Herrin des Feuers - veraltete Version von Yurelia (Geschichte einer Halbelfe) ================================================================================ Kapitel 6: Wiedersehen macht Freude ----------------------------------- Als Yoru, Yuna und Häuptling Blanca durch die große Tür traten, erwartete sie ein junges blondes Mädchen. Ihre Augen waren so azurblau wie der Ozean. Yuna erkannte, dass dieses Mädchen Flügel hatte, die in den Farben rosa, pink und lila glitzerten. Der Häuptling schien das Mädchen sehr gut zu kennen. Er sprach das Flügel-Mädchen mit Namen an. "Trixy, was gibt es? Ist etwas passiert? Du siehst so... beunruhigt aus." Tatsächlich sah das Mädchen mit Namen Trixy sehr beunruhigt aus. Ihre Augen blickten Blanca sorgenvoll an. "Sie ist aufgewacht, Häuptling.", antwortete das Mädchen direkt und ohne Umschweife. "Ja, aber das ist doch eine schöne Nachricht. Trixy, wirklich, du siehst viel süßer aus, wenn du lächelst...", lächelte Blanca. Trixy drehte sich schwungvoll um. Ihre langen Haare wirbelten ihr dabei über die Schulter. Sie schob sie lässig zurück. "Wie könnt Ihr jetzt an so etwas denken? Die Situation ist ernst. Entweder hattet Ihr mit Eurer Vermutung Recht oder das Mädchen ist extrem geistesgestört.", empörte sich Trixy. "Wie kommst du denn auf so eine Idee, Trixy?", fragte Blanca verwundert. Trixy drehte sich wieder zu Blanca um. "Ganz einfach: Sie faselt die ganze Zeit wirres Zeug. Ich habe die Vermutung, dass sie ziemlich hart auf den Kopf gefallen ist... Außerdem hält sie das Buch die ganze Zeit fest umklammert, meint, dass das Leben ihrer Freundin davon abhinge...", erwiderte Trixy und verdrehte dabei leicht genervt die Augen. Plötzlich kam Yuna eine Idee. "Ähm... Wer ist denn dieses Mädchen? Wie sieht sie aus?", wollte sie wissen. Jetzt wandte sich Trixy zu Yuna um. "Na ja, sie ist blond und hat violette Augen...", antwortete Trixy ihr skeptisch und zog eine Braue hoch. Nun mischte sich auch Yoru ein. Er war erstaunt darüber, dass Yuna unbedingt wissen wollte, wer dieses Mädchen war. "Warum willst du wissen, wer dieses Mädchen ist?", wollte er von Yuna wissen. Da sie sich ihrer Vermutung noch nicht sicher war, wollte Yuna sie auch noch nicht aussprechen. Sie wandte sich Yoru zu und blickt ihm fest in die Augen. "Das braucht dich nicht zu interessieren, Yoru.", meinte Yuna bestimmt. Sie scheint mir noch immer böse zu sein, dachte Yoru. Laut richtete er das Wort an Trixy: "Was redet sie denn für wirres Zeug?" "Ja, genau. Und von was für einem Buch hast du gesprochen?", wollte Yuna nun auch wissen und drehte sich wieder zu Trixy um. "Kommt erst mal mit. Das können wir doch auch beim Frühstück klären.", wechselte Blanca das Thema. "Hat die Kleine schon gefrühstückt, Trixy?" "Nein. Sie meinte, sie hätte keinen Hunger.", antwortete Trixy. "Sag ihr, sie soll trotzdem zum Esssaal kommen." "In Ordnung." Trixy wandte sich ab und verließ die Eingangshalle, in der sich die vier befanden. Blanca führte derweil Yoru und Yuna zum Esssaal. Während sie so gingen, merkte Yuna wieder, dass Yoru sie anstarrte. Sie drehte sich um – mit der Absicht den Elf zur Rede zu stellen. "Sag mal, Yoru, warum starrst du mich eigentlich die ganze Zeit so an?", fragte sie direkt und bestimmt. Er wich ihrem Blick aus. "Tue ich doch gar nicht!" Tust du wohl!, dachte Yuna. Aber sie sagte es nicht. Sie wollte jetzt nicht mit ihm streiten. Sie wollte nur wissen, ob es sich bei dem "geistesgestörten" Mädchen tatsächlich um Rikadea Hakura handelte, wie Yuna es vermutete. Als sie den Esssaal erreichten und eintraten, erwartete sie ein gedeckter Frühstückstisch. Am Ende des