Nur wir zwei von Sitamun (Das Leben verläuft nicht immer nach Plan) ================================================================================ Kapitel 2: Freundschaft? ------------------------ Das Wochenende war vorbei, der Schulalltag hatte wieder begonnen und die ersten zwei Stunden hatten bereits ihr Ende gefunden, es klingelte zur großen Pause. Anstatt den Hof zu betreten, ging sie zu ihrem Spint, nahm die Hefte und Bücher, die sie für die nächsten Stunden brauchen würde, dachte nach. Die letzten paar Tage waren so schön gewesen, sie hatte gelacht, sich unterhalten, Spaß gehabt, ihren Schmerz gänzlich vergessen, warum musste nun alles wieder von neuem anfangen? Warum beschwerte sie sich eigentlich? Ihr Frust hatte doch eine kurze Pause gefunden, ihr Schmerz war ein wenig an der Oberfläche abgekratzt worden - war es nicht das, was sie sich gewünscht hatte? Das wenigstens ein winziger Teil verschwinden würde, in der Hoffnung, der Rest würde folgen? Erneut entdeckte sie einen Zettel von Kai, auch dieses Mal war er an die Tür ihres Spints geklebt; sie nahm ihn ab, las ihn, es erschien jedoch kein Lächeln auf ihrem Gesicht wie vor zwei Tagen. "Sorry, ich kann heute nicht auf dich warten! In einer Woche findet ein kleines Turnier statt und wir nehmen dran teil - Max hat es dir garantiert schon gesagt?! Ich muss so schnell wie möglich zum Dojo, damit die anderen das Training nicht ausfallen lassen! Sorry, Hil! Kai!" Neben seinen Namen hatte er noch einen kleinen Smylie gezeichnet, aus den Augen des kleinen Kreises flossen Tränen. Sie legte den Zettel zurück in ihren Spint, schloss ihn, ging auf den Schulhof; kaum hatte sie das Gebäude verlassen hatte, hörte sie den Kampf zwischen zweier Blades und sie wusste auch sofort, wem sie gehörten. Die Geräusche waren ihr so vertraut, dass sie die Besitzer der Blades im Schlaf hätte nennen können. "Hey, Hil! Wie geht's?" Hilary drehte sich um, sah ihrer einzigen Freundin auf dieser Schule ins Gesicht, Yuri Suzuki, auch sie wurde von den anderen gemieden und verspottet, genauso wie Hilary, allerdings war Yuri nicht im Ansatz zu rechthaberisch und manchmal nervtötend wie ihre Freundin es war. Sie war eher ein stiller Typ, zu still, um von den anderen Mädchen akzeptiert zu werden. "Wer, meinst du, bladet gegen wen?" "Es sind zwei Matche, Max kämpft gegen Tyson und Ray gegen Kai!" Hil wehrte sich nicht, als sie von ihrer Freundin durch die Schülermassen, an der Truppe angekommen durch einen Haufen Beybladefans gezogen wurde, bis sie vorne angekommen waren, ihre Antwort hatte Yuri nicht mehr gehört, es passierte nicht oft, dass sie ein Match hautnah miterleben durfte, und wenn sich mal die Chance bot, schalteten jegliche Hirnwindungen ab - jedes Mal. Wie Hil vorausgesagt hatte, waren zwei Matches im Gange, als wäre sie es gewesen, die die Jungs zu den Matches aufgestachelt hatte, kämpften tatsächlich Max gegen Tyson und Ray gegen Kai. Yuri hatte Hil bis in die vorderste Reihe gezogen, in der normalerweise nur die mutigsten Schüler standen, niemand wollte was von den kraftvollen Attacken der Spitzenblader abbekommen. Hil, die ihre Freundschaft zu den Bladebreakers nie jemanden verraten hatte, sah eigentlich ziemlich desinteressiert den Matches zu. "Was willst du denn hier, Tatibana? Beyblade ist ein harter Sport, also nichts für Weicheier wie dich!" Einer ihrer Klassenkameraden, Manuel, hatte sie