Eins Und Eins Macht Zwei von abgemeldet (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 8: Concerto grosso -------------------------- Serie: Gravitation Arbeitstitel: Eins und Eins macht Zwei Kapiteltitel: Track 8: Concerto grosso Teil: 8/? Pairing: Ryu und Shu natürlich... Warnungen: öh, langweilig... ich glaube, wenigstens das Weihnachtskonzert ist öde...na ja...vielleicht gefällt es ja doch dem einen oder anderen... Andonsten wieder silly. ^^° Ah... und shonen-ai... Disclaimer: *beleidigt auf dem Boden sitz* *Beine anzieh* *schmoll* Warum krieg ich Shu-chan und Ryu-chan nicht? *knurr* *grummel* Dabei hab ich Murakami-seinsei angeboten bei ihr abzuwaschen, den Müll zu trennen, den Haushalt zu übernehmen...T.T *buhuhuu* Kommentar: Öhhhh...erst mal wieder ein Danke an alle, die gelesen haben, die es kommentiert haben und so...^^° Dieses Kapitel ist ganz schön lang...ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, dass es noch länger ist, als das 7. o.ö Achja... http://animexx.4players.de/fanarts/output/?fa=637007&sort=zeichner Dieses Bild war eigentlich als Illu gedacht, aber da ich es vorher gezeichnet habe, hat Shuichi da pinkes Haar...^^° Eigentlich sollte er ja schwarze Haare haben. Denkt einfach um. Wenn ihr das Kapi lest, findet ihr sicher auch die Stelle, die das Bild illustriert. So, viel Spaß (hoff ich mal) Freu mich über Kommis! Ahiku "SHUICHI-CHAAAAAN!!! HIROSHI! YEAAAAH, SUGURUUUU!!!" Die Menge war aufgebracht, als der Tourbus von der NG Productions vor dem Hotel in Sapporo stehen blieb. "Ah, kuso...so war das nicht geplant! Woher haben die raus gefunden, dass wir gerade in diesem Hotel einchecken???", schrie Sakano hektisch, sein Kopf wirbelte herum und er war den Tränen nahe. "Ich vermute, die stehen vor jedem Hotel der Stadt... und die hier sind die Glücklichen, die das Richtige erwischt haben, or what do you think?", nuschelte K und suchte sein Gewehr. Er würde den Weg schon wieder frei bekommen. Noch immer johlten und kreischten die Fans, wedelten mit Fahnen und erhofften sich Autogrammkarten von ihren großen Stars. "RYUICHI!!!", schrieen sie, als dieser als Erstes aus dem Wagen stieg, gefolgt von K, der nun die Waffe in die Höhe streckte und Sakano, welcher noch immer heulte. "HIIIII!!!!! WIE GEHTS EUCH, NA NO DA???", schrie Ryuichi begeistert. Einige Mädchen fielen in Ohnmacht, andere schrieen und weinten vor lauter Enthusiasmus. Shuichi stieg nun ebenfalls aus dem Wagen, er wirkte ziemlich verschlafen, was ja auch nicht weiter verwunderlich war, da er die halbe Fahrt pennen mit dem Kopf auf Ryuichis Schulter verbracht hatte. Wieder schrieen die Fans auf. "Oh, hi!", sagte er schließlich verlegen, als er bemerkte, wie viele es eigentlich waren. "So, und jetzt wollen wir alle mal Platz machen, für die großen Stars, ne?", sagte K und fuchtelte sich den Weg mit seiner Knarre frei. Die ängstlich dreinblickenden Fans wichen etwas zurück, bildeten einen Keil, durch den die Band gehen konnte. "Danke...vielen Dank, sehr freundlich!", riefen Shuichi und Ryuichi zu beiden Seiten, ernteten "Shuichi, ich will ein Kind von dir!" oder "Ryuichi, du bist so sexy! Ich liebe dich!" -Rufe. Als sie das Hotel betraten, blickten sich die beiden an und konnten ein Lachen kaum noch unterdrücken. "Puh, endlich Ruhe...", murmelte Fujisaki. "Das ist ja nicht zum Aushalten...berühmt hin oder her, das artet ja bald in Groupiegehabe aus..." "Nun sei doch froh darüber...wir sind berühmt!!!", sagte Hiro freudig und klopfte ihm auf die Schulter. "Ja, aber auch nur, weil wir jetzt mit Nittle Grapser zusammen sind...", meinte dieser leicht niedergeschlagen. "Ah, Fujisaki...denk doch mal nach... haben nicht beide Bands etwas davon?" Wenn er so recht darüber nachdachte, stimmt das schon... "Ich will mit Shu-chan in ein Zimmer!", schrie Ryuichi aufgeregt. "Eh? Ihr klebt doch andauernd zusammen...", meinte Hiro nur. "Na und? Aber wir schlafen fast nie im gleichen Zimmer...das ist wie...KLASSENFAAAHRT!!!", quiekte er vergnügt, hin ein überschwängliches NA NO DA! an den Satz und warf sich Shuichi um den Hals. Hiro zog eine Augenbraue in die Höhe. Insgeheim hatte er gehofft, dass Shuichi und er sich mal wieder ungestört unterhalten konnten. Er hatte ihn in letzter Zeit nicht sonderlich oft zu Gesicht bekommen, da K besonders den Terminplan von Shuichi und Ryuichi noch mit vielen Extraaufgaben voll gestopft hatte. Hiro vermisste ihn schon ein wenig, besonders, weil er wissen wollte, wie es denn bisher so lief und ob sie sich auch wirklich an ihre Abmachung hielten. Er nahm sich vor, irgendwann während der Tournee mal mit ihm zu reden... Dann schnappte er sich Fujisaki, nahm ihren Zimmerschlüssel entgegen und beide verschwanden in ihr Zimmer... Fujisaki dachte noch immer über den Bandzusammenschluss nach und ging in Gedanken eine Liste der Vor- und Nachteile durch, während Hiro aufhörte, seine Gedanken an Shuichi zu verschwenden und nun wieder an Ayaka-chan dachte, die er besonders vermissen würde, immerhin war Weihnachten ja das fest der Liebe; für junge Paare genau das richtige um in ein Lovehotel zu gehen... Er seufzte. Musste er morgen wohl oder übel seine Handyrechnung strapazieren. "Ohhh, coool, na no da!", schrie Ryuichi aufgeregt, warf seine Tasche auf das riesige Bett, was zu Shuichis Entrüstung auch noch ein Doppelbett war und blickte sich um. Es gab alles, was das Herz begehrt... einen Fernseher und sogar einen Videorekorder, Schalen mit Obst und Süßigkeiten, eine Couch und einen Tisch, noch eine Schreibtisch in einer anderen Ecke des Zimmers und ein Badezimmer mit einer riesigen Badewanne, alles westlich eingerichtet. Die Farben waren Ton in Ton abgestimmt, von der Bettwäsche bis zum Duschvorhang. "Sugooooi!!!", schrie Ryuichi und Shuichi musste unwillkürlich lachen. Das erinnerte ihn zu sehr an Ryuichis Rolle in Pokémon... "Diese Badewanne ist ja echt cool!!! Baden wir mal zusammen, Shu-chan?" Shuichi errötete wieder einmal. "Zusammen b...b...baden?", wisperte er. "Wozu?" "Ach komm schon, Shu-chan...hab dich nicht so! Erstens kann ich dir eh nichts abgucken, ich sehe ja genauso aus wie du und zweitens hab ich dich mal umgezogen... schämst du dich etwa vor mir?" "Nee...aber...es ist mir so peinlich...", sagte er, drehte seinen Kopf weg und errötete noch mehr, als er es für möglich gehalten hätte. (Nein...er schämt sich gar nicht, es ist ihm nur peinlich...) "Du bist süß, Shuichi...", lachte Ryuichi, umschloss die schlanken Hüften des Kleineren, drehte sich mit ihm und warf sich schließlich mit ihm aufs Bett. Noch immer hatte er ihn fest umschlungen, blickte Shuichi an, der nun sein Gesicht zu ihm drehte und ihn mit noch immer geröteten Wangen anblickte. Diese Augen. Dieses Näschen. Ryuichi konnte nicht mehr. Er brauchte ihn nur ansehen und schon verlor er beinahe die Beherrschung. Langsam kam er seinem Gesicht näher, noch näher, bis er ganz sanft Shuichis Lippen mit den seinen berührte. Dabei strich er sanft über dessen Rücken. Dieser ließ alles geschehen, schloss die Augen. Schon wieder...sie hatten das Verbot schon wieder vergessen... na ja...so lange nicht mehr geschah, war es ja nicht so schlimm. Irgendwie machte ihn dieses Verbot auch glücklich, denn es war immer das, was er bei Yuki nicht mochte, dem es die meiste Zeit doch nur um das Eine ging. Dabei wollte er keinen Sex, er wollte auch nicht sein Geld und es war auch nicht wegen seines Aussehens...er wusste es selbst nicht, er wollte einfach nur mit ihm zusammen sein... Und deshalb war er froh, einfach nur bei Ryuichi sein zu dürfen... Jedoch dachte dieser ein bisschen anders: Sein Gewissen plagte ihn zwar noch immer, doch er war schon so oft kurz davor gewesen, einfach über den Kleinen herzufallen! Er brauchte ihn nur anzusehen...wenn er schlief, wenn er fernsehen guckte und dabei einen verträumten Gesichtsausdruck hatte...wenn er sang...egal, was er tat, wie er sich bewegte, wenn er sprach, er machte ihn einfach verrückt. Und dann war auch noch Weihnachten am nächsten Tag... das Fest der Liebe... Innerlich heulend ließ er von Shuichi ab, lächelte ihn an und schnappte sich die Tasche, um sie auszupacken und einen Teil der Klamotten im Schrank zu verstauen. Jedenfalls das Wichtigste. Kumagoro flog auf das Bett und wurde von Shuichi aufgefangen, der ihn dann hinsetzten wollte. "Öh, links oder rechts, Ryu-chan?", fragte er und deutete auf die Bettseiten. Ryuichi überlegte einen Moment. Dann grinste er Shuichi nur blöd an. Dieser stöhnte auf und setzte das Plüschtier einfach mal in die Mitte. Er konnte sich schon vorstellen, was das werden würde... Ryuichi würde wieder so eine Sehnsucht nach ihm haben, dass er sich sicherlich auf Shuichis Seite schlief... seit er ihn damals seine Vergangenheit erzählt hatte, hatten die beiden nicht mehr in einem Bett genächtigt. Man konnte es Ryuichi deutlich ansehen, dass er sich wahnsinnig darauf freute. "Weißt du, dass wir den Rest des Tages noch frei haben... morgen früh sind Proben und dann ist abends das Konzert...wird ziemlich anstrengend, glaube ich...schließlich geht es bis zum nächsten Morgen!", sagte Ryuichi schließlich. "Wollen wir uns ein bisschen Sapporo angucken?", fragte Shuichi. "Ich meine, wann kommen wir schon mal wieder