Feelings von Sakiko_Seihikaru (Remus x Sirius ?) ================================================================================ Kapitel 4: Streit ----------------- Kapitel 4: Streit Beim ersten Quidditchspiel der Saison siegte Gryffindor haushoch gegen Hufflepuff, was zu großen Teilen James und Sirius zu verdanken war. James hatte mit ein paar atemberaubenden Manövern den Schnatz gefangen und Sirius hatte es immer wieder geschafft, ihre Jäger vor den gefährlichen Klatschern zu retten und nebenbei auch noch die Treiber von Hufflepuff und einen ihrer Jäger von den Besen zu holen. Die beiden waren in totaler Topform und die Mädchen rissen sich mehr denn je um sie. Remus hatte nur zwei Tage nach dem Erhalt des Liebesbriefes mit Jessica gesprochen und ihr gesagt, dass er sich zwar sehr über ihr Angebot gefreut hätte, aber es leider nicht annehmen könnte. Das Mädchen hatte nur genickt und war dann gegangen, es tat Remus schon irgendwie leid, doch es wäre falsch gewesen ihr Hoffnung zu machen, wo keine war. Für ihn gab es eben nur eine einzige Person, die er liebte. Nach ihrem Gespräch in der Freistunde lief zwischen Remus und Sirius wieder alles wie immer, worüber er auch mehr als froh war und so vergingen die Tage, bald würde der Mond wieder voll am Himmel stehen. Remus sah mit einem leicht mulmigen Gefühl in den noch azurblauen Himmel. Heute Nacht würde er wieder in die Heulende Hütte müssen, nur noch ein Tag bis zum Vollmond. Er seufzte leise vor sich hin, eigentlich war er in solchen Augenblicken nicht gern allein, doch die anderen waren beschäftigt. James versuchte gerade im Gemeinschaftraum Peter einige Dinge über Zauberkunst zu erklären und Sirius war vorhin mit irgendeinem Mädchen verschwunden. Remus hatte das Ganze mit gemischten Gefühlen betrachtet. Zwar hatte sein bester Freund eine ganze Weile keine Freundin mehr gehabt, jedenfalls waren fast drei Wochen für ihn schon eine ziemlich lange Zeit, aber das hieß ja nichts oder? Es war immer so schwer ihn mit einem Mädchen zu sehen. Er mochte den Anblick einfach nicht, obwohl, es war wohl eher eine ziemliche Eifersucht, die ihn schon manches Mal zu unüberlegten Taten getrieben hatte. Auch am Scheitern von Sirius Beziehung mit Cassandra war er Schuld, hatte ihr einfach einen anonymen Brief mit einem gefälschten Foto geschickt. Das Foto hatte er so manipuliert, dass es aussah als küsse Sirius ein anderes Mädchen und sie schien es ja geglaubt zu haben, sonst hätte sie dem Schwarzhaarigen sicher nicht vor der ganzen Schule eine geklebt. Er war so falsch, aber er konnte einfach nicht gegen seine Gefühle ankommen. Ein erneuter Seufzer auf seinen Lippen, nur noch eine knappe Stunde, dann musste er sich auf den Weg in die Hütte machen. In diesem Moment flog die Tür auf und krachte gegen die Wand. Erschrocken fuhr Remus herum und sah Sirius im Raum stehen. Sein bester Freund knallte die Tür hinter sich wieder ins Schloss und ging zu ihm herüber. Als er vor ihm stand, konnte Remus den wütenden Ausdruck in seinem Gesicht sehen, obwohl wütend war wohl ziemlich untertrieben, da war jemand stocksauer. "Hallo Siri! Was ist denn mit dir los?", fragend sah er zu ihm auf, er hatte keine Ahnung worum es ging. "DAS!", zischte Sirius ihn an und warf ihm etwas vor die Füße. Ein bisschen verwirrt griff Remus danach und ließ es fast augenblicklich wieder fallen. Es war der Brief und das Foto, die er Cassandra geschickt hatte. "Ich will eine Erklärung, Remus. Das ist eindeutig deine Schrift auf dem Brief." Sirius Augen blitzten wütend, enttäuscht und auch irgendwie traurig. "Also ... Ich ... Wie ..." Er fand einfach keine Worte, alles in ihm zog sich zusammen. Die Wahrheit durfte nicht ans Licht, nicht so! "Ich will eine Antwort, Remus. Warum hast du