Eins Und Eins Macht Zwei von abgemeldet (Ryuichi x Shuichi) ================================================================================ Kapitel 3: Do you know how somebody feels who wants to commit suicide? ---------------------------------------------------------------------- Serie: Gravitation Arbeitstitel: Eins und Eins macht Zwei Kapiteltitel: Track 3: Do you know how somebody feels who wants to commit suicide? Teil: 3/? Pairing: Ryuichi x Shuichi Warnungen: ok...in diesem Kapi wird es etwas...öh düsterer. Aber nur ganz kurz. Ja...soviel dazu...^^ Disclaimer: Alle Charaktere von Gravitation sind Eigentum von Murakami-sama, die ich verehre in guten wie in schlechten Tagen. ^^ (Auch wenn ich gerne Ryu und Shu hätte...) Ich mache hiermit kein Geld...es würde mir eh keiner was dafür geben. Kommentar: Lasst euch eines gesagt sein... bringt denjenigen, dem mal so etwas passiert wie Shu hier...bitte ins Krankenhaus. ^^° Es wäre unverantwortlich es auf Ryu-chans Art zu tun...hehe...(hoffentlich hab ich nicht zu viel verraten...) Als Shuichi die Wohnungstür hinter sich schloss und ihm Eiris Geruch in die Nase stieg, wäre er am liebsten sofort wieder umgekehrt. Seufzend ließ er sich auf den Boden sinken. Sein Inneres schrie auf, endlich von hier zu verschwinden und alles zu vergessen; zu Ryuichi zu gehen, im hinterher zu rennen und mit ihm über alles zu reden, doch er konnte nicht. Er traute sich einfach nicht. In den nächsten Tagen würde er sich irgendwo ein Zimmer mieten, versuchen Ryuichi aus dem Weg zu gehen, denn er spürte, dass sein Herz sich nach diesem Mann sehnte. Shuichi liefen Tränen über die Wangen. Das konnte doch nicht wahr sein. Erst das mit Yuki und jetzt verliebte er sich auch noch in Ryuichi... Dort, wo er sich hingesetzt hatte, lag er bald und rollte sich zusammen. Heiße Tränen flossen aus seinen Augen und benetzten den Boden, bis er sich schließlich in den Schlaf geweint hatte. Als er nach einigen Stunden wieder aufwachte, schien seine Verzweiflung noch größer geworden zu sein. Er sah absolut keinen Ausweg mehr. Jetzt spielten ihm auch schon seine Träume böse Streiche... Erst sah er Yuki, der mit eiskaltem Blick auf ihn herabblickte und sich schließlich Toma hingab und dann träumte er auch noch von Ryuichi. Schwer atmend sah er an die Decke des Raumes. Er hielt es nicht mehr aus. Er sprang auf, schlüpfte in seine Schuhe und verließ die Wohnung. So lief er nun einige Stunden durch die Dunkelheit, bis er auf einer Brücke halt machte. Shuichi seufzte und betrachtete sein Spiegelbild im Wasser. Kalter Wind blies ihm ins Gesicht; ließ dieses erstarren, da es vom vielen Weinen mit Wasser benetzt war. Es fiel ihm schwer, die geröteten Augen nicht zu schließen, sie schmerzten und brannten. Er konnte nicht mehr. Alles tat ihm weh... Die radikale Trennung von Yuki...seine Gefühle für Ryuichi... Doch mehr als ein guter Freund konnte dieser ihm nicht sein, das konnte Shuichi nicht verlangen. Langsam kletterte der Junge über das Geländer der Brücke, auf der er gestanden hatte und blickte nach unten. Er fragte sich, wie es wohl sein mag, zu sterben. Sicher würde er zuerst mit dem Kopf aufschlagen, das eiskalte Wasser würde seine Kleider durchnässen; er würde unter Wasser herumwirbeln, versuchen aufzutauchen, Luft zu holen, immer wieder in die Tiefe zurückkehrend, bis er irgendwann zu schwach wäre, um erneut aufzutauchen... Zu schwach, um sich zu bewegen. Wasser würde in seine Lungen strömen und sein Körper als bleiche Materie im schwarzen Wasser schwimmen. "S...Shuichi?", hörte er auf einmal eine Stimme