Fate of Dragon von Arlarion ================================================================================ Prolog: Schicksalswege ---------------------- Nicht weit entfernt in einem Gebirge, wo nahend ein größerer See mit türkisblauem Wasser schimmerte, lag ein geheimnisvoller Ort. Dort legten die Drachenmütter ihre Eier ab und versorgten die Jungtiere. Dies geschah in einer großen Höhle, welche so groß war, dass dort die Drachen auch mit hausen konnten, trotz ihren gewaltigen Größen. Genauso hatte es eine blaue Drachin Kiheira getan. Der Körper der blauen Drachin war schmal und zierlich. Aber dennoch konnte man sehen, dass sie kräftig genug war, so wie es sich für einen stattlichen Drachen gehörte. Ihr Kopf war schmal und einige Hörner waren am Kopf nach hinten gebogen. Sie glänzten weißlich. Eines der Hörner war schon leicht abgebrochen. Es zeugte davon, dass sie schon einige Kämpfe miterlebt hatte, bei der die Drachin rege beteiligt gewesen war. Und außerdem hatte sie nun auch Eier zu schützen, die gegen Diebe geschützt werden mussten, denn diese lauerten immer gerne die Drachenhöhle auf, wenn die Drachenmütter unaufmerksam waren. Sanft stupste sie die blaue Drachin das Ei mit ihrer schmalen Schnauze an. Roch an diesem und erwärmte es leicht durch ihrem warmen Atem, wenn sie spürte, dass die Wärme des Eis zu schwach wurde. Die Schnauzen der Drachenweibchen waren sehr sensibel, sodass sie erkennen konnten, wie es um die Temperatur der Eier stand. Das schwärzliche Ei lag in einem Nest aus Hölzern, Stroh, Fellen und Blättern, die die Drachenmutter hingelegt hatte um dies zu wärmen. Das Schnaufen und der Atem regulierten die Wärme nur noch, sodass die Temperatur nicht zu sehr absackte oder zu hoch wurde, was beides den Tod des Jungdrachen bedeuten würde. Drauflegen konnte sich die Drachin nicht, denn dann würde sie das Ei zerquetschen. Die Schalen der Dracheneier waren rau und Dick. Viele Eierdiebe konnten diese feste Schale nicht durchbrechen, aber so ganz unzerbrechlich waren die Schalen nun auch wieder nicht. Langsam bildeten sich feine kleine Risse, denn etwas stupste von innen gegen die schwarze Schale des Eis. Etwas wackelte das Ei auch und ganz leise fiepsende Geräusche konnte die Drachin auch schon vernehmen. Kiheira war aufgeregt, denn dies war ihr erstes Ei, das sie je gelegt hatte. Die feinen Risse wurden immer mehr und immer breiter, je weiter das kleine Wesen im Ei gegen die Schale stieß mit der Schnauze und dagegen drückte. Nach scheinbar endlosen Minuten brach das Ei soweit auf, das eine kleine schwarze Schnauze zu sehen war. Leicht öffnete sich diese und entließ einen kleinen hohen Ruf, welcher auch von der Mutter beantwortet wurde durch einen tieferen Ton, welches klackend klang. Langsam kam immer mehr des kleinen Drachenkopfes zum Vorscheinen. Die kleinen Augen waren noch geschlossen, aber nur deshalb, weil das Drachenbaby die Augen geschlossen hielt. Drachenbabys konnten von Anfang an die Augen öffnen und die Welt erblicken. Klebrig hing noch der Rest des Eiinneren an dem kleinen schwarzen Körper, welcher sich nach und nach aus dem Ei quälte. Feucht waren die kleinen Schwingen, die den Körper noch nicht tragen würden. Mit dem ganzen Gewicht, welches das Drachenbaby schon hatte, stützte es sich auf das Ei und die Schale brach weiter auf, bis der Kleine Drache im Nest der Mutter landete. Das halb aufgebrochene Ei blieb leicht aufrecht stehen. Langsam öffnete das Drachenbaby seine violetten Augen. Sie blinzelten, während der Kleine nach der Mutter rief, welche nicht weit entfernt war, und den Ruf beantwortete. Der kleine schuppige Drachenkörper war komplett schwarz, verklebt und nass war das kleine Wesen auch noch, doch da kam die Schnauze der Mutter an und mit ihr die schmale Zunge. Sanft stupste Kiheira das kleine Drachenbaby an, welches leise fiepste. Die schmale Zunge der Drachin leckte zärtlich über den schwarzschuppigen Körper des Jungdrachens um es von den restens des Schlüpfens zu befreien. Sie gab gurrende Laute dabei von sich und fing an verschmust mit ihrem Schützling zu kuscheln. Ihrem ersten Kind, ihrem Sohn. Natürlich vorerst nur mit der Schnauze. Sie war sehr groß und musste aufpassen, dass sie den kleinen Drachen nicht zerdrückte oder schwere Wunden zufügte. Ihr Blick lag sanft auf den Körper des Drachens und glitt dann zu dem kaputten Ei, welches sie entsorgen wollte, doch wurde ihr Blick fragender, als sie sah, dass noch etwas in dieser eigentlich leeren Eierschale war. Leise fiepste der zweite kleine Drache. Er lag noch immer eingerollt in dem Ei, das er sich hatte teilen müssen mit seinem Zwillingsbruder. Langsam hob dieser zweite Drache den Kopf, als er den Atem der großen Drachin an den nassen schuppigen Körper spürte. Denn es war kalt. Der Windzug brachte den kleinen Körper zum zittern. Dazu fiepste der kleine Drache. Die grünen Augen des ebenfalls schwarzen Drachens schauten die große Schnauze an, die sich vor ihm aufgebaut hatte. Etwas Angst beschlich den kleinen Drachen, doch nach dem Stupsen zu schließen und dem zutraulichen Gegurre verging ihm die Angst und langsam kroch auch dieser kleine Drache aus dem Ei hinaus. Genauso unbeholfen wie sein Bruder. Zwar wunderte sich Kiheira darüber, dass im gleichen Ei nochmals ein kleines Drachenbaby entschlüpft war, doch das war der Drachenmutter egal. Es waren ihre Kinder und sie war glücklich über jedes, dass sie großziehen konnte. Das Glück einer Mutter war es eben, Kinder zu haben. Zwar würde sie es sicher schwer haben, wenn sie auf zwei kleine Drachen aufpassen musste, aber das lies sich bestimmt regeln. Notfalls fragte sie eben die andern, ob sie ihr halfen. Die Drachenmütter lebten nun einmal in einer großen Gemeinschaft zusammen, bis es Zeit war für die kleinen, langsam selbst zu lernen, wie es im leben vor sich ging. Kiheira war überglücklich über das zweite Drachenkind. Sanft schmiegte sie ihre Schnauze ebenso an diesen kleinen Drachen, wie an den ersteren. "Hallo meine Kleinen." sprach die Drachin leise mit ihrer sanften Stimme, die voller Liebe war. "Willkommen im Leben." Das leise Fiepen ihrer Kleinen nahm sie wohlig auf. Ihre Miene war wahrlich friedlich und sanft. Fraglich war es Kiheira schon, denn immerhin hatte sie nun zwei Jungs aus dem gleichen Ei bekommen. So etwas war bisher noch nie geschehen. In keiner Erinnerung irgendeines Drachens. Kain, der kleine schwarze Drache, der zuerst aus dem Ei geklettert war tapste mit sehr unsicheren Schritten voran zu dem anderen kleinen Drachen. Die Flügel nutzte er dabei als Gleichgewichtsorgan. Wenn er zu einer Seite zu kippen drohte, legte er sich zur anderen Seite, dank den Flügeln. Der zweite kleine Drache sah so aus, als würde es mehr spaß machen, mit diesem zu spielen, denn seine Mutter war schon fast etwas zu monströs, zumindest in den Augen des nicht mal siebzig Zentimeter großen Drachens. Im Gegensatz zu den kleinen Drachen war Kiheira wirklich ein wahres Riesenmonster. Leise fiepste der kleine schwarze Drache mit den violetten Augen den anderen an, forderte ihn irgendwie auf zu spielen, wonach dem kleinen Schwarzen gerade zumute war. Zwar war er geschafft von dem aus-dem-Ei-schlüpfen, aber noch immer protzte in ihm eine gewisse Kraft. Sie reichte aber noch lange nicht an die heran, die seine Mutter besaß oder die eines anderen Drachens. Der kleinere Drache tapste ebenso unsicher, wie der erste zu der Mutter heran und kuschelte sich an diese heran. Leise fiepste er ab und an und schloss dann die grünen Augen. Er war sehr erschöpft von dem Schlüpfen her, sodass er sich ausruhen musste. Kain jedoch wollte lieber spielen und so tapste er zu seinem Bruder und stupste diesen an. Jedoch mit dem ganzen Gewicht, denn er plumpste in dem Moment hin, so halb auf seinem Bruder, an den er sich nun gähnend kuschelte. Die sanfte Zunge der Mutter spürte der kleine Drache an seinen Schuppen. Er genoss es sichtlich, denn auch der andere kleine schwarze Drache kuschelte sich an ihm und schien ebenso erschöpft zu sein, sodass beide nun ineinander gekuschelt da lagen und von der Mutter behütet wurden. Freudig betrachtete die Drachenmutter ihre beiden Jungen, die sie voller Liebe betrachtete und behütete. Nun sah sie, was aus ihnen geworden war, aus dem einen Ei, wo eigentlich immer nur ein Drache schlüpfte. Sie war eine sehr glückliche Mutter im Moment und sehr stolz darauf. Kiheira würde sich gut um sie kümmern. "Meine Kleinen..." sagte Kiheira sanft und sah die beiden an. "Ihr beiden... Kaiyanor und Kirias... ihr seid die ersten, die in diesem Jahr geboren wurden." Der kleine schwarze Drache mit den violetten Augen hob den Kopf, fiepste leise vor sich her und schmuste an den Kopf seiner Mutter. Er war es, dem der Name Kaiyanor gegeben wurde. Sanft schauten die violetten Augen die Mutter an und den anderen kleinen Drachen, welcher neben ihm war und schon halb schlief. Sie waren gleichgroß und beide waren sie noch schwarz. Doch es war bekannt, dass die Drachen ihre Schuppenfarbe innerhalb des ersten Jahres änderten. Die schwarze Schuppenfarbe war zum Schutze der Kleinen Drachenbabys da, die sehr schnell lernten, sich zu verstecken in den großen Nestern der Drachen oder in irgendwelchen anderen Nischen, wo sie reinpassten. Die Drachenmutter war sehr froh. Am liebsten hätte sie es in die Welt hinaus gerufen, wie sehr sie sich freute, endlich Mutter geworden zu sein. "Ihr solltet beide schlafen." sagte sie leise. Dass die beiden müde waren hatte sie schon gesehen. Die Anstrengung sah sie den beiden an. Denn es war nicht einfach, aus einem Ei zu schlüpfen. Außerdem sah sie, dass sich die beiden Zwillingsbrüder schon hingelegt hatten. Eingerollt und zusammengekuschelt. Kaiyanor lag unten auf dem Boden, während Kirias’ Kopf auf dem Rücken von Kaiyanor lag, doch die Körper der kleinen Drachen waren nebeneinander. Die Ruten eingewickelt und verschnörkelt ebenso an die Körper gepresst. Die Flügelchen hatten sie wieder an ihre Körper gelegt. Doch das würde die Drachenmutter den beiden schon noch beibringen, wie sie die Flügel zu nutzen hatten und auch alles andere, was zum Überleben wichtig war. Mit einem zufriedenen Gesicht legte sich die Drachin vorsichtig zu ihren Jungen, den Kopf neben die beiden kleinen Körper und den Rest halb drum herum. Praktisch so, dass die Jungen in der Mitte des Kreises lagen, den die Mutter mit ihrem Körper gebildet hatte. Auf ihren Zügen lag ein friedlicher und vor allem Glücklicher Ausdruck. Kapitel 1: Kapitel I -------------------- Es war ein früher Morgen, als Kaiyanor erwachte, der jedoch Kain gerufen wurde, erwachte. Weit riss er sein Maul auf, als er gähnte und dabei einen kleinen Ruf entließ. Den Kopf hatte er ebenso erhoben und schaute über das große Drachennest hinaus. Seine violetten Augen schauten noch müde drein, doch erkannten sie gut die felsige Gegend, wo sich das Nest befand. Das Gestein war schwarz von den Flammen der Drachen, die Nester verbrannten, die nicht mehr gebraucht wurden, oder von den Überarbeitungen der Felsenflächen in der Höhle für neue Nester. Doch war der Naturstein eigentlich in einem hellen Braunton, der nur selten noch in der Drachenhöhle erschien. Das konnte man sehen, wo noch keine Drachennester waren oder auch die Krallenspuren der Drachen. Über ihnen war ebenso Gestein, ein dunkles Gestein, welches verbrannt war, wie viele andere Stellen. Das Nest wurde durch die Klauen und dem Drachenfeuer direkt in den Fels geschmolzen und gegraben. Die Spuren davon sah man noch immer, selbst wenn diese Drachenhöhle schon viele Jahrtausende alt war. Viele Generationen von Drachenweibchen lebten hier zusammen, um ihre Kinder zur Welt zu bringen und groß zu ziehen. Und jede Drachin hatte ihren Stammplatz, was die Position des Nestes anging. Niemals besetzte eine andere Drachin das Nest einer anderen. Jede Drachin, die neu dazu kam, musste ihr Nest erst neu erbauen und wenn kein Platz mehr da war, wurde die Höhle gemeinsam weiter ausgebaut. So entstand während der vielen Zeit ein riesiger Hohlraum, wo die kleineren Drachenarten drin fliegen konnten. Die größeren liefen hindurch. Der Jungdrache Kain drehte seinen Kopf weiter herum, sah zu einem der anderen vielen Nester, die in der Nähe waren. Es ware sehr viele hier und bei den meisten waren schon Drachenkinder geschlüpft. Drachenmütter kamen immer wieder an und fütterten ihre Jungen, führten sie nach draußen oder versuchten ihnen einiges aus dem Leben zu lehren. Kain erkannte, dass viele Nester noch ein Ei hatten oder zwei, doch nicht mehr Eier, denn diese großen Gelege, wo immer mindestens fünf Eier dabei waren, konnte nur von einer Drachenkönigin stammen, wenn es Zeit für große Gelege war. Und diese brütete zur Zeit nicht. So hatte es Kiheira, seine Mutter, ihm erklärt gehabt. Obwohl er dabei kaum zugehört hatte. Zuhören war ganz und gar nicht eine seiner Stärken, denn ihn leitete etwas anderes und das war die Abenteuerlust. Schon oft musste Kiheira ihn in den letzten zweieinhalb