Tensaiga no kami no tasogare von Sesshoumaru-sama (Dämmerung der Zivilisation) ================================================================================ Kapitel 11: Ragnarök -------------------- Im Sonnentempel: Musubi sah mit einem gewissen Kopfschütteln zu, wie InuTaishou seine kreisförmige Wanderung wieder aufgenommen hatte. Irgendwann würde hier in den Brettern ein Graben sein: „Jetzt reg dich doch endlich ab“, sagte er: „Machen können wir doch sowieso nichts. Du nicht, weil du tot bist und außerhalb dieses Schlosses nur in der Unterwelt existieren kannst, und ich nicht, weil Kaiku sicher alle Ausgänge überwachen lässt. Immerhin sind deine Söhne unterwegs. Und Mutter hat ihre Perlen zu Sesshoumaru geschickt, die Tränen des Propheten.“ „Ja.“ Der Hundedämon blieb stehen: „Sag mal, ich weiß, sie ist eine mächtige Göttin, aber kann es sein, dass sie…na ja…dass sie mehr Augen für mich hatte und daher nicht nachgedacht hat? Schön, Kishi ist die Glücksgöttin, aber Rin ist ein Menschenmädchen. Und die mit den Yogensha no Namida mal eben quer durch Japan zu schicken, erscheint mir…“ Er suchte nach Worten: „Schwachsinn.“ Musubi musste etwas grinsen: „Hat dich meine Mutter etwa geschockt? Das ist ihr Lieblingshobby. Und sie weiß genau, wie sie das bei jedem anstellen muss. Aber natürlich. Jetzt fällt es mir ein. Du hast absolut keine Vorstellung, wie diese Perlen einzusetzen sind, oder?“ „Nein, danke der Nachfrage“, knurrte der Herr der Hunde. Der Schicksalsgott nickte: „Aber du weißt, dass meine Eltern mit Hilfe des Juwelenspeers die Welt erschufen. Und der Speer produziert die Perlen. Er selbst lag in einem großen Eisberg, hinter einer starken Barriere gesichert. Kaiku wollte ihn durch die Entführung Amaterasus erpressen... und der Entführung der armen Izayoi…aber durch einen Trick hat ihn Mutter dazu gebracht, den Speer jetzt schon zu stehlen und an sich zu bringen.“ „Das ist doch schlecht?“ Inutaishou verstand gerade gar nichts. „Das wäre schlecht, hätte er ihn anders bekommen. Die Barriere vor ihm öffnete sich nur für einen Menschen. Oder auch, wie passiert, für einen Musha, der eine Perle trug. Hätten meine Eltern der Erpressung nachgegeben, was natürlich absolut unmöglich gewesen wäre, hätten sie ihm die Kette geben müssen, mit den sieben Yogensha no Namida. Damit könnte man rechtmäßig durch die Barriere. Und die Macht der Tränen des Propheten hätte die Macht des Speers erwachen lassen. So hat Kaiku zwar den Juwelenspeer, aber genauso gut hätte er irgendeinen menschlichen Schmied beauftragen können, ihm einen Speer zu machen. Der ist im Augenblick nutzlos. Selbst, im schlimmsten Fall.“ Der Hundedämon seufzte. Tricks, Fallen, Magie hin oder her. Hatte denn niemand dieser Götterbagage Spaß an einem ehrlichen Zweikampf? „Und was wäre der schlimmste Fall?“ „Dass der Geduldsfaden meiner Gemahlin reißt. Du weißt, wie reizend impulsiv sie sein kann.“ Da konnte InuTaishou nur nicken. „Gut“, fuhr Musubi fort, diskret weitere Nachfragen unterlassend: „Und das wird passieren. Ich nehme an, Kaiku will den Speer mit Hilfe dieser Energie, der reinen Sonnenenergie, erwecken. Das ist an sich eine brillante Idee. Hätte er den Speer ordnungsgemäß bekommen. Aber er weiß anscheinend nichts von den Yogensha no Namida.“ „Und was in aller Welt soll Sesshoumaru jetzt mit den Perlen anfangen?