The One Who Came To Rescue Me von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Only You Can Save Me ------------------------------- "Andauernd verlangt ihr von mir, dass ich euch Geschichten erzähle. Immer wieder wollt ihr von mir wissen, welche schönen Dinge ich erlebt habe. Bald fällt mir nichts mehr ein, das ich euch erzählen kann." "Aber Onkel, bis jetzt wusstest du doch auch immer irgendwas.... Dir fällt bestimmt noch etwas ein." "Hmm.....lasst mich nachdenken......." "Onkel Lauri?" "Ja, meine Kleine? Was willst du denn wissen?" "Warst du in deinem Leben eigentlich schon einmal so richtig verliebt?" "......Ja, allerdings.....das war ich..... Eigentlich spreche ich nicht so gerne darüber.... Aber wenn euch 2 Mädchen die Liebesgeschichten des Onkels wirklich so interessieren, dann will euch diese erzählen. Die Geschichte meiner großen, einzig wahren Liebe." "Ja bitte erzähl sie uns. Ist es denn überhaupt eine schöne Geschichte? Also...eine richtig romantische?" "Romantisch ja. Aber leider auch eine sehr traurige..... Alles begann in einer stürmischen, finsteren, finnischen Nacht hier in Helsinki. Es regnete in Strömen, der Wind schoss mit Höchstgeschwindigkeiten durch die Straßen und beseitigte alles, was sich ihm in den Weg stellte. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Lauri?! Lauri wo bist du?!" "Was ist Aki? Ich kann dich kaum verstehen! Geschweige denn sehen." "Wir müssen uns irgendwo unterstellen! Bis zu dir nach Hause schaffen wir es nicht mehr! Lauri? Lauri?! Laaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaauriiii!" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich konnte Akis Rufe kaum noch hören. Der Alkohol, den ich zuvor konsumiert hatte, setzte mir mächtig zu. Ich wusste nicht mehr wo links und rechts bzw. wo oben und wo unten war. Ich rannte sinnlos in der Gegend umher. Konnte nichts mehr sehen. Wusste nicht wo Aki war. Ich spürte nur die eisige Kälte des Windes, die mir ins Gesicht schlug, wie eine Peitsche. Ich rannte und rannte. Zumindest kam es mir so vor. In Wirklichkeit torkelte ich nur noch. Blieb an allem Möglichen hängen und schließlich brachte mich etwas zu Fall. Verletzt und unfähig mich aufzurappeln, lag ich irgendwo auf der Straße. Ich glaubte, es wären die letzten Minuten, die ich zu leben habe. Denn die eisige Kälte hätte sich bald ihren Weg durch meine nasse Jacke gebahnt. Ich glaubte zu erfrieren." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Das ist mein Ende. Es ist so furchtbar kalt. Der Sturm wütet. Und niemand ist hier. Niemand der mich finden könnte." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich dachte wirklich, meine letzte Stunde hätte geschlagen. Doch plötzlich spürte ich, wie sich etwas zu mir beugte, mich hochhob und trug. Dies ist das einzige, an was ich mich erinnern kann, denn kurz darauf fiel ich aus Angst, Erschöpfung und Alkoholeinfluss in eine Ohnmacht." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 2: Alive ---------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich fragte mich wirklich wo ich war....denn als ich meine Augen öffnete lag ich in einem Bett. Es war schön warm um mich herum und ich fühlte mich gut. Ich verstand überhaupt nichts mehr. War völlig verwirrt. Ich versuchte mich aufzurappeln um mich umzusehen. Als mich jedoch ein stechender Schmerz durchzog, beschloss ich aber liegen zubleiben. Ich musste von dem Sturz eine ernsthafte Wunde davongetragen haben. Leider konnte ich mich kaum noch erinnern an das, was passiert war. Das Einzige, was ich noch wusste war, dass ich gestürzt war und mich jemand mitgenommen hatte. Es tat weh darüber nachzudenken. Ich hatte einen schrecklichen Kater. Einerseits war ich noch zu müde und zu schwach um mich umzusehen, andererseits interessierte ich mich wirklich dafür, wo ich mich befand und vor allem, wer mich mitgenommen hatte. Jedenfalls musste es eine sehr nette Person sein, denn jemand anderer hätte mich wohl kaum vor dem sicheren Tod gerettet. Und dies brachte mich wiederum dazu mir diejenige Person vorzustellen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Ich frage mich wirklich wo ich hier bin. Bekannt kommt es mir jedenfalls nicht vor. Nein, ich bin mir sicher, dass ich noch nie zuvor in meinem Leben an diesem Ort gewesen bin. Nicht das es mir hier nicht gefallen würde. Im Gegenteil, dieser Raum hat etwas sehr mystisches an sich. Ich liege in einem seidenen, dunkelroten Himmelbett. Das Licht ist gedämpft und neben mir steht ein angezündeter Kerzenständer. Wer auch immer hier wohl wohnen mag, muss eine Schwäche für Mystik und zugleich Romantik haben. Wenigstens ist es hier schön warm. Nicht wie auf der Straße. Es ist bestimmt eine wunderschöne Frau, die mich gerettet hat. Ein wahrhaftiger Engel.* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich dachte lange darüber nach. Stellte mir viele verschiedene Arten von Frauen vor. Alle waren sie wunderschön und ihr lächeln war verzaubernd. In dem Moment hätte ich jede davon haben wollen." "Onkel wollte ein Frauenheld sein....." "Ja lacht nur ihr 2, irgendwann komm ich noch darauf zurück." "Erzähl weiter Onkel Lauri...." "Ja. Wo war ich stehen geblieben?" "Bei den Frauen, die du alle haben wolltest." "Genau......Vom vielen Nachdenken wurde ich schließlich immer müder. Es lag daran, dass ich wirklich noch sehr schwach war und mich die Wunde quälte. Jedenfalls schlief ich schon bald wieder ein. Ich kann mich sogar noch daran erinnern, dass ich geträumt hatte. Es war ein seltsamer Traum....." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ *Ich gehe eine Straße entlang. Möchte schneller sein, komme aber nur sehr langsam voran. Am Ende steht eine Person, die scheinbar auf mich wartet. Langsam aber sicher nähere ich mich ihr. Wer es ist vermag ich nicht zu erkennen. Die Unbekannte flüstert mir zu. Ich versuche sie zu küssen und............* ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Genau in diesem Moment bin ich aufgewacht. Ja, es ist bekannt, dass man immer genau dann aufwacht, wenn es am schönsten ist." "Oh schade....." "Aber hey...die Geschichte ist ja noch nicht vorbei..... Im Gegenteil, sie fängt gerade erst an. Als ich meine Augen wieder öffnete sah ich jemanden im Zimmer stehen. Lange schwarze Haare, mit Sicherheit größer als ich. Die Person kehrte mir den Rücken zu. Eine ganze Weile starrte ich auf diesen Engel....... Diese wunderschöne Frau, von der ich geträumt hatte. Zumindest dachte ich das......." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ah, wie ich sehe ist der Tote wieder ins Leben zurückgekehrt...." "Mich traf der Schlag. Mein Traum zerplatzte in wenigen Sekunden. Eine tiefe, männliche Stimme redete mit mir. Ich war unfähig etwas zu sagen, zu sehr stand ich unter Schock. Schließlich drehte sich der Unbekannte um und sah mich an. Groß, schlank, schwarze Sonnenbrille." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 3: Don't Turn Your Back On Fear --------------------------------------- "Bist du immer so still..... Oder liegt es an der düsteren Umgebung?" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Noch immer fehlten mir die Worte. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Die Situation überforderte mich. Sie überrumpelte mich. Es war alles so schnell gegangen. Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass mich irgendein Kerl in seinen Unterschlupf, seiner Wohnung, oder was auch immer das hier war, verschleppen würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht, ob ich mich freuen sollte gerettet worden zu sein, oder ob es vielleicht sogar besser gewesen wäre in der Kälte zu erfrieren. Da ich ihn nicht erkannte, wusste ich nicht, was er von mir wollte und dies erschreckte mich. Das Einzige, was ich wusste war jedenfalls, das mir der unbekannte Fremde eine mächtige Angst einjagte. Irgendetwas an ihm gefiel mir überhaupt nicht. So schön und nett er am Anfang gewirkt hatte, so unfreundlicher und arroganter erschien er mir nun. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass ich enttäuscht worden war. Enttäuscht von meiner eigenen Fantasie und Vorstellungskraft. Wie konnte ich aber auch nur glauben, mich würde eine Frau retten. Wahrscheinlich hätte mich ein weibliches Wesen gar nicht tragen können." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wenn du nicht mit mir reden willst, ist es auch gut. Du könntest aber wirklich etwas dankbarer sein. Immerhin hab ich dich vor deinem Ende bewahrt." "Was willst du denn von mir? Soll ich am Boden vor dir herumkriechen um mich zu bedanken?! Oder was erwartest du von mir?" "Ob du das tun willst ist deine Entscheidung. Ein einfaches ,Dankeschön' hätte aber auch gereicht." "So jetzt reichts! Ich gehe jetzt. Danke für deine Hilfe und auf nimmer Wiedersehen!" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Mit diesen Worten versuchte ich, trotz meiner Wunden aufzustehen und wollte diesen Ort verlassen. Nur leider ging mein Plan nicht so ganz auf. Ich rappelte mich auf, setzte meine Füße auf den Boden. Aber anstatt mich zu tragen wie sie es sollten, gaben sie unter mir nach. Es krachte und ich stürzte. Ich sah kurz auf und beobachtete die Reaktion des Anderen. Von Minute zu Minute hasste ich ihn mehr. Dieses Grinsen machte mich wahnsinnig. Wie ein kleiner Teufel der nichts anderes zu tun hatte, als Schadenfreude zu zeigen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Vielleicht ist es für den kleinen Krähenmann doch noch nicht an der Zeit zu gehen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Nun hatte ich wirklich angst vor ihm, denn er schien mich zu kennen. Ich jedoch erkannte ihn nicht. Kurz nachdem er das gesagt hatte, kam er auf mich zu, packte mich und warf mich ins Bett zurück." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wenn du gehen willst, so will ich dich nicht aufhalten. Aber vielleicht solltest du es dir beim nächsten Versuch noch einmal überlegen, bevor du aus dem Bett fällst." "Mach dir da mal keine Sorgen. Ich kann schon auf mich selbst aufpassen!" "Achja? Gut zu wissen. Dann lass ich dich das nächste Mal einfach draußen auf der Straße liegen, wenn ein Sturm wütet. Falls den Tag danach in der Zeitung stehen sollte, dass du gestorben bist, werde ich lachend feststellen, das du Unrecht hattest." "Das wirst du nicht. Denn es wird kein nächstes Mal geben. Sobald ich von hier weg kann, wird ich dafür sorgen, nie wieder deinen Weg zu kreuzen." "Nun....das könnte schwer für dich werden, aber versuch es doch ruhig. Da ich gerade erst nach Hause gekommen bin, hatte ich mal die Gelegenheit meinen Mantel und Schuhe auszuziehen." "Freut mich für dich." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich hatte nur noch einen Wunsch. Ich wollte unbedingt diesen seltsamen Ort verlassen und nie wieder dahin zurückkehren. Der Fremde entledigte sich seines Mantels, seiner Schuhe und seiner Sonnenbrille und drehte sich wieder zu mir. Ein zweites Mal an diesem Tag, erschrak ich fast zu Tode. Denn nun erkannte ich ihn. Aki, Eero, Pauli und ich, mieden es ihm und seinen Jungs über den Weg zu laufen. Es lag daran, dass wir uns einfach nicht verstanden. Immer wo sie und wir zur gleichen Zeit waren gab es Schwierigkeiten. Sie unterschieden sich einfach viel zu sehr von uns und waren uns unsympathisch. Schon allein deswegen, weil sie älter waren als wir und mit anderen Sitten aufgewachsen waren." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wen oder was hattest du denn erwartet?" "Warum fragst du?" "Deinem Blick zu Folge siehst du ja nicht gerade erfreut aus." "Vielleicht bin ich es auch nicht." "Wie du meinst. Hast du Hunger?" "Was?" "Ob du Hunger hast. Ein drittes Mal werde ich nicht fragen." "Nei......Ja, eigentlich schon. Aber lass gut sein." "Wieso denn so unfreundlich? Aber gut, wenn du es vorziehst zu verhungern....." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 4: Mr.Pain ------------------ "Du.......Warum machst du das alles hier eigentlich? Das versteh ich einfach nicht." "Hätte ich dich wie ein Nichts im Dreck und Matsch liegen lassen sollen? Ich kann dich ja immer noch zurückbringen, wenn dir das lieber ist." "Du wiederholst dich...die ganze Zeit sagst du nur: ich hätte dich sterben lassen können.... Ja gut, danke für die Rettung und jetzt ist alles wieder vorbei!" "Wie du willst.....Ich freue mich schon drauf, wenn ich auf dich herabsehend sagen kann: ,Ja, was kommt denn da angekrochen' und du aus Hungersnot geradezu darum flehst, etwas zu essen zu bekommen." "Niemals!!!" "Nun gut. Ich bin in meinem Studio im Keller....Du weißt wo du mich findest. Falls du es überhaupt schaffen solltest aus dem Bett zu kommen. " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Mit diesen Worten ließ er mich allein. Nun fiel mir nichts mehr ein. Meine Geduld war an ihre Grenzen gestoßen und das Einzige, was ich noch herausbrachte war ein böses Knurren. Da mein Stolz groß war und ich ebenfalls sehr stur war, wollte ich es nicht wahr haben, dass es bestimmt doch besser wäre, ihm etwas dankbarer zu sein. Ich schwor mir auf gar keinen Fall in den Keller zu gehen. Ich konnte ihn nicht leiden. Er war arrogant, überheblich und stellte eigentlich alles dar, was ich bisher gehasst hatte. Aber er war klug. Das musste man ihm lassen. Er wusste, auf meine Worte, immer etwas zu entgegnen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Niemals werde ich dort hinunter gehen. Er will mich doch nur leiden sehen. Er will nur seinen Spaß mit mir. Und nein, daran will ich gar nicht denken...... Ich will nicht wissen, was er noch alles mit mir anstellen will.... Bin ich ein Opfer seiner kranken Fantasien? Ich hoffe, nicht." