Tensaiga no kami no tasogare von Sesshoumaru-sama (Dämmerung der Zivilisation) ================================================================================ Kapitel 6: Verdammt und Weggebannt ---------------------------------- Bei Sesshoumaru und Inuyasha: „Komm schon, Inuyasha!“ Egal was dieser gerade mit dieser Drachenfrau machte, es musste Zeit für später haben. Sesshoumaru war nicht in der Stimmung hier zu verweilen. Toyotama war einfach nur... nein... nicht mal darüber nachdenken wollte er. Am liebsten würde er Inuyasha in der Luft zerreisen, um etwas Frust abzubauen. Sich von Drachengesocks für Informationen erniedrigen lassen zu müssen, konnte nur Inuyashas Schuld sein. Zudem war niemand anders hier. Der Angesprochene freute sich. Schließlich war es Sesshoumarus Idee, dass er mitkommen sollte. Man könnte ihm keine Vorwürfe man, er würde die ‚Gastfreundschaft’ hier nicht leiden können. „Mein kleines Hündchen... wo willst Du denn schon hin?“ rief die Drachenfrau leicht verdutzt: „Du musst aber wieder kommen... dann zeig ich Dir meinen privaten Bereich hier im Palast“, bei den letzten Worten zwinkerte sie ihm zu. Inuyasha lief ein leichter Schauer über den Rücken und er schloss schnell zu seinem großen Bruder auf. „Wir müssen doch nicht noch einmal hier her, oder?“ ein leicht eingeschüchterter Klang war in Inuyashas Stimme durchaus wahrnehmbar. Sesshoumaru wollte um nichts in der Welt diesen Ort je noch einmal betreten, aber Inuyasha in Panik zu versetzen war immer einen Gedanken wert: „Du musst vielleicht noch einmal her, Otouto-chan“. Ein kurzes Lächeln huschte über das Gesicht des Hundedämons, als Inuyashas dummes Gesicht zu sehen war. „Wie... wieso ich????“ Sesshoumaru erwiderte nichts auf diese Frage von Inuyasha. Nach einer Weile schien dieser schon wieder am Rad zu drehen: „HEY!!! ICH REDE MIT DIR!!“ Der Ältere schüttelte nur den Kopf und der Jüngere schien seinen Ärger in sich hinein zu fressen und sah zwischen den beiden Schwertern, welche er trug, hin und her. Sesshoumaru sollte sich besser vorsehen. Nur, weil sie eine Mission hatten, würde er sich nicht alles bieten lassen. Und ein kleiner Dämpfer würde diesem arroganten Mistkerl bestimmt nicht schaden. Inuyasha, der ganz im Gedanken versunken war, bekam plötzlich etwas ins Gesicht geworfen und zog vor Schreck automatisch Tessaiga – bereit sich zu verteidigen. „Hmmm?“ war von Sesshoumaru zu hören. Was war denn jetzt? Hatte sein kleiner Bruder den Verstand nun ganz verloren? Zumindest das bisschen, was er noch hatte? Mit gewisser Beschämung sah Inuyasha, dass Sesshoumaru ihm lediglich seinen Obi wieder zugeworfen hatte: „Inuyasha! Mich interessiert nicht, was Dir wieder durch den Kopf geht – WENN Dir etwas durch den Kopf geht... aber nimm meine Schleife und halt Dich fest. Es ist gut möglich auf der anderen Seite des Portals wieder so ein Sumpf ist – verstanden?“ Inuyasha nickte und schob Tessaiga wieder in die Scheide. „Gehen wir denn nicht wieder durch das gleiche Portal?“ fragte der Hanyou nun doch noch und Sesshoumaru war Inuyashas dumme Fragen beinahe leid. „Nein. Die Inseln von Ryukyu sind weit im Süden. Wir müssen ein Portal wählen, welches uns näher dort hin bringt, sonst.....