Jahren wieder zum Nest zurück tragen, da er sich einfach davon gestohlen hatte. Kain konnte schon etwas unbeholfen fliegen und laufen selbstverständlich auch, doch durfte er sich nicht zu weit von dem behüteten Nest entfernen, da er noch nicht wusste, was gut für ihn war und was nicht. Er konnte in irgendwelche Fallen von Jägern laufen, die nach Wild suchten oder sich sogar etwas Schlimmeres noch zuziehen. Kiheira war immer sehr besorgt um ihre beiden Kinder. Kirias war dagegen nicht so wie sein Zwillingsbruder. Er blieb immer im Nest oder entfernte sich nur so weit, wie er durfte. Er war sehr bescheiden und vollkommen das Gegenteil seines Zwillingsbruders, dass konnte man schon jetzt erkennen. Kirias Wesen war sanfter, ähnelte mehr seiner Mutter. Er schaute ebenso auf, als Kain den Kopf hob und sah sich genauso um. Man konnte schon jetzt erkennen, dass sich die Schuppen von Kirias verfärbten. Sie wurden blasser und blasser. Das Zeichen dafür, dass es bald soweit war, dass sie reif genug waren, um die Welt auf eigenen Füßen zu entdecken. Den Kopf mit den kleineren Hörnern schaute zu seinem Bruder. "Willst du wieder einfach so abhauen?" fragte Kirias Kain. Kain schaute zu Kirias. "Warum abhauen? ich will nur auf Erkundungstour gehen Brüderchen." beschwichtigte Kain, doch meist war es so, dass er dann außerhalb des erlaubten Bereiches ging. Kain kletterte aus dem Nest, welches mit Ästen, Stroh, Fellen und anderem ausgelegt war. Die kleinen Pranken konnten noch niemanden schwer verwunden geschweige denn töten. Doch konnten sie schon in den rauen Boden Rillen hauen, wenn genügen Kraft aufgewendet werden würde. Mit kleinen Tapslauten, die von den Krallen her kamen, verlies Kain dann das Nest und machte sich auf eine erneute Erkundungtour durch die Nesthalle. "He!" rief ihm Kirias hinterher. "Warte auf mich!" jammerte er leicht und kletterte nun seinerseits selbst aus dem Nest heraus und seinem Bruder nach. Durch das hastige Bewegen verhakte sich ein kleiner Ast zwischen Kirias’ Beinen, sodass der kleine Drache nach vorn fiel. Kain schaute zurück, wo sein Bruder etwas jammerte und sich wieder aufrichtete. Mit einigem Widerwillen ging Kain dann doch zu Kirias hinüber und half ihm sich aus dem Ast zu befreien. "Du solltest besser aufpassen!" raunte Kain seinen Bruder zu, als er an diesem vorbei ging, da dieser befreit war. "Ja, aber... aber..." sagte Kirias, doch da war sein Bruder schon wieder an ihm vorbei. Er sah ihn an und verzog seine Schnauze dann etwas, sodass es fast wie ein Schmollen wirkte. "Kain!" reif er dann, während er etwas rannte, um dann mit seinem Bruder auf gleicher Höhe zu sein. "Kirias. Ich geh nicht weit weg!" versprach Kain und sah seinen Bruder an. Kirias erwiederte diesen Blick stur. "Das glaube ich weniger! Immer wenn du das sagst gerätst du nur wieder in Schwierigkeiten!" "Schwierigkeiten?" fragte Kain und blieb stehen, reckte den Kopf zurück und schaute seinen Bruder verärgert an. "Ich habe keine Schwierigkeiten! Ich schaue mich nur um verdammt! Was ist daran denn so schlimm? Wenn du Angst hast dann geh! Ich brauche keinen Angsthasen bei mir!" fauchte Kain schon fast verärgert und drehte den Kopf dann wieder zurück und lief dann langsam weiter. Kirias hatte eine Tatze leicht angehoben. Er wirkte etwas eingeschüchtert und sah seinen Bruder dementsprechend an. "Ja aber..." sagte er, wollte Kain noch zurückhalten mit Worten, doch er hörte nicht. Kain lief einfach weiter. Kirias seufzte und sah den Boden kurz an, bevor er dann doch wieder seinem Bruder folgte. Er wollte nicht alleine zurück bleiben. Der Boden unter ihnen blieb immer gleichfarbend bräunlich schwarz. Die anderen Drachennester waren ebenso gebaut wie das eigene, das konnten beide erkennen an der Struktur, wie das Material hervor schaute. Überall waren die Stöcke, Äste und das Stroh da. Doch darauf achtete Kain kaum. Er lief lieber im leichten Schlängellauf um die Nester herum zum hinteren Teil der Höhle, dort, wo die Drachennester aufhörten und es auch immer dunkler wurde. Schritt für Schritt liefen sie weiter. Kurzzeitig blieb Kain stehen und sah zu seinem Bruder. "Geh zurück, wenn du willst. Ich werde weitergehen." Entschlossen wie der kleine schwarze Drache war, lief er dann auch gleich weiter. Seine Augen waren gut genug, um in der leichten Dunkelheit zu sehen, die sich in der hinteren Höhle gelegt hatte. Die eigentliche Grenze der Bruthöhle hatten sie schon längst überschritten. Kirias blieb dicht bei seinem Bruder. Er hatte schon Angst, dass hier etwas lauern könnte, was sie töten könnte. Das wollte er natürlich nicht. Aber sagen tat er nichts, denn damit würde er seinen Bruder doch nur wieder nerven. Seine Augen waren genauso gut wie die von Kain und durch das ganz schwache Licht hindurch sah er die Konturen der verschiedenen Steine, die hier lagen und standen. Der Gang, den sie gewählt hatten, war ziemlich schmal, denn sie mussten den Kopf gerade auf Höhe des Körpers halten, um sich nicht an der Decke zu stoßen. Doch nur für ein kurzes Stück. Der Gang wurde wieder höher und breiter. Leicht erkannten sie weißliche Steine, welche Stalagmiten waren und Stalaktiten gab es hier ebenso. Die Luft roch leicht modrig und war außerdem noch feucht, doch irgendwie auch durch einen gewissen kleinen Hauch erfrischend. Die Drachenjungen schauten sich interessiert um. Kain war schon mal soweit gekommen. Sodass er diesen Raum schon kannte, wo sie hinein gegangen waren. "Hier irgendwo war doch..." fing er an und schien etwas zu suchen. Sein Kopf und ebenso seine Augen schauten sich um. Seine Schritte waren bedacht. "Kain?" fragte Kirias mit einer leicht zitternden Stimme. Er hatte wirklich deutlich Angst. Kain sah zu Kirias. "Kirias bitte... Ich suche gerade etwas... Bleib einfach bei mir und lass mich suchen okay?" meinte Kain und machte sich wieder daran weiter zu suchen. Kirias nickte nur. Ängstlich lief er ihn nach, seine Augen huschten umher, suchten nach einer Gefahr, die es hier nirgends gab, die er sich aber durch die ganzen Felsformationen vorstellte, sodass aus einem Schatten auf einmal eine große Schlange wurde. Der kleine Drache erschreckte sich und rannte dabei seinen Bruder mit um, als er weg rennen wollte. Dieser war gar nicht erfreut darüber und knurrte ihn deswegen an. "Lass mich in Ruhe. Hier ist nichts wovor du Angst haben müsstest, also hör auf solche Angst zu schieben. Dass ist ja unerträglich und du sollst mein Bruder sein?" fragte Kain mit leicht verengten Augen und schüttelte dabei sein Haupt. "Ich kann es nicht glauben!" Sagte Kain dann, indem er den Kopf hob und den Hals in einen Bogen nach vorne richtete. Aufgerichtet hatte er sich schon, sodass er einfach weiterlief. Kirias sah ihn mit einem kleinen, wimmernden Hauchen "Aber, aber..." nach, ehe auch er sich erhob und wieder in der Nähe seines Bruders blieb. In seiner Nähe fühlte er sich sicherer als allein, doch noch immer war es ihm am liebsten, wenn er im Nest wäre, wo er sich wärmen konnte und er wusste, dass seine Mutter ihn auf alle Fälle holen würde, wenn er Sorgen hatte oder Angst. Kiheira jedoch war nicht da, nicht mal im Drachenhort selbst. Sie war unterwegs. Und die beiden Drachenkinder tollten, mal wieder, außerhalb des Nestes herum. Genau dort, wo sie nichts zu suchen hatten. Sie waren eben neugierig und mussten ihre Eigenen Erfahrungen sammeln. ***** Die beiden Drachenkinder liefen mit Sicherheit schon eine knappe Stunde in diesem Tropfsteingebiet umher. Kain war mehr hier umher geirrt, hatte nach dem gesucht, was er auf seiner letzten Erkundungstour entdeckt hatte: einem Gang. Jedoch war der Gang nicht waagerecht oder angeschrägt wie manch andere hier in den Höhlen, sondern senkrecht. Kain wollte beim letzten Mal probieren, wie er dort entlang kriechen konnte, doch hatte Kiheira ihn am Ende der Rute gepackt und herausgezogen aus dem Loch, das sie später als Rattenloch bezeichnete. Was es wirklich war würden die jungen Drachen schon bald von alleine erfahren. "Wie weit ist es noch?" quängelte Kirias und stupste den einen Flügel von Kain mit der Schnauze zaghaft an. Kain drehte den Kopf nicht zu seinem Bruder herum, sondern hielt ihn gerade gerichtet auf eine bestimmte Ecke, die er anschaute. Er glaubte, dass dies der Weg war, den er schon vor einigen Tagen gefunden hatte: Das Rattenloch. Dadurch, dass er sich darauf so sehr fixierte, musste Kirias nochmals nachfragen, aber er bekam auch dann keine Antwort, sondern einen Schlag mit Kains Rute. "Sei still!" raunte Kain noch gleich dazu. Kirias blieb dabei kurz stehen und sah den Boden an, dann zurück zu der sicheren Nesthöhle. "Ich will zurück." Aber wie es anders nicht zu erwarten war, kümmerte es Kain nicht wirklich. Er lief zu seinem Ziel hinüber. Und dann hatte er es erreicht. Die Drachenschnauze steckte er in das Loch hinein und sah nach unten. "Was da wohl sein möge?" fragte er halblaut. Es war stockfinster dort. Kein Licht erstrahlte von dort unten hinauf. Aber er hörte das Rauschen von Wasser. Gab es dort unten vielleicht einen Fluss? Neugieriger wurde sein Blick und er sah nochmals zurück. Nicht dass Kiheira wieder auftauchte. Das wollte er vermeiden. Sie vermieste ihm doch nur wieder den Spaß! Auch wenn sie sich als Mutter doch nur Sorgen machte. Irgendwann würde es Kain schon noch verstehen, was es bedeutet sich Sorgen zu machen. Kirias hatte sich wieder zu seinem Bruder gestellt und sah ebenso in das Loch hinein. Aber bei weitem nicht so sehr begeistert, wie Kain es tat. "Ich glaube nicht, das es so schön ist dort unten." "Ach was. Es wird schon nichts passieren da unten. Hier existiert doch nur Stein, Fels, Stein Fels und nochmals Stein und Fels. Also was gibt es denn da noch zu befürchten?" Kain sah zu seinem Bruder. Leicht bröckelte es unter den vorderen Pranken der Drachen, da sie halb über den Rand standen, sodass die Krallen der Pranken schon den senkrecht führenden Fels berührten. Kirias hörte, wie die Steine gegen die Wände prallten und das Geräusch davon immer leiser wurde, bis es verstummte. "Da... geht es aber weit nach unten." Verängstigt duckte er sich und lief rückwärts von dem Rand weg. Kain verdrehte die Augen und drehte sich um, so dass diesmal seine Hinterpranken nahe des Randes standen. Es knackte gefährlich mehr und einzelne Steine bröckelten hinab. "Kirias du Weichei!" "Lass mich doch! Wenigstens bringe ich mich nicht durch irgendwelchen schwachsinnigen Aktionen in Gefahr! Mama macht sich so schon Sorgen, wenn wir weg sind. Ich will ihr nicht noch mehr bereiten, indem einer von uns sich verletzt oder gar stirbt!" Kirias erhob sich etwas und sah seinem Bruder nun etwas ernster an. "Oh." machte Kain so, als würde Kirias sich aufbäumen wollen, wie ein Hase auf die Schlange, die ihn fressen wollte. "Und was willst du nun dagegen tun, dass ich mich wieder zurück in die Langeweile begebe? Mich mitzerren?" Kirias zuckte zusammen. Nein, dass hatte er nicht vor. Er war ja nicht mal stark genug, seinen Bruder im spielenden Kämpfen zu schlagen. Wie sollte er ihn dann zurück schleppen? "Ich bleibe hier und werde-" der Rest seiner Worte ging in einem lautstarken Krachen unter, als der junge Drache herunter stürzte, da der Boden unter ihn Bruchartig nachgegeben hatte. Er wollte sich noch retten, aber dazu fehlten ihm die nötigen Reflexe, sodass Kain ein Stück nach unten fiel da er sich noch etwas an dem Rand festhielt. Ungelenkt schlug er mit den Flügeln, doch schaffte er es nicht, zu fliegen. "Ahhh…" schrie der schwarze Jungdrache auf und rief nach seiner Mutter. Wie Kinder nun mal waren, denen etwas geschah: sie riefen um Hilfe, nach der Hilfe der vertrauten Mutter. Kirias sah es auch und wollte noch Kain helfen, doch er hatte Angst auch zu fallen, sodass er sich umdrehte und davon rannte. "Kirias!" schrie Kain ihm nach. "Hilf mir!" Seine krallen rutschten an dem Fels langsam ab, wo er versuchte sich weiter fest zu halten. Lange hielten seine Krallen ihn nicht mehr. Er rutschte immer weiter nach unten, bis er den halt verlor und in die Tiefen des Ganges fiel. Sein Ruf hallte noch nach zusammen mit dem Krachen von Steinen, bis dann Stille eintrat... ***** Kain rutschte eine ganze Weile über Steine. Dieser Gang der Höhle schien kein Ende nehmen zu wollen, zumal der kleine Drache kaum etwas sah. Außer der Dunkelheit sah der kleine Drache keine der Steine, über die er rollte oder gleich dran vorbei, er spürte sie nur. Einige aber lagen so unpassend an den Seiten des Ganges, dass er dagegen schlug. Nach einer ganzen Weile des umherrollens in diesem Gang fiel er nochmals ein kleines Stück, ehe er dann auf einem glatten Boden landete. Ihm tat vieles weh, zu vieles. Und der Schädel brummte den Drachen. Eine ganze Weile lag er dort auf dem Boden und regte sich nicht. In seinem Kopf drehte sich noch immer alles, als würde er noch durch diesen seltsamen Gang rollen und das wollte er erstmal loswerden, weswegen er liegen blieb. Nachdem sich das Drehen langsam gelegt hatte stand