Annäherungen von abgemeldet
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Kapitel 1:
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Mariko klopfte an Shinjis Zimmertür und rief: "Du musst aufstehen Shinji, die
Schule fängt gleich an." "Ja ich bin wach." Rief Shinji zurück. Einen
Augenblick blieb er noch liegen, dann stand er auf. Er zog die Vorhänge zurück
und heller Sonnenschein schien in sein Zimmer. Er zog sich an und ging hinunter
in die Küche. Vorsichtig lugte herein und stellte erleichtert fest das nur
seine Stiefmutter dort war, sein Vater aber nicht.
"Guten Morgen." Sagte Shinji. "Oh hallo, da bist du ja. Komm, dein Frühstück
ist fertig." Lächelte Mariko. "Wo ist Vater?" fragte Shinji. "Keine Angst, dein
Vater ist schon zur Arbeit." Antwortete Mariko. "Gut." Nickte Shinji und aß
sein Müsli. Er schaute Mariko zu wie sie den Geschirrspüler ausräumte. Ihr
Bauch rundete sich langsam, man sah nun deutlich das sie bald ein Baby bekam.
Shinji freute sich das er noch ein Geschwisterchen bekommen sollte, nur fragte
er sich ob sein Vater sich etwas mehr um sein zweites Kind kümmern würde. Bei
Shinji hatte er seine Fürsorge sträflich vernachlässigt und auch jetzt, wo er
mit ihm zusammen wohnte, war das Verhältnis nicht gerade herzlich. Shinji und
Gendo gingen sich Weitgehens aus dem Weg und sprachen nur das nötigste
miteinander. Dabei hätte Shinji sich gern einmal gewünscht das sein Vater sich
etwas mehr um ihn bemühte. Auf der anderen Seite konnte auch Shinji sich nicht
überwinden auf seinen Vater zuzugehen. Dann stand er auf und sagte: "Ich geh
dann, tschüß." "Tschüß und viel Spaß." Rief Mariko und Shinji machte sich
auf den Weg.
Sein Weg führte auch bei Asuka vorbei die immer noch bei Misato wohnte und auch
bei Rei. So machten die drei ihren Schulweg zu dritt. Asuka hatte heute gute
Laune und war ungewöhnlich nett zu Shinji für den sie sonst nur ziemlich
bissige Kommentare übrig hatte. "Ist er nicht ein wahrer Kavalier das er uns
jeden Tag abholt?" fragte sie Rei die in ihrer schweigsamen Art nur nickte. "Und
wie gut er heute aussieht, findest du nicht Rei?" fragte Asuka wieder. Abermals
nickte Rei bloß, aber wer genau hinguckte konnte sehen das ein Anflug eines
Lächelns auf ihrem Gesicht zu sehen war. Rei lächelte über Shinjis verdutzen
Gesichtsausdrucks mit dem er Asuka ansah. "Du bist ja sehr nett heute." Meinte
Shinji. "Bin ich das denn nicht immer?" fragte Asuka erstaunt. Auf diese Frage
hin ersparten sich sowohl Rei und auch Shinji jeglichen Kommentar.
Nach der Schule erschrak Shinji etwas denn sein Vater war daheim. "Shinji, da
bist du ja. Komm, das essen ist fertig." Rief Mariko. Shinji nickte seinem Vater
flüchtig zu der auch nur mit einem Kopfnicken antwortete. Mariko seufzte "Wie war die Schule?" fragte sie dann laut. "Ganz gut." Meinte
Shinji. "Und wie geht es Rei?" fragte sie weiter. "Auch gut." Meinte Shinji nur.
Dann merkte er das seine Stiefmutter versuchte ein Gespräch anzufangen und ihr
zuliebe fragte er: "Wie geht es dir und dem Baby?" "Oh, uns beiden geht es sehr
gut. Das Baby wächst und gedeiht und der Arzt sagt Er oder Sie wird ein
Prachtkerl. Nur leider fängt jetzt die Morgenübelkeit an." Erklärte Mariko.
"Ist es überhaupt in Ordnung das du den ganzen Tag hier allein bleibst? Ich
meine, wenn dir was passiert ist keiner da um dir zu helfen." Fragte Shinji
besorgt. "Lass nur, es passiert schon nichts, ich bin vorsichtig." Beruhigte ihn
Mariko und strich ihm durchs Haar.
"Ich mache jetzt Hausaufgaben. Wenn du etwas brauchst ruf mich nur." Sagte
Shinji zu seiner Stiefmutter. "Mach ich, mein Kleiner." Lächelte Mariko. Shinji
stand auf und ging in sein Zimmer. Kaum war er aus der Küche gegangen fiel
Mariko über ihren Mann her. "Gendo, du bist ein Idiot." Rief sie. "Warum denn?"
fragte er verdutzt. "Hättest du deinen Sohn nicht auch mal etwas fragen
können? Du gibst dir nicht im geringsten Mühe mit ihm." Rief sie. "Ich mache
nicht gerne viele Worte." Sagte Gendo und stand auf. Mariko sah sein mürrischen
Gesichtsausdruck und nun tat es ihr wieder leid. Man konnte eben nichts
erzwingen.
Sie ging zu ihm und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. "Es tut mir leid, ich
will doch nur ein harmonisches Familienleben." Flüsterte sie. Er legte den Arm
um ihre Schulter und drückte sie sanft. "Ich weiß, entschuldige bitte." Meinte
er. Shinji kam gerade in diesem Augenblick in die Küche in dem sich die beiden
küssten. Er entfernte sich leise wieder und lächelte, auch wenn er sich mit
seinem Vater nicht sonderlich gut verstand, er sah es gerne wenn sich seine
Eltern küssten. Als der Kuß vorbei war meinte Shinji: "Ich gehe zu Misato,
Rei, Asuka und ich machen unser Schulreferat zusammen."
Er machte sich auf den Weg und traf auf Rei die auch gerade auf den Weg zu
Misato war. Süß sah Rei heute aus in ihrem Minirock mit dem bauchfreien Top.