“ Er hielt inne. Inuyasha sollte sich gut vorstellen können, was dann geschieht. Entweder mit der ganzen Welt oder was geschehen würde, wenn seine Mutter in der Nähe wäre, wenn der Sonnengöttin ihr Geduldsfaden reißt. Im Tempel von Yonaguni: Lange war der Tempel unter Wasser gelegen und hatte dadurch einigen Schaden genommen. Es hatte große Mühe gekostet, seinen geliebten Tempel wieder zu heben, sinnierte Kaiku, während er die einzelnen Räume gründlich untersuchte. Unverzeihlich! Unverzeihlich, wie man nur so einen Kulturschatz im Meer versenken konnte. Seine Versuche, eine neue Ordnung herzustellen, waren recht und billig und den beiden Schöpfergöttern war es nicht nachzusehen, ihre Ein-Tochter-Armee damit zu beauftragen, dies alles zu vernichten. Sie alle würden dafür bezahlen. Von hier, dem Königreich Ryukyu, würde die Vernichtung dieser selbstherrlichen Ordnung der Welt ausgehen und eine neue Welt würde aus deren Asche entstehen. Eine Welt, die nur einem Schöpfer huldigen würde – Kaiku. „Kaiku-kami, entschuldigt – ich wollte Euch die frohe Botschaft überbringen, dass die Vorbereitungen in Nyu-Souseiki sind abgeschlossen worden. Die heiligen Siegel von Kadou sind um das Dorf herum angebracht.“ Der Bote kniete tief nieder und entfernte sich wieder. Kaiki blickte in einen großen alten Spiegel an der Wand und schmunzelte. „Nicht mehr lange und ich werde meine Kraft wieder voll besitzen. Werde meinen Körper wieder vollständig regenerieren können. Werde die Welt nach meinem Willen neu erschaffen.“ Er pausierte für ein paar Sekunden. Die Diener um die privaten Gemächer ihres Herrn schauderten, als sie von innen ein tiefes und diabolisches Gelächter vernahmen. Keiner wagte es, auch nur eine Miene zu verziehen oder sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. Kaiku war seinen schwarzen Umhang gebieterisch zur Seite und trat auf einen kleinen Balkon hinaus. Ironie war etwas wahrlich Großartiges. „Amaterasu“, Kaiku blickte in die Ferne. Sie war vielleicht etwas entfernt, aber er konnte die Präsenz der Sonnengöttin spüren – trotz der Siegel und Bannkreise, welche gelegt wurden. „Die gleiche Macht, die mich damals beinahe vernichtet hätte... diese Macht wird jetzt meine Feinde vernichten... Izanagi und Izanami!! Ihr werdet von der Kraft Eurer eigenen Tochter vernichtet!!!“ Erneut schallte sein Gelächter durch das alte Gemäuer. So nah am Ziel. Die Vorbereitungen in Nyu-Souseiki waren abgeschlossen und das Siegel, welches die Kraft fokussierte, um mit Hilfe des Juwelenspeers eine neue Welt zu erschaffen war aufgebaut. Alles was noch fehlte war eine enorme Menge göttlicher Energie, reines Genki, um das Siegel zu aktivieren. Und wie der Zufall so wollte saß in der Mitte dieses Siegels in einer Menschensiedlung names Nyu-Souseiki genau so eine sonnige Göttin mit genügend Macht. Man musste diese nur noch entfesseln, was nur noch eine Frage von Stunden sein konnte. „Was für ein herrlicher – und letzter – Tag für diese Welt.“ Auf der Insel Ishigaki-jima: „Kannst Du auch irgendetwas Seltsames fühlen?