Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 23: Und wir können es doch nicht verleugnen --------------------------------------------------- Ich habe nun Ferien und versuche daher mal mit meiner FF ein bisschen weiter zu kommen. Allerdings muss ich zugeben, das mir das sehr schwer fällt, da die FF eine Länge erreicht hat, die eigentlich nicht vorgesehen war und ich daher langsam, wie soll ich es nennen, müde werde. Das heißt aber nicht, das ich nicht weiß wie es weitergeht. Nur sind es bis zum wirklich wichtigen Teil der Story noch zwei Kapitel. Dieses hier und noch ein weiteres. Das sind sozusagen Übergangskapiel. Ich versuche sie endlich hinter mich zu bringen, um zum wirklich spannenden Teil der Story zu kommen. Also drückt mir die Daumen, das ich wieder auf Trap komme und bis dahin wünsche ich viel Spaß bei diesen Kapitel. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ 23. Kapitel: Und wir können es doch nicht verleugnen Tala saß in nächtlicher Dunkelheit auf der Veranda von Tysons Haus und schaute trübe zu Boden. Tysons Worte hatten ihn regelrecht den Rest gegeben. Er wusste ja, dass Tyson schwer zu erobern war und dass er womöglich etwas für Kai übrig hatte. Mehr als für ihn auf jeden Fall, aber diese Abfuhr hat ihn dann doch ganz schön mitgenommen. Gerade hatte er gedacht, er könnte sich Tyson nähern, da machte dieser wieder alles zunichte. Aber was hatte er auch erwartet? Tyson hatte ihn keine Signale gegeben und nie angedeutet, dass er etwas für ihn fühlen würde. Und was macht er? Schmeißt sich an ihn ran. Anfangs ging ja alles auch noch so einigermaßen gut. Doch dann hatte sich sein Denkvermögen wieder auf sein bestes Stück übertragen und er hatte es sich eigentlich selbst verdorben. Tyson war doch keine leichte Beute, die er mal kurz in einer Bar aufgesammelt hatte. Aber jedes mal wenn er jemanden nahe kam, dann wurden seine Berührungen Reflexe. Es war eigentlich zu erwarten gewesen, das der Japaner darauf nicht anspringt. Tala schaute zum Himmel hoch, als könnten die Sterne ihm sagen, was er nun tun sollte. Hilary und Tyson hatten sich derweil einen Tee gemacht und im Wohnzimmer hingesetzt. „Könnte es nicht auch sein, das du ihn falsch verstanden hast?“, fragte Hilary. Tyson hatte gehofft, das Thema Tala endlich durchzuhaben, aber Hilary hatte sich wohl dazu entscheiden Partei für den Russen zu ergreifen und zu versuchen, seine eindeutigen Handlungen als Versehen darzustellen. „Er hat mich geküsst und begrapscht“, meinte Tyson aufgebracht. „Was gibt es denn daran falsch zu verstehen?! Oder willst du mir weiß machen, dass er mich nur massieren wollte.“ „Könnte doch sein“, ahnte Hilary einfach mal. „Du sagtest doch ihr habt davor trainiert. Er wollte dich eventuell nur entspannen.“ „Wir waren noch mitten im Training“, korrigierte sie Tyson. „Und was hatte das Küssen zu bedeuten. Mund- zu Mund-Beatmung, damit ich das nicht selber machen muss und mich noch mehr entspanne?!