welle, Kenta. Pudox, looos!“ Takeshi warf nun einen Pokéball nach vorne und sein Pudox kam heraus, welches fröhlich rief: „Pudox, Pu!“ Takeshi befahl seinen Pokémon daraufhin fordernd: „Pudox, Schwalbini, schlagt beide mit euren Flügeln, so stark ihr könnt, damit sich das stille Wasser zu einer Welle aufrichtet!“ Die beiden geflügelten Pokémon setzten umgehend um, was Takeshi ihnen befohlen hatte und begannen kräftig damit, mit ihren Flügeln zu schlagen. Langsam kam dadurch immer mehr Wind auf. Das stille Wasser wurde zunehmend unruhiger, bis sich bereits kleine Wellen aufzurichten begannen. Hellauf begeistert rief Takeshi daraufhin: „Jaaa! Das macht ihr sehr gut, ihr beiden. Klasse. Und jetzt noch mal mit voller Kraft, los!“ Schwalbini und Pudox gaben alles, bis sich das Wasser schließlich zu einer riesigen Welle auftürmte. Die Fans schrien infolgedessen panisch und einer von ihnen rief dabei: „Oh nein. Was ist das? Ist das ein Tsunami?“ „Okay, das hätten wir.“, gab sich Takeshi zufrieden, indes Kenta seinen Kumpanen lobte: „Ha! Das war klasse, Takeshi. Danke, deine Pokémon haben’s echt drauf.“ „Mag sein, aber ich mache mir Sorgen um die Leute. Diese riesige Welle könnte gefährlich werden.“, fragte sich Takeshi jedoch allmählich, ob sein Einsatz nicht zu viel des Guten war. Kenta wusste ihn jedoch zu beruhigen: „Mach dir keine Sorgen! Ich habe meine vielen Fans schon immer mit Hilfe meiner Pokémon von mir ferngehalten und ich kann dir versichern, sie mussten schon viel Schlimmeres ertragen. Die sind hart im Nehmen. So eine Welle hält die nur für kurze Zeit auf. Glaub mir! Außerdem nehmen sie es mir komischerweise nie übel. Okay, lass uns jetzt lieber verschwinden, bevor sie uns wieder einholen!“ „Okay, Pudox, komm zurück!“, sagte Takeshi daraufhin und holte Pudox in den Pokéball zurück, woraufhin Kenta rief: „Zurück, Impergator!“ Kenta holte sein Impergator schließlich ebenfalls in den Pokéball zurück. Anschließend rannten Takeshi und Kenta in eine weitere kleine Gasse und Hydropi und Schwalbini folgten ihnen, während die Fangemeinde von der Welle erfasst und durch mehrere Gassen verteilt zurückgeschwemmt wurde. Takeshi und Kenta rannten und rannten. Es kam ihnen wie eine Ewigkeit vor. Doch nach 20 Minuten hielten die beiden schlussendlich an und mussten erst einmal durchatmen. „Scheiße, ich kann nicht mehr.“, fluchte Takeshi, „Wie groß ist denn Graphitport City? Du musst schnellstens aus der Stadt!“ „Du hast recht. Puh…“, schnaufte Kenta, „Oh Mann, manchmal hasse ich es, den Titel des Pokémon-Meisters zu tragen. Er bringt echt einige Unannehmlichkeiten mit sich. Aber irgendwie finde ich es trotzdem cool, wenn alle Leute einen lieben. Das hat sowohl seine guten als auch schlechten Seiten.“ „Stimmt. Aber wir sollten jetzt besser weiterrennen, bevor uns deine Fans wieder einholen.“, schlug Takeshi vor. Kenta erwiderte daraufhin mit einer gewissen Sicherheit: „Keine Sorge! Wir haben so viele verschiedene Gassen als Weg benutzt, da können die uns gar nicht mehr wiederfinden. Die Welle hat uns einen enormen Zeitvorsprung verschafft. Und jetzt müssen wir nur noch sehen, wie weit es noch bis zum Ende der Stadt ist.