er auf und schaute sich langsam um. Nur den Kopf hatte er gehoben und seine Augen geöffnet. Erstmal musste er sich orientieren, wo er hier überhaupt war. Nur sehr wenig Licht trat durch einen kleinen Fluss herein. Er schien unterirdisch zu sein, da er weder einen direkten Anfang noch ein Ende sah. Und außerdem sah er nur überall Fels oder felsige Dunkelheit, die wegen des wenigen lichtes hervorgerufen wurde. Sein Blick glitt nach oben, hin zu dem Loch, wo er wohl durchgekommen war. Seine Augen konnten kein Licht ausmachen. Anscheinend war er doch tiefer und weiter gefallen, als er sich erdacht hatte. Dabei war es eher kurz, dieser rutschige Fall, aber ein sehr schmerzhafter. Mit einem Ruck drehte sich Kain dann so um, dass er langsam auf seine Beine kam. Etwas wackelig war ihm zumute. Seine Beine fühlten sich wie Butter an und zitterten noch von dem Schreck des Falles. Und sein einer Lauf tat auch weh, als er mit diesem auftrat. Er hatte sich diesen wohl geprellt. Kain reckte langsam den Kopf nach vorne und rief nach seiner Mutter. Der leicht fiepende Ton hallte an den Wänden des Öfteren wieder, woraus zu schließen war, dass die Höhle abgeschlossen war, wo er sich nun befand. In dem Sinne geschlossen, dass es keine größeren Durchgänge gab außer diesen kleinen Löchern und Durchgängen überall. Der kleine Drache war bisher noch nie hier gewesen. Und dies machte ihm Angst. Dem entsprechend legte er seine Flügel eng an seinem Körper, als würden sie ihm Schutz geben. Seine Bewegungen waren langsam, sehr langsam, denn er wusste nicht, was ihn hier erwarten würde. Sein Herz schlug schnell. Nicht nur vor Angst, die in ihm weilte, sondern auch die Abenteuerlust. Dies war sein eigenes Abenteuer und diesmal würde seine Mutter ihn nicht aufhalten können, aber dennoch wünschte er sie in seiner Nähe, um ihn im Notfall zu schützen. Weder rief er nach seiner Mutter, aber wieder antwortete nur sein eigenes Echo. Mit einem Seufzer lies er dann seinen Kopf hängen und sah zu dem Fluss hinüber. Da der Fluss in Bewegung war und es so schien, als würde das Licht durch den Fluss kommen, beschloss er einfach mal diesem zu folgen. Auf gut Glück, dass dort ein Ausgang existierte. Tapsend klangen die Schritte, die immer wieder von den vier Tatzen hervorgerufen wurden, in der Höhle einmalig wieder. Sie waren zu leise, um mehrmals reflektiert zu werden. Das Rauschen des Flusses war zu hören, wie die winzigen Wellen an den Fels des Ufers gegen schlugen. Kain war schon etwas weiter den Flusslauf gefolgt, doch schien dieser unterirdische Fluss kein Ende nehmen zu wollen. Er sah keinen Hinweis darauf, dass der Fluss sich irgendwo teilen würde oder gar sich den Weg durch den Fels nach draußen gegraben hätte. Aber wenigstens sah er nun, wie hell das Wasser schimmerte. Und das war schon mal ein Trost für den kleinen Drachen. Er achtete nur darauf und wunderte sich dann, dass er mit dem Kopf gegen etwas stieß. "Au!" sagte er und setzte sich dann hin. Stutzig schaute der Jungdrache dann auf, direkt zu der Wand, die nun vor ihm aufgetaucht war, wie aus dem Nichts. Vorsichtig hob der schwarze Drache eine Pranke und legte sie an den Fels. Er war irgendwie warm, aber zu fest, um sie zu durchstoßen. Dazu besaß der kleine Drache noch zu wenig Kraft, aber er war sich sicher, dass die Wand sicher schnell zu zerstören war, wenn seine Mutter bei ihm wäre. So überlegte der kleine Drache, was er tun könnte. Ein Versuch wäre es, sich durch die Wand zu graben. Eine andere Variante war den Fluss zu nutzen, wo das Licht durch schimmerte. Kain überlegte, was er tun sollte. Seine Augen schauten das leuchtende Wasser an. Das Licht schien ihm unnatürlich zu sein, da es nicht nur weißlich schimmerte, sondern auch in Grün-, Rot- und Gelbtönen. Das war nicht normal, dass war dem kleinen Drachen klar, aber was war es, dass die Farben des Wasser so sehr veränderte? Etwas unsicher war er noch, aber dann stürzte er sich in die Fluten des Flusses. Die Strömung sah nicht sehr stark aus, wenn man drauf schaute, aber sie riss den Körper des Drachens schnell mit sich. Dies erschreckte den Jungdrachen zutiefst und er kreischte dabei auf. Die Fluten des Flusses rissen den jungen Drachenkörper nach unten, sodass er in den Fluten verschwand. Die Augen des Drachens waren offen und schauten das seltsame Licht an, welches heller wurde und angenehm warm war, wo das Wasser des Flusses so eisig erschien. Von der Veränderung, die ihn zu etwas anderen werden lies, bekam der junge Drache nichts mit. Schon nach kurzem wurde er durch das weiße Licht, welches vor ihm auftauchte, hindurch geworfen, sodass er nicht mehr im Wasser war. Eher in der Luft, was den Kleinen noch mehr verunsicherte, denn aus dem waagerechten Flug wurde ein senkrechter Fall. Kain spannte seine Muskeln an, um zu fliegen. Aber seine Flügel gaben keinen Laut von sich, sie brachten ihn nicht einmal nach oben, da sie nicht mehr da waren! Seine Flügel waren weg! Und seine Stimme, sie rief gar nicht nach seiner Mutter in den normalen Fieptönen. Sie klang ganz anders. Sie klang ihm viel zu fremd. Er schrie nur noch, sodass die Stimmbänder schon zu schmerzen begannen. Kain fühlte sich so, als ob er nicht mehr er selbst wäre, was wohl das wahrscheinlichste war. Der Aufprall auf dem Wasser unter ihm war hart und raubte ihm fast den Atem, sodass er ausatmen musste. Die gesamte Luft wurde ihn dabei aus den Lungen gepresst. Er sah, wie die Blasen seiner Luft nach oben stiegen. Er bekam Panik und fuchtelte mit seinen Gliedmaßen, um nur irgendwie wieder an die Oberfläche des Wassers zu gelangen. Seine Lungen schmerzten immer mehr, je länger er hier unter Wasser verweilte. Seine Lungen verlangten nach Luft, die er hier unter Wasser nicht geben konnte, nicht für solche Lungen, dazu benötigte er Kiemen, die Kain nicht besaß. Der kleine Körper kam nicht nach oben und Kain wurde noch verrückter vor Sorge und Angst, dass er sterben könnte. Aus Verzweiflung paddelte er weiter und machte den Fehler, das Wasser einzuatmen, während die Fluten ihn mit sich zogen. Dagegen konnte er nichts unternehmen. Zu schwach war er und seine Kräfte erlaubten es ihm nicht, sich zu retten. zudem musste er Husten wegen dem Wasser, welches er eingeatmet hatte, aber das kam nicht hinaus. Es war ein grauenvolles Gefühl für Kain. So lies er sich einfach mitziehen und durch ein Wunder kam er dann doch an die Luft, wo er die Wasseroberfläche durchstieß. Tief holte er einen kräftigen Atemzug und hustete wie wild das Wasser aus, welches er verschluckt hatte. Seine Lungen füllten sich mit frischem Sauerstoff, aber gleich wieder wurde er nach unten gerissen. Kain hielt die Luft wieder von vorne an und versuchte wieder strampelnd nach oben zu gelangen. Er unterdrückte den stechenden Hustenreiz, der in quälte. Seine Kräfte verließen ihn aber dabei sehr rasch. Es war für ihn zu anstrengend, sich nach oben zu arbeiten, um Atem zu erlangen zudem er ehe nahe der Bewusstlosigkeit war. Und dann kam es soweit, wie der Kleine schon befürchtet hatte, dass seine Kräfte ihm ganz verließen und er unter Wasser blieb, wo er aber immer noch irgendwie versuchte, über Wasser zu bleiben, aber nur in Gedanken. Ob er es geschafft hatte, wusste er nicht, denn seine Glieder waren so verkrampft, dass er nicht mehr wusste, ob er sie nun noch bewegte oder nicht. Und seine Lungen brannten so sehr, dass er nachgab, die Luft aus seinem Körper entließ. Die Blasen stiegen auf. Kain sah sie noch, bevor er dann das Bewusstsein verlor endgültig verlor. Kapitel 2: Kapitel II --------------------- Es war ein angenehmer Nachmittag, an dem das Mädchen durch den Wald lief hin zum Fluss, um die Wäsche zu waschen, die ihre Mutter ihr gegeben hatte. Summend mit dem geflochtenen Korb in ihren Armen lief das Mädchen mit den silberblonden schulterlangen Haaren den Weg entlang. Ihre grünen Augen strahlten voller Lebensfreude. Dies strahlte ihr ganzes Wesen aus, alles an ihr zeigte, wie sehr sie sich freute. Ihre Schritte waren leicht und hörten erst auf, als sie am Ufer des Flusses stand, wo er nicht so sehr reißend war. Den geflochtenen Korb stellte sie in das Gras des Ufers ab und kniete sich daneben hin. Ihre jungen grünen Elfenaugen schauten sich am Ufer um und auch über den Fluss hinweg zu dem Wasserfall. Dieser war nicht weit entfernt und die Gischt des Wassers, welches auf Felsen und anderes Wasser stieß, konnte sie bei günstigen Windverhältnissen selbst hier noch spüren. Dieser Tag war so ein Tag, wo sie die seichte Gischt spüren konnte und dies empfand das Mädchen angenehm auf ihrer hellen Haut. Die Schmutzige Wäsche nahm sie aus dem Korb und legte sie auf die rechte Seite von ihr aus hin. Der Korb stand zu ihrer Linken. Dann nahm sie das erste Wäschestück und tauchte es ins Wasser ehe sie es rubbelte im Wasser. Zwar war das Wasser kalt, aber das störte das Mädchen nicht. Sie war es gewohnt Wäsche zu waschen und die Sonne war ja eh wärmend genug. Sie summte weiterhin, während sie die Wäsche wusch. Nach knappen dreißig Minuten hatte sie die wenige Wäsche fertig gewaschen und wieder in den Korb gelegt. Die Wäsche war nun schwerer als vorher und so musste sie den Korb mit beiden Händen anheben. „Und los.“ sagte die kleine Elfin zu sich selbst und lief dann schon mal los. Dabei bemerkte sie etwas am Ufer liegen. Erst hatte sie gedacht, dass es etwas zum anziehen war, aber mit einem Schreck lies sie den Korb fallen, der ein Stück rollte und die frisch gewaschene Wäsche auf dem Boden verteilte. Ihre Hände hielt sie vor ihrem Mund vor Schreck. Dort lag jemand mit schwarzen Haaren, die ihm im Gesicht klebten und sonst noch überall am nassen Körper. Ein Arm war nach vorne ausgestreckt, wo der Kopf drauf lag. Der andere Arm war unter dem Körper vergraben und die Hand schaute hinter dem Rücken vor. Die Gestallt lag auf dem Bauch und noch zur Hälfte im Wasser. Anscheinend war derjenige oder diejenige, das konnte das Elfenmädchen noch nicht genau feststellen, durch den Fluss gekommen. Oder auch vom Wasserfall gesprungen? Sie machte langsam einen Schritt zurück. Wie gebannt sah sie auf die Gestallt, die tot sein könnte. Dann erst wandte sie sich um und lief rufend nach ihren Eltern zum Haus zurück. So schnell, wie ihre kleinen Beine sie tragen konnten. Bei ihr daheim war ihr Vater schon draußen und arbeitete an dem Ochsenkarren, mit dem er zur Stadt fahren wollte. Die Ochsen mussten eingespannt und die Waren aufgeladen werden. Aber noch war er mit den Ochsen beschäftigt. Die Tiere waren manchmal etwas widerspenstig, aber der Elf konnte gut mit ihnen umgehen. Der hoch gewachsene Elf mit kurzen silbernen Haaren zog an einem Lederband, woran ein Ochse befestigt war. Der Ochse röhrte etwas meckernd, aber lief mit und ließ sich einspannen in den Karren. Neben diesem Ochsen stand schon ein zweiter. Beide würden den Karren ziehen und sicher zur Stadt bringen. Die Hörner der Ochsen waren etwas gebogen und an der Innenseite gegeneinander befestigt, sodass eine Schnurr zur mittleren Achse führte. Es war der Schutz dafür, dass die Ochsen nicht seitlich abhauen konnten, wenn einmal etwas passierte. An diesen Hörnern waren dann noch mal Leinen befestigt, die nach hinten zum Bock vom Karren führten. Sie gehörten zur zweiten Steuerung. Die Erste war durch Zügeln mit den Nasenringen verbunden. Dor hörten die Ochsen bekanntlich am Besten. Der Elf schaute mit den blauen Augen zur Seite, als seine Tochter rufend angerannt kam. Er trat etwas von dem Ochsenkarren weg und nahm seine Tochter halb in den Arm, die ihn fast umrannte. Das Mädchen umklammerte den Leib des Vaters und hatte den Kopf erhoben. Ihre grünen Augen schauten ihren Vater an. Seine sanfte Mine war typisch für ihn und so schaute er jedes Mal seine Tochter an. Sanft und liebevoll. Eine seiner Hände strich über ihren Kopf. „Was ist denn passiert?“ fragte er sie. Das Mädchen öffnete ihren Mund, um etwas zu sagen. „Am... am Ufer liegt jemand!“ platzte sie heraus mit leicht zitternder Stimme. Der Blick des Mannes änderte sich in einem sehr fraglichen Blick. „Bist du dir da sicher?“ fragte er nach und bekam als Bestätigung dazu ein deftiges Nicken. nachdenklich schaute er noch kurz in die Richtung aus der seine Tochter gekommen war. „Okay Fayarun. Gehen wir los. Zeig mir die Stele, die du meinst!“ Das Mädchen nickte und löste sich von ihrem Vater, ehe sie seine Hand ergriff um ihn mit sich zu ziehen. Fayarun führte ihren Vater den Weg zurück zum Ufer des Flusses, wo noch der Wäschekorb lag mit der zerstreuten Wäsche und weiter weg der Junge. Sie deutete mit der einen Hand auf diesen und schaute dabei ihren Vater an. „Dort ist er!“ Die Hand ihres Vaters löste sich von der ihrigen. „Ich geh nachschauen. Warte hier!