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich weiß nicht, wie viele Stunden ich in diesem Raum verbrachte. Ich war erzürnt. Wütend auf mich selbst...warum ich so ein Idiot gewesen war und mit Aki unbedingt zu mir gehen wollte. Als weitere Zeit verstrich, ertappte ich mich, als ich gerade dabei war darüber nachzudenken, ob ich meinen Stolz nicht doch ignorieren und mich bei ihm melden sollte. Schließlich wurde das leere Gefühl in meinem Magen unerträglich und ich tat mein Bestes um zu versuchen aufzustehen. Ich hatte Angst wieder aus dem Bett zu fallen und dann womöglich nicht mehr aufstehen zu können. Aber es gelang mir. Ganz traute ich meinen Beinen nicht, denn sie hatten mich schon einmal im Stich gelassen und ich wusste sie würden es bald wieder tun. Einen Schritt nach dem anderen machend, kämpfte ich mich bis zur Tür vor. Als ich diese erreicht hatte, kam es mir vor, als ob ich einen Marathonlauf gemacht hätte. Alles schmerzte und ich war völlig erschöpft. Dennoch wollte ich nicht aufgeben. Mit müh und Not öffnete ich das Tor nach draußen und...... Sah einen langen Gang mit, ich weiß nicht mehr wie vielen, Türen. Was ich sah war schrecklich. Es jagte mir kalte Schauer über den Rücken. Ich hatte fast meine ganze Kraft verbraucht, um die wenigen Schritte vom Bett bis zur Tür zu wagen und nun stand ich vor einem Labyrinth aus Türen und Gängen. Ich sah mich um. Plötzlich entdeckte ich eine Stiege. Weiter nach vorne tapsend, betrachtete ich das alte Werk. Hmm....musste ein antikes Stück sein, so wie es aussah. Wo war ich hier nur gelandet? Die Stiege führte weit in den Untergrund, aber den Boden konnte ich nicht sehen. Ich wusste, wäre dieser Weg, der falsche, hätte ich wohl kaum die Kraft und Stärke es zu schaffen wieder hoch zu kommen. Trotzdem entschied ich mich für den Weg abwärts. Den Weg ins Schwarze. Kapitel 5: The Chair -------------------- Es ging weit hinunter. Eine Stufe nach der anderen stieg ich hinab. Nach einer Weile hielt ich an. Mir war schwindelig. Ich war völlig erschöpft und nicht genug motiviert, um den restlichen Weg nach unten zu schaffen. Es war ja auch stockfinster und ich hatte keine Ahnung, wie lang es noch bis ganz unten dauerte. Ich fühlte wie die Kraft in meinen Armen, die sich am Geländer hielten, mich langsam verlies. Spürte wie ich begann abzurutschen. Und dann geschah es. Ich fing an zu fallen. Fiel immer weiter nach unten.....und Stürzte schließlich zu Boden. Bei meinem Fall hatte ich etwas mit mir gerissen, auf dem ich nun lag. Es war sehr weich. Wenigstens war ich nicht zu hart aufgeprallt. Plötzlich tippte mich etwas an." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Hättest du die Güte dich von mir runter zu bewegen?" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Nun begriff ich erst, was ich mitgerissen hatte. Es war mein Alptraum gewesen, den ich zu Boden riss. Und auf welchem ich nun lag. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie peinlich mir das war und wie wütend ich wurde. Sofort rollte ich mich von ihm herunter und blieb neben ihm liegen, weil ich zu schwach war, noch die Kraft aufzubringen mich aufzurappeln. Doch anders als ich gedacht hatte, stand er ebenfalls nicht auf. Er blieb einfach ruhig liegen. Sagte nichts. Doch ich wusste, dass er da war, denn ich spürte seinen Atem an meinem Hals, der in diesem Moment alles andere als unangenehm war. Ein heißer Schauer lief über meinen Rücken. Ich schüttelte mich kurz und fing an zu realisieren was ich hier eigentlich gerade tat. Und schon war der angenehme Schauer vergessen. Seine ertönte tiefe Stimme ertönte aus dem Nichts...." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich nehme an, du bist gekommen, um mich um ein Mahl zu beten. Oder täusche ich mich?" "Ne-Nein......." "Hmm, ich wusste doch, du würdest zur Vernunft kommen und mich aufsuchen. Hast wohl gedacht, du müsstest wieder Flugversuche starten, was?" "Ja, haha wirklich sehr witzig." "Ich war gerade dabei gewesen wieder nach oben zu gehen." "Dann hätte ich mir den Weg hinunter in dieses Höllenkämmerchen eh sparen können..." "Hättest du, aber jetzt ist es zu spät um noch einmal darüber nachzudenken." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Er erhob sich. Ich spürte wie die Wärme neben mir verschwand und wie sich langsam die eisige Kälte, die hier unten herrschte, bemerkbar machte. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, da ich ja unfähig war von selbst aufzustehen. Ohne etwas zu sagen, packten mich erneut seine starken Arme. Wieder nahm er mich. Trug mich die vielen Stufen wieder hinauf. Ganz vorsichtig und immer darauf bedacht, mich nicht fallen zu lassen. Sogar mit mir, als zusätzliches Gewicht, kamen wir schneller oben an, als ich allein beim Hinuntergehen. Doch er setzte mich nicht ab. Er trug mich weiter und weiter. Führte mich durch das Labyrinth. Das Labyrinth aus Gängen, das mich zuvor sehr verwirrt hatte. Links, rechts, gerade aus...... Irgendwann hörte ich auf zu überlegen, welche Richtung wir einlegten. Nach kurzer Zeit, setzte er mich auf einem Stuhl ab. Mich umsehend, stellte ich fest, dass dies hier wohl eine Art Küche sein musste. Die mystische Stimmung war noch immer präsent." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 6: Next Stop Paradise ----------------------------- "Ist das die Küche?" "Wonach sieht es denn sonst aus? Nach dem Badezimmer vielleicht?" "War ja nur ne Frage... Machst du mir jetzt was zu essen?" "Hast du zufällig schon etwas von Höflichkeit und guten Manieren gehört?" ".....BITTE......" "Hmm.....geht doch....." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Schon fing er an, alles Mögliche aus seinem Kühlschrank zu kramen... Was auch immer er kochen wollte, es dauerte eine Weile. Da ich schon immer sehr ungeduldig gewesen war, konnte ich auch in diesem Moment nicht still halten. Ich seufzte ein paar Mal und begann mit meinem Stuhl zu schaukeln. Und schon fand ich mich am Boden wieder. Mein Stuhl war nach hinten gekippt, und ich mit ihm. Als ich aufschaute, konnte ich ein lachendes Gesicht, direkt über mir, wahrnehmen. Ein kaltes, herzloses Lachen war es gewesen.... Ein Schadenfrohes." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Du bist wie ein kleines Kind. Kaum lässt man dich ein paar Minuten aus den Augen, tust du irgendetwas Unüberlegtes und verletzt dich." "Und du bist wie ein alter Mann, der alles zu wissen glaubt!" "Mag sein, dass ich das bin....Aber ich bin lieber alt und weise, als jung und unerfahren." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich hasste es einfach immer und immer wieder. Jedes einzelne mal wenn er mich mit seinen zutiefst überlegten Worten schlug. Ich hatte keine einzige Chance mich gegen ihn durchzusetzen. Kurz sah er mich noch an, bevor er mir aufhalf und mich auf einen anderen Sessel setzte." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Und dieses mal bleibst du bitte einfach still sitzen und wartest." "Ja is ja gut...Opa...." "Ich sagte doch, wie ein kleiner Junge....." "Argh....Kannst du nicht ein einziges Mal nicht auf mir rumhacken oder sonst irgendwas?" ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Auf meine Frage bekam ich keine Antwort, aber ich hatte auch nicht mit dieser gerechnet. Um ihm zu beweisen, dass ich schon sehr erwachsen war und mich ohne Probleme beherrschen konnte, blieb ich still am Tisch sitzen und wartete geduldig auf das Essen. Ich brauchte auch nicht mehr allzu lang warten, denn als ich aufsah war der Tisch schon gedeckt und das Essen folgte kurz darauf. Inzwischen war es stockdunkel geworden. Nur die flackernden Flammen, des Kerzenleuchters, der zwischen uns stand, erhellten den Raum. Im Kerzenschein wirkte er wie ein wunderschöner, gefallener Engel. Seine schwarzen Haare leuchteten und seine tiefblauen Augen strahlten mich geheimnisvoll an. Ich konnte mich seinem Blick nicht entziehen, war gebannt. Nach wenigen Sekunden fing ich mich wieder und hackte in meinem Essen herum. Beide schweigend aßen wir, bis wir das Mahl schließlich beendeten. Er stand auf und räumte die Teller in den Geschirrspüler. Ich fragte mich, was zum Teufel bloß in mich gefahren war, um ihn so anzusehen und so gebannt gewesen zu sein. Doch ich fand keine Antworten auf meine Fragen. Wahrscheinlich war ich ihm einfach dankbar für das Essen gewesen...." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Vielleicht wäre besser, ich würde dich nun in dein Zimmer geleiten. Du brauchst deinen Schlaf und es ist schon spät." "Ja gut..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Wie schon so oft, nahm er mich, drückte mich an ihn und trug mich in mein Zimmer zurück. Er legte mich, nicht gerade sehr einfühlsam, aufs Bett und sah mich an. Ich zog mein Oberteil aus und krabbelte schnell unter die Decke. Eine Weile kreuzten sich unsere Blicke noch...." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Nuku hyvin kleiner Junge..." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Mit dem Grinsen eines Teufels verließ er schließlich den Raum und ließ mich voller Fragen und in Ungewissheit in der Dunkelheit zurück." Kapitel 7: Angel On My Shoulder ------------------------------- "Am nächsten Tag wurde ich durch lautes Gebrüll geweckt. Doch es war nicht seine Stimme, da war ich mir sicher. Als ich mich umsah, konnte ich auch niemanden im Raum entdecken. Wer auch immer da geschrieen hatte, hatte jedenfalls nicht die Absicht gehabt mich zu wecken. Die Stimme war mir unbekannt und ich kannte keinen, zu dem diese gepasst hätte. Da ich zu müde um aufzustehen war, hielt ich es für eine bessere Idee, einfach das Gespräch zwischen dem, mit der unbekannten Stimme und meinem Retter zu belauschen. " ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Sag mal...was brüllst du hier denn so rum? Ruhig..... Andere schlafen noch. Wie ich zum Beispiel, vor wenigen Minuten noch." "Du hast verschlafen.... Du bist heute nicht zur Bandbesprechung gekommen, also haben die anderen und ich ausgelost, wer zu dir geht und deine schlechte Laune am Morgen ertragen muss." "Und du hast wohl den kürzeren gezogen, was? Ja gut, ich zieh mich nur noch an und hole meinen Patienten." "Deinen Patienten?! Sag mal, von wem oder was sprichst du da gerade?" "Naja, mir ist gestern auf dem Nachhauseweg ein kleiner, halb toter Junge in die Arme gelaufen. Und da ich ihn nicht mitten auf der Straße, am Boden sterben lassen wollte, hab ich ihn einfach mitgenommen." "Aha. Und wer ist dieser kleine Junge?" "Der seltsame Vogel von The Rasmus." "Was?! Und den nimmst du auch noch mit? Hättest du gleich liegen lassen können, dann würde die finnische Jugend endlich wieder was von guter Musik verstehen." "Dich würd ich eh liegen lassen...." "Ja lach nur, ich dich doch auch.." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich konnte richtig fühlen, wie in diesem Moment, das teuflischste Grinsen auf der Welt ihre Lippen zierte. Patient....tze... Und dieser andere....hätte mich einfach liegen gelassen.... Tja, ich ihn bestimmt auch, wenn ich gewusst hätte wer er war. Schon nach kurzer Zeit betrat der Engel mein Zimmer. Und wieder fragte ich mich, ob ich nicht völlig den Verstand verloren hatte, ihn meinen Engel zu nennen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Es wird Zeit, Lauri. Ich denke, du kannst wieder einigermaßen gehen. Gestern hatte es zwar nicht gerade den Anschein, aber ich muss nun etwas erledigen und alleine will ich dich hier nicht zurücklassen. Wenn du mir sagst, wo du wohnst, dann liefere ich dich bei dir zu Hause ab." "Ja, gut." "Vorsicht beim Aufstehen, nicht das es dir so geht wie beim letzten Mal." "Geht schon...." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich zog mich wieder an und stand auf. Langsam versuchte ich ihm zu Folgen. Die Schmerzen hatten sich kaum gebessert und jeder Schritt war die Hölle für mich. Schließlich hielt er es doch für besser mich zu stützen. Mit seiner Hilfe schaffte ich es bis zur Tür und machte mich abfahrt bereit. Als ich mit ihm, das dunkle Haus verließ, starrte mich ein anderer Mann an. Musterte mich. Folgte jeder meiner Bewegungen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Was hast du denn mit dem angestellt? Der sieht ja gar nicht gut aus." "Glaub mir, als ich ihn von der Straße gefischt habe, sah er elend aus. Jetzt geht's ihm sehr gut im Vergleich dieser Nacht." "Darf ich euer höchstinteressantes Gespräch stören und ebenfalls etwas dazu beitragen?" "Wenn du meinst..." "Sag, was du sagen willst...." "Ich möchte nur loswerden, dass ich ganz gut alleine zu Recht gekommen wäre." "Ich erklärte dir doch schon, du hättest ihn liegen lassen sollen." "Ja, dann würde er jetzt mit Sicherheit nicht so aussehen, wie er es tut." "Können wir jetzt fahren?" "Obwohl ich nicht gerne mit ihm einer Meinung sein will, glaube ich, dass wir jetzt wirklich fahren sollten." "Ja tun wir. Und jetzt haltet nur für 5Minuten die Klappe, ok? Und zwar beide." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Ich verriet ihm, wo ich wohnte und schon nach wenigen Minuten, hatten wir es bis zu mir geschafft. Er wollte mich nicht alleine hochgehen lassen, weil er meinen Beinen kein großes Vertrauen schenkte. Ich bat ihn noch kurz herein und bot ihm an zu sitzen." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Also....obwohl es mir nicht leicht fällt, möchte ich dir danken. Ohne dich, ging es mir wahrscheinlich wirklich nicht so, wie jetzt gerade. Danke..." "Ach,..Ist schon gut. Keine Ursache. So, ich muss nun wirklich los. Man sieht sich." "Ja, bestimmt." ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ "Er zwinkerte mir zu, verabschiedete sich kurz und verschwand, so rasch, wie er gekommen war." Kapitel 8: Wrap Your Troubles In Dreams --------------------------------------- „Nun war ich allein…. Kein Mensch war hier, bis auf meine Wenigkeit. Er hatte mich abgesetzt und war von dannen gezogen… Lies mich hier einfach stehen… Überließ mich meiner selbst. Ob ich meine Freunde anrufen sollte? In diesem Moment stellte ich mir Fragen über Fragen, auf die ich meist keine Antworten fand. Schließlich beschloss ich, mich noch nicht bei Aki und den anderen zu melden. Sie hätten bestimmt so lange auf mich eingeredet, bis ich ihnen alles erzählt hätte, doch ich hatte sowieso keine Lust zu reden. Musste erst selbst mit den Geschehnissen klar kommen. Welch Ironie es doch war….. Jahre lang verfeindet und dann war ich ausgerechnet meinem Erzfeind in die Hände gelaufen. Und anstatt mich sterben zu lassen, hatte dieser sich um mich gekümmert und mich aufgepäppelt. Das alles ergab für mich keinen Sinn. Doch wahrscheinlich hätte ich genauso reagiert, wenn er in meiner Lage gewesen wäre und ich in seiner. Nein, hätte ich bestimmt nicht. Oder doch? Wie ihr seht, plagten mich die vielen Fragen. Langsam bekam ich sogar Kopfschmerzen davon.“ „Wolltest du deine Freunde in dem Augenblick wirklich nicht sehen, Onkel?“ „Nein. Ich wollte nicht. Vielleicht hatte ich auch einfach keine Lust gehabt, ihnen alles erklären zu müssen… Denn ich verstand ja zu dieser Zeit selbst kaum noch etwas. Ich weiß, dass ist für euch Zwei jetzt sehr schwer vorstellbar, aber ich hatte nicht das Bedürfnis meine besten Freunde zu informieren, dass ich noch lebte.“ „Erzähl weiter!“ „Ich fühlte mich sehr einsam.. Spürte wie ein seltsames Gefühl meinen Körper durchzog. Es war die Einsamkeit. Ich fühlte mich allein gelassen und hilflos. Doch waren es nicht meine Freunde, die mir fehlten. Bei dem Gedanken an sie, verspürte ich gar nichts. Leere. Ein dunkles, schwarzes Loch, indem nichts mehr zu finden war. Bedeuteten sie mir denn gar nichts? War ich nicht anerkennend genug, für das, was sie für mich getan hatten. Sie waren da gewesen.. Meinen ganzes Leben lang. Und so dankte ich es ihnen. Ohne jegliches Gefühl. Sie waren sicher halb am Sterben, weil sie nichts von mir hörten… Aber ich hielt es nicht für nötig, sie von den quälenden Gedanken meines Todes zu befreien. Ich beschloss mich zu duschen. So konnte ich wenigstens für einen kurzen Augenblick alles um mich vergessen und mich etwas erholen. Als ich ins Bad ging, traute ich mich kaum in den Spiegel zu sehen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, wenn ich doch einen Blick wagte. Nach kurzer Zeit überwand ich mich und starrte erschrocken auf den Mann, den ich sah. War das wirklich ich? Ich, oder das, was von mir noch übrig war, sah schrecklich aus. Zerzauste Haare, die in alle Richtungen weg standen, glitschig vom nassen Gel, Heimat vieler kleiner Tierchen, schwarze Ringe um die Augen, meine Schminke hatte sich ihren Weh über meine Wangen gebahnt….. Schnell wand ich den Blick wieder ab und zog mich aus. Ich entschloss mich, anstatt zu duschen, ein wohltuendes Bad zu nehmen. Als es das Wasser endlich schaffte, die Wanne völlig anzufüllen, setzte ich mich hinein. Mir entfuhr ein Seufzen. Wie lange hatte ich nicht mehr, diese angenehme Wärme verspürt? Es waren nur ein paar Tage und doch kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Ich genoss, die warmen Schauer, die meinen Körper durchzogen. Traumhaft. Wie spät war es eigentlich? Mein Blick traf die Uhr, die an der Wand hing. 14:00. Früher Nachmittag. Ich beschloss diese Zeit nicht weiter zu beachten und widmete mich wieder zur Gänze meinem Bad. Meine Augen wurden immer schwerer und schwerer. Ich konnte es fühlen. Um meine Lieder nicht unnötig zu belasten, schloss ich sie. Welch Fehler…. Schon nach kurzer Zeit schlief ich in der Badewanne ein. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Was war denn passiert? Ich gähnte. Seltsam. Das Wasser war eiskalt. Kühlte ja schneller ab, als ich dachte. Ich stieg heraus und ließ es abfließen. Ich starrte wieder auf die Uhr. Mich traf der Schlag. 19:00 Ich konnte es kaum fassen. Den ganzen Nachmittag hatte ich verschlafen. In einer Badewanne. Wie tief war ich gesunken, nicht mehr in meinem kuscheligen Bett zu schlafen?“ Kapitel 9: Burning Love ----------------------- „Ich rannte ins Schafzimmer und riss die Tür meines Schrankes auf. Ich nahm alles heraus, was ich brauchte und zog mich an. Wieder im Badezimmer föhnte ich mir die Haare, die von den kleinen Tierchen nach einer Flutkatastrophe, verlassen worden waren. Mit dem Kajal zog ich 2 dicke Lidstriche. Auf einmal bemerkte ich, dass hinter mir, im Türrahmen jemand stand. Ich erschrak hörbar. Es war mein Engel mit seinem teuflischen Grinsen. Wie lange stand er wohl schon da und beobachtete mich? In meinem Eifer mich zu schminken konnte ich ihn ja nicht sehen. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihn an. Wow. Warum war mir noch nie aufgefallen, wie schön er eigentlich aussah? Von oben bis unten begutachtete ich sein Äußeres?“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Bist du jetzt fertig damit, in deinem Gesicht herum zu malen?“ „….Ja, bin ich.“ „Gut. Ich weiß nicht, ob du schon zu Abend gegessen hast….. Ich dachte wir könnten vielleicht gemeinsam essen und hab dir etwas mitgebracht.“ „Nein, hab ich noch nicht.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Die Situation überrumpelte mich etwas. Es ging mir zu schnell. Doch ich konnte nicht nein sagen. Und wollte es nicht. Er befreite mich aus meiner Einsamkeit und ich war ihm sehr dankbar dafür. Ich führte ihn die Küche, wo er begann sein mitgebrachtes Mahl vorzubereiten. Schnell schob er es in die Mikrowelle. Währenddessen deckte ich den Tisch und suchte mein Schlafzimmer nach einem Kerzenständer ab, den ich später auf den Tisch stellte. Wieder saßen wir da. Einer dem anderen gegenüber. Doch diesmal war etwas anders. Ich hatte in jenem Augenblick das Gefühl, als ob ich ihn schon ewig kennen würde. Er war mir nicht fremd, doch ich kannte ihn kaum. In diesem Moment schien es aber ganz anders zu sein. Wir sahen uns sehr lange in die Augen und lächelten. Der Hass zwischen uns war verblichen. Ohne jegliche Worte schlossen wir miteinander Freundschaft. Zumindest war es bereits eine Vorstufe davon.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Schmeckt es dir?“ „Ja, natürlich.“ „Das freut mich.. Aber von Mikrowellenfutter darfst du dir sowieso nicht allzu viel erwarten“ „Ach, das macht nichts. Ich habe oft nicht einmal Zeit irgendetwas zu essen. Da wäre ich dankbar für solch ein Essen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wie schön sein Lächeln doch war… Es war mir noch nie aufgefallen. Kein Wunder, bisher hatte er ja auch nur gegrinst, nie gelächelt. Er schien einen angenehmen Nachmittag gehabt zu haben, denn er strahlte förmlich vor Freude. Irgendwie machte es mich glücklich, dass sogar ein harter, nach außen hin, eiskalter Kerl wie er, solch eine Wärme in seinem Herzen hatte. Ohne etwas zu sagen, aßen. Danach bot ich ihm die Couch an und er machte es sich gemütlich. Ich räumte die Teller vom Tisch und kurz darauf gesellte ich mich zu ihm.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Warum bist du zurückgekommen? Also ich meine…zu mir in die Wohnung?“ „Krankenbesuch. Man kann seine Patienten doch nicht verwahrlost und ohne Beobachtung zurücklassen.“ „Mir geht es wieder gut.“ „Das sagen sie alle, bevor sie aus dem Bett fallen…“ „Haha. Das eine Mal….“ „Aus ein Mal können sehr schnell zwei oder drei Mal werden. Pass einfach besser auf dich auf, okay? Du bist noch so jung und voller Energie. Verschwende sie nicht grundlos.“ „Willst du damit sagen, du seist ein alter Opa, bei dem sowieso schon alles egal wäre, weil er eh bald stirbt?“ „Nein, natürlich nicht. Nur habe ich noch länger Zeit als du, denn du stirbst schon vorher an einem Unfall, weil du nicht aufpasst.“ „Ist eh mein Leben….“ „Ja, das stimmt wohl. Aber das Leben ist kostbar und du verschwendest es.“ „Magst du Wein?“ „…Ja, natürlich.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich rannte ins Schlafzimmer und kramte eine alte Flasche französischen Bourgogne mit 2Gläsern aus einem Schrank. Es war ein Versuch das Gesprächsthema zu ändern, denn ich wollte nicht mehr über das eben besprochene reden.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Hier bitteschön.“ „Kiitos. Na dann, Kippis! Auf dich!“ „Kippis.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Beide nippten wir ein paar Mal an unserem Glas, bis wir es auf das kleine Tischchen vor uns stellten. Ich konnte ein kleines Lächeln auf seinen Lippen erspähen, obwohl er versuchte es vor mir zu verbergen. Ich konnte meinen Blick von jenen nicht mehr abwenden. Was immer es auch war, dass mich an ihnen festhielt, wollte mich nicht mehr loslassen. Das Verlangen nach ihnen wurde immer größer. Kurz schaute ich auf und mein Blick kreuzte den seinen. Vorsichtig rückte er näher an mich heran ohne den Blick zu lösen, bis wir uns schließlich berührten. Doch er hörte nicht auf. Sein Gesicht näherte sich immer weiter dem meinen. Ich konnte es nicht glauben, doch es passierte. Er legte seine Lippen auf die meinen und wir küssen uns zärtlich. Kapitel 10: Velvet Touch ------------------------ „Blitze durchzuckten meinen ganzen Körper. Ich wusste gar nicht so recht wie mir geschah. Wehren konnte ich mich nicht. Wollte nicht. Ich genoss den wundervollen Moment, den ich mir heimlich schon länger gewünscht hatte. Ich verzehrte mich nach ihm. Wollte ihn. Wollte meinen Engel. Meinen Retter. Wünschte mir, dass er nur noch mir gehörte. Zumindest in dieser Nacht sollte er mir allein gehören und niemand anderem. Und er würde auch mein sein. Immer fester drückte er seine Lippen auf die meinen. Legte seine Arme um mich und zog mich an ihn. Hätte ich ihm entfliehen wollen, ich hätte es nicht gekonnt. Zu groß war mein Verlangen seine Lippen auf den meinen zu spüren. Vorsichtig und doch bestimmend, forderte er Einlass, den ich ihm nur zu gern gewährte. Seine Zungenspitze stupste die meine an und wir begannen ein wildes, aufregendes Spiel. Er erforschte jeden Winkel, ließ nichts aus. Wollte alles entdecken. War genauso neugierig auf mich, wie ich auf ihn. Unser Kuss schien ewig zu dauern. Nie vergehen zu wollen. Um für immer miteinander verbunden zu sein. Lange dauerte diese Verbindung noch an, bis er langsam und zögerlich von mir abließ und mir in die Augen sah. Ich war gebannt von seinen wunderschönen, eisblauen Augen. Von diesen Polarmeeren, in denen ich mir wünschte zu ertrinken. In denen ich mich verlieren wollte, um nie wieder etwas anderes zu sehen als sie.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Hat dir eigentlich schon jemand gesagt, wie schön deine Augen sind? Dieses Smaragdgrün….. So wild, so frei, voller Stärke….“ „N-ne-nein.“ „Sehr schade, dass es noch niemandem aufgefallen ist.