entdeckt, in der ersten Reihe stehend, und hatte sofort einen völlig überflüssigen Kommentar vom Stapel gelassen. Yuri hatte ihn gar nicht gehört, so vertieft war sie in das Match, dass sich Max und Tyson lieferten. "Und was willst du hier, Pickelfresse? Beyblade ist ein Sport für Leute mit Grips, du hast hier nichts verloren!", antwortete sie im gelangweilten Ton, würdigte den Typen neben ihr nicht einmal eines einzigen Blickes, sondern sah weiter auf Drigger, der Dranzer ziemlich einheizte. "Du weißt doch nicht einmal, wie Beyblade geschrieben wird!" "Doch, das weiß ich!" "Du hast hier nichts verloren, kapier's endlich!" "Das sagt wer?", mischte sich Yuri ins Gespräch ein, ihre sonst so zarte Stimme klang etwas härter und auch mutiger als sonst, doch erreichen würde sie damit garantiert nichts, Manuel war der größte Angeber in Hils Klasse, er würde doch vor jemanden wie Yuri nicht klein beigeben! "Halt die Klappe, Suzuki! Du bist noch erbärmlicher als Tatibana!" Aus den Augenwinkeln bemerkte Hil, dass nun auch die nächsten fünf Leute links und rechts von ihr nur ihrem Streit mit Manuel lauschten, na wunderbar - konnte es besser kommen? Auch ihren Freunden war nicht entgangen, dass sich in der ersten Reihe drei Personen stritten, doch sie waren zu sehr mit ihrem Match beschäftigt, als dass sie der Diskussion genau zuhören konnten. "Hau endlich ab, Tatibana!", meinte Manuel mit einem gehässigen Grinsen, sie verstand genau, was er ihr sagen wollte, nachgeben war etwas, was sie nie im Leben tun würde, doch sie konnte sehr gut drauf verzichten, dass plötzlich bekannt wurde, dass sie mit den Weltmeistern befreundet war und diese deswegen dasselbe durchmachen mussten wie sie. "Komm Yuri, lass uns gehen! Ich kann die Visage von diesem Typen nicht mehr sehen!" Hil griff nach Yuris Hand, doch Yuri wehrte sich, blieb stehen. "Hil, ignorier den einfach! Er ist nicht mehr als ein Haufen Mist und der Boss ist er garantiert auch nicht! Also, warum gehen?" "Okay, dann bleib! Aber ich gehe!" Hil ließ ihre Freundin los, wollte geradewegs an Manuel vorbeistolzieren, ihn keines weiteren Blickes mehr würdigen, um sich vielleicht doch noch würdevoll aus der Situation zu retten, vergeblich. Gerade, als sie direkt neben ihm stand, schubste er sie leicht in Richtung der Blades, die sich Funken sprühend aneinander rieben und für Kontakt mit der bloßen Haut viel zu schnell drehten. Hil fiel auf den harten Boden. "Oh - entschuldige! Muss ich dich doch glatt übersehen haben!", meinte Manuel, er grinste immer noch höhnisch und sein Tonfall weckte jeglichen Zweifel daran, dass er auch nur ein einziges Wort ernst meinte. Er erntete lautes Gelächter von seinen "Freunden" um ihn herum, doch Tyson brachte sie zum Schweigen, ein kräftiger Wind kam auf, zwang die Truppe dazu, sich mit aller Kraft gegen ihn zu stemmen um stehen zu bleiben, nach Sekunden verschwand der Wind wieder. Der Weltmeister sah mit zweifelnden Blick auf das Mädchen hinunter, zu gerne wüsste er, warum Dragoon ausgewichen war, ohne dass er es ihm befohlen hatte; denselben Gedanken hatte auch Max. Er hatte Draciel nicht befohlen, der fallenden Person auszuweichen oder ganz mit dem Kampf aufzuhören, sein Blade kreiselte jetzt direkt vor dem Mädchen, so, als wolle er sie bewachen, auch etwas, dass er nie befohlen hatte. Auch die Blades der restlichen Bladebreakers umringten Hilary, schienen sie zu beschützen, vor