It's love that I´m sending to you von abgemeldet (Takari, Mimato, Taiora => einfach mal reinschaun ^^<=) ================================================================================ Kapitel 19: Durch die Nacht (Takari) ------------------------------------ Anmerkung: gibt nicht viele deutsche Kapiteltitel in meiner FF ^^" :D Der Weg war steinig. Das Gras rundherum hatte bereits seine Farbe verloren. Straßenlaternen gingen nacheinander an, verbreiteten das einzige Licht auf der leeren Straße. Ein Schatten wanderte ziellos umher. Seelenlos und Leer. Braunes Haar. Ein lieblicher Duft. Die Gestalt eines fleischgewordenen Engels. Er wollte sie zu sich holen. Gott hatte ihn zu oft betrogen. Das Liebste, was er hatte. Seltsam klare Gedanken fasste er in der kühlen Frühlingsnacht. War es unmöglich? Wieso? Sein einziger Gedanke, der Klarste. Sein Leben, seine Liebe. Blindlings durch die Straßen zu laufen. Sie hatte ihn blind gemacht. Gänzlich und doch kaum. Widersprüche, Gemeinsamkeiten, Verqueres, Klares. Der Weg wurde zu einer glatten Straße. Wieso sollte er der Straße entlang laufen? Wieso nicht über die Wiese gehen? Wieso in seinem Bett schlafen? Warum nicht unter den Sternen nächtigen? Was sollte das? Fast musste er lachen. War er das? Seine Gefühle? Seine Gedanken? Es hatte ihn verändert. Sie hatte ihn verändert. Wie hätte es anders kommen können? „Du kommst spät“, sagte eine Stimme aus dem Dunkeln heraus. „Ich hab mir Zeit gelassen“, versicherte der Blonde. Die Person nickte. „Also? Hast du’s dabei?“, fragte Takeru ungeduldig. Sein Blick war leer, sein Ausdruck verbissen. „Dafür sind wir doch beide hier, nicht wahr?“ Die Person gab ihm ein Päckchen. „Das Geld habe ich dir ja schon gegeben“, mit diesen Worten drehte er sich um und verschwand wieder. Kann mich wieder nich ablenken Alles dreht sich nur um dich Ich liege hier und zähl die Tage Wie viele noch komm, ich weiß es nich Was hast du mit mir gemacht, Warum tust du mir das an Was soll ich noch ändern Ich komm nur wieder bei dir an Er sah nicht zurück, schluckte das Pulver einfach runter. Doch nicht alles – es musste eine Weile reichen. Er hatte kaum noch Geld und musste es sich einteilen. Im nächsten Augenblick war ihm so wohl, wie lange nicht. Seine Euphorie konnte er kaum unterdrücken. Wie hatte er nur traurig gewesen sein können? Einfach alles war so lachhaft! Dass Kari seit 3 Wochen im Koma lag, interessierte ihn kaum noch. Und doch tat er das alles nur wegen ihr. Ein schwaches Häufchen Elend seiner selbst war er geworden. Er aß nichts, ging nicht zur Schule. Er schloss sich in seinem Zimmer ein – Tagelang ohne etwas zu essen oder zu trinken. Seine Mutter hatte alles versucht, doch was konnte sie schon ausrichten? Sich an Takerus Vater zu wenden, dazu fehlte ihr gänzlich der Mut. Das einzige, was sie tun konnte war es, ihrem Sohn jeden Morgen das Frühstück zu machen, es ihm auf den Tisch zu stellen und zu hoffen, dass er es aß. Doch jeden Abend, den sie nach Hause kam, betrachtete sie den unberührten Frühstückstisch und seufzte tief, um nicht in Tränen ausbrechen zu müssen. Ich will weg von hier Doch es scheint egal wohin ich lauf Das mit dir hört nich auf Sag mir wann hört das auf „Frau Yagami, ich bin untröstlich. Wenn es irgendetwas gibt, was ich für sie tun kann, dann lassen sie es mich wissen“, mit diesen Worten und einem aufmunternden Kopfnicken verschwand der Doktor im Flur des Krankenhauses. Die Mutter musste schlucken und unterdrückte vor ihrem Sohn ein leises Schluchzen. Er legte die Hand auf ihre Schulter, versuchte sie mit dieser Geste zu trösten, doch wie hätte er es selbst tun können? Schließlich hätte er auch so jemanden gebraucht. Hikari lag vor ihnen, eine Atemmaske auf Mund und Nase. Ein Piepsen symbolisierte ihren schwachen Herzschlag. Eine Infusion an der rechten Hand. Seit einer Ewigkeit – so kam es der Familie vor – sahen sie ihre Tochter bzw. Schwester schon so. Tag für Tag warteten sie hier, ob sie nicht doch aufwachen würde. Die Ärzte wussten kaum Rat… Man könne nur abwarten, war ihre Devise. „Du kannst jetzt gehen, Taichi. Ich bleibe noch etwas hier“, Frau Yagami umarmte ihren Sohn noch einmal mit einem schwachen Lächeln, bevor er schließlich das Zimmer verließ. Als er auf den Flur trat, sah er das rothaarige Mädchen auf einer Bank sitzen. Sie schlief, kam jeden Tag mit ihm hierher, lehnte es aber ab, Karis Zimmer zu betreten. Ihr Anblick war einfach zu schmerzlich für Sora, die im Augenblick ohnehin schon genug durchmachte. Taichi strich ihr