Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 20: Geplänkel am Strand ------------------------------- Jeff, Takeshis Freund aus Faustauhaven, hat sich unserem kleinen Helden angeschlossen und mittlerweile befanden sich beide auf Mr. Bracks Yacht, die sie nach Graphitport City befördern sollte. Mr. Brack hatte inzwischen schon eine große Strecke zurückgelegt, sodass es nicht mehr lange dauern konnte, bis sie in Graphitport City ankommen. Mr. Brack befand sich gerade am Steuer, während Takeshi und Jeff sich an die Reling der Yacht lehnten. „Sag mal, Jeff. Wie alt bist du eigentlich?“, wollte Mr. Brack wissen. „Ich bin 12.“, antwortete Jeff, worauf Takeshi verblüfft reagierte: „Wirklich? Ich auch. Ist ja ein Zufall.“ „Stimmt, aber es war ja klar, dass wir vom Alter her nicht allzu weit auseinander sein konnten.“, stellte Jeff daraufhin fest. „So, Jungs. Ich drehe jetzt nach Norden.“, erklärte Mr. Brack nun, „Und dann ist es überhaupt nicht mehr weit bis Graphitport City.“ Takeshi fragte daraufhin vorfreudig: „Wow, echt? Spitzenmäßig. Vielleicht geht die ganze Sache in Graphitport City ja schnell und dann bin ich ganz fix in Malvenfroh City und schnapp mir meinen nächsten Orden.“ Jeff, ziemlich beeindruckt von Takeshis Optimismus, sagte daraufhin: „Oh Mann, du machst echt keine halben Sachen, Takeshi. Du hast also wirklich vor, Pokémon-Meister zu werden, hm? So heiß, wie du auf deine Orden bist, wird dich keiner so leicht von deinem Ziel abbringen können.“ Zustimmend erwiderte Takeshi darauf: „Und ob. Mich könnte höchstens jemand umlegen, aber ich hoffe, dass ich demjenigen nicht mehr begegnen werde.“ Überrascht schaute Jeff Takeshi nun an und fragte perplex: „Von wem sprichst du?“ Takeshi, der verunsichert war, da er sich hinsichtlich der stets drohenden Gefahr in Form von Tojo fast verplappert hätte, stammelte daraufhin nervös: „Äh, hehehe...Von niemandem. Das, ähhh...hab ich nur so allgemein gesagt, hehehe...“ „Du sprichst in Rätseln, Takeshi...Aber wie auch immer.“, beendete Jeff das Thema schließlich, „Hey, Mr. Brack! Hätten Sie was dagegen, wenn ich ein Wasser-Pokémon auf die Yacht hole und es mir fange?“ Mr. Brack schüttelte den Kopf und sagte fröhlich: „Ach was, kein Problem. Solange ihr nichts kaputt macht.“ Jeff bedankte sich und holte anschließend seine Angel heraus. Am Haken der Angel befestigte er einen Köder und warf die Angelschnur schließlich ins Meer aus. „Hast du ernsthaft vor, dir während der Fahrt ein Wasser-Pokémon zu fangen?“, wollte Takeshi wissen. Jeff nickte daraufhin entschlossen und sagte: „Und ob. Du weißt doch, mein Ziel ist es, alle Wasser-Pokémon dieser Welt zu fangen und der beste Wasser-Pokémon-Trainer der Welt zu werden. Und wenn man mal bedenkt, dass ich nur Lombrero, Marill, Entoron und Lampi besitze, ist das wirklich schwach. Ich muss mehr fangen.“ Takeshi antwortete darauf: „Hm, verstehe. Okay, jetzt reicht’s. Jetzt hab ich auch wieder Lust aufs Angeln bekommen.“ Takeshi holte rasch seine Angel aus seinem Rucksack heraus, befestigte einen Köder am Haken und warf seine Angelschnur ebenfalls aus. Auf einen kleinen Wettstreit angelegt sagte Jeff nun: „Hehe, mal sehen, wer den besseren Fang macht.“ Takeshi zeigte daraufhin stolz mit dem Finger auf sich selbst und entgegnete entschlossen: „Ich natürlich.“ Urplötzlich biss nahezu zeitgleich sowohl bei Jeff als auch bei Takeshi etwas an. Jeff sagte sofort „Ich hab was.“, woraufhin Takeshi mit einem kurzen „Ich auch.