Vertraue Ruffy! (später N x R) von abgemeldet (Das 23. Kapi ist ON! X3) ================================================================================ Kapitel 19: Alles wieder beim Alten? ------------------------------------ Hi^^ Danke für die lieben Kommis, ich freue mich immer riesig! ^.^ *knuddel* Das Kap ist etwas länger als die vorigen.. Ich hatte das Gefühl, ich wär euch was schuldig, weil das letzte Kap so lange brauchte. ^_~ ---------------------------------------------------------------------------------- „NAMILEIN!!!“, hallte es über die Höhle und über die ganze Insel. Sanji war sofort aufgesprungen, ließ das Gestein, dass er noch in seinen Händen hielt, fallen und blickte erfreut zur Orangehaarigen rüber. Er freute sich so sehr sie wohlbehaltend wiederzusehen und seine Augen bekamen die Form zweier Herzen, als er sie verliebt anschaute. Die Verliebtheit jedoch dauerte nur eine weile, ehe der Blonde bemerkte, wo sich Nami eigentlich aufhielt und wer sie auf den Armen trug. Zwar war er erfreut den Schwarzhaarigen wiederzusehen, aber in seiner Magengegend machte sich ein seltsames Gefühl breit. „Endlich!“, grinste Zorro den Kapitän an, drehte sich um und sprang aufs Schiff, gefolgt von Ruffy mit Nami auf den Armen und Sanji im Schlepptau. „RUFFY!!!“, schrie Chopper überglücklich und stürzte sich, als der Gummijunge an Deck war, auf ihn. Lysop ging es da nicht anders. Seine Vorahnungen gingen, Gott sei Dank, nicht in Erfüllung. Der Kapitän und die Navigatorin waren wohlbehalten zurück. Robin lächelte leicht, als sie ihre Freunde beobachtete und wurde aus ihren Gedanken gerissen, als sie ein neues, weitaus stärkeres Beben verspürte und das Schiff anfing stark zu schaukeln: „Wir müssen sehen, dass wir schnell hier rauskommen!“ Pauli blickte die Schwarzhaarige an, nickte und machte sich mit Zorro an die Arbeit das Schiff zu wenden, was in dieser Höhle nicht gerade einfach war. Ruffy währenddessen setzte Nami vorsichtig runter und überließ sie Chopper, der sogleich ihren Fuß verarztete. Die Lage wurde immer bedrohlicher und immer mehr Felsen stürzten ins schwarze Meer neben dem Schiff. Hin und wieder fiel ein Felsbrocken aufs Deck, was Pauli dazu veranlagte seine Freunde anzuschreien, sie sollen gefälligst schneller die Segel hissen. Der Schiffsbauer liebte dieses Schiff und er würde es nicht zulassen, dass irgendwelche Steine es ruinieren. Die ganze Mannschaft war von Nöten um das Schiff zu wenden und es dabei nicht zu beschädigen. Ruffy lehnte an der Reling und blickte die scharfen Felsen im Meer skeptisch an, setzte hin und wieder seine Gummikräfte ein, um die Dream Finder sicher an ihnen vorbei zu lotsen und blickte seine Crew an. Sie waren alle mit ihrer Arbeit beschäftigt und noch stellten sie keine Fragen. ‚Gut so... Ich hätte jetzt keinen Bock auf sowas’, dachte er sich und blickte betrübt den verschütteten Tunnel, der sich immer weiter entfernte an. Sie hatten es geschafft die spitzen Felsen zu umfahren, was sie nur einer orangehaarigen Navigatorin zu verdanken hatten. Nami bekam von Chopper eine Spritze verpasst und die Schmerzen verschwanden auf einmal. Sie humpelte zwar noch, aber der kleine Arzt sagte, dass das höchstens noch 15 Minuten so sein würde. So langsam näherten sie sich dem Ausgang der Höhle und nach gut zwanzig Minuten waren sie aus der Gefahrenzone raus. Die Insel Bordeaux, einst eine undurchdringbare Festung des verstorbenen Piratenkönigs, versank langsam im Meer. Die Wellen verschlangen das Gestein erbarmungslos und ließen die