“ Kenta schaute nun auf ein kleines Gerät, das an seinem Ärmel befestigt war. Anschließend drückte er daran einige Knöpfe und sagte: „Hm...Hey! Es sind nur noch ca. 1000 Meter und dann sind wir raus aus der Stadt. Wir haben es fast geschafft.“ Während sich Kenta freute, schaute Takeshi verblüfft auf das kleine Gerät und fragte neugierig: „Äh...Sag mal! Was ist denn das? Ist das ein PokéNav?“ Kenta erklärte daraufhin: „Nein, leider falsch geraten. Das ist ein PokéCom, mit so einem Ding sind viele Trainer aus Johto ausgestattet.“ Takeshi holte nun seinen PokéNav hervor und stellte fest: „Hm, und die Trainer hier in Hoenn scheinen wohl PokéNavs zu benutzen, wobei man bedenken muss, dass das noch brandneu auf dem Markt ist.“ Kenta schaute nun zuversichtlich in Richtung der Stadtgrenze und meinte: „Na gut, dann lass uns mal die letzten Meter gehen und dann kann ich die Stadt verlassen...Hä?“ Urplötzlich ertönte das laute Geräusch eines Hubschraubers. Als Takeshi und Kenta daher verwundert nach oben in die Luft schauten, entdeckten sie einen Helikopter, auf dem das Zeichen des Fernsehsenders PN zu sehen war. Kenta schrie nun panisch: „Uuaahh! Oh nein, das ist das PN-Team.“ Takeshi fragte daraufhin irritiert: „PN? Wer ist das?“ Kenta erklärte nun: „PN ist ein berühmter Fernsehsender und diese Abkürzung PN steht für Pokémon-Nachrichten. Das ist ein Sender, der nur Nachrichten und Sendungen über alles zeigt, was mit Pokémon zu tun hat.“ Aus dem Helikopter lehnten sich nun ein Nachrichtensprecher und ein Kameramann heraus. Während der Kameramann von weit oben aus Takeshi und Kenta filmte, kommentierte der Nachrichtensprecher das Geschehen. Währenddessen sah Jeff alles im Pokémon-Center mit an. Immer noch lief der Fernseher und Jeff hatte seine Pokémon immer noch nicht zurückbekommen. Doch dann schalteten die Bilder im Fernsehen auf die Szene um, die gerade der Kameramann bei Takeshi und Kenta filmte. Der Nachrichtensprecher sagte dabei lautstark: „Und hier sind wieder die Pokémon-Nachrichten. Wie Sie sehen, liebe Zuschauer, haben wir Kenta Yamamoto, den Pokémon-Meister aus Johto, ausfindig machen können. Ich hoffe nun, ihn interviewen zu können. Entkommen kann er nun nicht mehr, nachdem er schon den ganzen Tag lang seiner großen Fangemeinde entkommen war. Mal sehen, was unser kleiner Pokémon-Meister zu allem zu sagen hat. Wir wollen schließlich in Erfahrung bringen, was er nun in Hoenn vorhat. Will er an der Hoenn-Liga teilnehmen, um auch hier Pokémon-Meister zu werden? Was treibt ihn an, auch unsere schöne Hoenn-Region zu durchstreifen?“ Just in diesem Moment zoomte der Kameramann näher an Takeshi und Kenta heran, sodass Jeff Takeshi erkannte und überrascht aufschrie: „Was geht denn da vor? Was hat Takeshi mit Kenta zu schaffen? So was gibt’s doch einfach nicht. Vorhin schwärmte ich noch von einem Treffen mit Kenta Yamamoto und hoffte insgeheim, dass Takeshi ihm ein Autogramm abjagen kann, was aber so gut wie unmöglich ist, und jetzt hängt er da wirklich mit Kenta rum. Hm, Hydropi und Schwalbini sind auch zu sehen. Kein Zweifel, das ist Takeshi. Rrhh, dieser Glückspilz...“ Währenddessen wieder am Ort des Geschehens: „Rrrhhh, verdammt.