Der Schleier der Nacht von Caska ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- So, da ist sie nun, meine erste Fanstory die ich zu Tanz der Vampire schreibe xDDD Natürlich handelt sie um meine beiden Lieblinge Alfred und Herbert und ich bin selbst gespannt auf die Entwicklung der Story, die hauptsächlich auf einem Rollenspiel von mir und meiner Betaleserin Judy basiert. Ich würde mich sehr über Reviews freuen^^ und ich hoffe, dass die Story lesbar ist *lach* Einen großen Dank mag ich auch an meine beiden Schneckchen und Betaleserinnen Silke und Judy sprechen *g* danke für eure Hilfe ^-^ Kapitel 1 Es war dunkel in den transsilvanischen Ländereien und den Wäldern. Manch einer konnte sich nicht vorstellen, dass sich Menschen zu dieser Jahres- und Uhrzeit in den dunklen Geästen herumtrieben, und doch gab es zwei "Verrückte", die durch eben diese Wälder irrten. Der Schneesturm hatte sich gelegt und der Himmel klärte sich auf, bot herrlichen Blick auf den Sternenhimmel und die leuchtende Halbmondsichel, die die weiße Pracht von oben her erhellten. Und mitten zwischen den verschneiten Ästen bewegte sich ein kleines Lichtchen, beinahe unscheinbar und für das bloße Auge schwer zu erkennen. Der Träger dieses Lichtchens war ein junger Mann, eingehüllt in Pelz und Schal, die nur mäßig Wärme boten in der karpartischen Kälte. Blonde Löckchen lugten unter der pelzigen Kapuze hervor, dass einzige Indiz dafür, dass es sich bei diesem zierlichen Geschöpf nicht um ein Reh handelte. Natürlich würde ein Reh niemals eine Laterne mit sich tragen. Die eingemummte Gestalt kämpfte sich durch den kniehohen Schnee und das Flämmchen, das seinen Weg erleuchten sollte, stand kurz vor dem Kältetod. Alfred, der in diesem dicken, schwarzen Pelz nach Wärme suchte, fluchte in sich hinein, blieb mitten auf dem Weg stehen und hatte gute Lust, das Gepäck seines Mentors gegen den nächstbesten Baum zu werfen. Dann würde er auf dem Absatz kehrt machen und zurück nach Königsberg reisen. Aber nein, er musste Professor Abronsius ja unbedingt folgen. Im Grunde genommen blieb ihm nichteinmal etwas anderes übrig. Die Folge war, dass er jetzt mitten in den transsilvanischen Wäldern festsaß und ausgerechnet seinen Professor verloren hatte. Nun war er auf der Suche nach diesem und hatte sich wahrscheinlich selbst hoffnungslos verirrt. Sowas konnte auch nur Alfred passieren. Wenn sie wenigstens eine Karte besessen hätten... Alfred schüttelte seinen Kopf und nahm den Weg wieder auf. Nein, dachte er sich, v Verzweifeln brachte ihn auch nicht mehr aus der misslichen Lage heraus. Er musste weiter und vielleicht würde ihm der Professor ja unterwegs vor die Füße laufen, wenn er Glück hatte. Doch wann hatte er schon mal Glück? Wieder dachte er über seine jetzige Situation nach und kam zu dem Schluss, dass die Hoffnung auch in ihm immer zuletzt starb. Seine blauen Augen ruhten auf der Laterne, die er in seiner Hand hielt. Wenn sie jetzt nur nicht ihren Geist aufgab! "Bitte..", flehte der Jüngling leise an das klitzekleine Feuerchen gewandt. Er wäre doch hoffnungslos verloren, wenn er nun komplett im Dunkeln stand. Zu allem Unheil vernahm er auch noch Wolfsgeheul, weshalb er ängstlich zusammenschrak und zu deuten versuchte, wie weit diese gefräßigen Tiere noch entfernt sein könnten. Diesmal schien das Glück tatsächlich gnädig mit ihm zu sein, denn das Heulen klang sehr weit entfernt. Alfred musste sich beeilen, das stand fest. ob mit oder ohne den Professor, sein Leben stand gerade an erster Stelle. Wieder stapfte er drauf los, sackte hier und da in tiefere Stellen ein, die der Schnee gründlich überdeckte. Solange er in kein Moor geriet, war alles gut... Gab es hier überhaupt Sümpfe? Alfred zerbrach sich den Kopf über sämtliche Dinge, die mehr oder minder belanglos waren. Hauptsache war, dass er nicht festfror und letztendlich starb. Hin und wieder stolperte er über Baumwurzeln, die sich unter der weißen Pracht verbargen. Unter anderen Umständen hätte Alfred den Schnee auch herrlich gefunden, erinnerte er sich dabei immer gern an seine Kindheit zurück. Damals liebte er