“ Wies er sie an und lächelte zu ihr, ehe er dann auf den Jungen zu lief, der dort halb im Wasser lag. Das Mädchen blieb zurück und sah zu, während sie sich nur langsam daran machte, die Wäsche wieder einzusammeln. Der silberhaarige Elfenmann nährte sich langsam dem Jungen. Er lag ruhig dort, fast als wäre er tot, aber er lebte, denn der Elf sah, wie sich der Brustkorb langsam hob und senkte. Es waren nur schwache Zeichen, die der Junge von sich gab. Schließlich hockte sich der Elf neben den Jungen hin, nachdem er diesen eine Weile beobachtete hatte. Seine Hände strichen kurz über dessen Schulter als Test, ob er aufwachte, aber das tat der Junge nicht, also hob er ihn auf seine eigenen Arme und stand dann wieder auf. Die zierlichen Hände des Elfen spürten, wie kalt der Körper des Jungen war. Seine Augen fixierten den Jungen etwas und sahen, dass die Lippen blau waren und er spürte durch seine Wange, dass die Stirn des Jungen mehr als warm war. Sie glühte förmlich, was im Gegensatz zu dem kalten körper paradox wirkte. „Fayarun! Ich bringe den Jungen schon hoch. Mach am besten die Wäsche fertig, sonst wird Auria wieder so nervig!“ sprach der Elf seine Tochter an. „Ja Papa!“ kam die Antwort mitsamt einem besorgten Blick. Fayarun sah, wie ihr Vater los rannte. Das Mädchen fragte sich, ob es den Jungen gut ging. Obwohl… so besorgt wie ihr Vater war? Am besten nicht den Teufel an die Wand malen und sich an die Arbeit machen. Mit einem Seufzer wandte sie sich wieder der Wäsche zu. ***** Kirias rannte allein durch die dunkle Höhle zurück zu dem Höhlenteil, wo die ganzen Nester der Drachen waren. Der kleine Drache rief schon fast panisch nach seiner Mutter. Sie musste doch hier irgendwo sein! Kirias hoffte es, denn er machte sich große Sorgen um seinen Zwillingsbruder. Auch wenn sie sich manchmal ankeiften und es manchmal so schien, als hassten sie sich, so liebsten sie sich doch gegenseitig als Geschwister, als Brüder. Der Ruf des Drachenkindes wurde erhört. Die blaue Drachin steckte den gehörnten Kopf in den großen Eingang der Höhle und ihre aufmerksamen Augen fanden schnell den silbrigweißen Drachenkörper, der nach ihr rief. Sie sah sich dann kurz um, ob der zweite dazugehörige Drachenleib in der Nähe war, denn sie wusste, dass Kain und Kirias niemals getrennt unterwegs waren. Aber der schwarze Drachenkörper war nirgends zu sehen, also musste wohl etwas passiert sein. Ihre großen Pranken setzten den massigen Leib langsam in Bewegung. Ihr Blick blieb besorgt auf ihr Junges, welches sich schnell auf sie zu bewegte ruhen. Der Kopf von Kiheira senkte sich bis sie knapp auf Augenhöhe mit Kirias war. Er stoppte bei seiner Mutter und plapperte schniefend, halb panisch drauf los. „Mama.. Kain ist gestürzt, verschwunden… in dem Loch. Ich wollte helfen, aber konnte nichts tun. Er ist fort Mama. Kain ist weg! Ich habe gesagt er soll nicht dorthin gehen aber er hört ja nicht.“ Irgendwie war das alles doch etwas zu konfus, als dass die Drachin alles verfolgen konnte, aber eines hörte sie schon heraus: Ihrem zweiten Sohn war etwas passiert. Sie zischte dem besorgten Kirias beruhigend zu. „He immer mit der Ruhe Kirias. Atme durch und beruhige dich. Dann erzählst du mir, was passiert ist.“ Kirias schnaufte und versuchte sich zu beruhigen, seine Gedanken in eine gerade Linie zu bringen, während seine Mutter ihn sachte anstupste. Es dauerte zwar etwas, bis sich der junge Drache halbwegs beruhigt hatte, aber das machte nichts. Wenigstens würde Kiheira ihren Sohn dann besser verstehen können. „So und nun erzähle mir, was passiert ist.“ sagte sie ruhig und schaute Kirias dabei an. Dieser nickte und atmete nochmals durch, ehe er ihr erzählte, was vorgefallen war. Soweit er es konnte ließ er keine Details aus. Selbst die Warnungen nicht, die Kain hervorragend abgeblockt oder ignoriert hatte. Kiheira hörte ihm geduldig zu, jedoch zeigte ihr Blick eine ziemliche Besorgnis. Besonders als dann der Einbruch kam, den Kirias schilderte. Nachdem Kirias geendet hatte seufzte die Drachin. „Ich hatte doch gesagt dass ihr euch fern halten solltet von dem Rattenloch.“ meinte sie tadelnd, aber sanft. „Ändern kann man es nun eh nicht mehr, also gehen wir erstmal los und schauen und das Rattenloch an.“ sprach sie zu Kirias und ihre Zunge leckte erstmal über den Kopf des Jungdrachens. Äußerlich schien Kiheira besonnen und ruhig zu sein, aber sie sorgte sich sehr um ihren Sohn Kain. Zusammen standen die beiden Drachen dann vor dem Loch, wodurch Kain gefallen war. Der Rand des Loches war an der Stelle abgebrochen und sah auch recht instabil aus, sodass Kiheira nicht näher heran ging und Kirias auch zurück hielt. Sie wollte nicht riskieren, dass Kirias dort auch noch hineinfiel. „Ich kann nur raten, welcher Fluss dort unten lang fließt.“ sprach sie dann leise. Ihre Stimme brach sich des Öfteren an den Wänden. Kirias sah hinauf zu ihr. „Suchen wir Kain?“ fragte er sie dann. Es folgte ein Nicken der Drachin, welches entschlossen war. „Aber nicht auf seinem Wege, sondern auf unserem Wege.“ Sie sah zu dem kleinen Drachen. „Wir gehen jetzt zurück und werden zum Fluss gehen. Es gibt so einiges, was ihr noch lernen müsst. Und fliegen gehört auch dazu.“ Ihr Leib wandte sich in einem großen Radius herum. Kirias sah sie nur an und wandte sich auch um. jedoch in einem kleineren Wendekreis. „Fliegen? Aber das… können wir doch kaum… oder?“ fragte Kirias zögerlich während seine Tatzen ihn schnell vorwärts bewegten. “Ja sicher könnt ihr das, aber noch nicht so sicher und außerdem braucht ihr dazu mehr Übung.“ meinte die Mutter zu ihrem Sohn. Sie hatte schon die ersten Flugversuche mit den Drachenkindern durch, aber noch reichte es nicht aus, um die beiden Jungdrachen allein liegen zu lassen. Kiheira war eben eine sehr besorgte Drachin. Welche Mutter war es denn nicht, wenn es die ersten Kinder waren? Kiheira hoffte mal, dass es ihrem zweiten Sohn gut ging, dass er noch lebte, ansonsten wusste sie nicht, was sie tun sollte. Würde sie vor Sorgen vergehen oder den Schmerz ertragen können? Sicher war es einfach dem Ganzen zu entfliehen, wenn man sich selbst dazu bewegte dem Schicksal des verlorenen Kindes zu folgen. Aber Kiheira hatte nicht nur einen Sohn. Sie hatte zwei davon und musste sich um diesen ebenso kümmern wie um den anderen Sie konnte Kirias nicht alleine lassen. Schon gar nicht, wenn er noch so wenig wusste. Und es würde noch eine Weile dauern, ehe die Jungen alles wussten, was sie zum Überleben brauchten. Die beiden Drachen hatten die hinteren Höhlen verlassen und traten nun in die Bruthöhle hinein. Viele Drachen waren hier, um sich der Familie zu widmen. Die Drachenpaare waren Glücklich. Immer zwei zusammen mit einem Kind oder zwei. Kiheira seufzte, als sie die s sah. Ebenso sah es auch Kirias. Der silbernweiße Drache sah hinauf zu seiner Mutter, als das Seufzen erklang. „Mama? Was hast du?“ fragte er sie. Er kannte sie doch und wusste, dass sie sich um etwas Gedanken mache, wenn sie so seufzte. „Ich habe soeben nur an deinen Vater gedacht Kirias.“ antwortete sie mit einem sanften Ausdruck in den Augen, denn sie sah ihn dabei an. „Wann sehen wir denn Papa mal?“ fragte der kleine Drache. „Kirias…“ fing sie an und blieb stehen. Sie wirkte traurig. „Es wird schon noch die Zeit kommen, an der ihr erfahrt, wer euer Vater ist. Doch noch ist die Zeit nicht gekommen mein Junge. Sobald wir Kain gefunden haben, erzähle ich euch etwas über ihn.“ Sie sprach nicht gerne über dieses Thema und sie wusste, wie sie es halbwegs umgehen konnte. Der Kopf des jüngeren Drachens wiegte sich etwas umher ehe er zustimmte. Noch war Kirias zu jung und unerfahren, um weitere Fragen dazu zu stellen. Außerdem hatte er gesehen, dass es seiner Mutter traurig stimmte und er wollte ihr nicht weh tun mit einer weitren Frage. Darum nickte der kleine Drache und lief dann mit seiner Mutter weiter. Die Drachin wartete etwas, ehe sie ihr Junges dann durch die Höhle führte. Kiheira dachte oft an den Vater der beiden, welcher den Namen Caraluth trug. Sie wusste über ihn bescheid und durfte nichts über ihn erzählen, was darauf hinwies, dass er noch lebte. Sie musste erzählen, dass er tot sei und das schmerzte der Drachin sehr. Ihre Kinder zu belügen, wenn es um ihren Vater ging. Das ist nicht korrekt und sie würde es so gerne erzählen, sodass auch sie alle vier einmal beisammen sein könnten, wie eine wahre Familie. Aber es war ja nur ein Wunschdenken. Er hatte es ihr verboten etwas davon zu erzählen. Doch irgendwann musste es ja heraus kommen, aber dies bestimmte die Zeit. Nochmals folgte ein Seufzer von Kiheira und dann traten beide an auf das Plateau vor dem Höhleneingang. Die Sonne schien hell und wärmte die Schuppenkörper der Drachen. Kiheira hob ihre Flügel, streckte sie auf und lief dann zum Rande des Plateaus, wo sie hinab sah zu Kirias. Der kleine Drache blieb neben ihr stehen und reckte den Kopf hinunter, wo er auf den Wald schauen konnte, der dort war. Es war nur ein kleiner Wald, denn man sah nicht weiter weg eine große Grasebene. „Folge mir Kirias.“ sprach Kiheira ehe sie sich vom Plateau hinunter stürzte. Sicher konnten die Drachen die Schwingen nutzen, um Aufwind zu bekommen. Es war einfacher den Aufwind des Falles zu nutzen, als sich die Mühe zu machen Aufwind mit den Schlägen der Schwingen zu erzeugen. Kirias sah ihr nach und zögerte noch eine Weile. Probeweise schlug er mit den Schwingen nochmals, ehe auch er sich vom Plateau stürzte, um der Mutter zu folgen. Kiheira zog ihre leicht geschwungene Linie, um dann nach oben zu kommen, wo sie schwebend in der Luft auf Kirias wartete. Sie wollte ihn bei sich haben und wollte für ihn da sein, wenn seine Kraft zur Neige ging. Kirias erreichte seine Mutter dann und beide flogen los, um Kain zu suchen, doch erstmal hin zu dem Fluss, wo Kiheira glaubte, dass Kain dort entlang gekommen sein könnte. Sie musste ihn finden. ***** „Wie geht es ihm?“ fragte eine zierliche Gestalt in einem graubräunlichen Haushaltskleid aus feiner Baumwolle, welches unten recht abgenutzt aussah. Die Elfin hatte schmale grüne Augen und schwarzes Haar. Ihr Lächeln war sanft, aber besorgt, wie auch ihre Augen die auf den schwarzhaarigen Jungen schauten, der im Bett lag in Decken eingewickelt und einem feuchten Tuch auf der Stirn. Der silberfarbige Elf sah auf. „Es geht. Noch war er nicht einmal wach Auria. Aber er kommt sicher durch.“ er seufzte und sah zu dem Jungen, dem er den Lappen auf der Stirn wechselte. „Nur sollten wir ihn besser in die Stadt bringen und ihn untersuchen lassen. Nicht, dass wir uns unterschätzen mit dem, was wir hier tun.“ Auria nickte und setzte sich zu ihrem Mann neben das Bett auf einen kleinen Schemel. Eine ihrer zierlichen, sanften Hände erfasste die Hand des Jungen. „Ja, das wäre vielleicht der beste Weg.“ sie sah zu ihren Mann hinauf. „Es wäre gut, wenn du den Wagen belädst und den Jungen dann mit in die Stadt nimmst. Dann kannst du gleich zum Arzt mit ihm gehen Galeth.“ Der Elf nickte. „Ja, das werde ich tun. Soll ich Fayarun mitnehmen? Dann kann sie derweilen einkaufen gehen.“ schlug er vor, während er sich erhob. „Ja nimm sie ruhig mit. Ich bringe ihn dann runter. Rufe dann einfach.“ meinte die Elfin Auria lächelnd, ehe sie dann zu dem Jungen wieder sah, dessen Hand sie hielt. Galeth verließ den Raum, um den Wagen fertig zu machen. Auria hingegen blieb oben und sah den Jungen besorgt an. „Wenn wir nur wüssten, wer du bist und woher du kommst.“ sprach sie leise, während ihre Hand über die heiße Stirn von ihm strich. „Es wäre einfacher deine Eltern zu holen, sie zu verständigen. Dann müssten sie sich keine Sorgen um dich machen. Das verstehst du doch oder? Vielleicht. Immerhin scheinst du schon etwas größer zu sein. Sicher bist du unterwegs auf deiner Entdeckungstour ausgerutscht und im Wasser gelandet. Das wäre das plausibelste. Wirklich, aber auch nur eine Vermutung. Bei dem, was hier alles wimmelt könntest du genauso gut ein Dieb sein oder was auch irgend so ein Streuner. Doch ich glaube kaum, dass du ein solcher bist. Oder wohlmöglich doch?“ Auria redete leise mit ihm. Vielleicht würde er ja erwachen. Von unten her rief Galeth dann nach ihr, dass sie den Jungen herunter bringen sollte. Sie rief ein okay hinab und löste ihre Hand von der des Jungen. Vorsichtig wickelte sie ihn in die Decke ein und hob ihn auf ihre Arme. Auf der Treppe traf sie ihre Tochter Fayarun an. Das silberhaarige Mädchen schaute fragend drein. „Kommt er mit?“ fragte sie ihre Mutter, die nickte und die Holztreppe hinab lief. Leise knarrten dabei einige der Holzstufen. „Wir bringen ihn zu einem Arzt, damit dieser nachschauen kann, was ihm fehlt. Und vielleicht wird er ja auch schon im Dorf vermisst.“ Auria trug ihn dann durch den unteren Raum hin zu der Haustüre, wo schon Galeth wartete, der Auria den Jungen abnahm. Fayarun folgte natürlich. „Und du gehst mit deinem Vater mit. Hier hast du eine Liste mit den Sachen, die ihr bitte einkauft.“ sprach Auria zu ihrer Tochter und reichte ihr dazu den Zettel. Es war ein gelbliches Stück Pergament. „Ja mach ich Mama.“ sprach die junge Elfin und lief lächelnd ihren Vater nach, der den Jungen schon in den hinteren Wagen gelegt hatte neben den ganzen Waren. „Fayarun. Setzt dich bitte neben ihn und pass auf ihn auf.