geheimen Verstecke, Höhlen und einige Kostbarkeiten in der Tiefe des Meeres verschwinden. Die Felsen, Bäume, die Küste; alles war auf einmal weg. Nur die Erinnerung blieb, wie sie es jedes Mal tat. Der Schwarzhaarige stand am hinteren Teil der Dream Finder, lehnte an der Reling und blickte geistesabwesend das tobende Meer an. Der höchste Punkt der Insel versank vor seinen Augen in den weißblauen Fluten. Die Crew versammelte sich langsam einige Meter entfernt von Ruffy und blickte die Stelle, an der noch zuvor eine Insel war, an. „Wie kann eine solche Insel auf einmal einfach untergehen?“, fragte Pauli in die Runde und suchte mit der Hand in seiner Hosentasche nach einer Zigarrenschachtel. „Hier muss es wohl unterirdische Vulkanaktivitäten geben... Solche Beben werden normalerweise durch einen Unterseevulkan ausgelöst...“, meinte Robin und blickte skeptisch den Rücken ihres Kapitäns an, der die ganze Zeit kaum ein Wort gesprochen hatte. „Ein Unterseevulkan?“, fragte Sanji die Schwarzhaarige, welche nur nickte. Es wurde wieder stil. Keiner der Freunde sagte etwas. Irgendwie wusste keiner, was gerade passiert war und zu ihrem Kapitän hatten sie unbewusst eine ungewohnte Distanz entwickelt. „Sagt mal... Fehlt nicht einer?“, brach Sanji die entstandene Stille. Erst jetzt fiel es dem Koch auf, dass sie nicht vollzählig waren. „Ja... Wo ist James?“, fragte Chopper besorgt. „M-Meint ihr... er war noch auf der Insel??“, stotterte Lysop und schluckte schwer. „Er wird es sicher noch geschafft haben da raus zu kommen und treibt wahrscheinlich im Meer rum“, meinte Zorro gelassen. Er wusste zwar nicht, was dieser James im Schilde führte, aber er konnte problemlos einschätzen, dass er auf sich aufpassen wusste. Robin nickte zustimmend und sah schließlich zum Kapitän rüber, der sich verkrampfte und eine Faust ballte. Er stand noch immer mit dem Rücken zu den anderen, den Blick aufs Meer beibehaltend. „Dann drehen wir schnell um und fischen ihn da raus!“, sagte Chopper erfreut, Zorro jedes Wort glaubend. Nami stand die ganze Zeit stil daneben und sagte kein Wort. Sie wusste nur zu gut, wo James war. „James ist tot“, ertönte es auf einmal vom Schwarzhaarigen. „Es nützt also nichts ihn jetzt noch zu suchen...“ meinte er scheingleichgültig, drehte sich um und wollte schon in sein Zimmer verschwinden, als ihn Chopper und Lysop aufhielten. „R-Ruffy... Wie meinst du das?“, fragte der kleine Elch ängstlich. „Er ist doch nicht tot! Was erzählst du da!“ Lysop sah den Schwarzhaarigen ungläubig an und versuchte das ganze locker zu sehen. Innerlich fürchtete er das Schlimmste, was man ihm auch sofort ansah. „James kann doch nicht tot sein, Chopper! Er ist doch ein mutiger Krieger!“, versuchte der Lügner alle und am meisten sich selbst zu überzeugen. „Genau! Er kann doch nicht sterben!“, sprach der Schiffsarzt grinsend. Er ließ sich immer von Lysops Worten überzeugen, war er doch so naiv. Den anderen dagegen verschlug es die Sprache. Allen, außer Nami. Sie wusste bescheid, hatte sie James doch tot aus der Nähe gesehen. „Wie... tot?“ fragte Sanji bestürzt. Auch Zorro warf dem Schwarzhaarigen einen fassungslosen Blick zu. ‚Der Kerl kann doch nicht so einfach sterben.. Was ist da bloß passiert?’ Robin war so durcheinander, dass sie ihren Mund leicht aufmachte, ihn wieder schloss und nicht wusste was sie sagen oder fragen sollte. Die Nachricht über James Tod traf sie wie ein Schlag. ‚Er gab vor meine Mutter gekannt zu haben... Wieso ist er auf einmal tot? Was war da los?’, dachte sie verstört. „Kapitän... was...