Beloved Mercenary von abgemeldet (< Jack Krauser X Ada Wong >) ================================================================================ Kapitel 1: Mercenaries at work ------------------------------ Disclaimer: Nix mir. *seufz* Widmung: LacrimaDraconis und natürlich meinem sexy Haustier Jackie! Warnung: Wer KrauserXAda nicht mag, der sollte wohl besser den "Zurück"-Button in der Browserleiste drücken oder gleich das große "X" recht oben am Fenster betätigen. DANKE. {Edit 13.02.06: Titel wurde geändert^^} Beloved Mercenary "Offenbar hat Saddler mich von Anfang an durchschaut. Mir ist es zwar gelungen, Ashley zu entführen, aber ich habe gleich gemerkt, dass Saddler mir nicht ganz vertrauen wollte. So hatte ich keine andere Wahl, als die Frau um Hilfe zu bitten. Vielleicht wusste sie von vornherein, dass es so kommen würde..." Während er über die Gänge des riesigen Inselkomplexes schritt, bohrten sich einige stechende Fragen in den Kopf des Ex- US Agenten. Wie war er eigentlich hier hinein geraten? Ach richtig, er schuldete Umbrella - sowie einem seiner mächtigsten Männer - einen Gefallen. Wofür? Dafür, dass sie ihn nach einem Hubschrauberunfall vor zwei Jahren wieder zusammengeflickt und sogar noch stärker gemacht hatten; stärker, als es das US- Training je hätte machen können. Nichtsdestotrotz war dieser Laden hier die Hölle. Hirnlose Ganados mit irgendwelchen Parasiten im Körper, die höchstens als Zielscheiben für ihn dienten, wenn er schlechte Laune hatte. Dann ein paar dieser abartigen Viecher - wie hießen sie gleich? Los Regenerados? Ja, das war es. Diese Horrorgestalten mit dem widerlichsten Röcheln, das er je gehört hatte... Aber die grausigste Gestalt auf dieser Insel war noch immer der Anführer der Los Illuminados - Osmund Saddler. Der Mann, dessen Vertrauen sich er sich erschleichen sollte. Aber es war anscheinend etwas schief gegangen. Saddler vertraute niemandem, erst recht keinem Amerikaner. Aber sein Ehrgeiz, der Welt die Macht der Illuminados zu demonstrieren - begonnen in Amerika -, war enorm. Was war da wohl ein besseres Beweismittel zur Loyalitätsbezeugung, als ihm die nervige Tochter des Präsidenten von Amerika zu beschaffen? Und bei Gott sie WAR nervig! "Warum tun Sie das?", hatte sie auf ihrer ,Reise' nach Spanien gefragt. "Was tun?", hatte er gefragt. "Na, mich entführen zum Beispiel!" "Das geht Dich nichts an. Und jetzt halt den Mund, sonst stopfe ich Dir den auch noch." "Warum?" "Darum." "Warum ich?" "Könntest Du aufhören, mir so dämliche Fragen zu stellen?" "Ist es, weil ich die Tochter des Präsidenten bin?" "Was denkst Du denn?" "Ich denke, dass Sie ein Verrückter sind. Ich habe Sie oft bei meinem Vater gesehen. Warum verraten Sie ihn?" "Würde Dich das etwas angehen, dann würde ich es Dir sagen. Jetzt aber genug geplaudert - halt den Mund oder Du erlebst die restliche Reise im Land der Träume." Ashley Graham war wirklich ein naives Dummchen. Sie war sich der ihr drohenden Gefahr gar nicht bewusst gewesen und hätte sie nicht unter Saddler's persönlichem Schutz gestanden (zumal Ashley ja auch Druckmittel zum Erschleichen seines Vertrauens war), hätte er sie aufgrund ihrer Frechheit umgebracht. Er erreichte eine elektronisch aufgleitende Tür, die zum ,Audienzraum' von Saddler führte. Noch bevor er sie durchschritt, spürte er die Präsenz einer weiteren Person. "So nachdenklich kenne ich Dich gar nicht, Krauser.", sagte eine weibliche Stimme aus dem Schatten der Wände heraus, "Aber eigentlich kenne ich Dich ja auch überhaupt nicht." "Du hast es also endlich begriffen.", Krauser wandte sich der aus dem Schatten tretenden Frau im