her und haben einen halben Tag frei?", grinste er. "Oh ja...", kam es begeistert von Ryuichi, der Shuichi einen dickeren Pullover zuschmiss. Er zog sich selbst ein Stirnband über und setzte sich eine Sonnenbrille auf. "Ist ganz schön kalt hier, in Sapporo...und es liegt so viel mehr Schnee, no da...", sagte er, während er sich eine übergroße Jacke anzog. Shuichi zog sich währenddessen Stiefel an, stopfte seine Hosenbeine in diese und wartete auf Ryuichi, der schließlich ebenfalls in seine Schuhe schlüpfte und ihm eine Mütze aufsetzte. Sie gingen eine Weile durch die verschneite Stadt, machten eine kleine Sightseeing-Tour und rutschten über einen zugefrorenen Springbrunnen, wobei Ryuichi auch noch Schneeflocken mit der Zunge angelte, die jedoch sofort schmolzen. Als sie so richtig durchgefroren waren und sich wieder auf den Weg zurück ins Hotel machen wollte, wurde Shuichi von einer kleinen Hand am Ärmel gezupft. "Bist du mein Papi?", fragte ein kleines, rotznäsig aussehendes Mädchen mit einem äußerst merkwürdigem Blick. "Eh, nani?" "Ob du mein Papi bist, Blödmann!" "Hallo, was soll das?" "MAAAAMI!!! Ich habe Papi gefunden!", schrie sie. Sie umklammerte ihn. Shuichi sah Ryuichi Hilfe suchend an, doch dieser giggelte nur. Eine junge Frau kam angerannt. "Maiko! Lass ihn los!", keifte sie, zog die Kleine von ihm weg. Maiko... "Tut mir leid, tut mir wirklich furchtbar leid!"; schrie die Frau in einer Tour und verbeugte sich hektisch. "Ich weiß auch nicht, was in sie gefahren ist! Das hat sie vorher noch nie getan!" Shuichi lächelte beschwichtigend. "Schon okay..." Dann beugte er sich zu dem Mädchen hinab und tätschelte ihren Kopf. "Meine kleine Schwester heißt auch Maiko... da kann ich dir doch gar nicht böse sein." Das Mädchen grinste. "Sorry, du bist wohl doch nicht Papa. Wie heißt du, ojii-san?" "Ojii-san? Hey, so alt bin ich nun auch wieder nicht...", meinte er und nahm einen Grauen erfüllten Schlitzaugenblick an. Doch das Mädchen hopste nun aufgeregt um Ryuichi. "Und du onii-chan? Wie heißt du? Und was ist das für ein süßes Häschen?" Nun hockte sich Ryuichi vor sie und zeigte ihr Kumagoro. "Das ist Kumagoro... der Junge dort drüben heißt Shuichi und ich bin Ryuichi, no da.", sagte er freundlich. "Ah...Ryuichi no da! Freut mich!", grinste sie. "Nein...Ryuichi...ohne no da...", sagte Shuichi. "Ach, sei doch ruhig, ojii-san!" "Onii-chan, ich muss jetzt gehen, also mach's gut!", sagte sie und gab ihm einen Kuss auf die Wange, dann rannte sie davon, ihre Mutter, den beiden begossenen Pudeln noch tausende Entschuldigungen zuwerfend, rannte ihr hinterher. "Warum nennt sie dich onii-chan, während ich als ojii-san abgestempelt werde?", meinte Shuichi und blickte Ryuichi grauenerregend an. Dieser glupschte ihn mit den größten Augen an, die er hervorzubringen vermochte. "Na, weil ich eben noch so jung aussehe! Tja, die Natur hat's eben gut mit mir gemeint..." Er hing an den Satz ein furchtbar übertriebenes Lachen. "Natur? Du hast dich doch sicher in Amerika liften lassen, alter Mann!", konterte Shuichi. Ryuichi lachte los. "So was sagt mir ein Jungspund wie du? Weißt du überhaupt, was das ist? Was kann ich denn dafür, wenn ich mich so gut gehalten habe...?" "DA SIND SIE?" "Hö?", beide drehten ihren Kopf in Richtung aus der der letzte Satz kam. Eine Horde kreischender Frauen und Mädchen kam um die Ecke gebogen, sie hielten Sketchblöcke und Fotoapparate bereit. "Die Kleine hatte Recht! Sie sind es tatsächlich!" Langsam aber sicher fühlten sich Ryuichi und Shuichi angesprochen. "Wir müssen hier weg...", meinte Shuichi nur und packte Ryuichi am Ärmel. "SHINDOU-SAAAN, SAKUMAAA-SAAAAN!!!", kreischte die tobende Menge. "HILFEEEEE!!!", schrie Shuichi, der den Älteren noch immer im Schlepptau hatte. Er spürte gerade zu die feindlichen Auras der rasenden Fans... wie sie nach Autogrammen lechzten, wie sie geradezu versuchten, zusammen mit ihnen auf ein Foto zu kommen oder sie irgendwie zu berühren und dann zu sagen: "Ich wasch mir nie wieder die Hände!" Das war ja wohl voll abartig! Konnte man sich nicht mal in Ruhe eine Stadt ansehen, ohne verfolgt zu werden? "Hier lang!" Er zog Ryuichi in eine Seitenstraße, bog nach links, rechts, wieder links und kam schließlich auf einer noch belebteren Straße hinaus. Sofort wurden sie erkannt und hatten nun die doppelte Menge schreiender Fans auf den Fersen. "TAAAAASUKETEEEEE!!!", schrie Shuichi nun. Er rannte so schnell ihn seine Beine trugen. Ryuichi tapste hinter ihm her und lachte sich kaputt. Shuichi drehte sich um und schrie ihn an: "Sag mal, begreifst du die Ernsthaftigkeit der Lage nicht???" und dusch, war er gegen einen Laternenpfahl gelaufen. "Ita...ita...itaaai...", murmelte er, während seine Finger zuckten und er langsam zu Boden glitt. Seine Augen waren nur noch zwei sich drehende Spiralen. "It...itaaai...", murmelte er noch immer, ein roter Längsstreifen schmückte sein Gesicht. Ryuichi rannte an ihm vorbei, merkte jedoch, dass der Jüngere nicht mehr vor ihm war und kehrte zurück. "Shu-chan?", fragte er und legte einen Finger an den Mund. Dann zuckte er mit den Schultern, hörte schon die Menge hinter sich und zog den Jungen auf die Beine, veranlasste den halb weggetretenen, die Arme um seine Schultern zu schlingen und rannte nun mit fast doppeltem Gewicht weiter, zu seinem erstaunen sogar recht schnell. Dann kam er zu einem Übergang, zu seinem Glück war dieser gerade grün geworden. Er rannte los, merkte dann jedoch, dass es ziemlich glatt war, also stellte er sich schräg hin und nutzte seinen Schwung um elegant über den zugefrorenen Übergang zu rutschen. Und es wäre wohlmöglich auch alles gut gegangen, wenn Shuichi sein Bewusstsein nicht wiedererlangt und Ryuichi die Augen zugehalten hätte. Wild mit den Armen rudernd landeten die Beiden auf der anderen Seite, lagen dort für einen Moment. Die Fans auf der anderen Seite näherten sich laut schreiend. Ryuichi sprang auf die Beine, zog Shuichi hinterher, er blickte sich um, rannte los. Zum Glück wurde die Ampel wieder rot, sodass die beiden genügend Zeit hatten, zu verschwinden. Wild keuchend kamen sie bei ihrem Hotel an, waren froh, dass K die vor ein paar Stunden dort versammelten Fans mit seinen Methoden nach Hause geschickt hatte, ließen sich ihren Zimmerschlüssel geben und gelangten endlich, einerseits durchgefroren, aber andererseits durchgeschwitzt vom Gerenne, in ihrem Zimmer an. Ryuichi zog rasch die Tür zu und beide sanken erschöpft zu Boden. Sie versuchten sich einen Moment zu beruhigen, ihren Atem wieder zu normalisieren... Ryuichi war als erster wieder fit, er stand auf und fing an, sich die nassen Klamotten auszuziehen und über den Schreibtischstuhl auszubreiten. Dann drehte er sich grinsend zu Shuichi um. "Und? Badest du nun mit mir?", fragte er schließlich. Shuichi errötete. "Nee...", er kniff die Augen zusammen. "Och, bitteee...", versuchte ihn Ryuichi umzustimmen und sah ihn mit dem verschärftesten Dackelaufgenblick an, den er jemals zu Stande gebracht hatte. "Nein!", meinte Shuichi. "Das ist mir peinlich!" Unendliche Traurigkeit spiegelte sich in Ryuichis Augen wider. Er seufzte, nahm Kumagoro und ging in Richtung Badezimmer. "Dann muss ich eben mit Kumagoro baden...", sagte er anklagend. Shuichi rutschte beinahe das Herz in die Hose. Er wollte ihn nicht traurig machen, aber andererseits wollte er auch nicht mit ihm baden... Was sollte er nur tun? Er hatte Ryuichi noch nie so gesehen, wie Gott ihn schuf, im Badehaus hatte er sich bewusst weggedreht... Ryuichi ließ sich das heiße Wasser um die Ohren rauschen. Er döste schon eine Weile vor sich hin, merkte gar nicht, wie die Badezimmertür aufging. Erst als er Wasser rauschen hörte, blickte er auf und sah zur gegenüberliegenden Wand. Shuichi saß auf dem Höckerchen und schüttete sich gerade einen Eimer Wasser über den Kopf. Ryuichi betrachtete seinen Rücken, die schmalen Hüften, den knackigen... weiter dachte er nicht. Wieder schloss er die Augen. Ein Teil des heißen Wassers floss über den Badewannenrand, verschwand mit einem Rinnsal im Abfluss des Bodens, als sich ein neues Gewicht ins Wasser ließ. "Da bist du ja, Shu-chan...", flüsterte Ryuichi. Shuichi, der nun entweder durch das heiße Wasser errötete oder durch die Tatsache, dass er hier gerade nackt auf engstem Raum mit seinem Idol saß, nickte nur und verschwand mit dem halben Kopf unter Wasser, um etwas herumzublubbern. "Freut mich, dass du dich doch umentschieden hast...", sagte Ryuichi. Seine Augen glänzten, erschienen fast glasig durch das heiße Wasser und blickten Shuichi so liebevoll an, wie es noch keine Augen zuvor getan hatten. Umentschieden war gut... Ryuichi schaffte es immer wieder, ihn zu etwas zu überreden, ohne dass Shuichi es merkte... Wieso war es nur so? War er zu naiv? Zu dämlich? Oder wollte er es einfach auch...? Ryuichi bewegte sich im Wasser, zog schließlich Shuichi zu sich, so dass dieser die Stirn auf Ryuichis Schulter legend konnte. Dieser strich ihm über den Rücken, wanderte immer tiefer und tiefer, sodass Shuichis Herz immer schneller zu schlagen begann. Nein...sie durften nicht... Er hob seinen Kopf an, nahm Ryuichis Hände und legte sie um seinen Rücken, dann umschloss er mit seinen eigenen Armen