“ Warum nur mussten Götter immer alles so kompliziert machen? Eigentlich war es erstaunlich, dass die Welt noch nicht von allein untergegangen war. „Sie sind die Tränen des Juwelenspeeres. Seine Magie ist auch die ihre. Und wenn Sesshoumaru die Perlen aktivieren kann, das sollte er können, immerhin stammt er in direkter Linie von ihren Schöpfern ab, wird sich Kaiku über den Speer nicht gerade freuen. – So. Und jetzt setz dich mal hier her. Spielen wir eine Partie Go? Ich verliere zwar gegen Izayoi, aber ich möchte auch mal wieder gewinnen.“ „Hm“, machte der Hundedämon: „Soweit ich weiß, ist Izayoi keine sehr gute Spielerin. Verlierst du mit Absicht?“ „Sagen wir, sie lenkt mich immer so ab, dass ich mich nicht aus Spielfeld konzentrieren kann.“ Der Herr des Schicksals und der Liebe lächelte, als er sich abwandte um das Spiel zu holen. InuTaishou wusste nicht so recht, was man darauf sagen sollte. Außerdem war da noch eine Frage offen: „Wie lange wird es dauern, bis Rin mit den Perlen bei meinen Söhnen ist?“ „Oh, sie hat das Glück persönlich dabei. Was soll da schon schief gehen.“ Das war keine wirkliche Antwort. „Und wie lange dauert es, bis Amaterasu die Geduld verliert?“ „Hm. Wäre Izayoi nicht bei ihr, hätte sie sie wohl schon verloren. Aber ich denke, diese schafft es sie zu beruhigen. Noch.“ Auf der Insel Ishigaki-yima: Izayoi beruhigte sich langsam wieder. Das letzte Aufwallen von Zorn der Sonnengöttin hatte sie nur noch schreien lassen. Tränen liefen über ihr Gesicht, ohne dass sie sie hätte abwischen können. Ein wenig erstaunt spürte sie jetzt, wie sich Hände um die ihren legten, bemüht behutsam: „Es tut mir wirklich leid, Izayoi-chan. Ich hätte wohl schon längst lernen sollen, meine Launen ein wenig im Zaum zu halten. Aber normalerweise passiert ja auch dabei nicht, dass ein Unschuldiger leiden muss.“ „Ich…danke, Amaterasu-sama.“ Was sollte man da noch sagen. Sie suchte lieber wieder nach einem harmlosen Thema, mit dem man die Gedanken der Sonnengöttin ablenken könnte: „Es wird ja nicht mehr lange dauern, glaube ich.“ „Das stimmt.“ Ein Musha kam in die Hütte, blieb aber vorsorglich außerhalb der Reichweite der Gefangenen stehen. Sein Gesicht hatte sich verwandelt und die Sonnengöttin erkannte Kaiku. „Du schon wieder!“ fauchte sie, spürte sofort, wie Izayoi zusammenzuckte, da sie noch immer Händchen hielten. So fuhr sie bemüht ruhig fort: „Dann hast du also doch noch so etwas wie Vernunft entwickelt und lässt uns frei?“ „Aber wieso sollte ich denn, mein sonniges Mädchen?“ Er ließ in seiner Hand den Juwelenspeer in seiner kleinen Form erscheinen. So wirkte der fast harmlos, ein gewöhnlicher Speer eben, dachte er. Die Sonnengöttin rang nach Atem: „Meine Eltern haben ihn dir gegeben?“ „Das mussten sie gar nicht. Die liebe Izanami war unvorsichtig und schickte eine Menschenbande los, um aus dem Versteck des Speeres die Tränen des Propheten zu holen. Eine recht fähige Menschenbande, übrigens. Jedenfalls holten sie die Tränen und erwähnten dabei, dass dort unten der Speer ist. Scheinbar hatten sie keine Ahnung, dass meine Musha in der Gegend waren. Es gab ein wenig Gegenwehr, aber ich nahm eine Perle. Das heißt ein Musha, aber was soll man so genau sein. Und ich holte mir den Speer. So. Und jetzt muss ich nur noch warten, bis du vor lauter Wut explodierst. Und dann gehört mir alles.