hinter sich und erschrak sich beinahe zu Tode. "Ryuichi!", keuchte er und drehte sich um. "Was machst du denn hier?" "Was machst DU denn hier?", konterte er die Frage. "Kannst du dir vorstellen, wie sich jemand fühlt, der Selbstmord begehen will?" Ryuichi blickte auf Kumagoro. "Verstehst du, was Shuichi da sagt?" Als der rosafarbene Plüschhase seinen Kopf schüttelte, wich langsam der kindliche Gesichtsausdruck aus Ryuichis Gesicht. Shuichi seufzte und krächzte schließlich: "Ich meine das ernst. Das ist kein Witz oder Spiel..." "Shuichi, bist du so verzweifelt, dass es keinen anderen Ausweg gibt, als diesen?" Er lächelte und hielt dem verzweifelten Jungen seine Hand hin. "Ist es wegen diesem Yuki? Komm schon, so viel ist der Typ doch echt nicht wert!" Shuichi sah Ryuichi in die Augen. Das Mondlicht ließ die Kurven in Sakumas Gesicht weich und sanft erscheinen. Shuichi hatte ihn noch nie so ernst und erwachsen gesehen, nicht einmal auf der Bühne. Ryuichi war ihm in diesem Moment so fremd, aber auch so nah, dass er nicht wusste, was er tun sollte. Zögernd wollte er Ryuichis Hand nehmen, doch bevor er sie erreichen konnte, rutschte er von seinem schmalen Standbrett und fiel. "SHUICHI!!!", schrie Ryuichi verzweifelt und beugte sich über das Geländer. "Shuichi!" Kumagoro wurde fallen gelassen und landete in einer Pfütze, als Ryuichi mit einem Satz über das Geländer sprang. Kälte umschlang seinen Körper, als das eisige Wasser seine Kleider durchtränkte. Luftblasen aus Ryuichis Mund und Nase stiegen an die Wasseroberfläche und verschwanden dort. Er versuchte die Augen zu öffnen, doch um ihn herum war alles schwarz. Wo war Shuichi nur? Hastig schwamm er ein Stück nach unten, hoffte, auf den Körper Shuichis zu stoßen. Was sollte er nur tun? Wieso hatte er ihn nicht einfach mit zu sich genommen. Wieso hatte er ihn allein gelassen, obwohl sein Gewissen ihm so entgegen schrie, es nicht zu tun? Schwere Vorwürfe belasteten seine Gedanken. Er hasste sich selbst für seine Engstirnigkeit! "Shuichi!", schrie er und tauchte erneut unter. Nach einer Weile musste er wieder an die Oberfläche schwimmen. Erschöpft rang er nach Luft. Er würde es sich niemals verzeihen, wenn ihm etwas zustoßen würde. "SHUICHI!!!", schrie er voller Verzweiflung und wollte erneut untertauchen, als er etwas an seinem Bein spürte. Er tauchte nach unten und zog den Körper Shuichis an die Oberfläche. Mühsam hielt er den Kopf des pinkhaarigen Jungen oben. "Atme! Atme, Shuichi!", schrie er und begann, mit ihm im Schlepptau an den Rand des Flusses zu schwimmen, brabbelte ununterbrochen vor sich hin, betete regelrecht, dass er noch am Leben war. Endlich hatte er das Ufer erreicht und legte den bleichen Jungen auf dem feuchten Gras ab. "Shuichi!", wisperte er und legte seinen Kopf schief, um sein Ohr über seinen Mund zu halten. "Oh mein Gott!" Er atmete nicht mehr. Tränen überströmten Ryuichis Gesicht, als er Shuichis Kopf nach hinten zog und ihm seine Lippen aufpresste, um Luft in seinen Mund strömen zu lassen. Wieder und wieder tat er dies... Mit Erfolg, denn der Jüngere spukte einen gewaltigen Schluck Wasser aus und atmete schließlich hektisch, hustete und ließ sich in Ryuichis Arme sinken. "Shuichi..." Ryuichi strich ihm das feuchte Haar aus dem Gesicht. Verzweifelt klammerte sich der Kleinere an ihn. Tränen liefen jetzt auch über sein Gesicht. Ryuichi versuchte ihn zu beruhigen und zog ihn in seine Arme, um ihn fest an sich zu drücken. Immer wieder strich er ihm über sein Gesicht, seinen Kopf, den Rücken und wog ihn in seinen Armen hin und her. "Schhh...alles ist