“ erwiderte. Takeshi und Jeff holten schnell wieder ihre Schnüre ein. Nachdem Takeshi und Jeff ihre Angelschnüre wieder eingeholt hatten, stellte sich heraus, dass sie beide ein und dasselbe Pokémon an der Angel hatten. Das Pokémon hatte sich an beiden Haken gleichzeitig festgebissen. Bei diesem Exemplar, das die beiden auf die Yacht geholt hatten, handelte es sich um ein wildes Remoraid. Remoraid zappelte wild auf dem Trockenen umher und seine Beweglichkeit war stark eingeschränkt. Hektisch sagte es dabei: „Remo, Remoraid!“ Selbstsicher grinste Jeff nun und sagte: „Hehe, du gehörst mir, Remoraid.“ Takeshi erwiderte darauf etwas verärgert: „Irrtum, es gehört mir. Ich hab’s an Land gezogen.“ Jeff, der sich uneinsichtig gab, wurde nun ebenfalls ein wenig sauer und sagte: „Von wegen. Das war ja wohl ich.“ „Das können wir nur auf eine Weise klären. Wer es am schnellsten schwächt und einfängt, bekommt es auch. Alles klar?“, schlug Takeshi einen Kompromiss vor, woraufhin Jeff nickte und dann fortfuhr: „Okay, abgemacht. Dann bist du jetzt dran, Entoron!“ Jeff warf nun einen Pokéball, aus dem sein Entoron „Ento? Entoron!“ rufend hervorkam. „Okay, dann wähle ich dich, Hydropi.“, sagte Takeshi indessen, woraufhin sich Hydropi kampfeslustig vor Takeshi stellte und lautstark rief: „Hydro! Hydropi!“ „Entoron...“, begann Jeff, woraufhin Takeshi sagte: „Hydropi...“ Einige Sekunden vergingen, bis Takeshi und Jeff schließlich beide gleichzeitig schrien: „Aquaknarre!“ Doch auf einmal ertönte laut die Stimme von Mr. Brack: „Hey, Jungs! Hört auf! Kein Kampf auf der Yacht! Das ist mir doch etwas zu riskant. Versucht, das Pokémon, ohne es zu schwächen, mit einem Pokéball zu fangen! Aber hier wird kein Kampf ausgetragen, klar?“ Takeshi und Jeff blickten nun ziemlich geknickt drein, erwiderten dann aber gehorsam „Ja, Mr. Brack.“, woraufhin Mr. Brack zufrieden entgegnete: „Na also, geht doch.“ Jeff, der sich an Mr. Bracks Forderung halten wollte, sagte nun „Entoron, komm zurück!“ und holte Entoron in den Pokéball zurück, während Takeshi schnippisch meinte: „Tja, Pech gehabt, Jeff. Ich werde den ersten Versuch starten und es mir schnappen. Pokéball, looos!“ Takeshi zückte nun einen Pokéball und warf ihn energisch auf Remoraid. Das wilde Remoraid wurde daraufhin in den Pokéball hineingesogen und der Ball fiel zu Boden. Er wackelte und der sonst so weiße Knopf an dem Ball leuchtete rot auf. Das Remoraid war jedoch noch lange nicht gefangen. Nun wackelte der Pokéball einmal, dann ein zweites Mal und anschließend auch ein drittes Mal. Takeshi rief bereits triumphierend: „Jaaa! Es wird klappen. Nach dem dritten Wackeln bleibt ein Pokémon fast immer drin.“ Doch Takeshi war zu optimistisch, denn kurz nach seinem Kommentar brach das Remoraid aus dem Pokéball aus und dieser flog zurück in Takeshis Hand, während Remoraid verärgert rief: „Remo? Remoraid!“ Takeshi schaute indes ganz bedröppelt und sagte: „Waaas? Es ist ausgebrochen? Verdammt, das gibt’s doch nicht.“ Etwas spöttisch meinte Jeff daraufhin: „Hahahaha! Jetzt werde ich dir mal zeigen, wie man das macht, Takeshi. Wenn man ein Pokémon schon nicht schwächt, dann sollte man wenigstens den richtigen Pokéball dafür verwenden.“ Takeshi fragte danach überrascht: „Was meinst du? Es gibt doch eh nur diese einen Pokébälle.“ Jeff schloss nun die Augen und zeigte, als wollte er etwas erklären, etwas eingebildet mit dem Zeigefinger nach oben, während er belehrend erklärte: „Irrtum. Master Jeff beweist dir jetzt mal das Gegenteil, unwissender Takeshi. Pass gut auf! Denn du kannst noch was von mir lernen. Achtung! Köderball, looos!