“ Er verschwand. Izayoi bemerkte überrascht, dass die Hitze nicht anstieg. Diese Nachricht hätte doch genau bewirken sollen, dass Amaterasu wütend wurde. Nahm sie sich etwas um ihretwillen so zusammen? „Das…das war keine gute Nachricht“, sagte sie leise: „Ist jetzt alles aus?“ Überrascht spürte sie, wie die Sonnengöttin ihre Hand drückte. „Kaiku hat den Juwelenspeer“, ergänzte sie daher. „Ja. Aber ihn haben und einsetzen zu können sind zweierlei. Das wird er schon merken.“ „Er sagte doch, deine Energie, Omi-kami…“ Wieder ein Händedruck: „Meine Mutter macht sehr hinterhältige Pläne.“ Oh ja, dachte Amaterasu. Kaiku würde noch seinen Einfall verfluchen, den Speer zu stehlen. Alles, was nun noch fehlte wäre, dass Sesshoumaru und Inuyasha sich die Musha schnappen würden, um dann Kaiku persönlich gegenüberzustehen. Normale Angriffe seinerseits könnten sie abwehren, also würde er früher oder später den Juwelenspeer einsetzen wollen. Und dann…ja. Und dann? Ihre Mutter neigte zwar manchmal zu verrückten Ideen, aber sie hatte den beiden Söhnen InuTaishous sicher nicht die Perlenkette mitgegeben. Das hätte Kaiku durch seine Musha früh genug mitbekommen und die Falle bemerkt. Nein. Aber Sesshoumaru würde die Yogensha no Namida brauchen, um den Juwelenspeer in eine Waffe für sich umwandeln zu können. Wen konnte Mutter unauffällig durchs Land schicken, die wertvollsten Perlen der Welt dabei? Es musste jemand aus der engsten Familie sein, damit der Skandal sich in Grenzen hielt. Aber es sollte auch wer unauffälliges sein. Was sollte es. Wenn ihre Vermutung, was ihre Mutter getan hatte, richtig war, und Kaikus Bemerkung über eine fähige Menschenbande schien auf die Inyuashas zu deuten, waren sie alle eifrig damit beschäftigt, diesem Mistkerl von Kaiku die Suppe zu versalzen. „Keine Sorge, Izayoi-chan“, sagte sie daher: „Ich werde mich noch ein Weilchen nicht darüber aufregen, was dieser Idiot plant.“ Die Menschenfrau nickte. Wie lange dieses Weilchen wäre, würde sie vermutlich bald zu spüren bekommen. Bei Sesshoumaru und Inuyasha: Die Halbbrüder erstarrten, als sie etwas spürten, dass sogar der magisch untalentierte Halbdämon bemerkte: „Das ist doch…“ sagte Inuyasha daher. „Ja, das ist doch….“ wiederholte der große Bruder spöttisch: „Und was?“ Immerhin sollte er ihn ausbilden. „Da muss irgendwo vor uns eine Magie sein, ein gigantischer Bannkreis. Oder etwas oder jemand, der so stark ist. Deine…deine Mutter oder Kaiku?“ „Oder sie und ein Bannkreis oder er und ein Bannkreis. Oder eine Falle für uns.“ „Wie aufbauend, Bruderherz.“ Aber Inuyasha wusste, dass das leicht der Fall sein konnte. Auch ihm war klar, dass dieser Kaiku die Entführung der Sonnengöttin von langer Hand geplant hatte und sicher alle möglichen Eventualitäten einberechnet hatte. Nun, immerhin konnte er nichts davon wissen, dass ihr Vater sich da mal eingemischt hatte, oder dass sie beide so mächtige Schwerter hatten, und auch mächtige noch einmal dazu bekommen hatten. So fuhr er fort: „Ich möchte zu meiner Mutter.“ Und da er sicher war, dass jetzt als nächstes der Kommentar Mamasöhnchen kommen würde: „Und zu deiner. Ohne Geiseln können wir besser gegen Kaiku kämpfen.“ „Seit wann so logisch, Brüderchen?“ Sesshoumaru versuchte, die Auren zu ordnen, aber es war schwer. Tensaiga unterdrückte im Augenblick seine genki-Aura vollständig und ein vollwertiger Hundedämon tat sich mit dem Sortieren von Götterauren einfach schwerer. „Keh!