The One Who Came To Rescue Me von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 8: Wrap Your Troubles In Dreams --------------------------------------- „Nun war ich allein…. Kein Mensch war hier, bis auf meine Wenigkeit. Er hatte mich abgesetzt und war von dannen gezogen… Lies mich hier einfach stehen… Überließ mich meiner selbst. Ob ich meine Freunde anrufen sollte? In diesem Moment stellte ich mir Fragen über Fragen, auf die ich meist keine Antworten fand. Schließlich beschloss ich, mich noch nicht bei Aki und den anderen zu melden. Sie hätten bestimmt so lange auf mich eingeredet, bis ich ihnen alles erzählt hätte, doch ich hatte sowieso keine Lust zu reden. Musste erst selbst mit den Geschehnissen klar kommen. Welch Ironie es doch war….. Jahre lang verfeindet und dann war ich ausgerechnet meinem Erzfeind in die Hände gelaufen. Und anstatt mich sterben zu lassen, hatte dieser sich um mich gekümmert und mich aufgepäppelt. Das alles ergab für mich keinen Sinn. Doch wahrscheinlich hätte ich genauso reagiert, wenn er in meiner Lage gewesen wäre und ich in seiner. Nein, hätte ich bestimmt nicht. Oder doch? Wie ihr seht, plagten mich die vielen Fragen. Langsam bekam ich sogar Kopfschmerzen davon.“ „Wolltest du deine Freunde in dem Augenblick wirklich nicht sehen, Onkel?“ „Nein. Ich wollte nicht. Vielleicht hatte ich auch einfach keine Lust gehabt, ihnen alles erklären zu müssen… Denn ich verstand ja zu dieser Zeit selbst kaum noch etwas. Ich weiß, dass ist für euch Zwei jetzt sehr schwer vorstellbar, aber ich hatte nicht das Bedürfnis meine besten Freunde zu informieren, dass ich noch lebte.“ „Erzähl weiter!“ „Ich fühlte mich sehr einsam.. Spürte wie ein seltsames Gefühl meinen Körper durchzog. Es war die Einsamkeit. Ich fühlte mich allein gelassen und hilflos. Doch waren es nicht meine Freunde, die mir fehlten. Bei dem Gedanken an sie, verspürte ich gar nichts. Leere. Ein dunkles, schwarzes Loch, indem nichts mehr zu finden war. Bedeuteten sie mir denn gar nichts? War ich nicht anerkennend genug, für das, was sie für mich getan hatten. Sie waren da gewesen.. Meinen ganzes Leben lang. Und so dankte ich es ihnen. Ohne jegliches Gefühl. Sie waren sicher halb am Sterben, weil sie nichts von mir hörten… Aber ich hielt es nicht für nötig, sie von den quälenden Gedanken meines Todes zu befreien. Ich beschloss mich zu duschen. So konnte ich wenigstens für einen kurzen Augenblick alles um mich vergessen und mich etwas erholen. Als ich ins Bad ging, traute ich mich kaum in den Spiegel zu sehen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde, wenn ich doch einen Blick wagte. Nach kurzer Zeit überwand ich mich und starrte erschrocken auf den Mann, den ich sah. War das wirklich ich? Ich, oder das, was von mir noch übrig war, sah schrecklich aus. Zerzauste Haare, die in alle Richtungen weg standen, glitschig vom nassen Gel, Heimat vieler kleiner Tierchen, schwarze Ringe um die Augen, meine Schminke hatte sich ihren Weh über meine Wangen gebahnt….. Schnell wand ich den Blick wieder ab und zog mich aus. Ich entschloss mich, anstatt zu duschen, ein wohltuendes Bad zu nehmen. Als es das Wasser endlich schaffte, die Wanne völlig anzufüllen, setzte ich mich hinein. Mir entfuhr ein Seufzen. Wie lange hatte ich nicht mehr, diese angenehme Wärme verspürt? Es waren nur ein paar Tage und doch kam es mir vor wie eine Ewigkeit. Ich genoss, die warmen Schauer, die meinen Körper durchzogen. Traumhaft. Wie spät war es eigentlich? Mein Blick traf die Uhr, die an der Wand hing. 14:00. Früher Nachmittag. Ich beschloss diese Zeit nicht weiter zu beachten und widmete mich wieder zur Gänze meinem Bad. Meine Augen wurden immer schwerer und schwerer. Ich konnte es fühlen. Um meine Lieder nicht unnötig zu belasten, schloss ich sie. Welch Fehler…. Schon nach kurzer Zeit schlief ich in der Badewanne ein. Langsam öffnete ich meine Augen wieder. Was war denn passiert? Ich gähnte. Seltsam. Das Wasser war eiskalt. Kühlte ja schneller ab, als ich dachte. Ich stieg heraus und ließ es abfließen. Ich starrte wieder auf die Uhr. Mich traf der Schlag. 19:00 Ich konnte es kaum fassen. Den ganzen Nachmittag hatte ich verschlafen. In einer Badewanne. Wie tief war ich gesunken, nicht mehr in meinem kuscheligen Bett zu schlafen?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)