“, zischte Kenta verbissen, „Komm, Takeshi! Die letzten Meter schaffen wir auch noch, ohne dass die uns erwischen. Los!“ Takeshi sagte daraufhin jedoch gereizt: „Vergiss es! Die Kerle haben ´ne Lektion verdient. Die sollten lernen, sich nicht so sehr in die Privatsphäre solch prominenter Leute wie dir einzumischen, besonders weil du selbst noch ein Kind bist. Jeder braucht mal seinen Freiraum und ich glaube, dass die Pokémon-Nachrichten ihre Kompetenzen als Fernsehsender weit überschreiten. Jetzt müssen wir denen mal ´ne Lektion erteilen! Schwalbini, Wirbelwind-Attacke!“ „Schwalbini! Biniiiii!“, schrie Schwalbini nun lautstark auf und schlug hart mit seinen Flügeln, bis dadurch ein mittelgroßer Wirbelsturm erzeugt wurde. Sofort wurde der Helikopter in den Wirbelwind hineingesogen und wild umhergeschleudert. Der Nachrichtensprecher und der Kameramann hatten es schwer, sich am geöffneten Helikopter festzuhalten. Daher schrie der Nachrichtensprecher panisch: „Uuaahh! Da will wohl jemand nicht, dass wir Kenta Yamamoto interviewen. Anscheinend hat sich die zweite Person neben Kenta eingemischt und uns mit einem Pokémon angegriffen. Aber keine Sorge, liebe Zuschauer, auch gefährliche Situationen gehören zum Leben eines Reporters. Wir halten Sie weiterhin live auf dem Laufenden und versuchen, alles zu erreichen, was möglich ist.“ „Ha! Du hast recht, Takeshi.“, sagte Kenta derweil selbstbewusst lächelnd, „Ich sollte mir die Typen mal vom Hals halten. Die haben wirklich ´ne Lektion verdient. Tornupto, du bist an der Reihe!“ Kenta warf nun energisch einen Pokéball, aus dem ein mächtiges Tornupto kam, welches lautstark brüllte: „Tor, Tornupto! Nupto!“ Bei Tornupto handelte es sich um ein großes, zweibeiniges Pokémon, das dunkelblau, beige, rot und gelb gefärbt war. Die Ohren, der komplette Rücken sowie der Hinterkopf und der obere Teil des Kopfes waren dunkelblau gefärbt. Diese Farbgebung endete oberhalb der Nasenlöcher. Der restliche Teil des Gesichtes, unter anderem Arme, Beine, Bauch- und Brustbereich sowie Unterleib waren beige gefärbt. Die Flecken auf seinem Nacken waren rot und aus ihnen loderten rot-gelbe Flammen. Der Körper von Tornupto war von länglicher Gestalt, wurde jedoch zu den Füßen hin breiter. Der Kopf, auf dem zwei spitz zulaufende Ohren zu finden waren, war ebenso von länglicher Form und lief zur Schnauze hin spitz zu. Die Augen waren eher schmal und die Nasenlöcher ebenfalls klein. Im Gegensatz dazu besaß Tornupto ein sehr großes Maul, welches mit vier spitzen Zähnen ausgestattet war. Takeshi wirkte sichtlich beeindruckt und sagte: „Wow, ein Tornupto. Langsam wundert es mich nicht mehr, dass du Pokémon-Meister geworden bist, bei solch starken Pokémon. Pokédex-Analyse!“ Takeshi zückte erneut den Pokédex, der ihm folgende Informationen zu diesem Pokémon lieferte: „Tornupto, Vulkan. Wenn sein Zorn den Zenit übersteigt, wird es so heiß, dass alles, was es berührt, in Flammen aufgeht.“ „Es wird Zeit, dem ein Ende zu setzen. Tornupto, Flammenwurf!“, befahl Kenta nun entschlossen, woraufhin Tornupto energiegeladen schrie: „Nuuuuuptooooo!