Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer von Takeya-kun (Road to be a Pokémon Master) ================================================================================ Episode 5: Harte Kämpfe auf Route 102 ------------------------------------- Unser kleiner Held Takeshi hat seinen neuen Wohnort Wurzelheim mittlerweile verlassen, um endlich den Weg eines Pokémon-Trainers einzuschlagen und gleichzeitig in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. Frohen Mutes war er auf dem Weg nach Blütenburg City, wobei er sich vorher jedoch erst einmal erfolgreich durch Route 102 schlagen musste, wo er vor kurzem erst sein allererstes Pokémon gefangen hatte: ein Waumpel. Mit Selbstvertrauen vollgepumpt setzten Takeshi und sein Hydropi also ihren Weg auf Route 102 fort. Vollkommen zufrieden und gut gelaunt schlenderte Takeshi vor sich hin und sagte erleichtert: „Ahhh, tut dieses Gefühl gut, endlich sein erstes Pokémon gefangen zu haben. Aber ich darf mich nicht auf meinen Lorbeeren ausruhen, schließlich warten noch mehr als 100, nein, 200, nein, 300 Pokémon auf mich. Wer weiß schon, wie viele Arten es wirklich gibt? Aber ich werde sie mir alle schnappen.“ Doch ehe Takeshi sich weiter Gedanken über seine neuen Vorsätze für sein zukünftiges Trainer-Leben machen konnte, raschelte es plötzlich in einem Busch am Wegesrand, an dem Takeshi und Hydropi vorbeigingen. Takeshi wurde natürlich sofort hellhörig und sagte daher überrascht: „Hm? Da war doch was. Das ist bestimmt ein wildes Pokémon. Ha! Das ist die Chance, Waumpel im Kampf zu erproben. Hey, zeig dich!“ Aus dem Busch kam nun auf einmal ein Waumpel hervor, während Takeshi etwas bedröppelt dastand und leicht enttäuscht sagte: „Ein Waumpel? Schade, wäre es ein anderes Pokémon gewesen, dann hätte ich es mir fangen können. Na gut, dann nutze ich dieses wilde Waumpel eben als Training für mein eigenes Waumpel. Hydropi, ich hoffe, es ist in Ordnung für dich, wenn du mal einen Kampf aussetzt.“ „Hydro!“, erwiderte Hydropi nickend, während es die Augen geschlossen hatte und ganz gelassen mit seiner kleinen, rechten Pfote abwinkte. Takeshi meinte daraufhin mit einem kampfeslustigen Lächeln: „Ich denke mal, das heißt ja. Okay, dann wollen wir mal...Waumpel, ich wähle dich!“ Takeshi warf nun einen Pokéball nach vorne, aus dem sein Waumpel mit einem hellen Lichtstrahl zum Vorschein kam. Kaum war es dem Ball entsprungen, rief es herausfordernd: „Waaauuum, Waumpel!“ Nun standen sich also zwei in etwa gleich große Waumpel im Kampf gegenüber. Takeshi hatte indessen einen ganz kampfeslustigen Blick drauf, und schon nach kurzer Zeit zeigte er schließlich mit dem Zeigefinger zielstrebig auf das gegnerische Pokémon, wobei er energisch rief: „Waumpel, greif das gegnerische Waumpel mit deinem Fadenschuss an! Los!“ Waumpel tat sofort, was sein Trainer ihm befohlen hatte. Es feuerte aus seinem Mund einen ungeheuer langen, weißen, klebrigen Faden ab, der das gegnerische Waumpel innerhalb kürzester Zeit einwickelte und somit fast bewegungsunfähig machte. Sichtlich zufrieden rief Takeshi daraufhin: „Gut gemacht. Und jetzt verpass dem Waumpel eine Tackle-Attacke!“ Energisch griff Waumpel nun sein gegnerisches Ebenbild an und rammte es mit vollem Körpereinsatz, wodurch dieses zu Boden fiel und besiegt war, was daran deutlich wurde, dass es völlig benebelt am Boden liegen blieb. Euphorisch streckte Takeshi daraufhin seine rechte Faust nach oben und rief: „Jaaa, geschafft. Wir haben das wilde Waumpel besiegt. Das war klasse, Waumpel. Komm zurück in den Pokéball!