großen runden Tisches saß ein Mädchen in Yunas Alter. Sie trug ein lavendelfarbenes Kleid, welches wunderbar mit ihren violetten Augen harmonierte. Ihre blonden Haare waren mit einer silbernen Spange hochgesteckt und ihre Augen begannen zu leuchten, als sie Yuna erkannte. "Yuna! Yuna! Da bist du ja! Ich hatte solche Angst um dich, geht es dir auch gut?", rief das Mädchen erfreut auf. Yuna ging auf das Mädchen zu. Sie hatte Tränen in den Augen. "Rika! Oh Göttin! Rika, ich bin so froh dich zu sehen...", stieß Yuna erleichtert hervor. Mit diesen Worten schlang sie die Arme um ihre Freundin und fing an zu schluchzen. "Yuni-chan... Hat man dich hier so schlecht behandelt?", wollte Rikadea von ihrer Freundin wissen und schaute ziemlich verdutzt, als Yuna so in Tränen ausbrach. Da fing Yuna nur noch mehr an zu weinen, denn sie fühlte wieder Yorus Blick, der auf sie gerichtet war. Plötzlich ergriff Yoru das Wort. "Du bist also Rikadea, die sofort erkannt hat, dass Yuna die Hüterin des Buches der Magie ist?", fragte er geradeheraus. Rikadea schaute fröhlich zu Yoru rüber. Der Liosalfar starrte sie skeptisch an. "Yep. Ich bin Rikadea-Sophie Hakura.", antwortete diese lächelnd. Dann wandte sie sich wieder Yuna zu. "Yuna, du hast meine Frage nicht beantwortet! Hat man dich hier so schlecht behandelt, dass du jetzt so sehr weinen musst?" Yuna setzte sich unter Schniefern auf und guckte ihrer Freundin direkt in die freundlichen, violetten Augen. "Nein. Eigentlich hat man mich sogar sehr lieb behandelt. Außer vielleicht, dass ich mir anhören musste, ich wäre die Herrin des Feuers, dass ich mit einem Jungen in einem Bett schlafen musste und mich von 'nem Häuptling begrapschen lassen musste, und dass ich die ganze Zeit von so 'nem komischen Lichtelf angegafft werde. Aber nein, ich wurde sehr gut behandelt.", antwortete Yuna und wischte sich die letzten Tränen aus ihren Augen. Das musste jetzt sein. Das musste sie loswerden. Yoru hörte sich das an und seine ohnehin schon miese Laune sank auf den Nullpunkt. Er ging auf Yuna zu, packte sie an der Schulter und drehte sie zu sich herum. Seine Augen blitzten gefährlich vor Zorn. "Kannst du jetzt aufhören, hier alles mies zu machen? Ich kann nichts dafür, dass ich kein Gästebett besitze. Woher sollte ich wissen, dass ausgerechnet ich dich aufnehmen muss? Eigentlich sollte das von Anfang an Häuptling Blanca machen! Im Übrigen kann ich auch nichts dafür, dass du die Herrin des Feuers bist! Dass Häuptling Blanca dich nicht begrapschen soll hast du ihm ja ordentlich zu spüren gegeben und dass ich dich angaffe... Das bildest du dir doch nur ein!!!" Die letzten Worte schrie er aus sich heraus. Er schrie sie an. Yuna erschrak, als er so mit ihr sprach. Er hatte etwas Unheimliches an sich. Yuna bemerkte zum ersten Mal Yorus Magie. Und diese war keinesfalls gewöhnliche Elementarmagie – das spürte sie sofort. Nein. Yorus Magie hatte etwas Kaltes und Dunkles an sich und Yuna fröstelte bei dem Gedanken, was er mit seiner Fähigkeit alles anstellen konnte. Als Yoru mit seiner "Predigt" fertig war, ergriff Rikadea das Wort. "Ich merke schon. Es wurde Zeit, dass ich hier endlich auftauche. Lichtelf, wenn du noch einmal mit Yuna so umspringst, lernst du mich mal richtig kennen!" Ihre Stimme hatte einen bedrohlichen Unterton bekommen und ihr Blick, der Yorus Augen festhielt, wurde noch ernster. Yuna spürte, dass ihre Freundin wütend war. Wie zur Bestätigung, zerzauste ein plötzlich heftiger Windstoß Yunas Haar. Sie blickte zu ihrer Freundin auf und grinste. Rikadea hatte die Elementarmagie des Windes! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)