Tensaiga no kami no tasogare von Sesshoumaru-sama (Dämmerung der Zivilisation) ================================================================================ Kapitel 9: Kaikus Werk und Rins Beitrag --------------------------------------- Auf der Insel Ishigaki-jima: Izayoi dachte verzweifelt nach. Ihr fiel beim besten Willen kein Thema für eine Unterhaltung ein, das die Sonnengöttin abgelenkt hätte. Und dass diese immer unruhiger wurde, konnte sie an der ansteigenden Temperatur nur zu gut spüren „Äh….dieser Kaiku…Ah!“ Sofort war die Hitze unerträglich geworden. „Entschuldige, Izayoi-chan“, murmelte Amaterasu: „Was ist mit diesem Mistkerl?“ „Ich…er ist doch ein sehr alter Gott, sehr mächtig, oder?“ „Ja, schon“, gab die Sonnengöttin ehrlich zu, um sofort zu ergänzen: „Relativ gesehen. Warum?“ „Du…du hattest doch gesagt, und auch wir Menschen spüren es, dass da etwas um uns liegt, seit zwei Stunden. Könnten das Bannkreise sein? Oder solche Siegel, mit denen er verhindern will...“ Sie hätte fast gesagt, kann, aber das wäre vermutlich glatter Selbstmord gewesen: „Dass du entkommst, selbst wenn du die Fesseln hier wegbekommst und mich und die anderen Menschen opferst?“ „Möglich wäre es. Er ist raffiniert. Aber …“Sie hörte das Aufstöhnen hinter sich. Ihr Gemütszustand war durchgegangen und sie hatte ihre Mitgefangene wohl gerade ein wenig gegrillt. Wenn sie hier heraus waren, müsste sie der armen Izayoi wirklich etwas Nettes tun. Sie jammerte nicht einmal „Ich versuche ja, mein Temperament zu zügeln...“ versprach sie: „Aber er tut nie etwas ohne Hintergedanken. Da ist sicher noch etwas ganz anderes im Busch.“ „Wenn er so mächtig ist, können nur…nur Izanagi-sama und Izanami-sama gemeinsam gegen ihn vorgehen?“ Ablenken, beschwor sich Izayoi: du musst sie ablenken. „Nein,“ antwortete die Göttin prompt: „Ich denke mal, damit rechnet er und hat Vorkehrungen getroffen. Wie die, dass er mich hier wie eine Kuh angebunden hat.“ Ihre Augen loderten, aber sie fing sich wieder: „Nein. Du hast vorhin schon recht gehabt. Wenn jemand etwas unternimmt, muss es jemand sein, mit dem er nicht rechnet. Wie mein...unsere Söhne.“ „Was können sie denn gegen so einen uralten Gott ausrichten? Du selbst hast ihn geschlagen, kami-sama, aber, so lieb ich Inuyasha habe, er ist gerade mal ein Halbdämon.“ Das klang logisch, aber Amaterasu war ebenfalls Mutter und hörte etwas anderes heraus: „Ja, es wird gefährlich. Auch für Sesshoumaru. Aber wenn sie es nicht schaffen, dieser Mistkerl mit seinem Plan durchkommt, ist sowieso die gesamte Welt fällig. Es sei denn, ich gehe hier raus und erledige ihn diesmal endgültig.“ „Bitte….“ Izayoi schloss die Augen. Irgendwann endeten die Geduld und die Selbstbeherrschung ihrer Mitgefangenen. Aber das war Kaiku sicher klar gewesen und er hatte dafür Vorsorge getroffen. „Ich warte schon noch, Izayoi-chan.“ Immerhin wäre Inutaishou nicht sonderlich angetan, wäre seine Izayoi nur wegen ihrer mangelnden Selbstbeherrschung wieder in der Unterwelt. Er hatte genug Überzeugungskünste angewandt, damit sie sie da herausholte. Sehr reizvolle Überredungskünste, musste sie zugeben. „Und was unsere Söhne gegen Kaiku ausrichten können? Hm.. Also die Musha kann man töten, sie sind mit ihm verbunden, aber sie sind Wesen dieser Welt. Also kann man sie zu meiner Mutter verfrachten. Direkt und ohne Umwege. Das müsste Sesshoumaru mit Tensaiga hinbekommen auf dem Pfad der Dunkelheit. Sou’unga wäre ebenfalls sehr brauchbar, aber das ist ja wieder in der Unterwelt. Das wären die beiden Schwerter gegen die Musha...