“ „Zugegebener weiße, was das bedeuten sollte weiß ich nicht“, sagte Hilary und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Gerade wollte Tyson wieder zu einen angenehmeren Thema wechseln, als es an der Tür klingelte. Tyson schielte zur Uhr und fragte sich, wer um 8Uhr abends noch an der Tür klingelte. Besonders da die meistens seiner Freunde einfach über die Veranda rein kamen. Er machte Anstalten aufzustehen, als schon das zweite Klingeln folgte. „Da hat es aber jemand dringend“, meinte Hilary verwundert und Tyson machte nun ein grimmiges Gesicht, denn schon folgte ein drittes Klingeln. /Wenn das ein Vertreter ist, dann ist er Tod./ Tyson zog heftig die Tür auf und begrüßte den Störenfried mit weit runter gezogenen Mundwinkeln, aber dieser nahm das gar nicht wahr, weil er sofort in die Wohnung stürmte. „Ich habe gestern was vergessen“, sagte Kai im vorbeilaufen am verblüfften Tyson, der sich aber sofort wieder fing. „W-Was vergessen?“, fragte er nur kurz angebunden und lief Kai hinterher der zielstrebig auf sein altes Gästezimmer zuging. „Mach das du wegkommst!“ „Ich muss aber was holen“, sagte Kai und war nun in seinem alten Zimmer angekommen. Tyson stellte sich wütend in die Tür und strafte Kai mit einem bösen Blick. „Dann mach aber schnell und verdufte dann wieder“, meinte er nur genervt und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Türrahmen. Kai stand in der Mitte des Zimmers und ließ seinen Blick von der einen Seite zur anderen Wandern und dann das gleiche noch mal zurück. Dann ging er auf den Schrank zu und riss ihn auf. Doch auch dieser war völlig leer. Kais eigentlich strenger Blick fiel ein wenig in sich zusammen und er schielte nervös zu Tyson, welcher aber nichts an seiner ablehnenden Haltung geändert hat. Aber er sagte auch nichts dazu, dass Kai anscheinend verloren in den Zimmer stand und vergeblich etwas suchte. Kai schlug die Türen des Schrankes wieder zu und ging nun zum Nachtschränkchen wo er die Schubladen aufriss und auch hier nichts vorfand. „Dann habe ich es wohl doch schon gestern mitgenommen“, sagte Kai und schaute dabei überhaupt nicht überheblich und gelangweilt wie sonst immer drein. Er machte eher ein Gesicht, als hätte man ihn gerade den Wind aus den Segeln genommen. Tyson stand zwar immer noch im Türrahmen und hatte die Arme verschränkt, aber sein Blick war nun zu Boden gerichtet und er hatte den kalten Ausdruck verloren. Auch er wirkte verloren. In dem Zimmer herrschte nun Totenstille. Kai der zur Wand starrte und Tyson der den Boden betrachtete. Keiner der beiden wagte es ein Wort zu sagen oder sich auch nur einen Millimeter zu bewegen. „Wenn das so ist, dann kannst du ja wieder gehen“, kam schließlich ein Wort von Tyson, aber seine Stimme war leise und undeutlich gewesen. Dennoch hatte Kai ihn verstanden. „So ist es dann wohl“, kam eine ebenso schwache Antwort von Kai. Die beiden standen aber immer noch einige Minuten in ihrer Starre da, bis Kai sich schließlich als erster auf die Tür zu bewegte und an Tyson vorbeilief, der aber seinerseits keinen Laut oder den Anfang einer Bewegung von sich gab. Als dann aber Kai an ihm vorbeigelaufen war, wurde sein Gesichtsausdruck noch trauriger und er schaute Kai hinterher. /Wer will hier wem was vormachen?