“ bat Galeth das Mädchen, welches nickte und dann hinten auf den Wagen kletterte, um sich dann neben den Jungen zu setzten, den sie die ganze Zeit anschaute. Galeth stieg vorne auf den Bock und nahm die Zügel in die Hand, ehe er die Ochsen dann den Weg entlang lenkte. Auria sah ihnen nach mit den Händen vor sich zusammen gefaltet. „Hoffentlich ist es nicht zu schlimm.“ hoffte sie leise und verschwand dann in dem Haus. Der Weg hin zum Dorf war nicht weit. Nur knappe zwanzig Minuten und sie hatten es erreicht. Galeth lies die Ochsen Langsamer laufen, da der Weg befüllt war mit anderen Kutschern und Händlern. Noch dazu die umherlaufenden Kaufleute, die Waren handelten oder kauften. Spielende Kinder liefen hier eh herum und spielten immer oder freuten sich über bestimmte Wanderhändler, die meist Geschichten drauf hatten oder Süßes zum verkauf anboten. Besonders beliebt war eine bestimmte Sorte von Karamellbonbons. Sie waren weich und sahnig, aber dennoch fest genug, dass man sie lange lutschen konnte. Auch Fayarun mochte diese sehr. Sie lächelte schon ihren Vater voller Vorfreude bittend an, der es mit einem sanften Lächeln erwiderte, aber seine Worte sprachen etwas anders: “Erst bringen wir den Jungen zum Arzt, dann kommen die anderen Sachen dran.“ Fayarun gefiel es zwar nicht so, weil sie deswegen länger auf diese Bonbons verzichten musste, aber sie verstand es ja auch schon, dass es Vorrang hatte jemanden zum Arzt zu bringen und die Waren zu verkaufen. Galeth fuhr mit dem Wagen durch die halbe Stadt, ehe er die Ochsen anhalten lies. Er reichte seiner Tochter die Zügel. „Halte sie ruhig. Ich komme dann gleich wieder.“ sprach er und stieg hinten auf den Ladekarren auf, wo der schwarzhaarige Junge in der Decke eingewickelt lag. Diesen hob er auf seine Arme und brachte ihn vom Karren herunter. Der Elf sah kurz auf die weitaus weniger belaufene Straße. Einige Leute schauten ihn an und den Jungen, der keuchend in seinen Armen eingewickelt lag. Galeth brachte ihn hinein zu dem Arzt. Das Haus des Arztes war innen drin weiß gehalten, aber leichte fröhliche grün und rot Töne, die Blumen oder irgendwelche anderen Bildnisse darstellten waren an die Wand gemalt worden, damit nicht alles so langweilig weiß aussah. Er hatte Glück, dass niemand hier war, denn somit konnte der Arzt ihn gleich dran nehmen. Der Arzt war ein älterer Mann mit schon grauen dünnem Haar. Er pflegte es keinen Bart zu haben und behielt trotz seinem trüben Blick, der nach einer Brille verlangte, ein sanftes und gutmütiges Lächeln bereit für jeden, der hier ankam. Die weiße Kutte war das Zeichen dafür, dass er Arzt war. Galeth war selten hier, sodass es dem Arzt wunderte, dass er hier war. Und schon gar nicht, dass der Elf mit jemanden auf den Armen ankam. „Was ist geschehen?“ fragte er diesen gleich und stand schon bei ihnen, um die Temperatur des Jungen zu überprüfen. Der Blick des Arztes verriet schon so einiges. Seine Stirn legte sich in Falten, was wohl nichts Gutes zu bedeuten hatte. Galeth hob die Schultern an und senkte diese dann auch wieder. „Was passiert ist wissen wir nicht. Meine Tochter hat ihn heute Morgen am Fluss gefunden.“ der silberhaarige Elf folgte den Anweisungen des Arztes, der ihn zu einem nebenan liegenden Zimmer führte, wo Galeth den Jungen dann in eines der Betten ablegte. „Also kann ich davon ausgehen, dass er unterkühlt gefunden wurde. Wahrscheinlich eine Erkältung oder schlimmeres. Genaueres kann ich erst etwas später sagen.“ der grauhaarige Arzt scheuchte den Elfen mit einer Handbewegung hinfort. Er wollte mit den Jungen alleine bleiben damit er ruhe hatte ihn sich anzuschauen. Galeth trat aus dem Haus hinaus und sah zu Fayarun, die ihn erwartend anschaute. „Wir schauen später noch mal nach ihm und nun lass uns los, damit du deine Bonbons bekommst und wir unser restliches Zeug los werden.“ sprach der Elf, ehe er wider auf den Karren stieg und den Ochsen mit einem schnalzen der Zunge und dem Zug der Zügel bescheid gab, dass sie weiter gehen konnten. Die Ochsen röhrten kurz etwas aber liefen dann ohne Probleme weiter. Wenn auch langsam, da der Weg von anderen Menschen leicht belebt war, die zum Markt wollten oder zurück oder was auch immer sie vor hatten zu tun. Die Gedanken des Elfens jedoch kreisten etwas um den Jungen und dem Arzt. Was war geschehen, dass er in dem Fluss geraten war? Wer war der Junge überhaupt? Und würde er es überleben? Was auch immer der Junge hatte, anscheinend war es tatsächlich etwas Ernsteres. Er machte sich so einige Gedanken darüber und musste von seiner Tochter schon etwas mehr angestupst werden, damit er reagierte. Galeth hielt die Ochsen an und stieg ab, denn sie waren an ihren eigentlichen Stand angekommen, wo sie ihre Waren verteilen konnten. Es war ein kleines Geschäft, wo sie die Waren ablieferten und dafür Geld bekamen. Nur das, was bestellt war lieferten sie bei dem kleinen Händler ab. Den Rest verkauften sie selbst und dies direkt von dem Wagen herunter. Jedoch machte dies Galeth alleine, weile Fayarun ihre Karamellbonbons holen war. Und noch dazu die ganzen anderen Sachen, nach der ihre Mutter verlangt hatte. Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Galeth kam am Abend mit Fayarun und dem Karren wieder zurück zu Auria. Sie wartete schon auf den Rest ihrer Familie. Das Essen hatte sie ja schon fertig, sodass die beiden ausgehungerten dann essen konnten. Der Ochsenkarren hielt neben dem Haus an. Fayarun war die Erste, die vom Wagen herunter war. Mit einem Beutel in der einen und der kleinen Spitztüte mit den Karamellbonbons in der anderen hand lief sie auf das Haus zu. Die Tür wurde geöffnet und das lächelnde Gesicht der schwarzhaarigen Elfin erschien. Sie kniete sich hin und nahm ihre Tochter in den Arm, drückte sie kurz. „Wie ich sehe hast du seine Bonbons wieder bekommen.“ sprach Auria lächelnd während wie aufstand und mit der einen Ahnd dabei dem Mädchen durch die Haare fuhr. Fayarun lief lächelnd in das Haus hinein. Draußen hörte man sie rufen, dass es lecker nach Essen roch und sie großen Hunger hätte. Auria sah kurz zur Tür zurück ehe sie dann besorgt zu ihrem Mann schaute, welcher den schwarzhaarigen Jungen in dem Armen trug und auf sie zu lief. Galeth blieb vor Auria stehen und überreichte ihr den Jungen. „Laut Arzt soll er in den nächsten zwei Wochen im haus bleiben und wenn es geht solange wie möglich liegen bleiben. Er hat eine starke Erkältung und noch dazu eine Unterkühlung. Aber immerhin hat Doktor Edwin seinen Namen erfahren. Wie er daran kam wollte er mir nicht sagen. Er heißt Kain.“ sprach Galeth zu ihr. Kurz küsste er sie auf die Stirn. „Ich bring die Ochsen in den Stall und komme dann zu euch.“ Auria nickte und sah, wie Galeth zu dem karren lief. Sie selbst drehte sich herum und betrat das Haus. Die Elfin brachte den Jungen hinauf zu einem Zimmer, wo sie ihn ins Bett legte und mit einer dicken Decke zudeckte und diese auch leicht unter ihn stopfte, sodass er vollkommen von dieser bedeckt war außer dem Kopf. Seufzend strich sie ihm dann über den Kopf, doch stand sie dann auf und lief aus dem Zimmer nach unten. Die Türe lies sie offen, falls etwas sein sollte. Unten in der Küche saß schon Fayarun auf ihrem Platz am Tisch. Sie sah mit ihren grünen Augen zu ihrer Mutter auf, die gerade die Holztreppe hinunter kam. Das junge Elfenmädchen bemerkte die Besorgnis ihrer Mutter. „Ist alles okay?“ fragte sie ihre Mutter. Auria nickte sachte. „Ja es geht schon.“ antwortete sie lächelnd. „Dein Vater kommst sicher bald, dann können wir essen.“ meinte sie und setzte sich ebenfalls an den Tisch. Es dauerte wirklich nicht allzu lange und Galeth kam ins Haus und somit gleich zur Küche. Auch er hatte schon das gemachte Essen gerochen. Der stattliche Elfenmann sah seine kleine Familie lächelnd an. „Wir konnten alles gut verkaufen.“ verkündete er und setzte sich dann mit an den kleinen Tisch, wo sich Fayarun schon an dem Essen vergriff. Sie füllte sich etwas Kartoffeln auf die mit Butter und Petersilie angereichert waren. Dazu etwas von dem Buttergemüse und ein Stück vom Schweinefleisch, welches in einer deftigen Sauce eingelegt war. Auria und Galeth taten es ihr gleich, wobei sich Galeth mehr als beide auf dem Teller auftat. Aber das war hier normal. Das Besteck zum Essen ließen sie noch neben sich liegen, denn zuerst kam ein kleines Gebet. Die Elfenfamilie glaubte an dem Gott Inarius, welcher für das Wohlergehen der Familien zuständig war. Erst nach dem Abschlusswort nahmen sich alle das Besteck zur Hand und fingen an zu essen. Auria war als erste fertig mit essen und schaute nach der Suppe, die sie auf dem Herd zu stehen hatte. Es war eine Brühe, die schon einige Stunden vor sich her köchelte. Drinnen im Wasser lag ein Halswirbelknochen eines Rindes. Dazu einige Kräuter, aber nur wenige und etwas Fleisch. Alles würde noch weiter vor sich her kochen. Es mag für viele komisch sein, dass man Suppen so ewiglange kochen lässt, aber dahinter lag eine lange Geschichte, die auch gleichzeitig eine Art Tradition war. Schon seit vielen Jahrzehnten, wenn nicht sogar schon jahrhunderten, wurden Suppen bis zu einer Woche hin auf dem Herd gehalten, die vor sich her köchelte. So konnten sich die ganzen nahrhaften Mineralstoffe aus den Knochen im Wasser auflösen. Dadurch war die Suppe besonders nahrhaft und sie hilft auch gut bei Erkältungen. Und nicht nur Elfen benutzten dieses Wissen, auch Menschen bedienten sich deren nützlichen Suppen, selbst wenn sie nicht krank waren. Galeth sah hinüber zu Auria, als Fayarun sich dann zwischen ihren Eltern hin und her schaute während sie aß. Etwas lachte der silberhaarige Elf und sprach dann zu seiner Tochter: „Mach dir keine Sorgen! Er wird wieder auf die Beine kommen und vielleicht kann er ja dann mit dir spielen, sofern wir seine Eltern nicht gefunden haben.“ Daraufhin lächelte Fayarun glücklich. Sie schluckte das Essen herunter. „Das ist schön!“ bestätigte sie noch dazu, ehe sie alles verputzt hatte, was auf ihrem Teller war. Auria seufzte lächelnd und lautlos. „Und Außerdem kannst du mir ja behilflich sein wie immer, es sei denn du möchtest etwas mit deinem Vater unternehmen.“ Fayarun sah auf und ihre grünen Augen schauten ihre Eltern abwechselnd an. Dies war eine schwierige Entscheidung für das Elfenmädchen, denn sie war gerne bei ihrem Vater, aber da sie nun jemanden hier hatten – mehr oder weniger auf freiwilliger Basis, aber nicht als Belastung – der Pflege benötigte. Und sie half nun mal auch dort gerne mit, griff ihrer Mutter da unter die Arme. „Du kannst gerne bei Auria bleiben. Ich schaffe die Arbeit auch alleine.“ sprach Galeth zu ihr und wuschelte ihr kurz durch die Haare, was Fayarun mit einem „Hey!“ und einem dazugehörigen Lachen, sowie sanftes Wegschlagen der Hand quittierte. Auria nickte dem zustimmend zu. Sie könnte wirklich etwas Hilfe im Haushalt gebrauchen. Fayarun überlegte noch etwas, aber nickte dann zustimmend dazu, dass sie ihrer Mutter lieber helfen würde. „Okay, dann geh aber nun ab ins Bad und dann ins Bett. Es ist schon spät genug.“ sagte Auria und nahm dann die Teller auf, welche sie zu der Spüle stellte. Galeth half ihr dabei und Fayarun machte sich dran hinüber zu gehen ins Bad. Im Bad, welches durch das Wohnzimmer betreten werden konnte und neben dem Kamin die entsprechende Tür dazu hatte, wusch sich Fayarun und zog sich auch ihre Nachtkleidung an. Dies war ein einfaches langes Leinenhemd in einer helleren Naturfarbe, welches einem Orange gleichen könnte. Auch wenn Fayarun im Alter her eher einem jugendlichen Mädchens entsprach, sofern man denn die Jahre der Menschen zählte, so war sie dies im elfischen noch lange nicht. Sie glich dort eher eines heranreifenden Kindes, wie sich Fayarun auch manchmal noch benahm. Ihr Körper glich der einer zwölfjährigen. Schmaler Körperbau, schlanke Linien und ein Busen, der gerade dabei war sich zu entwickeln. Es stimmte Fayarun etwas missmutig, dass sie so aussah, während die Mädchen ihres Alters bereits voll ausgewachsen waren, eben richtige Frauen waren, wie ihre Mutter eine war. Doch würde sie später genauso aussehen und das lies das Mädchen wieder lächeln. Fayarun verließ dann das bad und sagte ihrem Vater noch Gute – Nacht. Ihre Mutter war nicht unten, wie sie bemerkt hatte. Sie war wohl oben, schätzte Fayarun. Auria war oben, das stimmte, denn sie versuchte Kain etwas zu trinken zu verabreichen, so teilte es ihr Vater mit. Das Elfenmädchen nickte und lief hinauf zu dem Zimmer, wo Kain untergebracht war. Vorsichtig und leise öffnete sie die Tür zu dem Zimmer und schielte hinein. Ihre Mutter saß auf der Bettkante und hielt eine Tasse in der einen Ahnd und stützte den Rücken sowie Kopf des Jungen mit der anderen Hand, sodass er sich nicht an dem Kräutertee verschlucken konnte. Auria hatte diesen angerührt, um das Fiber zu senken, welches den jungen Körper plagte. Der Atem von dem Jungen ging keuchend, aber er schien nicht mehr bewusstlos zu sein, denn er reagierte wenigstens ansatzweise auf seine Umgebung. Vorsichtig gab Auria Kain etwas zu trinken, indem sie ihm die Tasse an die Lippen führte, sodass er langsam Schlucke nehmen konnte. Langsam kam Fayarun heran und sah beide lächelnd an. neben ihrer Mutter setzte sich das Mädchen hin und sah den Jungen an. Nur leicht öffnete dieser seine Augen. Die Augenfarbe sah man zwar kaum, aber da sich Fayarun mit dem Blick sehr darauf haftete in seine Augen zu schauen entging ihr diese seltsame Färbung nicht. Sie hatte eine solche Farbe noch nie gesehen gehabt. „Violett…“ hauchte sie leise zu sich und sah, wie die müden Augen, die schon fast zu waren, sich wieder ganz schlossen. Auria schaute zu ihrer Tochter. „Wie?