“ Die Menschenfrau atmete etwas auf, als die Hitze deutlich geringer wurde, da sich die Sonnengöttin nun auf ein Problem konzentrierte, das den Vorteil hatte, sie nicht zu reizen: „Ja,“ fuhr diese fort: „Mein Kusanagi oder sein Abkömmling, dieses Tessaiga, könnten auch hilfreich sein. Allerdings mehr gegen Kaiku direkt. Er beherrscht die Elemente und greift gern damit an. Feuer würde Sesshoumaru nichts ausmachen…äh…deinem?“ „Er hat dieses rote Gewand, das ihn schützen sollte.“ „Ah ja, gut. Also mit Hitze käme er nicht durch. Tessaiga und Kusanagi sollten Wasser oder Windangriffe blocken können.“ „Ja aber Inuyasha hat Tessaiga, Sesshoumaru Tensaiga…“ „Ich müsste mich schwer irren, wenn nicht mein Sohn auch Kusanagi bekommen hätte. Irgendjemand wird doch wohl nachgedacht haben, wie man diesen Kaiku umbringen kann in meiner Familie!“ „Dann hat Inuyasha auch bestimmt zwei Schwerter. Inutaishou ist da gerecht, “ sagte Izayoi sofort: „Aber was hat er dann? Kann er dein Kusanagi führen?“ „Das darf er nicht! Das wäre ja wohl die Höhe, wenn er….“ Amaterasu brach ab. Inutaishou war immer bemüht gerecht zu beiden Söhnen, schon. Aber wenn Sesshoumaru Kusanagi bekommen hatte - und sonst wer möge dem Idioten gnädig sein, wenn er ihr Schwert Izayois Sohn gegeben hatte - was hatte dann Inuyasha? „Dann hat dein Sohn Sou’unga.“ „Das Höllenschwert?“ Das war nicht unbedingt eine beruhigende Nachricht für eine besorgte Mutter. „Er kann es einigermaßen unter Kontrolle halten. Was man von ihm und meinem Schwert nicht behaupten könnte.“ Sie wollte ihre Gefährtin im Unglück beruhigen. Izayoi seufzte ein wenig. Dieser Tag hatte so friedlich angefangen… In Hyuuga: Kagome sah immer besorgter in das Wäldchen: „Sango müsste doch schon längst wieder da sein. Ob ihr etwas passiert ist?“ „Wir wissen nicht, was dort hinter der Barriere ist“, gab Miroku zu bedenken: „Ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass die Tränen des Propheten gleich dahinter liegen.“ „Stimmt schon.“ „Wir können ja wieder näher gehen. Ich habe mich erholt. Gucken wir mal. Auch, wenn uns die Barriere abweist, wir wollen da ja nicht durch. Vielleicht können wir Sango rufen.“ Kagome schloss daraus, dass er sich auch Sorgen machte und sprang auf. „Gehen wir.“ Sie warf einen Blick auf die matten Dämonen: „Shippou, Kiara, wir suchen Sango, ja? Jaken, du bleibst auch da!“ Oh danke, dachte der mit aller Wut, die er im Moment aufbrachte. Klar, ich gehe irgendwohin, wo der Befehl der Totengöttin an mich gerichtet war, hier her zu gehen. Was glaubte dieses dumme Menschending denn eigentlich, was er war? Masochist? Sesshoumaru-sama würde ihn umbringen, weil er zugeguckt hatte, wie Rin mal eben von der Jenseitsgöttin mitgenommen wurde. Und die würde ihn ganz sicher umbringen, wenn er ihrem Befehl nicht gehorchte. Gegen beides half weder weglaufen noch verstecken. Das würde die Sache höchstens noch in die Länge ziehen. Und außerdem: Izanami-sama war nun mal für die Toten zuständig. Das bedeutete auch im Jenseits war er nicht vor ihr sicher. Miroku und Kagome gingen langsam in Richtung auf die Barriere. Beide spürten nur zu deutlich, wie abweisend diese gegenüber jedem Lebewesen mit Magie war. Schließlich blieb das Mädchen aus der Zukunft stehen: „Weiter sollten wir nicht mehr gehen. Es fängt an, weh zu tun. Und dann wären wir wohl nicht mehr kampffähig.