“, brachte sie spontan hervor. Sie fand keine richtigen Worte. Die einzige, die zu der Sache nichts sagte oder sich über sie wunderte war die Navigatorin, welche etwas weiter von den anderen entfernt stand. Alle waren viel zu überrascht und entsetzt, um Namis merkwürdiges Verhalten zu bemerken. Selbst Sanji kümmerte sich in diesem Moment nicht um seine Liebsten, sondern sah den Strohhutjungen erwartungsvoll an. Pauli ging es da nicht anders. Er wollte Antworten. Der blonde Schiffsbauer war ein Mann, der immer alles im Griff haben musste; mehr oder weniger jedenfalls. Ihn ließ das ganze nicht in Ruhe. Was war hier eigentlich die ganze Zeit los? Ruffy benahm sich merkwürdig und auf einmal fing es an auch Tote zu geben. Das ganze war Pauli mehr als oberfaul. "Wer war das?", meldete sich jetzt Zorro zu Wort, da Ruffy auf Robins Gestammel nicht weiter einging. "Was meinst du..", stellte sich Ruffy dumm und vermied Blickkontakt. Chopper und Lysop begriffen auch langsam, dass die Sache ernst war und hörten aufmerksam den anderen zu. Der Schwertkämpfer schwieg eine Weile und musterte Ruffy ein wenig. 'Ob er nur so tut?', dachte er sich und sah jetzt auch die anderen, die ihn fragend anschauten, an. "Ich glaube nicht, dass er von einem Felsen erschlagen wurde... Immerhin hat er doch was von diesen Gerard erzählt...", sprach der Grünhaarige und sah dabei Ruffy an, der bei Gerards Namen leicht zusammen zuckte, "Was war da eigentlich passiert, Ruffy?" Schon wieder war alles stil geworden. Der Schwarzhaarige spürte, dass alle Blicke jetzt auf ihn gerichtet waren. Die Crew wollte Antworten und Ruffy wollte sie seinen Freunden auch geben, aber noch nicht jetzt. Es war zu gefährlich ihnen irgendetwas zu sagen. Der Strohhutjunge konnte noch nicht mit der Wahrheit rausrücken, hatte er doch zu große Angst davor. "Es ist...", fing er an, stockte dann jedoch. Was sollte er ihnen den erzählen? Er hatte noch keine Zeit gehabt sich das alles zu überlegen. Er konnte nicht sagen, dass James lebendig begraben wurde, Nami hat die Leiche und James Verletzung gesehen. Sie würde ihm das nicht abkaufen. Der Schwarzhaarige steckte in einer Zwickmülle. Auf einer Seite wollte er seinen Freunden die ganze Wahrheit sagen, sich endlich aufhören zu verstellen, aber auf der anderen Seite wollte er alles weiterhin geheim halten. Wem machte er was vor? Er mochte seine Maske... Nur durch das Verstellen gewann er solche Freunde, eine solche Crew. Er hatte Angst herauszufinden, ob die Freundschaft auch ohne diese Fassade halten würde. Von seiner Seite aus würde sie das jederzeit, aber was war mit den anderen? Was würden sie von ihm denken, wenn sie erfahren würden, dass er Gold Rogers Sohn ist? Lysop und Chopper hätten sicher Probleme damit, sich ausgelassen und spontan ihm gegenüber zu verhalten, dass wusste er und genau das machte ihm Angst. Er wusste, dass seine Vergangenheit und noch mehr seine Abstammung immer zwischen ihm und seinen Freunden stehen würde, sollte er irgendetwas sagen. Er musste die Fassade aufrecht erhalten, sei es noch so schwer, dass hat er sich schon einmal geschworen und jetzt erst recht. "Was passiert ist? Keine Ahnung... Gerard und dieser Kerl kämpfen gegeneinander, dieser James wurde getötet und Gerard war auf einmal verschwunden... Dann fing das Beben an," sagte er sich am Kopf kratzend und es kam tatsächlich so rüber, als hätte er keinen Schimmer. "Gerard hat ihn umgebracht?", fragte Sanji nach und schaute den Schwarzhaarigen fassungslos an, "Aber... der hatte doch deinen Vater umgebracht..." Mit diesem Satz fing er sich sofort eine Kopfnuss seitens Nami ein und wusste sofort, dass er zu weit gegangen war, wurde dann aber durch die Reaktion des Kapitäns vom Gegenteil überrascht. "Meinen Vater? Hä? Ich habe einen Vater?" Ruffy war ein großartiger Schauspieler. Ihm war zum Weinen zu Mute und er fühlte sich schrecklich, dennoch bohrte er sich in der Nase rum und schaute Sanji verdutzt an. 