gut! Ich bin ja da! Ich bin ja bei dir!" Der Junge in seinen Armen weinte herzzerreißend weiter. Ryuichi stellte erstaunt fest, wie federleicht Shuichi war, als er ihn über die Schulter hievte, um ihn nach Hause zu bringen. Zu sich nach Hause. Ächzend erreichte er sein Apartment. Die nassen Kleider klebten an seinem Körper. Mühevoll schloss er die Tür auf, schloss sie, in dem er mit dem Hintern gegen sie stieß, bis sie schließlich wieder ins Schloss fiel und brachte den leblos wirkenden Jungen ins Badezimmer. Er drehte die Dusche heiß auf, stieg mitsamt seinen Sachen in die Dusche und zog Shuichi hinterher. Er setzte sich auf den Boden und lehnte Shuichis Kopf auf seine Schulter, während er begann, dessen Kleidung zu entfernen. Beruhigt merkte er, wie der Atem des jüngeren Sängers sein Ohr strich. Ryuichi hatte Shuichi, nachdem er ihn völlig abgetrocknet und einen Schlafanzug von sich angezogen hatten, der ihm ein wenig zu groß war, in sein Bett gelegt und noch ein paar mehr Decken über ihn geworfen, da der Körper des 19jährigen eiskalt war. Als er schließlich dabei war, sich selbst in Handtücher zu wickeln und sich die Haare zu trocknen, bemerkte er, dass Shuichi heftig zitterte. Ohne weiter darüber nachzudenken, zog er die Decken kurz beiseite, legte sich so dicht neben den eisigen Körper wie es nur möglich war, um die Decken wieder über sich zu ziehen. Sanft umschlossen seine Arme Shuichis Körper, gaben ihm Wärme und zeigten ihm, dass es jemanden gab, der für ihn da war. Es war noch lange nicht hell, was Shuichi aufwachte, doch seine Augen gewöhnten sich schnell an die Dunkelheit. Verwirrt überlegte er, was passiert ist und wo er war, als er mit Erschrecken feststellen musste, dass Ryuichi Sakuma am Fußende des Bettes saß und anscheinend schlief. Er setzte sich auf, was der andere bemerkt haben musste. "Ah, du bist wach...", sagte der Ältere und sogar im Dunkeln konnte Shuichi ein Lächeln von ihm sehen. "Wie geht's dir?" Shuichis Kopf hämmerte. "Was...was ist denn passiert?", fragte er noch leicht benommen. "Na ja...du wolltest dich umbringen...", sagte Ryuichi, zog ein Bein heran und lehnte seinen Ellenbogen darauf. Plötzlich kehrte die Erinnerung in Shuichi zurück. Der Fluss, die Brücke... Er war ins Wasser gefallen. Ryuichi musste ihn gerettet haben. Wie peinlich. "Es tut mir leid!", sagte er schließlich. "Ich...ich mache dir nur Probleme...wenn du dich jetzt erkältest, ist das nur meine Schuld! Und dann lässt du mich auch noch in deinem Bett schlafen und sitzt selbst am Fußende!" Tränen steigen im in die Augen. Auch das noch. Das konnte er in diesem Augenblick überhaupt nicht gebrauchen. "Ich bin ja so ein furchtbarer, egoistischer Mensch...Ich mache allen nur Probleme!", weinte Shuichi. "Und wenn ich das nicht tue, gehe ich anderen mit meinen Problemen auf die Nerven!" Ryuichis Augen funkelten in der Dunkelheit. Er schloss sie schließlich und schüttelte den Kopf. "Shuichi. Man hat dich sehr verletzt... Es, es ist doch klar, dass man da..." Ryuichi stockte. Er wusste nicht so recht, was er ihm sagen sollte. Er empfand tiefes Verständnis für diesen Jungen und sein Herz krampfte sich zusammen, als er ihn so weinen sah. Doch er brauchte gar nicht mehr zu sagen, denn mit einem verzweifelten Laut hatte Shuichi den Weg in Ryuichis Arme gefunden und klammerte sich an ihm fest. Unaufhörlich liefen Tränen über seine Wangen, tropften auf den nackten Oberkörper Ryuichis, welcher ihn dadurch nur fester in die Arme schloss und ihn sanft hin und her wog. "Lass es raus, Shu-chan.", sagte er leise und strich ihm beruhigend