“ Sie schauderte ein wenig. Miroku hatte es bemerkt und blickte sich rasch um: „Musha...“ flüsterte er: „Da muss wieder einer sein.“ „Oder sogar mehrere“, gab sie zurück: „Das ist wie Eis. Aber wenn sie noch hier sind bedeutet das, dass sie Sango noch nicht überfallen haben. Das werden sie vorhaben, um ihr die Yogensha no Namida abzunehmen.“ „Gegen mein Kazaana sah der letzte alt aus.“ „Ja. Ich werde es mit meinen Pfeilen versuchen.“ „Gut, dass wir hergegangen sind.“ Der Mönch sah sich wieder um. Es war eine unangenehme Kälte zu spüren, die die Musha verriet, aber das war auch alles. Sonst war nichts hier im Wald zu entdecken. Nun gut. Der letzte hatte nur wie ein Schatten ausgesehen. Und hier unter den Bäumen war genug Schatten, wo sich so jemand verbergen konnte. „Gehen wir noch ein bisschen.“ Kagome nickte zu dem großen Stein: „Es ist sehr unangenehm, aber wenn die hier herumlungern, müssen wir Sango helfen. Erstens hat sie kaum beide Hände frei und zweitens wird sie nicht damit rechnen, dass die hier sind.“ „Ja.“ Miroku war schon unterwegs. Es zog, begann zu schmerzen, aber keiner der beiden achtete darauf. Die Sorge trieb sie weiter. „Sango!“ Der Aufschrei kam fast gleichzeitig, als sie die Gestalt der Dämonenjägerin sich durch den schmalen Spalt schieben sahen: „Alles in Ordnung?“ „Ja“, keuchte die: „Erinnert mich bloß daran, dass ich in meinem ganzen Leben keine Treppe mehr gehe.“ „So viele Stufen?“ erkundigte sich Kagome, um nach ihrem Bogen zu fassen: „Musha!“ warnte sie ihre Freundin. Sango erkannte die Schatten, die rasch über den Boden flitzten, auf sie zukamen .Kagome sprang vor sie, den Pfeil schon aufgezogen und schoss. Einer der Musha wurde getroffen. Nichts passierte. Sie waren Abkömmling einer uralten Macht, mit dieser verbunden und gegen Menschenmagie immun. Im Tempel von Yonagumi: Kaiku sah, was seine Musha sehen konnten. Und als er nun dieses Menschenmädchen aus der Höhle mit der Barriere wieder auftauchen sah, gab er den Befehl zum Angriff. Sie hatte die Tränen des Propheten sicher gefunden und dabei. Kein Mensch, nun wohl auch kein Dämon oder Gott, wäre so verrückt, einer derartig deutlichen Bitte der Jenseitsgöttin nicht genauestens Folge zu leisten. Die gute Izanami hatte es schon immer verstanden, auf sehr klare Weise ihren Willen durchzusetzen. Hätte dieses Menschendings nicht die Yogensha no Namida gefunden, wäre sie nicht wieder da. Und das war hervorragend. Hatten seine Musha die Tränen des Propheten, konnte er sich auf die Suche nach dem Juwelenspeer machen. Und hatte er den erst, war die Partie endgültig zu seinen Gunsten gelaufen. Seine beiden alten Gegner würden zunächst noch nichts tun, tun können, da sie sicher nicht das Risiko eingehen wollten, der Sonnengöttin würde etwas passieren. Dann wäre ihre ganze schöne Welt dem Untergang geweiht. Nun, das war sie sowieso. Hätte er erst den Juwelenspeer würde er tabula rasa machen. Nichts und niemand würde mehr übrig bleiben von allem, was Izanagi und Izanami einst