Ryuichis schmale Schultern und legte seinen Kopf auf seinen eigenen Armen ab, die Wange an der Ryuichis. "So ist's besser...", flüsterte er in das Ohr des Älteren. "Und schön die Hände da lassen, wo sie sind...", fügte er noch hinzu. Nun war es Ryuichi der errötete, doch Shuichi konnte es zum Glück nicht sehen. Für einen Moment musste sein Gehirn ausgesetzt haben... Eine Weile saßen sie nun so da, waren beide schon vernebelt und wurden immer müder. Shuichi war schon dabei, einzuschlafen, als Ryuichi sich wieder bewegte. "Wollen wir raus?", fragte er leise. "Sonst sehen wir bald aus wie Rosinen..." Shuichi nickte, stand auf und kraxelte aus der Wanne, blickte sich suchend nach Handtüchern um, bis Ryuichi ein solches um ihn schlang. Shuichi lächelte ihn an, war aber kaum noch im Stande, die Augen offen zu halten. Er bemerkte auch kaum noch, wie Ryuichi ihn ins Schlafzimmer bugsierte und solange auf ihn einredete, bis er anfing, sich eine Boxershorts und ein Hemd überzuziehen und das Handtuch einfach auf den Boden fallen ließ. Er ließ sich aufs Bett fallen. Wieso war er nur so furchtbar müde? Ryuichi hatte sich nun auch umgezogen, sammelte das Handtuch ein und brachte es ins Badezimmer zurück, um es zum Trocknen aufzuhängen. Shuichi schlief bereits, als Ryuichi sich zu ihm legte, ihn näher zu sich zog und die Decke überzog. Er sog Shuichis Duft ein, strich ihm durch die Haare, berührte seine weiche Haut sanft und flüchtig mit den Lippen. Alles in ihm kribbelte. Er schloss die Augen und atmete stoßweise aus. Er sollte jetzt lieber schlafen. Doch das war gar nicht so einfach... "Augen zu!" Shuichi schloss die Augen, während man mit einem Schwamm Puder auf seinem Gesicht verteilte. In seinem Magen schien ein Sack Flöhe zu hausen... es war doch nicht das erste Konzert... Er schüttelte den Kopf. Doch, es war das erste Konzert. Das erste Konzert, das offiziell seit dem Zusammenschluss von BL und NG stattfand. Wie aufgeregt er doch war. "Nun halten Sie doch mal still, Shindou-kun!", schimpfte die Frau in der Maske und zog ihn etwas an den Haaren, versuchte das widerspenstige Haar zu glätten. "Oh, jetzt aber schnell! Und toi, toi, toi!", sagte sie schließlich. Shuichi lächelte sie an, nickte und blickte auf die Wanduhr. Jetzt wurde es langsam kriminell...bald ging es los. Er konnte schon die Fangemeinde grölen hören, als er in die Umkleide kam, wo Ryuichi schon auf ihn wartete. "Ui, jetzt aber schnell, Shu-chan! Hast du alles?" Shuichi blickte an sich herunter, stopfte sich noch schnell das Hemd in die Hose. "Moment! Du hast dieses Dingsda vergessen...", rief Ryuichi aufgeregt und rannte zu Shuichi, drückte ihm einen roten Kummerbund in die Hände. "Halt mal fest, ich mach's dir zu.", sagte er und drehte ihn mit Schwung um. Shuichi hielt den Kummerbund vor seinen Bauch, während Ryuichi das Gummiband mit einem anderen Haken verband. Er zupfte den Bund noch ein wenig zurecht. "So, das sitzt. Hier...", meinte er und hielt ihm seine Jackett-Jacke hin. "Hmm...hübsch, hübsch, Shuichi...", sagte er, als er ihn betrachtete. Der schwarze Anzug ließ ihn mehr als elegant erscheinen, streckte ihn ein wenig in die Länge. Aber Ryuichi sah ja selbst nicht viel anders aus, nur brauchte er keinen Kummerbund zu tragen. Er hatte merkwürdige Handschuhe an, die wie ein schwarzes Netz wirkten und eine Kette um den Hals, mit einem Kreuz als Anhänger. Passend dazu trug er auch ein kleines Ohrringkreuz im linken Ohr, die anderen drei sahen aus wie kleine runde glänzende Perlen. Auch das andere Ohr war gepierced, doch trug er da nur drei von vier Möglichen. Shuichi wollte schon den Umkleideraum verlassen, als Ryuichi ihn zurückhielt. "Warte, Shuichi...ich will dir noch viel Glück wünschen...", meinte er und zog ihn dicht an sich. Seine Lippen streiften kurz die des anderen Jungen, dann gab er ihm einen Klaps auf den Po und schubste ihn vor sich aus der Umkleidekabine. Kurz bevor sie die Bühne betreten konnten, wurden ihnen noch Headsets verpasst. "Good Luck!", rief K ihnen noch zu. Ryuichi lächelte vergnügt, legte dann seine Hand an die Stirn und schloss die Augen. Er verbannte vollständig das Kind aus sich, seine Augen waren nun voller Ernsthaftigkeit... Shuichi lief es eiskalt den Rücken herunter. Das war der blanke Wahnsinn! Dann legte der Ältere eine Hand auf Shuichis Schulter und lächelte ihn an. "C´mon, shine, Shuichi... we`ll reach them all!" "Ah..." Shuichi wurde von Ryuichi auf die Bühne gezogen. Die Scheinwerfer gingen an, leuchteten auf sie hinab. Shuichi war zuerst ein wenig geblendet... Aufregung machte sich breit, als er die tosende Menge sah. So viele Menschen auf einen Haufen! Das war wahrlich sein größtes Konzert bisher... Sie liefen ein wenig auf der Bühne umher, winkten ihren Fans zu, bis Ryuichi stehen blieb. Shuichi stellte sich neben ihn. Der Ältere legte seinen Finger über den Mund. "Pschhhh..." Sofort war die Menge ruhig. Shuichi warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu. Wahnsinn! "Hallo, alle zusammen! Wir sind Bad Luck feat. Nittle Grapser und fangen heute einmal ein wenig anders an, als sonst! Schließlich ist ja Weihnachten!", begrüßte er schließlich die Masse. Shuichi stimmte ein: "Zu allererst hört ihr ein deutsches Weihnachtslied! Wir hoffen, es gefällt euch!" Aus den Boxen kam erst leise, dann immer lauter werdende Musik. Ein Weihnachtslied... Kaum jemand kannte es und kaum jemand verstand den Text, aber allein die Harmonie der beiden Stimmen brachte einige Fans zum Kollabieren. "Wow...Shuichi ist gut...", staunte Hiro von der Seite der Bühne. "Soviel ich weiß, hat Sakuma-san ihm etwas Nachhilfe gegeben... man merkt es richtig." "Ja, er muss sich so gut wie gar nicht mehr anpassen... diese Stimmen..." Das Lied war beendet, die Menge begeistert. Laut johlten und klatschten sie, verlangten nach mehr. Ein Hocker wurde auf die Bühne geschoben. Ryuichi und Shuichi entledigten sich ihrer Jacken. Shuichi nahm Platz, dann wurde ihm eine Geige in die Hand gedrückt. Ryuichi nahm den Kontrabass entgegen. "Und nun, werden Shuichi und ich einmal selbst spielen." Die Menge brüllte los, die Leute pfiffen und schrieen. Ryuichi nickte Shuichi zu, der auf einmal anfing, begeistert auf der Geige zu spielen... Ryuichi hatte es sich gedacht... er brauchte ihn nur ein bisschen provozieren, dann würde er es schon von ganz allein lernen... Mittlerweile konnte er Shuichi ganz gut einschätzen und er wusste, dass er furchtbar ehrgeizig sein konnte. "Seit wann kann Shuichi Geige spielen...?", fragte Hiro verdattert. "Ja, und seit wann so gut?" Den einen schiefen Ton hatte Fujisaki einfach überhört. "Ich glaube, dass hat Ryuichi ihm auch beigebracht..." Beide drehten sich K zu. "Wieso kann Ryuichi eigentlich Kontrabass spielen? Und wie hat er es überhaupt geschafft, Shuichi was beizubringen?" Ryuichi hatte nun bereits begonnen, "I´m dreaming of a white Christmas" zu singen, wobei gut ein viertel der Fans in trancemäßige Zustände viel, wenn es sie nicht glatt von den Socken haute. Shuichis Geigensolo hatte er auch gut überstanden, auch wenn er langsam wieder anfing, die Geige böse anzublicken, da sie ihm nicht so gehorchte, wie er es eigentlich wollte...zum Glück aber merkte es niemand. Ryuichi hatte selbst damit zu tun zu spielen und zu singen. Er gab es nur ungern zu, aber es war ziemlich anstrengend. Auch als dieses Lied beendet war, ernteten sie tosenden Beifall. Nun war Shuichi dran... sein Herz klopfte... zum Glück brauchte er dieses "Parampampam" nicht zu singen... Während Ryuichi den Leuten erklärte, welches Lied sie als nächstes zu hören bekommen würden, ertönten auch schon die ersten Melodien aus den Boxen. Shuichi schloss die Augen und begann zu singen. Es war Weihnachten... doch abgesehen von diesen drei Liedern spürte er davon nicht wirklich viel. Er war immer noch viel zu aufgeregt. Endlich hatte er die erste Strophe vollendet. Wie er es sich gedacht hatte...selbst bei diesem blöden Parampampampam" kam Ryuichi absolut gigantisch rüber. Er legte seinen typischen verführerischen Bühnenblick auf und schon wenn er den Mund öffnete, fingen tausende Frauen an zu kreischen. Endlich hatten sie das Lied beendet. Ryuichi nahm Shuichis Hand, dann verbeugten sich beide vor ihrem Publikum. Als er seinen Kopf wieder anhob, zwinkerte er in die Menge. "Wir machen eine ganz kurze Pause, dann sind wir gleich wieder da! Also nicht weglaufen!" Ein Lächeln huschte hinterher, dann zog er Shuichi mit sich von der Bühne, in die Umkleidekabine und selbst dort konnten sie noch das Jubeln der Fans vernehmen. Blitzschnell kamen einige Umkleiderinnen und fingen an, ihnen förmlich die Klamotten vom Lieb zu reißen. Jetzt musste alles schnell gehen, um die Fans nicht zu lange warten zu lassen. Shuichi behielt seine schwarze Anzughose an, bekam ein enges, rotes, ärmelloses Oberteil, dass etwas Bauch zeigte und auf dem "Meri kurismasu" geschrieben stand, rot-weiße Handschuhe, die ihm bis über den Ellenbogen gingen und zudem bekam er eine Weihnachtsmannmütze auf den Kopf gesetzt, während Ryuichi in eine rote Hose schlüpfen musste und ein enges schwarzes Hemd angezogen bekam, dessen Träger man mit Schnallen an den Schultern zusammenfügen musste. Auch auf dem Hemd