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Mehr als ein Stottern brachte ich sowieso nicht mehr heraus. Er hatte mich völlig in seiner Hand. Hätte alles von mir verlangen können, ich hätte es getan. Eine Zeitlang betrachtete er mich noch, bis er anfing kleine Küsse auf meinem Gesicht zu verteilen. Es war herrlich. Ich hatte noch nie ein Gefühl solcher Zufriedenheit verspürt. Und doch war es ein Fremder, der mir diese Gefühle bescherte. Jemand, den ich nicht kannte. Von dem ich nur wusste wie er hieß und was er beruflich tat. Das beunruhigte mich ein wenig, doch er nahm mir meine Unruhe auch gleich wieder. Ich hatte keine Zeit mehr darüber nachzudenken und wollte auch nicht. Wollte mich ihm völlig hingeben. Ihn genießen, solange es mir gestattet war. Er strich mir ein paar Strähnen aus dem Gesicht und streichelte meine Wange. Vor Freude war ich gezwungen die Augen zu schließen. Genoss es in vollen Zügen. Mir entfuhr ein Seufzen. So sehr ich es auch versuchte, konnte ich es nicht unterdrücken. Ein lächeln zierte seinen wunderschönen Mund. Diesmal war ich es, der sich an ihn drückte um seinen Körper zu spüren. Seine wohltuende Wärme. Um seine Nähe noch mehr genießen zu können. Er legte seinen Kopf auf meine Schulter und schloss die Augen. Ich konnte nicht damit aufhören ihn anzusehen. Ihn zu beobachten. Jede noch so kleine Bewegung mitzuverfolgen, aus Angst etwas von ihm zu verpassen. Sein heißer Atem an meinem Hals machte mich beinahe wahnsinnig. Angenehme, warme Schauer liefen meinen Rücken hinab. Mit jeder Minute, die verstrich wollte ich mehr von jenem wunderbaren Geschöpf. Von diesem Engel. Wäre er der süße Tod gewesen, wie gern wäre ich dann gestorben, nur um ihm nahe sein zu können. Ich fühlte, wie auch er langsam damit zu kämpfen hatte, nicht auf der Stelle über mich herzufallen. Seine Erlösung zu finden. Doch er hielt sich zurück. Versuchte sich zu beherrschen, soweit es ihm noch möglich war. Es ehrte mich, dass ich ihm solche Gefühle bereiten konnte. Ein Gefühl der Freude, Zufrieden, des Friedens durchzog mich. Es fühlte sich an wie ein Stromschlag. Ja, wie ein Stromschlag der Gefühle. Noch nie zuvor hatte ich etwas Ähnliches verspürt. Natürlich hatte ich schon viele weibliche Wesen an meiner Seite gehabt, viele Freundinnen, die mir ebenfalls schöne Gefühle bescherten. Doch noch nie zuvor war es etwas so starkes und tiefes gewesen. Eines war sicher: Er war anders als die anderen. Es konnte nicht nur daran liegen, dass er ein Mann war. Es musste etwas anderes sein. Ich wusste nicht, was es war, dass ihn so besonders machte, doch eines wusste ich genau, und zwar, dass er mich mit diesem Etwas wahnsinnig machte und sich nicht einmal sonderlich anzustrengen brauchte. Auf einmal fing er leise an eine Melodie zu summen, bis er schließlich zu singen begann“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “I'm looking at you. I'm looking for love. Never get enough, when push comes to shove. Try look at me, tell me what you see. You let fantasy become reality. When the night is calling pretty baby screams.” ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 11: Dance D’Amour ------------------------- “Normalerweise mochte ich keine übertrieben tiefen Stimmen, doch bei dieser war es ganz anders. Und was war schon noch normal? Ich genoss es ihm zuzuhören, konzentrierte mich darauf, was er sang. Wollte er mir damit etwas sagen? War es eine Botschaft? Ich wusste es nicht, doch wahrscheinlich machte ich mir einfach zu viele Gedanken. Erhoffte er in mir wirklich seine Liebe zu finden oder war ich nur eine kleine Affäre? Viel zu viele Fragen beschäftigten mich. In diesem Augenblick war es mir egal, was ich für ihn darstellte. Denn für mich zählte nur eines.. Und zwar, dass er mich glücklich machte. Mir Freude bereitete. Lange blieben wir noch aneinandergekuschelt sitzen, bis er schließlich aufstand. Irritiert blickte ich ihm nach. Einen Moment lang dachte ich, er wollte mich verlassen, doch dem war nicht so. Er war nur einige Schritte zur Stereoanlage gegangen und hatte die Musik eingeschaltet.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “Tanz mit mir....” “Was? Ja gut, aber ich warne dich lieber gleich... Ich bin ein grauenvoller Tänzer.“ „Das kann sich ja noch ändern. Du hast noch lange Zeit es zu lernen, falls du nicht vorher noch an einem Unfall zu Grunde gehst.“ „Jaja, grins nur. Das könnte dir genauso gut und schnell passieren.“ „Dies wollte ich auch gar nicht leugnen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wieder nahm er mich in seine Arme und wir tanzten eng umschlungen durch den Raum. Langsam. Schritt für Schritt tanzten wir durch die dunkle Nacht. Ich wusste gar nicht, dass man solche Freude an einem Tanz verspüren konnte, denn bisher war es noch nie so gewesen. Nach einigen verstrichenen Liedern ließen wir uns erschöpft auf die Couch fallen. Sein Kopf lag auf meiner Brust. Er konnte meinen Herzschlag hören. Spüren, wie es nur für ihn schlug, ihm gehörte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ “ Bist du auch schon so müde, wie ich?” „Müde ja, aber ich will nicht, dass dieser schöne Augenblick vergeht.“ „Ich ebenfalls nicht, aber ich finde es hier, auf diesem Sofa schon so ungemütlich, weil es schon recht alt ist und mir die Federn in den Rücken stechen.“ „Ach, sei doch nicht so empfindlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schlimm ist.“ „Ich hätte auch ein schönes, kuscheliges Bett anzubieten…“ „Überredet.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Mit einem Lächeln auf den Lippen gab er mich frei und ich zeigte ihm den Weg ins Schlafzimmer. Meine Wohnung war sowieso nicht besonders groß, daher passierte es hier auch keinem, dass er sich verirrte. Zumindest in diesem Punkt war es ein Vorteil nicht allzu viele Zimmer zu besitzen. Nur noch mit Shorts gekleidet krochen wir schließlich in mein gemütliches Bett. Ich konnte fühlen, wie er langsam immer näher rückte. Wie die Bettdecke sich kurz hob und er dann auf mir saß. Er beugte sich herunter und fing an kleine Küsse auf meinem Hals zu verteilen. Immer wieder biss er leicht zu und knabberte an meiner Haut. Er machte mich wirklich wahnsinnig. Langsam aber sicher beunruhigte mich die Tatsache, dass sich das Blut in meiner Körpermitte zu sammeln begann. Es war klar, dass klein Lauri aufstehen würde, um seinen Besucher herzlich zu begrüßen. Und ich konnte nichts dagegen unternehmen.“ Kapitel 12: Heaven And Hell --------------------------- „Langsam bearbeitete er jede noch so kleine Stelle meines Körpers. Wollte scheinbar nichts auslassen. Er fuchtelte so lange an mir und sich selbst herum, bis er schließlich nackt zwischen meinen Beinen lag….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Bevor wir damit anfangen muss ich dir noch sagen, dass ich auf diesem Gebiet….also mit einem Mann nur sehr wenig Erfahrung habe. Meine einzigen Kenntnisse habe mit meinem Drummer Aki gesammelt…..“ „Wie schön, ein Naturtalent….“ „Eher nicht. Ich hab die ganze Zeit die Befürchtung, dass ich irgendetwas falsch mache.“ „Keine Sorge, du kannst gar nichts falsch machen mein Schöner… Vertrau mir einfach.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Er bewegte sich immer schneller, bis er sich schließlich in mir, und ich mich auf meinem Bauch ergoss. Nachdem er wieder zu mir hoch gerutscht war, schlief er selig und friedlich in meinen Armen an. Eine Zeit lang behütete ich den Schlaf meines Engels noch, bis ich mich selbst ins Reich der Träume begab. Als ich wieder aufwachte, konnte ich seine Wärme nicht mehr spüren. Ich tastete neben mich. Nichts. Nur eine leere Stelle neben mir, an der ich gehofft hatte, ihn zu finden. Doch dem war nicht so. Er war nicht mehr da. Hatte mich einfach allein zurückgelassen. Wie konnte er nur?! Noch nicht fähig logische Gedankengänge zu vollziehen torkelte ich aus meinem Bett und steuerte in Richtung Bad. Schnell hüpfte ich unter die Dusche und wusch alles, was mich an die gestrige Nacht erinnerte von mir. Nur die Erinnerung daran blieb bestehen. Ich wusste, dass ich es niemals vergessen könnte. Niemals vergessen wollen würde. Da ich es euch nun erzählt habe, wisst ihr auch, dass ich es nicht vergessen habe. Nach ca. 20 Minuten ging ich frisch geduscht und geschminkt in mein Zimmer zurück um mir noch etwas zum Anziehen zu suchen. Ich wusste, dass ich mich bald bei Aki und den anderen melden müssen würde, denn ich konnte nicht einfach meine Band, meinen ganzen Stolz aufgeben, nur weil meine persönlichen Gefühle die Überhand ergriffen. Ich durfte es nicht zulassen. Genau aus diesem Grund wollte ich keine Beziehungen. Oder wenn, dann nur welche von kurzer Dauer. Eine solche Beziehung bedeutete für mich in etwa 2 Nächte im Hotelzimmer mit einem Groupie. Für längere brauchte ich Zeit. Da ich jedoch keine Zeit hatte, konnte und wollte ich eben mit Beziehungen nichts anfangen. Gähnend begab ich mich zum Telefon und wählte Akis Nummer. Selbst, wenn ich nicht wollte wusste ich doch, dass ich musste. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Hakala…“ „Hallo Aki, hier Lauri.“ „Um Gottes Willen, Lauri! Ich hab so lang nach dir gesucht. Wo warst du denn nur?!“ „Ist jetzt egal… Lust auf ein Bier?“ „Ja, gerne. Ich trommle noch die beiden anderen zusammen.“ „Ist gut. Wo treffen wir uns?“ „Hier bei mir, wenn du willst.“ „Ja gut, dann wird ich mich mal auf den Weg zu dir machen, Aki.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „In der Küche suchte ich noch nach einem Stückchen Brot, denn ich hatte ja kein Frühstück zu mir genommen. Und Alkohol auf nüchternem Magen war nicht wirklich gut. Auf dem Küchetisch bemerkte ich einen kleinen Zettel. ’Mein Lauri….. Ich danke dir für diese unbeschreiblich schöne Nacht. Niemals werde ich diese wieder vergessen können. Doch nun muss ich gehen. Wer weiß, wann wir uns wieder sehen…. Bis dahin, Lebe Wohl und pass auf dich auf mein Kleiner. Jyrki’ Ich konnte ihm nicht verzeihen, dass er gegangen war, ohne sich von mir zu verabschieden. Kurz hatte ich nicht mehr daran gedacht. Hatte mich darauf konzentriert, was ich den anderen erzählen sollte. Ich konnte ihnen nicht die Wahrheit sagen. Es wäre ein Skandal. Ich und der Leader unserer Feinde. Doch verfeindet waren wir nicht mehr, soviel stand fest. Zumindest wir beide waren es nicht mehr. Doch nun, wo ich wieder daran dachte, quälte es mich. Er war nur seit wenigen Stunden weg und schon vermisste ich ihn. Vermisste seine Wärme, den Klang seiner düsteren Stimme, seine Liebe. Ich wollte ihn an meiner Seite haben, aber ich wusste, dass es nicht möglich war. Wir durften uns nicht lieben. Es ging einfach nicht. So sehr ich es mir auch wünschte, wusste ich, dass wir nicht dazu bestimmt waren miteinander glücklich zu werden. Aki wohnte nicht besonders weit weg von mir. Ich schnappte mir „Sota“, eines meiner BMX-Räder und fuhr los. Noch immer fiel mir nichts Glaubwürdiges ein, was ich Pauli, Eero und Aki erzählen konnte. Es musste wohl eine spontane Notlüge sein. Ohne weiter darüber nachzudenken achtete ich auf die Straße vor mir und gelangte schließlich zu der Wohnung meines besten Freundes.“ Kapitel 13: Crashing High ------------------------- „Als ich bei seiner Wohnung angekommen war, sah ich mich nach Spionen um. Zur Sicherheit ging ich noch ein paar Runden um den Block, denn es war schon einmal passiert, dass ich ohne es zu wollen, einigen hysterischen Fans, mit meinem Erscheinen, gezeigt hatte, wo Aki wohnte. Dies durfte auch keinen Fall ein zweites Mal geschehen. Nachdem ich sicher sein konnte, dass mich niemand verfolgte oder beobachtete betrat ich sein wertes Heim. Er begrüßte mich freundlich mit einer Umarmung und bat mich einzutreten. Da ich mich hier auskannte, begab ich mich sofort ins Wohnzimmer und machte es mir auf der Couch gemütlich. Etwas später kam er ebenfalls hinzu und sah mich eingehend an.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Was?“ „Du warst 3-4 Tage lang nirgends erreichbar, nirgends aufzufinden und das einzige was du zu sagen hast ist ‚was’?“ „Ja, was soll ich dir denn sonst erzählen? Was willst du denn hören?“ „äh..lass mich raten? Zum Beispiel wo du dich rumgetrieben hast, während ich in panischer Angst überall gesucht habe und mich zum Affen gemacht habe!“ „Nun übertreib mal nicht gleich….“ „Ich übertreibe nicht! Bei nächsten mal….“ „Aki! Ruhig, okay? Jetzt bin ich ja wieder da und du hast keinen Grund mehr dir Sorgen zu machen. Mir geht’s gut, bis auf ein paar vereinzelte Kratzer.