Shinji schluckte, immer öfter in letzter Zeit spielten seine Hormone beim
Anblick von Rei verrückt. Es hatte mal eine Zeit gegeben da war er in Asuka
verliebt gewesen aber durch ihre ruppige nicht gerade nette Art zu ihm hatten
sich seine Gefühle schnell zurückgezogen. Mit Rei verstand er sich viel besser
denn sie machte nicht viele Worte. Trotzdem war sie immer mit Rat und Tat zur
Stelle und man konnte sich hundertprozentig auf sie verlassen. Außerdem war sie
ein hübsches Mädchen.
"Hallo Rei." Meinte Shinji mit einem dicken Kloß im Hals. Er konzentrierte
seinen Blick lieber nur auf ihr Gesicht, der Rest ihres Körpers löste in ihm
nur wenig anständige Gedanken hervor. "Hallo Shinji." Antwortete Rei und
lächelte. Asuka war alleine zu Hause da Misato zur Arbeit war. "Hallo, kommt
rein." Sagte Asuka. Wie immer herrschte in Misatos Wohnung eine herrliche
Unordnung. Das Misato nicht gerade ordentlich war wussten alle aber auch Asuka
riss sich nicht gerade um die Hausarbeit. "Schiebt den Kram einfach beiseite."
Meinte Asuka.
Die drei Freunde sollten ein Biologie Referat über das Verhalten der Wale in
der Paarungszeit halten. "Was interessiert mich das Paarungsverhalten der Wale?
Fragt mich etwa jemand wie ich mich dabei verhalte?" knurrte Asuka. "Ich glaube
aber nicht das das den Lehrer interessiert." Grinste Shinji. Asuka beugte sich
vor und gab Shinji einen tiefen Einblick in ihren Ausschnitt. "Interessiert es
dich vielleicht?" fragte sie entzückend grinsend. Früher hätte Shinjis Herz
bis zum Halse geklopft aber nun ließ ihn Asukas Busen ziemlich kalt. "Nein
Asuka, es interessiert mich nicht. Kommt jetzt, sonst werden wir nie fertig."
Sagte Shinji und die Arbeit begann.
Zwei Stunden saßen die drei zusammen und sie kamen gut voran. "So, Schluss
jetzt. Ich habe keine Lust mehr. Den Rest machen wir morgen weiter." Bestimmte
Asuka. "Okay." Nickten Rei und Shinji. "Und nun geht ihr zwei bitte, ich erwarte
noch netten Besuch." Grinste Asuka. "Gut, dann bis morgen." Meinte Shinji. Asuka
schmollte, keiner wollte anscheinend wissen wen sie erwartete. "Tschüß."
Knurrte Asuka und Rei und Shinji gingen.
"Wie geht es deiner Stiefmutter und ihrem Baby?" fragte Rei draußen. "Oh gut.
Willst du nicht noch mit zu uns kommen und sie begrüßen?" fragte Shinji
eifrig. Einen Augenblick lang überlegte Rei und dann nickte sie. "Ja, warum
nicht." Shinji versuchte seine Freude nicht zu deutlich zu zeigen. Auch Shinjis
Vater war zu Hause und er begrüßte Rei. "Rei, ist alles in Ordnung bei dir?"
fragte er. Rei nickte. "Ja." In Shinji kam ein Gefühl der Eifersucht hoch als
er das freundschaftliche Lächeln zwischen seinem Vater und Rei sah. dachte Shinji.
Aber schnell war die Eifersucht verschwunden denn Rei sah wunderschön aus wenn
sie lächelte. An dem Glanz ihrer Augen hätte sich Shinji stundenlang satt
sehen können. "Komm, meine Mutter ist in ihrem Arbeitszimmer." Sagte er und zog
Rei mit sich. Mariko saß an ihrem Notebook und schrieb neue Texte für ihr
neues Album. "Mariko, Rei ist da." Sagte Shinji. "Hallo Rei, schön das du uns
besuchen kommst. Wie geht es dir? Du wirst von Tag zu Tag schöner." Begrüßte
Mariko sie. Das Mutterglück strahlte ihr aus den Augen und machte sie
bildschön. Rei wurde bei dem Kompliment verlegen. "Du hast doch bestimmt einen
Haufen Jungs die dir hinterher rennen oder?" fragte Mariko Rei augenzwinkernd.
"Nein, eigentlich nicht." Antwortete Rei. "Das wäre ja noch schöner." Rutschte
es Shinji heraus. "Wieso? Interessierst du dich etwas für Rei?" fragte Mariko
lachend. Nun errötete Shinji zutiefst. Aber Rei befreite ihn aus seiner
Verlegenheit. "Wie geht es ihrem Baby?" fragte Rei. "Oh ,dem geht es wunderbar.
Es ist ein richtiger kleiner Tyrann. Lässt mich nicht regelmäßig schlafen und
tritt ganz schön heftig gegen meinen Bauch." Erwiderte Mariko.
"Wann kommt es?" fragte Rei. "Das dauert noch vier Monate. Aber ich hoffe das es
schnell geht denn mein Rücken bringt mich um. Aber ich hoffe Shinji hilft mir
dann dabei wenn das Baby da ist." Meinte Mariko. Shinji nickte. "Klar, ist doch
selbstverständlich." "Er wird bestimmt ein sehr guter Bruder sein." Lächelte
Rei ihm zu. "Ja, ich Versuchs." Murmelte Shinji wieder einmal errötend. "Ich
muss gehen." Meinte Rei und Shinji brachte sie zur Tür. "Soll ich dich nicht
lieber nach Hause bringen? Es ist schon dunkel." Fragte er eifrig. "Das brauchst
du nicht." Meinte Rei. "Ich tu es aber gern." Sagte Shinji. Da nickte Rei.
"Okay."
So gingen die beiden los und da Rei schwieg zerbrach sich Shinji den Kopf was er
sagen könnte. "Wir sind doch am Samstag zu Hikaris Geburtstagsparty eingeladen.
Wollen wir zusammen hingehen?" fragte er. Rei nickte. "Ja gut." Bald waren sie
da und Rei sagte: "Dann bis morgen in der Schule." "Gute Nacht." Meinte Shinji.
"Ja, dir auch." Erwiderte Rei und schenkte Shinji noch ein letztes Lächeln ehe
sie im Haus verschwand. Versonnen blickte ihr Shinji hinterher. Spätestens
jetzt gestand er sich selber ein das er sich in Rei verliebt hatte. Er seufzte
und machte sich auf den Heimweg.
