Farbenspiele von abgemeldet (Wenn man mit den Einflüssen der Farben spielt... Verrät man mehr, als man eigentlich wollte) ================================================================================ Kapitel 6: Braun ---------------- Titel: Farbenspiele 6 - Braun Autor: _satsuki_chan_ Fandom: Harry Potter Charaktere: Narzissa, Draco - Malfoy, Harry Potter Thema: # 17 - Braun Word Count: (optional) Rating: PG13 Anmerkung des Autoren: Das Chapter dürfte vieles klären*räusper* Aber die Katastrophe kommt erst noch... Jumengaij war wieder so lieb, beta zu lesen!^^ Grüße am Ende -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- Farbenspiele 6 - Braun Braun war die Farbe der Demut. Demut stand wohl im krassen Gegensatz zu den Malfoys. Konnten sie, diese reinblütige Familie, also froh sein, dass Harry J. Potter diese Farbe nicht gewählt hatte? Denn was hätte braun wohl für eine Auswirkung auf sie gehabt? Ein Synonym für Demut war Bescheidenheit. Ein Malfoy war nicht bescheiden, er nahm sich was er wollte und er wollte nur das Beste! Ein Synonym für Demut war Ergebenheit. Hier konnte man streiten. Manch einer sagte, dass Lucius dem dunklen Lord treu ergeben war. Manch anderer wusste es besser. Wusste, dass ein Malfoy niemals ergeben war. Nie! Ein Synonym für Demut war die Fügsamkeit oder auch die Gefügigkeit. Ein fügsamer Malfoy? Ein Malfoy der unterwürfig war? Wohl niemals... Malfoys verfolgten nur ein Ziel: Das Bestmögliche für sich selbst herauszuholen. Seufzend schlug Harry das Buch der Farbenlehre zu. Das Kapitel der Farbsymbolik konnte er wohl getrost hinter sich lassen. Was wäre geschehen, wenn er den Malfoys braun vorgesetzt hätte? Oder sollte er eher fragen, warum er es nicht getan hatte? Es wäre der Triumph für ihn gewesen, einen Malfoy unterwürfig zu erleben, oder? Natürlich konnte er sich einreden, dass er diese Farbe selbst nicht mochte. Dass er Gelb, Orange und Blau als sehr viel angenehmer empfand, als Braun. Doch er wusste, dass ihn in Wahrheit wohl eher die Vorstellung eines fügsamen Dracos, einer bescheidenen Narzissa und eines ergebenen Lucius abgehalten hatte. Er wollte dieser Familie, die ihn jahrelang terrorisiert hatte, nicht ihre Würde nehmen. Warum auch immer. Er seufzte erneut. Er wollte gar nicht wissen, warum. Seit Lucius Malfoy ihm offenbart hatte, dass er die Spannungen zwischen Draco und ihm sehr wohl bemerkt hatte, war Harry konfus wie nie zuvor. Es wäre kitschig zu sagen, dass sie schon immer die Nähe des anderen gesucht hatten, in ihren Streitereien, Kämpfen, Auseinandersetzungen. Nein, er hatte Draco wirklich verabscheut. Doch diese Verachtung war der Bewunderung gewichen, sehr zu seinem eigenen Leidwesen. Bewunderung für diese Erhabenheit, diesen Stolz, der ihn früher regelmäßig zur Weißglut gebracht hatte. Doch nach diesen Gesprächen verstand er, dass ein gewisser Familiensinn dahinter stand. Ein Familiensinn, der ihm nie vergönnt war. Fast beneidete er Draco darum. Fast. Wäre da nicht die Tatsache, dass... Er schüttelte leicht den Kopf und schwenkte das Whiskyglas in seiner Hand. Er lehnte sich zurück und starrte an die Decke seines Wohnzimmers. Die Gespräche hatten die Malfoys menschlich erscheinen lassen. Etwas, das er nie für möglich gehalten hatte. Aber die Taten, die sie verübt hatten, waren wohl nur aus Selbstschutz geschehen. Auch wenn dieser fast übermenschlich ausgeprägt war. Das Gesicht zu wahren und sich mit Stolz zu präsentieren ging jedem Familienmitglied über alles. Er lächelte leicht. Braun hätte sie wahnsinnig gemacht, beschloss er. Und St. Mungos war schon überfüllt genug - immer noch. Harry verzog leicht das Gesicht bei diesem Gedanken. Er wandte seinen Kopf zur Seite und starrte aus dem Fenster. Er seufzte zum dritten Mal an diesem Tag. Warum war er nur so lethargisch? Ein Klingeln schreckte ihn auf. Er zuckte zusammen und die Flüssigkeit in dem Glas verteilte sich