“ Jeff zückte plötzlich einen blauen Pokéball und warf ihn auf Remoraid, welches sich erneut mit einem Pokéball auseinandersetzen musste. Nachdem es in den Ball hineingesogen wurde, wackelte dieser einmal, dann ein zweites Mal und anschließend hörte das Wackeln auf und der rote Knopf am Köderball wurde wieder weiß. Jeff schrie nun euphorisch „Ja, perfekt. Ich hab ein Remoraid gefangen.“, ging zum Köderball und hob ihn auf, während Takeshi bestürzt sagte: „Uuaahh! Unmöglich, er hat mich geschlagen. Wie hast du das gemacht?“ „Hehe, mit Hilfe dieses Köderballs.“, erklärte Jeff, woraufhin Takeshi wissen wollte: „Wie bitte? Köderball? Was ist denn ein Köderball und wo hast du den her?“ Jeff erwiderte daraufhin: „Das ist ganz einfach zu erklären. In der Johto-Region in Azalea City wohnt ein Mann namens Kurt. Er ist zwar für sein Alter extrem klein, aber er versteht was von seinem Handwerk. Er kann nämlich aus sogenannten Aprikokos Pokébälle herstellen. Aprikokos sind spezielle Früchte, die man hauptsächlich in Johto findet. Bevor ich nach Hoenn gekommen bin, habe ich in Johto ganz viele Aprikokos gepflückt, aus denen er mir Köderbälle gemacht hat. Du musst wissen, jeder spezielle Ball hat seine ganz spezielle Eigenschaft. Mit dem Köderball zum Beispiel kann man viel leichter Wasser-Pokémon fangen, daher habe ich mir von Kurt fünf Stück davon anfertigen lassen. Praktisch, oder?“ Takeshi erwiderte daraufhin beeindruckt: „Wow, stark. Von diesem Kurt habe ich noch nie etwas gehört. Muss aber ein echt cooler Bursche sein, wenn er so tolle Pokébälle herstellen kann.“ „Das ist er auch.“, erklärte Jeff, „Na ja, und da ich den Köderball eingesetzt habe, ist es kein Wunder, dass sich Remoraid nun in meinem Team befindet. Allerdings habe ich jetzt nur noch einen Platz in meinem Team übrig und ich wollte eigentlich zwei legendäre Pokémon in meinem Team haben, unter anderem Suicune. Daher werde ich Remoraid nach Hause zur Zinnoberinsel schicken. Mit dem Pokémon kann dann mein kleiner Bruder ein bisschen üben.“ Etwas verwundert fragte Takeshi nun: „Wusste gar nicht, dass du einen Bruder hast. Wie alt ist er denn?“ Jeff antwortete darauf „Er ist erst sechs, aber er liebt Pokémon über alles.“, indes Takeshi erwiderte: „Hehe, also ist er genauso wie du und ich.“ „Hey, Jungs! Ich will euch ja nicht unterbrechen, aber wir sind jeden Augenblick da.“, rief Mr. Brack den beiden plötzlich zu, woraufhin Takeshi überrascht fragte: „Was? Wirklich?“ Takeshi und Jeff, die zuvor völlig in ihr Gespräch versunken waren, rannten auf der Yacht nun ganz nach vorne und entdeckten bereits den Strand, der nur noch ca. 100 Meter entfernt war. Jeff rief bei diesem Anblick enthusiastisch „Yeah, wieder ein Strand. Ich liebe Orte, die am Meer liegen.“, worauf Mr. Brack erwiderte: „Das kann ich nachvollziehen, Jeff. Allerdings wird der Strand hier nicht so intensiv genutzt, wie der in Faustauhaven.“ Mr. Brack lenkte die Yacht nun zum Pier und ließ den Anker ins Wasser. Anschließend verließen er, Takeshi und Jeff das Boot und betraten den Strand. „So, da wären wir. Nur noch ein paar Meter Sand trennen euch von Graphitport City.“, stellte Mr. Brack zufrieden fest. „Oh Mann, das ging wirklich schnell. Vielen Dank, Mr. Brack.“, zeigte sich Takeshi erkenntlich, worauf Mr. Brack erwiderte: „Keine Ursache, Takeshi. Das habe ich doch gerne getan. So, macht ihr euch dann lieber mal auf den Weg! Pecko und ich werden dann solange warten, bis ihr wiederkommt.“ „Äh, ich glaube, da gibt es ein Problem.