Eins Und Eins Macht Zwei von abgemeldet (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 10: Danger! ------------------- Serie: Gravitation Arbeitstitel: Eins und Eins macht Zwei Kapiteltitel: Track 10: Danger! Teil: 10/? Pairing: Ryu und Shu (^.^) Warnungen: öhhh… Angst, Gewalt… (Keine Sorge, geht nicht wieder von Ryu aus)… Kommentar: Ich glaube, das ist eines der krassesten Kapitel überhaupt… Ich entschuldige mich schon mal dafür! >.< Das nächste Kapitel wird wieder etwas lustiger, das verspreche ich euch! U.u An alle, die Toma mögen…sag ich schon mal von vornherein sorry…^^° Aber eins sag ich euch, auch er taucht noch mal auf und ist dann nicht mehr so…hm… So, vielen Dank wieder für die Kommentare! ^-^ Öh, ja… Los geht’s!^^° Das hier ist die noch mal überarbeitete Version! >.< *nichtmehr nachtskorrekturlesensollte* "Ryuichi, hast du meine Jeans gesehen?", schrie Shuichi durch die Wohnung kramte in seinem Schrank herum, schmiss dabei sämtliche zuvor ordentlich (von Ryuichi) eingeräumte T-Shirts, Pullover und Socken hinter sich, suchte den Boden ab und stellte sich die Frage, wo überhaupt auch nur irgendeine Hose von ihm war... "Deine Hosen sind alle in der Wäsche!", meinte Ryuichi schließlich. "Sorry…Ich weiß, dass ich dran war… Bin noch nicht dazu gekommen...", sagte er kleinlaut, betrachtete Shuichi in seinen Unterhosen und grinste schließlich. “Geh doch so...Entchenboxershorts sind heutzutage ultramodern...", giggelte er. "Ha, ha...", kam es von Shuichi. "Na, du kannst die Latzhose von mir anziehen, die da hinten liegt. Die müsste dir passen." "Mah, Ok...was bleibt mir übrig..." "Achja, Shu-chan, juckt dein Bauch eigentlich noch?", fragte Ryuichi ihn. "Nee, der Schorf ist jetzt ab, hier…", meinte Shuichi und zog sein Oberteil hoch. Die paar Tage Urlaub hatten ihm sichtlich gut getan. Aber nicht nur ihm. Ryuichi hatte nach dem Vorfall erst einmal 42 Stunden durchgeschlafen und war absolut nicht mehr aufweckbar, der Arzt meinte, dass es wohl am Stress lag und hatte ihm irgendwelche Medikamente verschrieben, die er vor dem Schlafen gehen einnehmen sollte und ihm einen tiefen, traumlosen Schlaf bescheren sollten. Außerdem musste der Ältere ein bestimmtes Tagespensum an Schlaf einhalten, worauf Shuichi, nicht nur um Ryuichis Willen, besonders akribisch aufpasste, denn wenn er es recht bedachte, schlief der Ältere Sänger nicht wirklich viel… Ryuichi, der gerade ein Notenblatt studierte, blickte über dieses hinweg und beobachtete Shuichi heimlich dabei, wie er mit den Trägern der Latzhose zu kämpfen hatte. Ein leichtes Grinsen huschte über sein Gesicht. Das sah einfach zu putzig aus... "Na, ich muss los!", sagte Shuichi schließlich, rannte auf seinen Freund zu, schmiss ihn beinahe um und gab ihm einen fetten Schmatzer auf die Stirn. "Pass gut auf dich auf, Shu-chan, na no da!", antwortete Ryuichi. "Viel Spaß, ne? Ich werd dich im Radio hören!", fügte er noch hinzu, hielt Shuichis Hand fest und küsste sie schließlich. Wenn er es recht überlegte, waren sie schon lange nicht mehr getrennt gewesen... Sie hatten seit der Tournee absolut alles zusammen gemacht und die ganze Zeit aufeinander gehangen. Und trotzdem: Er konnte einfach nicht genug von diesem Jungen bekommen. Ryuichi erhob sich (er hatte bis eben auf einem Sessel im Wohnzimmer gesessen), ließ die Noten einfach fallen und zog den Kleinen dicht an sich. Dann drückte er ihm die Lippen auf. Shuichi schloss genießerisch die Augen. Seit Ryuichi die Medikamente nahm, hatte er sich auch wieder im Griff... Jedenfalls etwas besser als zuvor. Sanft suchte die Zunge des Älteren Einlass, fand diesen auch. Shuichis Mund schmeckte nach Erdbeerpokkys. Erneut musste Ryuichi grinsen. Er war einfach zu süß... im wahrsten Sinne des Wortes. Schwer atmend ließ er von ihm ab, stupste ihm die Nase an und begleitete ihn in Richtung Tür, half ihm in die Jacke setzte seinem kleinen Schützling eine Mütze auf. "Mah, Ryu-chan...bist du meine Mutter oder was?", fragte Shuichi und ein Schweißtropfen bildete sich an seiner bemützten Schläfe, doch der Ältere verzog nur sein Gesicht, als wolle er ihm sagen: Ich mach mir hier Sorgen um dich und das ist der Dank dafür? Doch als Shuichi ihm einen entschuldigenden Blick zuwarf, knuffte der Ältere ihn nur in die Seite und drückte ihn an den Schultern ins Treppenhaus. Der Kleinere winkte noch einmal und rannte die Treppen hinab. Keine zehn Pferde bekamen ihn mehr in diesen Fahrstuhl, wenn es nicht unbedingt sein musste (genau wie Ryuichi)… Shuichi machte sich auf den Weg zur Radiostation, bei der er regelmäßig seit dem Debüt von BL zu Gast war. Er las Postkaten von Fans vor, gab kleinere Interviews und solcherlei Dinge. Auch wenn es letztendlich immer wieder um