'Hat uns James alle belogen?', dachten sich jetzt vermutlich alle, denn sie schauten einander gegenseitig fragend an. War James doch ein verlogener Mensch, der hinter Ruffy oder diesen Gerard her war, oder sogar hinter One Piece? Die Crew wusste nicht, was sie von all dem halten sollte, aber wieso sollte sie an ihrem Kapitän zweifeln, dem sie stets vertraute? Es gab keinen Grund dafür. James hatte sie angeschwindelt und hatte sie benutzt, um nach Bordeaux zu kommen. Damit mussten sie sich jetzt abfinden. "Ist nicht wichtig", meinte Sanji zu Ruffy, schaute ihn dann aber doch noch einmal fragend an. Er musste unbedingt wissen, wieso Ruffy das alles getan hatte. Das sah dem Schwarzhaarigen doch gar nicht ähnlich. "Sag mal, Ruffy... Wieso bist du einfach abgehauen?" "Ja, und womit hab ich denn eine Beule am Hinterkopf verdient?", meldete sich auch Pauli. "Wieso hast du uns nichts gesagt?", fragte nun auch Lysop und die Fragen regneten nur so auf den Schwarzhaarigen herab. "Ach das...", fing Ruffy ein wenig grinsend an, "Dieser Kerl sagte der bringt mich zum One Piece... Und ich wollte euch bescheid geben, aber er meinte, dass wir keine Zeit dafür hätten." Die Aussage ließ die Crew stutzig werden. Er hatte keine Zeit der Crew Bescheid zu geben? Naja, von Ruffy war ja auch alles zu erwarten. "Wieso hast du mich dann niedergeschlagen?" Die Frage beschäftigte Pauli schon die ganze Zeit. Ruffy sah den blonden nur schulterzuckend an: "Du hast genervt und der Kerl wollte, dass ich allein komme." Am Kopf des Schiffsbauers und an den Köpfen der anderen bildeten sich große Tropfen. Ruffy war ja immer zu einer Überraschung gut. Es sah ihn ja gar nicht ähnlich einen seiner Kameraden niederzuschlagen.. Gut, hin und wieder verpasste er einen eine Kopfnuss oder prügelte sich, aber einen hinterhältig niederzuschlagen? "Sanji, wann gibt's Essen? Ich hab 'nen Rieeeesenhunger!" fing der Schwarzhaarige an zu quengeln und alle Sorgen seitens der Mannschaft, dass mit ihrem Käpt'n etwas nicht stimmte, waren verflogen. "Ja, ich koch ja was...", meinte Sanji grinsend und war erleichtert über Ruffys normales Verhalten. So kannte er den Schwarzhaarigen - immer auf der Suche nach was Essbarem. 'Gut... Sie haben mir alles abgekauft... Es ist alles wieder beim Alten...', dachte sich der Schwarzhaarige und zwang sich dazu breit zu grinsen. Er brauchte nicht viel um seine Crew zu täuschen, für ihn war das schon so eine Art Rutine. Aber dieses mal war es anders, denn er hat die Rechnung ohne eine gewisse orangehaarige Navigatorin gemacht. 'So nicht, mein Freund... Ich weiß dass da noch was dahinter steckt... Mich täuschst du nicht.. Ich finde raus, was passiert ist, verlass dich drauf!', dachte sich Nami, musterte ihren Kapitän unbemerkt und legte sich auf ihren Liegestuhl. Auch die schwarzhaarige Archäologin bemerkte, dass etwas nicht stimmte, aber ging nicht weiter drauf ein. Es war nicht ihre Art jemanden einfach mit Fragen zu überschütten oder ihn auf irgendeine andere Weise zur Rede zu stellen. Nein, es war doch viel bequemer erst mal alles für sich zu behalten, den