“ Takeshi holte Waumpel nun zurück in den Pokéball und meinte dann sichtlich zufrieden: „Na das lief doch wie geschmiert, meinst du nicht auch, Hydropi?“ „Hydropi!“, entgegnete Takeshis kleiner Pokémon-Freund zustimmend, woraufhin Takeshi entschlossen sagte: „Okay, ziehen wir weiter!“ Und so setzten Takeshi und Hydropi ihren Weg schließlich fort, bis sie plötzlich an eine kleine Stelle kamen, wo keinerlei Gras wuchs. An dieser Stelle befand sich sehr weiche Erde, in welcher zwei kleine Sträucher eingepflanzt waren. An den Sträuchern hingen wiederum Beeren, weswegen Takeshi ziemlich beeindruckt sagte: „Wow, das sind ja Beeren. Es heißt, dass so gut wie alle Beeren, die in Hoenn wachsen, Pokémon helfen, Statusveränderungen wie Verbrennung oder Vergiftung zu heilen. Super, dann werde ich mir mal ein paar pflücken. Mal sehen...Hey, an dem kleinen Strauch hängen ja zwei Sinelbeeren. Soweit ich weiß, kann man damit die Energie eines Pokémon ein wenig auffüllen.“ Takeshi pflückte nun fröhlich die zwei Sinelbeeren, warf dann jedoch einen etwas wehleidigen Blick auf den Strauch und meinte: „Hm, es wäre aber gemein von mir, wenn ich die Beeren einfach pflücken, aber keine neuen säen würde. Ich vergrabe lieber eine von den beiden Beeren, damit eine neue Sinelpflanze wachsen kann.“ Und so vergrub Takeshi also schließlich eine der Sinelbeeren wieder in dem weichen Lehmboden, woraufhin ihm ein zweiter Strauch ins Auge fiel, weswegen er erfreut sagte: „Hey, und an dem anderen Strauch hängen zwei Amrenabeeren. Da mache ich am besten das gleiche.“ Auch hier wendete Takeshi erneut das gleiche Prinzip an: Erst pflückte er die zwei Amrenabeeren und vergrub danach eine von ihnen im Lehmboden, damit eine neue Amrenapflanze wachsen konnte. Anschließend sagte er sichtlich zufrieden: „Cool, jetzt habe ich eine Sinel- und eine Amrenabeere, damit dürfte ich fürs Erste gut versorgt sein. Bis ich zur nächsten Stadt komme, brauche ich mir also keine Sorgen um Hydropi und Waumpel zu machen.“ Während sich Takeshi noch immer interessiert seinen frisch gepflückten Beeren widmete, tauchte von hinten plötzlich ein Junge auf, der eine kurze, blaue Hose, ein weißes T-Shirt und ein blaues Käppi trug. Das Käppi trug er jedoch verkehrt herum, weil dies für viele Kinder und Jugendliche meist um einiges lässiger wirkte und daher in Mode war. Der Junge, dessen Name Ansgar war, sprach Takeshi nun von hinten an: „Hey, du da! Hast du gerade die Beeren dort gepflückt?“ Überrascht über die Anwesenheit des Jungen drehte sich Takeshi um und schaute ihn fragend an. Anschließend antwortete er ihm: „Ja, wieso fragst du?“ „Weil die Beeren hauptsächlich für Pokémon gedacht sind.“, antwortete Ansgar, bis er schließlich interessehalber fragte: „Bist du zufällig ein Pokémon-Trainer?“ „Ja, wieso?“, fragte Takeshi darauf fast schon etwas naiv, woraufhin Ansgar ein selbstsicheres Lächeln aufsetzte und vorfreudig lachend sagte: „Hehe...Dann fordere ich dich zu einem Pokémon-Kampf heraus.“ „Waaas?“, rief Takeshi daraufhin sichtlich überrascht. Takeshi, der immer noch gebückt war, weil er die Beeren eingepflanzt hatte, stand nun wieder auf und schaute den Jungen kampfeslustig an, bis er schließlich erwiderte: „Hehehe...Herausforderung angenommen. Aber bevor wir anfangen, will ich noch eines wissen. Wie heißt du?“ „Ich heiße Ansgar. Und wie heißt du?“, gab Ansgar eine rasche Antwort, worauf Takeshi erwiderte: „Mein Name ist Takeshi. Okay, Ansgar, mit wie vielen Pokémon wollen wir kämpfen?“ „Ich würde sagen, jeder darf zwei Pokémon einsetzen.