Eins Und Eins Macht Zwei von abgemeldet (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 33: Kiss ---------------- Serie: Gravitation Arbeitstitel: Eins und Eins macht Zwei Kapiteltitel: Track 33: Kiss Teil: 33/37 Pairing: Ryuichi x Shuichi Warnungen: öhh…etwas Gewalt…rumgeknutsche…sonst nix Disclaimer: nix mir Q.Q Kommentar: Es…geht weiter XD Ich habe grad frei und habe endlich weiterschreiben können…auch wenn es eigentlich viel zu heiß dafür ist. Nun ja… viel Spaß beim Kapitel! Wer eine ENS haben möchte, wenn ein neues Kapitel hochgeladen wird, möge Bescheid geben. Auch, wenn jemand keine ENS mehr bekommen möchte. Bitte checkt die ENS-Benachrichtigungsliste! Wer nicht mehr drauf steht, bitte Bescheid sagen! Kinderlachen und aufgeregtes Geplapper war überall rund um den Bahnhof Shibuyas zu hören. Es war voller als sonst, aber das war beim anstehenden Event des Monats, oder gar des Jahres ja auch nicht wirklich verwunderlich. Luftballons, die mit Helium gefüllt waren, schwebten durch die Gegend, die meisten waren herz- oder lippenförmig. Ohnehin war das Ereignis wohl vor allem ein Highlight für verliebte Pärchen, vor allem aber für die Homosexuellen. Shuichi schluckte und lugte hinter dem dicken, roten Vorhang hervor, den man vor der Bühne, die man eigens für den 30-Stunden-Kuss gebaut hatte, gehängt hatte. So langsam bekam er wirklich Muffensausen. Ob das gut gehen würde? Das waren schließlich 30 Stunden. Nicht, dass er Ryuichi nicht gerne küsste und ihm nahe war, aber das war vielleicht doch etwas zu viel des Guten… Er griff in seine Tasche und holte seinen Pflegestift für die Lippen heraus, öffnete die Kappe und schmierte dich einen dicke Schicht davon auf die Lippen. Auf Dauer konnte das ja nicht wirklich gesund sein, sich so lange zu knutschen. „Habt ihr genug getrunken?“, fragte Noriko Ryuichi. „Nicht, dass einer von euch ohnmächtig wird, weil ihr mir auf der Bühne vertrocknet, heute ist nicht gerade das beste Wetter, um dem Körper so viel abzuverlangen“, meinte sie leicht besorgt. Es war schließlich strahlender Sonnenschein und ziemlich warm. „Ach, das geht schon. Notfalls sammle ich Spucke und gebe sie Shuichi zu trinken oder umgekehrt“, meinte Ryuichi. Fujisaki verzog das Gesicht. „Wie eklig…“, meinte er und drehte sich rum. Weshalb er hier sein musste, fragte er sich ohnehin schon die ganze Zeit. Shuichi klopfte Fujisaki auf die Schulter. „Ach, du kommst auch noch dahinter, wie schön es ist, die Spucke von deinem Freund zu trinken…“, meinte er. Fujisaki sah ihn entsetzt an. „Wie kommst du denn darauf, dass ich schwul sein könnte, ich gehe mit deiner Schwester, du Pissnelke!“, schrie er mit riesigem Kopf und Zackenzähnen im Mund. „Und selbst wenn, ich möchte trotzdem nicht ihre Spucke trinken… Das ist unhygienisch und…nicht schön…“, meinte er und bekam Schüttelfrost von diesen Gedanken. Shuichi lachte. Ihm war Fujisaki ja schon immer ziemlich schwul vorgekommen. Vielleicht musste der Kleine selbst nur noch dahinter kommen. Auch wenn es ihm um Maiko dann Leid täte. Er wuschelte dem kleinen Keyboarder noch mal durchs Haar, was dieser mit lautem Gezeter zu verhindern versuchte und fettete sich nochmals die Lippen ein, bis sich eine Zentimeter dicke Schicht darauf bildete. Er schmatzte einige Male in die Luft, dann fiepte er und wischte es sich an seinem Handrücken ab. Das war einfach zu viel. Und dieser Stick schmeckte einfach nur zum kotzen. Warum hatte er sich keinen mit Erdbeergeschmack gekauft? K kam schließlich angewirbelt und bedrohte Ryuichi und Shuichi mit seiner Waffe, hatte in jeder Hand eine und schob beide damit auf die Bühne. „Ist schon gut, ich gehe auch von alleine…“, meinte der jüngere Sänger und sah zu seinem Freund, der das Ganze ziemlich lustig fand. „Ryu-chan, das ist nicht lustig, er soll die Knarre endlich runter nehmen. Ich habe das ja so was von satt“, beschwerte sich der Jüngere und versuchte das Ding wegzudrücken, doch en Schuss löste sich und haute ein Loch in den Boden der Bühne. Er kreischte. „Hör endlich auf mit diesem Mistvieh auf mich zu zielen!“ Wenn das geladen war, wollte er es nicht im Rücken haben. Ryuichi lachte nur. Er wusste ja, dass K seine Waffen gut unter Kontrolle hatte, daher machte er sich weniger Sorgen, dass er damit einmal jemanden treffen würde. Sie nahmen dann ihre Plätze auf der Bühne ein. Noch wurden sie vor den Blicken der Menge von einem Vorgang mit Kussmund darauf geschützt, doch beide bekamen über einen Knopf im Ohr Anweisungen. „Okay, Jungs, es geht gleich los, in 3…2…1…und…“ Der Vorhang öffnete sich. Vor der Bühne und um den Bahnhof stand eine riesige Menschenmasse. Shuichi schluckte. Irgendwie war sein Mund jetzt schon total trocken. Er sah sich etwas um, man konnte gar nicht erkennen, wo die letzten Menschen standen. Über der Bühne befand sich ein großer Monitor und in Shibuya selbst gab es an den Hochhäusern ja eh etliche große Leinwände, auf denen oft Werbung und sonstiges ausgestrahlt wurde und die der Stadt ihr typisches Flair schenkten. Diese Tafeln wurden ebenso für die Übertragung des Events benutzt, damit möglichst viele Leute es mitverfolgen konnten, selbst wenn sie nicht direkt auf die Bühne sehen konnten. Es wurde geschrieen, gejubelt und die Leute hielten große Banner in die Luft. Ryuichi griff sich das Mikro und schrie seine Begrüßung in die jubelnde Menge, auch Shuichi setzte kurz nach ihm ein. „Hallo alle miteinander!