Verdächtigen unauffällig zu beobachten und darauf zu warten, dass er sich selbst verrät. Robin wusste, dass sich mit Geduld viel erreichen lässt, aber was sie nicht wusste war, dass sie dieses mal nicht so viel Geduld brauchen würde. Schon bald würde die Crew die ganze Wahrheit erfahren, jedoch auf eine Weise, die niemand erwartet hätte. Das Meer war in diesem Teil der Grand Line unberechenbar. Das Wetter wechselte ständig und so kam es oft dazu, dass der vor nur wenigen Minuten wolkenlose Himmel auf einmal mit dunklen Regenwolken nur so übersät sein konnte. Auch die Strömung in diesen Gewässern war nicht zu unterschätzen. Kalte Meeresströme trafen auf die Warmen und so kam es nicht selten zu Taifunen, die ihre Kraft durch das warme Klima und die warme Strömung bezogen. So konnten sie bis zu 3 Tage in einem Gebiet andauern und alles, was ihnen im Weg stand, wegfegen. Nur Gut, dass die Inseln in der Nähe nicht dicht bevölkert waren, wobei das gerade wegen dieser Taifune der Fall war. Nur erfahrene Seemänner und verrückte Abenteurer trauten sich hier so ohne weiteres umherzusegeln. Ruffy wusste das alles und Dank James ausführlicher Erklärung auch Nami, deshalb waren beide auf der Hut. Ruffy stand an der Reling und beobachtete das bis jetzt ruhige Meer. 'Zu ruhig für meinen Geschmack...', dachte sich der Schwarzhaarige und blickte kurz zu Nami rüber, die auf ihrem Liegestuhl saß und eine Zeitung las. Der Kapitän wurde das Gefühl nicht los, dass ihm seine Navigatorin überall hin folgte, so konnte er noch nicht in sein Zimmer, um James Brief durchzulesen, dabei wollte er das unbedingt. 'Auf diesem Schiff ist man ja nie allein..', dachte er verbittert und blickte wieder zum Horizont. Nami dagegen gab vor gemütlich ihre Zeitung zu lesen und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Sie blickte hin und wieder zu Ruffy rüber, der wie immer, das blaue Meer zu beobachten schien. 'Vielleich mache ich mir ja bloß was vor... Es ist alles wie immer..', seufzte sie unbeabsichtigt und blickte schnell zu Ruffy rüber, fürchtend er hätte was bemerkt, doch der schien völlig abwesend. 'Puhh... Er hat nichts bemerkt.. Der muss ja nicht wissen, dass ich ihn beobachte...' Doch Nami täuschte sich. Ruffy hatte sehr wohl ihren Seufzer gehört, aber ließ sich nichts anmerken. Er war ein ausgezeichneter Beobachter und wusste schon längst, dass sich die Navigatorin ihm gegenüber nicht wie immer verhielt. Zwar tat sie das schon seit geraumer Zeit nicht mehr, aber dieses mal war es anders. Sie war eher kühl und misstrauisch. So kannte er Nami gar nicht und irgendwie schmerzte es ihn sie so zu sehen. 'Daran werde ich mich wohl oder übel gewöhnen müssen', seufzte der Schwarzhaarige in Gedanken und machte sich, sobald er bemerkte, dass Nami nach unten, in ihre Zeitung sah, aus dem Staub. 'Ich muss unbedingt den Brief lesen... Sofort...' Er schlich sich unbemerkt unter Deck und war bald vor der Tür zu seinem Zimmer angekommen. Sachte, um kein Geräusch zu machen, öffnete er sie, trat ein und schloss sie leise wieder hinter sich. Seine Augen suchten das Zimmer ab. Alles war so, wie er es gelassen hatte. Der Tisch, der auf der linken Seite des Zimmers in einer Ecke stand, war genauso leer und unbenutzt, wie vorher. Nur etwas störte den Schwarzhaarigen - sein Bett war gemacht. Er erinnerte sich nicht daran, sein Bett je gemacht zu haben. Das alles war dem jungen Kapitän sehr merkwürdig, aber er hatte jetzt keine Zeit sich über die Sache mit dem Bett Gedanken zu machen. Er hatte andere