Níniel - Tränenmaid von Winifred ================================================================================ Kapitel 1: Bruchtal ------------------- So, und schon das zweite Kapitel. Ich werd die FF einfach zeitgleich mit der Fortsetzung von "Wer bin ich?" schreiben. Aber ohne langes Gerede geht's gleich weiter. Viel Spaß Bruchtal Níniel wanderte schon eine Weile umher, dachte nach, wie es vor fast 2000 Jahren war. Als sie noch lebte. Sie war zwar nicht die älteste Vampirin, aber dennoch mit der Zeit resistent gegen Sonnenlicht geworden. Die junge Frau vermisste ihre Heimat, Ithilien. Dorthin könnte ich eigentlich gehen, dachte sie, vermutlich wäre ich dann in Sicherheit. So ging die Vampirin weiter, ohne Zeitgefühl durch die Nacht. ~* ~ "Habt ihr sie gefunden?", fragte eine kalte Stimme. "Nein, mein Herr Gurthang. Sie ist uns entkommen." Es war nicht zu überhören das der Bote Angst hatte. Jeder in Lithlad fürchtete ihn. Der dunkle Elb erhob sich, doch fixierte er immer noch den Mann der auf dem kniete. Mit einer kleinen Handbewegung schlug er ihm den Kopf ab. Gurthang warf seine langen schwarzen Haare zurück und lächelte kalt. "Ich werde dich finden, Níniel, und dann wirst du mir gehören.", flüsterte er und setzte sich auf seinen Trohn zurück. ~*~ In Bruchtal, dem Land des Herrn Elrond, hatte man Gerüchte gehört. Gerüchte von einer Vampirin die sich dem Willen Gurthangs widersetzt hatte und nun verfolgt wurde. "Nun, Gandalf, was sollen wir tun wenn sie nach Bruchtal kommt? Und das wird sie vermutlich den Gondor und Mordor sind auf Gurthangs Seite. Was mich bei Mordor nicht wundert. Sollen wir ihr Schutz gewähren?" Elrond hatte Gandalf zu sich rufen lassen, denn er wusste vermutlich Rat. So hoffte er zumindest. "Das ist eure Entscheidung, Herr Elrond. Aber da ihr mich fragt, ich würde sie in Bruchtal schützen lassen. Gurthang ist unser aller Feind und Níniel ist eine mächtige Vampirin. Allein hat sie gegen ihn keine Chance, ebenso wie wir alle, aber wir könnten mir ihrer Hilfe den letzten dûr Edhel besiegen.", meinte der Zauberer und trank einen Schluck Wasser. Elrond wollte antworten, wandte sich jedoch um, als er Schritte hörte. Aragorn war in Bruchtal angekommen und hatte sich sogleich auf den Weg zu ihm gemacht. "ich komme mit schlechten Nachrichten, mein Herr Elrond. Rohan wurde angegriffen. Sie ahnten es und flüchteten nach Helms Klamm. Zwar konnten sie gewinnen, dennoch sind viele gestorben. Sie ersuchen um Beistand." Als er geendet hatte sagt Elrond: "Wir können ihnen nicht helfen, das wissen sie. Warst du in Gondor?" Aragorn nickte: "Ich konnte aber nichts erreichen. Alle stehen hinter dem Trochsis. Sie wollten mich töten, ich konnte jedoch fliehen. Was ist mit dieser Vampirin, dieser Níniel?" Der Elb ließ sich nieder und sah zu Aragorn auf. "Wir wissen nur, dass sie aus Lithlod fliehen konnte. Da sie tot ist, ist es schwerer sie aufzuspüren. Aragorn, reite ihr entgegen und bring sie auf schnellsten Wege hierher." Dieser nickte und verneigte sich kurz vor dem Herrn von Bruchtal ehe er den Raum verließ und auf Brego davon ritt. Gandalf wandte sich nun wieder an Elrond: "Glaubt ihr, sie wird freiwillig mitkommen?" "Wir können nur hoffen." ~*~ Die Vampirin hatte lange Zeit nichts mehr getrunken und war dadurch sehr geschwächt. Doch nun musste sie über eine Steppe