roten Kleid zu, "Keiner kennt mich. Nicht einmal ich erkenne mich selbst noch." Die Frau schritt um ihn herum, wobei sie ihren rechten Zeigefinger von seiner Schulter aus über seinen gesamten, in ein enges, schwarzes Shirt gehüllten Oberkörper gleiten ließ. Nach außen hin ließ ihn das, was die Frau mit dem kurzen, schwarzen Haar mit ihm anstellte, kalt. In ihm jedoch regten sich zweierlei Alternativen: Entweder, er ging darauf ein und ließ Saddler, der ohnehin schon schlecht gelaunt war, warten, oder er blockte sie ab und würde ihr Vorhaben mit ihm auf einen anderen Zeitpunkt verschieben. Das würde wohl schmerzfreier ausfallen, als von Saddler aufgespießt zu werden - so wie er es mit Luis Sera gemacht hatte. Infolge seiner Entscheidung schnellte seine Hand vor und packte die ihre - nicht sehr fest, aber bestimmt. "Ich habe jetzt keine Zeit dafür, Ada.", entgegnete er kühl, "Saddler wartet auf mich. Es scheint noch mehr Probleme zu geben, die seine Laune nicht gerade verbessern." Krauser ließ Ada's Hand los, welche sie sichtlich enttäuscht zurückzog. "Probleme mit Leon?", fragte sie neugierig, um ihren Ärger über die Zurückweisung zu verbergen. "Scheint so." "Dann geh und regle die Sache. Wir brauchen die Probe auf jeden Fall. Wesker wird keine Fehlschläge dulden und ich möchte Saddler nicht kennen lernen, wenn er herausbekommt, dass Du nur auf die Probe aus bist." "Es sieht Dir nicht ähnlich, Dich um das Wohlergehen Anderer zu scheren.", schnaubte Krauser verächtlich; es war kein Geheimnis, dass er jede Art von Schwäche in den Menschen abgrundtief hasste. "Tue ich nicht. Mich kümmert nur Dein Wohl.", Ada zwinkerte und wandte sich ab, "Viel Erfolg." Sie verschwand durch die Tür. Krauser schüttelte den Kopf. Er würde später mit ihr über diese ,Fürsorge' sprechen und sie gleichsam zwingen, sie sich doch abzugewöhnen. ~~;~~ Mit einem zufriedenen Lächeln ging Ada zurück zum Sendeturm, um ihren Bericht zu verfassen. Während sie ihren Computer zückte, rief sie sich ihr eigenartiges Verhalten beim Treffen mit Jack Krauser in Erinnerung. Sie arbeiteten nun schon eine Weile zusammen und bisher hatte Ada es noch nicht gewagt, auch nur ein anderes Gefühl als Respekt für den Amerikaner zuzulassen, aber sie konnte nicht leugnen, dass sie zutiefst beeindruckt von ihm und seinen äußerst tödlichen Fähigkeiten war. Sie hatte von Wesker die Aufgabe bekommen, Krauser zu studieren und ihm einen Report abzuliefern. Er war in einigen der Umbrella- Untergrundanlagen getestet worden, aber Tests waren eben nur Tests und keine wahren Einsätze. Und bisher sah er die Sache noch so optimistisch, wie sie ein grimmig schauender Jack Krauser eben sehen konnte. Natürlich begegneten sich die Beiden auch regelmäßig mit einer ordentlichen Portion Sarkasmus und Misstrauen, aber an sich wusste Ada, dass auch er ihre Fähigkeiten als Diebin, Meuchelmörderin und Genie im Infiltrieren zumindest schätzte. Wesker hatte zwar Beide nach Spanien geschickt, aber erst vor einiger Zeit hatte Krauser vorgeschlagen, mit ihr zusammenzuarbeiten, nachdem Saddler ihm nach Ashley's Beschaffung wohl doch nicht ganz getraut hatte. Piep! Piep! Piep! Das kleine Multifunktionsgerät in ihrer Hand vibrierte. Sie drückte einen Knopf, der sie mit dem ,Anrufer' verband. "Wie geht es voran?" "Ich würde es nicht als ruhmreich bezeichnen, aber wir machen Fortschritte." "Wo ist Krauser?" "Bei Saddler. Es scheint unvorhergesehene Einmischung von Außen zu geben. Anscheinend suchen sie nach dem entführten Mädchen." "Sehr gut. Das könnte sie von uns ablenken. Wie sieht es mit der Probe aus?" "Wir konnten sie bisher nicht beschaffen, wissen