Shinji sehnte den Samstag herbei wo die große Party bei Hikari Horaki,
Klassensprecherin und Klassenkameradin von Shinji. Sie wurde fünfzehn Jahre alt
und hatte alle Freunde eingeladen. Außer Shinji und Rei kamen noch Asuka mit
ihrer neuen Flamme Shingo, Toji und Kensuke. Außerdem noch zwei Cousinen von
Hikari, ihre zwei Cousins und ein paar Freunden aus Hikaris Kochkurs. Es wurde
im Hobbykeller gefeiert wo genug Platz war. Shinji war trotz seinem
zurückhaltendem Wesen sehr gut drauf denn er hatte Rei als Begleitung dabei die
sehr süß aussah.
In ihr blaues Haar hatte sie ein paar winzig kleine glitzernde Spangen gesteckt.
Sie trug ein zartgelbes Minikleid mit dünnen Trägern. Es war enganliegend und
der Rock war weitschwingend. Dazu trug sie weiße Spitzen Overknees und schwarze
Schnallenschuhe. Shinji war der Mund offen stehen geblieben. "Meine Güte, du
siehst wunderschön aus." Sagte er. Rei´s Wangen röteten sich zart. "Danke."
Sagte sie. Es waren schon alle da und Asuka führte mal wieder das große Wort.
"Wow Rei, du siehst ja richtig klasse aus. Vom grauen Mäuschen zur Schönheit."
Rief sie aber auch wenn sie dabei lächelte hörte Shinji den ironischen
Unterton in ihrer Stimme.
Jetzt wurde er böse und blitzte Asuka an. "Lass Rei sofort in Ruhe. Und lass
deine überflüssigen Kommentare." Zischte er ihr zu und schob Rei schützend
hinter sich. Einen Augenblick lang war Asuka sprachlos da sie Shinji nur
schüchtern und etwas verklemmt kannte aber dann sagte sie: "Ja ja schon gut,
ich bin ja schon still."
Asuka war zu diesem Anlass natürlich sehr sexy angezogen und dachte alles
würde sich nur um sie drehen. Aber auch Rei zog die männliche Aufmerksamkeit
auf sich. Einer von Hikaris Cousins sprach Rei an. "Willst du tanzen?" fragte er
lächelnd und Rei folgte ihm auf die Tanzfläche. Er war ein sehr hübscher
Junge mit dichtem schwarzen Haar, groß und durchtrainiert. Er war schon etwas
älter als die anderen Anwesenden, er hatte gerade seinen siebzehnten Geburtstag
gefeiert.
"Du bist also eine Freundin von Hikari?" fragte er. Rei nickte. "Ja, ich heiße
Rei." "Ich bin Mamoru." Lächelte er. Shinji verfolgte das ganze mit finsterem
Gesicht. Es passte ihm überhaupt nicht das dieser Junge seine Rei anmachte.
Toji kam zu ihm und fragte: "Hey, was ist mit dir? Du machst ein Gesicht als
würdest du gleich jemanden umbringen." "Das tue ich auch bald wenn dieser
Lackaffe sich noch lange an Rei ranschmeißt." Knurrte Shinji. Toji sah erstaunt
zu Rei und Mamoru hinüber. Inzwischen spielte die Musik einen langsamen Tanz
und Mamoru hatte Rei dicht an seine Brust gezogen.
"Ui, scheint ja sehr harmonisch zu sein zwischen den beiden." Grinste Toji.
"Sehr witzig, deine Späße kannst du dir schenken." Brauste Shinji auf. "Ruhig,
ruhig, ich wollte dich nicht ärgern. Weiß Rei das du sie magst?" fragte Toji.
"Natürlich weiß sie das." Meinte Shinji. "Ah, du hast es ihr gesagt?" hakte
Toji nach. "Nein, nicht direkt. Aber das weiß sie bestimmt." Meinte Shinji
verwundert. Toji haute sich vor den Kopf. "Oh man Shinji, das sie dich mag
stimmt ja sicher aber das du in sie verliebt bist kann sie gar nicht wissen wenn
du es ihr nicht sagst." Rief er. "Woher willst du wissen das ich verliebt bin?"
fragte Shinji. Jetzt schubste Toji seinen Freund.
"Shinji, ich bin dein Freund und mir kannst du nichts verheimlichen. Du bist
verliebt in Rei oder? Jetzt mal ein klares Wort." Meinte er. Shinji senkte den
Kopf. "Ja, bin ich." "Na also, sag das doch gleich. Das ist doch ganz einfach,
du gehst zu ihr hin und sagst es ihr." Meinte Toji. "Das kann ich nicht."
Hauchte Shinji. "Und warum nicht? Du siehst doch das gerade ein anderer dein
Mädchen anmacht. Sie wird nicht ewig auf dich warten wenn du es ihr nicht
sagst. Und die Konkurrenz schläft nicht wie du bemerkt hast." Warnte Toji. "Du
hast ja recht." Nickte Shinji.
Inzwischen war Mamoru dazu übergegangen Rei Komplimente zu machen. "Du bist
wirklich sehr hübsch, das hübscheste Mädchen hier." Lächelte er. Rei wagte
gar nicht ihn anzugucken. "Danke schön aber Asuka ist viel hübscher als ich."
Hauchte sie. "Nein, finde ich nicht. Sie ist mir viel zu aufgedonnert und zu
geltungssüchtig. Schau nur wie sie sich präsentiert, das mag ich nicht
besonders. Ich finde Mädchen die nicht viel aufsehen um ihre Person machen viel
lieber. Und wenn sie auch noch so niedlich sind wie du bin ich erst recht
interessiert." Meinte Mamoru. Er hob die Hand und strich ihr sanft über die
Wange. Seine hübschen braunen Augen gefielen Rei aber sie streifte ihn nur mit
einem verlegenen Seitenblick.
Shinji sah das ebenfalls und wollte aufspringen doch Toji hielt ihn zurück.
"Haltung bewahren Shinji. Es bringt nichts wenn du nun einen Aufstand machst."
Shinji beruhigte sich wieder. "Aber wenn er noch mal meine Rei anfasst werde ich
furchtbar böse. Ich habe schon Engel bekämpft, ich weiß wie das geht."
Knurrte Shinji. "Wenn der nächste Tanz kommt fragst du sie. Und dann sag
irgendetwas zu ihr." Riet Toji. "Mach ich."