“ machte Inuyasha: „Tu nicht so. Also. Deine Mutter oder nein?“ Der ältere Bruder schwieg. Er konnte es nicht sagen. Aber er würde sich nicht so weit herablassen, dass vor diesem Halbmenschen zuzugeben. Sie müssten eben näher an diese Aura ran. Immerhin befand sie sich nicht auf dieser Insel, da war er sicher. Und möglicherweise waren es sowieso zwei hochmagische Orte, nahe beieinander, zumindest aus dieser Entfernung. Die Geiseln und ein Bannkreis, Kaiku und ein Bannkreis? Er legte die Hand an Tensaiga. Es wäre wirklich nützlich, würde das Schwert den Bann auf seine göttliche Seite aufheben. Aber andererseits sagte ihm die nüchterne Logik, dass es fatal wäre. Einen über die Inseln von Ryukyu wandernden Hundedämon würde Kaiku ignorieren. Aber sicher nicht einen Sohn der Sonnengöttin. So dumm wäre er bestimmt nicht. Noch hatte er also keinen zugriff auf sein Genki. Wenn es soweit wäre, würde der Bann aufgehoben, da war er sicher. Und das wäre erst, wenn sie die Geiseln befreit hatten. „Aha.“ Inuyasha warf ihm einen triumphierenden Blick zu: „Also hast du keinen blassen Schimmer. Na, dann sollten wir einfach mal in diese Richtung gehen. Wenn wir unsere Mütter befreit haben, wird dieser Kaiku doch sowieso zum Nachgucken aufkreuzen, oder?“ Statt einer Antwort setzte sich Sesshoumaru wieder in Bewegung. Nicht weit entfernt: „Bist Du Dir auch sicher, dass wir hier richtig sind, Sesshoumaru-samas große Schwester?“ fragte ein kleines Menschenmädchen eine direkt neben ihr stehende hochgewachsene Frau. Es war offensichtliche, dass die beiden hier etwas suchten, jedoch schienen sie keine konkrete Vorstellung zu haben, wo sie es suchen sollten. „Ich weiß auch nicht... normalerweise kann man nicht genau vorhersagen wo man landet, wenn man den Spiegel meiner Mutter als Transportmedium verwendet. Der Spiegel hat seinen eigenen Sinn, aber ich habe eigentlich immer Glück mit meinen Reisezielen.“ Die Frau lachte leise. Sie war die Einzige, die den Spiegel auf diese Weise benutzen konnte. Jedes andere magische Wesen würde sonstwo langen. Ein Glück, dass Rin ein Mensch war, sonst hätte Kishijoten sie nicht mitnehmen können. „Und wo ist jetzt Sesshoumaru-sama?“ fragte Rin und kratzte sich fragend am Kopf. Sie hatte so gehofft ihn zu sehen und ihm die schönen Murmeln von seiner Omi zu geben. Wie schön diese glänzten. Am liebsten würde Rin eine behalten. Ob das wohl möglich war? „Ich weiß nicht, es könnte sein, dass wir vor ihnen hier sind“, dachte die Glücksgöttin laut. Auf keinen Fall könnte sie näher an Kaikus Versteck heran. Waren ihr Bruder und dessen Bruder schon weiter, dann gab es keine Chance, ihnen die Perlen zu geben, ohne daß Kaiku die Präsenz einer Göttin bemerken würde. Die Perlen selbst waren so gut wie gar nicht aufzuspüren. Sie waren einst bei der Schöpfung entstanden, aber nicht wie die anderen Perlen zu Land geworden. Trotzdem waren sie eins mit dem Land. So mächtig der Juwelenspeer auch war, er konnte die Welt nur komplett vernichten oder gar nicht. Solange Kaiku die Perlen nicht hatte, war die Schöpfung nicht komplett. Das war ihre Chance. „Nun komm schon, kleiner Bruder, wo steckst Du?“ „Verdammt, was ist das nur für ein Mist hier!!!