aber, dass Saddler sie wieder hat. Er ist ja sozusagen der Ober- Plaga und nicht zu unterschätzen. Ich glaube aber nicht, dass es noch länger als ein paar Tage dauert, bis wir die Probe haben. Krauser macht seine Sache gut, obwohl Saddler ihm nicht ganz vertrauen will." "Ich erwarte nichts Anderes von jemandem, den ich ausgebildet habe. Rückschläge gehören dazu. Ich erwarte, dass Du weitere Versuche unternimmst, diesem Lord die Probe abzunehmen. Umbrella zählt auf euch." "Sehr wohl, Wesker." Die Verbindung wurde getrennt und Ada starrte hinaus in den von dunklen Wolken verhangenen Himmel. Sie lächelte traurig, als sie feststellte, dass sie Jack nicht verlassen wollte, ihr Job es aber verlangte. Sie würde mit dem nächsten Motorboot die Insel verlassen. ~~;~~ "Es scheint, dass Salazar ein paar Probleme mit dem Ami hat..." Saddler's Erscheinung war nicht nur gruselig sondern auch zutiefst imposant. Auch wenn Krauser sich nicht zu mehr als gespieltem Respekt herabwürdigte, so konnte er doch die von diesem Mann ausgehende Macht spüren. Sein Plaga schien entweder uralt oder eine Art Alphatier zu sein. Auf jeden Fall war es nicht zu unterschätzen. "Salazar hatte seine Chance. Krauser, geh und hol das Mädchen. Oh und eliminiere das Schwein bei Gelegenheit, ja?" Krauser, der es die ganze Zeit vermieden hatte, Saddler direkt anzusehen, erhob sich. Ein grausames Lächeln zierte sein Gesicht, als er den Führer der Illuminados ansah. "Betrachtet es als erledigt.", sagte er und wandte sich zum Gehen. Er verließ den Saal durch die aufgleitende Tür. Der vor ihm liegende Gang wurde normalerweise von einer tückischen Laservorrichtung geschützt. Nur ein Vollidiot würde es wagen, im aktiven Status der Fallen vorwärts gehen zu wollen... Aber über den Vollidioten, der das wagte, konnte er später noch nachdenken - jetzt galt es zuerst, Saddler's Befehle auszuführen. Er würde zwei Männer mit einem Motorboot losschicken und Ashley hierher bringen lassen. Es war seltsam, dass Salazar solche Probleme mit Leon hatte. Normal hätte seine zur Verfügung stehende Armee an Zelots seinen ehemaligen Kameraden doch aufhalten müssen. Gut, musste eben er sich die Finger dreckig machen. Aber er würde eine ganze Menge Spaß dabei haben. Apropos... wenn er den Männern Bescheid gesagt hatte, würde er Ada suchen gehen. Es gab da noch einige... außergeschäftliche Dinge zu erledigen. ~~;~~ Gedankenverloren schritt sie zurück in Richtung der Quartiere, als sie Stimmen hörte. Die eine gehörte zweifelsfrei Krauser und die anderen beiden Stimmen beinhalteten einen spanischen Akzent. Es mussten Ganados sein. Natürlich durfte sich Ada nicht hier aufhalten und musste deshalb vorsichtig agieren, aber ihre Neugier trieb sie an das Gelände der Plattform über dem Stimmengewirr. "Ich frage euch ein letztes Mal: Habt ihr meine Anweisungen verstanden?" Ada musste grinsen, als sie den genervten Gesichtsausdruck des blonden Soldaten erhaschte und die etwas konfusen Ausdrücke seiner Gegenüber. Einer der Ganados bohrte desinteressiert in seiner Nase während der Andere wohl innere Kontroverse mit seinem Plaga über den Essensplan führte. Auf jeden Fall hörte keiner der Beiden Krauser zu. Ada vermutete, dass dieser kurz vor einem Anfall stand, in dessen Folge er die Ganados innerhalb einer Sekunde enthauptete... "So!", Ada kniff die Augen zusammen, um das Foto von Ashley zu identifizieren, welches Krauser nun als letzte ,Waffe' gegen die Dummheit der Ganados einsetzte, "Das ist das Ziel. Abholen, einpacken, Lord Saddler bringen." Als die beiden Plaga- Wirte beim Namen ihres Anführers interessiert und unterwürfig