durch sein seidiges Haar. "Lass es einfach raus...Ryu-chan ist für dich da!" Und Shuichi erzählte ihm alles, von seinem ganzen Schmerz. Nur, was er für seinen Tröster empfand, ließ er außen vor. Die ganze Zeit hörte Ryuichi geduldig zu und umarmte ihn so lange, wie Shuichi es brauchte. Langsam kehrte das Kind in Ryuichi zurück. Bis eben hatte er es abgestellt, doch als er Shuichis Haar befühlte, musste er innerlich lachen. Nachdem er ihn noch eine Weile in den Armen hielt, obwohl der Kleinre schon längst aufgehört hatte zu weinen, wollte Ryuichi ihm einen kleinen Tipp geben. "Du, Shu-chan?" Shuichi blickte auf. "Hm?" "Musst du nicht mal auf Toilette?" Shuichi war etwas verwundert, tat aber, was Ryuichi mit dieser Frage indirekt von ihm verlangte. Er knipste das Licht an und tapste in den befliesten Raum. Sein Blick huschte kurz über den Spiegel. Seine Augen weiteten sich. Hatten ihm seine Augen einen Streich gespielt oder hatte er tatsächlich das gesehen, was er gerade gesehen hatte??? Noch einmal blickte er in den Spiegel, und er stellte mit großem Erstaunen und Entsetzten fest, dass er nun eine ziemlich strubbelige, etwas kürzere Frisur hatte. Das kreischende Pink war verschwunden und seine Haare waren... "Schwarz? Wah...?" Ryuichi konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und sprang vom Bett. "AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHH!!!!", erklang ein markerschütternder Schrei aus dem Badezimmer. Als Ryuichi, grinsend wie ein Honigkuchenpferd das Badezimmer betrat, war Shuichi so schnell wie er konnte vor den älteren Sänger gesprungen und packte ihn an den Armen. "Warum? Warum? Warum hast du das gemacht? Ich sehe ja plötzlich so... so anders aus???" Er fand einfach nicht die richtigen Worte. Nicht, dass es ihm nicht gefiel, schließlich war und blieb er Shuichi, er hätte nur gern gewusste, was Ryuichi dazu geritten hatte. Dieser grinste ihn frech an. "Na...als ich dich aus dem Wasser gezogen hatte und ans Ufer gelegt habe... da hatte da anscheinend jemand einen Kaugummi hingespukt. Und weil der dann so hartnäckig an deinem Kopf klebte, musste ich dir die Haare schneiden." Shuichis Mundwinkel zuckte. "Und als ich dir dann die Haare gewaschen habe, hab ich aus Versehn das Färbemittel benutz, mit dem ich mal Kumagoro als ich deprimiert war, schwarz gefärbt habe...", sagte er und lachte ungeniert. Shuichi war wie von allen guten Geistern verlassen. Nicht nur, dass ihm gerade bewusst wurde, dass Ryuichi ihm während seiner Ohnmacht die Haare geschnitten und gefärbt hatte, er musste ihn geduscht und umgezogen haben. Er hat mich nackt gesehen, dachte er sich. Und diesmal richtig. Im Badehaus konnte er seine Blöße ja noch mit dem Handtuch verdecken... Im stieg eine ungesunde Röte ins Gesicht. "Ryu-chan tut es leid!", sagte dieser geknickt und ließ reumütig den Kopf hängen. Shuichi wurde noch ein paar Töne röter und stotterte: "N...n...n...n...nein, nein, nein...warum denn? Ich find es nicht schlecht!" "Eeeecht?", Ryuichi sah zu Kumagoro, der tropfnass auf einer Leine hing, die er im Bad gespannt hatte. (Er hatte ihn natürlich nicht in der Pfütze liegen lassen...) Shuichis Gesicht nahm traurige Züge an und sah gen Boden. "Weil man mit einem neuen Haarschnitt einen Korb, den man bekommen hat, gut vergessen kann." "Shu-chan...?" Shuichi sah nun Ryuichi in die Augen. Ein breites Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Eiri Yuki! Ich werde dich ein für alle Mal vergessen! Jetzt beginnt für mich ein neuer Abschnitt meines Lebens!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)