“, rief er. „Seid ihr gut drauf?“ Er hörte ein lautes „JAAAAA!“ und winkte zufrieden in die Menge, die nun begann, synchron: „Anfangen! Anfangen!“ zu rufen. Zwei freundliche NG Mitarbeiter in Kussmundkostümen brachten nun eine ebenso als Knutschlippe gestaltete Uhr herein, die auf 30 Stunden eingestellt war. Shuichi lief ein Schweißtropfen von der Schläfe. Langsam wurde es ihm echt zu viel und er sah auch, wie Fujisaki in der ersten Reihe damit kämpfte, sich nicht zu übergeben. Allerdings bemerkte er auch, dass Maiko sich zu ihm durchquetschte. Sie knuddelte ihren Freund und winkte ihrem Bruder zu. „Nii-chan, du schaffst es, knutsch ihn zu Butter!“, kreischte sie und wedelte eine Fahne, johlte laut herum. Shuichi winkte ihr zu und sah dann Ryuichi an, der sich auch zu ihm drehte. Er verkniff sich zu sagen, dass er mal aufs Klo musste und sah Shuichi stattdessen lieber sexy an. Als K schoss, war es das Zeichen für sie anzufangen. Die Uhr lief ab und Ryuichi strich Shuichi über die Wange, drückte ihm die Lippen sanft auf und begann ihn zärtlich zu küssen. Shuichi wurde etwas rot, vor so vielen Leuten war das schon etwas komisch. Er legte seine Hände auf die Hüften des anderen und versuchte einfach, alles um sie herum abzuschalten. Er sah die Menge nicht mehr, er sah die Stoppuhr nicht, er konzentrierte sich einfach nur auf den Mann, der ihm gegenüber stand und den er so wahnsinnig liebte. Er hatte sogar das Gefühl, dass diese Liebe von Sekunde zu Sekunde zunahm. Sanft strich er ihm über den Rücken, schnappte ab und zu nach Luft und hielt die Augen verschlossen. Er spürte ihn so nah bei sich, konnte seinen Herzschlag fühlen. Wie schnell sein Herz doch schlug. Es flatterte regelrecht, wie ein kleiner Vogel. Aber seines musste sich genauso schnell bewegen, denn er spürte Ryuichis Hand, die ihm sanft über die Brust strich, so als wolle er sein Herz beruhigen. Ryuichi merkte, dass Shuichi aufgeregt war. Er selbst war es ja auch, aber er konnte so was immer noch besser verstecken als sein Freund, schließlich hatte er nun mal etliche Jahre mehr Bühnenerfahrung. Er schielte sogar ab und zu ins Publikum, sah die jubelnde Menge, die sie anfeuerte. Einige küssten sich sogar ebenso, wie zum Beispiel Fujisaki und Maiko. Er schmunzelte in sich hinein und konzentrierte sich wieder auf Shuichi, streichelte ihm über die Seite und öffnete ab und zu seine Augen, nur um Shuichis lange Wimpern zu betrachten. Hm~, der Kleine roch aber heute auch wieder verlockend. Am liebsten hätte er ihn ja vernascht, aber dazu waren ihm dann doch ein paar zu viele Menschen hier. Und sie hatten ja auch eine Aufgabe zu erledigen. Es waren einige Stunden vergangen. Über die Ohrknöpfe bekamen sie ab und an gesagt, wie die Menge sich weiterhin verhielt: Einige Leute gingen, andere kamen. Der Andrang war immer noch groß, aber mittlerweile hatte man ein Gebiet um die Bühne abgesperrt, damit der Alltag nebenher ein wenig weitergehen konnte. Erst zum Finale und zum Countdown würde wieder mehr Platz freigegeben werden. Shuichis Lippen fühlten sich langsam schon richtig rau und geschwollen an, es tat sogar ein bisschen weh. Aber er kniff die Arschbacken zusammen. Da musste er durch. Ryuichi ging es ja sicherlich auch nicht besser. Er hatte die Hände mit denen des anderen verhackt und war so langsam schon ein bisschen wackelig auf den Beinen. Als sie die 10 Stunden Marke knackten, bekam er den Jubel schon gar nicht mehr mit. Er hatte Durst, Rückenschmerzen, seine Lippen fühlten sich wie Schlauchboote an und er zitterte. Ryuichi merkte, dass Shuichi wohl so langsam an seine Grenzen stieß. Also er selbst konnte noch eine Weile so weitermachen, auch wenn es bei ihm auch langsam anfing und vor allem seine Blase wie wild drückte. Er musste wirklich schon seit dem Anfang und hatte es sich verkniffen. Er wusste gar nicht, warum K keine Pinkelpausen gestattete… Dieser blonde Typ stand sogar mit seiner Knarre an einer der zwei Treppen. An der anderen hockten die beiden NG Mitarbeiter und passten auch auf, dass weder Leute von der Bühne gingen noch hinaufkamen. Doch einer der beiden bebte unablässig, schon die ganze Zeit. Er konnte es nicht mehr ertragen und richtete sich auf. „Ey Alter, was geht…“, sagte der andere noch und sah ihn verdutzt an, erstarrte, als der Kerl plötzlich ein Messer aus seinem Ärmel gleiten ließ. „Es reicht!“, wisperte er. „Es reicht, ich mach das nicht mehr mit!“ „Was? Was laberst du denn da?