aufsahen, wusste Ada, dass Jack einen Volltreffer gelandet hatte. Wenn es nichts gab, was in den Quadratschädel eines Ganados passte - auf Lord Saddler reagierten sie wie Rüden auf eine läufige Hundedame. Ziemlich schöner, wenn auch räudiger Vergleich, wie die Frau in Rot feststellte... Die Ganados hatten gerade den Raum verlassen und Krauser sich auf den Weg zu den Quartieren gemacht, als eine Ganado- Wache Ada bemerkte und Alarm schlug. Noch während ihr Verstand zu erfassen versuchte, was los war, handelte sie schon. Die erste Kugel des Punishers durchschoss das Auge und brachte den Schädel zum implodieren. Und wie Ada es schon seit einiger Zeit gewohnt war, schoss ein Parasit aus dem Hals seines Wirts hervor. Das zuckende Ding fuhr einen weiteren Schweif aus, dessen messerscharfes Ende bei Berührung höchst tödlich war. Ada musste zurückweichen, sonst hätte das Vieh sie erwischt, aber schon bald spürte sie hinter sich die beunruhigende Kälte der Abgrenzung. Das war kein Grund in Panik zu geraten, aber ihr Spielraum war nun sehr begrenzt. Der zuckende Parasit kam näher. Sie schoss ein paar Mal auf ihn, aber er taumelte immer nur geringfügig zurück. Als dann zu allem Übel noch das Magazin leer war, erwog Ada, einfach herunter zu springen. Doch noch bevor sie diesen Gedanken zu Ende geführt hatte, zerplatzte der Plaga kreischend und der Wirtskörper fiel schlaff zu Boden. Noch ehe sich die Frau in Rot fragen konnte, was da eben passiert war, wusste sie es schon. Der mit dem Tod des Plaga zu Boden gefallene Pfeil verriet es ihr. Nur einer in dieser riesigen Festung konnte derart mit einem Bogen umgehen... "Tut mir ja Leid, wenn ich mich einmische", erschrocken fuhr Ada herum, als Krauser, der auf dem Geländer stand, anfing zu sprechen, "aber ich dachte, Du könntest etwas Unterstützung gebrauchen." "Danke, auch wenn ich einfach hätte herunter springen können, um mir etwas Zeit zu verschaffen.", noch im selben Atemzug warf Ada ihr leeres Pistolenmagazin aus und steckte ein Volles hinein, "Aber was ist mit Dir? Wird das nicht auffallen, wenn Du die Ganados tötest, obwohl Du Saddler unterstehst?" Krauser konnte sich ein angewidertes Schnauben nicht verkneifen, während er von dem Geländer neben Ada sprang. "Der hat Wichtigeres zu tun, als sich mit mir und meinen Hobbytötungslaunen zu befassen. Salazar hat Probleme mit Leon und ich soll das Mädchen hierher bringen lassen. Ziemlicher Mist, wenn Du mich fragst.", murrte er, "Übrigens: Wir kriegen Gesellschaft." In der Tat stürmten vier weitere Ganados auf sie zu; die Vorangehenden waren mit Holzschilden und Flegeln ausgestattet, die hinteren Beiden schwenkten aggressiv ihre Elektroschocker. "Was tun wir jetzt?", fragte Ada, obwohl sie von Krauser umhin nur eine Antwort erwartete... "Nun, ich bin dafür, meinen Spaß zu haben.", sagte er grinsend, "Hier für den großen Macker den Papierkram zu machen ist echt öde." Krauser legte den ersten Pfeil an. Im nächsten Moment brach der Schild des Ganados vor ihm. "Mach das mal nach.", sagte er und Ada fühlte sich ein klein wenig mehr wie bei einem Wettkampf als in einem Kampf ums Überleben. Andererseits... konnte sie mit Jack an ihrer Seite überhaupt sterben? Nein, aber sie wollte sich auch nicht beschützen lassen, solange ihr Spielraum noch offen war. Sie hatte nicht die ganzen Jahre umsonst ein hartes Überlebenstraining absolviert und war zu einem Schatten ihrer Selbst geworden, um sich unterbuttern zu lassen. "Mit dem größten Vergnügen.", antwortete sie schließlich und nahm den Schild-Ganado auf ihrer Seite ins Visier. Sie löste die Sicherung und schoss. Der erste Schuss ging