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Nachdem ich das gesagt hatte, warf er sich weinend und schluchzend in meine Arme. Der Junge neigte leicht zur Übertreibung. Ich kannte ihn gut genug um zu wissen, dass er auch wirklich meinte, was er sagte. Es war etwas an ihm, dass ich noch nie verstanden hatte… Wie konnte man sich so schnell in eine Sache hineinsteigern und am Ende jedes Mal einen Gefühlsausbruch kriegen? Gut, ich war sein Freund. Sein bester um genau zu sein, aber dennoch verstand ich nicht, warum er wegen mir fast vor Sorge gestorben war.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich hab dich so vermisst! Du liefst genau neben mir und auf einmal konnte ich dich nicht mehr sehen, nicht mehr hören und keine Chance dich im Sturm wieder zu finden.“ „Schhh…Ist ja gut, Aki. Ist ja gut.“ „Weißt du wie schrecklich das für mich war?“ „Jedenfalls nicht so schrecklich, wie das Gefühl jeden Moment zu sterben. Allein, ohne jeglicher Rettung. Das Gefühl nicht mehr aufstehen zu können, nicht dagegen ankämpfen zu können. Nein, so schlimm war es bestimmt nicht. Wäre er nicht gekommen…äh *hust hust*“ „Aber es war auch schlimm. Geht’s wieder?“ „Jaja, geht schon. Ich hab mich nur verschluckt. Wo sind eigentlich Eero und Pauli geblieben?“ „Eero ist bei seiner Frau und seinem Kind und Pauli konnte ich nicht erreichen. Es ist also eher unwahrscheinlich, dass sie noch hier aufkreuzen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Sie waren wirklich wahre Freunde. Man tauchte 3 Tage lang nicht mehr auf und sie machten sich nicht einmal die Mühe vorbeizuschauen, wenn man wieder da war. Aber es war sowieso besser, wenn sie nicht da waren. Aki konnte man in solch einem Zustand fast alles erzählen und er glaubte es. Meine Geschichte musste also nicht zu ausgeklügelt sein. Bei Eero war das ganz anders. Er analysierte jedes einzelne Wort, das man von sich gab und prüfte es auf seine Glaubwürdigkeit. Zumindest war es mir bisher so vorgekommen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wir sind also allein. Bekomme ich eigentlich mein Bier?“ „Ja natürlich. Tut mir Leid, ich hatte ganz vergessen dir eines anzubieten.“ „Kiitos, Aki.“ „Willst du mir nun erzählen, was passiert ist, nachdem wir uns verloren hatten?“ „ääh…..ja……also…“ „Erzähl es mir doch einfach.“ „Ich hatte großes Glück. Eine alte Frau kam nämlich grad mit ihren Taschen vom Einkaufen zurück.“ „Mitten in der Nacht? oO“ „äh…Sie half mir auf und nahm mich mit zu ihr nach Hause. Sie erzählte mir, dass sie noch bei ihrer Schwester gewesen war und deswegen erst so spät mit ihren Einkaufstaschen nach Hause gekommen war.“ „Und warum warst du dann 3Tage verschwunden?“ „Sie…hatte bemerkt, dass ich ne schlimme Wunde am Bein hatte, und ach, du weißt ja wie alte Leute sind,…. Sie wollte mich nicht aus dem Bett lassen und fütterte mich mit ekliger Wurzelsuppe. Ich wollte das leckere Mahl eh nicht essen, aber er hat darauf bestanden. Immer wieder hat er gesagt: „Wie du willst.....Ich freue mich schon drauf, wenn ich auf dich herabsehend sagen kann: ‚Ja, was kommt denn da angekrochen’ und du aus Hungersnot geradezu darum flehst, etwas zu essen zu bekommen.“ Eigentlich war er ja sehr freundlich, aber wenn’s ums Essen ging, kannte er keine Späße.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Meiner Meinung nach war es eine fabelhafte Geschichte. Das sie etwas unglaubwürdig klang, hatte ich jedoch nicht bedacht. Ebenfalls war mir nicht aufgefallen, dass aus einer Sie gegen Ende hin ein Er geworden war.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Jaja..die böse alte Frau was?“ „Ja genau, du weißt ja, die die sind..hehe..“ „Sag mal, für wie blöd hältst du mich eigentlich?! Hmm?“ „Gar nicht…warum?“ „Eine Frau kommt mitten in der Nacht mit ihren Taschen vom Einkaufen und verschleppt dich. Sie will dich nicht gehen lassen und weil sie ja so stark ist, kannst du nichts dagegen tun um zu entkommen… Und hoppla…SIE war ja ein Mann… Das glaubst du doch wohl selber nicht, oder?!“ „Ich….Aki, hör mir zu..“ „Nein, jetzt hörst du mir einmal zu. Was auch immer dir zugestoßen sein mag, du willst es mir nicht erzählen… Bedenke aber, dass es auch Menschen gibt, die alles dafür getan hätten um dich zurück zu bekommen und sogar gestorben wären…“ „Ich kann es dir einfach nicht sagen…..“ „Du kannst…oder du willst nicht? Bisher konnten wir über alles miteinander reden. Wir hatten es uns doch versprochen. Und jetzt, auf einmal, scheinst du dich nicht mehr an das Versprechen erinnern zu können.“ „Aki… In jedem Leben kommt eine gewisse Zeit, in der man seinen eigenen Weg gehen muss, seine eigenen Entscheidungen treffen muss….ohne jemanden, der davon weiß oder der einem beisteht.“ „Ach, lass mich doch in Frieden… Und fang ja nicht mit so nem Psychogequatsche an. Die Tour läuft bei mir nicht.“ „Es tut mir ja Leid….“ „Geh!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Nach diesen Worten stand ich auf und verließ mit gesenktem Kopf Akis Wohnung. Es war wirklich ein grauenvoller Tag. Zuerst war Jyrki einfach abgehauen, ohne sich zu verabschieden, noch sonst irgendwas und nun war es Aki, der mir meine Nerven raubte. Ich hatte niemanden mit dem ich darüber reden hätte können, denn der Einzige mit dem ich normalerweise sprach war Aki. Doch das konnte ich nun vergessen. Nach Hause wollte und konnte ich nicht. Zu viele Erinnerungen an die vorherige Nacht hätten mich heimgesucht. Doch wo sollte ich hin? Eero?....er war bei seiner Frau und mit ihm konnte ich nicht darüber reden. Pauli? Der war Aki zu Folge ja nicht erreichbar…. Mir blieb also niemand. So beschloss ich zum Stadtpark zu fahren, um meine Gedanken schweifen zu lassen.“ Kapitel 14: Too Sick For You ---------------------------- „Im Park sah man fast nie jemanden. Er war Menschenleer. Es lag auch zum Teil daran, dass sich gleich am Ende des Parks ein Friedhof befand und man sich erzählte, dass man ihn der Nacht an jenem Ort die Stimmen der Toten hören könnte. Meiner Meinung nach war es nur ein Märchen um die kleinen Kinder zu erschrecken und um zu vermeiden, dass sie eben die Ruhe der Toten durch lautes Gebrüll störten. Nichts weiter. Ob wirklich was dran war wusste ich nicht, aber es war für mich auch nicht wirklich von Bedeutung. Ich hatte andere Sorgen. Mein bester Freund war zu gutem Recht verärgert und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Von der Affäre mit Helsinkis Obervampir, dem Herrn der 69Eyes konnte ich ihm ja wohl kaum erzählen. Er hätte es niemals verstanden. Hätte mich nur für irre, verrückt, völlig von Sinnen gehalten. Nein, es ging einfach nicht. Ja, und Jyrki…. Ich kannte ihn kaum, nur von dem, was man mir erzählt hatte und von den wenigen Tagen, die ich mit ihm verbracht hatte. Doch es war genug für mich gewesen um Gefühle für ihn zu entwickeln, soviel stand fest. Ich vermisste ihn, wollte ihn wieder an meiner Seite haben. Wollte ihn. Er war etwas ganz besonderes für mich, etwas, das mir mein Leben erschwerte. Es von nun an noch schlimmer, unerträglicher machten würde, als es bisher schon gewesen war. Etwas, das mir das Leben zur Hölle machen würde, wenn ich es nicht an meiner Seite haben konnte. Nach etwa 10 Minuten kam ich am Tor des Stadtparks an. Trotz seines Namens, lag er etwas außerhalb. Ich lehnte mein Rad gegen einen Baum und sperrte es ab. Danach betrat ich die wundervolle Stille. Wie immer konnte ich niemanden entdecken. Hatte ihn für mich ganz allein. Ich spazierte ein wenig hindurch und setzte mich auf eine Bank, neben einem kleinen Teich. Es war die letzte vor dem Friedhof. Von hier aus konnte ich bereits einige alte Gräber sehen und eine kleine Kapelle, in der man früher scheinbar für seine Angehörigen gebetet hatte. Trotz meiner quälenden Gedanken mochte ich diese düstere, melancholische Stimmung. Es war als ob ich, mit meinem hier sein, meine Gedanken einsargen wollte. Sie eingraben, um mich von ihnen zu befreien. Ihnen zu entkommen. Aber ich konnte es nicht und wusste es auch. Wahrscheinlich machte ich mir zu viele Sorgen und dachte zu viel, immerhin war ja niemand gestorben und keiner lag in einem lebensbedrohlichen Zustand im Krankenbett. Ich kam nur mit meinem Kummer nicht klar und konnte mit niemandem darüber sprechen. Vielleicht war es aber auch ganz gut für die Band, wenn ich von meinen Gedanken gequält wurde, denn so kämen mir bestimmt viele Ideen für neue Lieder. Hätte ich in diesem Moment wirklich Texte geschrieben wäre es wohl ein sehr deprimierendes, neues Album geworden. Ich griff in meine Hosentasche und kramte den zerknüllten Zettel von heute morgen heraus. Immer wieder las ich die Worte, die darauf zu lesen waren. Wie konnte er es wagen mich ’Mein Lauri’ und ’Mein Kleiner’ zu nennen, mich aber zu verlassen? Ja, ich wollte sein Lauri sein, nur ihm gehören. Desto mehr ich darüber nachdachte, desto tiefer ging der Schmerz. Die Qualen bedrängten mich, bis ich mich schließlich nicht mehr unter Kontrolle hatte und spüren konnte, wie mir langsam die Tränen in die Augen schossen. Ich versuchte sie zu unterdrücken, wollte nicht. Wollte meinen Gefühlen keinen freien Lauf lassen. Doch sie überrumpelten mich. Waren stärker als mein Wille sie zu unterdrücken. Eine Träne nach der anderen bahnte sich ihren Weg über meine Wangen. So hilflos und allein hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Ich fühlte mich von der Welt im Stich gelassen, von meinen Freunden, Bekannten. Aber wie konnten sie mir auch helfen, wenn ich meinen Schmerz geheim hielt? Sicher hätten sie sich bei mir gemeldet, wenn sie erfahren hätten, dass Aki und ich Probleme miteinander hatten. Die Lage war aussichtslos. Die Tränen brannten heiß in meinen Augen und das Schwarz, dass sie umrandete musste schon längst verronnen sein. Wie ich aussah wollte ich nicht wissen, denn geholfen hätte es mir bestimmt nicht. Immer wenn ich traurig war, ertrank ich meinen Kummer in Alkohol. Es half wenigstens ein paar Stunden und man hatte wenigstes einen guten Schlaf. Selbst, wenn ich wusste, dass es mir anschließend noch elender gehen würde, beschloss ich an jenem Abend auszugehen. Allein. Einfach etwas durch die Straßen zu ziehen. Plötzlich erschrak mich ein lautes Knacksen im Gestrüpp hinter mir fast zu Tode. Ich drehte mich panisch um und blickte 2 Mädchen in die Augen. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Oh Entschuldigung, wir dachten, dass jemand hier sein würde.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich war noch zu verwirrt und unter Schock um antworten zu können und starrte sie stattdessen einfach nur an, musterte sie. Die eine war recht klein, trug einen langen Rock und ein Korsett, die andere, die mindestens 3 Köpfe größer war mit einer Lederhose, einem T-Shirt und einer Lederjacke bekleidet. Alles in dezentem schwarz. Gothic Chicks. Auch das noch. Um ihren Hals konnte ich schön verzierte Ketten entdecken. Auf der einen stand „Jyrki“ und auf der anderen „Lauri.“ Ich traute meinen Augen nicht und starrte irritiert auf ihre Hälse. Der Tag wurde wirklich immer besser, zuerst Jyrki, der mich verlassen hatte, dann der Streit mit Aki und nun 2 Freaks, die aus dem Nirgendwo aufgetaucht waren und mich noch zusätzlich provozieren wollten. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Äh…Stimmt was nicht? Es tut mir ja leid, dass du so erschrocken bist, Ich und meine Freundin haben nur einen Spaziergang zum Friedhof gemacht“ „Wir wollten sie nicht stören.“ „Ach, vergesst es. Lasst mich einfach allein, ok?! Das wäre schon Entschuldigung genug.“ „Ja, schönes Leben noch.