/ Kai lief zur Veranda und atmete erst einmal tief ein und aus als er an der frischen Luft war und sich sicher, dass Tyson ihn nicht mehr sehen konnte. Was hatte ihn da nur geritten? Er wollte gerade wieder nach Hause laufen, als ein unbeschreiblicher Drang ihn einfach dazu gebracht hatte, an der Tür zu klingen und in das Haus zu gehen. Da war natürlich die beste Ausrede zu behaupten, er hätte etwas vergessen. An für sich ein guter Plan, wenn er doch nur wirklich was vergessen hätte. Sein Zimmer war so leer geräumt gewesen, als hätte noch niemals darin einer gewohnt. Das war nicht nur peinlich gewesen, sondern auch noch völlig albern. Aber noch schrecklicher, als diese Demütigung, war die Tatsache, dass Tyson nicht versucht hatte ihn aufzuhalten, als er einfach wieder gegangen war. Er war zwar immer noch im Haus, aber er hätte erwartet, dass der kleine Japaner irgendwas unternehmen würde um mit ihm zu reden, ihm im Zimmer behalten hätte, oder sonst irgendwas. Nichts von alledem war passiert. Tyson war in der Tür gestanden und hatte nicht mal zu Kai aufgesehen. Kai ließ seinen Blick einmal wandern und wunderte sich dann, dass er erst jetzt erkannte, dass Tala genau neben ihn saß. Aber gleich darauf kam ihm das gar nicht mehr so merkwürdig vor. Denn Tala saß selbst völlig in Gedanken versunken da und gab keinen Mucks von sich. Trotz allen ließ sich Kai neben ihn nieder und sprach ihn an. „Was ist denn mit dir passiert?“ Tala der anscheinend auch erst jetzt merkte, da er angesprochen wurde, dass er nicht mehr alleine ist, sah Kai an wie eine Erscheinung. „Seit wann bist du denn wieder da?“, fragte er total verblüfft. „Ich hatte nur was vergessen“, log Kai ein weiteres Mal. „Ach so.“ Meistens wäre ein Gespräch zwischen den beiden nun beendet gewesen, da sie beide keine großen Redner waren, aber Kai fragte sich immer noch, warum Tala so apathisch auf der Veranda saß. „Was ist nun vorgefallen, das du hier so alleine und trübselig rum sitzt?“, versuchte er ein weiteres mal zu fragen. „Tyson.“ „Geht’s auch genauer?!“, drängte Kai. „Er hat mir eine Abfuhr erteilt.“ Kai verzog das Gesicht und versuchte nach Worten zu finden, die man in einen solchen Moment als tröstend annehmen konnte, aber stattdessen stellte er nur eine weitere Frage. „Was genau ist denn passiert? Hast du ihm deine Liebe gestanden und er hat dich abblitzen lassen, oder was?“ Für einen Augenblick hatte Kai Mitleid mit Tala, als er sich vorstellte, wie er Tyson seine Liebe gestand und dieser ihn abblitzen ließ, doch fast im selben Moment viel ihm ein, das es genau das war, was er Tyson angetan hatte. „Nein!“, antworte Tala sofort und lief Rot an. „Ich gestehe Tyson doch nicht einfach meine Liebe. Ich mach das auf andere Weise.“ „Und welche?“ „Genau das war der Fehler. Ich habe mich an ihn ran gemacht und das auf sehr kurze Distanz, wenn du verstehst was ich meine.“ Nur für einen Moment wusste Kai nicht ganz genau, von was Tala da genau sprach, doch dann wurde er sauer und fuhr Tala an: „Du hast an ihn rumgegrabscht?! Tyson ist doch nicht irgendeiner von deinen One-Night-Stands. Wage es nicht ihm weh zu tun!“ Nun war es aber an Tala ein fragendes Gesicht zu machen und dann schaute er Kai damit an. „Zuerst sagst du mir ich kann ihn haben und dann reagierst du so, wenn ich mich dann an ihn ranmache. Was stimmt denn nicht mit dir?“ „Gar nichts“, sagte Kai und setzte wieder seine Maske aus Gleichgültigkeit auf. Tala seufzte schwer und langte sich an die Stirn. „Wenn du ihm doch liebst, warum ziehst du dann so eine Show ab?“ Daraufhin sagte Kai dann nichts und schaute stur auf die Mauer im Garten. „Kaaaaaiiiiiiii“, machte Tala um Kais Aufmerksamkeit zu bekommen, doch dem schien das nicht zu interessieren. „Oh Man, jetzt sag doch endlich was los ist! Du liebst Tyson doch.