stand, ähnlich wie bei Shuichi "Meri kurismasu". Während die beiden sich umzogen bzw. umgezogen wurden, baute man in Windeseile die Instrumente auf der Bühne auf, wobei die Fans schon nach mehr verlangten. Shuichi und Ryuichi eilten zurück zur Bühne, Noriko, Fujisaki und Hiro standen schon hinter ihren Instrumenten und als sie die beiden sahen, begannen sie das Intro des ersten neuen Songs zu spielen. Auch hier ergänzten sich Shuichi und Ryuichi vorzüglich, harmonisierten, stachelten sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen an, während sie sogar kleinere Tanzeinlagen brachten, von denen zuvor niemand eine Ahnung hatte. Die Fans kreischten vor Begeisterung auf, als Shuichi, während Ryuichi eine schnellere, rapähnliche Einlage hatte, aus dem Stand einen Salto machte. Es war einfach großartig. Nun war es schon weit nach Mitternacht, und nach etlichen Zugaben stimmte die Gruppe das letzte Lied für heute an. Shuichi animierte das Publikum zum Mitsingen, und so sang fast die ganze Konzerthalle: "We wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas, we wish you a merry Christmas and a Happy New Year!" Unter tosendem Applaus verabschiedeten sie sich, verbeugten sich alle zusammen noch einmal und verließen fix und fertig die Bühne. "Jetzt müssen wir aber unbedingt noch einen trinken gehen!", meinte Noriko, als die anderen aus der Umkleidekabine traten. "Au ja... feiern wir noch ein bisschen Weihnachten...", kam es von Hiro, der allerdings in Gedanken nur bei Ayaka-chan war. Na ja, so konnte er sich wenigstens ein bisschen ablenken. Sie gingen in eine Bar und unterhielten sich alle zusammen ausgelassen noch ein paar Stunden. "Wasch sagscht du da? Isch bin überhaupt nisch besoffn!", lallte Shuichi, der mit einem Bein auf dem Tisch stand und Hiro mit schielenden Augen betrachtete. "Okay, okay...Shuichi...wenn du das so sagst...aber du solltest das echt nicht mehr trinken." Das war typisch Shuichi...er vertrug einfach nicht viel. "Oh, oh...ich bring ihn wohl besser ins Bett...", sagte Ryuichi, der zwar auch schon einen kleinen Schwips hatte, dies aber nicht zugeben wollte. "Wer lässt euch überhaupt Alk trinken... ihr seid ja noch nicht mal 20!" (In Japan bekommt man eigentlich keinen Alkohol ausgeschenkt, wenn man noch nicht 20 und somit volljährig ist...*hust*) "Ja, tu das mal lieber... nicht, dass er noch umkippt." "ISCH KIPP NISCH UM!", keifte Shuichi Noriko an und fing an zu schwanken. "Ist gut, Shuichi..." Ryuichi nahm seinen Arm und legte ihn sich über die eigene Schulter, umfasste Shuichis Hüfte und drängte ihn zur Tür. "Also, gute Nacht euch allen! Und frohe Weihnachten! Macht euch einen schönen Tag, na no da!", grinste er und winkte mit der freien Hand in die Runde. Shuichi hing nun schon halbwegs über seiner Schulter und gurgelte. "Wenn du jetzt kotzt kannst du was erleben!", schrie Ryuichi ihn an. Die anderen lachten. "Komm schon, Shuichi...mach dich nicht so schwer...hey!", hörten sie ihn noch immer keifen, als sie schon längst die Bar verlassen hatten. "Hm...meinst du, das geht gut mit denen heute Nacht?", fragte Noriko Hiro. Der wusste nicht so recht, was er darauf antworten sollte. Er hatte zwar vor dem Konzert sein Gespräch mit Shuichi bekommen und wusste, dass sie manchmal Knutschorgien vollzogen, aber mehr schein nicht zu sein. "Ich weiß ja nicht, wie vernünftig Sakuma-san ist... ich hoffe, er nutzt Shuichi nicht aus, wenn er in so besoffen ist..." Noriko schüttelte den Kopf. "Nein, das kann ich mir nicht vorstellen... Ich glaube nicht, dass er etwas tun würde, was Shuichi nicht will..." "Die Frage ist nur, wie er sich in seinem Zustand sicher sein kann, ob er etwas will oder nicht. Aber er ist ja alt genug." Noriko nippte an ihrem Glas. "Vielleicht solltest du ihn auch nach Hause bringen.", sagte sie und lächelte Hiro an. Fujisaki lag mit dem Kopf auf seinen Armen und schlief seelenruhig. "Geh ruhig, ich bezahl schon, geht eh alles auf NG.", sagte sie und zwinkerte ihm zu. Hiro schleifte nun Fujisaki, wie es vorher Ryuichi mit Shuichi getan hatte, davon. Shuichi hatte sich währenddessen in einen Müllkübel übergeben. Nun schliff ihn Ryuichi hinter sich her, die Hand fest um der Hüfte des Kleinen, der zu allem Unsinn auch noch anfing zu singen. "Baby, let's get together! Baby, let's get together... Welcome to my romance!" Ryuichi verdrehte die Augen. Warum gerade dieses Lied? Dann hatte der Junge auch noch den Knopf seiner Hose auf, da er sich vorhin dermaßen überfressen hatte, dass er fett wie eine Weihnachtsgans dasaß und sich kaum noch regen konnte, bis er anfing, seinen Magen mit Alkohol zu durchspülen. "Welcome to my romance tonight ...", begann er nun den Sprechpart des Liedes. "Futari no jikan kagiri atte mo kowaku nanka nai sa, Shunkan no MEMORI...kitto kagayakakeru hazu dakara..." Ryuichi verdrehte die Augen. Hoffentlich hörte das keiner. "Shuichi...", versuchte er ihn zur Vernunft zu bringen. "You wanna "kiss" Soretomo...You wanna "touch"...Romance ni youkoso! I know what you want... you want, I can tell you!" Nein, nein und nochmals nein...das wurde ja langsam peinlich. "SHU-CHAN!", sagte Ryuichi etwas eindringlicher. Er hoffte wirklich inständig, dass sie bald im Hotel sein würden. "Aishikatamo aisarekatamo oshiezuni WILD na XXX" "SHUUUICHIIII!!!!!" Erst dieser offene Hosenknopf und jetzt das. Er musste sich stark zusammenreißen, um das nicht als Einladung anzusehen. Sein Gewissen schrie zwar nein, aber sein Körper verlangte langsam aber sicher nach mehr, schließlich war Ryuichi kein Kind mehr. Und wenn dieser kleine Trottel dann auch noch nichts ahnend solche Lieder trällerte, während er ihn besoffen wie er war durch die Straßen schleifen musste... "So tell me what you want me to...", lallte Shuichi und sah Ryuichi mit verklärtem Blick von der Seite an. Dieser fühlte sich irgendwie beobachtet und sah verdutzt zu Shuichi. "So tell me what you want me to...", wiederholte er mit schwankender Stimme. Ryuichis Herz setzte fast aus. "I want you to...", flüsterte er, stockte jedoch. Was dachte er sich eigentlich dabei? Er wollte es doch selbst nicht tun... er verfluchte sich, verfluchte es, dass ihr Altersunterschied so groß war. Warum konnte der Kleine nicht einfach schon 20 sein; wenigstens 20!!!" "Let's make lov...", begann Shuichi, doch bevor er im Text weitergehen konnte, hielt ihm Ryuichi den Mund zu. Endlich waren sie im Hotel angekommen. Ryuichi ließ sich den Schlüssel geben und brachte Shuichi zum Fahrstuhl. Dort setzte er ihn einfach auf den Fußboden. Langsam wurde er ihm einfach zu schwer. Dann schleifte er ihn mit Mühe und Not ins Zimmer, ließ ihn dort auch erst einmal auf dem Fußboden liegen. Dann entledigte er sich seiner Jacke und zog Shuichi seinen Pullover über den Kopf, schmiss ihn in die nächst beste Ecke. "So tell me what you want me to...", lallte Shuichi nun wieder los. Ryuichi schlug sich mit der Hand gegen die Stirn. Er hatte gehofft, dass es endlich vorbei sein würde. "Shuichi...", sagte er bestimmt, schüttelte den Kleineren an den Schultern. "Werd mal wieder normal! Das ist ja grauenhaft." Plötzlich lag eine mehr als merkwürdige Stille zwischen ihnen. Shuichi sah ihn mit großen, glasigen Augen an. Ryuichi sah nicht viel besser zurück. Sie blickten sich einige Sekunden, vielleicht sogar Minuten an. Und dann, als ob man ihnen das Kommando dafür gegeben hätte, stießen ihre Köpfe fast zusammen, als sie begannen sich heftig, sehnsüchtig und fordernd zugleich zu küssen. Ryuichis Hände strichen über Shuichis Rücken, fuhren ihn hinunter, suchten die weiche Haut, nach der sie sich schon so lange sehnten. Die andere Hand schob Shuichis Hemd ein wenig von dessen Schulter, beendete den innigen Kuss, in dem er nun seinen Hals entlang wanderte, über das zarte Schlüsselbein leckte und schließlich an seiner Schulter knabberte. Shuichis Hände vergruben sich in Ryuichis Haaren, durchfuhren sie wieder und immer wieder. Er keuchte auf. Die flinken Hände verschwanden von Shuichis Rücken, bewegten sich zu dessen Seite und strichen sie entlang, ehe er zu Boden gedrückt wurde und der Ältere nun über ihm lag, mit den Lippen seinen Hals wieder empor wanderte und schließlich mit der Zunge über Shuichis Mund fuhr, den dieser auch bereitwillig öffnete. Mit einer Hand fuhr Ryuichi nun in Shuichis Hose, welcher bereitwillig die Beine spreizte, zeitgleich schob er dem Jungen seine Zunge in den Mund. Er streifte die empfindliche Spitze von Shuichis Männlichkeit, spürte, wie Shuichi schon bei dieser kleinen Bewegung in seinen Mund stöhnte, doch dann schmeckte er den durchschlagenen Geschmack des Alkohols, den Shuichi an diesem Abend en masse zu sich genommen hatte. Ryuichi riss die Augen auf. Was tat er hier eigentlich? Wie konnte er Shuichis Situation nur dermaßen ausnutzen...egal, ob Shuichi wollte oder nicht, in diesem Moment sprach eindeutig der Alkohol aus ihm und vielleicht hätte er es für immer bereut! Und das war das wenigste, was Ryuichi wollte... Shuichi stöhnte erneut in seinen Mund, drängte sich der hand in seiner Hose hin. Sofort ließ Ryuichi von ihm ab, zog seine Hand zurück und zerrte ihn an den Armen auf den Hosenboden zurück. Shuichi blickte ihn verdattert an. "Tut mir Leid, Shuichi...", hauchte