gehen. Solange sie in Gondor war, würde sie nicht sicher sein. Níniel hatte schon überlegt ein Dorf zu überfallen, doch das wäre zu auffällig. Nach einigen Stunden hatte sie es geschafft und war endlich über die Grenze Gondors. Die Sonne ging bereits auf und sie brach erschöpft zusammen. Sie versuchte aufzustehen, doch gelang es ihr nicht. Wenn sie nicht bald Blut bekäme, würde sie versteinern. Dann wäre sie aber wenigstens endlich erlöst und müsste nicht mehr fliehen. Erschrocken fuhr sie hoch als sie ein Pferd hörte. Doch kam es nicht aus Gondor oder Mordor. Nein, aus der Richtung in der Rohan lag. Sollte das nun ihre Rettung oder ihr Ende sein? Vor ihr machte das Tier halt und der Reiter kniete sich neben ihr nieder. "Seid ihr Níniel?", fragte er. "Kommt darauf an, wer das wissen will." In ihrer Stimme liegt soviel Kälte, dachte er. "Ich bin Aragorn, Arathons Sohn. Aber keine Angst, ich gehör nicht zu Gondor. Elrond von Bruchtal schickt mich, nach euch zu suchen. Ich soll euch zu ihm bringen." Níniel sah auf: "Bruchtal? Aber warum?" Sie wusste das Ithilien in der Nähe Bruchtals lag. Würde sie dann dorthin zurück können? Würde man sie jetzt, als Vampirin, noch die Erlaubnis geben dieses Land zu betreten? "Das soll er euch selbst erklären. Kommt, steht auf.", sagte Aragorn. "Ich kann nicht, ich bin im Moment zu schwach. Seit drei Tagen habe ich kein Blut mehr getrunken." Er sah sie an. Er wusste dass sie versteinern könnte. Sollte er ihr sein Blut anbieten? Er konnte nur zum Vampir werden, würde er auch von ihr trinken. Doch was wäre, wenn sie in einen Blutrausch geraten würde? Daran wollte er gar nicht denken. Dennoch hielt Aragorn ihr schließlich sein Handgelenk hin. "Hier, trinkt." Erschrocken starrte sie von ihm zu seinem Arm und wieder zurück. Würde sie sich kontrollieren können? Schließlich hatte das Blut der Könige Gondors in sich. Ohne aber noch länger zu zögern nahm sie seinen Arm und biss in seine Ader hinein. Ihm fiel auf, wie kalt ihre Hände waren, doch dann zuckte er kurz zusammen. Sie trank, wollte nicht mehr aufhören. Ihre sonst so klaren Augen begannen sich rot zu färben. Sie musste aufhören, ehe es zu spät war. Aragorn biss die Zähne zusammen. Schließlich lag in ihr die Zukunft Mittelerdes. Er merkte dass sie kurz davor war die Kontrolle über sich zu verlieren. Zu seinem Glück schaffte sie es noch rechtzeitig aufzuhören. "Verzeiht, Herr Aragorn, ich hatte mich nicht unter Kontrolle.", entschuldigte sie sich bei ihm und ließ den Kopf leicht hängen. Er nickte nur kurz als Zeichen das er ihre Entschuldigung angenommen hatte und verband sich dann das Handgelenk mit einem Stück Stoff. Als er fertig war stand er auf und reichte Níniel die Hand, die diese auch nahm. Aragorn half ihr noch auf sein Pferd und ritt dann los. ~*~ Er ritt den ganzen Tag und die ganze Nacht durch. Die Vampirin schlief tief. Aragorn warf einen kurzen Blick auf sie und stellte fest, das sie nicht wie ein Vampir aussah. Nun, dachte er, sie war damals ja auch eine Elbin. Er selbst hatte sie als solche nicht gekannt. Doch von Elrond wusste er das sie eine sehr gütige Frau gewesen war. Er fragte sich, ob sich ihr Charakter sehr verändert hatte Jetzt fiel sein Blick auf ihren Rosenkranz auf ihrem Kopf mit silber-blauen Blüten. Was ihn am meisten wunderte war, dass sie ein großes Kreuz trug. Sie