durch den Holzschild und traf den Ganado in die Schulter. Der zweite bohrte sich ebenfalls durch den Schild und in den Hals. Blut spritzte, aber der Ganado stoppte seine Attacke nicht. Ada feuerte erneut und brachte den Ganado samt Hintermann zu Fall. Währenddessen hatte Krauser den ersten Ganado erledigt und befasste sich mit dessen Nachfolger. Der Ganado mit dem Elektrostab trug eine widerwärtig stachlige Gasmaske, sowie einen versifften Arbeitsanzug. Krauser legte einen Pfeil an, zielte und traf den darauf zerplatzenden Kopf des Ganados. Dieser taumelte jedoch unbeeindruckt voran, was bedeutete, dass sein Plaga ausbrach. Und als es passierte, ließ der Amerikaner einen erneuten Pfeil von der Sehne schnellen und zerstörte den Parasiten. Er schielte herüber zu Ada, die gerade ihr Scharfschützengewehr ausgepackt und schnell zusammengebaut hatte und lächelte kurz. Sie mochte eine Frau sein - eine attraktive Frau zudem -, aber sie hatte jede Menge Erfahrung im Umgang mit Waffen. Und noch bevor seine Gedanken in die Richtung, wo sie denn unter dem Kleid die Teile für das Gewehr versteckt hatte, abwanderten, gellte ein Schuss durch den Raum und die beiden Ganados fielen tot zu Boden. Ein einziger Schuss hatte sie, während sie sich wieder aufgerappelt hatten, durch die Brust ins Jenseits befördert. "Und?", fragte Ada, während sie sich aus ihrer knienden Haltung erhob, das Gewehr wieder zerlegte und wieder in die dafür vorgesehene Hülle steckte, "Beeindruckt?" Als Krauser etwas sagen wollte, hörte er die entfernten Stimmen näher kommender Ganados. Er liebte zwar das sinnlose Meucheln dieser intelligenzlosen Fleischsäcke, aber etwas in ihm drängte ihn, mit Ada zu flüchten. Also packte er sie wortlos am Arm und stieg auf das Plattformgeländer. Ada schien zunächst verwirrt, aber als auch sie die vielen Stimmen wahrnahm, begriff sie, was er wollte. Nichts wie raus. Er nickte ihr zu und sie sprangen. Als sie auf dem Gitterboden aufkamen, knickte Ada unsanft mit dem Fuß um, beschloss aber, den durch ihr Bein fahrenden Schmerz zu ignorieren und lieber um ihr Leben zu laufen. Als Krauser sie losließ, verspürte sie eine seltsame Kälte an ihrem Arm, aber sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken. Zusammen steuerten sie die Flucht zu den Quartieren an, während die wütende Meute Ganados ihnen spanische Flüche hinterher warf... ~~;~~ Als sie das vorübergehende Quartier von Krauser erreicht hatten, kehrte auch der Schmerz in Ada's Knöchel zurück. Inmitten des spärlich eingerichteten und beleuchteten Raums knickte sie um und landete somit unsanft auf dem Boden. "Hast lange durchgehalten.", war alles, was Krauser in eisigem Tonfall dazu sagte. Ada blickte nicht auf; sie starre mit schmerzverzerrtem Gesicht auf ihren heftig pochenden Fuß, während sie langsam ihren roten, hochhackigen Schuh auszog. Die Dinger waren die Hölle, besonders, wenn man es eilig hatte. Aber man konnte lernen, darin zu laufen - sogar besonders schnell, wenn eine Meute wütender Ganados hinter einem her war. Trotzdem schaffte sie es, sich zu einem bitteren Lächeln durchzuringen, als sie Krauser antwortete. "Es ist die Angst, die einen alle Schmerzen vergessen lässt." Er sah sie an und es blitzte Neugierde in seinen Augen auf. "Angst vor was?", fragte er. "Angst vor dem Versagen.", sagte sie, "Angst, jemanden zu enttäuschen." Krauser sagte nichts. Er reichte ihr ohne ein Wort zu sagen die Hand und half ihr auf. Ada schien äußerlich nicht verblüfft über diese Geste, aber ihr Inneres Bebte vor Spannung. Krauser war ein Individuum ohnegleichen. Er konnte kalt sein - eiskalt, aber man konnte sich