was auch immer. Hil stand auf, sie blickte auf ihre Hände, sie waren aufgeschürft und auch ihre Knie sahen nicht besser aus; toll, wunderbar! Fing ja großartig an! Sie bereute es endlos, ihre Pause nicht im Gebäude oder in irgendeiner kleinen Ecke verbracht zu haben, in der sie niemand finden konnte. Tysons Blick verfinsterte sich leicht, als er in dem Mädchen Hilary erkannte, die sich nun ihre aufgeschürften Hände ansah und so gut wie möglich versuchte, den Dreck aus den Wunden zu bekommen ohne sich dabei weh zu tun, er sah zu dem Typen, der Hil geschubst hatte, Manuel oder so hieß er. "Was sollte das?", fragte er leise, seine Stimme klang verärgert, überrascht sah Hil ihn an, es geschahen also doch noch Wunder - seit wann setzte sich Tyson so für sie ein? Sein Blade umkreiste sie nun, so, als ob er sagen wollte: "Sie gehört zu uns! Lass ja deine Finger von ihr!" Max, Kai und Ray schienen seine Gedanken zu teilen, sie kamen zu ihr, fragten, ob sie okay sei. "Nichts mehr als ein paar kleine Kratzer - ich wird's überleben", antwortete Hil mit einem schwachen Lächeln, versuchte die Jungs zu überzeugen, dennoch - ihr wütender Blick verschwand nicht. "Und was soll die Frage? Es ist doch nur Tatibana, eine Außenseiterin, ein Niemand!" Auf seine Worte hin sah das Team der Weltmeister ihre Freundin überrascht an, sie hatten nie gewusst, dass Hil eine Außenseiterin war, dabei waren sie doch in derselben Schule. Kein Wunder, dass sie sie nie in der Pause fanden, egal, wie verzweifelt sie nach ihr suchten, um sie bei sich zu haben, das erklärte auch, wenn sie nach der Schule auf das Mädchen gewartet hatten und sie nie aufgetaucht war. Das stellte einiges klar, doch ab jetzt würde es sich ändern! "Erstens heißt sie nicht Tatibana!", sagte Max zornig. "Zweitens ist sie kein Niemand, sondern vollwertiges Mitglied und Teammanagerin der Bladebreakers!", fügte Ray wütend hinzu. "Und solltest du es dich noch einmal wagen, ein Mitglied unseres Teams zu verletzen, dann wird dir das mehr als nur leid tun!", vervollständigte Kai die Rede der Weltmeister, sein mörderischer Blick weckte nicht nur bei Manuel Angst, seine Stimme jagte jedem - selbst Hil - eine Gänsehaut über den Körper. Kai, Ray, Max und Tyson nahmen ihre Blades, bevor sie Hil in ihre Mitte nahmen und mit ihr in eine gänzlich andere Ecke des Schulhofes verschwanden, sie drehte sich noch einmal um, winkte Yuri kurz zu, die sie verblüfft ansah, doch als sie den Blick von ihrer Freundin auf sich sah, lächelte sie liebevoll. Hil würde in der nächsten Pause wieder bei ihr sein und selbst wenn sie es nicht sein würde, so war sie sich sicher, dass sie sie heute Abend anrufen würde - das tat sie immer. "Warum hast du uns nichts gesagt, Hil?", fragte Ray empört, er schien wohl ziemlich zornig auf sie zu sein, dass sie sich ihnen nicht anvertraut hatte. "Wie denn? Wie zum Teufel hätte ich euch sagen sollen, dass ich seit der ersten fünften Klasse durch von jedem gemieden werde, weil ich so . . .!", fing Hil an, doch die letzten Wörter kamen nicht über ihre Lippen; ja, sie benahm sich nicht gerade selten wie der Boss - warum wurde sie von jedem gemieden, nur von den Bladebreakers nicht? "Wir wissen, dass du sehr rechthaberisch und dickköpfig bist, manchmal auch sehr zickig - aber das ist jedes Mädchen", fügte Max schnell hinzu als er Hils wütenden Blick sah. "Aber wir mögen dich trotzdem, warum also hast du