“ Tornupto öffnete nun sein Maul und feuerte daraus eine gigantische Flammenwelle ab. Die riesige Feuerwalze flog genau auf den Helikopter zu und berührte ihn nur kurz, was für eine sofortige Explosion des Helikopters sorgte. Die Trümmer flogen weit weg und auch der Nachrichtensprecher und sein Kameramann wurden so weit wegkatapultiert, dass sie als blinkender Stern am Horizont verschwanden. Man hörte jedoch noch ganz laut den Satz des Nachrichtensprechers, während er durch die Luft flog: „Das hätte die Story des Jahres werden können...“ Kenta holte nun sein Tornupto und Takeshi sein Schwalbini zurück. Anschließend gingen sie bis an das Ende der Stadt. Erschöpft verschnauften sie erst mal eine Weile, bis sie plötzlich zeitgleich zu lachen begannen, weil sie einfach nur glücklich darüber waren, diese Strapazen überstanden zu haben. „Tja, dieser nervige Tag wäre dann wohl überstanden. Danke noch mal für deine Hilfe, Takeshi. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.“, zeigte sich Kenta erkenntlich. Er und Takeshi gaben sich schließlich die Hand, woraufhin Takeshi sagte: „Keine Ursache, wir sind doch schließlich Freunde, oder?“ Kenta nickte nun entschlossen und erwiderte: „Und ob wir Freunde sind. Aber sag mal! Wie geht’s jetzt mit dir weiter? Willst du die restlichen Orden in Hoenn auch noch gewinnen?“ Takeshi schaute Kenta daraufhin mit einem ehrgeizigen Blick an und entgegnete: „Na klar. Ich brauche alle acht Orden, um mich für die Hoenn-Liga zu qualifizieren. Und wie steht’s mit dir?“ Kenta holte nun ein Schächtelchen hervor und öffnete es. Darin befanden sich zwei Orden. „Oh, auch zwei Orden?“, stellte Takeshi verblüfft fest, „Sind das offizielle Orden der Hoenn-Liga? Es sind nämlich auf jeden Fall andere als meine.“ Kenta steckte das Schächtelchen nun wieder weg und erklärte: „Natürlich sind es offizielle Orden der Hoenn-Liga. Ich habe sie aus Moosbach City und Xeneroville. Johto liegt ja östlich von Hoenn und da ich aus dem Osten gekommen bin, fing meine Hoenn-Reise dort an. Ich war von Anemonia City aus mit einer Fähre geradewegs nach Hoenn gereist. Eigentlich bin ich sogar zuerst in Prachtpolis City gelandet, dem Hauptquartier der Pokémon-Liga und zugleich Sitz der Top Vier. Aber ohne Orden war ich dort natürlich an der falschen Adresse. Na ja, bis dahin wird es aber noch ein langer Weg. Na gut, Takeshi...Ich denke, es wird dann Zeit, Lebewohl zu sagen, Kumpel. Mach’s gut!“ „Du auch, Kenta!“, erwiderte Takeshi mit einem fröhlichen Lächeln. Die beiden gaben sich zum Abschied erneut die Hand. Doch gerade als Kenta losgehen wollte, ertönte plötzlich eine arrogant klingende Jungenstimme: „Ach, wie niedlich. Hat unser kleiner Kenta einen neuen Freund gefunden und muss jetzt schmerzlich Abschied nehmen? Hahahaha! Wie rührend.“ Kenta zuckte nun verschreckt auf und sagte dann: „Oh nein, diese Stimme kenne ich doch.“ Kenta und Takeshi drehten sich nach hinten um und erblickten einen großen Felsen, auf dem ein Junge stand. Da im Hintergrund aber die Abendsonne schien und unsere Freunde blendete, war der Junge für sie zunächst nur als Schatten zu sehen. Doch der Junge sprang schließlich vom Felsen ab, sodass man ihn erkennen konnte. „Oh nein, nicht du schon wieder.