Der Kristall des Lebens von DarcAngel ================================================================================ Kapitel 10: Der Winter fordert seine Opfer ------------------------------------------ Wie versprochen und gefordert ^^ kommt hier bereits der nächste Teil meiner FF. Ich kann jedoch nich alle eure Wünsche erfüllen, weil die FF schon zu Ende geschrieben ist und ich keine Änderungen im Text vornehmen will. Danke an: @Alyra: danke für das Lob, ich fühl mich geehrt^^ und weil du ja so "nett" gebeten hast, kannst du jetzt schon weiter lesen! @Steffi-chan 13: Freut mich, dass dir meine FF gefällt!Ich würd ma so sagen, dass Harry Hermine ohne die Karte sucht, weil Ron im Schlafsaal ist und Harry ihm nicht zeigen will, dass er Hermine immer noch nicht gefunden hat und so muss er halt ohne Karte suchen, wie jeder normale Schüler auch. Den Grund für den Streit werdet ihr noch erfahren, aber nicht in diesem Kap... =) @Dranza-chan: wer weiß. ich werd nich verraten, warum sie sich gestritten haben. Muss du dich eben noch ein bisschen gedulden ;) @miu: deine Frage wird sich wohl mit dem Kap selbst beantworten^^ und nun viel Spaß beim Lesen. lg Schneeprinzessin 10. Der Winter fordert seine Opfer Er zerrte sie Richtung See, doch schnell erkannte er, dass er den Plan vergessen konnte. Der See war bereits mit einer Eisschicht bedeckt und selbst wenn sie diese durchbrechen würden, würden sie wahrscheinlich niemals in der Kammer des Schreckens ankommen. Stattdessen würde sie vor Kälte im Wasser erstarren und ertrinken. Nein, auch die Möglichkeit ins Schloss, oder zumindest aus der Kälte raus zu kommen, konnte er vergessen. Es war aussichtslos. Ratlos blieb der Blonde stehen und seine Augen schweiften erneut über das Gelände. Wenn sie schon nicht ins Schloss gelangen konnten, mussten sie wenigstens irgendwo anders etwas Schutz finden, nur wo? Der Wald war viel zu gefährlich, Höhlen gab es in der Umgebung keine, sie konnten auch nicht nach Hogsmead, weil sie das Gelände nicht verlassen konnten und die kahlen Bäume boten kaum Schutz. Plötzlich riss Hermine sich aus seinem nachgelassenen Griff los und fiel ihm schluchzend um den Hals. Augenblicklich erstarrte Draco und versteifte sich. Unbeweglich stand er da, hörte ihr Schluchzen in seinem Ohr, spürte ihren zitternden Körper und fühlte sich unwohl in seiner Haut. Ihre warmen Tränen brannten auf seiner kalten Haut wie Feuer. Zuerst wollte er sie wegstoßen, reflexartig, doch dann entschied er sich dagegen und ließ ihre Umarmung über sich ergehen, jedoch ohne sie zu erwidern. „Mir ist kalt.“, schluchzte sie und er spürte ihre eiskalten Hände in seinem Nacken. Draco reagierte nicht. Sein Gehirn war gleichzeitig wie leer gefegt und doch arbeitete es auf Hochtouren, es kam jedoch nichts dabei heraus. Etwas, das fast nie vorkam. Minutenlang standen sie so da, draußen in der dunkeln Nacht. Kein einziger Stern erhellte das Gelände und die Lichter im Schloss erloschen nach und nach. Der eisige Wind wurde zunehmend stärker und machte beiden stark bewusst, dass keiner von ihnen geeignete Kleidung für diese Kälte trug. Beide hatten nur ihren gewöhnlichen Umhang über der Schuluniform und Hermine außerdem nur einen Rock mit Strumpfhose. Die Kälte krabbelte ihr förmlich die Beine hoch. ‚Ein Feuer würde uns vielleicht wärmen. Aber bei dieser Nässe und dem Frost würde es sofort wieder ausgehen. Vorerst wird der Wärmezauber helfen, nur wie lange?’ Die Wärme überflutete sie angenehm von Innen heraus, doch die stechende Kälte und der schneidende Wind von außen verhinderten, dass ihnen gänzlich warm wurde. „Komm wir stellen uns unter einen Baum, der schützt uns vielleicht ein bisschen.“, schlug Draco vor und löste sich aus ihrer Umarmung. Sie nickte und folgte ihm durch die Dunkelheit. Der schaurige Gesang des Windes und das Geräusch des brechenden Frostes unter ihren Füßen erfüllten die Luft. Hermine ging ganz nah hinter Draco her, denn sie konnten kaum fünf Meter weit sehen in der Finsternis. „Hier irgendwo… Vorsicht!“, sie zog den Blonden gerade noch rechtzeitig zurück. Draco blinzelte, etwas war gerade rasendschnell an ihm vorbei gejagt. „Was war das?“, fragte er perplex. „Die Peitschende Weide… DIE PEITSCHENDE WEIDE!“, Hermine schrie förmlich vor Glück, woraufhin der Slytherin ihr einen seiner herablassenden Blicke schenkte. ‚Jetzt ist sie vollkommen durchgedreht. Wie kann man sich darüber freuen in der Nähe dieses gefährlichen… Ungetüms zu sein?!’ „Das ist die Rettung.“, freute sich die Gryffindor noch immer. „Ich versteh nicht ganz.“, warf Draco ein, „was ist an diesem schlagenden Baum unsere Rettung? Du glaubst doch nicht wirklich, dass der Baum uns Schutz bietet, der wird uns höchstens noch mit seinen Ästen verprügeln?!“ „Nicht wenn man ihn „beruhigt“.“, meinte Hermine geheimnisvoll und tastete den kalten Boden mit bloßen Händen ab, wobei Draco ihr irritiert und skeptisch zusah. Schließlich fand sie, was sie suchte, einen längeren Ast. „Beleuchte mal bitte den Stamm der Weide.“, kommandierte sie ihn. Zögernd zog er seinen Zauberstab, murmelte „Lumos“ und tat, wie sie ihm geheißen hatte. Die Braunhaarige streckte sich vorsichtig und piekte einige Male den unteren Stamm des Baumes, bevor dieser endlich in der Bewegung erstarrte. „Komm schnell.“, sagte sie und griff nach seiner Hand. Laufend schlängelten sie sich durch die verharrten Äste hin zum Stamm, dort sprang Hermine in ein Loch und zog ihn gleich hinter sich her. Dracos Zauberstab erleuchtete den Tunnel, in dem es schon etwas wärmer war als draußen. „Ein Geheimgang?“, wunderte sich Draco und richtete sich auf. Hermine nickte stolz. „Komm mit oder willst du hier bleiben?“, wollte sie wieder gut gelaunt wissen und eilte voran. „Wärst du vielleicht so freundlich und würdest mir sagen, wo der Gang hinführt?!“, maulte Draco hinter ihr. Er konnte es nicht leiden, wenn ihn jemand im Dunklen tappen ließ. „Zu einem kleinen Haus.“, erzählte sie strahlend. Der Blonde sah sie skeptisch an, folgte ihr jedoch. Schlimmer als draußen in der Kälte konnte es kaum werden, immerhin waren sie hier schon mal vor dem Wind geschützt. Aber wo sollte hier in der Nähe ein kleines Haus sein? ‚Führt der Gang vielleicht nach Hogsmead?’ Genau wie Hermine ein paar Jahre zuvor bemerkte auch Draco, als er durch die Falltür das hölzerne Haus betrat, wo er war. „Haus?“, murrte Draco, während die alten Balken unter seinen Füßen knarrten, „das ist die Heulende Hütte, oder?“ In dem Augenblick heulte der Wind um das kleine Haus und die Fensterläden klapperten laut. „Besser als draußen in der Kälte.