“ Immer noch keine Reaktion. „Na gut, dann eben nicht.“ „...“ „...“ „...“ „Sag, liebt Tyson dich?“ Kai hatte eigentlich gehofft sie könnten sich weiter anschweigen, bis er bereit dazu wäre zu gehen, doch dann kam diese völlig unerwartete Frage von Tala. „Warum fragst du mich das jetzt?“ „Weil ich denke, dass er dich liebt und mich auch deswegen ablehnt. Ich will zumindest wissen woran ich bei ihm bin.“ Kai überlegte sich seine Antwort gut. Er wusste natürlich das Tyson ihn liebt, er hatte es ihm ja gesagt. Aber sollte er Tala das wirklich offenbaren? Das waren schließlich Tysons innigsten Gefühle und er hatte allen Mut gebraucht um es Kai zu sagen. Sollte er sie nun einfach an Tala weiter geben? „Das weiß ich nicht“, war dann seine konkrete Antwort, „aber wenn du es heraus finden willst, dann frag ihn doch einfach.“ Tyson hatte sich zur selben Zeit wieder zu Hilary ins Wohnzimmer begeben und trank große Schlücke aus seiner Tasse Tee, während er nun über Kai statt Tala herzog. „Was bildet sich dieser Mistkerl eigentlich ein?! Taucht einfach auf, weil er behauptet etwas vergessen zu haben und dann verzieht er sich genauso schnell wieder. Das hier ist doch kein Ein- und Ausgehhaus.“ „Und wenn er sich wirklich nur vertan hat?“, fragte Hilary zaghaft nach. „Hilary!“, sagte Tyson laut und deutlich. „Ich rede von Kai und nicht von mir. Kannst du mir bitte sagen, wann sich der liebe, tolle und ach so herrliche Kai je vertan hat? Der Kerl ist doch so penibel das es mich überhaupt wundert, dass er nicht gleich auch noch die Möbel mit eingepackt hat.“ Hier musste Hilary Tyson recht geben. Kai war schon fast perfektionistisch. Der würde nicht mal einen Krümel irgendwo vergessen, außer es wäre Absicht. Dann fragt man sich aber, warum er dann zurückgekommen war. Sie kam ja leider nicht mehr so gut mit bei Tyson. Es war aber auch kompliziert, bei den ständigen Ein und Auskommen des Hauses. Sie hatte ja schon einen Verdacht, was in Tyson vorging und hatte auch ihre Vermutungen über Kai. Und da sie ein Mädchen mit echter weiblicher Intuition war, konnte sie sich immer auf ihre Gefühle verlassen, aber sie wollte Tyson und noch weniger Kai, direkt darauf ansprechen. Vielleicht sollte sie mal Max aushorchen. Der wurde bei ihr sowieso immer schwach. Plötzlich hörten die Beiden wie die Tür zugeschlagen wurde und sie blieben für einen Moment Mucksmäuschen still. „Denkst du, Kai ist wieder gegangen?“ „Wäre besser für ihn.“ Tyson stellte seine Tasse dieses Mal so heftig auf der Tischplatte ab, dass das kommen musste, was Hilary schon vorausgesehen hatte. Die Tasse zersprang. „Toll gemacht, Tyson“, sagte sie Sarkastisch und schielte ihn mit dem gleichen Sarkasmus in den Augen an. „Ich räum das lieber mal weg“, sagte Tyson und sammelte sie Scherben auf, die er dann in die Küche brachte und in den Müll schmiss. Bevor er wieder zu Hilary ins Wohnzimmer gehen wollte, lehnte er sich aber an das Waschbecken und wollte erstmal zur Ruhe kommen. Das konnte doch nicht sein, dass ihn ein kleiner Durchrausch von Kai so aus der Bahn warf. Er kriegte überhaupt nicht mit, wie auch Tala die Küche betrat und sich sofort wieder davonschleichen wollte, als er Tyson bemerkte. Doch natürlich bemerkte er auch die Abwesenheit von diesen und beschloss nun doch seinen ganzen Mut zusammenzunehmen. „Tyson?“, fragte er sanft, doch der Blauhaarige reagierte nicht. „Hallo? Tyson?