“, murrte Kenta daraufhin verbissen. Es handelte sich um einen Jungen, der in Kentas Alter zu sein schien. Er hatte rote Haare, die ihm bis zu den Schultern reichten. Zudem trug er einen schwarzen Pullover, eine blaue Hose sowie schwarze Stiefel. Takeshi fragte nun verblüfft: „Wer...wer ist das denn?“ Kenta erklärte daraufhin: „Darf ich vorstellen? Das ist mein ewiger Rivale. Er wohnte auch in Neuborkia und ist mir seit Beginn meiner Pokémon-Reise auf den Fersen. Er will immer besser sein als ich, aber er hat bisher jeden Kampf gegen mich verloren. Außerdem ist er ein mieser Gauner. Kurz nachdem ich damals mein Feurigel in Empfang nahm, klaute er Professor Lind ein Endivie. Seitdem ist er immer wieder wild darauf, gegen mich zu kämpfen.“ Takeshi schrie daraufhin geschockt: „Waaas? Er hat dem guten, alten Professor Lind ein Pokémon gestohlen? Wie gemein...Wie heißt denn der Kerl? Und warum hat ihn die Polizei noch nicht geschnappt? Du bist doch schon seit mehr als einem Jahr unterwegs.“ „Tut mir leid.“, entschuldigte sich Kenta plötzlich, „Ich hab ihm vor langer Zeit mal versprochen, niemandem seinen Namen zu nennen und da ich jemand bin, der sein Wort hält, tue ich das auch weiterhin. Was die Polizei angeht...Die hat ihn nie gekriegt und ich denke mal, die haben die Suche nach ihm schon lange eingestellt.“ Plötzlich mischte sich der rothaarige Junge in das Gespräch ein und sagte mit gereizter Stimme: „Hey, Kenta! Der komische Kerl da muss nicht alles über mich wissen. Also, mach dich bereit! Lass uns kämpfen! Mein Meganie ist diesmal bestens vorbereitet und meine anderen Pokémon auch. Ich kann gar nicht verlieren.“ Kenta erwiderte darauf mit etwas neckischem Ton: „Ja, ja, das sagst du immer, bis du dann schließlich doch verlierst. Aber es tut mir leid. Ich hatte heute einen harten Tag, daher habe ich keine Lust, gegen dich anzutreten. Wenn du unbedingt einen Kampf willst, dann musst du mich erst fangen. Na los! Komm doch!“ Kenta rannte nun einfach davon. Daraufhin antwortete der Junge mit wütender Stimme: „Na warte! Ich krieg dich, Kenta. Du entkommst mir nicht. Heute werde ich siegen.“ Der Rotschopf rannte nun ebenfalls los und schubste Takeshi im Vorbeilaufen zu Boden, der ihm anscheinend im Weg gestanden hatte. Takeshi schrie ihm daraufhin empört hinterher: „Hey! Pass doch auf, du Grobian!“ Während Kenta vor dem unbekannten Jungen davonlief, drehte er sich um und winkte Takeshi noch einmal zu, während er fröhlich rief: „Ciao, Takeshi, mach’s gut! Wir sehen uns in der Hoenn-Liga.“ Takeshi stand derweil wieder auf und winkte Kenta ebenfalls zu. Dabei schrie er voller Optimismus: „Auf Wiedersehen, mein Freund. Ich verspreche dir, ich werde da sein.“ Und so hatte Takeshi also einen neuen Freund gewonnen und dazu auch noch einen so berühmten, nämlich den Pokémon-Meister aus Johto. Doch zum Reisen gehört dazu, dass Freunde kommen und gehen, so wie es auch bei Kenta der Fall ist. Doch eines steht fest: Unser kleiner Held Takeshi wird seinen Freund Kenta sicher eines Tages wiedersehen. Spätestens dann, wenn sich die beiden in der Arena der Pokémon-Liga gegenüberstehen sollten... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)