“, gab Takeshi jedoch zu bedenken. Er holte nun seinen PokéNav hervor und öffnete das Karten-Menü. Nachdem er sich die Karte der Hoenn-Region etwas genauer angesehen hatte, sagte er etwas enttäuscht: „Oh, ich hab’s mir doch gedacht. So wie es aussieht, haben wir nun eine Menge Stationen auf dem Festland vor uns. Die Reise könnte Wochen oder Monate dauern. Und ich kann Ihnen nicht zumuten, hier wochenlang am Strand von Graphitport City auf uns zu warten. Sie sind mir nichts schuldig, Mr. Brack. Sie können hingehen, wohin sie wollen.“ Mr. Brack, ebenfalls von einer gewissen Enttäuschung ergriffen, da ihm Takeshi durch seine Lebensfreude bereits sehr ans Herz gewachsen war, erwiderte darauf: „Oh, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Dann heißt es jetzt wohl Abschied nehmen. Takeshi, ich danke dir noch mal von ganzem Herzen, dass du damals meinen lieben Pecko gerettet hast. Das werde ich dir nie vergessen.“ Takeshi und Mr. Brack gaben sich nun freundschaftlich die Hand, woraufhin Takeshi freudig sagte: „Ach, das war nicht der Rede wert, Mr. Brack. Ich bin viel eher Ihnen zu Dank verpflichtet, weil Sie mir geholfen haben, Faustauhaven und Graphitport City zu erreichen. Ohne Sie wäre ich aufgeschmissen gewesen.“ Mr. Brack antwortete darauf bescheiden „Ach was, du brauchst mir nicht zu danken. Ich habe mich schließlich nur revanchiert. Also, dann mach es gut, mein Junge! Und du auch, Jeff!“, worauf Jeff ebenfalls dankbar entgegnete: „Tschüss, Mr. Brack, und danke noch mal fürs Herbringen.“ Mr. Brack lichtete nun den Anker und fuhr mit seiner Yacht wieder aufs offene Meer hinaus. Er winkte Takeshi und Jeff dabei noch mal zu und rief: „Auf Wiedersehen, ihr beiden. Macht es guuut!“ „Wiiinguuull! Wiiinguuull!“, schrie Mr. Bracks gefiederter Freund Pecko indes zum Abschied mit seinen Flügeln eine Winkbewegung nachahmend. Takeshi und Jeff riefen daraufhin zeitgleich „Auf Wiedersehen, Mr. Brack.“, während auch Hydropi verabschiedend schrie: „Hydrooo, Hydropi!“ Jeff und Takeshi winkten noch so lange, bis die Yacht am Horizont nicht mehr zu sehen war. Takeshi, dessen Kopf vor Enttäuschung etwas gesenkt war, sagte nun: „Hm, schade. Mr. Brack war ein guter Freund. Aber wir werden ihn wohl nicht so schnell wieder sehen.“ Jeff erwiderte darauf mit Gewissheit: „Glaube ich auch. Aber vielleicht begegnen wir ihm ja doch irgendwann mal wieder. Und jetzt lass uns keine Zeit verlieren, Takeshi! Graphitport City wartet auf uns.“ Jeff legte nun zur Aufmunterung seine rechte Hand auf Takeshis rechte Schulter und lächelte ihn an. Takeshi grinste freudig zurück und entgegnete: „Ja, du sagst es, Kumpel.“ Takeshi und Jeff gingen schließlich los und stapften durch den Sand des Strandes. Bereits nach wenigen Metern offenbarte sich ihnen das riesige Stadttor. Doch als sie gerade im Begriff waren, es zu durchschreiten, wurden sie von einem Jungen aufgehalten, der zu ihnen sagte: „Hey, ihr da!“ Takeshi und Jeff schauten nun zur Seite und erblickten einen Jungen, der in ihrem Alter zu sein schien. Jeff fragte daraufhin überrascht: „Was gibt’s denn?“ „Wollt ihr etwa nach Graphitport City?“, wollte der Junge wissen, worauf Takeshi erwiderte: „Ja, wieso fragst du?“ Mit einem arroganten Ton erwiderte der Junge nun: „Tja, dann tut es mir leid für euch. Denn für Fremde ist hier kein Zutritt.“ Jeff, der etwas gereizt schien, entgegnete darauf: „Was redest du da für einen Müll? Und wer bist du überhaupt, dass du hier den starken Mann markierst?“ Der Junge zeigte nun voller Stolz auf sich selbst und sagte: „Hehe, darf ich mich vorstellen? Ich bin Kevin, bester Pokémon-Trainer von Graphitport City und zugleich Anführer der Strand-Gang.