Sorgen. Zielstrebig ging er zu dem hölzernen Regal rüber und griff nach der obersten Schublade. Sie ging mit einem Knarren auf, war sie doch so gut wie nie benutzt worden. Nami hatte genau diesen Regal für ihn ausgesucht, da sie meinte, er würde ihn eh nicht benutzen. Der einzige Grund dieses alte Möbelstück zu kaufen bestand darin, dass Ruffy unbedingt auch so ein Regal wie Nami und Robin haben wollte und da das alte Ding nicht besonders teuer war, zeigte sich die Navigatorin auch mal von der gnädigen Seite. Die Augen des Strohhutjungen blickten aufgeregt ins Innere der Schublade und erfassten einen weißen Umschlag mit einem roten Siegel drauf. 'James Brief...', dachte er schweren Herzens und zog die Schublade noch weiter raus, bis er einen glänzenden Gegenstand erblickte. Das goldene Ding wankte etwas und funkelte im Licht. Es sah genauso aus, wie ein Lockport, bloß, dass es aus purem Gold war. Am Rand war außerdem eine Gravierung in den selben Schrift, wie es auf den Porneglyphen geschrieben war. Es war der sagenumwobene Goldport, hinter dem alle Piraten seit Gold Rogers Zeiten her waren; zumindest alle, die davon wussten und diese waren wenige, außerdem glaubten selbst die, der Goldport sei nur eine Legende. Raphael wusste es besser. Der legendäre Gegenstand war alles andere als eine Legende. Er war der Schlüssel zum Reichtum, Macht und Ruhm, wie es sein Vater zu sagen pflegte, oder kurz gesagt, der Wegweiser nach Unikon - der letzten Insel der Grand Line. Ruffy nahm den Gegenstand kurz in die Hand, drehte ihn einige male und sah zur der sich immer weiter drehenden Nadel - die Besonderheit des Goldports. Der Schwarzhaarige lächelte kurz, setzte ihn sich an die Hand und sobald die Unterseite des Goldes seine Haut am Handgelenk berührte, blieb die Nadel stehen und zeigte eine Himmelsrichtung an. 'One Piece...', dachte sich der Sohn des Piratenkönigs. Die Erinnerung kamen in ihm hoch, er seufzte verbittert, nahm sich den Gegenstand rasch von der Hand ab und warf ihn in die Schublade zurück. Der weiße Umschlag, den seine Augen erfassten, ließ ihm keine Ruhe mehr. Er nahm ihn mit zitternder Hand aus dem Regal raus, setzte sich auf den Stuhl und durchbrach das Siegel. Schon bald würde er die Wahrheit wissen... Aber wollte er das überhaupt? Sein Verstand sagte ihm 'nein', aber sein Herz sagte 'ja'. Er musste unbedingt erfahren was damals passiert war... Er wusste nur soviel, wie ein 6-jähriger Junge eben wissen konnte. Er wusste nichts über die Ereignisse, die zum Tod seines Vaters führten und Gerard hat ihm damals gesagt, es sei seine Schuld gewesen, dass die Marine Roger geschnappt hatte. Er wusste auch, dass Gerard ein Verräter war und dass er ihn dafür abgrundtief hasste. Was mit den anderen Crewmitgliedern geschah und warum schon 22 Jahre seit der Hinrichtung vergangen sind, wusste er nicht und genau das wollte er unbedingt rausfinden. Er öffnete schnell den Umschlag und nahm das Blatt Papier raus, faltete es auseinander und begann zu lesen. Nami unterdessen blickte nichts ahnend von ihrer Zeitung hinauf und ihre Augen weiterten sich ein Stück. 'Ruffy?', blickte sie sich umher und stand vom Liegestuhl auf. Sie suchte mit ihren Augen das Deck ab und erblickten nur Chopper und Lysop, die den schlafenden Zorro mit ihren Späßen ärgerten. Eigentlich war Lysop derjenige, der Zorros Wangen schwarz anmalte und Chopper nur derjenige, der Lysop mit einem entgeisterten Blick zuschaute. Der Schwertkämpfer bekam von all dem nichts mit. Noch nicht. Nami schaute sich weiterhin um. 