Nur nahm Mamoru Rei auch nach dem Tanz voll in Beschlag so das Shinji schwer an
sie heran kam. Aber dann nahm Hikari ihn zur Seite um ihn etwas zu fragen und
das war Shinjis Chance. Er ging zu Rei und fragte: "Willst du mit mir tanzen?"
Aber Rei schüttelte den Kopf. "Es ist ziemlich warm hier. Ich möchte lieber
ein Stück an die frische Luft." Shinji nickte. "Okay komm."
Draußen fragte Shinji gleich: "Wer ist denn dieser Junge der die ganze Zeit an
deiner Seite klebt?" "Er ist der Cousin von Hikari und heißt Mamoru. Er ist
sehr nett aber auch etwas zu aufdringlich." Antwortete Rei. "Aufdringlich?"
fragte Shinji. "Ja, er hat mich dauernd an den Po gefasst und an mein Knie. Ich
mag das nicht." Meinte Rei. "Dieser Schuft, wenn ich den in die Finger kriege."
Knurrte Shinji angriffslustig. Rei lächelte. "Lass nur, ich werde mich sowieso
nicht wieder mit ihm treffen." "Hat er danach etwa gefragt?" fragte Shinji. "Ja
hat er." Antwortete Rei. "Ist auch besser so, er passt gar nicht zu dir." Meinte
Shinji. Nun lächelte Rei so niedlich das Shinji Schmetterlinge im Bauch bekam.
"So? Er passt nicht zu mir? Wer passt denn dann zu mir?" fragte Rei.
Shinji stotterte: "Äh...ich...na ja...also...das weiß ich nicht...aber dieser
Mamoru sicher nicht." "Du bist lieb." Flüsterte Rei. Shinji kratzte sich
verlegen am Kopf. "Findest du?" "Ja." Meinte Rei. "Lass uns lieber zurück
gehen." Meinte Shinji und Rei folgte ihm. Mamoru kam sofort zu ihr. "Da bist du
ja, ich habe dich schon gesucht." Er wollte sie mit sich ziehen aber Rei sah
Shinji so hilfesuchend an das dieser sich zwischen Rei und Mamoru stellte und
sagte: "Rei möchte aber gar nicht mit dir kommen. Sie ist mit mir hier." "Ach
ja du Zwerg? Willst du Ärger? Den kannst du haben." Meinte Mamoru und packte
Shinji beim Kragen.
Shinji wehrte sich so gut er konnte und Mamoru bekam ein paar Schläge ab aber
letztendlich war Mamoru stärker. Bald lag Shinji am Boden und blutete aus der
Nase. Endlich gelang es der Gastgeberin Hikari die beiden Kampfhähne zu
trennen. "Mamoru, Shinji, was soll das? Wenn ihr euch unbedingt prügeln müsst
geht gefälligst nach draußen. Wir anderen wollen in Ruhe feiern." Rief sie.
Toji, der hinter ihr stand, flüsterte ihr zu: "Hui, da spricht die
Klassensprecherin aus dir."
Mamoru verzog sich lieber und Rei half Shinji hoch. "Oh, du blutest ja. Komm
her." Sagte sie und holte ihr Taschentuch hervor. Sie befeuchtete es und
reinigte vorsichtig Shinjis Nase. Besorgt fragte sie: "Ist alles in Ordnung?"
Shinji nickte. "Ja, es geht wieder." "Danke das du mir geholfen hast." Lächelte
Rei.
Eine Stunde später wollte Rei nach Hause und Shinji begleitete sie. "Trotz des
Zwischenfalls war es eine schöne Party, nicht wahr?" fragte Rei. "Ja, mir hat's
auch sehr gut gefallen." Nickte Shinji. An Rei´s Tür angekommen meinte sie:
"Komm gut nach Hause und schlaf gut." "Ja, du auch." Lächelte Shinji. Eine
kleine Weile sahen sich die beiden an bis Rei einen Schritt auf Shinji zuging
und ihn sanft auf die Wange küsste. "Gute Nacht." Hauchte Rei und verschwand in
ihrer Wohnung.
Shinji blieb wie erstarrt stehen und ein verzücktes Lächeln erschien auf
seinem Gesicht. "Ich glaub ich wasch mir nie mehr das Gesicht." Murmelte er und
ging wie auf Wolken schwebend nach Hause. Seine Stiefmutter schlief schon und
nur sein Vater war noch wach. Zögernd ging Shinji zu ihm ins Zimmer, Gendo saß
vor seinem Computer und arbeitete. Shinji fand nicht die richtigen Worte und
fing ein paar mal an bis Gendo sich umdrehte. "Du bist zurück?" fragte er.
"Äh...ja." sagte Shinji. "Ist Rei gut nach Hause gekommen?" fragte er weiter.
"Ja, ich habe sie selber nach Hause gebracht." Nickte Shinji. "Gut, dann geh
jetzt schlafen." Meinte Gendo und Shinji sagte: "Ja, gute Nacht Vater." "Gute
Nacht Shinji." Antwortete er zwar leise aber Shinji verstand es trotzdem.
Im Bett ließ Shinji den heutigen Tag Revue passieren und musste zugeben das er
sehr gut gewesen war. Sein Traummädchen hatte ihn geküsst und sein Vater hatte
mehr als nur zwei Worte mit ihm gesprochen. Seine Prügelei mit Mamoru hatte er
schon vergessen denn schließlich hatte er danach eine liebevolle
Krankenschwester gehabt. "Das Leben ist klasse." Grinste er.
Ein paar Tage später feierte auch Kensuke seinen Geburtstag. Auch er durfte
eine große Party feiern und lud seine Freunde ein. "Du kommst doch bestimmt mit
Rei oder?" fragte Kensuke Shinji grinsend und stupste ihn. Shinji wurde über
und über rot und stotterte: "Äh...ich weiß nicht...ich glaube schon." "Na
los, frag sie. Sie ist wirklich süß und niedlich und auch wenn sie nicht
gerade gesprächig ist passt sie gut zu dir." Meinte Kensuke. "Und wen hast du
für mich eingeladen?" fragte Toji ihn. "Hikari natürlich." Antwortete Kensuke.
"Gut und für dich?" fragte Toji. "Okumi." Lächelte Kensuke versonnen.
Okumi war eine Freundin von Hikari und Kensuke war ziemlich verknallt in sie.