“, schlug Ansgar vor, woraufhin Takeshi zufrieden nickte und meinte: „Okay, soll mir recht sein!“ „Na dann lass uns loslegen! Zigzachs, du bist dran!“, rief Ansgar daraufhin entschlossen und warf einen Pokéball nach vorne, aus dem ein Zigzachs herauskam. Etwas verblüfft sagte Takeshi nun: „Ein Zigzachs? Hm, okay...Dann wähle ich dich, Hydropi!“ Takeshi zeigte nun entschlossen auf Zigzachs, und Hydropi war sofort zum Kampf bereit. „Los, Zigzachs! Tackle-Attacke!“, eröffnete Ansgar den Kampf schließlich mit seinem ersten Befehl, woraufhin Zigzachs auf Geheiß seines Trainers sofort auf Hydropi zurannte, um es zu rammen. Doch Takeshi reagierte sofort und befahl konternd: „Hydropi, weich aus!“ „Hydro!“, sagte Hydropi daraufhin bestätigend und sprang im letzten Moment zur Seite, wodurch Zigzachs seinen Gegner um nur wenige Zentimeter verfehlte. Ziemlich verbissen grummelte Ansgar aufgrund dessen: „Rrrhhh, so ein Mist. Daneben...Okay, wir versuchen es noch mal. Los, tackle das Hydropi!“ Zigzachs rannte nun also erneut auf Hydropi zu, doch dieses Mal hatte Takeshi eine andere Strategie in petto und rief: „Okay, Hydropi, benutzen wir nun wieder unsere Standardtaktik! Setz zuerst deinen Heuler ein!“ „Hyyydrooo!“, schrie Hydropi daraufhin lautstark mit der Absicht, gehörigen Druck auf das Trommelfell seines Gegners auszuüben. Zigzachs stoppte aufgrund von Hydropis Heuler und der damit verbundenen, sehr unangenehmen Schallwellen sofort, durch die sein Angriffs-Wert gesunken war. Ansgar blieb jedoch gefasst und befahl: „Zigzachs, lass dich nicht beirren! Setz deine Attacke fort!“ Zigzachs setzte nun seinen Tackle gegen Hydropi doch noch ein, doch obwohl Zigzachs seinen Gegner mit aller Kraft rammte, hatte es kaum eine Wirkung, weil Zigzachs’ Angriffs-Wert zuvor einfach zu stark gesunken war. Ziemlich demotiviert und verunsichert meinte Ansgar nun „Oh nein, es klappt nicht.“, woraufhin Takeshi entschlossen auf das gegnerische Pokémon zeigte und befahl: „So, und jetzt...Aquaknarre!“ Aus kürzester Distanz feuerte Hydropi aus seinem Mund schließlich einen großen Wasserstrahl ab, von dem Zigzachs mit aller Wucht erfasst und zu Boden geschmettert wurde, wodurch es letztlich k.o. ging. „Nein, so ein Mist. Zigzachs, zurück!“, rief Ansgar nun enttäuscht und holte sein Zigzachs zurück in den Pokéball, während Takeshi sein Pokémon sichtlich zufrieden anlächelte und es lobte: „Gut gemacht, Hydropi.“ Ansgar hatte derweil bereits einen neuen Pokéball gezückt und rief daraufhin ziemlich verbissen: „Rrhh, ich muss wohl härtere Geschütze auffahren! Loturzel, looos!“ Ansgar warf seinen Pokéball nun wuchtig nach vorne, und heraus kam ein Loturzel. Dabei handelte es sich um ein kleines, blaues Pokémon mit einem gelben Mund und einem großen, grünen Blatt auf dem Kopf. Ziemlich verwundert über dieses ihm noch unbekannte Pokémon sagte Takeshi nun „Loturzel? Pokédex, ich brauche eine Analyse.“, woraufhin er seinen Pokédex herausholte, der ihm folgende Informationen lieferte: „Loturzel, Wasserlinse. Loturzel soll einige Zeit an Land verbracht haben, aber ins Wasser zurückgekehrt sein, weil das Blatt auf seinem Kopf zu groß und zu schwer geworden ist. Nun lässt es sich auf dem Wasser treiben.“ „Es scheint wohl ein Pokémon vom Typ Wasser/Pflanze zu sein.“, zog Takeshi sehr schlau kombiniert seine Schlüsse aus dem Pokédex-Eintrag, während Ansgar vorfreudig zu kichern begann: „Hihihi, da liegst du völlig richtig. Ziemlich praktisch, so ein Doppelelement. Und Pflanzen-Pokémon sind Wasser-Pokémon gegenüber im Vorteil.