auf seiner Hand. Zeitlupenartig starrte er auf seine benetzte Haut, dann zur Tür, als es erneut klingelte und wieder zurück zu seiner Hand. Fluchend stellte er das Glas auf seinen Tisch und stand auf. Kurz wurde ihm schwarz vor Augen. Er hatte wohl zu lange gesessen. Er öffnete die Tür und seine Augen weiteten sich überrascht. "Mrs. Malfoy?", fragte er. Eine Augenbraue hob sich elegant und ein erzwungenes Lächeln erschien auf den ebenen Zügen Narzissa Malfoys. Sie sah, wie Harry seine Hand schüttelte und sie roch den Alkohol, der von dieser ausströmte. "Auf ein Wort, Mr. Potter!", sagte sie und ging an ihm vorbei in seine Wohnung. Verwirrt drehte Harry sich um und schloss nebenbei die Tür. "Se-Setzen Sie sich doch!", meinte er dann und fing sich wieder. "Danke!", erwiderte sie kühl und lächelte nun ein wenig hinterhältig. Sie hatte die Fäden wieder in der Hand, wie sich klar zeigte. Die Überraschung war auf ihrer Seite. Wohl eine gelungene, kleine Rache für Potters Methoden. Harry bemerkte das Lächeln sehr wohl, als er sich ihr gegenüber setzte. Und auf einmal keimte der Wunsch in ihm auf, dass er Braun doch verwendet hätte. Zu spät, bemerkte er in Gedanken. Doch er zwang sich zu einem Lächeln. "Möchten Sie etwas trinken?" Sie nickte leicht und lehnte sich zurück. Harry goss ihr ein Glas Whisky ein und sich ebenfalls nach. "Wie komme ich zu der Ehre Ihres Besuches?", fragte er, als er ihr das Glas über den Tisch schob. Sie beugte sich vor. Ihr silbernes Haar fiel wie so oft über ihre Schultern. Sie sah ihn an, griff sich das Glas und nahm einen Schluck. Sie verzog keine Miene, als sie den Alkohol runterschluckte. "Draco!", meinte sie schlicht und lehnte sich mit dem Glas in der Hand zurück, Harrys Reaktion genau beobachtend. Der schluckte, sichtlich. Als er jedoch nichts sagte, fuhr sie fort. "Mein Mann hat mir von seiner Bitte an Sie berichtet." Harry nickte wie betäubt und wusste nicht, ob es vom Alkohol oder von der Bitte herrührte. "Werden Sie es tun?", fragte Narzissa unvermittelt und blickte desinteressiert in ihr Glas. "Ich denke schon!", erwiderte Harry zögernd. Mrs. Malfoy nickte versonnen. "Den letzten Wunsch eines Verlorenen muss man wohl erfüllen, nicht wahr?" "So in etwa." Harry fühlte sich unwohl. Äußerst unwohl. Er sah zu der blonden Frau, bemerkte erst jetzt, wie ihre Hand, mit der sie das Glas hielt, leicht zitterte. Sie bemerkte seinen Blick und stellte das Glas ab. Hart sah sie ihn an. "Was wird in Ihrem Bericht stehen, Mr. Potter?", fragte Narzisse, ihre Arme verschränkend. "Das Ihre Familie unschuldig ist!" "Wann wird der Bericht veröffentlicht werden?", fragte sie weiter und Harry fühlte sich, als würde er jetzt verhört werden. Zweifellos hatte sie den Spieß umgedreht. "Am Montag!", würgte er hervor. Narzissa schloss ihre Augen und ein angespannter Zug legte sich um ihren Mund. Und Harry konnte es ihr nachfühlen. "Er wird dann nicht mehr leben", sagte sie leise. "Wozu also die Mühe?" "Gerechtigkeit!", antwortete Harry. Sie öffnete abrupt ihre Augen und sah ihn eisig an. "Gerechtigkeit für einen Toten!", spie sie, rief sich jedoch sichtbar zur Raison. Es wurde zum ersten Mal ausgesprochen... Lucius´ Schicksal. "Es tut mir leid!", flüsterte er. Sie lachte hohl auf. "Ihr Mitleid kommt zu spät, Mr. Potter! Sechs Jahre Azkaban gehen an keinem spurlos vorüber. Mit jedem Jahr sinkt die Lebenserwartung. SIE wussten das!" "Ich wusste jedoch nichts von dem Pakt, Mrs. Malfoy!" Sie nickte schmerzlich. "Das ist wahr!", gestand sie und Harry bemerkte, dass auch sie gebrochen war oder zerbrechen würde, sobald ihr Mann.... "Nur etwas früher, verstehen Sie?", fragte sie und sah ihn an. Er nickte. "Sie werden Draco von dem Manor fernhalten?" Er nickte erneut. "Draco wird mich dafür hassen...", murmelte er. Sie lächelte fast nachsichtig. "Das wollen Sie nicht, nicht wahr? Aber ich denke, irgendwann wird er es