“ Immer noch keine Reaktion, so ging Tala zu Tyson hin und berührte ihn vorsichtig an der Schulter. Tyson kriegte dadurch einen Schreck und drehte sich panisch um. Als er erkannte dass es nur Tala war, beruhigte er sich wieder, nahm aber auch eine ablehnende Haltung an. „Was willst du?“ Aufgrund seiner eindeutig ablehnenden, aber vielleicht auch ein wenig aggressiven Art, überlegte sich Tala ob er Tyson wirklich danach fragen sollte. Allerdings wurde Tysons Blick immer mehr aggressiv und wenn er wieder gehen würde, ohne etwas zu sagen, würde er sich wahrscheinlich für die nächsten paar Tage nicht an ihn herantrauen. Also Zähne zusammenbeißen und durch. „Es ist wegen Kai“, fing Tala langsam an, aber wenn er dieses Gespräch wirklich nur langsam hätte anfangen wollen, dann hätte er wohl eher über das Wetter geredet, denn Tysons Augen strahlten eindeutig aus, das er schon auf Hundertachtzig war. „Ja, was ist denn mit Kai?“, fragte er scharf und das Zischen seiner Stimme klang wirklich gefährlich. Gefährlicher konnte es für Tala gar nicht mehr werden, also schnell raus mit der Sprache. „Liebst du Kai?“ Stille. Tala wusste nicht ob es gut oder schlecht war. Aber er hielt es eher für schlecht. Wenn Tyson Kai nämlich nicht lieben würde, dann hätte er ihn doch sofort zur Schnecke gemacht, aber diese Stille bedeutete für ihn, das Tyson das Thema schwer viel. Und warum sollte es ihn schwer fallen, wenn er nicht in Kai verliebt wäre? Tyson allerdings war nicht ruhig, weil er nachdachte oder wütend war. Nein, er war geschockt. Warum fragte Tala nur so etwas? Okay, die letzten paar Tage war es eventuell ein wenig eindeutig, zweideutig gewesen, dass zwischen ihm und Kai etwas nicht stimmte. Aber das er ihn so schnell auf die Schliche kam. Und was sollte er nun antworten? Die Wahrheit sagen und somit Tala zeigen, dass Kai ein Mistkerl ist, der ihm das Herz gebrochen hatte. Oder was wäre, wenn ihn Tala einen Dummkopf nennen würde, weil er wirklich glaubte, bei jemanden wie Kai landen zu können; den personifizierten Kühlschrank. Aber was würde dabei rauskommen, wenn er ihn anlügen würde. Zum einen machte er es nicht gern, zum anderen würde Tala keinen Nutzen daraus ziehen, wenn er die Wahrheit wüsste, also warum lügen. Aber es wollte einfach nicht über seine Lippen kommen. Er hatte all seinen Mut zusammengenommen und es somit geschafft Kai seine Gefühle zu gestehen, warum fiel es ihm dann bei Tala so schwer?! „Ich...liebe ihn nicht“, sagte Tyson. Seine Stimme klang fester, als er erwartet hatte, und es waren andere Worte aus seinen Mund gekommen, als er eigentlich wollte. Er konnte es nicht sagen. Er wollte es nicht sagen. Es tat einfach zu sehr weh zugeben zu müssen, dass man jemanden liebte, der einen nicht wollte. Er wollte nie mehr sagen müssen, dass er sich in Kai verliebt hat. Egal zu wem. Und auch Tala war jetzt von seinem Gefühl übermannt. Tyson liebte Kai nicht. Er konnte es kaum glauben, aber Tysons Stimme hat so fest geklungen und er wollte einfach glauben, dass es so ist. Doch was bedeutete das nun für ihn? ...Nach geraumer Zeit hatte sich dann auch Hilary schließlich verabschiedet und Tyson und Tala blieben allein zurück. Tyson hatte sich auf die Couch im Wohnzimmer gesetzt und wollte laut eigener Aussage noch ein wenig fernsehen. Doch als Tala nach einer