“ Verbissen erwiderte Takeshi darauf „Rrrhhh, ich weiß. Okay, komm zurück, Hydropi!“, woraufhin sich Hydropi umgehend neben seinen Trainer stellte. Recht verblüfft fragte Ansgar aufgrund dessen: „Du ziehst dein Pokémon zurück? Dann bin ich mal gespannt, welches Pokémon du als Nächstes wählen wirst.“ „Na gut, ich wähle dich, Waumpel!“, rief Takeshi daraufhin energisch und warf einen Pokéball nach vorne, aus dem Waumpel herauskam, welches nun fröhlich „Waum...pel!“ rief. Zurecht verunsichert sagte Ansgar daraufhin: „Oh nein, bitte kein Waumpel!“ Takeshi schaute Ansgar derweil mit einem frechen Grinsen an und erklärte lachend: „Hehehe...Ich weiß noch genau, was mir Pokédex mal über Waumpels Stachel gesagt hat. Er ist giftig. Also, gehen wir es an, Waumpel! Setz den Giftstachel ein!“ „Neeeiiin!“, schrie Ansgar daraufhin sichtlich verzweifelt. Waumpel feuerte derweil einige Giftstacheln aus seinem spitzen Schwanz ab, woraufhin Loturzel mit aller Härte getroffen wurde und k.o. zu Boden ging, während Takeshi vor Freude die Arme zum Himmel streckte und begeistert rief: „Volltreffer!“ Total enttäuscht meckerte Ansgar indessen: „Verdammt, zurück, Loturzel! Mist, warum müssen Pflanzen-Pokémon ausgerechnet gegen Gift-Pokémon eine Schwäche haben?“ „Zurück, Waumpel!“, sagte Takeshi derweil zufrieden lächelnd, während Waumpel in Form eines rot erstrahlenden Lichts in seinem Pokéball verschwand, bis er sich wieder seinem Kontrahenten zuwandte und meinte: „Ach, ärgere dich nicht, Ansgar! Du hast toll gekämpft. Das war eine gute Übung, sowohl für meine als auch für deine Pokémon. Du kannst stolz auf Zigzachs und Loturzel sein. Sie haben gut gekämpft.“ Etwas beschämt lächelnd kratzte sich Ansgar daraufhin am Hinterkopf und erwiderte: „Danke, Takeshi. Wenn ich dich so sehe, wie du kämpfst, dann ist es keine Schande, gegen jemanden wie dich zu verlieren. Du hättest sicherlich eine Chance gegen Norman, den Arenaleiter von Blütenburg City. Mein Ziel ist es, eines Tages einen Arenaleiter zu schlagen, aber ich werde mir sicherlich nicht Norman als Gegner aussuchen. Der ist ´ne Nummer zu groß für mich.“ „Norman, sagst du? Soll das heißen, dass Blütenburg City von hier aus die nächste Stadt ist?“, fragte Takeshi nun sichtlich überrascht, während Ansgar gewiss nickte und antwortete: „Genau. Gehe immer geradeaus, dann bist du bald da!“ Mit einem kurzen Winkgruß verabschiedete sich Takeshi daraufhin und sagte „Danke für den Tipp, Ansgar. Vielleicht sehen wir uns bald mal wieder. Also, ciao!“, worauf Ansgar fröhlich lächelte und sagte: „Tschüss, Takeshi!“ Takeshi und Hydropi setzten ihren Weg nun also entschlossen in Richtung Blütenburg City fort. Während sie frohen Mutes ihres Weges gingen, schaute Takeshi plötzlich mit ernster Miene zu seinem kleinen Pokémon-Freund herab und sagte: „Hey, Hydropi! Weißt du was? Wenn wir Pech haben, wird der erste Arenaleiter, auf den wir treffen, mein Vater sein. Er leitet nämlich die Arena in Blütenburg City. Eigentlich will ich gar nicht gegen meinen Vater kämpfen. Aber versprich mir bitte eins! Zeig vollen Einsatz, wenn wir gegen ihn antreten! Denn ich will ihm unbedingt beweisen, dass ich das Zeug zu einem Pokémon-Meister habe. Ich will, dass mein Vater stolz auf mich ist. Versprichst du mir, dass du alles geben wirst, Hydropi?“ Hydropi lächelte daraufhin und nickte, woraufhin es mit einem Ausdruck von Selbstverständlichkeit „Hydro!“ sagte, worauf Takeshi zufrieden lächelnd meinte: „Hahaha, danke, mein Freund.