'Wo steckt der Kerl nur? ... Ach.. Ich weiß schon!', grinste sie innerlich und schaute zum Krähennest hoch, wo sie zu ihrem Bedauern nur Pauli erblickte. 'Das war wohl nichts... Wo könnte er sonnst sein? Normalerweise wäre er doch bei Lysop und Chopper...' Namis Nase vernahm plötzlich einen wunderbaren Geruch wahr. Sie grinste erfreut. 'Ach, da bist du! Ich hätte auch früher darauf kommen können...' Sie warf die Zeitung auf den Liegestuhl und ging zielstrebig zur Kombüse. Sanji zauberte gerade etwas köstliches fürs Abendessen und die Navigatorin war davon überzeugt, dass Ruffy nicht weit entfernt sein würde. Er liebte es, alles vorzukosten, wenn auch das sehr selten vorkam. Dem Koch passte das natürlich überhaupt nicht. Wenn schon jemand vorkosten dürfte, dann waren das seine Mädels und nicht der verfressene Käpt'n. Nami kicherte leicht, als sie sich Ruffys empörtes Gesicht vorstellte, als ihn Sanji nicht vorkosten ließ. Aber zu ihrer Verwunderung waren aus der Kombüse keine Schreie und kein Quengeln zu hören. 'Merkwürdig', dachte sich Nami, öffnete die Tür und lugte rein. "Ruffy, versuch es gar nicht erst!! Raus hier!", sagte Sanji ein wenig genervt, wendete das Steak in der Pfane und blickte dann, als er kein Rumgejammer vernahm, zur Tür. "... Nami! Entschuldige, ich glaubte es wäre Ruffy... Du darfst natürlich jeder Zeit kommen und mir Gesellschaft leisten!", flötete der Blonde und lächelte die Angesprochene an. 'Was??? Ruffy ist nicht hier?? Aber... ' Die braunen Augen bekamen einen verdutzen Ausdruck, bis sich die Orangehaarige wieder fing und den Koch zuckersüß anlächelte: "Hallo, Sanji! Ist das Essen schon fertig?" "Es braucht noch etwa zehn Minuten... Aber du kannst schon vorkosten, wenn du magst, Namilein!" "Danke Sanji, aber ich weiß auch so, dass es köstlich ist", zwinkerte sie ihm zu, was den Blonden auf Wolke Sieben schweben ließ. *** bei Ruffy *** Mit jedem Wort, mit jeder Zeile des Briefes, die der Schwarzhaarige las, wurde sein Gesicht bleicher und sein Blick eisiger. Nach seinem Gesicht zu urteilen, machte er gerade schweres durch und kämpfte mit sich selber, um den Tisch, an dem er saß, nicht in die nächste Wand zu befördern. Seine Hand, mit der er den Brief hielt, zitterte noch immer und die andere ballte sich zu einer Faust, die Gerard, wenn er hier wäre, sofort erschlagen würde. Der Blick des Schwarzhaarigen wechselte ständig. Mal war er traurig, mal verzweifelt, aber größtenteils war er wütend. Seine schwarzen Pupillen erfassten jedes einzelne Wort des Briefes, verdauten es erst und nutzen es dann als Treibstoff für das Feuer, dass in Ruffys Augen brodelte. »Ich bringe dich um...«, zischte er unter gepressten Zähnen hervor und sah die Wörter auf dem Brief mit einem fast wahnsinnigen Blick an. Der Hass auf Gerard wurde von Sekunde zu Sekunde größer und es schien fast, als würde Ruffy dem Hass nicht standhalten können. Seine Augen formten sich zu kleinen Schlitzen, die auf dem immerfröhlichen Gesicht gruselig erschienen. An seiner Stirn trat die eine Ader gefährlich hervor und pulsierte ununterbrochen, so wie sein Herz, das mit jedem Herzschlag nach Rache schrie. -------------------------------------------------------------------------------- So, das war's mal wieder... Hoffe es hat euch gefallen^^ Freue mich schon auf eure Kommis *___* XD Das mit dem nächsten Kap kann noch dauern... Hab im Moment streß in der Schule und außerdem mus ich mir noch den Brief ausdenken, oder? xD *knuff* Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)