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 15: Stolen Season ------------------------- „Es war wirklich ein toller Tag. Scheinbar war alles und jeder gegen mich und ich konnte nichts dagegen unternehmen. Normalerweise war in diesem Park nie jemand und wenn, dann schon gar nicht zu dieser Zeit. Doch die jüngere ’schwarze’ Generation fand scheinbar gefallen an diesem Ort und nutzte, die eigentliche Ruhestätte, als Treffpunkt und für Spaziergänge. Man war wirklich nirgends mehr sicher und wurde überall gefunden. Es war nicht von Bedeutung, wo man hinging, oder wo man sich zu verstecken versuchte. Nachdem ich erkannt hatte, dass ich hier meine Ruhe nicht finden konnte beschloss ich zum Hafen zu fahren. Zwar waren dort viele Leute, aber mit etwas Glück konnte ich meine Sorgen und meinen Kummer, zumindest für geringe Zeit, im Meer ertränken. Ich verließ also den Park wieder und eilte zu meinem Fahrrad zurück. Am Hafen angekommen, setzte ich mich auf eine Bank und beobachtete die vorbeigehenden Menschenmassen. Niemand bemerkte mich. Niemandem fiel ich auf. Sie waren alle viel zu beschäftigt mit ihren Einkäufen und sonstigen Erledigungen. Ich kam oft hierher um nachzudenken und zu überlegen. Es war ein gutes Plätzchen um neue Texte auszutüfteln und um sich inspirieren zu lassen. Nichts in Helsinki war so wunderschön, als sein Hafen. Naja doch, es gab etwas, dass noch viel sehenswerter war. Mein Engel war es. Er übertraf alles, was ich bisher gesehen hatte und strahlte nur so voll Schönheit. Seine schwarzen Haare glänzten bei jeder seiner zierlichen Bewegungen. Dessen Augen funkelten so blau wie die tiefsten, arktischen Meere. Obwohl ich ihn kaum kannte liebte ich ihn und alles, was ihn ausmachte. Ich hatte nur einen sehnlichen Wunsch. Und zwar ihn wieder zusehen. Wollte in seine Augen sehen und mich in ihnen verlieren. Wollte über sein Gesicht streicheln und fühlen wie weich es war. Wollte seine Lippen küssen und seine Zunge spüren. Ja, ich wollte ihn. Immer, wenn ich an ihn dachte, wurde mir warm ums Herz. Etwas brannte ihn diesem, das sowieso nur noch für ihn schlug. Aber er wusste das alles nicht. Ich konnte es ihm nicht sagen und durfte auch nicht. Würde ich es tun und würde er genauso empfinden, dann zerstörten wir alles, was wir aufgebaut haben. Unsere Bands gäben wir somit einfach auf, die Medien würden sich auf uns stürzen und wir würden daran zu Grunde gehen. Könnten nicht mehr existieren ohne zu wissen, dass alles, was wir getan haben ein Fehler war. Würden uns hassen. Nein, das durfte nicht passieren und das war auch der Grund, warum ich ihm meine Gefühle niemals gestehen durfte. Aber eine Möglichkeit ihm doch nahe sein zu können und nicht alles zu verlieren war, das Ganze geheim zu halten. Niemand dürfte uns zusammen sehen und wenn doch, müssten wir uns so verhalten, wie wir es bisher immer getan hatten. Schöne Vorstellungen hatte ich, plante schon alles im Voraus, obwohl ich nicht einmal wusste, was er von mir hielt und wie er über mich dachte. In Gedanken versunken starrte ich ins dunkle, geheimnisvolle Meer und bemerkte gar nicht, dass nicht weit von mir zwei Mädchen standen und das Gleiche taten, wie ich. Als sie mir, durch ihr Gerede und Aussehen doch auffielen war ich etwas verwirrt und musste erstmal nachdenken, wo ich eigentlich war, denn sie rissen mich aus meiner Traumwelt. Es waren wieder die beiden Unruhestifter aus dem Stadtpark. Verfolgten sie mich etwa? Nein, wahrscheinlich nicht, denn sie schienen mich nicht einmal zu bemerken. Stattdessen unterhielten sie sich einfach ungeniert weiter. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Der Kerl im Park hatte doch große Ähnlichkeit mit Lauri, findest du nicht?“ „Ja, ich denke, das war er auch. Wahrscheinlich war er gerade traurig darüber, dass sein böser Freund ihn immer wieder verlässt.“ „Genau das. Is ja auch gemein so ein großer Evil-Jyrki.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Beide grinsten sich an und schienen ihre Spekulationen sehr lustig zu finden. Woher wussten die beiden eigentlich davon….? Ich verstand überhaupt nichts mehr und mein Gehirn schaltete wieder völlig ab. Vielleicht gab es auch nichts zu verstehen, denn alles, was heute passiert war, war so unwahrscheinlich und irre, dass es mir unmöglich erschien. Ich spazierte den restlichen Tag durch Helsinki und dachte nach, bis es schließlich Abend wurde und ich endlich in Lokale gehen konnte. Kapitel 16: Sugarman -------------------- „Ich wollte in einen Ort gehen, an dem man mich sonst nicht oft zu finden war und so machte ich mich auf zum Tavastia. Es dauerte noch eine Weile bis ich eintreten konnte, denn vor mir war eine Gruppe junger Mädchen, die scheinbar noch keine 18Jahre alt waren, aber die Türsteher vom Gegenteil überzeugen wollten. Schon nach kurzer Zeit hatten die riesigen Türsteher die Kinder abgewimmelt und ich seufzte genervt in die Reihe. Als ich es dann endlich ins Innere geschafft hatte, setzte ich mich gleich an eine Bar und bestellte mir ein Bier. Ein paar mal nippte ich daran, bevor ich anfing mich umzusehen. Ich stellte fest, dass relativ wenig Leute hier waren, im Gegensatz zum letzten Mal, als ich diesen Ort aufsuchte. Mein Blick hüpfte von Tisch zu Tisch, bis er schließlich an einem von diesen hängen blieb. War es wirklich möglich oder bildete ich mir nur etwas ein? Nein, wohl kaum. Mein gefallener Engel in all seiner Pracht saß dort, umgeben von seinem Männerharem. Ich konnte auch das Tier entdecken, das mich lieber auf der Straße zurückgelassen hätte. Es war nicht schwer diesen zu erkennen, weil er eine etwas ungewöhnlichere Frisur hatte. Alle lachten sie um meinen Retter herum, nur er selbst tat es nicht. Er verzog keine Mine und erschien kalt und unbarmherzig wie sonst auch. Aber ich wusste, dass er hinter dieser Maske etwas versteckte. Ich hatte ihn ja schon ganz anders erleben dürfen…. Man wollte gar nicht glauben wie weich und zärtlich er sein konnte, wenn er sich nicht mehr zurückhalten konnte, weil das Verlangen ihn überkam. Wie sehr ich mir doch wünschte ihn wieder an meiner Seite zu haben, ihn zu küssen und seinen wunderschönen Körper auf meinem eigenen zu spüren. Doch in diesem Augenblick kam mir dies nur wie ein Traum vor, der niemals mehr in Erfüllung gehen konnte. Um nicht völlig verrückt zu werden musste ich es schaffen ihn zu vergessen. Musste vergessen, was sich bei mir zu Hause zwischen uns abgespielt hatte. Musste die Gefühle, die ich für ihn hegte und die meine Brust vor Schmerz fast zerrissen, für immer zu Grabe tragen. Es gab nur 2 Wege… Entschied ich mich für den Einen, musste ich einem Engel entsagen, schlug ich jedoch den anderen ein, ward mein Leben für immer von Schmerz, Leid und Folter geprägt. Aber wie konnte ich den sicherlich besseren Weg wählen? Wie sollte ich es schaffen Ihn zu vergessen…..? Den Mann, der für mich das wunderschönste und vollkommenste Wesen, das je geschaffen wurde darstellte? Denjenigen der mich vor dem frühzeitigen Eintritt in die Hölle bewahrt hatte? Wie konnte man von einem einfachen Mensch nur solche Entscheidungen verlangen? Es war wirklich grausam…. So entschied ich mich für den Pfad, der meinen psychischen und seelischen Tod bedeutete. Ich musste wohl sehr lange nachgedacht haben, denn unsere Blicke trafen sich nun. Er starrte mich an und, hätte ich es nicht besser gewusst, ich hätte schwören können, dass er sogar zuckersüß lächelte. Er schien seinen Bekannten loswerden zu wollen, denn einer nach dem Anderen verließ ihn, nachdem er etwas gesagt hatte. Mein Engel stand auf, kam auf mich zu und setzte sich auf den Hocker zu meiner Linken, während ich die letzten Tropfen meines Bieres trank.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Sie an, sieh an….wenn das nicht der Vogel ist, dem die Flügel zum Fliegen fehlen..…“ „…Charmant wie immer….“ „Ja….Willst du noch etwas trinken?“ „Äh…ja gern…“ „Wie geht es unserem Patienten heute?“ „Gut…“ „Das klingt aber nicht sehr überzeugend.“ „Ich sagte doch, dass es mir gut geht…“ „Wie du willst…..du musst ja nicht darüber reden…“ „Jyrki….ich….“ „Nun seufz doch nicht…was Jyrki?“ „Warum bist du einfach abgehauen?“ „Ich hatte zu tun…“ „Ja schon klar…zu tun…is ja gut…“ „Jetzt hör aber wirklich auf. Glaubst du wirklich, dass ich nichts anderes zu tun hatte, als bei dir zu sein und mit dir zu kuscheln?“ „..ja alles klar, mir reichts jetzt…“ „Lauri…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 17: Graveland --------------------- „Ich schnappte mir meine Jacke und verließ im Laufschritt das Tavastia. An einer Wand nicht weit davon, kam ich schließlich wieder zum Stehen. Ich sackte an der Wand zusammen und konnte mein Inneres nicht daran hindern seinen Schmerz auszuschütten. Eine Träne nach der Anderen bahnte sich ihren Weg über meine Wangen. Was hatte ich mir denn erwartet? Das er mich in den Arm nehmen würde, weil er hoffte, dass wir nun mehr füreinander waren? Welch idiotische Vorstellung das doch war. Er hatte mir doch eben bewiesen, dass er diese Aktion als etwas Einmaliges sah. Etwas, dass sich nicht wiederholen sollte. Ich hörte, wie etwas angerannt kam und es war er.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Lauri..so warte doch mal…“ „Was willst du denn noch?“ „Hei…ich konnte doch nicht wissen, dass du gleich so reagieren würdest.“ „…………………...“ „Du weinst ja….“ „Nein, ich hab nur was im Auge..“ „Das kannst du jemand anderem erzählen. Jetzt komm erst mal wieder hoch. So, ist doch schon besser oder?“ „Ja…“ „…Hast du vor deine ganze Nacht hier zu verbringen oder wollen wir woanders hingehen?“ „Nein..ich meine, ja. Also..Nein ich bleibe nicht hier und ja ich würde gern an einen anderen Ort.“ „Eine weise Entscheidung. Nicht das du noch krank wirst.“ „..Hmm…“ „Hast du Lust auf einen nächtlichen Spaziergang?“ „Ja ok…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Er schien schon ein besonderes ‚Spazierziel’ vor Augen zu haben, also beschloss ich ihm einfach folgen. Jyrki führte mich durch einpaar enge Gassen, bis wir schließlich beim Stadtpark ankamen. Nun wusste sogar ich, was er vorhatte. Er wollte bestimmt auf dem Friedhof spazieren gehen, weil es ja dort bei Nacht angeblich spukte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich hoffe, du hast nichts gegen diesen Ort…“ „Nein, natürlich nicht. Hier ist es wenigstens still und ruhig.“ „Ja das stimmt, Totenstill.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wir spazierten weiter bis wir an einem recht großen Grab ankamen. Er setzte sich nieder und bat mich neben ihm Platz zu nehmen. Dieser Augenblick konnte wahrlich eine Filmszene sein, weil sogar die Sterne über uns leuchteten.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Eine schöne Nacht…. Unter leuchtenden Sternen, auf einem Grab, in Begleitung eines gut aussehenden Mannes…“ „Ja….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Hatte er für wirklich soeben behauptet ich sähe gut aus? Was bezweckte er damit, mir Komplimente zu machen? Was erwartete er sich denn nur von mir? Ich wollte nicht leugnen, dass es mir mit ihm hier gefiel und ich mich wohl fühlte, doch plagten mich zu viele Fragen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „…Ich hatte am Morgen nicht vor einfach abzuhauen, aber du musst verstehen, dass ich nun mal viel zu arbeiten habe..“ „Ja, ich verstehe schon. Ich kenne das Geschäft ja selbst nur zu gut.“ „….Es war sehr schön mit dir….aber…“ „Aber?“ „Ich will nicht, dass du dir falsche Hoffnungen machst, Lauri. Wir können nicht zusammen sein. Auch nicht dann, wenn du dir es sehnlichst wünschst und ich weiß, dass du das tust.“ „Was, woher weißt du……? Warum denn nicht?“ „Die Umstände, in denen wir uns befinden gestatten es uns nicht solch eine Beziehung einzugehen.“ „Was?“ „..Wir sind beide Sänger bekannter finnischer Bands. Es dauerte lang das zu erreichen…Was glaubst du würden die Leute sagen, wenn sich plötzlich herausstellte, dass Lauri Ylönen, Sänger der Band The Rasmus schwul wäre? Willst du das Risiko alles zu verlieren wirklich eingehen?“ „….Ich will die Band nicht verlieren und würde sie auch niemals aufgeben....Aber wie kann ich mit dem Wissen leben, dass es auf dieser Welt ein so wundervolles Wesen gibt, auf das ich verzichtet habe?“ „Du musst…. Es war ein Fehler mit dir zu schlafen, das weiß ich nun. Ich hätte das niemals tun dürfen…“ „Heißt das, dass es dir überhaupt nichts bedeutet hat? Kein einziges Gefühl in dir erweckt hat?“ „Es war sehr schön, aber es darf nicht mehr vorkommen…. Du erfüllst mein altes, kaltes Herz mit Wärme und neuer, junger Lebenskraft, aber es soll nicht sein.“ „Warum hast du mich vor dem Tode bewahrt um mich danach selbst dazu zu verdammen? Warum?!“ „Ich konnte doch nicht wissen, dass du gleich stärkere Gefühle für mich entwickeln würdest…“ „Dann hättest du das eben früher bedenken sollen…“ Kapitel 18: Lay Down Your Arms, Boy ----------------------------------- „Ja, hätte ich….“ „Jyrki, ich bitte dich, lass mich doch nicht so leiden…“ „Ich will dich doch nicht leiden sehen, aber du musst mich einfach vergessen…. Mir fällt es doch auch nicht leicht…“ „Was fällt dir nicht leicht?“ „Auf dich zu verzichten…“ „Dann tu es doch nicht…“ „Lauri, ich bitte dich…hör auf damit. Wir können es nicht ändern. Es geht einfach nicht.“ „Aber….“ „Nein….Schluss jetzt.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich wusste, dass er Recht hatte, aber ich wollte es nicht wahr haben. Ich wollte einfach nicht akzeptieren, dass eine gemeinsame Zukunft für uns unmöglich war. Er saß neben mir, war mir so nah und doch schien er so weit weg zu sein, so fern von mir. So nah und doch so fern…. Lange sah ich ihn noch an, bis ich näher zu ihm rückte und mein Gesicht das seine schon fast berührte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Lauri…nicht…“ „Ich kann nicht anders...“ „Vorsichtig näherte ich mich ihm immer weiter bis ich seine weichen Lippen auf den meinen spüren konnte. Am Anfang tat er nichts, reagierte nicht darauf und hielt einfach still. Doch schon nach wenigen Sekunden ließ er sich zögerlich darauf ein und erwiderte meinen Kuss. Er legte seine Arme um mich und drückte mich leicht an ihn. Langsam wurde er fordernder und bat mit seiner Zunge um Einlass. Wieder erkundete er jeden Winkel sehr gründlich, ließ nichts aus. Seine Zunge stupste die meine immer wieder an und kämpfte förmlich mit ihr. Nach kurzer Zeit ließ er mich abrupt los und wendete sich von mir ab.