“ Lange spazierten Takeshi und Hydropi weiter so vor sich hin, doch es war immer noch keine Stadt in Sicht. Diese Tatsache fraß allmählich an den Nerven von Takeshi, weswegen er vor Ungeduld etwas enttäuscht die Schultern hängen ließ und seufzte: „Puh...Oh Mann, wie lange dauert das denn noch? Ich will endlich ins Pokémon-Center, um zu futtern. Ich brauche was Essbares. Die Nahrungsmittel, die mir Mama mitgegeben hat, will ich jetzt noch nicht anrühren. Das spare ich mir für härtere Zeiten auf.“ Während Takeshi sichtlich genervt vor sich hin meckerte, bemerkten er und Hydropi plötzlich, dass die vielen Wiesen und Bäume, die dicht an dicht am Wegesrand gestaffelt waren, allmählich ein Ende nahmen, bis in weiter Ferne plötzlich eine Stadt zu erkennen war. „Hydro...Hydro...Hydropi!“, rief Hydropi nun ganz aufgeregt, um Takeshi auf die Stadt aufmerksam zu machen. Doch Takeshi selbst hatte sie natürlich schon längst bemerkt und meinte fröhlich: „Ja, ich sehe es doch, Hydropi. Du kannst es wohl auch kaum noch erwarten, dort anzukommen, was? Na los! Lass uns rennen! Dann sind wir schneller da. Auf geht’s!“ Takeshi und Hydropi rannten nun so schnell los, wie sie nur konnten. Nach relativ kurzer Zeit waren sie bereits fast am Stadttor angekommen, als ihnen jedoch plötzlich ein Mädchen in den Weg sprang, welches mit in die Hüften gestemmten Händen dastand und entschlossen „Moment mal!“ sagte. Völlig erschrocken über ihr plötzliches Auftauchen rief Takeshi daraufhin: „Uuaahh! Aus dem Weg! Ich kann nicht mehr anhalten.“ Takeshi und Hydropi hatten mittlerweile solch eine Geschwindigkeit erreicht, dass sie nicht mehr rechtzeitig stoppen konnten und das Mädchen infolgedessen mit aller Wucht umrannten. „Ahhh, aua. Können du und dein Pokémon nicht besser aufpassen? Ich bin schließlich ein Mädchen, so robust springt man doch nicht mit einer Lady um.“, meckerte das Mädchen nun sichtlich gereizt, während Takeshi ganz wehleidig schaute, sich am Hinterkopf rieb und sagte: „Aua, mein Kopf. So ´ne Scheiße...Hm, was sagtest du? Lady?“ Takeshi sah sich das Mädchen nun einmal genauer an. Es war ein Mädchen, das noch kleiner als er war und durch ihre langen, blauen Haare sehr ins Auge stach. Sie trug ein weißes Hemd aus Seide sowie eine kurze, blaue Hose. Mit einem ziemlich verdutzten und zugleich erheiterten Blick meinte Takeshi nun, nachdem er das Mädchen von oben bis unten gemustert hatte: „Äh, hehehe...Lady? Du trägst wohl ein bisschen zu dick auf, Kleine.“ „Pah, von wegen. Ich bin eine Lady und heiße Sabine.“, erwiderte das Mädchen darauf recht mürrisch, wohingegen Takeshi sagte: „Aha, Sabine heißt du also. Tja, würdest du mich bitte vorbeilassen? Ich habe dringend etwas in Blütenburg City zu erledigen.“ Sabine schaute Takeshi daraufhin ganz misstrauisch an und fragte „Ach ja? Was denn?“, woraufhin Takeshi erklärte: „Ich habe vor, den Arenaleiter herauszufordern.“ „Was...“, sagte Sabine zunächst verblüfft über dieses waghalsige Vorhaben, bis sie sich jedoch ein leichtes Schmunzeln nicht mehr verkneifen konnte und nur kurze Zeit später in lautstarkem Gelächter ausbrach: „Hahahaha! Ein guter Witz. Du willst den Arenaleiter Norman herausfordern? Dann musst du erst mal an mir vorbei! Wenn du mich nicht besiegen kannst, dann kannst du Norman erst recht nicht schlagen.“ „Soll das eine Herausforderung sein?“, fragte Takeshi nun zurecht mit einem erwartungsvollen, selbstsicheren Lächeln, worauf Sabine mit Gewissheit erwiderte: „Worauf du einen lassen kannst. Jeder von uns darf zwei Pokémon einsetzen, okay?“ Takeshi zückte infolgedessen umgehend einen Pokéball und warf diesen wuchtig nach vorne, während er sagte: „Geht klar. Los, Waumpel!