“ fragte sie nach, weil sie dachte, dass Fayarun mit ihr gesprochen hatte. Doch hatte dies Fayarun nicht getan und so schüttelte das Mädchen nur den Kopf. „Nichts.. es ist schon okay. Ich… habe nur mit mir selbst geredet.“ antwortete die kleine Elfin und stand dann auf. Die schwarzhaarige Elfin sah fraglich zu ihrer Tochter hinauf, welche ihr einen sanften Kuss auf die Wange drückte. „Gute Nacht.“ sagte das Mädchen noch und lies sich von ihrer Mutter drücken, ehe Fayarun dann den Raum verließ und zu ihrem Zimmer lief. Auria schaute ihrer Tochter nur Kopfschüttelnd nach, ehe sie sich wieder Kain zuwandte und ihm weiterhin einiges zu Trinken reichte, bis die Tasse leer war. Dann legte sie den Oberkörper Kains nieder und deckte ihn richtig zu. Auria stand dann selbst auf und verließ auch leise das Zimmer, um nach unten zu gehen, wo Galeth auf sie wartete. Auria setzte sich zu Galeth auf die Couch im Wohnzimmer, wo sich beide aneinander kuschelten und sich leise unterhielten. Geredet wurde über den vergangenen Tag und natürlich auch, was mit dem Jungen geschehen sollte. Galeth würde am nächsten Tag ins Dorf fahren und in die Stadt, um dort vielleicht seine Eltern ausfindig zu machen. Doch was wäre, wenn sie seine Eltern nirgends fanden? Dann mussten sie sich ihm annehmen. Sie konnten ihn schlecht einfach so wieder aussetzten. Das ging absolut nicht, schon alleine deshalb, weil sie Elfen waren, Wesen der Natur. Sicher würde sich eine Lösung schon finden lasen, die beiden Elfen zusprach. Derweilen ihre Eltern redeten lag Fayarun schon in ihrem Bet, jedoch schleif sie nicht. Sie war noch wach und schaute die Holzdecke an. Ihre Augen fixierten das Holz welches durch das Licht der Nacht, welches durch ihr Fenster fiel, leicht zu sehen war. Fayarun dachte an den jungen und seine violetten Augen. Diese Augen faszinierten das Mädchen total. Es war ungewohnt diese Färbung zu sehen, sie gingen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie kannte den Jungen zwar kaum, aber irgendwie hatte sie ein Gefühl, als wenn dies der Anfang einer wunderbaren Freundschaft werden würde, sobald er jedoch gesünder war. Fayarun kicherte vor sich her, ehe sie doch versuchte etwas zu schlafen. ***** Die beiden Drachen standen auf der Grasebene und sahen sich den Fluss an, der mit seiner reißenden Strömung sich quer durch diese Ebene zog und noch viel weiter. Die blaue Drachin hoffte nur, dass ihrem Sohn nichts passiert war. Sie wollte nicht seine Leiche finden. Diese wollte sie niemals sehen müssen. Von keinem ihrer zwei Söhne. Das Plateau mit der Brutstätte lag nur wenige Meilen vor den beiden Drachen. Kiheira war gleich auf Nummer sicher gegangen und war dem Flusslauf gleich weiter nach unten gefolgt, ehe sie gelandet war. Von hier aus würde sie den Fluss hinauf laufen und suchen und Kirias trottete immer neben oder hinter ihr her. Sicher war es ein längerer Weg, denn sie folgen mussten. Kirias keuchte, denn für den kleinen Drachen war diese Flugtour zu weit gewesen, es zerrte zu sehr an seinen kaum vorhandenen Kräften. Aber wenigstens konnte er nun laufen und seine schmerzenden Flügel ausruhen. Die blaue Drachin lief den Flusslauf entgegen und ihr Blick war immer auf die Ufer des Flusses gerichtet. immer abwechselnd on der einen Seite zur anderen. Zwischen all den kleinen Felsen, Steinen und den Uferböschungen hoffte sie ihren Sohn erspähen zu können. Aber ihre Hoffnung wurde nicht erfüllt. Je weiter sie den Fluss folgte, desto näher kamen sie dem Wald und somit dann der Bruststätte. Kirias lief seiner Mutter nach. Kiheira legte ein ziemlich schnelles Tempo vor, sodass kirias Schwierigkeiten hatte mit ihr mit zu halten. Zumal seine Kraft langsam dahin schwand. „Mama!“ rief der kleine Drache außer Puste und ließ sich dann auf den Boden fallen. Die vorderen Pranken ließ er zu den Seiten ausgestreckt und seinen Kopf nach vorn. Leicht hob er nur die Schnauze an, sodass er nach oben schauen konnte. Kiheira blieb stehen und drehte den langen Hals herum und sah zu dem kleinen zusammengesackten Drachen hinab. Der Blick ihrer grünen Augen war besorgt, aber wechselte dann zu einem sanften Blick, als sie dies sah. Sie regte den Kopf weiter und stupste den weißen Drachen sanft an. „Was ist denn?“ fragte sie sanft und leise. „ich kann nicht mehr… Ich bin müde…“ antwortete Kirias dazu und schmuste seinen Kopf leicht gegen die Schnauze, die ihm angeboten wurde. Sanftmütig lächelte die Drachin den kleineren an und öffnete ihr Maul mit den Dolchzähnen, ehe sie sanft den leib des Jungdrachens packte und diesen sich daraufhin prompt auf den Rücken setzte. Dort konnte er sich ausruhen und Kiheira konnte ihr Schritttempo vorlegen, da sie ja nun nicht mehr auf Kirias warten musste. Der kleine Drache legte sich halbwegs bequem auf den Rücken seiner Mutter hin und schloss daraufhin dann seine grünen Augen. Kiheira drehte sich dann wieder herum. Ihr Blick hing wieder an den Uferböschungen, wo die Wellen des Flusses gegen schlugen und gegen die seichten Felsen, die heraus ragten. Die Sonne wurde an den Stromlinien unterbrochen und reflektierte sie glitzernd, aber diese Schönheit konnte die Drachin nicht bewundern. Sie fand keinerlei Anzeichen dafür, dass ihr verschwundener Sohn hier gewesen sein mochte. Das stimmte sie wirklich traurig und leise kamen wimmernde Laute von ihr aus. Sie hatte Angst, große Angst. „Mama.“ hörte sie dann von ihrem Rücken her die Stimme ihres Sohnes. Sie blieb stehen und schaute zurück, wo sie Kirias anschaute. Der kleine Drache merkte an, dass er Hunger habe und als Bestätigung knurrte ihm auch noch der Magen, was die Drachin zum schmunzeln veranlasste. Sie schnappte sich dann sanft ihren jungen und setzte ihm ins Gras ab. „Warte hier. ich werde dir etwas holen und danach… werden wir wohl schlafen gehen.“ immerhin war es schon recht spät. Auch sie brauchten ihre Nachtruhe, selbst wenn sie nicht gerade ruhig schlafen könnte. Kirias sah ihr noch etwas nach, ehe er den Kopf in das Gras legte und wartete. Er selbst machte sich ja auch Gedanken um seinen Bruder. Bisher waren sie ja immer zusammen gewesen, dass er nun alleine wäre erschien ihm schier unmöglich. ***** Der nächste Morgen brachte dunkle Wolken mit sich, als Galeth draußen auf dem Feld war, um die Kühe einzutreiben. Mit muhenden Lauten liefen die Kühe in den Stall hinein und in ihre Boxen, wo sie hingehörten. Der Elf kümmerte sich dann darum, die Kühe zu melken, während drinnen der Rest der Familie damit beschäftigt war, das dass Frühstück fertig wurde. Fayarun deckte schon den Tisch, während Auria oben bei Kain war, um diesen fertig zu machen für das Frühstück, denn immerhin musste dieser auch etwas essen. Lächelnd war die Elfin bei dem schwarzhaarigen Jungen, den sie auf die Arme nahm, um ihn nach unten zu bringen, wo sie ihn auf einen Stuhl setzte und zu ihrer Tochter schaute. „Holst du schon mal deinen Vater? Dann können wir essen und es dürfte fertig sein, wenn ihr wieder hier seid.“ sprach Auria und wuschelte ihrer Tochter durch die Haare. Fayarun nickte und stand auf, lief los ihren Vater holen, während Auria nach oben lief, um Kain zu holen. Schließlich musste dieser auch etwas mehr essen. Sie klopfte kurz an der Türe ehe sie in das Zimmer trat und zu Kain blickte, welcher noch im Bett lag und schlief. Auria weckte Kain etwas, bis dieser wach wurde und begrüßte ihn, ehe sie ihn dann halb auf die Arme nahm, damit sie ihn nach unten bringen konnte zum Frühstückstisch. Sie lies ihn aber in der warmen Decke eingewickelt. „Ich hoffe, dass du Hunger hast.“ sprach sie lächelnd, als sie ihn dann in der Küche auf den Stuhl gesetzt hatte. Es dauerte nicht lange und Fayarun kam auch an, zusammen mit ihrem Vater, die Kain auch begrüßten. Sie setzten sich mit an den Tisch, ehe sie dann wie jeden Morgen erst ein kleines Gebet sprachen, ehe sie sich dann daran machten zu essen. Fayarun schaute immer mal auf, wenn Auria Kain fütterte. Zumindest es versuchte, denn meistens wollte Kain nicht, da das Essen ihm irgendwie falsch vorkam. Aber dennoch konnte er es dann annehmen und essen, was Auria erfreute. Nach dem Frühstück dann brachte Galeth ihn nach oben und lies ihn schlafen, was Kain fast augenblicklich tat, da das Essen ihn ziemlich erschöpfte. Am Nachmittag dann, als Kain wieder unten saß im Wohnzimmer, wo er unter Gesellschaft der Familie sein konnte, klopfte es dann an der Türe. Auria sah fraglich auf, aber stand dann auf, um die Tür zu öffnen. Sie erschrack erstmal kurz, als sie einen Jungdrachen vor der Türe sah, der sie anschaute und dann den kopf durch die Tür steckte und dann auch noch einen großen Drachen sah, dessen großer blauer Kopf besorgt hinab schaute. „Verzeiht die Störung.“ sprach die Drachin leise. „Habt ihr meinen Sohn gesehen? Er heißt Kain und ich habe ihn verloren.“ Im Wohnzimmer horchte Kain auf. „Ma…ma…“ sprach er leise, hauchend ohne großer Stimme und wandte sich auf der Couch um, wollte schon aufstehen, aber Galeth legte ihn eine Hand auf die Brust. „Du kannst noch nicht aufstehen.“ sprach der Elf und hob dann den jungen hoch, der wohl nach draußen wollte. Er trug ihn hinüber zu der staunenden Elfin, seiner Ehefrau und schaute dann auch hinaus und blinzelte die beiden Drachen an. Kain streckte die Hand aus der Decke und richtete sie auf die blaue Drachin. Sie steckte die Schnauze dorthin aus und schnupperte. „Mama.“ hörte sie leise die Laute des Jungen. Sie erkannte seinen Geruch. „Kain…“ sprach sie überrascht und sah die Elfin an. „Was… ist passiert?“ fragte sie und die Elfin schaute zu dem jungen und dann zu der Drachin. „Dass ist euer Sohn?“ fragte sie und bekam die Bestätigung gleich dazu. „Wir wissen es nicht. Wir fanden ihn schon so am Fluss. Er ist krank und braucht einen Arzt, der ihm hilft. Und vor allem besser helfen kann als der in der Stadt.“ Die Drachin nickte. „Verstehe nun gut dann gehen wir zu einem! ich weiß wo einer ist. Mein Name ist Kiheira und das dort ist Kirias. Mein zweiter Sohn.“ Die Elfin Auria nickte und sah dann zu ihrer Tochter, die angerannt kam und sich fröhlich auf den Jungdrachen stürzte und ihn knuddelte. Kirias quetschte dabei auf und wusste erstmal nicht, was das werden sollte. Kiheira lachte leicht dabei. „Wir können gerne gehen, aber nicht mehr heute. Wenn es euch nichts ausmacht so würde ich gerne erst morgen gehen, da der Weg sicherlich weit ist und euer Sohn eine Schützende Hand braucht der ihn aufrecht hält, nicht dass er hinab fällt, da er recht schwach ist.“ erklärte Galeth und Kiheira nickte zustimmend. „Das ist okay, denn ich sehe, dass es meinem Sohn halbwegs gut geht.“ „Wir kümmern uns noch weiterhin gut um ihn. ihr könnt gerne hier bleiben. ich würde gerne mehr über euch erfahren. Denn ich glaube schon, dass es euch überrascht euren Sohn als Mensch zu sehen und nicht als Drache.“ einte Galeth dazu. „Das stimmt. Es verwirrt mich schon, aber legt ihn zurück. Er braucht die Wärme sicherlich.“ sprach Kiheira besorgt, doch war sie mehr als erleichtert dass Kain noch am Leben war. Bis zum Abend hin dann sprach Galeth noch mit Kiheira und Kirias spielte mit Fayarun, die dem Jungdrachen einige Spiele beibrachte, die die junge Elfin selbst kannte. Kapitel 4: Kapitel IV --------------------- Der Morgen war schon angebrochen, doch noch immer waren sie daheim, obwohl die Sonne schon seit zwei Stunden sich zeigte. Galeth war jedoch draußen und sprach mit der Drachin. Sie wusste schon, wo der Mann hauste, der ihnen helfen konnte, dass Kain wieder normal werden konnte, als Drache. Selbst wenn die Elfenfamilie ihm sicher besser helfen konnte, als die Drachin, aber sie wollte bei Kain blieben. Und außerdem wer wusste schon, was der Schamane sagen würde, zu dem sie ja wollten. „Und du bist dir sicher, dass du das so willst Kiheira?“ fragte der Elf und schaute zu dem Haus, wo Fayarun heraus gerannt kam. Sie war aufgestanden und lief lachend zu dem andern kleinen Drachen, der hier war. Kirias wollte zwar noch schlafen, aber er hatte selbst noch keine Elfe gesehen, geschweige denn irgendwelche anderen Zweibeiner, denn diese kamen nicht nach oben zur Bruthöhle. Der Kopf hob sich des Jungdrachens und er schaute die kleine Elfin an. Er stand quetschend danach auf, als sie ihn mehr umrannte, selbst wenn Kirias größer war als sie. So spielte er doch selbst gerne und Kiheira sowie Galeth passten ja auch auf. So konnten diese beiden ausgelassen spielen. Im Gegensatz zu Kain, der im Bett lag. „Ja ich möchte dies tun.