“ fluchte Inuyasha und ging wieder einen Schritt vorwärts. Wo waren sie hier nur hingeraten. Am Arsch der Welt war noch viel zu gelinde ausgedrückt. Erst war die Landschaft noch brauchbar, aber seit ein paar Minuten standen sie vor einem schier undurchdringlichen Dschungelwust. „Das ist doch nicht normal! Das ist schlimmer als der tiefste Urwald...“, fügte Inuyasha hinzu und erntete ein Nicken von seinem älteren Bruder, welches er aber nicht sehen konnte. Sesshoumaru hatte die Führung an Inuyasha abgetreten. Der Jüngere sollte sich mal etwas an dem Wald austoben. Inuyasha war ohnehin viel zu impulsiv. Ein schwerer Kampf würde bevor stehen und besser Inuyasha könnte sich jetzt abreagieren und später konzentriert kämpfen als umgekehrt – wie üblich bei ihm. Langsam machte Inuyasha erziehen sogar etwas Ähnliches wie Spaß, scherzte Sesshoumaru zynisch in Gedanken. Immer wieder ertönte ein leises Zischen, wenn Inuyashas Hand durch die Wurzelstränge, die Lianen ähnelten, fuhr. Inuyasha murrte derweil weiter. Das war keine Herausforderung, sondern einfach nur lästig. Seine messerscharfen Klauen glitten wie ein warmes Messer durch Butter durch die Lianenstränge. Zum Glück war der nächste Neumond weit entfernt. Der Halbdämon fühlte sich ohne seine Klauen regelrecht nackt und wehrlos. Und er hatte den leisen Verdacht, dass viele Menschen ihn nur wegen diesen Klauen und seiner enormen Kraft respektierten. „Keh!“ gab Inuyasha von sich. Kein Wunder, bedachte man, dass diese Klauen auch mühelos durch Menschenknochen schneiden konnten, würde er nur wollen. Zum Glück war man ein netter Halbdämon. „Inuyasha! Streng Deinen Kopf nicht so an, sondern nutze Deine Klauen..... und tu letzteres schneller“, kommentierte Sesshoumaru von hinten. Was immer Inuyasha durch den Kopf ging, dafür war später Zeit. Die Lianen begannen hinter ihnen bereits wieder zusammen zu wachsen. Damit war jeder Zweifel beseitigt, dass es sich hierbei um keine natürliche Barriere handelt. Nicht das es gefährlich war, aber alleine die Vorstellung, von diesen Dinger berührt zu werden, widerte Sesshoumaru an. „Inuyasha mach DIES. Inuyasha mach DAS... sag mal, was glaubst Du...“, Inuyasha wand kurz den Kopf, bemerkte jedoch ebenfalls sofort die Lianen. Darum ging es seinem großen Bruder also. Verdammt. Er musste sich wirklich besser konzentrieren. Wenige Meter entfernt: „Was ist das für ein seltsame Geräusch, Kishioju...“, Rin brachte es einfach nicht über die Lippen. Sesshoumaru-samas Schwester hat ihr ihren Namen bestimmt ein paar Mal gesagt. Sogar ganz langsam. Irgendwie brachte sie ihn jedoch nicht über die Lippen. Wieso mussten alle in diesem Palast nur so seltsame Namen haben? Das war sehr unfair in den Augen des kleinen Mädchens. „Hmmmm... als es hört sich an als würde .....“ Kishijoten brach ab. Sie beide standen vor einer seltsamen Wand aus Lianen, als plötzlich eine mit scharfen ausgefahrenen Krallen bewehrte Hand durch die Lianen brach und direkt nach unten auf das kleine schwarzhaarige Mädchen hinab fuhr. Wirklich Sekundenbruchteile, bevor Rin die Klauen hätte zu spüren bekommen, packte die Glücksgöttin das Mädchen und zog es zu sich. Inuyasha blieb verdattert stehen und verharrte sogar mit einem ausgestreckten Arm genau so. Er hätte schwören können da war eben..... „Da hattest Du aber Glück, Kleine! Ihr beide.... Trottel!!