“ fragte die Sonnengöttin die still hinter ihr kauernde Izayoi. Im Grund war die Frage wohl überflüssig, aber Amaterasu fühlte sich leicht schuldig, da Izayoi durch ihren letzten kleinen erregten Versuch sich zu befreien ziemlich mitgenommen schien. Aber ihre Frage war begründet. Seit einigen Minuten fühlte sie eine seltsame Aura. Nicht die eines Dämons, eines Gottes, eines Musha oder gar von Kaiku selbst. Sie kam sich beinahe so vor, als säße sie in einem Käfig. Nun, sie saß hier in einem Käfig, aber aus irgendeinem Grund war da noch etwas anderes. „Ja.“ sagte Izayoi mit leiser Stimme und musste etwas husten. Der letzte Versuch von Amaterasu hatte scheinbar draußen etwas in Brand gesteckt. Sie war wirklich manchmal nicht geduldig. Egal, wie oft man ihr sagte, ihre Kraft würde nur Schaden in der Umgebung anrichten und ihnen beiden hier drinnen nicht helfen – entweder wollte sie nicht auf sie hören oder ihr Temperament war viel aufbrausender als Izayoi bisher dachte. „Du... Du spürst etwas?“ Beinahe verwundert reagierte die Sonnengöttin, was Izayoi ein Schmunzeln abrang. „Nicht nur Götter und Dämonen können Dinge spüren. Auch wir Menschen sind gelegentlich zu etwas gut“, witzelte Izayoi, was der Sonnengöttin beinahe etwas Röte ins Gesicht trieb: „So war das nicht gemeint, Izayoi-chan.“ Natürlich wusste Inuyashas Mutter dies. Sie hatte nur selten Gelegenheit wirklich mit Amaterasu zu sprechen. Sie war oft beschäftigt. Sprach oder spielte mit Inutaishou oder beredete Dinge mit Musubi und anderen Göttern. In ihrem Palast konnte man sich als Mensch schnell ganz klein fühlen. Warum sollte die oberste Göttin auch mit ihr reden wollen? Sie hatte wohl noch eine Menge zu lernen, aber bei Inutaishou zu sein, entschädigte sie für alles. Für alles, bei dem sie sich unwohl fühlte. „Was spürst Du denn?“ kam nun eine Nachfrage und Izayoi erwachte wieder aus ihren Gedanken. „Die Menschen draußen. Ich habe ihren Bewegungen und Gesprächen gelauscht. Sie sind hektisch und nervös seit ein paar Momenten – vielleicht einer Stunde.“ Amaterasu nickte nur. Ähnlich lange spürte sie ebenfalls eine Veränderung, aber nie wäre es ihr in den Sinn gekommen dem Gesprächen und Menschen draußen zuzuhören. Dafür war sie einfach so wütend. Zudem, gestand sie sich ein, dachte sie die Menschen wären nicht wichtig. Sie sollte sich wirklich Mühe geben, nicht zu selbstgerecht zu sein. Ja, sie war die oberste Göttin und wenn sie wollte, könnte sie alles in diesem Land ins Chaos stürzen, aber es war irgendwie befriedigender, dem Leben zuzusehen. Auch Menschen waren in der Lage große Taten zu vollbringen – und Izayoi war ein nettes Exemplar. Aber wo zum Teufel blieb Inutaishou? Oder Musubi? Oder Sesshoumaru? Oder ihre Eltern? Oder wer auch immer. Langsam wurde sie ungehalten über diese mangelnde Hilfsbereitschaft. In diesem Moment kam ihr ein verwegener Plan in den Sinn. „Ich habe gerade an meine Mutter gedacht“, begann Amaterasu. Irgendwie stimmte das. Ihre Mutter war der Teufel persönlich. „Wie wäre es, wenn Du... zu meiner Mutter... und ihr sagst was passiert ist?“ In Izayoi stieg sachte Panik auf. Was hatte die Sonnengöttin vor? Wollte sie sie töten, damit sie wieder in die Unterwelt kam und dort ihrer Mutter etwas ausrichten konnte? Das konnte unmöglich ihr ernst sein. „Das... das ist nicht Dein Ernst!??!