ist fast 2000 Jahre alt, überlegte er, vermutlich ist sie gegen so etwas immun, wie gegen Sonnenlicht. ~*~ Im Morgengrauen erreichten sie Bruchtal. Sie wurden dort von Elrond und Arwen schon erwartet. Aragorn stieg von seinem Pferd ab und half dann auch Níniel. Dann verneigte er sich kurz vor den Elben und ging an Arwens Seite. "Schön euch wieder zu sehen, Níniel.", sagte Elrond und lächelte sie leicht an. "Was wollt ihr von mir?", fragte sie kalt ohne auf Elronds Bemerkung näher einzugehen. Arwen sah zu Aragorn und warf ihn einem fragenden Blick zu. "Ich weiß nicht was plötzlich mit ihr los ist. Auf dem Weg hier her hat sie geschlafen.", flüsterte er, doch nicht leise genug. Níniel hatte ihn trotzdem gehört und schaute kurz zu ihm, wandte sich dann aber wieder an Elrond als dieser ihr antwortete. "Nun, ihr wisst ja sicher das Gurthang euch verfolgt. Ich habe euch hier herbringen lassen, weil ihr hier sicher seid... und weil wir eure Hilfe brauchen." Die Vampirin sah ihn überrascht an. Sie hatte alles erwartet, nur nicht das er sie um Hilfe bitten würde. "Meine Hilfe? Warum?", fragte sie daher. "Im Kampf gegen Gurthang. Er ist der letzte dûr Edhel, das wisst ihr. Sollte er besiegt sein, seid ihr frei und könnt, nun ja, in euerem Tod weiterleben." Níniel lachte kurz auf: "Woher soll ich wissen das ihr mich nicht auch gleich tötet? Ich war eine Elbin, jetzt bin ich ein Vampir. Sagt mir bitte nicht, das euch das egal ist, ich weiß nämlich das es gelogen wäre." Elrond wandte sich an Arwen und Aragorn: "Geht bitte." Die beiden waren überrascht, nickten aber und gingen. Elrond musste vorsichtig sein, was er sagte. Er wusste dass sie sehr mächtig war und ihr Temperament hatte sich vermutlich auch nicht verändert. "Nun, es ist mir egal. Ich mache euch einen Vorschlag: wenn ihr uns helft, werde ich dafür sorgen das ihr zurück in euere Heimat, Ithilien, könnt. Zwingen kann ich euch nicht, das ist mir klar." Es herrschte Stille zwischen den Beiden. Níniel dachte nach. Würde sie ihm helfen könnte sie zurück und Gurthang wäre endlich besiegt. Wenn nicht, so würde man sie erst recht nicht die Grenze Ithiliens überqueren lassen und dann würde der dûr Edhel sie finden. Hatte sie denn eine andere Wahl? Sie warf einen Blick zu dem Elb und begegnete seinen ruhigen, kühlen Augen. "Einverstanden.", sagte sie plötzlich, "Ich werde euch helfen." Elrond lächelte leicht. Er war mehr als erleichtert darüber dass sie sich ihm anschließen würde. "So sei es. Ich werde einen Rat einberufen und ihr sollt bitte auch anwesend sein. Bis dahin, fühlt euch wie zu Hause." Dann wandte er sich um und ging. ~*~ "Du hast ihr erlaubt, dich zu beißen?", fragte Arwen entsetzt. Ihr war der Verband an seinem Handgelenk schon vorher aufgefallen, doch erst jetzt, da sie unter sich waren, sprach sie ihn drauf an. "Arwen, beruhig dich. Sonst wäre sie versteinert und du weißt genau so gut wie ich, dass sie unsere letzte Hoffnung ist. Außerdem, wart ihr nicht befreundet, du und Níniel? Wenn dem so ist, solltest du mir danken." Aragorn war bewusst, das er hätte sterben können. Er fragte sich nur, ob sie sich Sorgen machte oder gar eifersüchtig war. Dafür gab es auf jeden Fall keinen Grund. Die Elbin seufzte und ließ sich neben ihm nieder. "Ja, du hast Recht, verzeih. Aber du hättest sterben können. Versteh mich doch, ich