“ Sesshoumaru spitzte die Ohren. Diese Stimme. Diese Stimme kam ihm sehr vertraut vor. Lange hatte er sie nicht mehr gehört, aber da bestand gar kein Zweifel. Das konnte nur Kishijoten sein. „Jaaaaa.... das ist doch gefährlich.“ Eine kleinlaute schluchzende Stimme war nun ebenfalls zu vernehmen. Und auch diese Stimme kam Sesshoumaru sehr vertraut vor. Auch hier bestand kein Zweifel. „Geh aus dem Weg, Inuyasha!“ sprach Sesshoumaru, aber machte keine Anstalten zu warten, bis Inuyasha dem nachkam. Mit einem kleinen Ruck beförderte der Ältere den Jüngeren ein paar Schritte nach vorne, woraufhin dieser mit der Nase auf dem Boden landete. Endlich konnte Sesshoumaru nicht nur die Gerüche eindeutig erkennen, sondern auch nur Momente später die beiden Personen sehen, welche bis eben nur dumpfe Stimmen hinter einem von Inuyasha geschlagenen Loch im Dschungel waren. „Sesshooooooooooumaruuuuu-saamaaaa!!!!“ quietschte Rin und zögerte keine Sekunde – klammerte sich an dessen linkes Bein. Mit gewissem Unbehagen sah Sesshoumaru hinunter zu Rin. Was suchte Rin hier? Er hatte sie doch beim Palast gelassen. Zudem in Jakens Obhut übergeben. Im Gedanken spielte der Hundedämon bereits ein dutzend Szenarien durch, wie man den Krötendämon am schmerzhaftesten zerreißen konnte. Zudem war es ihm irgendwie peinlich, dass Rin sich an sein Bein klammerte, wo seine große Schwester nur wenige Meter entfernt war und auch bereits so ein schelmisches Grinsen zeigte. „Idiot!“ schrie Inuyasha und rappelte sich seinerseits wieder auf. Wieso hatte er nur so einen Bruder? Was hatte er verbrochen, dass zu verdienen? In Kaikus Tempel: „Äh... Gebieter... dürfte ich? Ich meine... wäre es...“ Ein kleiner untersetzter Mann guckte hinter der schweren Haupttür des großen Tempelsaals hervor und blickte scheu Richtung Balkon, auf welchem Kaiku stand und alles überblickte. „Ich hoffe, es sind gute Nachrichten, sonst können die Männer gleich noch ein Grab ausheben.“ Der Mann wusste diese kaum unterschwellige Drohung nur all zu gut zu deuten. Kami-sama sei dank hatte er wirklich gute Nachrichten – nicht wie sein Vorgänger. „Kaiku-sama, wie ihr wünschtet, hat die Bevölkerung von Yonaguni damit begonnen ihre Wahl zu treffen“, äußerte sich der Mann und zog sich rasch zurück. „Bestens...“, begann Kaiku, „.Ich hatte Yonaguni nicht so überbevölkert in Erinnerung. Viel zu viele von Izanagis Kreaturen lungern hier herum... es wird viel schöner ohne sie sein.“ Kaiku sah erneut hinüber zur Insel. Sein Befehl, jeden zweiten Menschen zu wählen, dem die Ehre zu Teil wurde sich für ihn zu opfern, war sicherlich wie ein Lauffeuer herumgegangen. Diese erbärmliche Menschenbande hatte bereits damit begonnen, sich zu opfern. Was für eine lausige Sippschaft hatten seine beiden alten ‚Freunde’ da nur erschaffen. Solange so viele Menschen hier waren konnte er unmöglich seinen Plan ausführen, aber das Problem hatte sich bald gelöst. Die Lebensenergie der Menschen würde den Juwelenspeer stören, eine neue reine Welt zu erschaffen, womöglich würde die neue Welt mit Überresten der alten verunreinigt. Das musste vermieden werden und dafür mussten die Menschen ihr Leben lassen. Eine Ehre, wie Kaiku empfand. Amaterasu würde ihren Teil auf Ishigaki ihren Teil beitragen und nicht nur die Menschen vernichten, sondern auch sein wunderbares Siegel mit der benötigten Energie füllen. Wunderbar wie alles zusammen spielte. Das einzige Problem waren die Tränen