Weile nach ihm sah, war Tyson auf der Couch eingeschlafen. Tala stand zuerst in der Tür und wusste nicht was tun. Dann kam er auf das Sofa zu und setzte sich an das Fußende. Tyson sah beim schlafen so friedlich aus. Er schien tief und fest zu schlafen, anscheinend brauchte er den Schlaf auch. Der Tag war nicht anstrengend gewesen, aber doch auf eine Art und Weise so belastend, das Tyson nun die Ruhe brauchte. Tala überlegte, ob er ihn einfach so liegen lassen konnte auf der Couch. Gemütlich war das sicherlich nicht und er könnte Tyson auch ohne Probleme in sein Zimmer bringen. Aber irgendwie hatte er scheu davor ihn zu berühren. Schließlich siegte aber doch die Vernunft und er hob Tyson auf seine Arme. Tyson war erstaunlich leicht und wohl aus Reflex legten sich Tysons Arme ein wenig um Talas Hals. Dieser wurde sofort knallrot im Gesicht und blieb für einen Moment stehen, bevor er sich dann doch bewegte und Tyson in sein Zimmer trug. Dort legte er ihn dann auf das Bett. Er hätte jetzt in sein eigenes Zimmer gehen könnte, aber Tala blieb dann doch lieber noch ein wenig bei Tyson. Es war für ihn einfach zu beruhigend Tyson beim schlafen zuzusehen. Wie sehr wünschte er sich, dieses Gesicht jeden morgen wenn er aufstand, ansehen zu können und dann diese Lippen zu küssen. Wie um sich selbst zu überzeugen, fuhr Tala dann mit seinen Daumen Tysons Lippen nach. Sie waren wunderbar sanft und weich. Aber Tala zog seine Hand wieder zurück und machte ein trauriges Gesicht. Es würde wohl ein Traum bleiben. Nur weil Tyson Kai nicht liebte, hieß das nicht, dass er sich in ihn verlieben würde. Er wünschte es sich so sehr, aber Liebe konnte man nicht erzwingen. Plötzlich musste Tala bitterlich grinsen. Er war hierher gekommen, weil er mit Tyson schlafen wollte und nun hatte sich eine heimliche Liebe daraus entwickelt. Wahrscheinlich auch eine Einseitige. Wie töricht er doch war. Inzwischen wusste er doch auch, dass Tyson viel zu unschuldig für einen One-Night-Stand war. Max’ Tag war recht gut verlaufen. Er hatte mit Daichi und Kenny eine ganze Weile trainiert und dabei bemerkt, dass er dieses Training auch recht gut brauchte. Und nun war er zufrieden mit der Welt, da er völlig ausgepowert war und auf seinen Bett liegen und entspannen konnte. Gerade wollte er die Augen schließen und noch ein wenig wegdösen, als sein Handy klingelte. Er grummelte und langte schließlich zu seinen Nachtisch wo das Handy lag und nahm den Anruf entgegen. „Ja?“, murmelte er in den Hörer. „Ich hoffe doch, ich habe dich nicht geweckt. Es ist doch noch nicht allzu spät.“ „Hi Hilary. Ich bin gerade nur völlig K.O.. Und? Leben Tala und Tyson noch?“, fragte er mit einen Grinsen auf den Gesicht. „Na ja“, meinte Hilary dann zögernd und Max setzte sich dann doch auf, da anscheinend nicht alles so super war, wie er es erhofft hatte. „Tala ist irgendwie nur noch ein Häufchen Elend. Tyson meint, er leide unter Sexentzug. Und Tyson ging es einigermaßen gut, bis Kai meinte einen Abstecher bei ihm zu machen und dann wieder abzuhauen. Danach war Tyson ganz komisch gewesen. Kai hat sich meiner Meinung nach auch seltsam verhalten. Was läuft denn zwischen den Beiden?“ „Zwischen Tala und Tyson?“, fragte Max nach. Schließlich konnte er nicht erahnen, wen Hilary nun meinte. Alle drei hatten irgendwelche Probleme miteinander. „Nein!