“ „Ich hab die Schnauze voll!“, schrie er und stürmte los, soweit man rennen konnte, wenn man riesige Schaumstofflippen um seinen Körper trug. Er hielt das Messer wie ein Kampfbeil hoch und schwang es, schrie dabei so laut, dass sich seine Stimme überschlug. „RYUICHI SAKUMA GEHÖRT MIIIIIR!“ Ryuichi zuckte zusammen und löste sich von Shuichi, sah diesen Kerl auf sie zu rennen und stieß Shuichi zur Seite. „Lauf!“, sagte er mit dicken, roten Lippen. Shuichi, der nicht viel besser aussah, guckte ganz benommen. Er wusste gerade gar nicht, was eigentlich los war und sah dann die Schaumstofflippe, die mit dem Messer auf sie zuwetzte. Er kreischte und stand auf, versuchte von der Bühne zu springen, doch überall standen Leute, die nun ebenfalls in Getöse ausbrachen. Das Geschrei der Meute breitete sich wellenartig in die hintersten Gefilde aus; der Kameramann richtete seine Kamera direkt auf die Amoklaufende Schaumstofflippe, sodass diese überall auf den Leinwänden zu sehen war. Shuichi wusste nicht so recht, ob er diesen Kerl ernst nehmen sollte, er war zu verwirrt über das Kostüm, in dem er sich ja nicht mal richtig bewegen konnte und als Ryuichi ihn mit einem geschickten Kick auf die Unterlippe zu Fall brachte und der Mann wie ein Käfer auf dem Rücken lag und mit Armen und Beinen strampelte, machte es die Sache auch nicht besser. Er wusste nicht mal, ob ihm der Kerl nun Leid tun sollte, ob er sich über ihn lustig machen sollte oder ob der Mann wirklich gefährlich war. Ryuichi war ebenso verwirrt, sah Shuichi nur mit den Schultern zuckend an. Der Mann jedoch schlüpfte aus seinem Kostüm und sah die beiden an. „Es reicht…macht euch nicht auch noch lustig über mich! So lange habe ich versucht, dich zu erreichen…“, sagte er beinahe irre. „…aber alles was ich zurückbekam waren nur Angst und Unverständnis. Was findest du nur an diesem Jungen?“, fragte er und deutete auf Shuichi, sprintete los und war blitzschnell, packte den jungen Sänger und hielt ihm das Messer an die Kehle. Einige Wachmänner stürmten auf die Bühne, doch der Mann schrie nur los. „Haut ab! Haut alle ab! Oder ich mach ihn kalt! Dann gehört er endlich mir allein…dann muss ich Ryuichi mit niemandem mehr teilen!“ „Nii-chan!“, schrie Maiko entsetzt, wurde von Fujisaki aber mit gezogen. Die ganze Menge entfernte sich in die Straßen und Gassen von Shibuya; wurde vom Wachpersonal dort mehr oder weniger hinweg geschoben. Sie wollten den Platz frei kriegen und keine Massenpanik verursachen. Nur vereinzelt gafften noch Leute, wie Ryuichi versuchte, den Kerl zu beruhigen. So wirklich konnte niemand etwas machen, dazu hatte der Mann Shuichi zu dicht bei sich und das Messer zu nah an dessen Kehle. „Komm schon, leg das Messer weg. Mach dich nicht unglücklich…“, sagte Ryuichi. Er hatte Angst um Shuichi, aber versuchte so ruhig wie möglich zu bleiben. Wenn er auch noch Panik schob würde die Sache auch nicht besser werden. Er versuchte dabei auch seine Stimme zu kontrollieren, sie fest und bestimmt klingen zu lassen. Aber auch beruhigend. Die Augen des Mannes flackerten. Seine Hand zitterte und Shuichi spürte, wie ein feines Rinnsal Blut seinen Hals hinab lief. „Ich habe euch beobachtet…und es hat mich krank gemacht…“, wisperte der Mann. „Es hat mich so krank gemacht…wieso nur kümmert sich jemand wie du um jemanden wie ihn… er hat dich nicht verdient…“, sagte er zu Ryuichi, drückte das Messer fester gegen den Hals des Jungen. „Ich sollte ihn kalt machen…dann ist er endlich weg, diese Plage…“ Shuichi öffnete die Augen. Er verstand langsam… Diese Stimme…das… Das war Ryuichis Stalker! Dieser Mann hasste ihn, das hatte er ja damals schon gemerkt, als er bei ihnen angerufen hatte. Aber warum nur, kam ihm schon damals diese Stimme so bekannt vor… Er schloss die Augen, konzentrierte sich kurz. Hier konnte ihm keiner raus helfen. Der Kerl brauchte nur eine Bewegung mit seinem Handgelenk machen und er würde hier mit aufgeschlitzter Kehle daliegen. Er konnte sich jetzt entweder nur auf Ryuichi verlassen, der den Mann die ganze Zeit bequatschte oder er versuchte sich hier selbst zu befreien. Und genau das hatte er vor. Er hob die Hand und packte den Arm, zog ihn mit samt des Messers soweit weg wie er konnte und zog eines seiner Beine an, trat dann so doll nach hinten wie er konnte. Der Mann jaulte laut auf vor Schmerz; Shuichi hatte ihn genau zwischen die Beine getreten. Der Junge fiel erst mal nach vorn, rollte sich ab und packte gleich mal das Messer, wurde aber sogleich von diesem Typen angegriffen, der sich auf ihn schmiss und ihm eine mit der Faust langte. „Du Hurensohn, ich mach dich fertig!“, schrie er, während er ihm ein Veilchen verpasste, wurde dann aber von Ryuichi am Kragen zurückgezogen. „Wenn du ihm noch ein einziges Haar krümmst, kann ich für nichts mehr garantieren…“, wisperte er ihm zu. „Also verpiss dich, bevor ich richtig wütend werde…“, hauchte er und schubste ihn mit Kraft ein gutes Stück von sich weg. „Sicherheitsdienst…“, sagte Ryuichi kalt und nickte den Wachen zu, die den Mann sogleich packten und wegzogen. Er half Shuichi auf. „Geht’s? Zeig mal…“, meinte er und strich ihm über die Wange, sah sich das Veilchen an. „Du Armer…tut’s sehr weh?