anscheinend seinen Respekt verschaffen. Und bei diesem äußerst tödlichen Mann war das gar keine so schlechte Errungenschaft. Ada legte ihren verstauchten Fuß hoch und bewegte ihn einige Male hin und her. Sie musste die Zähne zusammenbeißen, um den Schmerz zu unterdrücken, aber sie achtete auch auf Krauser's Miene. Er stand neben ihr. Stumm und ohne irgendeine Gefühlsregung zu offenbaren. "Wird schon wieder.", knirschte Ada, während sie den Fuß wieder entspannt hochlegte, "In ein paar Stunden kann's weitergehen." Sie sah weg und bemerkte, dass sie enttäuscht war, als Krauser nichts sagte. Aber im Grunde ermahnte sie sich, dass sie nichts anderes erwarten durfte. Sie durfte auf keine Gefühle hoffen, weder von ihren Verbündeten, noch von ihren Feinden. Gefühle machten schwach. Krauser dachte vermutlich ebenso. Jeder Söldner denkt nur an sich und nicht an Andere. Warum sollte es in dieser Situation anders sein? "Hat Wesker Dir irgendwelche Sonderaufträge erteilt, dass Du so schnell weiter musst?" Ada sah auf. Sie hatte nicht erwartet, dass Krauser noch irgendetwas sagte - er hätte ja auch schon längst wieder geräuschlos verschwunden sein können... "Nein... keinen Sonderauftrag. Aber was soll ich ihm denn sagen, wenn ich auf der faulen Haut liege?" "Zum Beispiel, dass Du von ein paar dieser hirnlosen Idioten angegriffen und bei der Flucht verletzt wurdest. Das entspräche zumindest der Wahrheit. Es hat keinen Zweck, sich mit dem Fuß in ein Motorboot zu setzen und zum Schloss zu fahren, um Leon hierher zu locken." "Oh, dann kennst Du mein Ziel ja." Krauser nickte. "Natürlich. Es gibt nichts, was ich nicht weiß. Ich kenne Deine Vorgeschichte genauso gut wie Du die Meine. Und es ist ja auch nicht so, als hätte Leon während der Ausbildung, die wir gemeinsam genossen haben, nie über die geheimnisvolle Frau in Rot gesprochen." Ada errötete leicht. Sie hätte nicht gedacht, dass Leon nach ihrem vorgetäuschten Tod noch an sie dachte. Er hatte ja nicht einmal sonderlich überrascht geschaut, als sie in Salazar's Schlafzimmer vor ihm gestanden hatte... "Wir kennen uns nur aufgrund dieses Unfalls in Raccoon City. Ich war dort, um eine Probe des G-Virus zu sichern. Ich bin zwar fast draufgegangen aber die Probe habe ich bekommen.", sie lächelte stolz, als sie an den Moment des Triumphes dachte, in dem sie die Kette von Sherry Birkin in ihrer fast tauben Hand gespürt hatte; die Kette, die in Wahrheit die letzte Probe des G-Virus enthalten hatte... "Wesker hat Dich ebenso wie mich für die Umbrella - Wiederaufbautruppe konsultiert, oder?", Krauser starrte auf den Boden zu seinen Füßen und Ada fragte sich, ob er die Antwort nicht schon kannte... "Ja, das hat er. Im Grunde ist er derjenige, dem ich mein Leben zu verdanken habe.", sie zuckte die Achseln, "Und ich versuche diese Schuld eben durch meine Dienste wieder auszugleichen." Sie schwiegen wieder einige Minuten, bevor Krauser die Stimme erhob. "Was ist mit Dir? Warum stellst Du keine Fragen?" Ada sah ihn ein wenig verwirrt über diese Frage an, antwortete dann aber gewissenhaft: "Weil mein Beruf es verbietet, Fragen zu stellen." "Dein Beruf verbietet ganz schön viel, oder?", er versuchte zu grinsen, aber an irgendetwas scheiterte der Versuch kläglich, "Genau wie meiner, nicht wahr? Und trotzdem missachte ich dieses Verbot." "Und warum tust Du es?" "Soll ich ehrlich sein?", Krauser zuckte die Achseln, "Weil ich keine Wahl hatte. Hätte ich sie gehabt, würde ich garantiert nicht auf dieser Insel sitzen und nach der Probe eines fanatischen Opas trachten." "Da wirst Du wohl Recht haben." Krauser erhob sich und wandte sich zum