nichts gesagt?", beendete er seinen Part der Rede. "Ich . . . ich konnte es nicht!", erwiderte sie kleinlaut, das erste Wort hatte sie noch laut und wütend gesagt, doch dann war ihr diese Sache mit jenem Versprechen eingefallen, der Schmerz in ihrer Seele, verursacht durch die Freunde, die nun nach dem Grund für ihre Verschwiegenheit forschten. "Und warum nicht?", fragte Kai leise, sah sie hoffnungsvoll an, vielleicht würde sie ihm so antworten, obwohl er sich sicher war, die Antwort bereits zu kennen. "Warum fragst du eigentlich? Du weißt doch die Antwort!", erwiderte sie in derselben Lautstärke, ja darauf bedacht, den Blick nicht zu heben und ihm in die Augen zu sehen. "Was? Was soll das heißen? Was hat sie dir gesagt und nicht uns?" Max Stimme klang schon beinahe enttäuscht, dabei war er doch der Auslöser für alles gewesen. "Du hattest ihr mal ein Versprechen gegeben, erinnerst du dich?" "Jaaahaaa, ich erinnere mich!", gab er langsam zurück. "Keiner von euch hat es gehalten!" "Oh . . ." Betroffen sah Max zu Hil rüber, er fühlte sich so unendlich schuldig dafür, ihr Leben in der Schule noch schwerer gemacht zu haben als es sowieso schon war. Sie war seine Freundin und er hatte sie nicht besser behandelt als alle anderen hier - wie konnte er nur? Was wer er doch für ein schlechter Freund! Er wusste doch, sie war mit ihnen auf derselben Schule! Wie konnte er sich nie die Mühe gemacht haben, nach ihr zu suchen? Sie ihn ihren Kreis aufzunehmen? Dorthin, wo sie hingehört? "Ach - und du hast es oder was?", fragte Tyson plötzlich, riss die restlichen aus ihren Gedanken, sie folgten dem Blick des Weltmeisters, der direkt auf Kai gerichtet war, der schien sich jedoch von dem stechenden Blick nicht beeindrucken zu lassen. Er nickte, als wäre es das Selbstverständlichste. "Ich habe euer Versprechen gehalten - seit Wochen!" "Dann ist jetzt ja auch der Grund geklärt, warum du immer als letztes auftauchst!", murmelte Tyson vor sich hin, auch er schien jetzt von seinem schlechten Gewissen Kenntnis genommen zu haben. Hil hörte dem Gespräch der Jungs nur zu, sie hatte durchgehend zu Boden geschaut, ihre Haare waren ihr ins Gesicht gefallen, versteckten ihre Tränen, die sich langsam den Weg über ihre Wange suchte und zu Boden fiel. Ihre Freunde sprachen über sie, als wäre sie sonst irgendwas, warum war sie eigentlich noch hier? Warum noch im Kreis der Menschen, die sie so tief verletzt hatten und sich trotzdem weiterhin ihre Freunde nannten, ohne auch nur einen Gedanken daran verschwendet zu haben sich mal zu entschuldigen? Sie wusste nicht, ob sie Kai nun dazu zählen sollte, er wollte sich ab heute nun auch den anderen anschließen, aber immerhin hatte er sich bei ihr entschuldigt, Bescheid gesagt, dass er den anderen kräftig in den Hintern treten musste. Er würde sie nicht links liegen lassen, dass hatte er ihr versprochen und er hatte noch nie eines seiner Versprechen ihr gegenüber gebrochen - doch gab es nicht für alles ein erstes Mal? "Hil ? Alles in Ordnung?", fragte Kai vorsichtig, er war zu ihr getreten, hatte seine Hand beruhigend auf ihre Schulter gelegt und sah sie sanft an, keiner aus ihr konnte seinen liebevollen Blick sehen. "Könnte besser sein!", murmelte sie leise, wischte sich hastig die Tränen aus den Augen, wollte verhindern, dass Kai sie so sah. Reichte es nicht aus, dass er so schon für sie ein Rätsel war, musste er jetzt alles noch