“ Er leckte ihm das Blut vom Hals und drückte ihn. „Mann, hatte ich eine Angst…“, wisperte er und strich seinem Geliebten über den Rücken, sah nicht, dass der Mann sich losgerissen hatte und auf sie losstürmte. Er hörte dann nur einen Schrei und befand sich auf einmal mit Shuichi im Arm im Freiflug von der Bühne. Er drehte sich noch in der Luft so, dass er zuerst aufschlagen würde und kniff die Augen zusammen, krachte dann auf einen Stapel Bretter, der gleich daneben lag. Shuichi schrie und krallte sich an ihm fest, verlor kurz das Bewusstsein. Als er wieder zu sich kam, sah er, dass der andere unter ihm lag und Kreiselaugen hatte. „Ryu-chan… Oh Gott, Ryu-chan!“, rief er und stieg schnell von ihm runter. Er erschrak, als er ihn so sah. Er war überall blutig, hatte Schürfwunden und ein Arm sah ziemlich verdreht aus. „Ryuichi…“, weinte er. „Halte durch…!“ Er sah nach oben. „Hallo? Holt einen Krankenwagen, schnell!“, rief er. „Nun macht schon!“ Erst nach einigen Stunden wachte Ryuichi wieder auf. Verwirrt sah er in Shuichis besorgte blaue Augen, die ihn anscheinend schon eine ganze Weile gemustert hatten. „Ah, du bist wach. Zum Glück. Hatte ich eine Angst…“, meinte der Jüngere hörbar erleichtert. Ryuichi rieb sich die Stirn und sah, dass seine Hand einbandagiert war. „Uh…was ist denn passiert?“, fragte er verwirrt. Irgendwie hatte er einen totalen Blackout. Shuichi seufzte und streichelte Ryuichis Bauch. Seine Hand hatte er unter die Decke geschoben. „Na ja, an was erinnerst du dich denn noch?“ Ryuichi überlegte kurz. „Der Kuss…dann kam diese Knutschschnute und hat dich bedroht und irgendwie sind wir durch die Luft gesegelt, aber keine Ahnung wieso…“, meinte er und blinzelte. „Wo bin ich denn überhaupt…und warum ist meine Hand so komisch verbunden?“ Er fiepte, als er den anderen Arm sah, der gänzlich eingegipst war. „Oh…“ Shuichi sah ihn an. „Dieser Mann leitete damals die Veranstaltung meiner Volljährigkeitsfeier…“, erklärte Shuichi. „Damals hatte er die Meute nicht unter Kontrolle gekriegt, aber du hast es mit deiner Stimme ganz einfach geschafft. Jedenfalls hatte er sich wohl in dich verliebt und hat dich schon so lange gestalkt…“ Ryuichi sah ihn verdutzt an. „Was für ein Typ…ich erinnere mich gar nicht mehr…“, meinte er. Damals ging es Shuichi auch noch nicht so gut, daher war ihm eh egal, wer oder was da gerade da war und sich von seiner Stimme beeindruckt fühlte. „Jedenfalls hat er sich dann nachdem die Wachen ihn schon hatten noch mal losgerissen und ist auf uns zugestürmt, da hat uns K von der Bühne geschossen und den Kerl kalt gemacht…“, sagte er. Ryuichi sah ihn geschockt an. „Eh…Also er ist nicht wirklich tot…er hat ihm ins Bein geschossen und ihm eine sehr lange Standpauke gehalten…“, sagte er und hatte einen dicken Schweißtropfen an der Schläfe. Dass K danach Probleme mit der Polizei hatte und sogar kurz im Knast saß, ließ er fürs erste Mal außen vor. Shuichi hatte schon immer geahnt, dass dem blonden Amerikaner seine Waffengier eines Tages mal zum Knastdasein verhelfen würde, aber da er es als Notwehr auslegen konnte, hatte er noch mal Glück. Er sah Ryuichi an und strich ihm über den Kopf. „Wir sind dann von der Bühne gestürzt und du hast dir dabei den Arm gebrochen…und an der anderen Hand einen Finger…“, meinte er und sah ihn an. „Mein armes Bärchen…“, meine Shuichi und gab ihm ein Küsschen, legte die Arme um seinen Hals und rieb seine Wange an der des anderen, bis ihre Haut quietschte. „B…Bärchen?“ Ryuichi war reichlich verdutzt…seit wann gab Shuichi ihm denn solche Spitznamen? „Aber hab keine Sorge, ich pflege dich schon. Ich werde dich füttern, dich waschen und alles was du möchtest tun, bis es dir wieder besser geht.“ Er kroch zu ihm ins Bettchen und kuschelte sich an ihn. Ryuichi fiepte. Er fand es blöd, dass er die Arme nicht so bewegen konnte, wie er wollte. So konnte er Shuichi nur ansehen. Aber na ja… Shuichi im sexy Krankenschwesterndress hatte ja auch etwas für sich. Das würde er sich doch noch mal durch den Kopf gehen lassen. Er genoss die Streicheleinheiten des anderen sehr, erinnerte sich dann aber, dass Shuichi ja auch etwas abbekommen hatte. „Und was ist mir dir?“, fragte er. Shuichi öffnete ein Auge. „Keine Angst, mir geht’s gut.“ Er hatte nur kleine Kratzer. Der Schnitt am Hals war auch nicht tief, er hatte ein Pflaster bekommen. Nur das Veilchen puckerte ein wenig, aber das würde bald verschwinden. Er kraulte Ryuichis Bauch und dieser fiepte, als er Shuichi nicht mal durchs Haar streicheln konnte und fiepte jämmerlich. „Menno, ich möchte dich streicheln…das ist doch doof…“ Er hatte die eine Hand zwar weniger einbandagiert, aber es behinderte ihn dennoch. Shuichi seufzte und sah ihn an. „Naja, ein paar Wochen…werden wir wohl beide darauf verzichten müssen.