Gehen. "Wohin gehst Du?" "Das war eine Frage.", stellte er amüsiert fest, "Ich werde Dich allein lassen. Du wirst ja bald wieder aufbrechen, um Leon hierher zu bringen. Spätestens dann sehen wir uns wieder." Noch bevor sie etwas erwidern konnte, war er aus der Tür verschwunden. Und dann war sie wieder da. Die unendliche Leere in ihr; so kalt und gnadenlos wie der Tod, dem sie jeden Tag mit jeder Mission ein Stückchen näher kam... Den pochenden Schmerz in ihrem Fuß ignorierend sprang sie auf, öffnete hastig die Tür und humpelte so schnell es ging hinaus. Der Gang war nur spärlich beleuchtet und alles, was sie auf dem kalten Flur erkannte, waren die Silhouetten der alten Blechfässer und Stahlkisten, die willkürlich verteilt herumstanden. Von Jack war weit und breit nichts zu sehen. Die Einsamkeit, die er mit seinem Verschwinden in ihr hinterlassen hatte, war erdrückend. Es gab eine Zeit, in der sie jedwede Gefühlsregung in sich geleugnet hätte, aber in den letzten Paar Tagen war etwas in ihr passiert, das sich nicht leugnen ließ. Sie hatte sich in den tödlichsten Söldner der Umbrella Corp. verliebt. Und das konnte nur heißen, dass sie eine Vorschrift ihres Berufes gebrochen hatte. Sie hatte Gefühle zugelassen. Für jemanden, der irgendwann in entfernter Zukunft einmal ihr ,Opfer' werden könnte... Der Schmerz in ihrem Fuß ließ sie zusammenfahren. Sie wollte Jack suchen, konnte aber mit dem Fuß kein unnötiges Risiko eingehen. Der Boden unter ihren Füßen knarrte, während sie langsam vorwärts humpelte. Sie wollte nur ein Stück gehen, um den abzweigenden Gang zu checken, als sie in einen umher schleichenden Ganado rasselte. "Scheiße!", zischte sie und wollte die Flucht ergreifen, aber dieses Mal spielten ihre Ausdauer und der verstauchte Fuß nicht mit und sie stürzte. Sich auf den Rücken rollend hoffte sie, dass ihre Geheimnisse mit ihr starben. ~~;~~ Er war verwirrt. Er hatte schon seit ein paar Tagen den leisen Verdacht auf starke Sympathien zu Ada Wong gehabt, aber das, was er bis vor ein paar Minuten mit ihr betrieben hatte, war... ja, es war verdammt erbärmlich gewesen! Im Gegensatz zu den Sachen, die er sie eigentlich fragen wollte... Er war zwar in geschäftlichen Sachen der Mann fürs Direkte, aber in emotionalen Dingen konnte man Jack Krauser kurzum in die Tonne treten. Krauser saß in einer Beobachtungsnische auf dem Gang seines Quartiers, die er sich ausgeguckt hatte, falls Saddler plante, ihn zu ,entfernen'. Er hatte in dem Ding auch genug Raum, seinen Bogen zu spannen und unliebsame Besucher zu eliminieren. Es dauerte nicht lange, bis die Tür zu seinem Quartier aufgerissen wurde. Machte Ada sich schon auf den Weg? Neugierig lugte er aus der Nische und sah Ada, die mit gequältem, traurigem Blick auf dem Gang stand. Ihren verstauchten Fuß hielt sie tapfer in der Luft, damit er nicht noch mehr belastet wurde. Dann humpelte sie ein paar Schritte vor - vermutlich, um die Abbiegung zu checken. Doch im selben Augenblick erkannte Krauser, dass ein Ganado über diesen Gang schlich und bevor er reagieren konnte, war es schon passiert: Ada stieß mit dem Ganado zusammen. Beim Versuch zu flüchten gab ihr verstauchter Knöchel nach und sie fiel vornüber auf den harten Gitterboden. Krauser konnte sich nicht mehr erinnern, jemals so schnell reagiert zu haben, als der Ganado böse grinsend seinen Flegel hob, um Ada damit sämtliche Knochen im Leib zu zerschmettern. Er spannte den Bogen und traf den Kopf des Ganado ohne großartig zu zielen. Der Ganado wurde von der Wucht des Pfeils zurückgeworfen und landete endgültig tot und kopflos auf dem Rücken, einige Meter von der nun ungläubig