sein Privatleben ging und er auch noch zu blöd war und sich andauernd verplapperte... "Gute Arbeit, Shindou-kun, danke! Bis zum nächsten Mal!", verabschiedete sich ein Mitarbeiter von ihm, als er endlich mit seinem Job fertig war. Heute hatte es besonders lange gedauert und er musste ein dämliches Liederratespiel mit Anrufern spielen, die dann Autogrammkarten gewinnen konnten... Die Leitungen glühten förmlich! Als er nach draußen trat, war es bereits dunkel. Er war erstaunt, schließlich hätte er nicht gedacht, dass es so spät werden würde und fing an, etwas schneller zu laufen. Auf einmal wurde es still, er erreichte ein Wohngebiet, welches er durchqueren musste. Shuichi wechselte die Straßenseite, da dort nicht so viele dunkle Gemäuer standen und mehr Straßenlaternen Licht spendeten. Die Stille war beinahe unheimlich. Langsam fraß sich Kälte durch seine Knochen, ließ ihn in seiner Schnelligkeit ein wenig erlahmen. Plötzlich hörte er ein lautes Klatschen hinter sich. Erschrocken drehte er sich um, doch es war nichts weiter als ein nasses Blatt, das über die Straße geweht wurde. Er vergrub seinen Kopf im Kragen seiner Jacke, versuchte seinen Schritt trotz seiner durchgefrorenen Glieder noch einmal zu beschleunigen. "Na, so spät noch unterwegs, mein Kleiner?", fragte ihn eine tiefe Männerstimme hinter ihm. Shuichi fuhr erschrocken zusammen. Sein mulmiges Gefühl wandelte sich in leichte Panik... Wieder beschleunigte er seinen Schritt, wollte sich nicht in ein Gespräch verwickeln lassen... nicht, dass das Ganze noch so enden würde, wie die Sache damals mit ASK... Doch die schweren Schritte folgten ihm, schienen mehr zu werden. Langsam aber sicher begann er zu rennen, genau wie seine Verfolger. Shuichis schneller, panischer Atem war sein Begleiter, verfolgt von den Stimmen der Männer, die ihn jagten wie ein hungriger Wolf seine Beute. Panisch blickte er sich um, niemand war in der Nähe...niemand war da, der ihm helfen konnte... doch eines war klar: Allein konnte er sich wirklich nicht gegen solche Hünen wehren. "Ahrg!", schrie er auf, als er auf einmal gepackt wurde. "Nun lauf doch nicht weg, wir tun dir schon nichts, du kleiner Rotzbengel...", meinte einer der Männer. "Du wirst jetzt schön mit uns kommen." "DAS KÖNNT IHR VERGESSEN!", schrie Shuichi, holte aus und versenkte seinen Hacken im besten Stück des Mannes hinter ihm. Dieser schrie auf, ließ ihn fallen und Shuichi begann noch schneller zu laufen als damals bei ihrem ersten Fernsehauftritt in Quizz and Buzz. Hastig flogen seine Füße über den Asphalt, seine Lunge brannte, seine Atemwege schmerzten, als er die kalte Luft einatmete, regelrecht einsaugte, um nicht die Besinnung zu verlieren. Wieder hörte er, wie seine Verfolger näher kamen und ihn überfiel eine unsagbare Schwäche, seine Beine erschienen ihm beinahe betäubt, nur krampfhaft bewegte er sich voran… Gelähmt von der Kälte und der Angst im Nacken! Auf einmal fuhr ein Auto neben ihn, verlangsamte sich und blieb schlussendlich stehen. Es war eine schwarze Limousine mit getönten Scheiben. Die Tür sprang auf, eine Shuichi bekannte Stimme rief ihm zu, dass er einsteigen solle, doch... "Niemals!" "Shindou-san!" Die Limousine rollte nun langsam weiter, direkt neben Shuichi einher, der seinen Weg noch immer fortsetzte, seinen Blick jedoch nicht von dem Vehikel lassen und schließlich aus der offenen Tür eine behandschuhte Hand gleiten sehen konnte. Zwei Finger schnipsten, schon wurde Shuichi erneut von den Hünen gepackt und zum Auto befördert. Unsanft wurde er hineingeworfen. Er brauchte einige Zeit, um sich zu besinnen... was war hier nur los? "Ich wusste doch, du würdest nicht nein sagen, Shindou-san!" Shuichi blickte auf. Seine Augen sprachen Bände. Das konnte doch nicht wahr sein! Hass übermannte ihn. Und dann lag er auch noch vor ihm auf dem Boden, wie ein jämmerlicher, kleiner, winselnder Hund! Er sprang auf, stieß sich jedoch den Kopf an der Decke des Autos. "Was soll das, Seguchi?", schrie er, doch schon packte man ihn an den Armen und zwang ihn gewaltsam zu sitzen, Seguchi-san gegenüber. Selbst sein Kinn hob man grob für ihn, sodass die kühlen stahlblauen Augen des blonden Mannes ihn mustern könnten. "Gut siehst du aus...", meinte er. “Du bist also mit Ryuichi zusammen. Ich habe es ja schon immer gewusst. Er hat von Anfang an eine gewisse Schwäche für dich gehabt. Behandelt er dich gut? Wenn ja, ist er sehr, sehr töricht...schließlich... ist er der Nächste, dem du Schmerz und Leid zufügen wirst, so wie du es mit Eiri-san getan hast...", sagte Toma leise. Shuichi konnte nicht fassen, was dieser Mann für einen Mist erzählte... Wenn hier einer jemandem Schmerz zugefügt hat, dann ja wohl Yuki ihm, indem er ihn auf so eine Weise