“ In diesem Moment war Izayoi jede Höflichkeit kurz egal. Am liebsten hätte sie Amaterasu direkt ins Gesicht gesehen und sie gefragt, ob diese noch ganz bei Sinnen war. „Wieso nicht? Ich kann Dich schnell dort hin schicken“, in ihrer Stimme lag kein amüsierter Tonfall. Sie meinte das offenbar todernst, vermutete die Menschenfrau. „Aber... aber... was soll ich denn sagen? Ich weiß doch auch nicht wo wir sind!! Und dass wir entführt wurden, werden sie bestimmt auch wissen und, und, und...“, Izayoi suchte verzweifelt nach mehr Argumenten – sie wollte nicht in die Unterwelt und die Hölle erleiden. „Und wie soll ich zu Deiner Mutter kommen? Ich bin doch dort nur ein Mensch wie jeder andere... ich kann doch gar nichts tun oder bewirken!“ Hoffentlich hatte das die Göttin hinter ihr überzeugt. „Na gut. Du hast Recht. Lassen wir das...“ Leicht geknickt sah Amaterasu drein. Izayoi hatte ja Recht. Diese Idee war dämlich. Wieso sollte ihre Mutter auch ausgerechnet Izayoi anhören? Überhaupt bemerken? Dort unten war ständig die Hölle los. Zudem konnte sie wirklich keine nennenswerten Informationen weiter geben. Das Kaiku dahinter steckte, war mit Sicherheit auch keine neue Aufklärung. Musubi würde die Aura der Musha auch gespürt haben und wie sie Kaiku kannte, hätte dieser ihre Eltern nicht im Unklaren gelassen. Hatte dieser vielleicht sogar irgendwelche Forderungen gestellt? Wieso sonst sollte er den tödlichen Fehler begehen, sie als Geisel zu nehmen? Erneut stieg Wut in ihr auf und ihre Augen glühten golden. Bei Kagome und Sango: „Dort“, rief Jaken ganz euphorisch. „Dort unten ist unser Ziel, bei diesem Schloss müsste es sein.“ Die anderen in der Gruppe vernahmen dieses ‚müsste’ mit leichter Beunruhigung. Wusste dieser grüne Gnom etwa doch nichts Genaues und machte nur große Töne – wie sonst auch? Sie hatten keine Zeit für einen Fehler. „Kannst Du etwas spüren, Kagome-sama?“ fragte der hinter dem Krötendämon sitzende Miroku. Er konnte eine Präsenz spüren. Dieser ganze Ort war heiliger Boden, was sich auch darin wieder zu spiegeln schien, dass Jaken schlagartig wie betäubt von dem Flugdrachen fiel. Auch Shippous Augen drehten sich wie Kreisel und der kleine Fuchsdämon faselte wirres Zeug. Auch ihre Flughöhe verringerte sich viel schneller, als es gesund sein konnte. Sowohl die Dämonenkatze Kirara als auch der Drachen Ahun waren ebenfalls betroffen. „Wir müssen schnell runter, Kagome-chan. Halt Dich fest!!“ keuchte Sango, bemüht keine Bruchlandung hinzulegen. Aber das erwies sich als vergebliche Müh, als Kirara sich verwandelte und zu einem Wesen in Hauskatzengrösse wurde. Die beiden Mädchen und der bewusstlose Shippou fielen die letzten fünf Meter. Dass sie sich nichts brachen, war nur der Tatsache zu verdanken, dass sie in den Fischteich des Schlosses fielen. „Verflixt und zugenäht“, schimpfte Kagome, als sie ihren Rucksack unter Wasser suchte, den ohnmächtigen Fuchsdämon: „Heiliger Grund hin oder her…das ist doch keine Art, Besucher zu begrüßen.“ „Ich fürchte, dass hier Besucher nicht willkommen sind.“ Sango raffte sich auf, trug ihre Katze ans Ufer. Irgendwelchen Göttern sei dank waren sie nicht in zu tiefem Wasser gelandet. Sie konnte nicht sehr gut schwimmen. Nun, eigentlich praktisch gar nicht. „Alles in Ordnung?“ Miroku betrachtete kurz die beiden pitschnassen Mädchen. Das sah zwar niedlich aus, aber er sparte sich den Kommentar: „Hier ist wirklich eine unglaubliche Macht präsent. Selbst der Drache ist nahe an einer Ohnmacht. Und der liebe Jaken ist so weit weg, dass er nicht ansprechbar ist.