komplizierter machen als es sowieso schon war? Warum musste sie sich ausgerechnet in den verlieben, die sie niemals bekommen konnte? Ihren zärtlichen Kuss von vor drei Tagen hatte sie gänzlich vergessen, ein wunderbares Ereignis - als Traum abgetan, es war nie geschehen. Hätte sie sich dran erinnert, wüsste sie jetzt vielleicht, was Kai für sie empfand. "Ich werde in den nächsten Tagen nicht mehr zum Training kommen und ich bin ab sofort auch kein Mitglied der Bladebreakers mehr", flüsterte sie, ihre Stimme war fast ganz gebrochen, eine verheilte Wunde war wieder aufgebrochen; Kai hatte sie kaum verstanden, doch er fragte nicht nach, er hielt sie nicht einmal auf, als sie unter Tränen davon stürzte, jeden umrempelte, der ihr im Weg stand, ein paar Mal wäre sie beinahe gefallen, doch sie fing sich gerade eben noch im letzten Augenblick. Wie konnte sie nur dem kindischen Glauben verfallen, sie könnte jemals Freunde, eine Familie, haben? Noch nie hatte jemand ihr gesagt: "Ich mag dich", noch nie, leere Worte wie "Du bist mein Freund!" hatte sie noch nie geglaubt, sie wusste doch, sie waren nie war, und als sie endlich mal über ihren Schatten gesprungen und sogar sicher gelandet war, hatte sie doch den Fehler begangen. Er würde nicht unbezahlt bleiben - warum hatte ihr das niemand gesagt? Warum hatte sie niemand gewarnt? Bedeutete sie niemanden mehr etwas? War sie dazu verdammt, für den Rest ihres Lebens allein zu sein? War das ihr Schicksal? "Hilary? Warum bist du schon zu Hause? Du müsstest noch für drei Stunden in der Schule sein!" Eine Frau mittleren Alters stand im Wohnzimmer des sonst so verlassenen Haus der Tatibanas, sie musterte ihre Tochter mit erstaunten und zugleich auch empörten Blick - wie konnte ihre Tochter es wagen, die Schule zu schwänzen? Sie musste Glanzleistungen vorzeigen, um die Traditionen der Familie fortführen zu können! Wie sollte sie dies schaffen, wenn sie schwänzte? "Und warum bist du hier? Bist du doch sonst auch nie? Dich hat es doch noch nie interessiert, wo ich bin! Also - was soll diese Frage?" "Ich verbitte mir diesen Ton! Du hast als Tochter nicht so mit deiner Mutter zu reden!" "Dann will ich halt nicht deine Tochter sein!" Die Tränen, die sie erst vor wenigen Minuten besiegt hatte, kehrten zurück, flossen hemmungsvoll über ihre Wangen, laut weinend rannte sie in ihr Zimmer. Ein Streit - die letzte Unterhaltung, die Hilary Tatibana mit ihrer Mutter hatte. Kein sehr schöner Abschied für jemanden, der jeden Menschen an seiner Seite gebrauchen konnte um nicht in gänzlicher Einsamkeit zu versinken. Es war ein schmerzvoller Anblick für Frau Tatibana als sie ihrer Tochter nachsah, wie sie mit den ersten paar Taschen in ein Taxi stieg, zu einer Wohnung fuhr, von der sie nicht wusste, wo sie lag. Ihre Tochter haute ab - vor ihren eigenen Augen, und sie hatte nichts dagegen getan, sie hatte nicht einmal versucht, sie aufzuhalten, das Taxi fuhr ab, vielleicht noch drei, vielleicht auch noch vier mal würde sie Hilary nochmals sehen, öfters aber auf keinem Fall. War sie wahrhaftig eine solche Rabenmutter, dass ihre eigene Tochter vor ihr flüchtete? Was hatte sie falsch gemacht? Mit einem Seufzen und einem letzten Blick zu dem Auto, welches nun um die Ecke und damit aus ihrem Sichtfeld verschwand, ging sie wieder ins Haus. Hilary hatte sich nicht einmal verabschiedet. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)