verlassen hatte... "Ich kann es nicht ausstehen, Eiri-san weinen zu sehen. Und er weint oft. Wegen dir. Wegen Kitazawa. So geht das nicht weiter, Shindou-san! Du wirst dich bei Kitazawa entschuldigen und..." "Das können sie vergessen! Ich entschuldige mich doch nicht bei einem Toten! Außerdem wüsste ich nicht, wieso! Ich habe nichts getan…" "Du hast mehr getan, als du dir vorstellen kannst.", Tomas Augen wirkten freundlich, doch ein gewisser Unterton lag in seiner femininen Stimme, ließ ihn kühl und unnahbar erscheinen. "Deshalb ist es besser, dich ein für alle mal aus dem Weg zu räumen. Aber nicht hier. Wir fliegen jetzt nach Amerika." "Was? Da hab ich ja wohl ein Wörtchen mitzureden! Sie sind irre!", schrie Shuichi, wurde jedoch von den Männern links und rechts neben sich so fest an den Armen gepackt, dass er nur vor Schmerz aufschreien konnte... "Wehr dich nicht... es wird dir ohnehin nicht helfen..." Der Mann zu seiner Linken zwang ihm etwas in den Mund, würgte es ihm hinunter. Shuichis Augen wurden müde, er konnte noch entfernt Tomas Lachen hören, bis er gänzlich einschlief und noch ein letztes Mal an Ryuichi dachte... "Ungh..." Als Shuichi erwachte dröhnte sein Kopf. Wie lange hatte er wohl geschlafen? Nur langsam kam die Erinnerung zurück. Mit vor Schock geweiteten Augen richtete er sich auf, fiel jedoch sofort wieder um, da ihn etwas am Aufstehen hinderte. Seine Hände waren hinter seinem Rücken zusammengebunden, genauso wie seine Füße. Mühselig schaffte er es, sich hinzusetzen. Wo war er hier? Vermutlich war er in einer Art Abstellkammer in einem Apartment… Ob hier Toma und Yuki wohnten? Ob Yuki wusste, dass er hier war? Durch den Türspalt fiel ein schmaler Lichtstreifen, es gab zwar ein Fenster im Raum, doch das war mit dicken Vorhängen verhangen. Langsam gewöhnten sich Shuichis Augen an die Dunkelheit. Irgendwie musste er sich befreien, wenn er nicht drauf gehen wollte... irgendwie... Er ließ sich auf den Rücken rollen, drückte seine Arme so weit nach unten, wie es nur ging, zog seine gefesselten Hände über seinen Hintern. Mühselig wand er sich, versuchte, die Hände irgendwie über seine Beine zu bekommen. Wurde immer kraftloser... Er ächzte auf, rollte zurück auf die Seite, schlängelte sich voran. Drückte sich gegen die Tür. Hoffte, nicht zu viel Lärm zu machen, falls jemand auf der anderen Seite des Holzes sein sollte... und schaffte es schließlich, die Hände vor den Körper zu bekommen. Mit riesigen Augen starrte er auf seine schmerzenden Handgelenke, spürte wie langsam ein dünnes Rinnsal Blut seine Hände herabfloss. Er atmete hektisch, versuchte, sich innerlich zu beruhigen, das Zittern einzustellen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Er atmete ein paar Mal tief durch, so wie Ryuichi es ihm einst gezeigt hatte. Nach einer Weile hatte er sich –den Umständen entsprechend – ein wenig erholt und blickte nun auf seine Fußfesseln. Er musste versuchen, sie sich irgendwie abzunehmen, zog deshalb die Knie an seinen Körper und suchte nach dem Knoten. Mit zitternden Händen versuchte er diesen zu öffnen, langsam und stetig tropfte Blut aus den Schnittwunden an seinen Handgelenken, durchtränkte beide Seile. Dann, endlich, lockerte sich die Fußfessel...und er schaffte es, sie ganz zu lösen und stand schließlich mit zitternden Beinen auf. Es kribbelte schrecklich in ihnen. Dann ging er zum Fenster und zog den Vorhang beiseite. Draußen dämmerte es. Er blickte nach unten. Da konnte er nicht runter. Das war viel zu hoch zum Springen... Er biss sich auf die Unterlippe und ging zur Tür, versuchte, etwas zu hören. Als er sein Ohr zum Lauschen an die Tür halten wurde, stach er es sich an einem Nagel, der durch die Tür geschlagen wurde. Erschrocken schrie er auf, schweig aber sofort wieder. Hoffentlich hatte es niemand gehört… Sie mussten ja nicht unbedingt wissen, dass er wach war. "Shuichi...?", hörte er auf einmal eine bekannte Stimme. Erneut weiteten sich seine Augen. "Yuki...", wisperte er. "Yuki, bist du das?" "Ja... Shuichi, hör zu! Es tut mir leid. Hörst du? Ich konnte ihn nicht davon abhalten. Ich habe gemerkt, dass er etwas vorhatte und wollte euch warnen, doch er hat aufgepasst... er hat mich so gut wie gar nicht mehr aus den Augen gelassen.", flüsterte er durch die Tür. Dann hörte er etwas knacken. "Ich muss mich beeilen, ich glaube, er kommt bald. Ich habe Hilfe gerufen, Shuichi. Ich werde ihn solange abhalten, wie es mir möglich ist. Versuch zu fliehen. Ich schließ dir die Tür auf..." "Yuki..." "Es tut mir Leid, Shuichi. Ich wollte nicht, dass es soweit kommt. Und schon gar nicht will ich, dass er dir etwas antut, deshalb...", doch weiter kam er nicht, denn wieder konnte man Geräusche vernehmen. Shuichi schluckte. Deshalb hatte er ihn verlassen! Deshalb war er einfach abgehauen! Er wollte Toma von ihm fernhalten… Shuichi bemerkte nicht, wie er anfing zu weinen. "Yuki, danke...", wisperte er. Dann hörte er, wie ein Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. "Ich muss sofort weg, er ist wieder da. Viel Glück, Shuichi.