die Schneeballschlachten mit seinen Geschwistern sehr und der Schnee war mindestens so hoch gewesen wie in diesem Wald. Je mehr er nachdachte, umso langsamer wurde sein Schritt, bis er irgendwann gänzlich zum Stehen kam. Eine kleine Pause würde ihm vielleicht ganz gut tun, die Lebensgeister wecken... Suchend glitt sein Blick über den Boden, wobei die Laterne seinen Weg erleuchtete. Wenn er nun einen kahlen Baumstumpf oder ähnliches finden würde, könnte er sich darauf nieder lassen und seinen schmerzenden Füßen etwas Gutes tun. Endlich fand Alfred was er suchte, wollte sich schon setzen. Doch bevor er dazu kam horchte er auf. Da war doch ein Knacksen..? Ein lautes, so als ob Äste unter schweren Füßen zertreten wurden. Wieder knackste es, direkt hinter ihm... Hoffnungsvoll drehte er sich im 90° Winkel, hob die Laterne erneut und suchte den Verursacher dieses Geräusches. "Herr Professor?", flüsterte er schließlich in die kühle Nachtluft hinein und hoffte auf Antwort. Nichts wurde erwidert.. "Sind sie das?", versuchte er es erneut und trat auf das Gestrüpp zu, hinter dem das Geräusch zu vernehmen war. Wahrscheinlich, und wenn das Pech mal wieder überwog, verbarg sich dahinter nur ein dummes Tier, etwas, das er nicht gebrauchen konnte. In der Tat war es eines; ein wunderschöner Rappe mit einem noch schöneren Reiter. Obwohl dieser fast gänzlich in einen schwarzen, glänzenden Umhang gehüllt und die Kapuze tief in die Stirn gezogen war, konnte man sein Gesicht gut erkennen. Die Haut war blass und fast so weiß wie der Schnee. Wunderschöne, glänzende Augen zierten das Gesicht, ebenso wie die gerade Nase und die rosigen Lippen. Auf den ersten Blick glaubte man tatsächlich, dass eine hübsche Frau auf dem Pferd saß.. aber dem war nicht so. Der edel gekleidete Mann ritt schon eine ganze Weile neben und hinter Alfred her, ohne dass dieser es bemerkte. Es war interessant zu beobachten, mit welchem Lebenswillen der Junge durch den Wald stapfte, in der Hoffnung doch irgendwo Unterschlupf zu finden. Auch wenn er nicht viel von Alfred zu Gesicht bekam, die blauen Augen, eingerahmt von einem wunderschönen und süßen Gesicht brachte den Blasshäutigen dazu, dem kleinen Wissenschaftler zu folgen. Ein Lächeln zierte seine geschwungenen Lippen als er elegant vom Rücken des Tieres glitt und einen Schritt auf Alfred zu ging. Dieser wich misstrauisch zurück und drückte die braune Ledertasche gegen seine Brust. "Hab keine Angst", sprach der Unbekannte bedächtig und mit samtener Stimme, streckte dem Kleineren seine Hand entgegen und wollte damit vertrauenswürdig erscheinen. Alfred hingegen machte keine Anstalten, die Hand entgegenzunehmen. Für ihn stellte es eine große Mühe dar, aus sich herauszukommen. Ganz langsam ließ er die Tasche, sein einziges Hab und Gut, nieder und starrte zu dem fremden Mann auf. "Wer seid Ihr?", erkundigte er sich schüchtern und sehr verhalten. Seine Augen suchten die des Anderen und als er sie fand lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Sie waren wirklich wie zwei dunkelblaue Juwelen. Wieder breitete sich Hoffnung in dem jungen Wissenschaftler aus, vielleicht wusste der Größere ja auch, wo sich der Professor gerade befand. "Mein Name ist Herbert von Krolock und meinem Vater gehört unter Anderem dieser Wald", erklärte der Weißblonde und musterte Alfred von oben bis unten. In seinem Pelz wirkte dieser wie ein zu groß geratenes Pelzknäul, das man Katzen zum Spielen hinwarf. Wer war dieser zuckersüße Junge bloß? "Nun, vielmehr interessiert mich aber mit wem ich das Vergnügen habe..", fügte er deswegen hinzu und nahm eine der kalten Hände Alfreds in die eigenen, führte diese an seine Lippen und hauchte ganz Gentleman-like einen Kuss darauf. Herbert kam dem Anderen wirklich sehr nahe, es trennten sie nunmehr Zentimeter voneinander. Ein Fehler, wie sich hinterher herausstellte, denn Alfred stolperte erschrocken zurück, verlor dank seiner Tollpatschigkeit das Gleichgewicht und fiel rücklings in den hohen Schnee. Herbert zog beide Augenbrauen nach oben. War er denn so furchteinflößend geworden? Sowas aber auch... Er