das getan?" Remus hörte die Stimme, wusste das Sirius ganz dicht vor ihm stand, doch er konnte ihm nicht in die Augen sehen. War es jetzt etwa schon vorbei? Warum hatte er das nur getan? Woher kam der Brief auf ein Mal? "Woher...?" Mit zitternden Fingern streifte er das Papier des Briefes, immer mehr Fragen drohten seine Gedanken zu überfluten. Ein kaltes Lachen kam von Sirius. "Woher wohl?! Cassandra hat es mir gegeben, denn sie wollte unbedingt wissen, wer den dieses Mädchen sei. Tja und als sie mir auch noch den Brief gezeigt hat, war alles klar, du hast das getan und dann kommst du auch noch so scheinheilig an und willst mich trösten. Was bist du nur für ein mieser Verräter?!" Sirius Stimme klang anklagend, verächtlich, schmerzhaft. Jedes Wort versetzte ihm einen tiefen Stich ins Herz, das hatte er doch nicht gewollt. Gut, er wollte, dass sie sich trennen, aber doch nur weil er eifersüchtig war. War das eine Entschuldigung? Nein! Es war gemein von ihm, nur weil er ihn nicht haben konnte, wollte er sein Glück zerstören, was war er nur für ein schrecklich schwacher Mensch. Konnte er wirklich von sich behaupten, Sirius zu lieben? "Ich will wissen, warum!" Sirius schlug mit der Faust gegen die steinerne Mauer, in die das Fenster eingelassen war. "Warst du so neidisch auf meinen Erfolg bei den Frauen? War es so schlimm zu sehen, dass sie mich lieber mögen als dich? Oder warst du nur auf Cassandra scharf?" Die Stimme seines besten Freundes war leiser geworden, doch die Kälte schwang in jeder Silbe mit und auch die Trauer über diesen Verrat. In Remus regte sich langsam der Widerstand. Warum glaubte Sirius nur, dass es immer um so was ging? Glaubte er wirklich, dass er aus einem so niederen Motiv wie Neid auf dessen Erfolg bei Frauen gehandelt hatte? Obwohl, war Eifersucht besser? "Sei doch froh, dass du sie los bist. Du hast sie doch eh nicht geliebt." Remus hob nun den Blick und sah seinen besten Freund zum ersten Mal in die Augen. Seine Stimme war leise und zittrig, doch er hatte nicht den Mut sich zu verraten, vielleicht gab es noch einen anderen Weg, einen heuchlerischen zwar, aber einen sicheren. "Mit wem und wie ich eine Beziehung führe, entscheide ich immer noch selbst. Du hast kein Recht, dich da einzumischen." Noch nie war das Blau von Sirius Augen so kalt gewesen, genau wie seine Stimme. "Ach, aber du hast das Recht, mit den Gefühlen der Mädchen zu spielen. Nicht eine von ihnen hast du jemals geliebt." Auch Remus begann sich in Rage zu reden, diese Seite seines besten Freundes hatte er schon immer verabscheut, so sehr, wie er den Rest von ihm geliebt hatte. Die Wut, die ihn mehr und mehr erfasste, war fast, wie eine Art Selbstschutz um sich nicht zu verraten und sie loderte immer höher. "Das ist immer noch meine Sache und du hast dich da nicht einzumischen, besonders nicht so!" Sirius zeigte auf den Brief und das Foto auf dem Boden, seine Stimme wurde lauter und lauter. "Vielleicht verstehst du es aber nicht anders. Du bist ein elender Narzisst, für dich ist es keine Liebe nur Selbstbestätigung. Seht alle her, wie toll ich bin. Ich kann jede haben, die ihr wollt. Aber du hast selbst, nicht eine einzige von ihnen gewollt. Ich frage mich manchmal, ob du überhaupt jemanden außer dir lieben kannst." Es war nicht Remus der da sprach, es war seine Wut und doch waren es Gedanken, die er so manches Mal gehabt hatte, auch wenn er sie bei klarem Verstand schnell wieder verworfen hatte. "Wie kannst du es wagen? Erst hintergehst du mich, auf so eine Art und Weise und dann wirfst du mir so was an den Kopf. So jemanden wie dich, hab ich für meinen besten Freund gehalten. Wie konnte ich nur?" Sirius wand sich von ihm ab, entfernte sich aber nur einen Schritt und blieb dann mit dem Rücken zu