Ryuichi fassungslos. Wie hatte er sich nur so gehen lassen können...? Er war kurz davor, mit Shuichi zu... Er umschloss den Rumpf des Jungen mit den Armen und hob ihn empor, brachte ihn ins Badezimmer. Mit allen Klamotten stellte er sich mit ihm unter die kalte Dusche...sie konnten jetzt wohl beide eine Abkühlung gebrauchen. Shuichis Kopf lag auf seiner Schulter, Ryuichi hatte ihn gegen die Wand gedrückt, da dieser langsam zu schwächeln begann und hielt ihn ein wenig fest. "Es tut mir leid...", wiederholte er noch einmal. Als er Shuichi schließlich zum ausnüchtern hingelegt hatte, nahm er sein Kissen und seine Decke und legte sich vorsichtshalber auf die Couch. Schließlich hatte er auch ein wenig getrunken; zum Glück schien es noch nicht genug gewesen zu sein, um ihn ganz aushaken zu lassen, sonst hätte er das eben ja nicht mehr zu verhindern gewusst, aber es hätte erst gar nicht dazu kommen müssen. Seine Wangen glühten, obwohl er gerade erst kalt geduscht hatte... Er legte einen Arm über sein Gesicht und schloss die Augen. Doch schlafen konnte er beim besten Willen nicht... Nach für ihn unendlich erscheinenden Stunden schlief er endlich ein. Es war ein kurzer, traumloser Schlaf, der irgendwie viel zu früh wieder endete, in dem ein großes Gewicht sich auf ihn stürzte. Er öffnete die Augen und bemerkte Shuichi, der es sich auf seinem Bauch gemütlich gemacht hatte und sich mit den Händen auf seiner Brust abstützte. Er blinzelte ihn an. "Shuichi...?", fragte er. "Ohayoooo!", antwortete der andere und strahlte ihn an. "Ich hab ja sooolche Kopfschmerzen!", sagte er und versuchte Ryuichis Mitleid mit einem Dackelaugenblick zu erregen. "Ist ja auch kein Wunder... so besoffen, wie du warst...", sagte Ryuichi nüchtern und setzte sich auf, ließ den Jungen auf seine Beine rollen, bis er mit dem Kopf auf der Couch aufkam, eine Rückwärtsrolle machen musste und nun mit dem Bauch über der Lehne hing. "Warum schläfst du eigentlich auf der Couch?", fragte Shuichi schließlich und kratzte sich verwirrt seine schmerzende Rübe. Ryuichi schüttelte den Kopf. "Nicht so wichtig..." "Magst du mich etwa nicht mehr?", fragte Shuichi und sah ihn traurig an. "Quatsch!", antwortete Ryuichi. In Wirklichkeit mag ich dich viel zu gern, dachte er. Da liegt das wahre Problem! "Aber warum dann?" "Ist nicht so wichtig Shuichi..." Der Jüngere schien das Ereignis vergessen zu haben. Ryuichi atmete erleichtert auf. Und er musste es auch nicht unbedingt erfahren. Zum Glück hatte er aufgehört, denn sicherlich wäre es nicht in Shuichis Sinn gewesen... "Aber waruuuum???" "Weil du so nach Allehol aus dem Mund gerochen hast... du hast mich total wach gehalten...", log er und grinste ihn beschwichtigend an. "Trink bitte nicht mehr so viel, ja Shuichi?" Das meinte Ryuichi durchaus ernst... denn der Kleine verlor ganz schön seine natürliche Hemmschwelle, wenn er betrunken war. Das Problem hatte er ja auch, als damals diese Sache mit ASK war. Shuichi hatte ihm einst davon erzählt, was Ryuichi unglaublich wütend machte... Tachi, dieses miese Schwein... Aber so viel er wusste, hatte Yuki es vergolten. Wenigstens etwas... Shuichi wurde rot und nickte. "Ist okay... ich will dir keinen Ärger machen." Dann sprang er auf und wühlte im Schrank herum. Mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht kam er zu Ryuichi zurück. "Ich hab was für dich!", sagte er und grinste wie ein Honigkuchenpferd. "Für mich?" "Haaai! Merry Christmas!", sagte er und überreichte Ryuichi ein etwas merkwürdig eingepacktes Packet. "Shuuu-chan, arigatooou, na no da!" freute sich Ryuichi und sprang ebenfalls auf. Nun kam auch er mit einem etwas besser verpackten Geschenk zurück. "Und das hier ist für dich!", sagte er und stupste Shuichis Nase an. "DANKE!", rief er freudig. Dann machten sich beide dran, das Geschenk auszupacken. "Sorry, ist nicht so toll eingepackt...", murmelte Shuichi beiläufig, während er sein Päckchen auf dem Schoß hatte und die Schleife löste. "Ach, schon okay... aber sag mal, ist das hier Blut?" Er deutete auf eine Stelle im Geschenkpapier. Shuichi sah sie an, überlegte kurz und meinte: "Ja, kann sein... ich hab mich am Geschenkpapier geschnitten..." "Na ja...so lange es von dir ist...", Ryuichi sah ihn grinsend an, wickelte weiter aus. Shuichi entfernte das Klebeband, Ryuichi musste sein Geschenk aufreißen, da es so zugekleistert war, dass es nicht anders funktionieren konnte und dann hoben beide zugleich ihr Geschenk an einer Seite in die Höhe, es rollte sich ab und zum Vorschein kam: "EIN BLAUER WOLLSCHAL!", riefen beide zugleich, blickten sich etwas verwirrt an. Dann vergleichen sie Marke, Länge und Beschaffenheit und mussten feststellen, dass sie beide denselben Schal gekauft hatten. "Hoppla...", sagte Shuichi. "Vielleicht sollten wir das das nächste Mal absprechen..." "Ja, wäre wahrscheinlich besser..." Wieder einmal merkte Ryuichi, wie erschreckend ähnlich sie sich doch waren. Das konnte er sich nur immer und immer wieder einreden. "Aber, ich freu mich trotzdem, schließlich ist der ja von dir!"; sagte Shuichi und lächelte ihn an. Ryuichi lächelte zurück und schon hatte der den Jüngeren in seinen Armen hängen und halb auf dem Schoß sitzen. Oh je...Gott hasst mich..., dachte er, als er Shuichi so dicht an sich spürte. Wieso konnte er ihn vorher nur so nah bei sich haben? Seit dieser Nacht konnte er es einfach nicht mehr. Er musste immer wieder daran denken... Und vor allem an Shuichi... wenn es nun nicht er gewesen wäre, sondern irgendein Perverser vom Dienst. Er musste ihn noch viel, viel mehr beschützen, so viel stand fest, damit mit ihm niemals wieder so etwas wie mit ASK damals passiert... Behutsam legte er die Arme um den Jungen, entschloss sich dazu, diese Berührung irgendwie zu genießen, auch wenn sich dadurch in seiner Hose so langsam etwas regte. Er zuckte kaum merklich zusammen. War er selbst ein Perverser vom Dienst? Musste er ihn vor sich selbst schützen? Er schauderte. Bis Shuichi gesetzlich erwachsen war, auf jeden Fall, aber danach konnte er wirklich für nichts mehr garantieren. Er musste sich zusammenreißen. Er musste seine ausartenden Gefühle wieder zügeln... sie solange einsperren, wie es nötig ist. Nur...wie sollte er das tun? Den Rest des Tages ruhten sie sich noch ein wenig aus, sahen Fern, gingen etwas im Restaurant des Hotels essen, besonders aus dem Grund, weil es alles auf die Kappe von NG ging und nutzen dies so richtig aus. Voll gestopft mit dem besten Weihnachtsessen, was Sapporo für sie zu bieten hatte, machten sie sich wieder auf den Weg in ihr Zimmer zurück. Am Abend würden sie wieder nach Honshu reisen, ziemlich weit südlich sogar, nach Osaka. Sie fragten sich noch, wer diese merkwürdige Strecke geplant hatte, konnten jedoch ohnehin nichts dagegen tun. Sie mussten sowieso nicht selbst fahren. Fast die gesamte Nacht würden sie also im Auto verbringen. Ryuichi fürchtete sich ein wenig davor... und das auch zu recht, denn kaum saßen sie eine halbe Stunde und fuhren, lag Shuichis Köpfchen auch schon auf seiner Schulter. Ryuichi sank ein bisschen zusammen, verdrehte die Augen und versuchte, sich gewaltig am Riemen zu reißen. Shuichi schlang nun seine Arme um den Ryuichis, der nun auch noch Shuichis Haare beim Atmen in seine Nase saugte. Ryuichi versuchte mit aller Mühe, die Haare wieder hinauszuprusten. Doch damit nicht genug. Bei der nächsten Kurve, riss Shuichis Haltegurt und er landete mit einem Ruck auf Ryuichis Schoss, dem es dadurch in seiner Hose ein bisschen eng wurde. "K!!!", schrie er nach vorne. "Wann wurde dieser blöde Wagen eigentlich das letzte Mal gewartet?" Doch der Amerikaner kratzte sich nur mit seiner Pistole am Kopf, umarmte sie wieder und schlief weiter. Sakano fuhr den Bus, jedoch war hinter seinen weißen Brillengläsern nicht zu erkennen, ob er nun schlief oder nicht. Also, wenn wir sterben, dann wenigstens alle zusammen, dachte sich Ryuichi und hielt Shuichi fest, den er lieber nicht von seinem Schoss nehmen wollte, besonders weil Fujisaki neben ihm saß und nicht gerade müde schien. Er hatte eine kleine Taschenlampe, mit der er ein Buch las. "Ich würde voll kotzen, wenn ich beim Autofahren lesen würde, no da...", versuchte Ryuichi sich selbst abzulenken und sprach Fujisaki an. Er blickte zu ihm auf, hatte Pupillen wie Saugnäpfe. "Jetzt wo du es sagst, Sakuma-san...mir ist wirklich ein wenig übel..." "AHHHHHHHHHH!!! HALTET DEN WAGEN AN!!!", schrie Ryuichi, konnte weder vor, noch zurück, hatte einen Kerl auf dem Schoss, der ihn wahnsinnig machte, indem er auf seinem Schoss lag, konnte ihn aber nicht wegnehmen, da sein Problem sonst noch größer gewesen wäre und war kurz davor, von Fujisaki angekübelt zu werden. "TASUKETEEEEEEE!!!", schrie er. "SAKANO-SAN!!!" Dieser erwachte aus seinem Sekundenschlaf, schrie auf und heulte los. "Fahren Sie zur Seite!", rief Ryuichi ihm zu. Dieser tat auch gleich, wie ihm geheißen wurde und fuhr die nächst beste Raststätte an. Es war stockdunkel und eiskalt. Fujisaki stieß die Tür auf, hechtete los und rannte zum nächsten Müllkübel. Bis zur Toilette hätte er es sicher nicht mehr geschafft. K, der mittlerweile auch wieder unter den Lebenden weilte, holte ein Seil aus dem Kofferraum und knotete