Broken Wings von Nerwen_Elensar (Ein Engel mit gebrochenen Flügeln) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Abschnitt ----------------------- Der Alptraum beginnt In dem Raum war es stockduster Nicht ein einziger Lichtstrahl drang durch das zugenagelte Fenster. Wie lange er hier schon saß oder wie lange es noch dauern würde, bis man ihn ihr raus lies, wusste er nicht. Warum hat man ihn hier noch mal eingesperrt? Achja... Er hatte Vater verärgert, weil er nichts essen wollte. Schon lächerlich ein Kind zu bestrafen nur weil es kein Fleisch essen will. Er hob die Hand. Wie zu erwarten konnte er sie nicht sehn. Er wusste nicht ob er die Augen geschlossen hatte oder ob sie noch immer offen waren, den die Dunkelheit in diesem Raum glich der Dunkelheit hinter den Lidern. Er wollte hier raus. Die Dunkelheit fing an ihn zu erdrücken und er sehnte sich nach dem Tageslicht. Er wünschte sich das die sanften, warmen Lichtstrahlen sein Gesicht streichelten und das er über die Wiese toben und springen konnte. Er wäre jetzt so gern im Wald neben ihrem Haus wo all das war was er so sehr liebte. Der Geruch der Bäume, der Chor von Vögeln, die ihre Lieder sangen, die tief in sein Herz drangen und das weiche Laub unter seinen Füßen das sich wie ein großer, unendlicher Teppich im Wald ausgelegt hatte. Bei dem Gedanken an all das geriet er ins träumen. So verging einige Zeit. Zumindest glaubte er das. Es konnte eine, aber vielleicht auch drei Stunden vergangen sein, nur wen interessiert das? In dieser dunkeln Kammer hatte Zeit keine Bedeutung. Plötzlich erklang in der alles umklammernden Stille ein leises Klacken. Es hörte sich an als ob ein Schloss aufginge. Schon machte sich in seinem Herzen Hoffnung breit. Sie ließen ihn hier raus! Vater hatte ihm verziehn! Bald konnte er wieder im Wald rumtoben zusammen mit Schnark! Er wurde immer unruhiger. Wenn er doch bloß was sehen könnte! Wo war die Tür? Sobald sie die Tür aufmachten wollte er schon an ihnen vorbeistürmen hinaus ins Licht. Und dann auf einmal spürte er ein kribbeln auf seinen Beinen. Da er kurze Hosen trug lagen sie völlig frei. Was war das? Das Kribbeln wanderte immer höher und hatte sich schon auf seinen Armen ausgebreitet. Er bekam es mit der Angst zu tun. Das kribbeln fühlte sich an wie tausend, nein gar Millionen kleiner Beine die über ihn krabbelten. Und es wurden immer mehr! Er schrie auf, denn er wusste was es war: Es waren Spinnen!! Hunderte von Spinnen! Und sie alle suchten auf seinem Körper Platz. Sie krabbelten über seine Beine, seine Arme, unter sein Hemd! Sie fanden den Weg über seinen Hals zu seinem Gesicht! In seiner Verzweiflung schlug er wild um sich, wobei er sich die Arme und Hände an morschen Brettern und verrostet Nägeln blutig riss. Aber das war ihm in diesem Moment egal. Wichtig war nur das er sich irgendwie von all den Spinnen befreit die jetzt schon in seinen Haaren und einige wenige sogar in seinem Mund waren. Er versuchte die Tür zu finden, aber es gelang ihm nicht. Stattdessen stolperte er über ein vor ihm liegendes Stück Holz und schlug sich dabei auch noch die Knie auf. Der Schmerz durchzuckte seinen Körper wie ein Blitz und er hatte das Gefühl den Verstand zu verlieren. Die Angst, der Schmerz und das Gefühl völliger Orientierungslosigkeit schlugen auf ihn ein. Er schrie so laut er konnte, denn er wusste sich nicht mehr anders zu helfen “NEEEEEEEIIIIN!!!!” “NEEEEEEEIIIIIN!!!!” Jezebel wurde regelrecht aus dem Schlaf gerissen. Es war als würden unsichtbare Händen seinen Geist aus der Traumwelt ziehen und ihn zurück in seinen Körper pressen. Diese wucht des Erwachens lies ihn aus dem Bett fallen. Der Aufprall war nicht besonders hart und er merkte ihn auch kaum. Er blickte sich verwirrt um. Die dunkle, enge Kammer war einem geräumigen, hellen und schlicht eingerichteten Schlafzimmer gewichen, dessen Anblick ihn erleichtert aufatmen lies. Es war nur ein Traum. Nicht mehr und nicht weniger. Nur ein Alptraum... Nein... Es war kein Alptraum. Es war eine Erinnerung. Eine Erinnerung von der er dachte sie schon vor langer Zeit vergessen zu haben. Warum überkam sie ihn jetzt? Er blickte auf seine Arme und Hände. Sie waren weder aufgerissen noch Blutverschmiert, aber es schimmerten viele weise Narben auf der Haut die ihn an die Zeit in der Kammer erinnern sollten. Er betrachtete seine Arme eine ganze Weile bis ihm auffiel, dass er wie wild zitterte. Auch war er vollkommen verschwitzt und seine Haare waren zersaust. Er hievte sich auf die Beine. Das stehen bereitete ihm arge Probleme.“Es ist schon erstaunlich wie sehr einem ein Traum zusetzen kann” dachte er als er ins Bad wankte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)