"Prima, Hikari für mich, Okumi für Kensuke und Rei für Shinji. The Party must
go on." Rief Toji. Rei nickte als Shinji sie einlud mit ihm hinzugehen. Kensuke
wollte ein Picknick machen und abends wurde bei ihm zu Hause gefeiert. Es war
ein schöner Tag und alle zogen los. Etwas außerhalb von Tokio war ein großes
Waldstück wo ein großer Badesee war und eine riesige Wiese. Es war herrlich
dort und die Jungs machten sich daran die Decken auszubreiten während die
Mädchen die Picknickkörbe auspackten. Kensuke lebte mit seinem Vater, seinem
Großmutter und seiner Großmutter zusammen. Seine Großmutter und die
Haushaltshilfe Tori hatten das Picknick organisiert.
"Deine Großmutter ist eine hervorragende Köchin, das essen schmeckt prima."
Sagte Toji mampfend. Sie teilten sich die Decken immer zu zweit. Asuka und ihr
Freund Shingo, Toji und Hikari, Okumi und Kensuke und Shinji und Rei. "Ich
glaube ich gehe mal den Wald erkunden, kommst du mit Shingo?" fragte Asuka und
der Junge nickte. "Klar." "Und ich will mal sehen ob es Ungeheuer im See gibt."
Rief Toji und Kensuke, Okumi und Hikari folgten ihm.
Shinji wollte auch gerade aufstehen als er sah das Rei sitzen blieb. "Willst du
nicht mit?" fragte er. Rei schüttelte den Kopf. "Nein, ich genieße lieber hier
die Sonne." "Dann bleibe ich auch hier." Meinte Shinji und setzte sich wieder.
Vorsichtig schaute Shinji Rei an denn auch heute sah sie richtig süß aus. Sie
trug ein Blümchen Minikleid mit dünnen Trägern und trug eine weiße Blume in
ihrem blauen Haaren.
Jetzt wo die beiden alleine waren hätte Shinji ihr am liebsten seine Gefühle
zu ihr gestanden und sie geküsst aber seine Schüchternheit hinderte ihn daran.
"Ich habe da hinten Blumen gesehen, ich pflücke ein paar." Sagte Rei plötzlich
und stand auf. "Ich komm mit." Rief Shinji und folgte ihr. Ein paar Meter weiter
blühten viele bunten Frühlingsblumen und Rei pflückte welche.
Shinji trug an diesem Tag ein Käppi und als er sich bückte fiel sie ihm vom
Kopf. Er wollte sie aufheben aber Rei war schneller. Shinji schaute sie
verwundert an und meinte: "Gibst du sie mir?" Aber Rei grinste verschmitzt und
versteckte das Käppi hinter ihrem Rücken. "Nein." Rief sie und trat ein Stück
zurück. "Komm schon, gib her." Rief Shinji und kam einen Schritt auf sie zu.
"Nein." Grinste Rei und lief lachend mit dem Käppi davon.
Shinji lief ihr hinterher und eine wilde Verfolgungsjagd begann. Aber irgendwann
war Shinji doch schneller und erwischte Rei beim Rockzipfel. Sie stolperte und
fiel ins weiche Gras und auch Shinji verlor das Gleichgewicht. Er landete über
Rei und konnte sich gerade noch abstützen denn sonst wäre er auf sie gefallen.
Jetzt war die lustige Stimmung vorbei und war einer großen Spannung gewichen.
Stille herrschte und Shinji guckte Rei an.
"Du bist wunderschön." Hauchte Shinji und strich Rei eine Haarsträhne aus der
Stirn. "Findest du?" fragte Rei leise. "Ja." Meinte Shinji. Da schloss Rei die
Augen und Shinji küsste sie sanft auf den Mund. Da schlang Rei die Arme um
seinen Hals, zog ihn zu sich herunter und erwiderte seinen Kuss. Eine Weile
wurde zärtlich geschmust bis plötzlich eine Stimme rief: "Uiiiii, guckt mal
hier wird heftig geturtelt." Rei und Shinji fuhren auseinander. Hikari beugte
sich grinsend über die beiden. "Euch kann man auch nicht alleine lassen."
Meinte sie. Rei und Shinji waren mehr als verlegen das man sie ertappt hatte.
Auch die anderen kamen neugierig dazu und Asuka fragte: "Was ist hier denn los?"
"Rei und Shinji haben geknutscht." Rief Hikari. Shinji zischte: "Schrei es doch
noch etwas lauter, ich glaube in Afrika hat man dich noch nicht gehört." Toji
schlug ihm auf die Schulter. "Hey, kein Grund nervös zu sein. Nun hast du
endlich eine Freundin."
Rei stand daneben und war ebenfalls verlegen. Asuka knuffte sie. "Auf den
Blödmann fährst du ab? Ich hätte dir einen besseren Geschmack zugetraut."
Aber Hikari nahm Rei in Schutz. "Nun lass das doch Asuka. Shinji ist ein sehr
netter Junge und passt gut zu Rei. Lasst uns jetzt alles zusammen packen.
Kensukes Großmutter hat gesagt wir sollen nicht zu spät da sein." Hikari nahm,
wie auch in der Schule, mal wieder die Sache in die Hand und alle befolgten
ihren Rat.
Eine Stunde später waren alle in Kensukes Haus angekommen wo seine Großmutter
schon wartete. "Da seid ihr ja Kinderchen, war es schön?" Alle nickten und sie
sagte: "Gut, dann hoffe ich ihr habt Hunger mitgebracht. Wir haben das Esszimmer
etwas zurecht gemacht und dort steht ein kaltes Buffett. Bedient euch und auch
Musik könnt ihr dort machen. Viel Spaß noch, ich ziehe mich zurück. Wenn ihr
noch etwas wollt, Kensuke weiß wo alles ist." "Machs gut Großmutter und vielen
Dank." Strahlte Kensuke und seine Freunde sahen wie sehr er sie liebte.
Toji kümmerte sich um die Musik und da die frische Luft am Nachmittag hungrig
gemacht hatte wurde erst einmal gegessen. "So lässt es sich leben." Meinte Toji
und ließ sich auf die Couch fallen. Der Abend kam, die Musik wurde leiser und
das Licht gedämpft. "Jetzt kommen wir zum gemütlichen Teil der Party." Grinste
Toji, schnappte sich Hikari und verzog sich mit ihr in einer Ecke. "Gute Idee."