“ Hinter Kevin erschienen nun sechs andere Kinder, die ihn wahrlich zu bewundern schienen. Eines der Kinder rief dabei begeistert: „Jaaa! Ein toller Auftritt, Kevin. Du bist echt der Beste.“ „Ich weiß.“, gab Kevin arrogant zurück, indes Takeshi etwas irritiert fragte: „Äh...wie war das? Strand-Gang?“ „Du hast dich verhört, Takeshi.“, meinte Jeff nun schnippisch, „Er sagte, er ist Anführer der Strand-Nieten.“ Kevin fühlte sich durch Jeffs Aussage zutiefst beleidigt und schrie laut auf: „Waaas? Du wagst es, dich über mich lustig zu machen? Du hast sie wohl nicht mehr alle. Für euch ist hier kein Zutritt. Ihr könnt nur durch, wenn ihr mich, den Besten aller Besten, in einem Pokémon-Kampf besiegt. Ist das klar? Wenn ihr mich nicht schlagt, dann ist hier für euch Endstation. Ich nehme mir jetzt am besten dich Großmaul vor. Du bist doch Trainer, oder?“ Jeff antwortete daraufhin selbstsicher: „Und ob. Na warte! Du kannst was erleben. Als wenn einer wie du uns verbieten könnte, die Stadt zu betreten. Und der beste Trainer bist du hier sicherlich nicht. Wird Zeit, dass ich dir eine Abreibung verpasse, Kevin. Der Macht meiner Wasser-Pokémon bist du eh nicht gewachsen.“ „Okay, dann lass uns keine Zeit verlieren! Ich werde dich besiegen und dann könnt ihr gleich wieder dahin gehen, wo ihr hergekommen seid. Jeder darf in dem Kampf zwei Pokémon einsetzen, klar?“, schlug Kevin vor, worauf Jeff zustimmend erwiderte: „Soll mir recht sein.“ Plötzlich hielt Takeshi seinen rechten Arm vor Jeff, als wenn er ihn aufhalten wollte. Jeff fragte daher überrascht: „Ta.....Takeshi? Was soll das?“ „Überlass ihn mir!“, forderte Takeshi, „Ich habe seit meinem Arenakampf keinen richtigen Kampf mehr bestritten. Es wird Zeit für ein bisschen Training.“ Kevin fragte nun verwundert: „Arenakampf? Du hast einen Arenaleiter herausgefordert? Hahahaha! So schwächlich wie du aussiehst, hast du sicherlich haushoch verloren.“ Takeshi holte nun seine Ordenschatulle mit den darin befindlichen zwei Orden hervor und sagte anschließend mit selbstsicherer Stimme: „Hier! Der Steinorden aus Metarost City und der Knöchelorden aus Faustauhaven. Wenn du der Meinung bist, hier der beste Trainer zu sein, dann nimm es doch mal mit mir auf!“ Kevin rief daraufhin erschrocken auf: „Ahhh! Er hat Felizia und Kamillo geschlagen. Rrrhhh, ich hätte das auch geschafft, also gib hier nicht so an! Ich bekomme langsam Lust, euch beiden eine Abreibung zu verpassen. Wie wäre es mit einem Pokémon-Doppelkampf?“ „Klar, meinetwegen.“, stimmte Takeshi zu, worauf Jeff erwiderte: „Soll mir recht sein.“ Kevin antwortete daraufhin: „Okay, dann kommt jetzt dein Auftritt, Sally. Du wirst zusammen mit mir kämpfen, okay, Schwesterherz?“ Eines der Kinder trat nun vor. Es war ein blondes Mädchen mit zwei Zöpfen. „Na schön, Bruder. Die beiden müssen wirklich lernen, dass du hier die Nummer 1 bist.“, sagte Sally nun. Takeshi erwiderte daraufhin mit Unverständnis: „Tss, totaler Quatsch. Warum sollte einer, der in unserem Alter ist, einer der besten Trainer in der Gegend sein und sich so kindisch verhandeln? Das ergibt keinen Sinn. Aber ihr habt den Kampf ja gewollt. Hydropi, du bist dran!“ Hydropi stellte sich nun vor Takeshi und schrie kampfeslustig: „Hyydroo!“ „Okay, mein kleines Azurill, ich wähle dich!“, sagte Sally indessen und warf einen Pokéball, aus dem ein Azurill kam, welches voller Freude rief: „Azu, Azurill!