“ Mit einem grellen Blitz öffnete sich der Pokéball nun, und Waumpel kam fröhlich „Waauum!“ rufend heraus. Aufgrund dieser Wahl Takeshis wirkte Sabine sichtlich verwundert, bis sie plötzlich mit verächtlich klingender Stimme sagte: „Waumpel? Tss, was für ein elender, kleiner Wurm...“ Sichtlich gereizt ballte Takeshi daraufhin seine rechte Faust und rief völlig aufgebracht: „Rrhh, beleidige mein Pokémon nicht! Kämpfe stattdessen lieber! Ich werde dir schon noch zeigen, wozu mein Waumpel imstande ist.“ „Ach ja?“, gab Sabine rege Zweifel an Takeshis Optimismus zu erkennen, woraufhin sie entschlossen einen Pokéball hervorholte und sagte: „Ich glaube kaum, dass es gegen mein Pokémon eine Chance hat. Denn dieses ist viel gefährlicher als dieser jämmerliche Wurm. Fiffyen, los!“ Sabine warf nun ihren Pokéball kraftvoll nach vorne. Als dieser sich öffnete, erstrahlte ein helles Licht, welches sich langsam zu einem Fiffyen formte. Takeshi legte infolgedessen ein kampfeslustiges Lächeln auf und rieb sich mit dem Zeigefinger unter der Nase, während er zuversichtlich meinte: „Hehehe...Wenn das wirklich deine Wahl ist, dann tut’s mir leid für dich.“ „Was? Wieso?“, fragte Sabine leicht irritiert, woraufhin Takeshi sagte: „Das wirst du gleich sehen. Wer von sich behauptet, ein guter Pokémon-Trainer zu sein, der muss auch ein bisschen was im Kopf haben, was die Elementklassen der Pokémon angeht! Und du scheinst wohl keine Ahnung von Elementklassen zu haben. Waumpel, setz die Nadelrakete ein!“ Waumpel richtete nun seinen Schwanz, an dem sich sein giftiger Stachel befand, auf das gegnerische Fiffyen und feuerte umgehend mehrere Nadeln aus diesem heraus, die genau auf Fiffyen zuflogen und es binnen weniger Sekunden so hart am gesamten Körper trafen, dass es k.o. ging. Völlig schockiert stand Sabine nun da und sagte fassungslos: „Was? Das...das kann nicht sein. Zurück, Fiffyen! Wie...Wie konnte dieser elende Wurm mein Fiffyen besiegen?“ Takeshi erklärte daraufhin: „Tja, Käfer-Pokémon sind Unlicht-Pokémon gegenüber im Vorteil. Und dein Fiffyen ist nun mal ein Unlicht-Pokémon. Und was Waumpel angeht...Es ist kein elender Wurm, hörst du? Ich mag mein Waumpel so, wie es ist. Ich mag alle Pokémon dieser Welt. Es ist doch ganz egal, wie ein Pokémon aussieht. Die Hauptsache ist, dass man sich mit seinem Pokémon gut versteht und gut mit ihm befreundet ist. Also hör endlich auf, mein Waumpel einen elenden Wurm zu nennen! Hast du verstanden, Sabine?“ Kaum hatte Takeshi diese Worte gesagt und somit sehr deutlich und eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht, wie viel ihm an seinem kleinen Pokémon-Freund liegt, fing Waumpel urplötzlich an, in einem hellen Licht zu erstrahlen, weswegen Sabine irritiert fragte: „Wa...was ist das?“ Takeshi stand derweil ebenso ratlos da und sagte völlig verblüfft: „Wau.....Waumpel...Was tust du da?“ Immer noch strahlte Waumpel ganz hell, ohne dass man seinen Körper richtig erkennen konnte. Doch dann veränderte sich die Form seines Körpers auf einmal enorm. Das grelle Licht erlosch letztendlich, und von dem niedlichen Waumpel war nichts mehr zu sehen. Stattdessen stand dort nun ein lilafarbenes, oval geformtes Pokémon, das in der Mitte des Körpers ein rotes Auge hatte und wie ein Kokon aussah. Außerdem hatte es überall Fäden am Körper. Takeshi stand derweil mit vor Erstaunen weit offen stehendem Mund da und sagte immer noch verwundert: „Waumpel, was ist passiert? Hm...Vielleicht kann mir Pokédex weiterhelfen.