mache mir Sorgen um dich." So hatte sich seine Frage auch. Er gab ihr einen sanften Kuss und flüsterte: "Es ist alles in Ordnung, mach dir keine Sorgen." ~*~ Legolas war in Bruchtal angekommen. Von Elrond wusste er, dass Níniel hier war. Würde sie sich noch an ihn erinnern? Immerhin hatte er sie seit 1763 Jahren nicht mehr gesehen. Die Zeit ist so schnell vergangen, dachte er als er sein Pferd versorgte. Schließlich ging er die Treppen hinauf zu Elronds Zimmer. Hier hatte sich nichts verändert, wie er fand. Einzig allein die Bäume verrieten, wie viel Zeit vergangen war. "Schön dass du hier bist, Legolas.", riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken. Er fuhr herum und sah Aragorn und Arwen. "Die Freude ist ganz meinerseits. Ich möchte zu Herr Elrond, wollt ihr mich begleiten?", fragte er die beiden. Sein Blick fiel kurz auf Aragorns Handgelenk, wo nun kein Verband mehr war. Die Bissstellen leuchteten in einem dunklen Violett. "Níniel.", antwortete Aragorn, der dem Blick Legolas' gefolgt war, "Keine Angst, ich habe kein Blut von ihr getrunken. Auch tat ich es freiwillig. Ansonsten wäre sie vermutlich gestorben." Auf seine zuvor gestellte Frage nickten die beiden dann und folgten dem Elb nun. "Aragorn, du hast Níniel schon gesehen, richtig? Wie geht's ihr?", fragte er leicht besorgt. Auf diese Frage lächelte Aragorn leicht. Machte er sich etwa Sorgen um die Vampirin? "Es geht ihr gut. Nun, sie ist immer noch sehr geschwächt. Aber du wirst sie beim Rat morgen eh sehen." Legolas nickte und ging schweigend weiter. Tatsächlich war er erleichtert. Erleichtert weil es Níniel gut ging, sie keine Verletzungen oder Sonstiges hatte. "Herr Elrond?" Die drei waren oben angekommen und Legolas wandte sich nun sofort an den Elben. Als er sah, dass auch Gandalf hier war, verneigte er sich auch kurz vor ihm. "Gut das du hier bist Legolas, wie sieht die Lage im Düsterwald aus?", fragte der Zauberer und stand nun auf. Bis jetzt war er auf einer Bank gesessen und hatte mit Elrond über die Bedrohung Mordors und Gondors geredet. "Neutral, möchte ich sagen. Es hat sich nichts verändert, weder zum Guten, noch zum Schlechten. Jedoch ist zu bezweifeln das das noch lange so bleiben wird. Mordor rückt immer näher.", antwortete Legolas ernst. Elrond war am verzweifeln: "Die Zeit läuft gegen uns. Níniel ist noch immer nicht bei Kräften. Wir können jetzt noch nicht kämpfen." Arwen setzt sich zu ihrem Vater und schaute zu Gandalf: "Was sagt ihr, Gandalf? Wie lange können wir noch warten?" Der Angesprochen schüttelte nur den Kopf. Auch Isengard konnte diesen Sturm nicht abhalten. Niemand konnte das. Außer die Armeen von Bruchtal und Lothlorien. Würden sie sich vereinigen und hätten sie dann noch die magischen Kräfte von Níniel, so wäre Mittelerde vermutlich gerettet. Niemand hatte etwas gehört, doch plötzlich stand Níniel hinter ihnen. "So ist das also. So schlecht steht es also um Mittelerde." Alle drehten sich zu ihr um und sahen sie erschrocken an. Sie jedoch erwiderte diese Blicke nur kühl und lächelte kalt. "Nun, wenn das so ist, lasst uns dem endlich ein Ende machen." So, das wars mit dem zweiten Kapitel. Wie versprochen war das jetzt länger. Hoffe es hat euch gefallen, ich würd mich über Kommis freuen. *euch alle knuddelt* punk_lady Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)