“ Ihm fiel es ja auch schwer, aber wenn er jetzt auch noch anfing, herum zu jammern, dann würde er weder sich selbst noch seinem Liebsten damit helfen. Er streichelte ihn also noch etwas weiter und gab ihm das eine oder andere Küssen, schlief irgendwann einfach ein und lag etwas ungünstig auf Ryuichis Brust. Der blinzelte. „Shu-chan…“, fiepte er jämmerlich. „Shu-chan, wach wieder auf…mir schlafen die Beine ein und ich muss mal pullern…“, jammerte er. „Shuuuu!“ Er versuchte an die Klingel zu kommen, aber diese war zu weit weg, er versuchte sich auch einfach rumzurollen, aber auch das brachte nichts. Er sah Shuichi an und beugte sich etwas vor, biss ihm in die Nase. Es knirschte und der Junge kreischte auf. „Waaaaah, aua, warum tust du das?“, weinte der. „Sorry, aber du wolltest ja durch Rufen alleine nicht aufwachen…“, sagte er und seufzte leise. Natürlich wollte er Shuichi nicht wehtun, aber er hatte gerade keine andere Wahl gehabt. „Ryu-chan muss mal, no da…“, fiepte er. Shuichi dropte. Er hatte Ryuichi schon eine Ewigkeit nicht mehr so sprechen gehört. „Ist…gut…“, sagte er und stand auf. Ryuichi durfte aufstehen, mit den Beinen und den inneren Organen war alles okay. Allerdings wusste Shuichi, dass der andere im Moment seine Hilfe bei fast allen Dingen brauchte. Er half ihm auf und brachte ihn dann auf die Toilette, wurde ganz rot. Er musste ja… Ryuichis…hm…halten… Der andere sah ihn an und kniff die Beine zusammen. „Shuuhu-chan…mach bitte…“, quengelte er und versuchte seine Hose durch strampeln runter zu kriegen. Shuichi erbarmte sich dann. Sie hatten ja keine Geheimnisse voreinander. Auch wenn es komisch war, ihn in so einer Situation zu erleben. So hilflos. Er hielt dann Ryuichis Glied und ließ ihn pullern, sah nicht hin und war etwas rot. Ryuichi schien anfangs auch gar nicht zu können, aber nach einer Weile ging es dann auch. Nachdem Shuichi ihn abgeschüttelt und wieder ordentlich eingepackt hatte, pattete er noch einmal auf Ryuichis Hose und ging sich die Hände waschen, brachte ihn dann zurück ins Bett. Ryuichi wusste, er würde sich auch nur von Shuichi helfen lassen. Alles andere wollte und konnte er nicht. Die nächsten Tage musste Ryuichi weiterhin im Krankenhaus verbringen. Shuichi war jede freie Minute bei ihm, schließlich wusste er, dass Ryuichi seine Toilettenbedürfnisse ansonsten unterdrückte. Und das war ja nicht besonders gesund. Aber er konnte ihn in der Hinsicht natürlich auch verstehen, wer ließ sich als Erwachsener schon gern den Po abputzen. Es gab zwar in Japan diese tollen Washlets, aber nicht im Krankenhaus. Zum Glück hatten sie zu Hause so eins, da war Popo-Pflege mit Fönen ja inbegriffen. Ryuichi freute sich jedenfalls schon riesig. Besonders, da er an diesem Tage auch endlich wieder nach Hause durfte. Shuichi füllte die Formulare für ihn aus und gab sie bei den Schwestern ab, dann warteten sie, bis sie endlich gehen durften, bekamen noch einige Schmerzmittel mit. Schließlich taten Ryuichi die Arme sicherlich auch weh. Shuichi zog Ryuichi dann den Yukata aus, den er in der Klinik bekommen hatte und half ihm in bequeme Jeans und ein Hemd. Der andere konnte durch den Arm momentan nur Sachen tragen, die entweder Knöpfe oder einen Reißverschluss hatten, ansonsten war es unmöglich, ihn da hinein zu kriegen und es endete nur damit, dass einer oder alle beide weinten. Shuichi wollte ihm ja auch nicht wehtun. Er packte noch Ryuichis getragene Unterwäsche in eine Tüte und quetschte diese in den Rucksack, sattelte ihn dann und öffnete die Tür für den anderen. „So, ich glaube, wir haben alles. Na komm.“, sagte er und lächelte sanft. Er konnte sich vorstellen, dass der andere sich freute, wieder nach Hause zu dürfen. Er hatte das jedenfalls immer und er war schon oft im Krankenhaus gewesen. Ryuichi hopste auch durch die Tür, knallte hier und da mit dem Arm dagegen und kreischte auf, aber kam irgendwie heil durch die Flure. Er ging noch in der Kinderstation vorbei, wurde von einer Kinderschar umrundet und gedrückt. Sie weinten allesamt. „Lass uns nicht allein!“ „Wir brauchen dich!“ „Es wird langweilig ohne dich!“, riefen die Kinder verzweifelt. Ryuichi wollte sie beruhigen, aber sie weinten zu sehr. Immer, wenn Shuichi nicht kommen konnte oder weg war, hatte er sich auf die Kinderstation geschlichen, den Kindern Geschichten erzählt oder mit ihnen gesungen, Spiele gespielt und solche Dinge gemacht. Es hatte ihm großen Spaß gemacht und ihn die Langeweile vergessen lassen. Er schniefte auch. „Ich werde euch alle vermissen! Werdet ja schnell wieder gesund!“, sagte er und versuchte mit dem Arm zu winken, der etwas weniger verletzt war, dann gab er diesen Shuichi und ließ sich von ihm wegzerren. „Läääbt wooohl!“, schniefte er laut. „Machts gut! Bis irgendwann!