“ Takeshi holte natürlich sofort seinen Pokédex heraus, der ihm folgende Informationen gab: „Panekon, Kokon. Wenn es angegriffen wird, bewegt sich Panekon in keiner Weise, egal, wie schwer es dabei verletzt wird. Wenn es sich bewegen würde, wäre sein Körper zu schwach für seine Entwicklung. Die Schmerzen allerdings vergisst es nie.“ Nachdem er seinen Pokédex wieder weggesteckt hatte, stand Takeshi einige Augenblicke lang vollkommen sprachlos da, bis er schließlich unsicher fragte: „Panekon? Dann...dann hat sich Waumpel also weiterentwickelt?“ Sabine stand in der Zwischenzeit ganz geschockt da, bis sie plötzlich ganz versessen auf ihre Armbanduhr starrte und sagte: „Das gibt’s doch nicht. Wie spät ist es? 19:00 Uhr? Rrhh...Verstehe, daran liegt es.“ Takeshi hatte derweil seine Verwunderung endgültig abgelegt und strahlte endlich überglücklich übers ganze Gesicht, wobei er begeistert „Wow, klasse, Panekon. Du bist echt der Beste.“ sagte, wohingegen Sabine ihn mit ernster Miene ansah und energisch rief: „Okay, dann halte dich bereit, Takeshi! Hier kommt eine Überraschung. Du bist dran, Schaloko!“ Sabine warf nun einen neuen Pokéball nach vorne, und heraus kam ein Pokémon, das fast genauso aussah wie Panekon. Der einzig wirkliche Unterschied war, dass es eine weiße Körperfärbung hatte. Zurecht überrascht aufgrund dieser Tatsache rief Takeshi: „Waaas? Aber...das sieht ja genauso aus wie Panekon. Hast du deinem Panekon etwa einen Spitznamen gegeben?“ Sabine schüttelte jedoch entschieden den Kopf und erklärte: „Nein, habe ich nicht. Das ist Schaloko, Waumpels zweite Entwicklungsmöglichkeit.“ „Zweite Entwicklungsmöglichkeit?“, fragte Takeshi nun ziemlich verdutzt nach, woraufhin er erneut seinen Pokédex zückte, der ihm folgende Informationen gab: „Schaloko, Kokon. Bisher nahm man an, dass Schaloko vor seiner Entwicklung hungert und überhaupt nichts zu sich nimmt. Nun aber wird behauptet, dass es seinen Durst mit Regenwasser löscht, das sich auf seinem seidigen Fell sammelt.“ Nachdem Takeshi seinen Pokédex wieder verstaut hatte, kratzte er sich ratlos am Hinterkopf und meinte: „Na ja, leider beantwortet das nicht meine Frage, warum Schaloko genauso aussieht wie Panekon.“ Sabine erklärte ihm daraufhin jedoch: „Der Pokédex hat halt nur spärliche Informationen. Aber die Antwort kann auch ich dir geben. Also, es ist ein ganz einfaches Prinzip. Wenn ein Waumpel sich am Tag, also zwischen 6:00 Uhr und 18:00 Uhr, entwickelt, dann wird es zu einem Schaloko. Falls es sich jedoch zwischen 18:00 Uhr und 6:00 Uhr, also abends, mitten in der Nacht oder sehr früh am Morgen entwickelt, dann wird es zu einem Panekon.“ „Aha, verstehe. Aber warum ist das so?“, wollte Takeshi noch mehr über solch ein seltenes Phänomen wissen, woraufhin Sabine jedoch ratlos mit den Achseln zuckte und erwiderte: „Das kann ich dir auch nicht beantworten. Anscheinend wirkt sich die Tageszeit auf die Entwicklung bestimmter Pokémon aus.“ Takeshi sah nun einen Moment lang ziemlich nachdenklich aus und entgegnete schließlich: „Stimmt, davon habe ich auch schon gehört. Als ich noch in Johto gelebt habe, habe ich mal eine Reportage über die Entwicklung der Pokémon im Fernsehen gesehen. Da hieß es, dass sich ein Evoli am Tag zu einem Psiana entwickeln kann, wenn man sich gut um es gekümmert hat. Wenn es sich aber in der Nacht entwickelt, wird es zu einem Nachtara. Da gibt es wohl Ähnlichkeiten mit Waumpels Entwicklung.“ Sabine nickte daraufhin und meinte: „Na also, sag ich doch. Die Tageszeit spielt eine entscheidende Rolle. Aber jetzt genug gequatscht, Takeshi. Lass uns endlich weiterkämpfen! Schaloko, Tackle!