Meinte Kensuke und nahm Okumi bei der Hand. Asuka und Shingo waren schon länger
in der hintersten Ecke verschwunden und so blieben Shinji und Rei übrig.
Sie hatten sich zwar geküsst aber schüchtern blieben beide trotzdem. Shinji
hätte es gerne den anderen nachgemacht und seine Freundin in den Arm genommen
aber er traute sich nicht. Er betrachtete Rei scheu von der Seite und plötzlich
trafen sich ihre Blicke. Shinji wurde knallrot und blickte sofort wieder weg.
Rei musste lächeln, sie fand seine Schüchternheit einfach süß. Die meisten
Jungs in seinem Alter nahmen sich schon beim ersten Kuss viel zu viel heraus
ohne das Mädchen richtig zu kennen.
Rei rutschte dicht zu Shinji hin und küsste ihn sanft auf die Wange. Dann
lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. Jetzt traute sich Shinji auch den Arm
um ihre Schulter zu legen. Dann gab er sich einen Ruck und küsste sie. Rei
erwiderte seinen Kuss und diesmal dauerte er ziemlich lange. Keiner merkte das
sie sich schließlich liegend auf der Couch wiederfanden. Schließlich war
Rei´s Haar verwuschelt und Shinji ziemlich außer Atem. Außerdem war ihm
furchtbar heiß, tausend Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch und er dachte
sein Herz würde zerspringen vor Glück. Rei richtete sich auf und auch auf
ihrem sonst so blassem Gesicht waren die Wangen rosig angehaucht. "Du bist
wirklich unheimlich süß." Flüsterte Rei. "Du auch. Ich bin noch nie so
wahnsinnig verliebt gewesen." Strahlte Shinji. "Auch nicht in Asuka?" fragte
Rei. "Nein, noch nicht mal in Asuka." Grinste Shinji.
Shinji kam glücksstrahlend nach Hause, den Kopf voller rosaroten Gedanken.
Seine Eltern waren noch wach und Mariko fragte: "Da bist du ja. War es schön?"
Shinji nickte. "Ja, es war herrlich. Es war wohl der schönste Tag in meinem
Leben." Strahlte er. Mariko wunderte sich, ihr Stiefsohn war zwar schon etwas
zugänglicher geworden seit sie sich um ihn kümmerte aber trotzdem hielt er
sich mit seinen Gefühlen immer sehr zurück. Jetzt aber strahlte er übers
ganze Gesicht und seine Augen glänzten.
"Ist was passiert? Du strahlst ja so. Hast du den Weihnachtsmann getroffen?"
fragte Mariko. "Nein, das nicht aber ich habe jetzt meine erste Freundin."
Verriet Shinji. "Oh, das ist ja schön, wer ist es denn?" fragte Mariko. "Rei."
Meinte Shinji. Sein Vater hatte bis jetzt nur auf sein Notebook geguckt aber nun
drehte er ruckartig den Kopf. "Rei? Rei Ayanami?" fragte er und Shinji nickte.
Er stand auf und baute sich in seiner ganzen Gestalt vor ihm auf. Gendos Augen
blickten seinen Sohn grimmig an und Shinji erwiderte ihn. "Das erlaube ich
nicht. Rei soll sich auf ihre Aufgabe als EVA Pilotin konzentrieren und auf die
Schule. Sie wird nur abgelenkt wenn sie mit dir zusammen ist. Beende diese
Geschichte, sofort." Meinte Gendo.
Aber jetzt wurde Shinji auch böse. "Das werde ich nicht tun. Ich bin auch EVA
Pilot und gehe zur Schule und trotzdem bin ich oft mit meinen Freunden zusammen.
Vernachlässige ich deshalb meine Aufgaben bei NERV?" fragte er. Sein Vater
verzog keine Miene und sagte dann: "Du hast gehört was ich gesagt habe. Beende
die Geschichte mit Rei und zwar gleich morgen." Aber nun rief Shinji: "Nein, das
werde ich nicht tun." Gendo, der sich schon abgewandt hatte drehte sich wieder
um und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts gutes. "Was sagst du da? Du
wiedersetzt dich mir?" fragte er, gefährlich leise.
Shinji war außer sich vor Zorn. "Ja, genau das tue ich. Mir reicht es jetzt.
Jahrelang kümmerst du dich einen Dreck um mich. Gibst mich zu fremden Leuten
als gäbe es mich gar nicht. Kaum bin ich alt genug um EVA zu steuern beorderst
du mich wieder hierher. Aber anstatt dich nun um mich zu kümmern, lässt Misato
mich bei sich wohnen. Und das nur weil ich dir total egal bin. Alles was ich
mache ist schlecht und falsch und nie kommt auch nur ein Wort des Lobes aus
deinem Mund. Ich habe schon so viele Engel bekämpft und jeder hat mich schon
mal gelobt, Misato, Ritsuko, Mariko, aber du? Nein du nicht. Ich bin nur Mittel
zum Zweck für dich. Ich habe bis jetzt alles getan um dich zufrieden zu stellen
und immer gemacht was du von mir erwartet hast. Aber Rei lasse ich mir von dir
nicht wegnehmen. Ich liebe sie und sie mich und wir wollen zusammen sein. Ich
bleibe mit ihr zusammen und wenn es dich umbringt. Ich hasse dich." Shinji
schrie seinen Vater an und es schien als würde er ihm die ganzen vergangenen
Jahre ins Gesicht schreien. Er stürmte aus dem Zimmer und knallte die Tür.
Im Wohnzimmer herrschte völlige Stille und dann meinte Mariko leise: "Gendo,
meinst du nicht das du ungerecht bist? Es ist seine erste Liebe und es ist klar
das er empfindlich reagiert wenn du sie ihm verbietest." "Hör auf, ich will
nichts hören. Er wird mir gehorchen." Rief Gendo. Damit verließ er das Zimmer
und Mariko hörte wie er ins Schlafzimmer ging. Sie seufzte und ließ eine halbe
Stunde verstreichen ehe sie zu ihm ging.