Shuichi damit irgendwie an seinem Sitz fest. Dieser klebte nun mit der Wange an der Scheibe und schlief unbeirrt weiter. "Vielleicht sollten wir mal den Fahrer tauschen...", sagte Ryuichi und wurde seltsam von K gemustert. Seit wann war der denn so vernünftig? "Soll ich vielleicht fahren?", fragte Ryuichi lachend. Alle, bis auf Shuichi, der noch immer pennte, blickten ihn entsetzt an. "NEIN!", sagten K und Sakano bestimmt. "NEIN!", kam es von Fujisaki, der von seinem Müllkübel abließ, doch kurz darauf mit dem Kopf wieder halb darin verschwand. "Na gut...war ja nur ein Vorschlag...", maulte Ryuichi, der irgendwie versuchte, von Shuichi wegzukommen. "Ihr könntet mir aber ruhig ein bisschen mehr vertrauen... ich bin ein guter Fahrer, habe weder einen Fehler in der theoretischen, noch praktischen Prüfung gehabt und wer kann das schon von sich behaupten?" Er sah zu K, sah zu Sakano, blickte zu Fujisaki, der noch immer über dem Mülleimer hing, blickte zu Shuichi, von dem er nicht einmal wusste, ob er überhaupt einen Führerschein hatte. "Ihr könnt es mich ja mal fünf Minuten probieren lassen...wenn es euch dann nicht passt, wechseln wir sofort wieder!" "Fünf Minuten? Na ja...ich weiß nicht so genau...", murmelte Sakano. "Ach kommen Sie schon, mehr Selbstvertrauen! Fünf!" "Ok...vielleicht...?" "Mehr Selbstvertrauen, Sakano-san, das hab ich mir auch zugelegt...fünf!" "Fünf?" "Fünf! Das ist super..." "Hmm...ich weiß nicht..." "Na los, nur fünf Minuten!" "Hmmm..." "Ist das ein Ja? Fünf?" "Okay, fünf!" "Super, also 15!" "15?" "Mehr Selbstvertrauen, Sakano-san!" "15..." "Ok, abgemacht, 15!", sagte Ryuichi und stieg ins Auto, setzte sich hinter das Lenkrad. Sakano stand wie ein begossener Pudel da. Was war das? Warum hatte er nicht gemerkt, dass man ihn überredet hatte? Der ist mindestens genauso leicht zu überzeugen, wie Shuichi, dachte sich Ryuichi und startete den Wagen, als alle wieder drin saßen. Fujisaki saß nun neben Shuichi, der noch immer schlafend am Fenster klebte, dieses jedoch nun auch noch besabberte. Sakano klebte am anderen Fenster, seine Gläser waren wieder weiß. Man wusste nicht genau, ob er schlief oder nur so tat... K hielt die Straßenkarte, doch Ryuichi fand den Weg auch so. Diese Art von Ablenkung tat ihm nur gut. Im Moment musste er sich ein bisschen von Shuichi distanzieren, auch wenn er es eigentlich nicht wollte... Nicht, dass Shuichi noch dachte, er wolle nichts mehr mit ihm zu tun haben. Er kannte Shuichi ja... das würde wohl noch problematisch werden. Vielleicht sollte er mit ihm mal darüber reden, dass er ihn ein bisschen weniger anmachen sollte...aber was nutzte das schon? Wenn er es recht überlegte, konnte Shuichi ja nicht einmal etwas dafür. Auf jeden Fall tat er es nicht mit Absicht. Nach endlosen Stunden erreichten sie endlich das Hotel in Osaka. K hatte schon im Vorfeld dafür gesorgt, dass eine Brigade dafür sorgen würde, das Hotel von aufdringlichen Fans freizuhalten, was allem Anschein auch gut funktioniert hatte. So konnten sie ohne weitere Probleme einchecken. "Du solltest dafür sorgen, dass er sich schlafen legt, Shuichi...", meinte K nur und deutete auf Ryuichi, der mit einem unheimlichen Lächeln auf dem Lippen und tiefen Augenringen zu ihnen trat und ein tiefes, blechernes "Na no da!" zu trällern versuchte. "Besonders, da ihr heute Abend fit sein müsst, okay!" Shuichi nickte. Er nahm den Zimmerschlüssel entgegen und legte seinen Arm um Ryuichi. "Komm, Ryu-chan...", sagte er und führte ihn davon. Doch auch am Abend sah Ryuichi nicht viel besser aus. Er hatte wohl die letzten Nächte einfach zu schlecht geschlafen. Shuichi fragte sich schon, was das auf der Bühne werden sollte, aber dort machte der Ältere eine 180 Grad-Wandlung und war so unnahbar und cool wie immer. Auch dieses Konzert war ein absoluter Erfolg, auch wenn es keine Spezialeinlagen gab. Die sollte es ja erst wieder beim letzten, großen Konzert geben. Und somit rechneten sie auch mit einer besonders hohen Besucherzahl. Langsam fragten sie sich auch, was sie nun für ein Special einüben sollten, da K immer noch nichts gesagt hatte. Und das blieb auch so. Am 26. traten sie in Kumamoto auf, ein besonders großer Erfolg war am 27. in Hiroshima, am nächsten Tag mussten sie in Kyoto auftreten, hatten am darauf folgendem Tag frei, um sich ein bisschen auszuruhen und für die letzten beiden Konzerte wieder richtig fit zu sein. Applaus erklang, die Fans johlten und schrieen, sie wurden beim Verlassen der Konzerthalle in Yokohama nahezu auseinander genommen, mussten ein Autogramm nach dem anderen geben und fielen am Abend geradezu tot ins Bett. Dann kam Silvester und keiner von ihnen hatte eine Ahnung, was nun die Spezialaufgabe sein sollte... wenn K solange nicht damit rausrückte, musste es ja etwas ziemlich dämliches sein. Punkt fünf Uhr wurden sie aus ihren Betten geschossen, standen allesamt mit abstehenden Haaren und Shuichi immer noch im Schlafanzug und mit dem Kissen unterm Arm geklemmt im Tokio Zepp. "Da kann man endlich mal wieder in seinem eigenen Bett schlafen, und dann wird man schon so früh wieder rausgeprügelt...dabei fängt das Konzert doch eh erst 21 Uhr an...", beschwerte sich Fujisaki, der sich nur schnell über seinen Schlafanzug eine Jeans und einen Pullover gezogen hatte. "Na, ich muss euch doch eure Specialtask noch geben, or what!", sagte K und grinste sie an. ~Er blickte das Telefon an. In Japan musste es jetzt fünf Uhr in der früh sein... Na ja, was wunderte er sich auch, wahrscheinlich würde der Pinkhaarige so fest schlafen, dass er das Klingeln nicht hörte... "Eiri-san, das Abendessen wird kalt. Wen wolltest du denn anrufen?", fragte Toma ihn. "Niemanden...schon gut."~ "WIR SOLLEN WAAAAAAAAAAAS???" Was denn? Nicht gut? "Und warum auch Hiro und ich? Ich sehe das überhaupt nicht ein, sonst heißt es auch immer, ich spiele nur im Background!" "Aber Fujisaki-kun...du hast auch eine Menge Fans...also tu was für sie!", sagte K und haute ihm die hohle Faust auf den Kopf. "ITAAAI!!!", schrie dieser und hielt sich die Beule. "Trotzdem...warum reicht es nicht, dass Sakuma-san und Shindou-san sich lächerlich machen..." "Wer sagt denn, dass wir uns lächerlich machen...?", fragte Ryuichi und legte ein verheißungsvolles Grinsen auf. Er hatte endlich mal wieder gut geschlafen... Sicher aus dem Grund, da sie jetzt wieder getrennte Schlafzimmer hatten. "Ach, für euch habe ich noch eine Aufgabe, die die anderen nicht machen brauchen...hehehe...", sagte er und drückte Ryuichi einen Karton und Shuichi ein Tape in die Hand. "Die Anleitung liegt im Karton...", lachte er. Shuichi und Ryuichi sahen in mit Punktaugen an. "Also...wie abgesprochen...erst eure Lieder, dann euer Special, Ryuichi und Shuichi, dann das von euch allen zusammen, okay? Viel Spaß beim Üben! *Herzchen*" Die vier begossenen Pudel verließen nun das Zepp Tokyo wieder und fragten sich, warum K die feierliche Ansage der Aufgaben unbedingt dort vollziehen wollte...er hätte es ihnen doch genauso woanders sagen können...zu Hause zum Beispiel, während sie in ihren Betten lagen. "Keine Sorge, das kriegen wir schon hin, na no da!", munterte Ryuichi die drei Kleinen auf. "Ihr braucht keine Angst zu haben. So, Shuichi und ich müssen jetzt unsere Specialtast üben...komm, Shu-chan, no da.", sagte er, nahm Shuichi an der Hand und verschwand mit ihm. "Und das nächste Mal, zieh dir Schuhe an...es liegt noch Schnee...", tadelte er ihn im weggehen und legte ihm seine Jacke über die Schultern. Als sie zu Hause angekommen waren, machten sie sich mit vollem Elan an die Kiste und holten die Anleitung aus. Beide gingen sie durch und sahen sich dann mit Punktaugen an. Das wird lustig, hahaha, dachte K und beobachtete die Beiden mit dem Fernrohr vom Nachbardach aus. "DAS ZIEH ICH NICHT AAAAAAAAAAAAAN!!!", schrie Shuichi, so dass man es sicher in ganz Tokio hören konnte. Ryuichi saß mit dämlichen Augen da und betrachtete nun dessen Outfit. "Ob das auch wieder eine Internetumfrage ergeben hat, dass sie uns SO mal gerne sehen würden?" "ICH MACH DAS NIIIICHT!!!" "Hm... sicher, sonst würde K es uns nicht auftragen...obwohl...bei euch hatte er ja nie sonderlich tolle Aufträge organisiert... bei mir damals eigentlich auch nicht, wenn ich es recht überlege, no da..." "ICH WERDE DIESEN MIST NICHT TRAGEN!!!" "Mann, da haben wir mal wieder total ins Klo gegriffen... immer wir... na ja...zum Glück müssen die anderen beiden auch mal ran. Nur Noriko nicht... die hat's gut, na no da...ne, Kumagoro?" "ICH ZIEHE DAS NICHT AN! DAS KÖNNT IHR VOLL VERGESSEN!!!" "Reg dich ab, Shuichi... das ist doch nur ein bisschen Spaß..." "WIR WERDEN UNS VOR MILLIONEN FANS ZUM AFFEN MACHEN! WIR SIND SÄNGER UND KEINE KOMIKER!!! SCHNALLST DU DAS NICHT??? HÄÄÄÄÄ? HÄ? HÄ? HÄ? HÄ???" Ryuichi stand auf, grinste weiterhin nur seltendämlich drein und schob Shuichi zum Fenster. Er öffnete es und drückte den Kopf des Jüngeren nach draußen. "Tiiiief inhalieren, Shu-chan... ich hole eine Tüte, warte solange hier...Kuma-chan, er hyperventiliert wohl gerade..." Shuichi stand nun am Fenster und atmete wie ein Bescheuerter, da sprang ihn auf einmal eine Katze an. Sie fauchte und krallte sich an seinem Kopf fest. "AH TASUKETE!!!", schrie er, während er