“ bestätigte sie den Elfen. „Der Schamane Eron wird schon wissen, was am besten zu tun ist. Ich mache mir selbst auch nur Sorgen um ihn.“ Sie lies einen Seufzer von sich hören. „Ja, dass ist wahr. Auch Auria macht sich Sorgen. Selbst wenn es nicht ihr Sohn ist, so behütet sie ihn dennoch so, als wäre es ihr eigener. Kein Wunder... bei euch Frauen ist es eben so angeboren, nicht wahr?“ erschaute leicht lächelnd auf zu ihr. Die Drachin nickte nur mit ihrem großen Kopf. Auria trat aus dem Haus heraus. Sie hielt eine Schale Suppe in der Hand. Sie grünäugige Elfin lief hinüber zu Galeth und Kiheira, reichte ihren Mann die Schale hin. „Iss erst mal Frühstück.“ sprach sie und sah dann zur Drachin. „Ich bringe Euren Sohn gleich runter Kiheira. Er schläft noch und er sollte noch etwas essen, bevor wir dann los fahren.“ Die Elfin drehte sich dann wieder um und betrat wieder das Haus. Dort lief sie zur Küche, leicht lächelnd, während sie noch eine Schüssel Suppe auffüllte und dann damit die Holztreppe hoch lief. Die Stufen knarrten leicht bei einigen Schritten, die die Elfin tat. Mit einer Hand öffnete sie dann die Türe zu Kains Zimmer und sah diesen dann an. Er lag noch immer friedlich schlafend dort, allerdings diesmal mit einem sanften Lächeln. Dies lag wohl daran, dass seine Mutter in der Nähe war und es ihm deswegen so leicht fiel zu schlafen. Die andere Zeit immer, als er hier war, hatte er nie so friedlich ausgesehen. Die Schüssel stellte sie neben dem Bett auf das kleine Tischchen ab und lief erst mal zum Fenster, wo sie die Gardienen aufzog. Das helle Licht der Sonne fiel hinein ins Zimmer und direkt aufs Bett. Leicht zog sich der Schatten von Auria über das Bett, wo die Sonnenstrahlen sie trafen und nicht weiter kamen. Auf der Stelle drehte sie sich um. „Guten Morgen. Aufwachen.“ sprach sie und sah, wie sich Kain etwas räkelte. Sichtlich in dem Stadium, wo er aufwachte. Immerhin war es ja nun Zeit dafür. „Hnn...?“ machte Kain leicht verschlafen, müde und rieb sich dann bei einem langen Gähner die Augen. Das Aufwachen fiel ihm etwas leichter als sonst. Die Elfin setzte sich an den Bettrand hin und lächelte Kain an. Mit einer Hand strich sie ihm über die Stirn, überprüfte, ob er noch Fieber hatte. //Leichtes Fieber hat er noch.// stellte sie fest, aber sie griff ohne ein Wort dazu zu verlieren nach der Suppenschüssel. „Du solltest etwas Essen dann bringe ich dich runter zu deiner Mutter.“ sprach sie und hielt Kain schon den ersten Löffel Suppe vor den Mund. Noch müde und gezeichnet vom Schlaf sah er Auria an und öffnete den Mund, um die Suppe vom Löffel zu schlürfen. Noch war sie sehr warm. Selbst wenn Auria sie leicht abgekühlt hatte mit Pusten. Löffel für Löffel fütterte sie dann den noch immer schwachen Jungen, bis die Schüssel alle war. „Darf ich.. zu... Mama?“ fragte er leise zu Auria. Immerhin hatte er brav alles aufgegessen gehabt. Und so sagte es ja Auria schon die Tage lang: Erst aufessen, dann kannst du gehen. Zumindest galten diese Worte zu Fayarun und somit wohl auch für ihn, selbst wenn er noch zu schwach war um alleine laufen zu können. Auria stellte die Schüssel wieder zurück auf den kleinen Tisch. „Ja. Ich sage Galeth schnell bescheid, dass er sich bereithalten soll und dann hole ich dich ab.“ sprach sie, ehe sie Aufstand und Kain einen seichten Kuss auf die Stirn drückte, ehe sie dann nach unten lief mit der Schüssel, die sie sich an sich genommen hatte. Auf den Weg nach draußen stellte sie die Schüssel in der Küche ab. Sie lief nur zwei drei Schritte aus dem haus. „Galeth!“ reif sie zu ihm hinüber. „Ich werde ihn gleich runter holen.“ dann sah sie kurz zu Fayarun und Kirias, die fangen spielten. Fayarun rannte lachend fort, während Kirias ihr nachrannte. Natürlich könnte er sie einholen, auf jeden Fall, aber da sie spielen wollten, zügelte Kirias nun mal etwas seine Kräfte. Zufrieden damit wandte sich Auria wieder um und lief hoch, um den Jungen zu holen. Galeth nickte und sah zu der Drachin. Sie musste aufstehen aus ihrer bequemen Lage und breitete leicht einen Flügel aus. Der Elf lief jedoch erst mal noch zur Scheune, um zwei lange Seile zu holen, mit denen er über die Flügel der Drachin auf ihren Rücken stieg. Die Familie musste sich ja irgendwo festhalten können während des Fluges. Die Drachin sagte ihm, wie er die Seile am besten Binden konnte, damit sie fest waren. Galeth tat dies und reif Fayarun zur Hilfe. Sie half auch gerne dabei, selbst wenn sie gerne spielen würde. Kirias half auch und zwar die Seilenden, die Galeth hinunter warf und Fayarun zur Seite zog, wieder nach oben zu reichen, sodass Galeth sie zusammen binden konnte. Nach wenigen Minuten dann hatten sie es geschafft und Fayarun durfte mit auf den Rücken der Drachin klettern. Sie wollte unbedingt mitkommen, denn sie liebte Drachen über alles und wollte selbst einmal einen Beherrschen. Zwar war Kiheira damit nicht einverstanden, aber wohl damit, dass sie Drachen als Freunde haben konnte und ganz nebenbei, eine kleine Elfin mal auf dem Rücken zu tragen war ja nun auch kein Ding. Solange es nicht zur Gewohnheit wurde. Auria kam dann auch mit Kain in den Armen zu ihnen gelaufen. Wieder war er eingewickelt in einer Decke. Seine violetten Augen schauten zu seiner Mutter. Sie strahlten förmlich und sein lächeln war wohl das jenige, was am fröhlichsten war. Zumindest von den anwesenden Im Moment. Am liebsten würde er selbst zu ihr laufen, nein , rennen und sie stürmisch umarmen, doch dazu fehlte leider die Kraft. Aber er kam ja schon zu seiner Mutter und so konnte dann Kiheira kurz ihre Schnauze an ihrem Jungen reiben und er berührte mit seiner warmen Hand die ihrige Schnauze. „Lasst uns besser los fliegen, dann seht ihr ihn schneller wieder oder eher, dann wird er schneller gesund.“ sprach die Elfin und stellte sich auf eine Pranke von Kiheira, die sie anhob und soweit hochbrachte, dass Galeth Kain auf die Arme nehmen konnte, ehe Auria hinterher kletterte. Die Elfenfamilie setzte sich hin, während die Kain zwischen sich legten. Kirias fiepte leicht. Er musste nunmehr mitfliegen, was er nicht so sehr toll fand. Lieber würde er auch getragen werden wollen. Aber Kiheira bestand drauf, dass er weiterhin flog. Nur so konnte sich eben die nötige Muskulatur aufbauen und er wurde auch nur dadurch sicherer im Fliegen. Kiheira hob ihren Kopf und drehte ihn nach hinten, um zu sehen, was ihre Passagiere machten. „Ich würde sagen, dass ihr euch nun festhaltet. Ich werde los fliegen.“ sprach sie vorwarnend und sah wieder nach vorne, senkte jedoch den Kopf, um zu Kirias zu schauen. „Sage bescheid, wenn du nicht mehr kannst.“ sprach sie zu ihm, ehe sie dann aufschaute und anfing mit den Flügeln zu schlagen, bis sie sich in die Luft erhob. Kirias tat es ihr gleich und flog ebenfalls nach oben, folgte dann seiner Mutter, allerdings hinter ihr etwas höher, sodass er die Elfenfamilie beobachten konnte, die sich an den Seilen festhielt. Fayarun sah sich staunend um. Die Welt unter ihr war auf einmal so klein. Alles wurde kleiner und sie konnte sogar die Stadt sehen, zu der sie immer fuhren. Der Weg dorthin, wo sie sonst eine Stunde mit dem karren brauchten, sah aus, als müsse sie nur wenige Schritte tun von ihrem Hause aus. Es war wirklich erstaunlich. ***** „Kommt nur herein.“ sprach der Schamane, der lange weiße Haare hatte, die ungefähr bis Mitte des Rückens gingen und in denen Flechtezöpfe hatte in denen Federn steckten. Seine Gesichtszüge waren noch jung, jedoch war seine Haut dunkel. Seine Ohren zeichneten ihn als Elfen aus, jedoch glich die Färbung nicht den normalen Elfen, was ihn insgesamt als Dunkelelfen auszeichnete. Ein Drow, wie man zu seinem Volk ebenso sagen würde. Sein Gewand war ein dunkler Blauton, der ab und an mit Grün verziert war. Der Stoff eher samtartig. Der Schamane, der sich selbst eher als Magier bezeichnete, wandte sich etwas um und lief in seine kleine Holzhütte hinein. Auria hielt den Jungen in den Armen und lief nach dem Magier hinein. Galeth blieb draußen, ehe Fayarun ankam. Sie wollte auch hinein gehen, aber Galeth hielt sie an der Schulter fest. „Nein Fayarun. Du bleibst bitte draußen.“ bat er seine Tochter. Diese schaute auf. Ihr lächelnder Blick verschwand langsam, da sie es trauurig fand. „Aber... Ich möchte doch gerne...“ sprach sie, aber Galeth schüttelte nur den kopf. „Nein. Bitte Fayarun. Bleib draußen. Du kannst sicher noch mit Kirias spielen.“ sprach er, ehe er dem Mädchen nochmals über den Kopf strich und dann in die Hütte verschwand. Fay blieb draußen, auch wenn sie nur kurz stand ehe sie sich umschaute, ob das Haus ein Fenster hatte. Sie lief an der Wand entlang, die aus Holz war und sah dann ein Fenster, wo sie die Hände an das Glas legte und dann hindurchschaute. Sie sah nichts weiter als Dunkelheit. Wahrscheinlich war ein Tuch vor das Fenster gehangen oder die Scheiben schwarz gefärbt. Sie zog eine Schnute und lief dann zurück zu Kiheira und Kirias. Kiheira sah besorgt zu dem Haus. Sie wollte gerne wissen, was nun mit Kain los war. //Vielleicht sollte ich Kiriras daheim lassen. Dann kann ich wieder hier her kommen.// überlegte sich die Drachin, aber lies es mit einem Seufzer dann sein. Kirias schaute fiepend zu ihr. Die blaue Drachin schaute kurz zu ihm, lächelte sanft. „Schon gut mein Kleiner. Es ist alles in Ordnung mit mir. Spiel ruhig mit Fayarun, wenn du es möchtest.“ meinte sie zu ihrem Jungen, der daraufhin den Kopf schief legte, aber selbst zu dem Elfenmädchen schaute. Drinnen im Haus waren Auria und Galeth, die vor dem Bett standen, wo sie den jungen reinlegen sollten. Kain sah sich etwas ängstlich um. Selbst wenn seine Mutter draußen wartete, so wäre es ihm doch lieber, wenn sie direkt neben ihm wäre. Auria versuchte den Jungen irgendwie zu beruhigen. Sie strich ihm sanft durch die Haare. „Alles ist okay Kain. Du brauchst keine Angst haben. Er wird dir sicher nicht weh tun.“ Ihre sanfte Stimme, lies den Jungen ruhiger werden, aber dennoch schienen seine Augen die Angst vor dem Unbekannten hervor zu rufen. Der Schamane mischte irgendwelche Kräuter und Mixturen in eine Schüssel hinein, die er immer mal wieder umrührte. Stetig schien er dabei eine Formel vor sich her zu Singen Galeth war dies nicht geheuer. Nicht wirklich zumindest, denn Magier konnten viel Schaden anrichten mit ihrem Singsang. Und er wusste auch nicht so recht, was das jetzt hier werden sollte. Magie zusammen mit Kräutern? Nun gut die Elfen wandten es auch manchmal an. Seine blauen Augen schauten jeglichen Bewegungen des Schamanen zu, ehe dieser dann sich umwandte und zurück kam. Der dunkelhäutige Schamane murmelte noch immer vor sich her, während er sich gegenüber von Auria an das Bett kniete. Die leicht grünliche Mixtur rührte er noch immer umher mit einem Mörser. Auria, die aufschaute zu dem Dunkelelfen, sah, dass die Mixtur Dickflüssig war. „Was habt Ihr nun vor?“ fragte sie ihn. Der Dunkelelf schaute sie an und murmelte leise etwas vor sich her. „Ich werde ihn nur erst mal etwas zur Beruhigung geben. Dann geht es einfacher. Die Untersuchungen werden etwas unangenehm für ihn sein. Und da wird es einfacher sein, wenn er ruhig bleibt. Ich will ihn nicht unnötig verletzten, zumal seine Mutter mir das nicht wirklich verzeihen würde, wenn ich ihm etwas antun würde.“ Er hob eine Hand, mit der er gerührt hatte, und legte diese dann auf die Stirn von Kain, der ihn ängstlich anschaute. Die warmen schmalen Finger legten sich an dessen Schläfen und Stirn entlang. Die Robe, die ihn von den Ärmeln herunter hing, lies den Jungen seine Augen schließen. „Ganz ruhig...“ raunte der Dunkelelf leise. Seinen kopf drehte er leicht zur Seite. Seine dunklen Augen schauten zu den beiden Elfen. „Ich bitte Euch zu gehen.“ sprach er ruhig. „Hn... nicht.“ bat jedoch Kain leise, der Aurias Hand drückte, sanft aber dennoch bestimmend. Die Elfenfrau seufzte etwas. „tut mir leid Kain, aber es ist besser, wenn wir auf den Schamanen hören würden.“ erklärte sie dem Jungen. Sie drückte selbst kurz die Hand von Kain, ehe sie dann aufstand und zu ihrem Mann lief. „Gehen wir raus... er wird uns schon holen, wenn er genaueres weiß.“ meinte sie und lief dann mit Galeth nach draußen. „Mir gefällt das Ganze nicht.“ murmelte Galeth vor sich her, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Auria wandte sich ihm lächelnd zu, „Du misstraust ja auch wirklich jedem Galeth, der auch nur ansatzweise etwas mit Magie zu tun hat.“ „Ist das denn verwunderlich?“ fragte er und lief hinüber zu Kiheira, die schon wartete. „Nein ist es nicht. Aber deswegen musst du nicht den anderen es vergönnen, dass sie Magie erlernen können, nur weil du nicht die passende Begabung dafür hast.