liebevoll eine Strähne aus dem Gesicht und flüsterte: „Wir können jetzt gehen…“ Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei muss ich doch „Mein Liebes“, die Mutter war den Tränen nahe, „wie konnte das nur passieren…“ Sie konnte sich nicht länger zurückhalten und begann zu weinen. Die Vorstellung, dass Hikari nie wieder aufwachen würde, ließ ihr Herz zerspringen. Sie konnte kaum noch Atmen unter den heftigen Schluchzern, die sie durchzuckten. Wo war ihr Mann in solch einer Stunde? Arbeit… das war für ihn schon immer wichtig gewesen. Wie konnte er dies ihr und seiner Tochter vorziehen? Ihr Hass gegen ihn, die eigentlich die Trauer über Hikaris Zustand war, wuchs von Sekunde zu Sekunde. Doch nicht nur er war ihr im Augenblick zuwider. Hätte Takeru ihre kleine Tochter nicht zu irgendeinem verlassenen Strand entführt, dann wäre sie jetzt vielleicht nicht im Koma und sie würde mit ihr sprechen können. Mit zittrigen Fingern fuhr sie ihr über die Stirn, fühlte die Kälte ihrer bleichen Haut. Sie kniff vor Schmerz, ihre Tochter so zu sehen, ihre Augen zusammen und ließ die Tränen weiter kullern. Sie hatte noch immer nicht herausfinden können, wie es dazu kommen konnte, dass Hikari und Takeru einfach mit dem Zug Gott weiß wohin fahren konnten. Wessen Idee war es gewesen? Wieso nur…? Alle meine Wünsche Habe ich an dir verbraucht Ich kann es selbst nich glauben Denn nur ich hol mich da raus Es fällt mir schwer das zu kapiern Doch irgendwie wird es schon gehen Alles würde sich verändern, wenn ich dich nich mehr wiederseh TK lag er auf seinem Bett und versuchte sich so wenig wie möglich zu bewegen. Alles drehte sich. Er war so müde, ihm war schwindelig und das wohltuende Gefühl hatte längst nachgelassen. Wäre sein Herz nicht so gerast, wäre er sicher aufgestanden, umher gelaufen. Doch er musste sich beruhigen. Müde presste er beide Hände auf seine Brust und atmete ruhig. Er musste zu ihr. Er hatte sich das schon viel zu lange angetan. Ich will weg von hier Doch ich weiß egal wohin ich lauf Das mit dir hört nich auf Sag mir wann hört das auf Mit langen, ziehenden Schritten lief er keuchend durch die Straßen. Sein Herz, es schmerzte so sehr. Doch wie konnte er aufgeben, wo er doch schon fast am Ziel war… Er riss die Tür auf, raste in das Gebäude. „Junger Mann, kann ich Ihnen helfen…?“, rief die verdutzte Krankenschwester ihm hinterher, doch er konnte nur rennen. Einen Augenblick lang glaubte er, sein Herz würde ihm in der Brust zerspringen. Er kannte ihr Zimmer. Er war die Zahl so oft im Kopf durchgegangen und war doch nie hinein getreten. Bis zu diesem Augenblick war es nur eine Zahl. Doch als er vor Zimmer 1207 stand, hielt er plötzlich inne. Wie würde er sie vorfinden? Wie würde er sie in Erinnerung behalten? Mutig drückte er die Klinke nach unten und betrat den dunklen Raum, dessen Stille nur von einem kontinuierlichen Piepsen durchbrochen wurde. Kein Geruch, nicht einmal ihrer, stieg ihm beim Betreten in die Nase. Takeru ertastete sich schließlich den Lichtschalter. Das kalte Licht fiel auf die zarte, blasse Gestalt, die er hier gesucht hatte. Mit betretenem Gesichtsausdruck ging er zu Hikari, setzte sich neben sie. Ihre Hand war eiskalt, was dem Jungen Tränen in die Augen trieb. Sie hatte so ein warmes, herzliches Gemüt. Wie konnte sie hier nur so kalt und unberührt liegen. Allein. Und ich kämpf mich durch die Nacht Hab keine Ahnung was du mit mir machst Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei will ich doch „Ich bleibe bei dir“, versicherte er in tränenerstickter Stimme und wischte sich mit seinem Handrücken über die Augen, „Du bist nicht allein, Hikari.“ Die letzten Worte flüsterte er und musste tief schluchzen. So hatte ihn noch niemand gesehen. So sollte ihn niemand sehen. Doch nun war das alles nicht mehr wichtig. Stolz, Ehre. Das waren nur Worte. Was war das gegen einen Menschen, den es nur einmal im Leben geben konnte? Gegen einen Seelenverwandten. Mit zittriger Hand fuhr der Blonde die Gesichtszüge seiner Freundin nach und hätte gerne daran geglaubt, dass er ein leichtes Zucken ihrer Mundwinkel erblickt hatte. Das Opium wirkte wohl noch… Und ich kämpf mich durch die Nacht Bin unter Tränen wieder aufgewacht Ich krieg dich nich aus meinem Kopf und dabei muss ich doch --------------------------------------------------------------------------------- Nach diesem Kapitel wird wohl nur noch eins kommen, das wird dann aber wohl etwas länger als gewöhnlich sein ^^ MfG xD Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)