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Versuch nicht mich zu verführen, Lauri… Es ist falsch.“ „Grenzen und Tabus sind dazu da nicht eingehalten und gebrochen zu werden…“ „Aber nicht in diesem Fall. Ich dachte, du hättest wenigstens in Ansätzen verstanden, was ich dir zu sagen versuchte.“ „Das habe ich auch…Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf….Niemals.“ „Lauri, wie oft denn noch? Es geht nicht! Wir werden niemals eine gemeinsame Zukunft haben!“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Enttäuscht seufzte ich. Warum hoffte ich noch immer, dass zwischen uns mehr sein könnte als nur eine Bekanntschaft? Er hatte mir doch schon bewiesen, dass er meine Gefühle nicht teilte. Oder wenn doch, sie sich nicht eingestehen wollte. Für eine kurze Zeit verhielt ich mich ruhig und starrte vor mich auf den Boden. Dann nahm ich meinen Mut zusammen und näherte mich ihm wieder. Ich konnte mir vorstellen, wie er mich gerade ansah, aber das war mir egal. Wenn wir uns schon nie wieder so nahe sein konnten, dann wollte ich dieses Gefühl wenigstens auffrischen. Wollte ihn noch einmal küssen, seinen Kopf in meine Hände nehmen, seine Haut schmecken. Er schien zu verstehen, denn er ging sofort auf mich ein und küsste mich wieder. Kämpfte er mit sich? Ich spürte, wie ein Teil von ihm versuchte mich abzuwehren und mich nicht an ihn heran zu lassen, aber da war auch ein anderer Teil, der sich nach mir verzehrte. Plötzlich fühlte ich etwas Nasses auf meiner Haut. Es waren Wassertropfen. Schon bald begann es immer heftiger zu tröpfeln bis dies in Regen überging. Jyrki, der mich noch immer küsste, begann mit einer Hand meine Brust auf und ab zu streichen. Er spielte mit den Knöpfen meines Hemdes und knöpfte einen nach dem anderen auf, bis er es schließlich von meinem Körper entfernte. Langsam ließ er mich auf den kalten Grabstein nieder und beugte sich über mich. Seine feuchten Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht. Wie wunderschön er doch aussah. Jyrki fing an die Tropfen von meiner Brust zu lecken und blieb ein paar an meinen Brustwarzen hängen um mit diesen zu spielen. Eine seiner Hände strich meinen Bauch hinab und bahnte sich quälend langsam ihren Weg zu meiner Hose, bis sie in dieser verschwand. Mir entfuhr ein leises Keuchen, worauf er seinen Griff noch etwas verstärkte. Kapitel 19: Framed In Blood --------------------------- Er wusste genau, was er tun musste, um mich willig zu machen und mich um den Verstand zu bringen. Doch große Mühe brauchte er sich nicht zu geben, denn ich wollte ihn so oder so. Ich wollte alles an ihm. Er sollte mir gehören, wenn auch nur für diese eine Nacht. Immer wieder legte er seine Lippen auf die meinen und küsste mich stürmisch. Kurz darauf traten auch meine Hände ihre Wanderung an und glitten seinen Rücken auf und ab. Nachdem auch ich den störenden Stoff seines Oberteils endlich entfernt hatte, begann ich mich seiner Hose zu widmen und schaffte es auch bald ihm diese auszuziehen. Selbst wenn sein Verstand ihm sagte, dass es falsch war dies zu tun, konnte er es nicht mehr ändern. Sein Körper hatte sich bereits dazu entschieden mich zu nehmen, was ihm somit keine andere Wahl ließ. Er rückte mit mir etwas weiter in die Mitte des Grabes, damit wir es vermeiden konnten uns irgendwann im nassen Gras wieder zu finden. Danach drehte er mich auf den Rücken und ließ sich wieder auf mich nieder. Jyrki verteilte kleine Küsse in meinem Nacken und knabberte leicht an meinem Hals. Spielerisch bewegte er sein Becken auf mir um mich zu provozieren, denn er wusste genau, wie erregt ich bereits war. Plötzlich spürte ich einen Stechenden Schmerz in der Brust. Ich musste auf etwas sehr spitzem liegen, denn ich fühlte wie sich etwas Metallenes leicht in meinen Körper bohrte. Mir entfuhr ein schmerzerfülltes Stöhnen, worauf er sich umsah, mich auf das benachbarte Grab warf und sich anschließend wieder auf mich setzte. Mein Engel zog die eiserne Zacke aus meiner Brust und beobachtete die rote Flüssigkeit, die sich mit den Regentropfen vermischte und sich auf dem kalten Gestein unter mir sammelte. Er schien fasziniert zu sein von jenem roten Lebenssaft, beugte sich zu mir herunter und begann das Blut mit seiner Zunge von meinem Körper zu lecken. Der süße Schmerz und Jyrkis Zunge benebelten meine Sinne immer weiter. Mein Verstand verabschiedete sich langsam und sprang in das tiefe Grab, auf dem ich lag. Vorsichtig saugte er an meiner Wunde und blickte mit Blutverschmiertem Mund zu mir auf. Ein wahrer Engel der Finsternis, der beschlossen hatte, mich in sein dunkles Reich zu führen. Wieder küsste er mich und ließ mich mein eigenes Blut schmecken. Langsam aber sicher hielt ich das lange Warten auf Erlösung nicht mehr aus. So bat ich ihn mich endlich zu nehmen, was er kurz darauf auch tat. Jyrki ließ mich ihn noch intensiver spüren, als beim letzten Mal. Es war purer Wahnsinn. Der Regen verstärkte meine Gefühle noch zusätzlich, was mich fast umbrachte. Nachdem er zum letzten Mal tief zugestoßen hatte, drückte ich mich ihm entgegen und wir fanden beide mit dem Namen des Anderen auf den Lippen, unsere Erlösung. Erschöpft ließ er sich auf mich sinken und kuschelte sich in meine schützenden Arme. Wir hatten wohl eine große Sünde begangen… Hatten ein heiliges Grab mit Blut befleckt, es mit unserer Liebe beschmutzt und es entweiht. Doch der Regen wusch uns von all unseren teuflsichen Taten rein. Kapitel 20: Dream Master ------------------------ Lange blieben wir einfach so liegen, ohne uns zu bewegen oder auch nur ein Wort miteinander zu wechseln. Wir genossen einfach still, die noch verbleibende Hitze in unseren Körpern und ließen den kalten Regen auf uns herab prasseln. Eine Zeit lang blieben wir noch so liegen, bis wir schließlich müde und geschafft auf dem kalten Grabstein, auf dem wir lagen einschliefen. Als sich meine Augen viele Stunden später wieder öffneten, war es noch relativ dunkel. Es konnte also nicht allzu spät sein. Es war kühl, sehr kühl sogar… Beinahe schon kalt. Man merkte, dass der Sommer langsam vorüber war und der darauf folgende Herbst zögerlich in Erscheinung trat. Ich versuchte an seinen schwarzen Mantel zu kommen und breitete diesen kurz darauf über uns aus. Ohne einen einzigen Ton von mir zu geben, beobachtete ich ihn, wie er ruhig und friedlich schlief. Wie unschuldig er doch wirkte, wenn er so selig im Reich der Träume umherirrte…. Doch ich wusste nur zu gut, dass diese Unschuld nichts als eine teuflische Lüge war. Wie konnte denn solch ein dunkler, gefallener Engel auch nur im Geringsten unschuldig sein? Ich musste mich einen Augenblick lang in meiner Gedankenwelt verloren haben, denn ich bemerkte gar nicht, wie er langsam die Augen wieder öffnete und sich unsere Blicke kreuzten. Seine funkelnden eisblauen Augen und dazu seine schwarzen Haare, die noch immer wässrig schimmerten, raubten mir erneut den Verstand. Er hatte es durch seine vollkommene Schönheit wirklich geschafft mich um seinen Finger zu wickeln. Hatte mich völlig in der Hand. Doch aus irgendeinem Grund gefiel es mir ihm so unterlegen zu sein. Wie ein Meister und dessen Sklave waren wir….. Er, der wunderschöne, mystische und dunkle Hexenmeister und ich sein williger, unterlegener Lakai. Jyrki legte eine Hand auf meine Wange und streichelte diese sanft. Mir wurde warm ums Herz, als ich diese auf meiner Haut spüren konnte, wie sie mich sanft berührte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Warum hast du mich verführt Lauri? Sei ehrlich…..“ „Nun…du weißt, dass ich naja…recht viel für dich empfinde..“ „Es freut mich, dass dies jemand noch aufrichtig kann, doch bricht es mir das Herz…“ „Warum?“ „Wir können nicht zusammen sein….sogern ich es auch möchte“ „Jyrki..ich bitte dich…gib uns doch eine Chance, dann beweise ich dir, dass dies möglich ist.“ „Ich kann nicht….aus mehreren Gründen nicht…“ „Vor was fürchtest du dich denn so? Was ist so schrecklich daran, dass du es nicht einmal versuchen möchtest?“ „Um ehrlich zu sein..ich will nicht über jenes Thema sprechen…“ „Aber das müssen wir nun.. Ich muss es einfach wissen…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Man konnte ihm ansehen, wie sehr er sich davor scheute es mir zu erzählen. Was konnte nur passiert sein, was einen Mann wie ihn so nachdenklich machte? Mysteriös und schweigsam…so wie die Sterne. Ich wurde aus ihm einfach nicht schlau. Hatte das Gefühl, dass er sich selbst innerlich zerriss. Ein Teil von ihm wollte mich mehr als alles andere, das konnte ich fühlen, doch ein anderer Teil blockte ab und so blieb auch er meiner Wenigkeit verwehrt.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 21: You’re Lost Little Boy ---------------------------------- „Ich kann mich nicht darauf einlassen….Lauri…..“ „Jyrki..ich bitte dich. Lass mich den Grund erfahren.“ „…..Ich wurde vor langer Zeit einmal bitter enttäuscht von 2 Menschen, die mir sehr wichtig waren….. So nun weißt du es, zufrieden?“ „Erzähl mir die ganze Geschichte…… Jeder von uns wurde schon einmal bitter enttäuscht, dies ist für mich kein Grund, auf eine neue Beziehung zu verzichten. Aber ich will versuchen dich zu verstehen, also sag schon….“ „..Du bist der Erste, der dies alles erfährt und ich habe auch nicht vor es je zu wiederholen. Versprich mir, dass du alles, was ich dir an dieser Stelle erzähle für dich behältst.“ „Ich verspreche es, wenn es dir so viel bedeutet.“ „Nungut……. Zum einen geht es um meinen Vater und später um jemanden, von der ich geglaubt hatte, dass sie mich liebt. Also zuerst zu meinem Vater…. Ich war damals 13 und wie jedes Kind, war auch ich stolz auf die Verdienste, die er erbrachte. Er hatte eine gut bezahlte Arbeit, sein Ansehen unter all seinen Kollegen war groß und auch all seine Bekanntschaften mochten ihn sehr. Mein Vater war schon immer von sehr ruhiger Natur gewesen und sprach nur wenig über seine Probleme. Er versteckte sie und so konnte niemand vorhersehen, welches Grauen in ihm schlummerte. Wie jedem normalen Menschen auch, wurde der Druck in ihm immer größer, alles sammelte sich, bis es ihn schließlich platzen ließ und alles wieder aus ihm heraussprudelte. Ich hatte nicht gedacht, dass er, um alles verkraften zu können ein Opfer brauchte. Und jenes Opfer war niemand anderer als sein Sohn, ich. Er begann mich zu vergewaltigen….. Niemand wusste es und er tat alles dafür, es auch geheim zu halten. Was hätte ich als 13jähriger auch unternehmen sollen? Ich war noch ein Kind……und er war mein Vater….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Nun begann ich langsam zu verstehen. Es war so lange her, dass ihm dies zugestoßen war und doch hatte er es bis heute nicht verarbeiten können. Wie auch…..Er hatte es niemandem erzählt und tief in seinem Inneren vergraben. Ich wusste in diesem Moment nicht so Recht, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Was soll man zu solch einer Geschichte auch sagen? Es war so schrecklich, dass es sogar mir sehr wehtat. Ich konnte verstehen, wie er sich die ganzen Jahre über gefühlt haben musste. Da ich nicht so recht wusste, was ich ihm nun sagen sollte beschloss ich, ihn in meine Arme zu nehmen und dies tat ich auch. Er kuschelte sich eng an mich und ich schloss meine schützenden Arme um ihn. Einen Moment lang sagte er gar nichts mehr… Ich war mir sicher, dass er weiter sprechen würde, doch wollte ich lieber abwarten und ihm Zeit geben damit zu Recht zu kommen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Oh Jyrki…… Wie lang ging es auf diese Weise weiter?“ „3 Jahre lang….. Zwischendurch hatte er auch zu trinken begonnen und gewann sein Geld dafür von den verkauften Drogen. Eines Tages stand dann die Polizei vor der Tür und nahm ihn mit. Seit jenem Tage habe ich ihn nie wieder gesehen.“ „Hast du den Beamten nichts von den Vergewaltigungen erzählt?