erschaffen hatten. Und dann wäre endlich der Gerechtigkeit Genüge geleistet und er der Herr der neuen Welt. Hm, das andere Menschenmädchen schoss mit einem magischen Peil auf seine Musha? Sie war wohl eine Priesterin oder so etwas. Hatte ihr denn nie jemand gesagt, dass seine Musha mit ihm verbunden waren, sozusagen, er selbst war? Mit dem gleichen Effekt hätte sie versuchen können, Inazami zu läutern. Wobei, dachte er stillvergnügt, das sogar noch dämlicher gewesen wäre. Immerhin waren Menschen ja ihr eigenes Werk. Aber trotzdem. Keine menschliche Macht kam gegen ihn an. Und was hatte der Mönch nun vor? Er nahm die Gebetskette, die er um die Hand gewickelt hatte, ab. Glaubte der Idiot etwa, dass eine Kette aus Gebetsperlen gegen einen Musha helfen würde? Das waren ja doch die gleichen Dummköpfe wie eh und je. Menschen.. Er brach ab. Was war denn nun los? Er konnte die jähe Angst seiner sieben Musha spüren, einen ungeheuren Zug, der von der Hand des Mönches ausging, seine Musha ansog. Was war das? Was hatte der Mönch gesagt? Kazaana? Was war das denn für eine Waffe? Für eine körperliche Veränderung? Was hatte Izanami denn da erschaffen? Izanagi war das kaum gewesen. Der war zu nett, um sich Waffen auszudenken. Und so wie sich das anfühlte, war das das gleiche Schicksal, was sein erster Schattenkrieger erlitten hatte. Und willkürlich stöhnte Kaiku auf, als einer der sieben nach dem anderen in das schwarze Loch gesogen wurde, er die Panik, die Angst spürte – und dann nichts mehr. Wo auch immer sie nun waren, die Verbindung zu ihm war unterbrochen, ohne dass sie zuvor gestorben wären. Das waren sie nun sicher, Musha konnten ohne Verbindung mit ihm nicht existieren. Aber das hatte sich so widerwärtig angefühlt, wie schon lange nichts mehr. Verdammt. Er wollte und musste die Tränen des Propheten haben. Das konnte doch einfach nicht wahr sein! Er, der mächtige Kaiku, der Schöpfer einer neuen Welt, und wurde von einer Bande junger Menschen ausgetrickst? Immerhin war ihm jetzt klar, warum die Totengöttin genau diese Bande beauftragt hatte. Es half alles nichts. Er müsste mehr seiner Musha einsetzen, sie durch die schiere Zahl erdrücken. Und als erstes wäre natürlich der Mönch dran. Dann wären die anderen beiden hilflos. Das bedeutete allerdings, dass er nun einige Krieger von dem magischen Bannfeld bei der reizbaren Sonnengöttin abziehen müsste. Aber das schadete nichts. Hatte er die Yogensha no Namida, und den Juwelenspeer, wäre sowieso alles in Butter. Und dass sich Amaterasu noch lange so brav benahm, glaubte er nicht. Es war sowieso erstaunlich, dass diese Menschenfrau bei ihr und die anderen Dorfbewohner noch nicht in der Unterwelt waren. Er hatte der hitzköpfigen Junggöttin nicht solche Selbstbeherrschung zugetraut. Lag ihr doch soviel an den Menschen? Welch überflüssiges Mitgefühl. Er konzentrierte sich kurz auf die Menschen. Tatsächlich. Sie hatte Tränen des Propheten, er konnte schwach, aber dennoch, deren Ausstrahlung spüren. Also war das das Ziel. Die musste er bekommen, koste es, was es wolle. Amaterasu würde ihm sicher demnächst eine herrliche Explosion bescheren und sein mühevoll errichtetes Siegel mit Energie füllen, mit deren Hilfe er den Speer aktivieren konnte. Es war beschämend, es nicht selbst zu können, aber an den Realitäten hatte sich etwas anderes einbilden noch nie vorbei geholfen. Egal woher die Energie kam. Nur das Ziel zählte. Und dann…..Er verzog seinen Mund zu etwas, das wohl ein Grinsen sein sollte. Im Tempel der Sonnengöttin: „Izanami.....