zurückfiel und sich über den Boden rollte. "MHHH... MHMMM!", schrie er und riss das Vieh von seinem Kopf. "Wie kommst du hier hoch?", schrie er. "Wir sind im siebten Stock!!!" "MIAAAAAAAAAAAOW!", gab sie nur zur Antwort, fauchte und hinterließ einen tiefen Kratzer auf seiner Brust. "IECKS!", schrie Shuichi. "HAUST DU AB!!!", keifte Ryuichi, der nun wieder ins Wohnzimmer kam, packte die Katze und schmiss sie aus dem Fenster. Mit einem lauten "MIAAAAAAAAAAAARGH!!!" fiel sie in die Tiefe. Shuichi lag mit riesigen Augen und mit zuckenden Gliedmaßen auf dem Fußboden, sein Oberteil war zerfetzt und auf seiner Brust war ein gewaltiger Kratzer, der ziemlich stark blutete und sein Shirt langsam rot färbte. Er verzog das Gesicht und versuchte sich aufzusetzen. Ryuichi hockte sich neben ihn. "Bleib liegen...das tut doch sicher weh... dieses blöde Vieh. Die ist schon mal hier gewesen, und hat versucht, mir das Ohr abzureißen...", sagte er und drückte Shuichi auf den Boden zurück. Dann holte er den Verbandskasten, entfernte Shuichis Oberteil und begutachtete die Verletzung. "Was soll ich nur mit dir machen, Shu-chan?", meinte er. "Vorsicht, das brennt jetzt ein bisschen...", sagte er und tupfte ihm über die große, hässliche, schrecklich aussehende Schramme. "ARGHHHH!!!", schrie Shuichi auf. "WAS TUST DU DA???", brüllte er. "Ich desinfiziere es nur... dieses Biest hat ja Monsterkrallen... die hat sicher einen Tiger in der Familie!" "Aua...hey...au...", murmelte Shuichi. "Schhh...sei ein Mann..." "Erst sagst du mir, dass ich doch noch fast ein Kind bin und nun soll ich plötzlich ein Mann sein???" Riesige Tränen rollten über seine Wangen. "Du kannst dich auch nicht entscheiden!" "Ach Shuichi...", meinte er, während er die Wunde mit irgendeiner Salbe behandelte. Shuichi zuckte zusammen. Ryuichi lächelte ihn besänftigend an, fing dann an Sleepless Beauty zu summen und strich den Jüngeren über den Kopf. Dann half er ihm, sich aufzusetzen, um ihm einen Verband anlegen zu können. "Bis heute Abend muss das wieder so gut wie es geheilt sein, damit du ohne Verband auf die Bühne kannst... K-sans geplante Aktion geht dann zwar schief, aber ihm fällt schon irgendwas ein." Just in diesem Moment polterte es an der Tür. "Oh, MOMENT!", schrei Ryuichi. "So, geht's wieder?", meinte er, zog ihn auf die Beine und trug ihn kurzerhand zur Couch, um ihn darauf abzulegen. "Ruh dich ein bisschen aus..." Dann watschelte er zur Tür und bekam diese gleich drauf an den Kopf geknallt, als K hineinstürmte und zu Shuichi rannte. Ihn halb erwürgend, halb durchschüttelnd, schrie er: "WIE KANNST DU ES WAGEN???" "Ich war es nicht!!! Was kann ich dafür, wenn ich angegriffen werde???" "WEHE DU KNEIFST! Heute Abend ist eine Spitzenzahl Besucher angesagt! Die Karten sind schon alle raus! Die erwaten ein Special, das sich gewaschen hat! Wenn du es dir erlaubst, das zu Nichte zu machen, kannst du was erleben, du kleines Miststück! So dankst du deinem dich liebenden Manager, dass er immer so tolle Aufgaben für euch besorgt, or what?" "K-san...nun lass Shuichi in Ruhe! Er kann wirklich nichts dafür... diese Katze kommt öfter mal vorbei." "Wie wäre es, wenn du dir mal ein Fliegengitter zulegst, Ryuichi!?" Ryuichi packte K bestimmt am Arm, um ihn aus seiner Wohnung zu befördern. "So...keine Sorge, wir schaffen es schon und wenn wir improvisieren müssen, no da!" "I know, you are a Improvisationstalent, but...ist Shuichi auch eins?" Ryuichis Gesicht zierte ein Lächeln. "Dazu bring ich ihn schon...keine Sorge! Shuichi hat Talent!" "Augen zu!" Unsanft wurde sein Gesicht eingepudert und seine Haare zurechtgezupft. "Sie sind auch schon mal besser gewesen...", sagte Shuichi zur Dame in der Maske, die ihn nur grimmig anfunkelte und sich eine Zigarette anzündete. "Ich würde lieber zu Hause bei meiner Familie sein!", meinte sie. "Ich würde auch lieber zu Hause sein! Außerdem hab ich Bauchschmerzen!", meinte er und zog sein Hemd hoch. Ryuichi hatte ihm vorhin noch ein großes Pflaster auf die Wunde geklebt und ihm gesagt: "Hoffentlich hast du eine Wundstarrkrampfimpfung!" "Sie müssen mir es wohl auf den Rücken schreiben...hat K gesagt." "Von mir aus...drehen Sie sich um!" "Shu-chan, bist du fertig?", sagte Ryuichi, als er seinen Kopf in den abgetrennten Maskenraum steckte. "Ja, fertig mit den Nerven...ach, ich kann das nicht! Warum können wir nicht einfach unsere Lieder singen und dann nach Hause gehen?" "Komm schon...wird doch lustig. Die Fans freuen sich und wir brauchen auch keine Zugaben zu geben, da es nach der letzten Aktion ein für alle mal aus ist!", sagte er lächelnd. Shuichi ließ nun sein Shirt wieder runter und verließ, der Maskenfrau einen guten Rutsch wünschend, das Zimmer, um in die Umkleidekabine zu gehen. Ryuichi hatte sein Bühnenoutfit für das normale Konzert schon an. Eine zugeschnürte Lederhose, schwarz, mit einem breiten Gürtel und ein weißes, mit leichten Rüschen versehenes Hemd. Zudem seinen üblichen Schmuck, die Ohrringe, Halsketten und Ringe, die seine Finger die meiste Zeit schmückten. Shuichi zog sich eine weite, braune Kurthose mit vielen Seitentaschen an, die schlaff an ihm hinunter hing und in der er aussah wie ein Schluck Wasser, zog einen Gürtel hindurch und schnürte ihn fest, dann öffnete er seine Stiefel und stopfte die Hose unordentlich hinein. Der Rand seiner Boxershorts guckte noch raus, es stand Muchacho darauf. Er trug ein enges schwarzes Oberteil, das nur etwas Bauch sehen ließ, jedoch nicht soviel, um das Pflaster zu zeigen. "Irgendwie passen wir so nicht zusammen...", sagte Ryuichi. "Na ja...wir singen heute auch nicht so viele Lieder zusammen...", entgegnete Shuichi. Um genau zu sein waren es nur drei neue Lieder vom Album, die restlichen waren so eine Art NG bzw. BL in Memorial. Als sie die Bühne betraten grölten die Fans wie bei jedem anderen Konzert auch. Ryuichi presste wieder seinen Finger auf die Lippen, um sie mit einem erotischen "Schhh!" zu beruhigen und die Leute zu begrüßen. Shuichi bedankte sich, dass sie so zahlreich erschienen waren. Und das waren sie wirklich! Die Konzerthalle war berstend gefüllt. Das Konzert musste einfach ein Kracher werden. Und das wurde es auch... Sie bejubelten Shuichis "Bird" und "Welcome to my romance", wobei Ryuichi die Bühne verließ und eine ziemlich rote Rübe bekam. Auch "Glaring Dream" und "The Rage Beat" waren ein voller Erfolg, genau wie Ryuichis "Shining Collection", wobei Shuichi an Yuki dachte, "Sleepless Beauty", wobei Shuichi fast zu heulen begann, weil es ihn an die erste Begegnung mit Ryuichi erinnerte und "Predilection"; was sie einst zusammen geschrieben hatten. Und ihre gemeinsamen Songs sangen sie voller Hingabe, himmelten sich gegenseitig an, brachten die Fans regelrecht zum Beben! Nun war es an der Zeit die Bühne zu verlassen und sich blitzschnell umzuziehen, während die anderen drei die Instumentalversion von Sleepless Beauty spielten und das Publikum zum Mitsingen aufforderten. Dann schnappte sich Hiro, zur großen Verwunderung aller ein Mirkofon und sprach zu den Fans: "Und jetzt, liebe Fans, um die schlechten Zeiten des alten Jahres zu vergessen und noch einmal kurz vor der Jahreswende so richtig fröhlich zu sein... werden Ryuichi und Shuichi euch noch einmal richtig zum Lachen bringen! Auf das ihr die schlechten Zeiten einfach vergessen werdet!!!" Die Fans kreischten erneut vor Begeisterung auf. Doch als sie die ersten Töne der nun gespielten Musik, die teils aus den Boxen dröhnte und teils von den drei anderen Musikern gespielt wurden hörten, lachten einige, andere verstummten und bekamen Punktaugen... Das klang viel zu sehr nach einer Polka... Und schon betrat Ryuichi die Bühne. Er trug eine kurze, beige Lederhose, die man vorne aufknöpfen und umklappen konnte mit verzierten Hosenträger, ein weißes Hemd mit einem Hirsch und einen Tiroler Hut, zudem grün-graue Kniestrümpfe und passende Schuhe. Shuichi beobachtete ihn, während er cool auf die Bühne schritt. Wie schaffte er es, trotz dieses dämlichen Kostüms so toll zu wirken? So sexy? Innerlich kreischte er auf. Er konnte niemals mit ihm mithalten und schon gar nicht so!!! "RYU-CHAAAN!!!", schrieen einige der Fans oder sie pfiffen einfach nur. "Lasst euch gesagt sein, das hier machen wir nur für euch...", murmelte Ryuichi in sein Mikrofon, erntete erneutes Kreischen. Die Musik trällerte fröhlich weiter. "So, dann wollen wir doch mal alle unseren lieben, kleinen Shuichi auf die Bühne bitten! Macht euch auf was gefasst, denn er ist superscharf!", sagte er nun und zwinkerte die Frauen in der ersten Reihe an, die dadurch fasst in Ohnmacht fielen. Doch Shuichi zog nur seinen Hals lang, blickte Ryuichi ängstlich an. Dieser blickte nun zu ihm, schenkte ihm ein Lächeln. "Oh, wie es aussieht, möchte er nicht. Da müssen wir ihn wohl rufen! Also...SHU~ICHI!" Sofort riefen auch einige Fans mit ihm. "Shuichi! Shuichi! Shuichi" "Shu~ichi, du lässt deine Fans warten!", sagte Ryuichi noch einmal ruhig und warf ihm einen aufreizenden Blick zu. "SHUICHI, SHUICHI, SHUICHI!" Ein Rhythmus hatte sich in die Rufe der Fans geschlichen. Sie trommelten und stampften mit den Füßen. Dann, ganz schüchtern, streckte sich ein knallpink leuchtender langer Haarschopf vom Rand der