“ Shuichi schmunzelte. Ryuichi kam wirklich gut mit Kindern aus. Mit seiner kleinen Babyschwester hatte er ja auch keine Probleme. Er strich ihm durchs Haar und lächelte. „Du kannst sie ja irgendwann mal wieder besuchen.“ Er wusste, dass einige der Kinder wohl nie wieder gesund werden würden. Ein paar davon würden wohl sogar sterben müssen. Er seufzte leise. Diese Welt konnte schon sehr grausam sein, wenn kleine Kinder Krebs bekamen und schrecklich leiden mussten. Das machte ihm immer wieder bewusst, dass das Leben ein kostbares Gut war und dass sie sehr froh sein konnten, dass ihnen nichts fehlte. Dagegen war ein gebrochener Arm nichts weiter, das heilte wieder. Ryuichi würde wieder völlig gesund werden. Er sah ihn an und blieb stehen, legte die Arme um ihn und küsste ihn sanft. Ryuichi drückte zumindest seinen Oberkörper um ihn und legte den Arm mit dem gebrochenen Finger um ihn, mehr konnte er ja nicht tun, auch wenn es ihn danach dürstete, Shuichi zu packen, an sich zu ziehen, ihm durchs Haar und über das Gesicht zu streicheln, ihn eben einfach zu berühren… „Ich liebe dich…“, wisperte er in Shuichis Ohr. Der nickte und lächelte ihn an. „Ich dich auch. Und ich bin froh, dass ich dich endlich wieder mit nach Hause nehmen kann.“ Es war echt einsam ohne Ryuichi in der großen Wohnung. Auch wenn es da nach Ryuichi roch, es fehlte etwas, wenn er nicht da war. „K kann uns leider nicht abholen, also müssen wir mit der Bahn fahren.“, sagte Shuichi dann. K hatte immer noch leichte Probleme mit der Polizei, weil er diesem Typen die Beine doch schwerer verletzt hatte, als zunächst angenommen. Shuichi seufzte, er konnte ja kein Auto fahren. Eigentlich hatte er es Ryuichi nicht zumuten wollen, durch die Stadt zu gurken, aber es blieb ihnen nichts anderes übrig. Obwohl… „Hm, wir könnten ein Taxi nehmen…“, sagte er. Sie konnten es sich ja leisten. Aber irgendwie war gerade keins hier und es schien einen großen Crash gegeben zu haben, sodass hier nichts mehr durch kam. Nachdem beide eine Weile gewartet hatten, machten sie sich doch auf den Weg zur U-Bahn Station, schließlich wollten sie heute nochmal zu Hause ankommen. Shuichi löste die Karten. Er wusste nicht, inwieweit Ryuichi Bahn fahren gewöhnt war. Der guckte allerdings doof. „Wow, ist alles so…modern!“, sagte er begeistert. „Die Leute da knallen einfach ihr Portemonnaie auf die Durchgangsschranken und schon können sie weiter gehen, das ist toll!“, sagte er und guckte zu. Shuichi schmunzelte. „Bist du früher Bahn gefahren?“ „In Tokyo nie…seit ich hier arbeitete wurde ich herumgefahren und hatte später auch ein eigenes Auto.“ Bei seiner Berühmtheit war es ohnehin besser, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu reisen. Shuichi kreischte auch, als eine Schar Fans sie auf einmal umkreiste. Er schob sich durch. „Aus dem Weg…aus dem Weg bitte…es gibt keine Autogramme, er ist verletzt…“, sagte er und seufzte. Sie hatten Mützen und Brillen auf, aber irgendwie versagte das in letzter Zeit immer öfter. Die Fans folgten ihnen, sie wollten auch wissen, wie es Ryuichi nun ging. Es war ja tagelang in den Schlagzeilen gewesen, dass er bei der Megakussaktion verletzt wurde. Shuichi kreischte und zog ihn schnell mit sich in eine der Bahnen, als die Fans versuchten, ihn zu betatschen. Ryuichi quietschte, als ein Mädchen ihm an den Hintern tatschte, rot wurde und auf und ab hopste. „Also ich muss schon sehr bitten…“, sagte er empört und war ganz rot, heftete sich an Shuichi und verschwand mit ihm im nächsten Zug. Shuichi hatte keine Ahnung, dass es ein Expresszug war, der leider nicht an ihrer Haltestelle anhielt, sondern bis zum Yokohama Hauptbahnhof weiterfuhr. Um den Mädchen in der Bahn zu entkommen, hatte er sich mit Ryuichi auf einer der Toiletten verschanzt, anders war es einfach nicht möglich gewesen. Ryuichi sah Shuichi an, als er die Durchsage hörte. „Yokohama?“, fragte er ihn. „Was wollen wir denn da?“ „Das ist ein Expresszug…ich hab nicht aufgepasst, tut mir Leid…“, sagte der Jüngere. Er war ziemlich fertig. Diese Hetzjagten schlauchten ziemlich und er war ohnehin sehr viel unterwegs gewesen in der letzten Zeit. Ryuichi sah ihn an. „Du bist blass…du solltest dich etwas hinlegen, wenn wir zu Hause sind.“ Shuichi seufzte. „Wir müssen erst mal umsteigen und zurückfahren. Aber mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Die Fans…machen uns zwar zu dem, was wir sind, aber in manchen Situationen nerven sie wirklich…“, meinte er und sah ihn an. Ryuichi nickte. „Ja…da hast du Recht. Manchmal geht es eben einfach zu weit.