“, sagte Hilary pikiert. „Zwischen Kai und Tyson. Das ist ja echt nicht mehr normal wie die beiden mit einander umgehen.“ Sie warteten einen Moment bis sie weiterfragte. „Könnte es sein, das die beiden ineinander verliebt sind.“ „Das ist ihre Sache, Hilary“, sagte Max ernst. „Ach komm schon, Maxi“, schmollte Hilary. „Mir kannst du es doch sagen.“ „Nein, kann ich nicht“, sagte Max noch strenger und legte einfach auf. Wenn Hilary weiternerven würde, würde er sich nur verplappern und das wollte er somit unterbinden. Max hatte immer noch das Handy in seinen Händen und wählte nun eine Nummer. Er musste eine Weile warten, bis jemand abhob, aber das war normal bei dieser Nummer. „Hiwatari“, hörte er Kais missgelaunte Stimme. „Ich bin’s Max“, sagte Max fröhlich in den Hörer. „Ich habe gehört, du warst heute bei Tyson?“ „Lass mich in Ruhe, Max“, murrte Kai nur legte aber nicht auf, wie er es so oft tat, wenn er keinen Bock zum telefonieren hatte. „Kannst du dir nicht mal einen kleinen Ruck geben und Tyson die Wahrheit sagen?“, fragte Max voller Hoffnung in der Stimme. Er hatte herausgehört, dass der Russe auch nicht gerade munter klang. Eher niedergeschlagen. „Ich habe dir doch schon gesagt, dass das nichts bringt“, meinte Kai und seine Stimme wurde nun fester. „Es würde ihn und mich nur unglücklich machen.“ „Ja, und im Moment hörst du dich ja auch so glücklich an“, meinte Max ironisch. „Du und Tyson, ihr seid doch beide Todunglücklich mit der jetzigen Situation.“ „Hm!“ „Nichts Hm“, protestierte der Blonde. „Was ist so schwer daran, Tyson deine Liebe zu gestehen, er hat es doch auch geschafft?“ „...“ „Bist du noch dran?“ „...“ „KAI!“ „Denkst du nicht ich hätte es ihm schon längst gesagt, wenn ich es könnte!?“, schrie Kai in den Hörer und schon hörte Max wie dieser auf die Gabel geschlagen wurde. Kai hatte sich Wütend angehört, aber auch verzweifelt. Ihm ging es kein bisschen besser als Tyson. Max seufzte und dachte nach. Er würde ja so gerne helfen, aber wie konnte er schon Kai dazu bringen, Tyson seine Liebe zu gestehen. Und selbst wenn er es dann tun würde, wäre Tyson vielleicht gar nicht mehr interessiert, weil er Kai schon zu sehr aus seinen Leben geschmissen hatte. /Zumindest habe ich es so mit Ray gemacht./ „Hei, Max!“ Daichi steckte seinen Kopf ins Zimmer und wartete darauf dass Max ihn rein bat. „Was gibt es denn?“, fragte Max und kratzte sich am Kopf. Daichi tippelte nervös rein und setzte sich auf Max’ Bett. Dann sah er ihn mit großen Augen an. „Was willst du? Meine Keksreserven?“, witzelte Max. „Nein“, sagte Daichi und schmollte. „Ich wollte dich nur fragen, ob wir nicht mal eine Art Trainingscamp machen könnten.“ „Trainingscamp?“ „Ja, so raus fahren in die Wildnis und dabei halt ganz intensiv trainieren. Ich mag campen sowieso und du hast du sicherlich gemerkt, das wir das Training unbedingt brauchen.“ „Campen wäre wirklich nicht schlecht“, dachte sich Max. „Mal in die Wildnis und entspannen...hei das ist!