“ sprach sie und strich ihm beruhigend über den Arm. Galeth schaute kurz missmutig zu seiner Frau, aber er konnte ihr nicht böse sein und er wusste auch, dass sie schon Recht hatte. Fayarun lief zu ihren Eltern. „Und? Was ist los?“ fragte sie ihre Eltern. Auria schaute sie an. „Der Schamane wollte alleine mit ihm sein. Keine Sorge er macht das schon.“ sprach sie und strich beruhigend mit einer Hand über den Kopf ihrer Tochter. Kiheira stimmte dem zu. „Er weiß was er tut. Er hat das Vertrauen der Drachen auf seiner Seite. Schon oft half er uns. Auch wenn das Warten immer schlimmer ist als die ganze Prozedur an sich.“ sie schaute dabei besorgt zu dem Haus hinüber. „Es wird schon werden. Schauen wir uns um. Vielleicht geht die Zeit schneller vorbei, wenn wir etwas zu essen suchen und dann dies zubereiten.“ schlug die Elfin vor. Von ihrer Tochter aus kam gleich eine Zustimmung. Galeth nickte ebenso. Seufzend musste Kiheira da zustimmen. Wenn sie hier waren und nichts taten würde die Zeit nicht ganz so schnell vorbei gehen. Also machten sie sich auf und suchten etwas. Alle zu Fuß. ***** Im Haus schaute der Dunkelelf den Jungen an. Er behielt einen leisen Singsang bei. „Schlaf Junge. Schließ deine Augen.“ murmelte er leise. Er hatte den Singsang abgebrochen. Seine Hand lag noch immer über dem Gesicht des Jungen. Seine violetten Augen schauten den anderen an, aber der Magier sah schon, dass er müde wurde. Der Puls beruhigte sich, die Atmung wurde flacher. Noch etwas hielt der Magier seine Hand so, ehe er dann die Hand weg nahm und dem leicht benebelten Jungen dann aufrichtete, ihm die Dickflüssige Mixtur zu trinken gab, die er widerwillig schluckte. Er legte ihn dann wieder zurück, deckte ihn zu. „Ich warne dich schon mal vor. Kann sein, dass du etwas spürst oder gar dann später noch Alpträume hast.“ der Dunkelelf stand auf und holte eine kleine Rolle aus Stoff, wo nicht nur dieser drinnen lag. Er entwickelte den Stoff und schon jetzt wurde Kain wieder etwas unruhig, allerdings bewegte er sich nicht, eher gab er leise wimmernde Laute von sich. Die dunklen Augen des Dunkelelfen schauten den Jungen an. Er musste etwas dabei schmunzeln. „Du spürst die Nähe dieses Steines...“ nahm er war. Er wickelte weiter den Stoff ab und hatte dann einen kleinen Stein in der Hand. „Ihr Drachen reagiert sehr empfindlich drauf. Aber keine Sorge, ich werde es nicht gegen dich verwenden. Ich brauche es nur, damit du ruhig liegen bleibst.“ er stand auf und hing den Stein, der an einem Lederband hing, über das bett, sodass der Stein nur wenige Zentimeter über Kain hing. Die violetten Augen schauten auf zu dem Stein. Leicht offen hatte er nur seine Augen und sah den Stein an. Er fühlte sich dort hingezogen, aber irgendwie, fühlte er die unangenehme Nähe des Steines. Was war das für ein Stein, den er so fürchtete, aber gerne besitzen wollt? Er öffnete leicht seinen Mund, um eine Frage zu stellen, aber eine Hand legte sich auf seine Lippen. „Nicht. Du kannst mir nachher Fragen stellen.“ Leicht huschten die Augen Kains von dem Stein hin zu dem Dunkelelfen. „Ich fange jetzt an..“ sprach er und zog die Decke beiseite, schob dann das Hemd weg, welches die Elfin ihm wohl gegeben hatte, ebenfalls beiseite und legte dann eine Hand auf die Stirn des Jungen und die andere auf dessen Brust. Die Augen schloss der Dunkelelf und fing wieder einen leichten Singsang an, sodass seine Hand auf der Brust des Jungen anfing zu leuchten. Kain schloss langsam nur seine Augen und lies die Wärme der Hand auf sich spüren. Es war angenehm, aber so langsam zog sich doch ein seichter Schmerz durch seinen Körper, der von etwas hervorgerufen wurde, was er nicht kannte. Aber der Schmerz war nicht so, dass er schreien musste. Er beschleunigte höchstens etwas seinen Puls, aber nur etwas. Der Dunkelelf sang weiter und dann, kaum merklich, funkelte etwas im inneren des Steines es brachte diesen sanft zum Vibrieren. Dabei fing Kain an leise zu wimmern, was eher dem Singsang des Dunkelelfens glich. Nur leidender, aber bei weitem nicht so laut, dass man es weit hören würde oder er den Singsang des Magiers übertönte. Da Kain seine Augen geschlossen hatte, konnte er Bilder sehen. Alte Tage von irgendwelchen Drachen, die es mal gab. Andere Elfen, die herum liefen und Kämpfe aus längst vergangenen Zeiten. Dies alles hatte der junge Drache doch noch nicht erlebt und dennoch sah er dies. Und dazu eine Elfin mit silbernen Haaren und grünen Augen. Eine erwachsene Frau, die wunderschön war. Sie schien zu tanzen, ehe das Abbild verblasste und ein Feld sich vor ihm auftat, der voller Blut war. Blut von den Toten Menschen, Elfen, Trollen und Drachen. Die Erde war verbrannt und überall sah man Wesen sterben. Es war ein grauenvolles Bild. Die Bilder zeigten ihm abermals die hübsche Elfin. Sie war schwer verletzt und jemand hielt sie fest in den Armen auf den Boden kniend. Sie hauchte etwas lächelnd und verstarb. Was weiter geschah konnte Kain nicht mitbekommen, da ihn jemand kräftig an den Schultern rüttelte. „Hey! Wach auf!“ sprach der Elf rau und sah, wie die Augen sich öffneten von dem Jungen. Er sah etwas geschockt aus. „Du hast schlecht geträumt!“ sprach der Elf. Doch er wusste es besser. Er hatte doch diese Vision unterbrochen gehabt, damit er nicht dort drinnen gefangen wurde, zwischen all diesen Bildern, die vielleicht nichts zu bedeuten hatten. „Was... was...“ sprach Kain verwirrt. „Scht...“ machte der Magier und legte seine Hand auf den Mund des Jungen. „Dies ist eine der Dinge die von der Behandlung her passieren könnten. Du musst alles vergessen, was du gesehen hast!“ sprach der Elf beharrend auf den Jungen ein. Kain wusste zwar nicht, was dies zu bedeuten hatte, aber diese dunklen Augen des Magiers schienen doch sagen zu wollen, dass es durchaus sein Ernst war. Kain zwang sich langsam zu einem Nicken hindurch. Es wäre wohl das Beste, wenn er es vergessen würde. Aber ob ihm diese Bilder aus dem Kopf gehen würden? Es schien alles so real gewesen zu sein. „Gut.“ hörte Kain den Magier sagen und er wurde dann zugedeckt. Komplett und eingewickelt ehe der Magier ihn hoch nahm. Auch wenn der Magier schmächtig gewirkt hatte, war er durchaus kräftig veranlagt. Wobei man daran denken musste, dass der geschwächte Leib des Jungens eh leichter war, als wenn er gesund wäre. Der Dunkelelf brachte den Jungen nach draußen, wo er niemanden sah. „Oh.. sie sind wohl gerade unterwegs.“ schätzte er so, denn es war eh klar, dass die Drachenmutter ihr Kind nicht einfach verlassen würde. Der Magier drehte sich nach links und rechts, ehe er den Jungen dann auf einem Stuhl absetzte. Dieser war wie ein Liegestuhl, nur eben sodass er seicht umherschaukelte. „Ich mache dir einen Tee.“ meinte er dann noch und lief wieder zurück ins Haus. Kain nickte nur und schaute zu dem Wald. ***** Nur wenige Minuten später kamen dann die Elfenfamilie und die beiden Drachen zurück. Die beiden Elfen Auria und Fayarun lächelten, als sie Kain sahen, wie er eingerollt in der Decke auf dem Stuhl saß und sich umschaute. Aber sein Blick war eh auf die fünf Gestallten gerichtet die hier her kamen. Kiheira freute sich ebenso und lief glatt einen Schritt schneller. Den großen Kopf senkte sie und schmuste die Schnauze an ihrem Jungen heran, der eine Hand ausgestreckt hatte und über die Schuppen strich. „Mama...“ murmelte er leise. Sein Lächeln war wohl eindeutig. In den Moment, wo auch die Elfenfamilie zurückkam, kam auch der Dunkelelf aus dem Haus mit der Tasse Tee. „Hallo. Wo wart ihr?“ fragte er an die anderen gerichtet und schaute dann zu Kain. „Trink. Er wird dein Immunsystem aufbauen.“ Er hob den Kopf dann. „Wir waren etwas zu Essen suchen. Wir haben alle Hunger und außerdem... die Wartezeit wurde ja ziemlich gekürzt damit.“ Antwortete Galeth und reichte dem Dunkelelfen einen Beutel, wo zwei tote Hasen drinnen waren. Und Auria reichte ihm einen dicken Beutel mit Beeren. Der Dunkelelf bedankte sich dafür. „Nun, wenn ihr Hunger habt, so bleibt zum Essen. Dann speisen wir zusammen.“ schlug er vor. Auria nickte und trat schon mal ins Haus. Es war klar, dass die Elfin mit kochen würde. So war sie eben. Fayarun freute sich und hockte sich neben Kain auf den Boden. „Und? Was hat er gesagt?“ fragte sie ihn grinsend. Kain, der die Tasse mit beiden Händen fest hielt, drehte den Kopf zur Seite und sah sie fragend an. „Wa... was... mein...st ...du?“ fragte er leise. Sprechen war nicht so sein Ding, denn er konnte kaum mit dieser Art zu sprechen reden. Seit ein paar Tagen war er ja erst menschlich. Man musste alles nach und nach lernen. „Na... was er gesagt hat. Was nun ist! Bleibst du noch bei uns?“ fragte sie neugierig. Kiheira freute sich darüber nicht so sehr. Kain schaute das Mädchen an und überlegte, was er sagen sollte. Aber da er dies eh kaum in Worte fassen konnte, kam nur eine Art Schulterzucken von ihm aus. Ob er noch bleiben würde oder nicht lag wohl in der Hand des Dunkelelfen Eron. Kiheira schaute ihren Sohn an und seufzte leise, als sie den Blick des Schamanen sah, der nur kaum merklich den Kopf schüttelte. Sie konnte nicht viel für ihn tun, außer auf dem Dunkelelfen zu hören. Sie tat es auch, da sie ihren Sohn schnell wider haben wollte, so wie er geboren wurde, als Drache. Denn noch war der junge Kain nicht bereit, um alleine in die Welt zu ziehen. Aber die Zeit dafür würde sicher bald kommen. Eron trat heran zu Kiheira und legte der Drachin eine Hand an die schuppige Flanke. „Wenn Ihr es wünscht, könnt Ihr noch bis zum Essen bleiben, doch danach solltet Ihr gehen.“ Sprach er ruhig und seine blauen Augen schauten zu denen der Drachin. Sie blickte zu dem Schamanen hinab und überlegte nicht lange, ehe sie nickend zustimmte. Mit einem freundlichen Nicken klopfte Eron ihr kurz auf die Flanke und gab Aura gleichzeitig ein Handzeichen. Der Schamane und Auria liefen in das Haus, um das Essen vorzubereiten, welches sie essen würden, ehe alle wohl wider gehen mussten. Kiheira wollte dies mit Sicherheit noch nicht, aber es ging nicht anders. Dennoch genoss sie die Zeit mit der Elfenfamilie und sah nur belustigt zu, wie Kirias mit Fayarun spielte. Es sah schon irgendwie putzig aus, wie der Jungdrache bemüht war die schnelle Elfin zu bewältigen, welche die Idee hatte etwas anderes als Fangen zu spielen. So tollte sie stetig mit dem Drachen umher, bis Auria ihre Tochter heran rief, da es Essen gab. Kiheira tat es gleich, sodass Kirias zu seiner Mutter lief. Sofort stupste der kleine Drache seine Mutter an, schmiegte sich glücklich an sie heran und schmuste zwischen ihren Beinen zum Haus hinüber. Wiedereinmal würde er sich wohl mit dem anderen Drachenjungen am Abend hinsetzten um bei ihm zu bleiben. Ein Seufzen zog sich über die Lippen des Dunkelefens, ehe sich jener umwandte, um in das Haus zu gehen, wo das Mahl eingenommen wurde. Drinnen speiste die Elfenfamilie zusammen mit dem Schamanen und dem jungen Kain zusammen. Nach dem Essen verließ auch die Elfendfamilie den Schamanen und zog sich zu ihrem Heim zurück. Eron verbrachte die Zeit dann mit Kain, welcher quengelte, da er zu seiner Mutter wollte, da er sie vermisste, was ja auch verständlich war bei einem solch jungen Wesen. Zwar fand es Eron anstrengend stetig bei dem Jungen zu sein, da er sich nicht so leicht zur Ruhe bringen lies, aber versöhnen taten sie sich trotzdem irgendwie und darüber war der Schamane doch schon recht froh drüber. Erst am späten Abend war Kain endlich eingeschlafen, sodass sich auch Eron zur Ruhe legen konnte. Und er hatte den Schlaf wahrlich bitter nötig. ***** „Mama!“ Die Drachin hob den Kopf an, als sie diese Stimme vernahm und schaute erwartungsvoll aus der Höhle hinaus. Im Nest schliefen die beiden anderen Drachen noch. Kyourou komplett eingerollt zwischen der Mutter und ihrem Bruder, welcher sich eher neben ihr breit gemacht hatte, wo ja der Platz von Kain fehlte. „Mama!“ erklang wider der Ruf und dann sah sie, woher die rufende Stimme mit dem freudigen Klang kam, die so aufgeregt wirkte. Ein Drache kam um die Ecke gerannt, schwarz und die Schwingen halb geöffnet tapsten die Pranken über den steinigen Boden, ließen die Klauen hörbar drüber streifen, während Kain seiner Mutter entgegen rannte. Die violetten Augen waren voller Freude sogar leicht schimmernd, als würde er gleich weinen wollen, was aber ein stattlicher Drache natürlich nicht tat! Aber verbergen konnte es Kain dennoch nicht. Kiheira brubbelte begrüßend ihren Kleinen und erhob sich langsam, wozu sie jedoch kaum kam, denn da war schon Kain heran und schmuste sich voller Widersehensfreude an seine Mutter heran. Es waren immerhin einige Wochen vergangene, seitdem sie sich bei dem Schamanen und der Elfenfamilie verabschiedet hatten. Nun war die Familie doch endlich wider beisammen, was Kains Bruder gleich zu spüren bekam, denn Kain begrüßte diesen ebenso stürmisch, wie seine Mutter. Dies gefiel Kirias allerdings nicht so sehr und seiner Schwester Kyourou ebenso wenig. Doch das mussten sie über sich ergehen lassen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)