“ Er hörte, wie Yuki sich langsam entfernte und in ein anderes Zimmer zu gehen schien. Keinen deut zu früh, denn schon schien sich einen andere Tür zu öffnen. "Eiri-san?", hörte Shuichi schließlich Tomas Stimme. Flashback Das Telefon klingelte. Hoffentlich war jemand da! Doch zu seinem Erstaunen wurde der Hörer sehr schnell abgenommen. "NG Productions? Ukai Noriko am Apparat." "Hier ist Yuki Eiri!" "Uh? Was gibt es denn? Tut mir Leid, können Sie sich kurz fassen. Eigentlich sollen die Telefone frei gehalten werden. Shuichi ist verschwunden.", sagte sie. Ihre Stimme klang mehr als besorgt. Denn es war ja nicht nur, dass Shuichi wie vom Erdboden verschluckt war, Ryuichi war völlig ausgewechselt. Sie hatte ihn noch nie zuvor weinen gesehen, jedenfalls nicht auf diese Art und Weise. Er hatte ihr schon beinahe Angst gemacht. "Ich weiß, dass er verschwunden ist. Er ist in New York!" "In New York? Shuichi.. ah!" Mit einem Mal wurde ihr der Hörer aus der Hand gerissen. "WAS HAST DU MIT SHUICHI GEMACHT, DU MIESER KLEINER...", hörte Yuki plötzlich eine tiefere, aufgebrachte Stimme ins Telefon schreien. "Ryuichi!", versuchte Noriko ihn zu beruhigen. "Ich habe nicht viel Zeit!", sagte Yuki scharf. Einzelne Haare standen ihm vom Kopf ab. Er strich sich mit einer Hand übers Gesicht. Mit diesem durchgeknallten Irren am Apparat konnte das ja heiter werden… "Ihr müsst so schnell es geht herkommen. Ich versuche Toma so lange wie es mir möglich ist aufzuhalten, aber bald kann ich für nichts mehr garantieren. Er wird versuchen, ihn umzubringen." Ryuichis Augen weiteten sich. Toma... "Ich gebe euch die Adresse durch. Kommt so schnell her, wie es euch möglich ist!“ Flashback end. Toma... Ryuichi konnte es nicht fassen. Er hatte ihm vertraut. Er hatte nie daran gezweifelt, dass er ein schlechter Mensch ist. Mit Yuki Eiri zusammen durchbrennen war eine Sache... sicher, Shuichi hatte das sehr verletzt, aber letztendlich kam er mit seinem kleinen Wirbelwind auf diese Art und Weise zusammen… Doch das… Er verstand es einfach nicht. Sicher, er hatte immer bemerkt, dass Toma eindeutig etwas gegen Shuichi hatte. Deswegen hatte er mehr als einmal versucht, mit seinem älteren Bandkollegen zu reden, doch er wich ihm aus, wenn er es auch nur irgendwie zur Aussprache brachte. Noriko legte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge. Shuichi passiert schon nichts. Ich glaube nicht, dass Toma wirklich so weit gehen würde, dass er ihm etwas antut. Außerdem ist Shuichi zäh!" Ryuichi zuckte zusammen. Verstand sie es nicht? "Verstehst du das nicht, Noriko? Verstehst du nicht, dass dieser Scheißkerl uns die ganze Zeit etwas vorgemacht hat? Alles, aber auch wirklich alles, was er in seinem Leben auch tut, es geschieht stets aus einem bestimmten Grund! Und immer heißt dieser Grund Eiri Yuki! Toma muss vollkommen krank sein!" "Ryuichi..." Es geschah nicht oft, dass er sich so ernsthaft mit ihr unterhielt. Ks Privatjet sauste weiter durch die Lüfte und er schien sein gesamtes Waffenarsenal mitgebracht zu haben… "Die Heirat mit Mika... und selbst Yukis Beziehung zu Shuichi hat er anfangs nur geduldet, weil er glaubte, es sei das Beste für ihn, doch als es nicht so lief, wie er es geplant hatte, versuchte er es sich zu drehen, wie es ihm passte..." "Aber da hat er nicht mit Shuichi gerechnet..." "Letztendlich ist es ihm doch gelungen! Wer rechnet schon damit, dass ihm eine halbe Welt zwischen den Beiden nicht ausreicht..." Noriko biss sich auf den Daumennagel. Dann blickte sie ihn an. "Wusstest du, dass Mika das Kind verloren hat...?" "Toma, du machst einen großen Fehler! Ich bitte dich, hör doch auf!" "ER SOLL SICH ENTSCHULDIGEN!", schrie der Ältere den blonden Schönling an. Er presste Shuichis Rücken gegen das kalte Geländer, welches um den Rand des Hochhausdaches gebaut wurde. Die Sehnen seiner Hand zeichneten deutlich ab, als er den dünnen Hals des Jungen packte und seinen Kopf nach hinten drückte. Dieser wollte die Hand von seinem Hals entfernen, doch da seine Hände noch immer zusammengebunden waren, gelang es ihm nicht. "TOMA!", schrei Yuki nun und versuchte, den Älteren von Shuichi wegzuziehen, doch dieser drehte sich blitzartig zu sich um, drückte einerseits sein Gewicht gegen Shuichi, damit er sich nicht fortstehlen konnte, andererseits zog er mit einer schnellen Bewegung ein Messer aus seiner Tasche und erwischte Yuki an seinem Arm. Schmerz durchzuckte