bückte sich zu Alfred, ergriff wieder dessen Hand und zog ihn schwungvoll nach oben. Dass Alfred dabei in seine Arme fiel war pure Absicht gewesen. Bedächtig, und ohne ihn dabei loszulassen, griff er nach der dicken Kapuze und schob diese nach hinten, legte damit die blonden Löckchen frei und seufzte verzückt. Alfred war ein kleiner Rauschgoldengel und eroberte damit im Nu sein Herz. Alfred, der diese Aktion ganz und gar nicht billigte, wollte sich schon lösen als Herbert ihn in diese unerwartete Umarmung zog. Es war ihm unangenehm, das war nicht zu verkennen. Gleichzeitig wollte er nicht unhöflich wirken, wurde ihm doch ein Leben lang beigebracht, dass er nicht widersprechen sollte. Um auf ein anderes Thema zu lenken und hoffentlich den Armen Herberts zu entkommen sprach er ihn auf den Professor an, erzählte, dass er diesen leider Gottes verloren hatte. "Habt Ihr ihn vielleicht irgendwo gesehen? Ich muss ihn so dringend finden! Ich weiß nicht, was ich ohne den Professor tun soll.." Echte Verzweiflung war aus seiner Stimme zu vernehmen. Wenn er aber so darüber nachdachte, war Alfred richtig froh darüber, Herbert begegnet zu sein. Jetzt musste er nicht mehr befürchten, den grausigen und hungrigen Wölfen zu begegnen, oder gar schlimmerem Untier. Dass Herbert persönlich ein waschechter Vampir war.. wer konnte das schon ahnen? Aus ängstlichen Augen blickte Alfred hinauf und hielt die Ledertasche fest umklammert, als befürchtete er, jemand würde kommen und sie ihm wegnehmen. Dann sprach Herbert wieder: "Nein, ich habe nirgends einen Professor gesehen." Er strich Alfred genüsslich durch die blonden Locken, hieß die menschliche Wärme, die von diesem ausging, mehr als willkommen. Und überhaupt, wieso sollte er sich für einen albernen alten Mann interessieren? Der konnte mal schön bleiben wo er war, soviel stand fest. Erstmal würde er den kleinen Lockenkopf auf das Schloss nehmen, diesen näher kennen lernen und... Hach, Herbert malte sich die schönsten Dinge aus.. "Kleiner Alfred, wie wäre es, wenn du mit mir auf das Schloss kommst? Du siehst so durchgefroren aus und an einem warmen Kamin wird es dir sicher schnell besser gehen." Besorgt strich er dem Jungen über die Wange, dem es immer noch unangenehm schien, so von einem anderen Mann berührt zu werden. Jedoch schien der Blauäugige mehr als dankbar über diesen Vorschlag zu sein, so wie sein Gesicht sich aufhellte und der Sonne fast Konkurrenz machte. "Ich bin Euch sehr dankbar dafür! Ich weiß nicht, wo ich sonst Unterschlupf finden sollte.. und der Professor..." Resigniert seufzend ließ er den Kopf hängen. Wenn er den Professor wirklich wieder finden sollte würde es ein paar Hiebe mit dem Schirm geben, weil Alfred so lange gebraucht hatte um ihn zu "retten". "Naja, und außerdem... ich habe vorhin Wolfsgeheul gehört. Ich mag diesen Tieren wirklich nicht über den Weg laufen.. Und..." Seine Stimme ging in ein Flüstern über und er beugte sich ganz nahe zu Herberts Ohr. "Vielleicht wisst Ihr das ja schon, aber man sagt ja, dass hier.. Blutsauger herumstreunen sollen.." Herbert grinste über das ganze Gesicht und zog die Augenbrauen in einem gespielten Erstaunen hinauf. "Ach, so ist das? Vampire also?" So ein Glück, dass Alfred dieses Grinsen nicht sah. Entweder würde er sich sehr gekränkt fühlen oder Verdacht schöpfen, wobei das Letztere wohl wahrscheinlicher wäre. Alleine wegen den langen Eckzähnen.. "Dann sollten wir uns aber wirklich beeilen, ehe wir solch einem Nachtvogel noch über den Weg laufen", schlug er flüsternd vor und zog Alfred zu dem Pferd, hob ihn mit Leichtigkeit in den Sattel und stieg selbst hinter dem Kleineren auf. Dieser war sehr verwundert darüber, mit einem Mann gleichzeitig auf einem einzigen Pferd zu sitzen. Machte man das nicht üblicherweise mit Frauen? Egal, er wollte sich ja nicht beschweren und war sehr erfreut über die jetzige Situation. Nicht nur, dass er Hilfe fand, nein, er lief gleichzeitig einem Adligen über den Weg. Einem Grafensohn höchstpersönlich. Das Schicksal musste ihn ausnahmsweise gern haben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)