Bühne auf diese. Geflochtene Zöpfe umrahmten sein Gesicht, welches dadurch nur noch Mädchenhafter wirkte. Langsam tapste er auf die Bühne, zeigte Schritt für Schritt mehr von sich. Ein Dirndl, farblich zu Ryuichis Klamotten passend, zierte ihn. Sofort schrie der Saal auf, nur vereinzelt lachten welche, was Shuichi eher erwartet hätte. Hatte er etwas schon so viel Respekt als Star? Mit großen Chibieyes blickte er ins Publikum, schnappte sich nun ebenfalls ein Mikro, während er Mut fasste, wirbelte herum, bis er neben Ryuichi zum Stehen kam und ein so hohes "HIIIII!", quietschte, wozu er im Stande war. Ryuichi ließ seinen Blick auf Shuichis nicht existierende Oberweite schweifen. Wenn da etwas mehr gewesen wäre, hätte er ihn nicht mehr von einem richtigen Mädchen unterscheiden können... Dann legte er seinen Arm um Shuichis Hüfte und zog ihn näher an sich. "Gut, aber wir sind ja nicht zum reden hier, sondern... wir wollen ein kleines Tänzchen vorführen!", sagte er, klemmte sich das Mikro zwischen die Zähne und fuhr mit der freien Hand Shuichis, ihm zugewandtes Bein herab. Er stutzte. "Shuichi...", murmelte er und blickte ihn leicht verwirrt von der Seite an, natürlich nur so, dass es niemand merkte. "Musstest du dir die Beine rasieren oder hast du das freiwillig gemacht?", nuschelte er, immer noch das Mikro zwischen den Zähnen. Dann strich er über Shuichis Knie, umfuhr es, bis er in der Kniekehle angelangt war und hob es in die Höhe, während er Shuichis Oberkörper nach hinten fallen ließ, ihn aber mit der Hand um seiner Hüfte abbremste, kurz bevor er den Boden erreichte. Die Fans pfiffen und kreischten. Dann begannen die beiden Entertainer einen wilden Polkatanz, mit scharfen Drehungen, Ryuichi konnte sogar etwas rumjodeln, was niemand von ihm erwartet hätte und schleuderte Shuichi mit Herzensfreude durch die Gegend. Der Jüngere staunte immer wieder, wie viel kraft er doch hatte... und war höchst erfreut. Er musste kaum etwas zu dem Tanz tun, denn alles ging von Ryuichi aus. Zu guter letzt hakten sie noch ihre Arme ineinander, und drehten so ihre Kreise, bis Shuichi sich die Perücke vom Kopf riss und sie der Menge zuschmiss. Er war sich sicher, dass ihn gerade ein fetter Typ in der ersten Reihe aufreißende Blicke zugeworfen hatte und schmiegte sich demonstrativ an Ryuichi, was die anderen Fans allerdings nur als Showeinlage auffassten und nun fast ununterbrochen pfiffen, klatschten oder irgendetwas Unverständliches schrieen. Die Musik endete, die Fans waren begeistert. Ryuichi erklärte ihnen, dass jetzt 10 Minuten Pause sei und dass dann eine ganz besondere Nummer käme, bittete um etwas Geduld, so dass sie sich noch umziehen konnten. Auf der Bühne wurde es dunkel, sodass man aus den Zuschauerrängen nichts mehr sehen konnte. Die Jungs verließen nun hektisch den Platz des Geschehens, Hiro giggelte Shuichi an, der nun rot wie eine Tomate aussah und das Kleid auf dem Weg in die Umkleide von sich gepellt und hinter sich geschmissen hatte. Alle vier zogen sich panisch und schnell um, um sich wieder auf ihre Positionen auf der Bühne zu stellen. Noriko wisperte allen noch viel Glück zu. Das Licht ging an, die Fans schrieen auf. Es war kurz vor zwölf...wenn das Timing klappte, konnten sie den Countdown zählen. Alle männlichen Bandmitglieder trugen nun schwarze Anzüge, weiße Hemden, mit Schlips und Hut mit Krempe, waren allesamt barfuss. Shuichi hatte einen dunkelroten Schlips, mit passender dunkelroter Krempe, Ryuichi hatte die Farbe dunkelgrün, Hiro blau und Fujisaki gelb. Die drei Instrumentalisten begannen zu spielen, während Shuichi und Ryuichi nach vorn traten. Sie grinsten ins Publikum, dann fing Ryuichi an, eine Hand auf Shuichis Schulter zu legen und um ihn herum zu laufen, blickte ihn lasziv an, während er immer mehr in seinen Schlips griff und ihn lockerte. Der Kleinere folgte dem Älteren mit seinem Blick, leckte sich dann über die Lippen, kam Ryuichis Gesicht näher, wodurch dieser stehen blieb, sein Kinn nahm, vorsichtig zur Seite drehte und ihm einen Kuss auf die Wange hauchte. Einige Mädchen schrieen auf, als sie sahen, wie die Luft zwischen den beiden anfing zu knistern. Mit einer geschickten Handbewegung, zog Ryuichi den kleineren zu sich, wirbelte ihn herum, stellte sein Knie hinter dessen Rücken und drückte ihn darüber, so dass er seine Wirbelsäule biegen musste, während er ihm den Schlips elegant vom Hals zog. Shuichi, der seinen Hut festhielt, damit er nicht runter fiel, warf den Kopf in den Nacken, wurde dann am Hemdkragen von Ryuichi zurück auf die Beine gezogen und vollführte eine elegante Drehung, während Ryuichi sich blitzschnell seiner Anzugjacke entledigte, sie mit einer Hand festhielt und schließlich um Shuichi schlang, um ihn zu sich zurückzuziehen. Als er das erreicht hatte, ließ er die Jacke in die jubelnde Menge fallen, die sich wie die Geier darum rissen und tat das gleiche einen Augenblick später mit der Jacke von Shuichi. Dieser strich nun über Ryuichis Arme und wanderte dessen Körper hinab, ging vor ihm in die Hocke, ließ aufreißend seinen Hintern wackeln, während er an Ryuichis Beinen hinunter strich, bei diesem ein mehr als ungutes Gefühl auslöste... Viel zu gefährlich... In seiner Lendengegend begann es kriminell zu kribbeln und er atmete ein paar Mal sehr tief durch, beruhigte sich wieder etwas. Der Jüngere tänzelte mittlerweile wieder zu ihm hinauf, zog sich an Ryuichis Schlips hoch, bis dieser ihn bei einem tiefen Drummerschlag des Arrangements von Noriko packte und mit einer halben Drehung wie er es schon vorhin bei der Polka getan hatte, nach hinten beugte. Er hob ein Bein und ließ sich mit Schwung nach vorn schleudern. Ryuichi lockerte nun seinen eigenen Schlips, zog ihn sich rasch vom Hals und warf ihn in die Menge. K nickte, gab Hiro und Fujisaki ihr Zeichen, nun auch nach vorn zu gehen. Hiro stellte seine Gitarre ab, tänzelte nach vorn, während er sein Jackett aufknöpfte, als hätte er im Leben nichts anderes getan und wirbelte sie Jacke in der Hand kreiselnd herum, ehe er sie auch in die Massen schmiss. Ryuichi fing an sein Hemd aufzuknöpfen, doch nur langsam, sehr langsam... Fujisaki, weiß im Gesicht, zog sich zuerst den Schlips vom Hals, der ihn schon die ganze zeit genervt hatte. Hiro tat es ihm gleich, fing nun auch an sein Hemd zu öffnen, stellte sich neben Ryuichi. Fujisaki warf nun eher schlecht als recht seine Jacke ins Publikum, um die sich zwei Mädchen wie die Hyänen stritten und sie fast auseinander rissen. Mit großen Augen beobachtete er dies. Er hatte wohl wirklich Fans... ein Grinsen umspielte seine Lippen, dann fing auch er an, die ersten Knöpfe seines Hemdes zu öffnen. Das Licht ging für eine Sekunde aus, dann wieder an, so ging es immer weiter, tauchte die Jungen in ein stetiges Wechselspiel aus hell und dunkel. Ein Schuss ertönte, ließ die Fans aufschrecken, doch für Ryuichi und Shuichi war es das Zeichen, mit dem Countdown anzufangen. Ryuichi fing an zu schreien, da sie weder Headsets noch Mikros hatten. "JUU!" Licht ging an, und aus. Hiro war gerade in die Hocke gegangen und wieder aufgestanden, Fujisakis Hemd wurde nur noch durch seine Hände zusammen gehalten. Ryuichis Hosenknopf war geöffnet, er strich sich selbst das Hemd ein wenig hoch, gab den Fans etwas von seinem muskulösen Bauch zu sehen... "KYU!", schrie nun Shuichi, der sich einmal um sich selbst drehte und ein Victoryzeichen machte. "HACHI!", kam es von Hiro, der nun Ayaka-chan im Publikum entdeckte. "SHICHI!", rief Fujisaki schüchtern, drehte sich mit dem Rücken zum Publikum und ließ langsam das Hemd von seinen Schultern gleiten. "ROKU!", immer noch wurde das Publikum in hell-dunkle Kontraste eingehüllt. Und dann dieses irre Arrangement, das nun nur noch von Noriko gespielt wurde. "GO!", rief Shuichi, der ja bekanntlich nach Ryuichi dran war, drehte sich ebenfalls mit dem Rücken zum Publikum und hockte sich hin, um kurz darauf wieder aufzustehen. Der fette Kerl in der ersten Reihe schmatze...und Shuichi war sich sicher, es gehört zu haben. "YON!", rief Hiro, lächelte. "SAN!", kreischte Fujisaki, auch das Publikum hatte längst in den Countdown eingestimmt. "NII!", kam es von Ryuichi, der stehen blieb, das Publikum anlächelte. "ICHI!" rief Shuichi nun, der aufgestanden war, zwar noch mit dem Rücken zum Publikum stand, sie jedoch über die Schulter anlächelte. Fujisaki drehte sich um, lächelte ebenfalls, genau wie Hiro. "HAPPY NEW YEEEEEEAR!!!", schreien alle gemeinsam, das Licht ging aus und alles es wieder anging, schmissen die vier ihre Hemden von sich, Noriko spielte den Schlussakkord, es knallte, Konfetti flog aus einer riesigen Kugel, die zum Platzen gebracht wurde. Ein Banner wurde hinter den Vieren herabgelassen auf dem geschrieben stand: "NG Productions wünscht euch ein gesundes und fröhliches neues Jahr..." Alle Blicke schweiften zu den Bandmitgliedern. Auf Hiros muskulösem Bauch war eine 1, auf Ryuichis eine 9, genau wie auf Shuichis Rücken, bei dem noch immer die Unterhose aus der Hose guckte, und bei Fujisaki stand eine 8. Unter lautem Getöse wurden wahrscheinlich Milliarden von Fotos geschossen, es wurde gejubelt und gebrüllt... ~to be continued~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)