ihn, er drückte seine andere Hand auf die Wunde, die anfing, stark zu bluten. Tomas Augen wirkten glasig, regelrecht wahnsinnig. "Komm mir nicht zu nahe...", wisperte er, zeigte Yuki die mit Blut besprenkelte Klinge. "Sonst werde ich ihn sofort umbringen..." Shuichi keuchte auf, als Tomas Griff um seine Hals sich noch verstärkte… Er hatte es nicht geschafft. Dabei hatte Yuki ihm extra geholfen... er war aber auch zu blöd... Flashback So leise er konnte, schlich er sich aus der Wohnung. Er war gerade im Flur angekommen, blickte sich um und sah plötzlich in das Gesicht einer alten Frau. Sie blickte an ihm hinunter, sah seine Blutverschmierten Handgelenke, seine zerrissene Kleidung und schrie laut auf. „Nicht doch!“, kreischte Shuichi, blickte hinter sich und begann dann, so schnell er konnte zu rennen, rempelte die Frau dabei beinahe um. Toma bemerkte, dass die Tür zur Abstellkammer weit offen stand und schon war er Shuichi auf den Fersen. Diesen trieb es die Stufen hinauf… Wenn er so darüber nachdachte, war das völlig paradox! Als ob er sich erhoffte, sich auf dem Dach verstecken zu können... Keuchend warf er sich gegen die Tür, die aufsprang und ihn zu Fall brachte. Schmerz durchzog seinen rechten Arm, er musste ihn sich aufgeschürft haben. Der Stoff seines Oberteils war bereits zerfetzt, eine Jacke trug er nicht mehr. Kälte und Angst brachten ihn zum zittern, als er sich erbittert aufkämpfte sah er schon, wie der Blonde langsam auf ihn zukam. Es gab kein entrinnen mehr. Langsam trat er einige Schritte zurück, doch Toma fing an auf ihn zu zurennen, packte ihn am Kragen und bewegte ihn in Richtung Dachrand. Flashback end. "Entschuldige dich bei Kitazawa Yuki... dafür, dass du ihn ersetzten wolltest. Entschuldige dich, dass du Yuki Schmerzen zugefügt hast! Entschuldige dich, dass du mit ihm zusammen warst, auch wenn er es niemals so haben wollte. Wenn er DICH niemals wollte! Entschuldige dich, dass nur wegen dir seine Krankheit wieder ausgebrochen ist! Du kleine Ratte..." Wieder verfestigte er seinen Griff um Shuichis Hals, presste sich mit dem Körper fest an ihn. Shuichis Kehle entrann nicht mehr als ein Gurgeln. Seine Augen waren fest verschlossen, er war nicht fähig sie zu öffnen. Doch Tomas Augen, im Gegensatz dazu, hatten einen irren Glanz. Seine Pupillen waren klein und verengt… "TOMA!!!", schrie Yuki nun. Er konnte nichts tun. Wenn er versuchte, Toma von ihm zu stoßen, würde er Shuichi sofort töten. Wo blieben nur die anderen... er konnte wirklich Verstärkung gebrauchen. "KOMM ZUR VERNUNFT, TOMA! Willst du ein Mörder sein? Was soll dein Kind von dir denken?" "WELCHES KIND?", schrie dieser nur und Shuichi spürte, wie sich der kalte Stahl langsam an seinen linken Arm drückte. Sein Herz begann schneller zu schlagen. "Es lebt nicht mehr...", wisperte er. “MIKA HAT ES VERLOREN!" Mit diesen Worten entfuhr ein grauenerregender Schrei seiner Kehle und er rammte Shuichi das Messer in die Schulter. Dieser schrie gepeinigt auf. Sofort strömte ein Schwall Tränen aus seinen Augen, die er weit und entsetzt aufgerissen hatte. "Entschuldige dich, du kleine Missgeburt...", wisperte Toma, drehte das Messer in der Wunde. Shuichis starre, entsetzte Augen blickten sein Gegenüber an; unsagbarer Schmerz durchzog seine gesamte rechte Seite und er spürte, wie Blut seine Kleidung benetzte, an seinem schmächtigen Körper entlanglief und auf das schneebedeckte Dach tropfte. Erneut durchzog ein grauenhafter Schmerz seinen gesamten Körper, als der Blondhaarige das Messer unsanft zurückzog. Im Gegensatz zu dieser Tat, legte der Ältere seine Hände nun beinahe zärtlich auf Shuichis Schultern, zog sein Ohr an seinen Mund und hauchte hinein: "Du willst also nicht, huh?" Doch ohne eine Antwort abzuwarten, zog er den kleinen Körper mit einem starken Ruck nach unten und rammte ihn sein Knie in den Bauch. Shuichi keuchte auf, spürte, wie sich eine warme Flüssigkeit in seinem Mund ausbreitete und langsam aus seinem Mundwinkel lief. Langsam sackte er in Tomas Armen zusammen. Dieser lachte, drückte den Körper von sich und lehnte ihn erneut gegen das Geländer. "Dann stirb...", flüsterte er, doch kaum hatte er das ausgesprochen, wurde er unsanft an der Schulter gepackt, umgewirbelt und hart mit der Faust im Gesicht getroffen. Toma torkelte zurück, stieß gegen Shuichi, dessen Oberkörper nach hinten gedrückt wurde und sich gefährlich weit über das Geländer beugte. Toma bemerkte dies und gab dem Jungen den Rest. "NEEEEEEEIN!!!", schrie Yuki, packte Toma am Kragen und schleuderte ihn weg, hastete zum Geländer und rabte darüber. Er bekam Shuichis Hosenträger zu fassen. Ein Schmerz durchzog seinen Arm, immerhin wurde auch er vorhin von Toma verletzt. Er biss die Zähne zusammen, merkte, wie der Junge langsam immer tiefer rutschte. "Shuichi!!! Ahh…“, er keuchte auf. So konnte er ihn unmöglich halten. „Wach auf…Shuichi!