Er lag schon im Bett aber Mariko merkte das ihr Mann nicht schlief. Sie
versuchte es noch mal. "Gendo bitte. Du verhärtest du Fronten zwischen dir und
deinem Sohn nur wenn du so stur bleibst. In gewisser Weise hat er recht. Shinji
hat bis jetzt immer getan was du wolltest und sich nie gegen dich gestellt. Und
du kennst Rei auch, sie ist sehr verantwortungsbewusst und Shinji auch. Nur weil
die beiden ineinander verliebt sind werden sie ihre Aufgabe als EVA Piloten
nicht vernachlässigen, das weiß ich. Und du solltest auch genug Vertrauen in
deinen Sohn setzen."
Gendo sagte nichts und plötzlich grinste Mariko. "Ach, jetzt weiß ich was los
ist. Du bist eifersüchtig." "Wieso sollte ich eifersüchtig sein?" fragte er.
"Das ist doch ganz einfach. Rei hat bis jetzt zu dir aufgesehen, als einziges
männliches Wesen, und nun passt es dir nicht das ihre ganze Aufmerksamkeit
Shinji gehört." Meinte Mariko. "Das ist Unsinn." Murmelte Gendo. "Das glaube
ich nicht. Denk mal bitte drüber nach und du wirst merken das ich recht hatte."
Sagte Mariko und löschte das Licht.
Am nächsten Morgen war die Stimmung zwischen Shinji und Gendo mehr als eisig.
"Ich gehe nach der Schule mit zu Rei." Verkündete Shinji und sah seinen Vater
provozierend an. Gendo warf seinem Sohn einen eisigen Blick zu, sagte aber
nichts. Ein paar Minuten später stand Gendo auf und meinte: "Ich muß los."
Einen Kuss für seine Frau aber kein Wort zu Shinji. Mariko seufzte und hielt
sich den hochschwangeren Bauch. "Oh man, das ganze geht mir ganz schön aufs
Gemüt. Das ich ausgerechnet auf zwei solche Sturköpfe wie dich und deinen
Vater treffe hätte ich nie gedacht."
"Ich werde Rei nicht aufgeben, auf keinen Fall." Sagte Shinji. Mariko lächelte
ihren Stiefsohn zärtlich an. Noch nie hatte sie ihn so bestimmt gesehen. Shinji
war leicht biegsam, er befolgte gehorsam alle Befehle die man ihm gab. Jetzt
aber saß er mit einem so bestimmten Gesichtsausdruck am Tisch das Mariko
wusste, er würde diesmal nicht nachgeben. "Langsam wirst du erwachsen."
Murmelte sie. "Habe ich denn nicht recht? Ich tue doch alles was Vater sagt.
Aber irgendwann reicht es mir." Rief Shinji. "Mein Kleiner, ich stehe voll auf
deiner Seite und das habe ich deinem Vater gestern auch gesagt. Wirst sehen, es
kommt schon alles in Ordnung." Beruhigte Mariko ihn.
Ziemlich nachdenklich ging Shinji zur Schule und merkte gar nicht das Rei schon
eine Weile neben ihm herging. Sie schaute ihn nur schweigend an und sagte
nichts. Erst kurz vor der Schule bemerkte er Rei. "Rei, wie lange bist du schon
da?" fragte er erstaunt. "Schon seit der ersten Kreuzung." Lächelte Rei. Dann
sah sie das er bedrückt wirkte und fragte: "Was ist mit dir? Hast du Kummer?"
"Mein Vater macht Ärger. Er will nicht das wir zusammen sind. Er denkt du
würdest deine bisherigen Aufgaben als EVA Pilotin nicht mehr korrekt ausführen
wenn wir zusammen sind." Erklärte Shinji. Rei runzelte die Stirn. "Das denkt
er? Das ist nicht fair, er kennt mich doch." Flüsterte sie enttäuscht. "Ja,
das dachte ich auch." Meinte Shinji verbittert.
Plötzlich blieb er stehen und nahm Rei´s Hände in seine. "Rei, versprich mir
was. Wir werden uns nicht auseinander bringen lassen. Wir werden für unsere
Liebe kämpfen, ja?" "Ja Shinji, und ich werde auch mit Kommandant Ikari reden.
Er darf sich nicht in alles einmischen was mein Leben betrifft." Antwortete Rei.
"Ich freue mich." Strahlte Shinji und dann gab es einen zärtlichen Kuss.
Am Nachmittag waren Shinji und Rei im NERV Hauptquartier zum Synchrontest
angetreten und auch Asuka war da. "Da kommt unser Liebespaar." Rief Asuka die
schon fertig im Anzug dastand. "Lass deine Bemerkungen, ich habe heute keinen
Nerv dazu." Knurrte Shinji. Der Test wurde von Misato und Ritsuko durch gezogen
und auch Kommandant Ikari und Kommandant Fuyutsuki waren anwesend. Alle Tests
waren bei Rei positiv, nur bei Shinji gab es Störungen. "Shinji ist heute
ziemlich instabil. Seine Werte sind ziemlich schwankend." Meinte Maya.
Keiner konnte sich erklären warum, nur Kommandant Ikari schwieg. Er konnte sich
denken warum sein Sohn nicht bei der Sache war. Nach den Tests ging Kommandant
Ikari in sein Büro. Wenig später meldete Kommandant Fuyutsuki das Rei ihn
sprechen wollte. "Lass sie herein." Meinte Ikari. Rei trat ein und schaute
Kommandant Ikari mit festen Blick an. "Was möchtest du Rei?" fragte er. "Ich
möchte fragen was sie gegen meine Freundschaft mit Shinji haben? Bin ich nicht
immer korrekt und verantwortungsbewusst gewesen und habe meine Arbeit gut
gemacht?" fragte sie. "Ja Rei, das hast du." Antwortete er. "Dann verstehe ich
nicht warum sie mir nicht mehr vertrauen. Auch wenn ich mit Shinji zusammen bin
werde ich meine Arbeit auch weiterhin korrekt machen. Ich lasse mich nicht von
Shinji trennen." Sagte sie sehr bestimmt.