“ Takeshi wirkte nun sichtlich überrascht und sagte leise: „Azurill? Sieht wie eine Baby-Form von Marill aus. Pokédex, ich brauche eine Analyse.“ Takeshi zückte umgehend seinen Pokédex, der ihm folgende Informationen zu diesem Pokémon lieferte: „Azurill, Gepunktet. Azurills Schweif ist lang und federnd. Er ist vollgepackt mit Nährstoffen, die dieses Pokémon zum Wachsen braucht. Man kann es häufig dabei beobachten, wie es auf seinem gummiartigen Schweif umherhüpft und spielt.“ „Hehe, und jetzt bin ich dran. Marill, looos!“, schrie Kevin derweil energisch und warf einen Pokéball, aus dem ein Marill kam, welches ebenso fröhlich wie kampfeslustig rief: „Marill! Marill!“ „Waaas? Der angeblich beste Trainer hier in der Gegend setzt ein Marill ein? Du willst mich wohl für dumm verkaufen, Kevin. Pokédex, gib mir eine Analyse!“, erwiderte Takeshi darauf, bis sein Pokédex schließlich weitere Informationen lieferte: „Marill, Aquamaus. Wenn es am Ufer eines reißenden Flusses fischt, wickelt Marill seinen Schweif um einen Baumstamm. Der Schweif dieses Pokémon ist flexibel und elastisch, so dass es ihn ausdehnen kann.“ Takeshi verstaute seinen Pokédex nun wieder und sagte: „Hey, Jeff! Dem Pokédex zufolge scheinen die Schweife von Azurill und Marill eine gefährliche Waffe zu sein. Wir müssen gut aufpassen.“ Jeff erwiderte daraufhin selbstsicher: „Ja, ja, mag sein. Aber die Elementklassen spielen immer noch die größte Rolle im Kampf. Und daher wähle ich dich, Lombrero!“ Jeff warf gewaltvoll einen Pokéball nach vorne, aus dem ein grün gefärbtes Pokémon kam, nämlich ein Lombrero. Dieses war die Weiterentwicklung eines Loturzel. „Lom, Lom! Lombrero!“, rief dieses nun energisch. „Was ist das denn?“, wollte Takeshi wissen, „Scheint wohl auch ein neues Pokémon aus der Hoenn-Region zu sein.“ Takeshi befragte nun erneut den Pokédex, der ihm folgende Analyse zu diesem Pokémon gab: „Lombrero, Frohmut. Lombreros Körper ist mit einem glitschigen Film bedeckt. Es fühlt sich widerlich an, wenn einen dieses Pokémon mit seinen Händen berührt. Lombrero wird häufig für ein Kind gehalten.“ Takeshi steckte seinen Pokédex wieder weg und fragte dann: „Hm, ein Pflanzen-Pokémon?“ „Nicht nur, Takeshi.“, stellte Jeff klar, „Es ist vom Typ Wasser/Pflanze. Somit werden Marills und Azurills Wasser-Attacken eine vierfache Schwäche haben, wenn sie Lombrero damit angreifen sollten.“ „Haha! Sehr gut. Mit meinem Willen und deinem strategischen Denken können wir gar nicht verlieren. Okay, lasst uns anfangen! Hydropi, tackle Marill!“, eröffnete Takeshi den Kampf mit dem ersten Befehl, woraufhin Hydropi energisch „Hydro!“ rief. Es rannte auf Marill zu und wollte es gerade rammen, als Kevin dazwischen rief: „Marill, stoße dich mit deinem Schwanz vom Boden ab, um ihm auszuweichen!“ Marill sprang nun auf seinen runden Schwanz und stieß sich mit diesem vom Boden ab, sodass es in die Luft katapultiert wurde. Hydropi, dessen Angriff somit ins Leere ging, konnte nur verwundert nach oben schauen und fragte irritiert: „Hy? Hydro?“ „Und jetzt Kopfnuss!“, setzte Kevin zum direkten Konter an, woraufhin Marill energisch „Maariill!“ rief. Marill landete nun wieder und verpasste Hydropi eine harte Kopfnuss, weswegen dieses schmerzerfüllt „Hyydroo!“ schrie. „Azurill, Tackle-Attacke gegen Hydropi, los!“, befahl Sally nun, woraufhin Azurill angriffslustig rief: „Azurill! Azurill! Azurill!“ Azurill sprang mit Hilfe seines Schwanzes wie eine Sprungfeder immer näher auf Hydropi zu und rammte es mit dem Tackle. Schmerzerfüllt ging es „Hyyydrooo!“ schreiend zu Boden, während Takeshi voller Sorge rief: „Uuaahh! Hydropi, nein! Tu doch etwas! Versuche, auszuweichen!