“, rief er ihm zu, ohne Erfolg! Auf einmal kam ein heftiger Wind auf, wehte Yukis Haare wild in sein Gesicht und brachte ihn dazu, aufzusehen. Ein Helikopter... Krampfhaft versuchte er, das eigentliche Federgewicht festzuhalten, doch es wurde so nur noch schwieriger. Fassungslos beobachtete er, wie eine Strickleiter aus dem Flugobjekt heraus geworfen wurde, an der, so wie Yuki erkannte, der beknackte Manager von Shuichi baumelte und seine gezückte Magnum in der Hand hielt. Toma, der wieder aufgestanden war, wollte nun Yuki zum loslassen zwingen, doch schon spürte er das kalte Metall seiner Waffe an seinem Kopf. "Wenn du das tust, blas ich dir die Rübe weg!", hörte er den Amerikaner sagen. Tränen bahnten sich aus Tomas Augen. Was tat er hier eigentlich? "Nun helft mir doch mal! Shuichi wird nicht leichter!", beschwerte sich Yuki, doch bevor irgendjemand etwas tun konnte, rissen beide Knöpfe der Träger ab, wirbelten durch die Luft und Shuichi schnellte nach unten. Yuki war dem Druck nicht gewachsen, sein Bauch wurde ans Geländer gedrückt, als er noch immer die zwei Stoffstreifen der Hose in der Hand hatte. "NEIN!", schrie er, doch langsam glitt der Stoff aus seinen Händen, bis er sich ganz löste und Shuichi in die Tiefe fiel. "SHUUUUICHIIIIIIIIIIIIII!!!" Was war das? Er fühlte sich auf einmal so unglaublich frei. Seine Haare wirbelten nach oben, nahem die Tränen mit, die seine Augen verließen… Durch sein Husten wurde er wach... er sah, wie noch immer Blut aus seinem Mund trat und ebenfalls nach oben gesogen wurde. "Ah...“, er blickte nach oben, sah wie Yuki etwas schrie, sein Gesicht immer kleiner wurde und ihn gänzlich zu verlassen schien. Seine Beine wirbelten nun über seinen Kopf und schon blickte er nach unten, bemerkte, wie der Grund immer näher auf ihn zukam. Es würde nicht mehr lange dauern und er würde hart aufschlagen. Auf einmal sah er sein, für ihn viel zu kurz wirkendes Leben an ihm vorüberziehen. Am Ende blieb sein Bild bei Ryuichi stehen. Er hatte sich nicht einmal von ihm verabschieden können. Wie sehr er sich doch wünschte, ihm noch einmal in die Augen sehen zu können… Ihm sagen zu können: Ich liebe dich… Ich liebe dich mehr als alles andere auf der Welt… Er schloss die Augen… Und er verstand… Es gab kein zurück mehr… Er würde sterben. … Der Junge schloss die Augen, rief sich seinen Liebsten noch einmal ins Gedächtnis und begann endlich zu schreien. "Oh mein Gott, Ryuichi, guck doch nur da!", rief Noriko und riss den Kopf des Sängers ein wenig unsanft in die Höhe. "Da fällt jemand!" "Oh mein Gott!", wisperte Ryuichi schließlich, fing an zu rennen. "Ryuichi!" Noriko rannte ihm hinterher, konnte ihn jedoch nicht so schnell erreichen. "SHUUUUUUUUUICHI!!!", schrie er panisch, beschleunigte sein Rennen. "SHUUUUICHI!!! WENN DU STIRBST, BRING ICH DICH UM!", keifte er und schob einen merkwürdigen Wagen, den er gerade entdeckt hatte ein wenig umher. Er würde seinen Sturz wohl oder übel abfedern müssen. "Hey, guy! What...", schrie derjenige, dem der riesige Wagen, der eigentlich eher einem Container ähnelte, wohl gehörte. "Sorry...", kam es nur von Ryuichi, der zum Himmel guckte. "WÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!", schrie Shuichi, donnerte gen Boden zu. Ryuichi rannte ein paar Schritte zurück. "SHUUUUICHI!!!", schrie er erneut. Norikos Augen weiteten sich. Mit einem riesigen Knall kam der Junge in dem Container auf. Und plötzlich färbte sich alles rot. Ryuichi, Noriko und der Besitzer des Containers, der entsetzt auf diesen starrte, wurden von der roten Flüssigkeit benetzt. Ryuichis Augen weiteten sich, er blickte an sich herunter. Er keuchte auf. Oh mein Gott... Shuichi...Das konnte nicht sein, das durfte nicht sein. Shuichi... an ihm klebte Shuichis Blut. Noriko neben ihm wurde ohnmächtig. Die Tür des Hochhauses schlug auf und Yuki und K, der den winselnden Toma im Schlepptau hatte, rannten auf sie zu. Yukis Augen weiteten sich ebenfalls, blickten entsetzt auf das sich bietenden Szenario. Shuichi… Er war… Ryuichi brauchte einen Moment, um das Geschehene zu realisieren. Shuichi… Shuichi lebte nicht mehr. Shuichi war tot… er würde ihn niemals wieder sehen… Niemals wieder spüren… nie wieder lachen hören, ihn nie wieder in seinen Armen halten können, ihn nie wieder küssen können, nie wieder… nie wieder sagen können, wie viel er ihm bedeutet! Tränen füllten seine Augen, brachten diese zum Überlaufen und suchten sich ihren Weg über die Wangen des Sängers. Er begann, herzzerreißend zu schluchzen. „Shu-chan…Shu-chan…nein…“ Er versuchte sich, mit den Handrücken über