ihm gewand stehen. Remus konnte nur fassungslos auf die Rückseite seines Freundes blicken. Hatte er mit so wenigen Worten und seinem unüberlegten, von Eifersucht verblendeten Verhalten ihre Freundschaft zerstört? Tränen begannen in seine Augen zu steigen, er war der größte Idiot unter der Sonne. Warum war er nur zu feige für die Wahrheit? Er hatte solche Angst gehabt, dass er ihn dadurch ganz verlieren würde und jetzt hatte er das geschafft ohne auch nur ein Wort über seinen Gefühlen zu verlieren. Langsam erhob er sich. Unschlüssig stand er hinter Sirius, der ihm immer noch den Rücken zugewandt hatte. War all das wirklich unwiederbringlich verloren? Aber worauf wartete Sirius dann noch? Wollte er vielleicht ihre Freundschaft trotz all dem noch nicht aufgeben? Aber wie hätte er? Doch nicht nach all dem was er getan und gesagt hatte, oder? Tränen liefen langsam über Remus Wangen. Er wollte ... konnte ... durfte Sirius ... seinen Sirius einfach nicht verlieren, nicht jetzt und schon gar nicht so, doch hier konnte nur noch die Wahrheit helfen, nichts anderes. Remus atmete einmal tief durch und fuhr sich mit dem Ärmel des Pullovers über die Augen, wischte die Tränen fort. "Sirius?" Er flüsterte den Namen leise, hatte Angst, dass der andere ihm nicht mehr zuhören wollte. Ein kurzes Zucken ging durch Sirius Körper, war er erschrocken? Aber es kam keine weitere Reaktion von dem anderen. Remus trat einen Schritt vor, er stand nur noch wenige Zentimeter von Sirius entfernt. "Sirius ... Bitte ... Ich ..." Irgendwie klang seine Stimme flehend, oder? Vorsichtig streckte er eine Hand aus und berührte seinen Gegenüber am Oberarm. Sirius zuckte erneut, wie unter einem leichten Stromschlag und drehte sich dann zu Remus um. In seinen wunderschönen, blauen Augen stand Trauer, Wut und Verzweiflung. Er sah so verletzt aus und auch Remus durchfuhr der Schmerz. "Warum?" Das Wort war mehr ein Flüstern, ein Hauch, fast nichts und doch so bedeutungsschwer. Remus spürte die Angst, die ihm die Kehle zuzuschnüren schien, doch er wollte Sirius nicht wegen einer Lüge verlieren. "Ich ...", setzte er gerade zu einer Antwort an, als die Tür zum Zimmer aufging. "Hey Remi, wo bleibst du denn? Wir müssen los, die Sonne geht gleich unter." Peter stand in der Tür und blickte verunsichert zwischen ihm und Sirius hin und her. Erschrocken sah er zur Tür. Warum jetzt? War es vielleicht sogar ein Zeichen, das es noch nicht an der Zeit dafür war? Für Remus bot sich nun die Gelegenheit und der Zwang zur Flucht. Seine Angst und die immer stärker werdende Panik hatten ihn dermaßen im Griff, dass er schnell nach seiner kleinen Tasche, die gepackt auf seinem Bett stand, griff und an Sirius vorbei flüchtete. "Ich komme, Peter" und schon stand er neben dem anderen Jungen. Remus konnte sich nicht umdrehen, doch er spürte Sirius Blick im Rücken. Mit schnellen Schritten war er auch schon aus dem Schlafraum verschwunden. Er hatte die Möglichkeit zur Flucht und er war zu feige, sie nicht zu ergreifen. Sein Herz schrie immer wieder, dass dies der falscheste aller Wege war, doch er konnte im Moment einfach nicht anders, obwohl er wusste, dass er damit vielleicht alles aufs Spiel gesetzt hatte. Es konnte gut sein, dass sie nie wieder miteinander reden würden und er auch nie wieder die Chance bekam, sich wirklich zu erklären. Doch der Vollmond nahte und schließlich wollte er Sirius auch nicht in Gefahr bringen, versuchte er sich als Entschuldigung einzureden, doch es half nichts. Remus hatte soeben aus Feigheit den wahrscheinlich größten Fehler seines Lebens gemacht, der ihn unter Umständen die Freundschaft seines besten Freundes kosten würde oder es schon getan hatte... Ende Kapitel 4 Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)