“, kommentierte Hermine und stieg die nächste Treppe hoch ins Obergeschoss. Draco folgte ihr mit gerümpfter Nase. Die Einrichtung war mehr als jämmerlich und heruntergekommen. Hermine blieb in der Tür des Schlafzimmers stehen. Alles sah noch genauso aus, wie sie es vor fast drei Jahren zurückgelassen hatte. Erinnerungen an jene Nacht kamen in ihr hoch, als sie den Raum musterte und auf die dreckigen Hundefußspuren am Boden blickte, stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen. Draco wusste nicht den Grund für ihren erneuten Heulkrampf und seufzte die Augen verdrehend. „Was ist denn jetzt schon wieder los?“, nörgelte er und richtete sich ein Lager auf einem Teppich auf dem Boden. Doch Hermine schüttelte nur den Kopf, sie wollte jetzt nicht darüber reden, erst recht nicht mit ihm. Sie steuerte das große, alte Bett mit der dünnen, zerrissenen Bettdecke an und legte sich sofort hinein. Sie schniefte und zitterte noch immer. Die Holzdielen waren nicht dicht und noch immer wehte ein leichter Wind hindurch. Der Boden war hart und er hatte keine Decke, sodass er sich in zwei Teppiche einwickeln musste, die obendrein schmutzig waren und stanken. Das ganze Haus muffte verwegen und alt. Er sah sich nach einer anderen Schlafmöglichkeit um, doch das war nichts. Der Tisch hatte nur noch dreieinhalb Beine und war wie alle anderen Möbel zerstört und zerkratzt, sodass Splitter raus guckten. ‚Was ist hier drinnen nur los gewesen? Die Geister können das unmöglich gewesen sein! Nur wer sonst? Ein Monster?’ Draco zitterte bei dem Gedanken und bei der Kälte, die ihn langsam erstarren ließ. Er guckte sich nach einem Kamin um, irgendwie musste er Wärme erzeugen. Doch es gab keine Feuerstelle und wenn er einfach so ein Feuer machen würde, würde die ganze Hütte abfackeln. Seine Zähne klapperten und er bibberte. Das Gefühl wich aus seinen Händen und Füßen und bald würde er auch den Rest nicht mehr spüren können. Plötzlich setzte Hermine sich auf. „Komm her.“, forderte sie ihn mit zittriger Stimme auf. Er sah sie verwirrt an. „Warum?“, flüsterte er mit ebenfalls bebender Stimme. „Weil wir sonst erfrieren.“, erklärte sie und deutete zitternd neben sich aufs Bett. Er konnte ihr Gesicht in der Dunkelheit nicht ausmachen und er war sich nicht sicher, was er von diesem Vorschlag halten sollte. „Ich soll bei dir im Bett schlafen? Niemals!“, erwiderte er entsetzt. „Jetzt stell dich mal nicht so an. Ich bin nicht giftig. Und du willst doch wohl auch diese Nacht überleben?!“, fauchte sie. Draco murrte, stand jedoch langsam auf und legte sich achtsam neben Hermine unter die Decke, die Teppiche oben drauf. Sie sagten keinen Ton, lagen einfach nur starr nebeneinander, ohne den anderen zu berühren. Doch beide zitterten weiterhin am ganzen Körper. Schließlich ließ sich Hermine dazu herab ein Stück näher an ihn ran zu rutschen. „Versuch ja nicht die Situation auszunutzen.“, warnte Draco sie gereizt. „Manchmal verstehst du aber auch gar nichts! Ich will mich nicht an dich ran machen oder sonst was – was du immer denkst. Wir müssen uns gegenseitig wärmen, wenn wir überleben wollen.“, ihre Stimme wurde immer leiser, bis sie erstarb. Sie blickten sich nicht an. Sie konnten einander nicht in die Augen sehen. Langsam und zurückhaltend drehten sie sich einander zu und rückten näher zusammen. Hermine war froh, dass es dunkel war, denn sonst hätte Draco gesehen, wie sie dunkelrot anlief. Die Situation war ihr ziemlich peinlich. Dann nahm sie all ihren Mut zusammen und schlang erneut ihre Arme um ihn. Als sie erst einmal seine Wärme spürte, war es leichter sich komplett an ihn ranzukuscheln. Das Stück in Draco, das sich gegen diese Berührungen sträubte, wurde