des Propheten. Kaiku sah auf die eine Perle, die sein treuer Musha ihm gesendet hatte. Das war keine Träne. Ja – sie war vom Juwelenspeer erschaffen, aber mehr ein Abfallprodukt als eine der Perlen von der Entstehung dieser im Sterben liegenden Welt. Aber darum müsste er sich keine Sorgen machen. Izanami und Izanagi würden sicher nicht tatenlos zusehen, auch wenn er ihre Tochter als Geisel hatte. Und die beiden wussten nur zu gut, dass diese Perlen das Einzige waren, was dem Juwelenspeer etwas entgegen zu setzen hatte. Sie würden die Perlen also mitbringen. Er müsste sie nicht holen, nein, sie würden sie zu ihm bringen. Wie überaus praktisch. Vielleicht war es nicht so geplant, dennoch konnte man damit gut leben – und alles andere dadurch gut sterben. Kaiku lachte und begab sich in Richtung seines Thronsessels. „Meister Kaiku“, war eine grollende tiefe Stimme zu hören, als ein Schatten an der Wand erschien. Verwundert sah Kaiku zu einem Musha, hatte er nicht damit gerechnet auf diese Weise kontaktiert zu werden. Sie waren im Gedanken verbunden, sie waren eins. Doch durch seinen immer noch geschwächten Zustand konnte er nicht mit allem Musha gleichzeitig in Kontakt bleiben. Eine beschämende Lage, doch die Macht des Juwelenspeers würde alles wieder ins Lot rücken, nur war noch nicht die Zeit. Aber bald. „Sprich, was hast Du mir zu berichten?“ „Meister, auf Miyako-yima hat ein Bote eine Gruppe Dämonen ausgemacht und eine göttliche Aura war kurz zu spüren. Was sollen wir unternehmen?“ Kaiku strich sich über sein Kinn. Nach ein paar Bedenksekunden antwortete er: „Behaltet es im Auge. Die Dämonen sind sicherlich schon längst vernichtet. Vielleicht war es nur eine niedere Gottheit, die ihren Schrein vor den Dämonen schützen wollte.“ Ganz sicher war es so. Eine höhergestellte Gottheit hätte er sicherlich wahrgenommen. Bei Inuyasha und Sesshoumaru: Sesshoumaru trat etwas näher zu Kishijoten und versuchte, die sich bis vor kurzem an sein Bein klammernde Rin möglichst vorsichtig zur Seite zu bugsieren. „Onee-sama, was hat das alles zu bedeuten?“ Kishjoten verzog leicht verzückt den Mund bei dieser Anrede, während Inuyashas Ohren leicht irritiert zuckten. „Ooooo--- oooo--- onee-sama?“ keuchte Inuyasha etwas, bevor seine Sicht von einem orange-weiß karierten Kimono verdeckt wurde. Die kleine Begleiterin von seinem Bruder stand direkt vor ihm und sah ihn strafend an. „Ja. Das ist die große Schwester von Sesshoumaru-sama. Sie hat es mir selbst erzählt. Aber ich glaub nicht, dass sie Tollpatsche mag.“ Rin drehte sich mit diesen Worten um und lief zu Sesshoumaru, während Inuyasha erbost knurrend aus dem Staub aufstand. „Hey! Hey, Sesshoumaru... wieso hast Du nie….”, wollte er gerade fragen, als er von seinem Bruder harsch unterbrochen wurde: „Sei still, wenn die Erwachsenen reden!“ ----------------------------------------------------------- Viele haben sich auf den Auftritt von Kishijoten gefreut und ich hoffe es hat Euch allen gefallen. Und wir können Euch versichern, daß sie auch nicht einfach so wieder verschwindet^^.... ich hoffe wir sehen Euch im nächsten Kapitel "Die Gefangenen im Siegel von Kadou" wieder. Viel Spaß beim Lesen und für einen Kommi sind wir jedem wie immer sehr dankbar ;)... Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. 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