die Augen zu wischen, doch es half nichts, er schniefte, weinte immer heftiger, sackte schließlich zusammen und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. „Ryuichi…“, begann K, doch er wusste nicht, was er ihm sagen sollte… Ryuichi schüttelte den Kopf, weinte nun laut und hemmungslos. Warum Shuichi? Warum gerade er? Warum…? „Shuichi…“, schniefte er, wischte sich erneut über die Augen. Yuki trat neben ihn, kniete sich hin und legte ihm beruhigend eine Hand auf den Rücken. Der Ältere Sänger blickte auf, sah verweint in die gold-braunen Augen des Blondhaarigen, der ihn bestürzt anblickte. „Ich…verstehe deinen Schmerz…“, wisperte der Größere. „Warum Shuichi…? Er hat doch niemandem etwas getan…“, weinte Ryuichi, blickte Yuki anklagend an. Doch schon bald verwandelte sich sein Blick, wurde unendlich traurig und schmerzerfüllt… „Ich liebe ihn… Ich liebe ihn so sehr… Warum… Warum konnte ich ihm das nicht noch einmal sagen…?“, wisperte er gebrochen, fing dann erneut an, stark zu weinen und vergrub schließlich das Gesicht in den Händen. Yuki seufzte, strich dem Grünhaarigen beruhigend über den Rücken… „Ich bin mir sicher, er wusste…“ "Ahh…tasu...ke…te...?", hörten sie plötzlich ein bebendes kleines Stimmchen. Köpfe wirbelten herum, dann blickte Ryuichi Yuki mit weit aufgerissenen Augen an. "Shu-chan...Das war er, ganz eindeutig…“, wisperte er. Yuki richtete sich auf. „Shuichi?“ Ryuichi stand ebenso auf, wischte sich mit dem Ärmel über Augen und Nase, schniefte dabei, um seine Nase wieder frei zu bekommen. "MY CHERRIES!!!", keifte der Besitzer des Containers sie plötzlich an. Grimmig ging er auf Yuki zu, packte ihn am Schlafittchen. "They even were stoned!!! YOU ARE NOT BE SERIOUS!!! MY BELOVED CHERRIES!!!", schrie er entsetzt. Doch der Mann bereute seine Entscheidung, sich an dem Blondhaarigen zu vergreifen sofort, denn dieser blickte ihn mit dem liebevollsten Ich-bringe-dich-um-wenn-du-nicht-gleich-den-Rand-hälst-Blick an, den er zu Stande bringen konnte. Der zitternde Containerbesitzer blickte ihn mit flackernden Augen an, ließ sich dann auf die Knie sinken und raufte sich die Haare. Dieser vom Himmel fallende Junge hatte soeben seine Existenzgrundlage zerstört! Diese Ernte wollte er doch verkaufen...hatte sie extra in seinem Heimgarten angepflanzt und aufgezogen, immerzu gesammelt und eingefroren, um den Leuten auch im Winter Kirschen bieten zu können... Ryuichi kletterte nun in den Container, ließ sich ebenfalls in die entkernten, matschigen Kirschen fallen und watete auf Shuichi zu, der ein wenig abstrakt dalag. "Shuichi..." So einen Schock hatte er noch nie bekommen. Als er ihn erreicht hatte, umfasste er sanft die Schulter des zarten Jungen, dann drückte er sich an ihn, ließ seinen Tränen erneut freien Lauf. „Oh mein Gott, Shuichi…du hast mir ja so einen Schrecken eingejagt. Tu das nie wieder, hörst du? Ich dachte, du wärst tot!“, schniefte er, weinte laut vor sich hin, nahm dann das Gesicht seines geliebten Freundes in beide Hände und platzierte stürmische Küsse darauf. „Ich dachte, ich hätte dich für immer verloren…“, wisperte er, spürte, wie sich ein erneuter Schwall Wasser aus seinen Augen löste. „Es tut mir ja so Leid…hörst du?“, flüsterte er, strich ihm durch das klebrige Haar. Er drückte Shuichi fester an sich, bemerkte jedoch, wie sich dieser verkrampfte. "Was ist denn...?", fragte er leise. Erst jetzt musterte er ihn, strich ihm einige der verklebten Strähnchen aus dem Gesicht. "Tut dir was weh?", fragte er, wischte über den Mundwinkel des Kleinen, doch als die Flüssigkeit, die er für Kirschsaft hielt, wieder nachlief, weiteten sich seine Augen. Wieder strich er sie ihm weg, wieder lief sie aus seinem Mund. Schließlich verzog der Junge das Gesicht und hustete einen Schwall Blut aus, verkrümmt sich und schloss die Augen krampfhaft. Ryuichis Kopf tauchte nun über den Rand es Containers auf. "Ruft bitte einen Krankenwagen, Shuichi geht’s nicht grad gut!", sagte er und kümmerte sich wieder um den Kleinen. Er wusste nicht, ob er ihn so viel bewegen sollte, doch er konnte ihn ja schlecht allein hier lassen. Sein Genick war jedenfalls nicht gebrochen. Endlich bemerkte er erst einmal Shuichis Fesseln und fing an, sie ihm abzuknoten. "Alles wird wieder gut, Shuichi... du bist jetzt in Sicherheit.", sagte er und betrachtete die lädierten Handgelenkte. Wut keimte in ihm auf. Toma… "Kannst du deine Beine bewegen?", fragte Ryuichi schließlich. Nicht, dass er sich etwas am Rücken getan hätte...nicht auszudenken, wenn er gelähmt sein würde. Shuichi verzog erneut das Gesicht, bewegte seine Beine. Alles in seinem Körper schmerzte, mehr als es sich irgendjemand vorstellen konnte. Er hustete, erneut schmeckte er etwas Blut. "WANN KOMMT DENN ENDLICH DIESER VERDAMMTE KRANKENWAGEN?