“ Kevin rief daraufhin jedoch „Von wegen. Marill, tackle es so lange, bis es besiegt ist!“, indes Sally befahl: „Du auch, Azurill!“ Azurill stellte sich nun hinter Hydropi, während Marill sich vor ihm positionierte. Dann rammten die beiden es die ganze Zeit lang von vorne und hinten, wobei Hydropi verbissen aufschrie: „Hy! Hy! Hy! Hyyydrooo!“ Takeshi schrie derweil verzweifelt: „Ahhhhh! Neeeiiin!“ „Hehe, jetzt ist es Zeit für meinen Auftritt. Lombrero, schnapp dir Azurill mit deinem Rankenhieb!“, gab Jeff nun seinen ersten Befehl ab, woraufhin Lombrero energisch aufschrie: „Looombrero!“ Lombrero holte nun weit mit seinem Arm aus und schleuderte dann aus seiner rechten Hand eine Ranke nach vorne. In Nullkommanichts wurde Azurill von dem Rankenhieb erfasst, weswegen es erschrocken sagte: „Aazuu!“ „Oh nein, mein armes, kleines Azurill.“, zeigte sich Sally derweil geschockt, während Jeff seine Kommandos fortsetzte: „Okay, schleudere es mit deinem Rankenhieb nach oben in die Luft und lass dann los!“ Lombrero beförderte Azurill schließlich hoch in die Luft und holte seine Ranke dann wieder zurück. „Azuuuriiill!“, schrie Azurill ob der Höhe, in der es sich befand, verängstigt auf, während Sally verzweifelt „Neeeiiin!“ rief. „Lombrero, noch mal Rankenhieb!“, befahl Jeff weiter, „Aber diesmal packst du es nicht, sondern du rammst deine Ranke Azurill voll in den Rücken, los!“ „Looombreeroo!“, rief Lombrero nun energiegeladen und feuerte erneut eine Ranke aus seiner rechten Hand ab, die Azurill, welches immer noch in der Luft war, mit voller Wucht im Rücken traf. Durch den harten Schlag wurde Azurill zu Boden geschmettert und war besiegt. Völlig erschöpft stammelte es leise „Azu.....rill...“, während Sally erschrocken reagierte: „Oh, oh...Armes Azurill. Komm zurück!“ „Uuaahh! Sally, was hast du gemacht?“, rief Kevin nun vorwurfsvoll, „Soll ich etwa ganz allein gegen die beiden kämpfen?“ Sally - unwissend, was zu tun war - erwiderte daraufhin: „Was weiß ich? Du kannst ja auch aufgeben, wenn du Angst vor einer vernichtenden Niederlage hast. Mir sind die beiden ´ne Nummer zu groß.“ Kevin sagte nun verbissen: „Rrrhhh, wenn ich verliere, ist das deine Schuld, Sally.“ „Hehe, wusste ich es doch. Sobald du alleine bist, hast du Schiss. Jetzt werden wir dir mal zeigen, wie echte Gewinner kämpfen. Hydropi, Tackle!“, gab sich Takeshi nun wieder zuversichtlich, indes Hydropi entschlossen „Hydro!“ rief. Hydropi rammte Marill nun mitten in die Seite, welches vor Schmerz laut „Maaa...Maaariiill!“ schrie und dann zu Boden fiel. „Komm schon, Marill! Wir schaffen das. Na los, steh auf!“, forderte Kevin nun, während Takeshi entgegnete: „Dazu wird es nicht mehr kommen. Hydropi, Aquaknarre!“ „Hyyyyy!“, schrie Hydropi daraufhin lautstark und feuerte aus seinem Mund einen großen Wasserstrahl ab, der genau auf Marill zuflog. Jeff fügte nun befehlend hinzu: „Haha! Das war’s aber noch nicht. Lombrero, setz Rasierblatt ein!“ Lombrero feuerte daraufhin ganz viele rasiermesserscharfe Blätter ab, die die Aquaknarre wie eine Spirale umgaben. Die große Aquaknarre, umringt von den Rasierblättern, traf Marill nun mit voller Kraft und schleuderte es durch die Luft. Anschließend fiel Marill hinunter auf den Boden und sah nur noch Sterne, wobei es ganz erschöpft stammelte: „Ma.....rill.“ „Uuuaaahhh! Das kann doch nicht sein. Marill, zurück!“, rief Kevin nun völlig enttäuscht und holte Marill zurück in den Pokéball, „Oh nein. Das war ein totaler Griff ins Klo.