“ An den Popo grabschen durfte ihn nämlich nur Shuichi! Sie drückten sich dann aus dem Zug heraus und ließen sich von einer Woge Menschen auf dem Yokohama Bahnhof mitziehen. Es war momentan Rush Hour, und so voll von Geschäftsleuten, dass sie zumindest die Schülerinnen nicht mehr belästigen konnten, nicht mal, wenn sie wollten. Dicht an dicht drängten sich hauptsächlich schwarz behaarte Köpfe, Businessmänner in ihren Anzügen, mit Seitenscheiteln, einige davon mit Brillen. Ein paar Schüler waren darunter, aber sie schenkten Ryuichi und Shuichi kaum Beachtung. Junge Damen trugen ihre Einkaufstüten herum, sie gingen im Trubel der Menschenmasse völlig unter. Auf den Gleisen, als sie auf ihren Zug warteten, versteckten sie sich etwas abseits und reihten sich ein, als endlich der Zug kam. Sie fuhren gut 30 Minuten zurück und konnten endlich an ihrem Bahnhof aussteigen. Ryuichi sah ebenso blass aus, schließlich war das Gedränge nicht so gut für seine Arme. Er unterdrückte die Schmerzen und ließ sich von Shuichi streicheln, der sich schützend vor ihn gestellt hatte und die ganze Zeit versucht hatte, die Leute etwas von Ryuichi fernzuhalten. Mittlerweile war es dunkel geworden, die Luft war frisch, aber unglaublich angenehm. Shuichi atmete tief durch. Er erinnerte sich kaum noch an seinen Schüleralltag, als solche Zugfahrten an der Tagesordnung waren. Das Starleben und besonders Ryuichi hatten ihn da ziemlich verwöhnt. Zu NG wurden sie gefahren, generell hatten sie nie mit dem Zug fahren müssen. Und wenn K nicht fuhr, dann machte es Ryuichi, er hatte ja den Wagen. Shuichi seufzte. Vielleicht sollte er auch Auto fahren lernen, so konnte es schließlich nicht weitergehen. Er wollte Ryuichi so etwas nicht noch einmal zumuten. Erschöpft kamen beide zu Hause an. Shuichi kochte etwas zum Abendessen, fütterte den anderen und aß natürlich auch selbst. Dann badete er mit ihm zusammen. Er hatte seine Gipsverbände mit Müllbeuteln abgeklebt, passte aber dennoch auf, als er ihn säuberte. Nach dem Bad waren beide todmüde und Ryuichi konnte endlich wieder neben Shuichi einschlafen und auch aufwachen. Das war wohl das Schönste für ihn. Er hatte ihn wahnsinnig vermisst. Am nächsten Morgen schlief der Jüngere noch tief und fest, schlief sich die Sorgen der letzten Tage weg und quietschte ab und zu leise im Schlaf. Ryuichi schmunzelte und strich mit seinem Fuß über Shuichis Bein, sah ihm etwas zu und genoss diesen Anblick, hörte auf das Zwitschern der Vögel und war froh, endlich wieder zu Hause zu sein. Nach einigen Tagen hatten sich beide wieder zu Hause eingelebt und mit ihrer Situation arrangiert. Ryuichi hatte die Gipsverbände ja doch noch eine Weile zu tragen, aber schon alleine das Washlet brachte mehr Komfort für beide von ihnen. Shuichi pflegte seinen Liebsten dennoch gerne und hatte sich auch daran gewöhnt, die gesamte Hausarbeit zu machen. „Ich werde dich so verwöhnen, wenn ich meine Arme wieder habe, das sag ich dir…“, sagte Ryuichi, als er in der Küche saß und zusah, wie Shuichi putzte. Er war ganz rot, denn Shuichi hatte sich in den Kopf gesetzt, es gleich mit ein bisschen Erotik zu verbinden und trug nichts weiter als eine Küchenschürze, schmunzelte immer wieder, wenn er zu Ryuichi sah und dieser mit den Augen an seinem Po klebte. Ab und zu wackelte er offensiv damit. „Es ist so rund…und wackelt…“, sagte Ryuichi und hatte Sabber am Mundwinkel hängen. Er war ja auch nur ein Mann. Shuichi lachte und ging zu ihm, streichelte ihm über die Wange und küsste ihn. Sie konnten so natürlich nicht miteinander schlafen, dass würde nur wehtun. Selbst wenn er auf Ryuichi ritt, würde es ihm vermutlich wehtun, also dachte er nicht mal daran, auch wenn der andere es so gerne wollte. Der sah ihn mit Dackelaugen an. „Du quälst mich, Shu-chan…ich kann dich nicht anfassen und wir können nicht miteinander schlafen…“, fiepte er und kniff die Augen zu. „Und du machst mich auch noch so an.“ „Entschuldige…“ Er wollte ihm eigentlich etwas bieten, ein bisschen was für die Augen. Konnte ja auch mal anregend sein, aber vielleicht hatte Ryuichi Recht. Auf Dauer war das wohl eher eine Strafe als eine Wohltat. „Ich werde nicht mehr nackig putzen…“, sagte er und sah ihn an. Ryuichi schüttelte den Kopf. „Naja…das will ich auch nicht.“ Wenn er schon nicht Sex haben konnte, wollte er ihn wenigstens nackt sehen. Aber das quälte ihn. Er war in einer Zwickmühle. Shuichi strich ihm durchs Haar und sah ihm in die Augen. „Es wird umso schöner…wenn du wieder darfst…“, meinte er. „Dann lassen wir es so richtig krachen!“ Ryuichi fiepte und bekam Nasenbluten. „J…ja…jajajaja…ja!“, quiekte er. Shuichi hielt ihm ein Taschentuch an die Nase. Er freute sich ja auch. „Die paar Wochen halten uns doch nicht auf. Vorher hatten wir gar keinen Sex und waren trotzdem ein Paar.“ „Ja…ich erinner mich, es war schrecklich…aber es musste sein.“ Er hatte sich schon so manches Mal zusammenreißen müssen. Aber letztendlich hätte er es nicht mit seinem Gewissen ausmachen können, ihn vorher zu nehmen, ob Shuichi davor schon Sex hatte oder nicht, das war ihm egal. Er wollte eben einfach nicht mit einem Kind schlafen. Zumindest auf den Papieren sollte es kein Kind sein. Shuichi war ja doch ein kindlicher Typ. Dieser hatte sich derweil von Ryuichis Schoß entfernt und guckte in den Kühlschrank, wackelte mit dem blanken Popo. Ryuichi biss sich auf die Zunge. Er hatte so den Drang, da einmal drauf zu hauen und ihn knallen zu hören… „Oh es ist kaum noch was da…Ich muss noch Einkäufe machen…“, meine Shuichi und sah Ryuichi an. „Ich bin dann kurz weg. Brauchst du noch was? Dann besorg ich‘s dir.