-sama“, begann Inutaisho leicht irritiert und setzte nach ein paar Bedenksekunden fort, „... ich will mich wirklich nicht in den Mittelpunkt drängen...“ Genau das war der Fall, hatte Amaterasus Mutter sich vorhin schon aufdringlich genug vorgestellt, „... aber ist das nicht etwas unvorsichtig ein kleines Mädchen, ein kleines Menschenmädchen, mit diesen Perlen quer durch das halbe Land zu schicken? In Richtung dieses Verrückten, Kaiku? Meinem Ältesten hinterher?“ Das war wirklich mehr als unvorsichtig, wenn das wirklich der ganze Plan war. Sonst hatte Izanami doch auch nicht solche Himmelfahrtsideen? Oder? Wenn der Hundedämon genauer darüber nachdachte, hatte die Herrin der Unterwelt öfters Himmelfahrtsideen. Ihr konnte es egal sein. Sie hatte höchstens ein paar Neuzugänge in ihrer Domäne. Das konnte hier wohl nicht im Sinn von Sesshoumaru sein. „Aber sicher doch, Hundi. Ich schicke das kleine Mädchen ganz alleine. Durch das halbe Land und dann auch noch zu Fuß. Vielleicht binde ich Rin auch noch einen Stein um den Hals, damit das Ganze nicht zu einfach wird.“ Die Göttin rollte etwas echauffiert mit den Augen. Unbemerkt von den anderen lugte Izanagi an einer Tür in den Raum und schien sich bestens zu amüsieren. Es war einfach mal lustig, wenn ein anderer das Opfer der Persönlichkeit seiner Gefährtin war. Nur eine Kleinigkeit irritierte ihn. Hatte sie das kleine Mädchen wirklich beim Namen genannt? Sie schaffte es doch sonst nie, sich einen menschlichen Namen zu merken. Ob das für das Mädchen wohl eines Tages ein Nach- oder ein Vorteil sein würde? Wer konnte das schon wissen? „Entschuldige, aber könntest Du mich bitte vorbei lassen, Großvater?“ hörte Izanagi unvermittelt hinter sich und drehte sich um. Dieses beinahe unschuldige und naive Lächeln hatte er einige Zeit nicht gesehen, aber natürlich erkannte er die Person sofort. Izanami ging derweil Schritt für Schritt näher auf Inutaisho zu. Es war eine gute Entscheidung dieses eigentlich viel zu knappe und viel zu enge rote Kleid anzuziehen, wenn sie sah, wie sehr der Hundedämon alleine davon schon ins Schwitzen kam. Sie konnte ganz genau seine Gedanken hören und was er so alles dachte, war wirklich anstößig – kein Wunder das Amaterasu ihn so mochte und soviel Spaß hatte, in letzter Zeit. Ein gefährliches Schmunzeln legte die Göttin auf. Vielleicht sollte sie es doch einmal mit ihm versuchen. Ihr vergötterter Gatte würde bestimmt gelb vor Neid, nur ihre Tochter könnte das etwas anders sehen. Aber Kinder wussten oft nicht, was gut für sie war. Sie könnte ihrem Hundedämon bestimmt noch ein paar Tricks beibringen. Noch bevor Inutaisho einen Piep machen konnte, stieß ihn Izanami auf einen Stuhl hinter ihm und setzte sich genießerisch auf seinen Schoß, schlug dabei auffällig die Beine übereinander: „Na... wo schaust Du denn hin? Meine Augen sind weder an meinen Beinen noch an meiner Brust... Du Schlingel!“ Inutaisho wusste sich so Recht keinen Rat. Was sollte er in so eine Situation machen? Gegen Amaterasus Mutter hatte er wohl keine Chance, aber bestimmt würde ihr Mann ihm notfalls helfen. Es hieß also durchhalten: „Wa... was... was ist denn der Plan? Und das kleine Mädchen schaut Dir doch zu!