“ „Hehe, das hast du sehr gut gemacht, Lombrero. Komm zurück!“, hatte Jeff nur lobende Worte für seinen Partner und holte Lombrero in den Pokéball zurück, während Takeshi euphorisch schrie: „Jaaa! Wir haben gewonnen, Jeff. Wir sind ein absolutes Spitzenteam. Schlag ein, Kumpel!“ Takeshi und Jeff schlugen nun aus Freude über den Sieg ein, bis Jeff schließlich sagte: „Und ob. Ein grandioser Sieg für uns und eine vernichtende Niederlage für die Strand-Nieten.“ „Nenn uns nicht Strand-Nieten! Wir sind die Strand-Gang, kapiert?“, zischte Kevin beleidigt zurück, worauf Takeshi erwiderte: „Ja, ja, schön für dich. Also eines haben wir ja wohl mit diesem Kampf geklärt. Du bist hier sicherlich nicht der beste Trainer in der Gegend. Du hast nur angegeben und es ausgenutzt, dass wir unwissende Reisende sind. Du hast dich als falscher Fuffziger entpuppt. Du bist nichts weiter als ein kleiner Angeber.“ Kevin, der sich wirklich zutiefst für sein unkorrektes Verhalten schämte, warf sich nun vor Takeshi und Jeff auf die Knie und sagte: „Bitte vergebt mir! Es tut mir leid. Es tut mir wirklich sehr, sehr leid. Ich wollte euch nicht von eurem Weg abbringen. Aber als Anführer der Strand-Gang musste ich doch meinen Mut beweisen.“ Takeshi erwiderte daraufhin mit fröhlicher Stimme: „Hehehe, keine Sorge! Deinen Mut hast du allemal unter Beweis gestellt. Nur zum Sieg hat’s leider nicht gereicht. Und weißt du was? Was deine Entschuldigung angeht, die...ist angenommen.“ Völlig überrascht entgegnete Kevin: „Was? Wirklich? Ihr verzeiht mir?“ Nachdem Jeff mit einem kurzen „Na klar.“ geantwortet hatte, sagte Kevin: „Wow, danke. Ich hab echt noch nie so coole Kerle wie euch getroffen. Ihr seid schwer in Ordnung. Ich kenne nur einen, der noch cooler als ihr ist.“ Überrascht fragte Jeff nun: „Wer denn?“ Kevin erklärte daraufhin: „Na ja, es ist auch ein Junge, ungefähr in eurem Alter, würde ich mal schätzen. Bei ihm habe ich die gleiche Masche abgezogen, aber er hat mich auch eiskalt fertig gemacht.“ Takeshi fragte nun neugierig: „Er hat dich eiskalt fertig gemacht? Sag mal, Kevin! Der Kerl hieß nicht zufällig Tojo, oder?“ „Tojo?“, reagierte Kevin irritiert, „Hm, keine Ahnung. Seinen Namen hat er mir nicht gesagt. Ich hab auch leider vergessen, ihn nach seinem Namen zu fragen. Aber er hat mir, genau wie ihr, verziehen, dass ich so blöd drauf war.“ Takeshi stammelte daraufhin leise und nachdenklich vor sich hin: „Hm, Tojo war es dann wohl bestimmt nicht.“ Jeff fragte daraufhin wissbegierig „Wer ist denn dieser Tojo, von dem du sprichst?“, worauf Takeshi etwas nervös reagierte: „Hä? Was? Äh, ach so, Tojo, äh, ja...Hm, ach, keine wichtige Person, vergiss es einfach! Hehehe...“ „Hm? Na du bist mir ja ein komischer Vogel, Takeshi.“, war Jeff mit der Antwort alles andere als zufrieden. Takeshi wandte sich daraufhin wieder den anderen zu und sagte: „Na gut, wir gehen dann mal nach Graphitport City. Also, macht es gut, Leute!“ „Tschüss, ihr alle!“, verabschiedete sich auch Jeff. Kevin und Sally sagten nun freudig „Tschüüüss! Kommt bald mal wieder!“, und so gingen Takeshi und Jeff weiter, bis sie das Stadttor von Graphitport City durchschritten hatten. „Okay, hier sind wir. Das ist Graphitport City.“, stellte Jeff nun zufrieden fest, während Takeshi vorfreudig erwiderte: „Bin mal gespannt, was uns hier erwartet. Graphitport City, wir kommen.“ Und so hatten unsere Freunde Graphitport City also endlich erreicht. Was sie dort als Erstes erleben werden, erfahrt ihr in der nächsten Episode von „Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)