“ „Also uns auch nicht sagen kann, wo hier jetzt ein Berg sein soll, geschweige denn die Yogensha no Namida.“ Sango seufzte und legte Kirara neben den Drachen: „Aber Kagome hat recht. Ich bin von uns wohl die einzige, die durch den Bannkreis der Schöpfergötter kommen kann. Jetzt ist nur die Frage, wo der ist. - Spürst du etwas, Hoshi-sama? Oder du, Kagome-chan?“ Das Mädchen aus der Zukunft war versucht, zu sagen, Nässe und Kälte, aber sie sparte es sich. Auch Sango war nass und fror gewiss. Aber der Auftrag der Totengöttin hatte sicher Vorrang. Immerhin sollten sie mithelfen, die Welt zu retten, da war für solche Beschwerden kaum Platz: „Ich weiß nicht genau“, meinte sie: „Irgendwie dort, da in dem Wäldchen...“ „Ja“, gab Miroku zu: „Da ist etwas, was mich abwehrt. Das könnte es sein.“ „Aber hier ist kein Berg“, beharrte Sango. „Vielleicht ist das eine Umschreibung?“ Kagome machte einige Schritte in die Richtung: „Da ist jedenfalls etwas.“ „Und was!“ Im gleichen Moment riss Miroku seinen Arm hoch, öffnete sein schwarzes Loch. Aus dem Gebüsch wurde etwas gezogen, schwarz, wie ein Schatten. Sie hatten noch nie einen Musha gesehen, aber alle drei konnten die Eiseskälte spüren, die von dem unbekannten Wesen ausging, das sich gegen die Anziehung des schwarzen Lochs sträubte, aber dann doch hineingesogen wurde. Im Tempel von Yonaguni: Kaiku zuckte zusammen. Dieses Gefühl war alles andere als angenehm. Was war nur los? Er überprüfte kurz seine Verbindungen zu seinen Musha. Tatsächlich. Einer hatte sich etwas zuviel selbst gedacht. Wenn man seine Leute nicht alle permanent unter Aufsicht hatte… Dieser Idiot hatte doch die Menschen nur beschatten sollen, um zu gucken, wie sie den Auftrag Izanamis erfüllen wollten. Und jetzt hatte dieser Trottel sich sehen lassen, statt abzuwarten, dann die Tränen des Propheten zu stehlen, wenn die Menschen auf dem Rückweg waren. Und zu allem Überfluss…was war mit ihm passiert? Das hatte sich mehr wie eigen angefühlt. Er war mit den Musha verbunden, empfand deren Gefühle und diese Todesangst, diese Panik hatte ihm gar nicht gefallen. Und diese Empfindung dazu….es hatte sich angefühlt, als würde er gnadenlos irgendwohin gezogen. Und dann…dann war da nichts mehr gewesen. Nichts. Der Musha war nicht einmal gestorben. Mehr als eigenartig. Was waren das denn für Menschen? Hatten sie sich in den letzten Jahrhunderttausenden weiterentwickelt? Bislang waren ihm diese Wesen zwar genauso erbärmlich vorgekommen, wie früher, aber unter Umständen hatte die gute Izanami sich durchaus etwas dabei gedacht, als sie genau diese Truppe aus Menschen und Dämonen losgeschickt hatte. Er würde ein paar Musha abkommandieren müssen, um ein Auge auf diese Leute zu haben. Natürlich konnte die beste Bande Menschen nicht seinen brillanten Plan gefährden, aber dennoch. Es war besser, alles im Auge zu behalten. Bei Sesshoumaru und Inuyasha: Die Halbbrüder sprangen durch das Portal. Sie rechneten mit so etwas wie einem neuen Sumpf von Meiun, oder etwas ähnlichem. Die aufgestellte Falle erwischte sie darum vollkommen unvorbereitet. Beide hatten das Gefühl, mitten in einem Gewitter