blinzelnden Ada entfernt. Mit einem eleganten Saltosprung landete Krauser auf dem Boden und eilte zu Ada, neben die er sich sogleich kniete. "Ist alles okay?", fragte er besorgt und er zwang sich zu einem Lächeln, als die Schwarzhaarige ihn erleichtert ansah. "Ja, aber ich dachte, jeden Moment ist es aus.", sie seufzte erleichtert, "Danke Krauser. Wieder einmal." Aber er schüttelte den Kopf. "Selbstverständlich. Schließlich... arbeiten wir zusammen... oder?" Ada sah zur Seite. "Tun wir nur das? Zusammenarbeiten?" "Ich weiß nicht.", Krauser seufzte, "Aber im Grunde weiß ich, dass ich gar nichts weiß. Und ein Vollidiot bin." "Und woher willst Du das wissen, wenn Du nichts weißt?", in Ada's Stimme schwang ein gewisser Grad an Mahnung mit, aber ihre Augen strahlten einen warmen Glanz aus, "Immerhin sagtest Du mir vor ein paar Stunden noch, dass Du Dich selbst nicht mehr kennen würdest." Krauser blinzelte, bevor er ein schiefes Lächeln auflegte. "Vielleicht... Aber ich bin sowieso nicht mehr ganz normal, wenn ich schon die Grundsätze meines Berufes missachte." Dann hob er Ada auf seine Arme und trug sie zurück ins Quartier. "Eine Frau verletzt alleine zu lassen - das sollte mir als Söldner von Umbrella nicht allzu schwer fallen - genauso wie es Dir nicht schwer fallen sollte, jemanden, der Dir nahe steht, zu ermorden, wenn Dein Auftraggeber es verlangt." Ada, die immer noch etwas verdutzt auf Krauser's Bett saß, wusste nun nicht, ob er auf sich selbst anspielte... Bei dem düsteren Humor des Amerikaners war das nämlich durchaus möglich... "Glaubst Du denn nicht, dass in jeder Situation Ausnahmen gibt?", fragte sie. "Ausnahmen? Glaubst Du, so ein mächtiger Konzern wie Umbrella duldet ,Ausnahmen'? Ich habe hinter Wesker's Brillengläsern stets den Tod persönlich gesehen. Der blüht einem Jeden, der Umbrella verrät oder im Stich lässt. Wesker IST Umbrella's Sensemann.", Krauser reichte Ada ein Glas Wasser aus seiner in einem kaputten Schrank versteckten ,Notreserve', "Ich will ihn nur ungern kennen lernen, es sei denn, ich habe etwas, für das sich ein Kampf mit Wesker lohnt. Etwas, dass es sich zu verteidigen lohnt." Ada trank einen Schluck des Wassers und stellte das Glas ab. Sie nahm all ihren Mut zusammen und griff nach Krauser's Händen, um ihn zu sich zu ziehen. Der Amerikaner leistete keinen Widerstand und er schien auch nicht sonderlich überrascht oder verwirrt über ihre ,Geste', sondern nahm sie als selbstverständlich hin. "Jack, ich glaube, es ist Zeit, die Regeln wieder einmal zu missachten und Dir endlich eine Frage zu stellen...", sie holte tief Luft, "Vor was fürchtest Du Dich am meisten?" Der blonde Mann zögerte einige Sekunden, bevor er in die Knie ging, um mit Ada auf gleicher Augenhöhe zu sein. Er fuhr mit ihrer rechten Hand vorsichtig über sein Gesicht; über die Narbe, die vom linken Auge bis über seine Lippen reichte. "Ich fürchte nicht den Tod.", sagte er, "Denn dem bin ich entkommen. Es ist eher eine andere Art der Furcht, die mich immer dann befällt, wenn ich Dich sehe." "Dann sag sie mir.", Ada zog ihre samt seiner Hand zurück und ließ sie auf ihrer eigenen Wange ruhen, "Ich zwinge Dich nicht, aber... es bedeutet mir viel, es zu wissen." Krauser nickte leicht. "Ich fürchte mich davor, nicht geliebt zu werden. Von Dir." Ada lächelte und beugte sich zu ihm vor, um ihm etwas ins Ohr zu flüstern. "Dann hast Du ab jetzt eine Furcht weniger, um die Du Dich sorgen musst.", säuselte sie, "Denn mein Herz gehört Dir." Und als sie Krauser sanft küsste, war ihr verstauchter Fuß schon längst vergessen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)