“ Das war Rettung in letzter Sekunde. Die Idee mit der Begleiterin seines Sohnes. Selbst Izanami würde doch soviel Anstand haben. „Rin? Die isst ihr Eis und beachtet uns gar nicht...“ Leider hatte Izanami damit Recht, wie Inutaisho feststellen musste, doch die Göttin auf seinem Schoß setzte sogleich fort: „Ich werde meine Enkeltochter mit ihr schicken. Das ist Begleitung genug, meinst Du nicht auch? Und was mich schon immer interessiert hat... ist das mit der Ausdauer von Hunden nur ein Gerücht?“ Inutaisho versuchte Izanami erbost anzusehen. Wie konnte sie nur so eine Frage stellen! Schließlich war er hier kein Freiwild, sondern mit Amaterasu und Izayoi bereits zusammen. Die Herrin der Unterwelt sprengte sogar seine Toleranzgrenze, als weiteres Mitglied der Frauen, die bei ihm waren. Aller guten Dinge waren drei. Auch wenn Izayoi und Amaterasu manchmal den Eindruck erweckten, dass zwei auch genug wären. So tolerant waren nicht alle Frauen und wieso musste er gerade jetzt an Inuyasha denken? „E....eeee..... Enkeltochter?“ brachte der Hundedämon hervor. „Redet ihr gerade von mir?“ in diesem Moment öffnete sich eine Tür zum Saal und eine junge Frau kam herein. Inutaishou spürte förmlich Erlösung nahen. Es war gar nicht so einfach, Amaterasus Mutter zu widerstehen, und das nicht nur, weil sie ihre Tochter ihr so ähnlich sah. Jetzt bemerkte er auch, wie die bis eben noch auf seinem Schoß sitzende Göttin auf der anderen Seite des Raums stand und dem Mädchen beim Eisessen zusah, als hätte sie nie etwas anderes in ihrem Leben getan. „Diese unverfrorene.....“, murmelt Inutaishou als sein Blick erneut an der eingetretenen Frau hängen blieb. Auch diese Frau sah beinahe so aus wie seine Sonnengöttin. Hatte sich die ganze Welt gegen ihn verschworen? Auch sie war sehr hübsch gekleidet, wenngleich auch viel züchtiger als Izanami. „Ah, da bist Du ja, meine Kleine. Und ..... wunderbar, Du bist auch da.... toll....“, die letzten Worte richteten sich an Izanagi, welcher soeben auch in den Raum gekommen war. „Du wolltest mich sprechen, Oba-sama?“ die junge Frau verneigte sich bis hinunter auf ein Knie und senkte den Kopf. Rin sah der jungen Frau mit großen Augen zu und stand schnell auf. Sie ließ die Schale mit dem Rest des leckeren Eises sogar stehen und kam schnell herüber – stellte sich vor das Mädchen, welches herein gekommen war und sah sie erneut mit großen Augen an. „Du kannst Dich erheben, Kishijoten – leider erweist mir nicht jeder so liebevoll wie Du Respekt“, Sie warf einen giftigen Blick zu ihrem Gatten Izanagi. Wieso konnte er sich nicht eine Scheibe von seiner Enkelin abschneiden? Sie war ein gutes Vorbild, wenn es um den Umgang mit ihrer lieben Großmutter ging. Rins Augen wurden immer größer als das junge Mädchen vor ihr sich nun wieder auf die Beine erhob. Sie war bestimmt das größte und schönste Mädchen was sie je gesehen hatte. Sie musste bestimmt so groß wie Sesshoumaru-sama sein, denn auch ihr reichte Rins Kopf nicht einmal bis zur Taille. Rin wischte sich zur Sicherheit noch einmal schnell die Hand an ihrem Kimono ab, bevor sie vorsichtig das Gewand des Mädchens staunend berührte. Noch wie hatte sie so etwas Edles gesehen. Sogar die Strümpfe des Mädchens waren mit edelsten Stickereien verzieht. Sie sah aus wie eine Prinzessin und Rin sah leicht betrübt an sich hinab. Sie würde Sesshoumaru-sama auch um so etwas bitten. Auf Dauer war barfuss durch den Wald laufen nicht das, was sie wollte. „Wer ist das kleine Mädchen?