gelandet zu sein. Blitze zuckten um sie, energiereiche Entladungen, die Magie einer Bannfalle. Sesshoumaru sparte sich den Fluch, als er sein volles Youki abrief, um sich gegen den Zauber zur Wehr zu setzten. Was auch immer diese Falle bewirkte, sie bewirkte etwas in seinem ureigenen dämonischen Wesen. Und es verursachte Schmerzen, wie er sie kaum je zuvor erlebt hatte. Mit einem Aufstöhnen musste er auf die Knie niedergehen. Inuyasha hatte ähnliche Probleme. Auch sein dämonisches Wesen wurde von der Bannfalle attackiert. Nur war er ein Halbdämon. Unter den Schmerzen und dem Angriff erwachte das Blut seines Vaters stärker in ihm, immer stärker. Oh, nein, dachte er noch, versuchte, sich zu kontrollieren. Aber sein Körper gehorchte ihm nicht mehr. Er wollte überleben, egal, um welchen Preis. Alles, was er noch dachte, war „nein!“, aber da war sein menschlicher Anteil auch schon verschwunden. Sesshoumaru keuchte. Das war hart. Diese Falle war nicht nur von einer sehr großen Macht aufgestellt worden, sondern dazu noch von jemand äußerst raffiniertem. Sich dagegen zu wehren tat weh und strengte wahnsinnig an. Jetzt erst bemerkte er, wie vor ihm zwei Drachen lagen, wohl tot. Irgendwie musste Kaiku das Schloss von Ryujin komplett mit solchen Fallen umgeben haben. Aber warum? Diese Überlegungen sollte er besser verschieben, beschloss er, als er knapp neben sich ein äußerst bedrohliches Knurren vernahm. Und dieses Geräusch hatte er bereits einmal gehört. Mühsam wandte er den Kopf. Hatte er gerade gedacht, er habe schon Probleme? Dann hatte er jetzt das Musterexemplar davon vor Augen. Inuyasha war offenkundig durchgedreht. Er hatte rote Augen, Fangzähne und wirkte nicht mehr bei Verstand. Nun, noch weniger, als sonst. Und er selbst musste gegen diese magische Falle kämpfen, hatte diese Schmerzen. Falls der Hanyou jetzt tatsächlich sich wieder in eine durchgedrehte Kampfmaschine verwandelte…. Nun, er hatte Tensaiga, er hatte Kusanagi, aber irgendwie konnte er sich nicht vorstellen, dass der Befehl seines Vaters, ihre Mütter und damit die Welt zu retten, beinhaltete, er solle seinen kleinen Bruder umlegen. Aber was sollte er tun? Und dann wurde ihm wirklich kalt. Die Hand des Jüngeren tastete nach Sou’unga. Inuyasha wollte kämpfen. Er hatte Schmerzen und alles, was er noch wusste war, dass das aufhören sollte. Er wollte hier weg, wollte…und da war jemand. Dieser Jemand war sicher Schuld an seinen Schmerzen. Er wollte schon hin, den Mistkerl mit seinen Klauen zerreißen, aber irgendetwas in ihm sagte: „ Nimm mich.“ „Nimm mich“, flüsterte es immer wieder und der Hanyou gehorchte, tastete im Gürtel nach dem Schwert, das ihn so anlockte. „Ja“, flüsterte Sou’unga: „Gut. Wir töten ihn, wir bringen ihn um. Und dann kommst du hier auch heraus. Dann kannst du alles schaffen, was du willst.“ „Inuyasha!“ Sesshoumaru wusste, er musste versuchen, da durchzudringen. Sonst hatte er demnächst das äußerst zweifelhafte Vergnügen, gegen einen durchgedrehten Hanyou samt Höllenschwert zu kämpfen. Und das in seinem momentanen desolaten Zustand: „Inuyasha! Lass dich von Sou’unga nicht einwickeln. Wir haben einen Auftrag, hast du das vergessen? Du musst deine Mutter retten.