“ „Nein. Ich hatte furchtbare Angst und hätte ihm wahrscheinlich nicht einmal etwas nachweisen können. Nicht einmal meiner Mutter habe ich je davon erzählt, doch dies war auch besser, denn ihr Armes Herz hätte es nie verkraften können, dass sogar ihr einziger Sohn so an seinem Vater gelitten hatte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wie ich ihm helfen konnte, wusste ich nicht. Doch es tat ihm sicherlich gut, dass jemand für ihn da war. Jemand, der ihm zuhörte, ihm Geborgenheit schenkte und versuchte ihn so gut es ging zu beruhigen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Du glaubst gar nicht, wie befreit ich mich fühlte, als mein Vater nicht mehr hinter mir her war um mich aufs Übelste zu quälen…. Ein Jahr später, mit 17, lernte ich jemanden kennen und zum ersten Mal seit einer sehr langen Zeit war ich willig mich der Außenwelt zu öffnen. Ich verliebte mich Hals über Kopf in sie und schenkte ihr mein Herz. Jahre lang waren wir ein unzertrennliches Paar und immer für einander da gewesen. Mit 22 war ich schließlich mit ihr Verlobt. Ja, ich weiß…..zu jung um zu heiraten…aber ich hatte das Gefühl, dass es eine gute Idee war, weil ich mich langsam zu einem immer bekannter werdenden Musiker entwickelte. Ich sah es, als eine Art Absicherung…..denn ich befürchtete, dass wir uns in Zukunft seltener sehen konnten. Als ich nach einem Auftritt nach Hause kam fand ich sie mit einem anderen Kerl in unserem Bett. Es tat mir furchtbar weh, doch ich war bereit ihr zu vergeben. Kurz darauf ereignete sich das Gleiche erneut. So hatte sie mir die ganze Zuwendung gedankt und alles, was ich für sie bisher getan hatte. Seit jenem Tag habe ich es nicht mehr zugelassen mich in jemanden zu verlieben… Dies ist auch der Grund, warum ich nicht mit dir zusammen sein kann..Lauri..“ „So sehr du auch verletzt wurdest….. Du sollst wissen, dass ich dich aufrichtig liebe und an niemand anderen mehr denken kann. Mein Herz gehört allein dir und so soll es für immer sein….. Ich liebe dich Jyrki…“ „..Das sagst du jetzt und in ein paar Monaten kannst du dich an diese Worte wahrscheinlich nicht mehr erinnern…“ „Wenn ich dir dies sage, dann meine ich es auch so… Seitdem du dunkler Engel mich verführt hast gehört meine Seele allein dir…. Sag mir, was ich für dich tun soll und ich tue es…“ „Lauri…Warum willst du mich nicht verstehen? Ich kann nicht….“ „Verdammt Jyrki….. Weißt du wie sehr du mich damit verletzt? Du sagst mir, dass du gern mit mir zusammen wärst und kannst nicht, weil du dich dagegen sträubst……. Ich wäre bereit alles für dich zu tun…und du….schickst mich fort.“ Kapitel 22: Stop Bitching! -------------------------- ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich wusste nicht, was ich noch tun sollte, um meinen geliebten Engel davon zu überzeugen, dass ich ihm alles geben würde, was er sich je gewünscht hatte und immer für ihn da zu sein. Die Lage erschien mir aussichtslos zu sein. Etwas in ihm schien sich vor mir zu fürchten…doch vor was? Fürchtete er meine Männlichkeit? Erinnerte ich ihn in irgendeiner Weise an seinen Vater? Fürchtete er, ich würde ihm das Herz brechen? Fragen über Fragen…..unbeantwortet. Jyrki zerriss mir damit das Herz und ich spürte einen schrecklichen Schmerz in mir, der sich zu vermehren schien. Lange konnte ich nicht mehr neben ihm liegen, mit dem Wissen, dass er niemals Mein sein wird und ich niemals Sein. So sehr ich es mir auch wünschte, es blieb mir verwehrt. Er blieb somit ein bittersüßer Traum, der sich nie zu erfüllen vermochte oder auch ein Stern, den ich nie erreichen konnte. Er bestrahlte mich immer hell und klar mit seiner Schönheit……weit draußen am Firmament. Ich wusste, dass er da war, zu jeder Zeit, doch auch, welche Entfernung mich von ihm trennte. Wie konnte mein armes Herz auch solchen Schmerz ertragen? Es zerbrach immer mehr….. Mit jeder Sekunde, die verstrich, starb ein Teil von mir.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Wenn du mich zurückweist, dann muss ich fort. Du sollst wissen, dass ich dich mit meinen Worten nicht belüge und diese aus der tiefsten Wahrheit meines Herzens stammen. Ich wiederhole es ein letztes Mal, bevor ich dich verlasse….. Denn hier halte ich es nicht mehr aus. Nungut….. Du weißt, ich liebe dich mein Engel.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Nachdem diese wenigen Sätze meinen Mund verlassen hatten, begann ich mich anzuziehen und stand auf. Kurz betrachtete ich ihn noch und bestaunte traurig, was mich entging. Ich kehrte ihm den Rücken zu um von dannen zu ziehen als…..“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Geh nicht……..Ich bitte dich….Bleib bei mir……“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „…..ich seine Arme plötzlich an meinem Bauch spürte und seine flüsternde Stimme an meinem Ohr vernahm.. Er hatte sie um mich geschlungen, um mich daran zu hindern ihn zu verlassen. Was wollte er? Er wies mich ab, doch sollte ich bei ihm bleiben? Verstand er denn nicht, wie weh er mir damit tat? Verstand er denn wirklich überhaupt nichts? Ich blieb stehen, rührte mich nicht vom Fleck, drehte mich nicht um.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Bitte verstehe……ich kann nicht bleiben.“ „Nein. Versteh du…..versuche dich in meine Lage zu versetzen…..was ich durchgemacht habe und wie schwer es für mich ist.“ „Ich weiß, wie schwer, dass alles für dich gewesen sein muss. Doch bin ich weder deine damalige Freundin noch dein Vater. Ich bin anders. Es wird Zeit die Vergangenheit ruhen zu lassen und zu vergessen.“ „Vergessen?! Wie soll ich jenes vergessen, was mich so geprägt hat?“ „…dann begrabe es wieder……und beruhige dich.“ „Das sagt sich so einfach….“ „Ich weiß. Doch eines weiß und verstehe ich nicht…. Warum verlangst du, dass ich bei dir bleibe, wenn ich doch bereits so weit weg bin von dir?“ „Weil es mich innerlich zerreißt. Mein Verlangen nach dir ist unbeschreiblich….. Ein Teil von mir will nur dich, möchte den Rest meines Lebens mit dir verbringen…“ „….doch da gibt es auch noch einen anderen Teil…..Deine Vergangenheit….nicht wahr?“ „So ist es. Es ist etwas, dass ich niemals vergessen kann und niemals vergessen werde.“ „Willst du wirklich den Rest deines Lebens einsam sein und über vergangenes grübeln?“ „Ich bin mir unsicher……. Mein Herz sagt mir dir zu vertrauen Lauri..“ „Ich verspreche dir immer für dich da zu sein….egal was auch passiert. Niemals werde ich dich allein lassen…..“ „Dann soll es sein……So bin ich Dein….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich konnte kaum glauben, was er mir gerade mitteilte. Vor allem aber, wie schnell sich seine Ansichten geändert hatten. Vor kurzer Zeit noch, schien er mir so fern und nun war er Mein. Nun war endlich er mein Meister und ich sein Lakai. Zärtlich küsste ich ihn und strahlte vor Glückseligkeit. Alle meine Hoffnungen und Wünsche der letzten Tage waren nun in Erfüllung gegangen.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Kapitel 23: Sleeping With Lions ------------------------------- „Hier wird es mir langsam zu kalt……“ „Dann lass uns zu mir nach Hause gehen..ist eh niemand dort, der uns stören könnte. Also keine Sorge.“ „Gut….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Jyrki und ich brachen zu meinem Heim auf und froren sogar dort noch bitterlich, weil ich vergessen hatte die Fenster zu schließen. Ich machte mich auf zum Karminofen und heizte erst mal richtig ein, damit mein Engel sich keine Erkältung zuzog. Danach ging ich in die Küche und räumte zwei Tassen aus dem Schrank. Ich kochte Kaffee und brachte Jyrki, der es sich währenddessen auf meiner Couch im Wohnzimmer gemütlich gemacht hatte, seine Tasse. Langsam tranken wir diesen aus und begannen uns wieder etwas zu erwärmen. Er meinte, dass ein heißes Bad unser Wohlbefinden sicher steigern würde und schon kurz darauf, saßen wir beide nackt in der Wanne und genossen die wohltuende Wärme des Wassers. Er wirkte so verändert, so fröhlich, glücklich und vor allem zufrieden. So erkannte ich ihn gar nicht wieder, denn bisher hatte ich nur die verwundete Stelle seines Herzens kennen gelernt. Aber ich mochte sein zweites Gesicht, so wie ich alles an ihm zu mögen vermochte. Meine Liebe für ihn schien unendlich…… Spielerisch malte er mir mit dem Schaum einen langen weißen Bart. Natürlich wollte ich ihm seinen Spaß nicht nehmen, denn glücklich war er doch viel schöner zu betrachten als so traurig und deprimiert. Eine Zeit lang spielten wir noch miteinander und genossen es einfach den Anderen zu betrachten. Kurz darauf wuschen wir uns richtig und stiegen aus der Badewanne heraus. Er wickelte mich in ein Handtuch und umarmte mich von hinten. Wie ich es liebte, wenn er mir so nah war und ich seinen Atem an meinem Hals spüren konnte. Es war so ein angenehmes Gefühl, genauso wie alles durch ihn viel angenehmer und schöner wurde. Beide in Bademänteln gekleidet, verließen wir schließlich den Baderaum wieder und gingen in mein Schlafzimmer. Wieder küsste er mich sanft. Wie konnte ich ihm auch nur widerstehen, so verführerisch, wie er war? Vorsichtig streichelte ich sein Gesicht und wiederholte, wie schön er doch war. Er küsste mich immer wilder und leidenschaftlicher und machte sich eine große Freude daraus mir den Bademantel gleich wieder auszuziehen. Nachdem er sein Geschenk endlich ausgepackt hatte, streichelte er mich am ganzen Körper, so, dass mir warme Schauer über den Rücken liefen. Jyrki konnte es einfach nicht lassen mich verrückt zu machen. Im Gegenteil, er schien meine Reaktionen auf seine zarten Berührungen sehr zu genießen. Bald darauf, schaffte auch ich es ihn aus seiner Verpackung zu reißen und schmiss die störenden Stoffstücke auf den Boden neben uns. Vorsichtig streichelte er über meine Haut und knabberte an meinem Hals. Wie ein stolzer, mächtiger Vampir erschien er mir, als es ihn überkam und er mir zuerst sehr sanft und kurz darauf etwas fester in den Hals biss. Natürlich konnten wir es nicht bei intensivem küssen und streicheln belassen und fielen Lusterfüllt erneut übereinander her. Heiß und innig liebte er mich, rieb seinen Körper mit der Kraft eines Löwen an dem meinem, bewies mir immer wieder, wie viel ich ihm bedeutete. Mein Engel schaffte es immer wieder mir völlig den Verstand zu rauben…. Doch plötzlich geschah etwas sehr unerwartetes. Als ich kurz an Jyrkis Schulter vorbei, zur Tür sah, konnte ich die Umrisse eines mittelgroßen Mannes erkennen. Mit dem zweiten Blick konnte ich Aki erkennen, welcher sehr wütend und verärgert zu sein schien. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Na sieh mal einer an……Was haben wir denn da? So vertreibst du dir also die Zeit, wenn du dich nicht mit deinen Freunden treffen kannst, weil du dich mit ihnen gestritten hast. Schön zu sehen, welch große Sorgen du dir um unsere Freundschaft machst. Statt über deine Fehler und Probleme nachzudenken ziehst du es vor sie aus der Welt zu schlafen. Wirklich Klasse Lintu. Respekt. …….Und noch dazu lässt du dich von irgendeinem unbekannten Mann zum Sklaven machen? Oh Lauri, wie tief bist du gesunken…. Auf unterstem Niveau befindest du dich, ist dir das überhaupt klar?.....“ „Aki……Aki….. Hör mal auf mich zu unterbrechen…..Also…….Aki Bitte…. Jetzt halt mal die Luft an und lass mich auch etwas dazu beitragen! Natürlich mach ich mir Sorgen um unsere Freundschaft und habe auch viel darüber nachgedacht, aber ich kann auch nicht mein Leben damit verbringen mich von dir zur Trauer zwingen zu lassen. Und dieser Mann ist nicht irgendwer……“ „Nein? Ach entschuldige, ich wette er trägt sogar einen Namen.... Lass mich raten Dominus der Sklavendrescher oder vielleicht Gothic-Hure? Ups, sie ist ja ein Mann….also eher eine Transe.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ich konnte kaum fassen, welche Beschimpfungen soeben an mein Ohr drangen. Warum tat er das? Noch nie zuvor war Aki so gemein zu mir gewesen und ich verstand nicht warum er gerade zu diesem Zeitpunkt damit anfing. Ein Grund dafür war sicherlich die Eifersucht. Man konnte ihm ansehen, wie eifersüchtig er auf den Mann in meinem Bett zu sein schien.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „….Nein! Du beleidigst ihn und somit auch mich, denn er ist ein Teil von mir.“ „Ja…Das sieht man ja auch.“ „…Er ist mein Partner, Aki…..mein Gefährte fürs Leben. Er ist der, den ich über alles liebe….“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Nach diesen Worten verstummte Aki sofort. Kein einziges Wort verließ mehr seine Lippen. Die Erstaunung war ihm ins Gesicht geschrieben. Mit allem hatte er gerechnet….Nur damit nicht…… Ich sah, welche Freude es in Jyrki auslöste, dass ich auch wirklich zu ihm stand, wie ich es ihm am Friedhof versprochen hatte.“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „So ist das also… Lauri Ylönen, der Sänger einer bekannten Band, die ihm scheinbar nichts mehr bedeutet, hat also entschieden das Ufer gewechselt und ist nun schwul…. Na dann herzlichen Glückwunsch ihr Turteltäubchen…“ ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Enttäuscht von dem, was er gesehen und erfahren hatte, verließ Aki den Raum. Ich seufzte traurig und kuschelte mich eng an Jyrki. Dieser schloss mich auch gleich in seine Arme um mich zu trösten und mir für seine Verteidigung zu danken. Schnell stand mein Engel auf und umhüllte seinen wunderschönen Körper wieder mit dem Bademantel. Ich sah noch, wie er Aki schnellen Schrittes folgte….. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)