“ Schaloko sprang nun mit seinem scheinbar unbeweglichen Körper auf Panekon zu und rammte es mit vollem Einsatz, wodurch Panekon gewaltsam zu Boden gerissen wurde. Sichtlich besorgt rief Takeshi daraufhin: „Oh nein, Panekon. Ist alles okay bei dir?“ „Pane.....Panekon!“, sagte Panekon daraufhin erschöpft, während es sich wieder aufrichtete. Auf Takeshis Gesicht machte sich dadurch wieder ein Lächeln breit, bis er schließlich sagte: „Sehr gut, und jetzt Fadenschuss!“ Panekon setzte nun den Fadenschuss ein, wodurch Schaloko von zahlreichen Fäden eingewickelt und somit vollkommen in seiner Bewegungsmöglichkeit eingeschränkt wurde. „Schaloko!“, schrie Sabine aufgrund dessen erschrocken, wohingegen Takeshi entschlossen rief: „Und jetzt beenden wir diesen Kampf. Komm zurück, Panekon!“ Takeshi holte Panekon nun überraschenderweise in den Pokéball zurück und rief daraufhin energisch: „So, jetzt bist du dran, Hydropi!“ Hydropi stellte sich nun voller Entschlossenheit vor Takeshi und sagte kampfeslustig: „Hydro!“ Takeshi zeigte infolgedessen auf das gegnerische Pokémon und befahl: „Hydropi, greif Schaloko mit deiner Aquaknarre an!“ Hydropi nickte nun und feuerte dann aus seinem Mund einen großen Wasserstrahl auf Schaloko ab, wodurch dieses, nachdem es getroffen wurde, quer durch die Luft geschleudert wurde. Anschließend landete es mit aller Härte auf dem Boden und sah danach nur noch Sterne, was ein eindeutiges Zeichen dafür war, dass es besiegt worden war. Sabine sah inzwischen ganz traurig aus und sagte sichtlich enttäuscht „Schaloko, nein...Zurück!“, woraufhin sie Schaloko in den Pokéball zurückholte. Takeshi streckte derweil seine rechte Faust nach oben und rief euphorisch: „Jaaa, wir haben wieder einen Sieg errungen. Du warst gut, Hydropi.“ Nur kurz danach sah sich Takeshi seinen Pokéball an, in dem sich Panekon befand, und sagte mit einem sanften Lächeln: „Und du warst ebenfalls großartig, Panekon.“ Sabine ging in der Zwischenzeit ganz langsam auf Takeshi zu und sagte „Tja, ich hab verloren. Glückwunsch, Takeshi. Du warst klar der Bessere.“, worauf Takeshi fröhlich lächelnd erwiderte: „Danke, Sabine. Du warst aber auch gut.“ Obwohl sie zuvor ziemlich unausstehlich gewesen war, rang sich Sabine schließlich ebenfalls ein Lächeln ab und sagte: „Mir bleibt jetzt wohl nichts anderes übrig, als dir Glück beim Arenakampf zu wünschen.“ „Danke, Glück werde ich brauchen können. Na gut, ich muss dann mal weiter! Also, mach’s gut, Sabine!“, erwiderte Takeshi darauf und verabschiedete sich schließlich von Sabine mit einem Handschlag, woraufhin sie wiederum sagte: „Tschüss, Takeshi! Schau mal wieder vorbei, dann kann ich Revanche fordern!“ Und so rannten Takeshi und Hydropi schließlich weiter, und nur kurze Zeit später war es endlich soweit: Sie schritten durch das Stadttor von Blütenburg City und blieben anschließend kurz stehen, wobei Takeshi voller Stolz sagte: „Wir haben es geschafft, Hydropi. Wir sind endlich in Blütenburg City. Und hier geht unsere Pokémon-Reise erst richtig los, denn hier werden wir unseren ersten Orden gewinnen. Bist du bereit für den ersten Schritt auf unserer Reise?“ „Hydro!“, erwiderte Hydropi mit einem entschlossenen Blick, woraufhin Takeshi fröhlich rief: „Gut, dann los! Hahahaha!“ Strahlend vor Freude rannten Takeshi und Hydropi also los, um die Stadt zu erkunden und die Arena zu besuchen. Aber was Takeshi und Hydropi in Blütenburg City genau erwartet, erfahrt ihr in der nächsten Episode von „Pokémon - Die Hoenn-Abenteuer“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)