“ Seine eigene unterschlug er mal besser im Moment. Was lag dem Jüngeren denn noch am Herzen? „Du musst deine Mutter retten. Und deine Kagome. Die ganze Welt. Ich weiß, dass du Schmerzen hast, ich auch.“ Peinlich genug, das zuzugeben. Hoffentlich erinnerte sich Inuyasha später da nicht dran. Ach und da war noch etwas: „Und jetzt zu dir, Sou’unga. Lass diese Spielchen mit meinem Halbbruder oder ich erzähle meiner Großmutter, was du getrieben hast. Ich bin sicher, sie lässt dich ein paar Mal überm Höllenfeuer schmoren, ehe sie dich endgültig einschmilzt.“ Mist, dachte das Höllenschwert. Das hatte es ganz vergessen. Der Blödmann war ja nicht nur der Sohn des Herrn der Hunde sondern hatte noch ganz andere reizende Verwandtschaft. Und es gab keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Herrin der Unterwelt sehr viele Ideen entwickeln würde, ein Schwert einzuschmelzen. So hörte Sou’unga lieber auf. Inuyasha hatte die Rede gehört. Er sollte seine Mutter retten? Unsinn. Die war doch tot? Und hatte Sesshoumaru sie nicht schon einmal vorgespielt? Sesshoumaru war also der Böse. Wenn er ihn getötet hatte, würde…würde was? Wieso musste er plötzlich an Vater denken? Vater und ein anderer Mann? Sie hatten gesagt….was hatten sie gesagt? Mutter. Mutter war entführt worden. Ja, seine. Und die…und die von Sesshoumaru, ja. Ihre beiden Mütter waren entführt worden….Dann war Sesshoumaru auf seiner Seite? Mühsam versuchte er einen Gedanken zu fassen. Alles in ihm schien so leer zu sein. „Inuyasha.“ Sesshoumaru dachte nach. Lange würde er das hier so nicht mehr durchhalten können. Er müsste seine Dämonenform annehmen, um dieser Magieattacke etwas entgegensetzen zu können. Nur konnte er dann nicht mehr reden. Die Zeit drängte. „Du willst hier weg. Wir müssen hier weg. Wir müssen unsere Mütter rausholen, ehe die Welt untergeht. Verstehst du? Jetzt reiß dich einmal zusammen.“ Täuschte er sich, oder lag in den roten Augen etwas wie Verständnis? Immerhin hatte er die Hand vom Höllenschwert genommen und knurrte nicht mehr. „Hörst du? Ich werde mich jetzt verwandeln und dann verschwinden wir von hier.“ Das klang gut, dachte Inuyasha unwillkürlich. Er begriff nicht so ganz, was der andere gesagt hatte, aber hier wegzukommen, wäre sicher gut. Dann würden doch die Schmerzen aufhören? Dann würde alles gut werden. Aber das war doch Sesshoumaru? Der war doch der Gegner? Und was war dieser riesige weiße Hund, der da plötzlich vor ihm stand? Wollte der ihn fressen? Unwillkürlich spreizte er die Klauen. Aber dann war da etwas anderes, eine Erinnerung ….ja, sie hatten Seite an Seite gejagt, diesen dämlichen Flohgeist Myouga. Sie hatten….Der Hund war über ihm. Der Hanyou fasste mit beiden Händen in das dichte Fell der Schulter, keuchte: „Bruder…“ -------------------------------- Und bevor jemand fragt... der sentimentale Teil ist von Hotepneith^^. Offenbar hat Inuyasha kleine Probleme mit Kontrollverlust. Das nächste Kapitel trägt den Namen "Ein Dämon auf (dem) Eis" und ich hoffe wir sehen Euch alle wieder und ihr hinterlast uns einen netten Kommi :). PS: Wer möchte, der kann sich via Google gerne ein paar Bilder vom Yonagumi Tempel ansehen.. den gibt es wirklich^^ Viel Spaß beim Lesen... :) Sesshoumaru-sama & Hotepneith bye Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)