“, keifte Ryuichi die anderen an. Das konnte ja wohl nicht wahr sein! "Kannst du deine Arme um meine Schultern legen?", fragte er schließlich. Shuichi hob einen Arm an, doch den anderen konnte er nicht bewegen. Ryuichi bemerkte dies. "Was hast du?", fragte er, berührte den Arm vorsichtig. Shuichis Hand schloss sich um seine. "Meine...Schulter...", brachte der Kleinere nur unter Gekeuche zu Stande. Ryuichi betrachtete die Schulter fassungslos. Durch den Kirschsaft hatte er es gar nicht bemerkt, aber wenn er genau hinsah, klaffte dort eine riesige, stark blutende Wunde. Von weitem konnte man Sirenen hören. Endlich, der Krankenwagen näherte sich. Ryuichi zog Shuichi so vorsichtig, wie es ihm auch nur möglich war, ohne ihm unnütze Schmerzen zu bereiten, zum Rand des Containers und hob ihn darüber. K nahm den zarten Jungen entgegen, legte ihn auf einer Decke ab, die der verstörte Kirschenhändler unter vorgehaltener Waffe zu besorgen hatte. Ryuichi sprang nun ebenfalls über den Rand des Containers, strich sanft über Shuichis Kopf. Auf einmal stand eine kleine Menschenmasse um den Verletzten, alle beugten ihre Köpfe über ihn und starrten ihn an. Endlich erreichten die Sanitäter den Verwundeten, mussten sich jedoch erst einmal den Weg freikämpfen. Notdürftig versorgten sie den mittlerweile Ohnmächtigen, transportierten ihn in den Krankenwagen, wo sie sich sofort weiter um ihn kümmerten. "Bitte, fahr du mit ihm mit.", sagte Ryuichi zu Noriko, die sich mittlerweile von ihrer Ohnmacht erholt hatte. "Hab schon alles mit den Sanitätern abgesprochen. Ich komme so schnell nach, wie es geht. Wenn er aufwacht, sag ihm, dass ich stolz auf ihn bin und ihn ganz doll lieb habe, machst du das?" Noriko nickte, umarmte Ryuichi. "Ich werde mich um ihn kümmern, versprochen...aber sei du nicht allzu hart zu Toma...", flüsterte sie. Ryuichis Augen verfinsterten sich, als er diesen Namen hörte. Noriko lächelte ihn an. "Shuichi wird schon wieder.", sagte sie und stieg mit in den Krankenwagen, setzte sich und nahm Shuichis Hand in ihre. Die Türen wurden geschlossen und schon fuhr der Wagen davon, mit lauter Sirene und Blaulicht. Ryuichi schaute dem Wagen noch eine Weile hinterher, dann drehte er sich langsam um. Bedächtig ging er auf Toma zu, der auf dem Boden kniete und unaufhörlich weinte. "Toma!" Der Angesprochene blickte auf. "Ich...ich wollte das nicht...", wisperte er. "DU WOLLTEST DAS NICHT?" Der Grünhaarige konnte sich nicht mehr zusammenreißen. Er packte Toma am Kragen und zog ihn auf die Beine. Ernste dunkelblaue Augen trafen wässrige hellblaue, blickten ihn mit einer solchen Verachtung an, dass es Toma kalt über den Rücken lief. Einen solchen Gesichtsausdruck hatte er noch nie bei Ryuichi gesehen. Er blickte beschämt zu Boden. "Du hast das also nicht mit Absicht gemacht? Du hast ihn nicht mit Absicht von einem Hochhaus gestoßen? Du hast ihn nicht mit Absicht verletzt und zudem erniedrigt, indem du ihn auch noch gefesselt hast!? Du hast ihm ja nicht mal eine Chance gegeben, sich zu wehren! Was bist du nur für ein Scheißkerl! Halt bloß den Rand mit deinem: „Ich hab das alles nicht gewollt!“ Das ich nicht lache!“, schrie er ihn an, schüttelte ihn nach jedem Satz kräftig durch. Sein Atem ging hektisch. Er blickte in Tomas flackernde Augen, bemerkte, wie sein Gesicht zuckte, wie es bebte. Ryuichi schnaufte. Er war ihm ja so zuwider. Langsam beugte er seinem Kopf zu dem des Blondhaarigen, griff ihm ins Haar und zog das Gesicht zu sich hoch. „Sieh mir wenigstens in die Augen…“, sagte er barsch und flüsterte schließlich: "Weißt du, was ich jetzt am Liebsten mit dir machen würde?“ Erschrockenes Keuchen. „Nein? Ich würde dir nur zu gerne eine reinhauen… dich anspucken oder dir auch einmal das Fliegen beibringen... aber dann wäre ich nicht viel besser als du!" Er schwieg einen Moment, blickte ihn die flackernden Augen seines Gegenübers, hörte den keuchenden, hektischen Atem, bemerkte, wie er zitterte. Er schnaufte verächtlich. Wie konnte er diesem Mann nur einst vertrauen...? Ryuichi verstand die Welt nicht mehr. „Ich…“, begann Toma erneut, doch ein Blick Ryuichis reichte aus, um ihn zum Schweigen zu bringen. "Eins sag ich dir, Toma! Wenn du dich Shuichi noch einmal näherst, ihn ansprichst oder in irgendeiner Weise berührst, dann werde ich dich mit meinen eigenen Händen zerfetzen!“ Mit diesen Worten ließ er ihn los, würdigte ihn keines Blickes mehr. Toma sank zusammen, stumm rannen noch immer Tränen aus seinen Augen. Ryuichi bedankte sich bei K und vor allem bei Yuki und verschwand in der Richtung, in die der Krankenwagen ebenfalls verschwunden war. ~to be continued~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)