“ fragte Kishijoten und sah interessiert zu, wie dieses Mädchen ihrerseits sie musterte – sogar an ihrem Gewand spielte. Noch nie hatte sie erlebt, dass jemand dies tat. Niemand traute sich etwas derartiges. „Das ist Rin“, erklärte Izanami und begegnete kurz drauf dem erstaunten Blick ihrer Enkeltochter. Ihre Großmutter hatte sich den Namen eines Menschen gemerkt? Das waren ganz neue Sitten, merkte sie sich sonst nicht einmal die Namen ihrer Bediensteten. „Du wirst sie zu Sesshoumaru begleiten, würdest Du das bitte?“ Für einen kleinen Moment dachte Kishihjoten wirklich, man hätte ihre Großmutter durch ein Duplikat ersetzt. Diesen Gedanken verdrängte sie aber schnell. „Ich soll sie zu Sesshoumaru bringen?“ fragte die Glücksgöttin verdutzt. Was wurde hier gespielt? Hatten ihre Mutter und ihre Großeltern sie hergerufen, um sie einer speziellen Prüfung zu unterziehen? Was wurde von ihr erwartet. Irritiert sah Kishijoten, wie ihre Großmutter sich auffällig unauffällig um den Hals strich und auf das Menschenmädchen deutete. Der Göttin stockte beinahe der Atem, als die Perlen um den Hals der Kleinen, erkannte. „Wa…?“ Bei Sesshoumaru und Inuyasha: „Sag mal, großer Bruder, was genau machen wir eigentlich, wenn wir diesen Kaiku gefunden haben?“ raffte sich Inuyasha auf zu fragen. Eigentlich rechnete er mit keiner Antwort, aber sie waren jetzt schon wieder einige Stunden unterwegs und hatten seitdem kein Wort gewechselt. Sesshoumaru drehte sich nicht um, wunderte sich in Gedanken aber über Inuyashas Frage. Hatte sei kleiner Bruder doch nicht nur einen Kopf damit es ihm nicht in den Hals regnete? Die Frage war wirklich nicht schlecht. Sie hatten zwar die mächtigsten Schwerter zur Verfügung, aber Kaiku war offensichtlich gut vorbereitet. Vielleicht wurden sie schon längst beobachtet. Ihn einfach zu töten, das klang schon viel zu einfach. Das würde sicherlich hart werden und Inuyashas Hilfe könnte tatsächlich nötig sein. Ein unangenehmer Gedanke. „Wir sind gleich an den ersten Ausläufern der Inseln von Ryukyu“, stellte der Ältere nur trocken fest. Mehr hatte er nicht zu sagen und Inuyasha schien auch nicht zu insistieren. Vielleicht das Beste. Einem Halbdämon einzugestehen, dass man nicht genau wisse, was zu tun ist, das war wirklich weit unter seine Würde. Im Gedanken wünschte sich Sesshoumaru, sein Vater würde hier sein und ihm sagen, was genau zu tun wäre. Früher hatten sie so immer große Schlachten geschlagen, auch wenn Sesshoumaru stets seinem Vater vorwarf, er würde ihm viel zu schwache Gegner aussuchen und unterfordern. ------------------------------------- Einige hatten sich schon auf Kishijoten gefreut und wir hoffen zurecht^^. Sesshoumaru und Inuyasha sind zudem endlich im Zielgebiet. So langsam kommen wir in die "heiße Phase". Das nächste Kapitel trägt den Namen "Der Tempel von Yonaguni". Wir hoffen, wir sehen Euch da wieder und ihr hinterlast uns auch ein paar Kommis^^.. Viel Spaß beim Lesen :).. Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)