von seinem Körper und seinem Verstand in die letzte Ecke seines Gehirns gerückt. Er sehnte sich zu sehr nach Wärme. Wärme, die er von ihr bekommen konnte, und so legte er nach einigen Sekunden ebenfalls seine Arme langsam um sie. Niemand sagte etwas, während sie sich wie zwei Ertrinkende aneinander klammerten. Der Wind heulte um die Hütte und Fensterläden klapperten laut. Draco versuchte zu verdrängen, dass er Hermine Granger, ein verhasstes Schlammblut, im Arm hielt. Doch es gelang ihm nicht. Der Duft ihres wirren Haares und ihres Körpers stieg ihm zu sehr in die Nase, als dass er ihn hätte ignorieren könnte. Außerdem spürte er ihren Herzschlag. Es hatte keinen Sinn, erstrecht nicht, weil sein Körper den ihren nur zu gut wahrnahm. Ihre schlanke Figur, ihre Brüste. Er drückte die Augen feste zusammen, er musste wenigstens ihr Bild aus seinem Kopf verbannen. Aber es gelang ihm nicht. Er konnte es nicht ändern, Hermine rettete ihm grade das Leben. Wenn er diese Tatsache auch gerne ändern würde, so hing er doch zu sehr an seinem Leben, als das sein Stolz ihn daran hinderte ein Schlammblut im Arm zu halten. ‚Ich muss es von der positiven Seite sehen. Die Freundschaft zu ihr könnte so endlich entstehen.’ Doch erst als Draco Hermines warmen, gleichmäßigen Atem an seinem Hals spürte und sicher war, dass sie schlief, konnte auch er endlich die Anspannung von sich abfallen lassen und einschlafen. Als er aufwachte, heulte noch immer ein leichter Wind um die Hütte. „Hab ich dich geweckt?“, fragte eine Stimme von der Tür. Dort stand sie. Ihr braunes Haar war noch wirrer als sonst, sie war blass und hatte Ringe unter den rot unterlaufenen Augen. Doch, genau wie er, war sie am leben. Er schüttelte den Kopf. Denn er wollte nicht wahrhaben, dass er tatsächlich durch das Fehlen der angenehmen Wärme aufgewacht war. „Komm, wir müssen uns beeilen. Der Unterricht fängt gleich an.“, hetzte sie und streckte sich, „und es schneit.“ Draco gähnte gelassen. „Mir doch egal.“, grummelte er. Er hasste es früh aufzustehen und außerdem war es kalt. Ein Schauder rann ihm über den Rücken. Hermine schüttelte den Kopf. „Das Morgenmuffeln wirst du heute wohl vergessen müssen. Wir haben keine Zeit.“, meinte sie leicht grinsend. „Ich bin halt ein Morgenmuffel.“, kommentierte Draco noch nicht ganz wach und rekelte sich genüsslich, bevor er aufstand. „Das merke ich. Jetzt komm doch mal in die Gänge, sonst gehe ich alleine.“, nörgelte sie. „Mir doch egal.“, grummelte der Blonde erneut und sah sich genauer in dem kleinen Zimmer um. Beide überspielten die peinliche Situation, in dem sie sich wie sooft lieber stritten. Hermine seufzte, packte ihn am Handgelenk und zog ihn hinter sich her. „Lass mich los, Hermine.“, meckerte er und versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien. Da er jedoch nicht hinguckte, wo er hin ging, rannte er genau in sie rein, weil sie stehen geblieben war. „Was hast du gerade gesagt?“, bohrte sie ungläubig nach. „Äh… lass mich los?“, fragte er verwirrt. „Nein, danach? Du hast mich Hermine genannt!“, meinte sie leicht lächelnd. „Ja und?“, gab er ohne weitere Umschweife zu. „Das ist ein Fortschritt.“, grinste die Braunhaarige. Und während des restlichen Weges zierte ein zufriedenes Lächeln ihre Lippen, wie Draco erfreut feststellte. Denn das war in zweierlei Hinsicht ein Fortschritt. Fortsetzung folgt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)