Kommandant Ikari sah sie lange an und Rei erwiderte seinen Blick fest und ohne
zu Boden zu schauen. Es herrschte völlige Stille bis Ikari sagte: "Gut Rei, es
kann sein das ich etwas vorschnell war. Ich vertraue dir natürlich auch
weiterhin." "Ich darf Shinji also auch in Zukunft sehen?" fragte Rei. Ikari
nickte und Rei verließ das Büro. Kommandant Ikari ging zum Fenster und sah
hinaus. So stand er einige Zeit bewegungslos da und rief dann: "Fuyutsuki." Der
Vize-Kommandant betrat das Büro und Ikari meinte: "Schick bitte meinen Sohn zu
mir." Fuyutsuki nickte und kurz darauf kam Shinji ins Büro seines Vaters. "Was
ist?" fragte Shinji. "Du darfst Rei auch weiterhin sehen. Sie war eben hier und
hat mir versprochen das Eure Arbeit nicht unter eurer Beziehung leidet. Das
setzte ich voraus."" Meinte sein Vater. "Gut." Erwiderte Shinji und verließ das
Büro.
Obwohl Kommandant Ikari seinem Sohn die Beziehung mit Rei erlaubt hatte war die
Stimmung zwischen Shinji und Gendo nicht besser geworden. Shinji betrachtete
seinen Vater mehr denn je als seinen Feind. Aber dann kam der Tag der alles
verändern sollte.
Es war Sonntag und Gendo war im NERV Hauptquartier. Mariko und Shinji waren zu
Hause und Shinji wollte gerade zu Rei gehen. Plötzlich hörte er einen Schrei
und lief die Treppe herunter. Seine Stiefmutter lag in der Küche am Boden und
krümmte sich vor Schmerzen. "Was ist passiert?" rief Shinji. "Ich bin
ausgerutscht. Shinji, ruf den Notarzt, schnell." Shinji lief zum Telefon und
rief an. In der Zwischenzeit legte er ihr einen nassen Lappen auf die Stirn und
half ihr sich lang hinzulegen. "Mach dir keine Sorgen, der Arzt kommt bestimmt
gleich." Versuchte Shinji seine Stiefmutter zu beruhigen.
Wenig später traf der Notarzt ein und Mariko wurde schnell in die Klinik
gefahren. Shinji fuhr mit und rief auf der Fahrt mit seinem Handy im NERV
Hauptquartier an und unterrichtete seinen Vater vom Unfall. Mariko wurde gleich
in den OP geschoben und Shinji wartete auf dem Flur. Sein Vater kam wenig
später hinein gestürmt und auf Shinji zu. Er packte ihn bei den Schulter und
rief: "Was ist passiert?" Shinji sagte ihm was geschehen war, er hatte seinen
Vater noch nie so aufgebracht erlebt.
Gendo lief unruhig auf dem Flur hin und her, von seiner ruhigen Gelassenheit war
nichts mehr zu spüren. Shinji sah jede Minute auf die Uhr, die Zeit schien
stillzustehen. Schließlich kam ein Arzt und Gendo und Shinji stürmten zu ihm.
Der Arzt lächelte beruhigend. "Es ist alles in Ordnung, sie haben eine süße
gesunde kleine Tochter. Ihrer Frau geht es den Umständen entsprechend gut, wir
mussten einen Kaiserschnitt machen. Aber wie gesagt, Mutter und Tochter sind
wohlauf." "Dürfen wir zu ihr?" fragte Gendo und der Arzt nickte. "Natürlich,
kommen sie."
Mariko war noch etwas blass aber sie strahlte trotzdem. Im Arm hielt sie ein
kleines Bündel das quäckte. "Hallo, meine beiden Süßen. Begrüßt Eure
Tochter und Schwester mal." Shinji bemerkte das sich der Gesichtsausdruck seines
Vaters rapide veränderte. Sonst immer beherrscht und streng aber jetzt strahlte
er auch. Er nahm seine kleine Tochter vorsichtig in den Arm und lächelte ihr
zu. Dann reichte er Shinji das Schwesterchen. "Hier, das ist deine Schwester
Minako." Meinte er. Shinji nahm sie und betrachtete sie. "Sie ist ziemlich
schrumpelig." Meinte er.
Mariko lachte. "Aber bald wird sie hoffentlich eine kleine Schönheit werden."
"Das wird sie denn schließlich hat sie eine wunderschöne Mutter." Lächelte
Gendo. Es dauerte nicht lange und Mariko durfte wieder nach Hause.
Shinji war ein aufmerksamer Bruder und kümmerte sich, zusammen mit Rei,
rührend um seine Schwester. Mariko sollte sich noch schonen aber Rei und Shinji
waren die besten Babysitter. "Ihr könnt ja schon mal üben." Grinste Toji der
die beiden mit dem Kinderwagen im Park traf. "Wäre wohl noch etwas früh."
Grinste Shinji zurück.
Eines Abends lag Shinji schon im Bett und telefonierte noch mit Rei. "Weißt du
schon das wir jetzt einen Monat zusammen sind?" fragte er zärtlich. "Ja, ich
weiß. Aber es kommt mir wie Jahre vor." Erwiderte Rei. "Ich muss nun Schluss
machen, wir sehen uns dann morgen in der Schule. Gute Nacht...und...Ich liebe
dich." Flüsterte Shinji. "Wirklich?" fragte Rei. "Ja." Antwortete Shinji. "Ich
dich auch, gute Nacht." Sagte Rei und legte auf. Shinji wollte gerade seinen
Walkman aufsetzten und bei seinem Lieblingslied noch etwas träumen da klopfte
es an seiner Zimmertür.
"Herein." Rief Shinji verwundert denn so spät kam keiner seiner Eltern mehr zu
ihm. Etwas erschrocken merkte er das sein Vater zu ihm ins Zimmer trat. "Ja, was
ist." Fragte Shinji misstrauisch. "Ich wollte dir noch sagen wie stolz ich auf
dich bin das du deiner Mutter geholfen hast als sie stürzte. Wenn du nicht
gewesen wärst wäre es vielleicht nicht so gut ausgegangen. Gute Nacht mein
Junge." Sagte er und verließ das Zimmer.
Shinji sah ihm sprachlos hinterher. Das war der netteste Satz seit Jahren. Aber
dann legte sich Shinji wieder hin und lächelte. Sein Vater war ein Stück auf
ihn zugegangen und nun lag es an Shinji das zu erwidern. Es war sicher noch ein
langer Weg bis er und sein Vater ein Herz und eine Seele wurden aber der Anfang
war gemacht. dachte Shinji und dann
schlief er ein...
ENDE
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