“ Ryuichi, noch in seiner Popoklatscher-Phantasie sah zu Shuichi und bekam Sternchenaugen. „Au ja, besorg es mir, besorg es mir ordentlich!“, raunte er sexy. Shuichi hatte Punktaugen. „Äh…n…nein…du hast mir gar nicht richtig zugehört, du Doofkopf.“ „Huh?“ „Ich wollte nur einkaufen…“ „Oh…“ Shuichi pattete Ryuichis Kopf und zog sich dann um. Der andere folgte ihm bis zur Tür und trat von einem Fuß auf den anderen. „Sorry, Shu-chan…“, fiepte er leise. Er wollte ihm ja keinen Ärger oder so machen. „Ich bring dir was Süßes mit.“ Shuichi schmunzelte und schlüpfte in seine Schuhe. „Aber süß bist doch schon du…“, meinte er und sah ihn an. Shuichi drehte sich um. „Aww…“ Er gab ihm ein Küsschen und ging dann los. „Ruh dich gut aus!“, rief er ihm noch zu, dann machte er sich auf den Weg zum Supermarkt. Ryuichi guckte noch aus dem Fenster und seufzte. Er musste diese Sexphantasien in den Griff kriegen. Auch wenn er wusste, dass sie beide gerne miteinander schliefen, es ging eben momentan nicht. Wenn was mit Shuichi war, hatte er nie diesen Druck verspürt…aber jetzt betraf es ihn selbst und es wurmte ihn und machte ihn fast wahnsinnig. Er seufzte leise und setzte sich hin, versuchte irgendwie den Fernseher einzuschalten. Viel machen konnte er ja eh nicht. Er fühlte sich momentan so nutzlos. Anfangs hatte er Shuichi noch zum Einkaufen begleitet, aber er machte ihm mehr Ärger dabei, also hatte der andere befohlen, dass er zu Hause bleiben musste. So etwas doofes aber auch! Shuichi hatte sich derweil einen Einkaufswagen besorgt. Er wollte gleich etwas mehr einkaufen, dann musste er nicht andauernd losrennen. Er packte alles in den Wagen, was man so brauchte und auch etwas Knabberzeug und Schokolade für Ryuichi, er wusste ja, was er da mochte. Er suchte noch Obst und Fleisch aus, dann ging er zur Kasse und bezahlte, ließ es einpacken und kreischte, als das alles wahnsinnig schwer war. Ächzend zerrte er die Beutel hinter sich her, dropte, als eine Oma ihn fragte, ob sie ihm helfen sollte und fühlte sich, als wäre er in der falschen Welt. Er keuchte, als er die Beutel einen Berg hinauf schleppen durfte und rutschte auf einer Bananenschale aus, purzelte dann den Berg wieder hinunter und bezahlte schließlich drei Halbstarke dafür, dass sie ihm die Einkäufe heimtrugen. Vor dem Haus angekommen, wollte er die Tüten gerade dankend entgegen nehmen, da machten sich die drei vom Acker. „H…Hey…wartet…das sind meine Sachen…“, kreischte er, bekam leuchtende Augen und rannte den drein nach, sprang hoch und wirbelte durch die Luft. Als er vor ihnen landete, bebte der Boden. Die drei Kerle schrien vor Schreck auf und ließen die Tüten fallen. Um Shuichi waberte eine gefährliche Aura. „Ihr…Dreckssäcke…gebt mir sofort meine Einkäufe wieder!“, sagte er in einer ziemlich unheimlichen Tonart. Er streckte die Hand aus, seine Haare waberten wie bei einem Gespenst durch die Luft und um ihn herum war eine seltsame Luftströmung. „Ich habe euch bezahlt…und wie dankt ihr es mir? Ihr haut ab? Ich war großzügig…das war ein guter Job…und ihr haut einfach mitsamt den Tüten ab? Eure Eltern haben ja ganze Arbeit geleistet!“, meinte er und streckte die Hand aus. „Geld zurück…sonst knallt‘s!“, sagte er tief…sehr tief. Unheimlich tief. Die Drei, die sich längst eingenässt hatten, drückten ihn mit zitternden Händen die Geldscheine zurück in die Hand und hatten zitternde Beine, ihnen stand der kalte Schweiß auf der Stirn. „U…unmöglich…das…das ist kein Mensch…“, bibberten sie, dann nahmen sie die Beine in die Hand und hauten ab. Shuichi sah ihnen nach und lächelte. „Geht doch!“, sagte er und schleppte die Tüten in ihre Wohnung, verstaute alles ihm Kühlschrank und gab Ryuichi ein Küsschen und seine Schokolade. „Und wie war das einkaufen?“ „Wie immer o,o Ich glaube…ich sollte Auto fahren lernen…“, meinte Shuichi und setzte sich neben seinen Liebsten, machte sich eine Dose Cola auf und trank einen Schluck. Ryuichi sah ihn an. Die U-Bahn-Sache und die schweren Einkäufe hatten ihm gereicht. Ryuichi ahnte nicht, was gerade vor dem Haus vorgefallen war und sah Shuichi an. „Ja…das kann nicht schaden.“ Der Junge war alt genug dazu und gerade zeigte ja die Situation, dass es besser war. Shuichi lehnte seinen Kopf auf Ryuichis Schulter, natürlich die, an der nur der Finger verletzt war und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Dann werde ich mich gleich morgen bei einer Fahrschule anmelden.“, sagte er und brach ein Stück Schokolade ab, steckte es sich zwischen die Lippen und gab es dann Ryuichi in einem schokoladenen Kuss. Dieser leckte sich über die Lippen. „Hm…süß…aber du bist trotzdem der Süßeste!“ ~to be continued~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)