verstehen..." Sie stand auf. "Ich wollte mich nur vergewissern, dass sie dem Wunsch meines Mannes nachkommen!" Auch Harry erhob sich. "Das verstehe ich durchaus. Machen... Machen Sie sich keine Sorgen!" "Sie treffen Draco am Freitagabend im Manor und apparieren von dort aus zum Anwesen nach Schottland." Sie reichte ihm die Hand. Er nahm sie. "Lassen sie ihn nicht in seine Nähe!", wisperte sie noch einmal nachdrücklich, ließ dann seine Hand los und verließ die Wohnung. Harry starrte unentwegt auf die Tür, hinter der Mrs. Malfoy verschwunden war. Er hatte absolut keine Ahnung, was er mit Draco veranstalten sollte. Was, wenn er nachfragen würde? Was, wenn er selbst nicht dicht halten würde... Er ließ sich auf seinen Sessel fallen. Scheiße. Er hielt sich den Kopf, schloss seine Augen und stöhnte. Wie sollte er-... Es klingelte erneut. Sein Blick schoss in Richtung Tür. Er starrte sie beinahe entgeistert an. Wer...? Es klingelte wieder - länger, fordernder. Langsam stand er auf und noch langsamer ging er zur Tür.Er öffnete sie. "Potter!", schnarrte eine verächtlich klingende Stimme. "Du warst auch schon mal schneller!" Draco Malfoy stand vor ihm und betrachtete skeptisch den entsetzten Ausdruck Potters. "Was, Wie... Woher weißt du wo ich wohne?", stotterte er. Der Blonde schritt an ihm vorbei. Kurz schwieg er. Dann drehte er sich wieder zu Harry um. Seine Augen verschmälerten sich. "Warum kein Braun, Potter?" Harry erstarrte und schloss erst langsam die Tür. Als er sich umdrehte, realisierte er gerade noch rechtzeitig, dass ein Buch auf ihn zuschoss. Reflexartig fing er es. "Warum kein Braun, Potter?", fragte Draco noch einmal, nur gefährlicher, leiser. Harry sah auf das Buch. "Buch der Farbenlehre" Er zuckte zusammen. "Ich...", begann er und wusste absolut nicht, was er antworten sollte. Er hörte, wie Draco auf ihn zukam, doch sah er weiterhin verbissen auf den Umschlag des Buches. Hände streiften seine. Harry zitterte. Er wusste nicht was mit ihm los war. Draco schlug das Buch auf und las laut vor. "Braun, die Farbe der Demut. Auswirkungen: Bescheidenheit, Ergebenheit, Fügsamkeit, Ehrfurcht, Unterwürfigkeit..." Kurz schwieg er. Sah vom Buch zu Harry der wie erstarrt vor ihm stand, die Augen gesenkt. "Warum kein Braun... Harry?" Ein Schauer durchlief den Schwarzhaarigen. Er sah auf, in graue Augen. Konnte sie nicht lesen, obwohl er sich im Moment nichts sehnlicher wünschte, als dies zu können. "Ich konnte nicht!", meinte er leise. "Mitleid?", leise Verachtung schwang in diesem Wort. "Nein!", wehrte sich Harry. Draco durchbohrte ihn mit seinem Blick. "Es war... Es war mehr die Vorstellung einer unterwürfigen Familie Malfoy, die mich davon abhielt... Das wäre... grotesk?" Malfoy konnte ein Lächeln nicht unterdrücken. Er trat einen weiteren Schritt auf Harry zu, beugte sich runter und flüsterte: "Danke, Harry!" Er erschauderte. Wieder dieser Atem. Wieder diese verruchte Stimme. Und... Draco hatte sich gerade bedankt. Er fasste es nicht. Kurz flammte etwas in Harrys Augen auf. Er schmiegte sich für Sekunden an Dracos Wange. Genoss das Gefühl von dessen Haut auf seiner. Er schnurrte leicht. "Gern geschehen!", flüsterte er zurück. Er entfernte sich leicht von Malfoy und lächelte ihn an. Dieser hatte eine Augenbraue gehoben, sah leicht verwirrt aus und räusperte sich dann. Er schritt an ihm vorbei, legte kurz eine Hand auf Harrys Schulter und lief dann weiter. "Wir sehen uns Freitag, Potter?" Er verschwand wie seine Mutter und Harry blieb angewurzelt stehen, zum zweiten Mal an diesem Tag. Er bezweifelte nun nicht mehr, dass Draco keine Ahnung hatte. Und so langsam bemerkte er die Gefühle, die er für ihn entwickelte. Er wollte nicht wissen, welcher Art sie waren, fürchtete er doch, dass Draco ihn... noch mehr verachten würde, als es zu ihrer Schulzeit der Fall war. tbc comming next: Lila Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)