“ Am nächsten Morgen erwachte Tyson und musste sich erstmal wundern, warum er in seinem Bett lag. Er konnte sich nicht daran erinnern in sein Bett gegangen zu sein. Vielleicht war er auch zu Müde gewesen um das zu registrieren. Was kümmerte es ihn aber auch. Er war in seinem Bett gelandet und das war gut so gewesen. Da er sich immer noch etwas schläfrig fühlte, wollte er sich eigentlich nur auf die andere Seite drehen und gleich weiterschlafen, doch ein ständiges Klingeln hielt ihn dann doch wach. Blind tastete Tysons seinen Nachttisch ab, aber er brauchte nicht allzu lange, um sich zu erinnern, dass sein Wecker ganz anders klang. Was ihn da störte war das Telefon und er musste wohl oder übel aufstehen um danach seine Ruhe zu haben. Als er gerade an der Tür angekommen war, hörte das Klingeln auf. Um dann doch nachzusehen, öffnete er aber die Tür und ging in den Flur. Tala hatte das Telefonat angenommen, weil er sich schon gedacht hatte, dass Tyson noch schläft. Allerdings war das Gespräch für Tyson und er war dann doch froh, dass er schon wach war und er ihn nicht extra wecken musste. „Daichi“, sagte er nur kurz und drückte Tyson das Telefon in die Hand. Dieser atmete noch einmal durch um ganz wach zu werden und legte dann erst den Hörer an sein Ohr. „Was willst du, Daichi?“ „Dir auch einen Guten Morgen“, meinte Daichi geknickt. „Es ist doch noch so früh“, meckerte Tyson zurück. „Es ist schon 10:30Uhr!“ Mit einem kurzen Blick auf die Uhr wurde Daichis Aussage bestätigt und Tyson wurde ein wenig rot um die Nasenspitze. „Schon gut“, sagte er nur als Entschuldigung. „Ich sollte dich fragen, ob du Lust hättest ein paar Tage campen zu gehen.“ „Campen?“ „Ja, zum trainieren. Wir sind doch alle außer Form. Außerdem meinte Max, du könntest etwas Abwechslung vertragen.“ Tyson dachte für den Moment nach. Wenn Max es vorgeschlagen hatte, dann konnte er davon ausgehen, dass er so Geistesgegenwärtig gewesen ist und Kai nicht dazu eingeladen hatte. „Wann beginnt es denn?“ „Treffen ist heute um 15Uhr bei Max.“ „Ich werde da sein“, sagte Tyson voller Tatendrang. „Bis dann.“ Tyson legte auf und fühlte sich nun viel wacher. Die Aufsicht auf ein paar Tage freie - Kaifreie - Natur waren für ihn ein herrlicher Gedanke. Und wie konnte man Kummer auch besser verarbeiten, wie mit ein paar harten Trainingseinheiten. Doch als er auf die Küche zuging, wurde ihm dann doch ein Problem gewahr. Was sollte er mit Tala machen? Tyson öffnete die Küchentür und schielte hinein. Tala war gerade dabei das Frühstück zu machen. Leise ging er ganz hinein und setzte sich an den Tisch. Es war unhöflich als Gastgeber Tala einfach für ein paar Tage allein zu lassen. Anderseits hatte er schon zugesagt und auf Tala konnte er auch gut verzichten. Er bekam eine ganz schlimme Vorahnung, als er sich vorstellte, wie Tala mitkam und was passieren würde, wenn sie gemeinsam in einen engen Zelt schlafen würden. Nein, danke. Aber was dann tun? „Ähm, Tala“, fing er langsam an. „Ich werde ab heute ein paar Tage weggehen mit Max und Daichi.“ Tala sagte erstmal gar nichts, sondern stellte Tyson nur einen Teller mit zwei Toastbroten hin. „Ich weiß jetzt nur nicht, ob ich dich hier alleine lassen kann.“ Tala sah ihn verdutzt an. „Hast du Angst ich fackle das Haus ab?“, fragte er verwundert. „Nein“, meinte Tyson verzagt. „Aber es ist doch unhöflich, wenn ich dich als Gast einfach ein paar Tage allein im Haus lasse.“ „Das macht mir nichts“, sagte Tala und setzte sich an den Tisch. „Du kannst unbekümmert sein. Ich werde schon nicht vor Einsamkeit vergehen.“ „Gut.“ Damit war ihr Gespräch beendet und die beiden nahmen ihr Frühstück ein. Später bei Max Max’ Plan war perfekt gewesen. Er brauchte mal Entspannung und Kai und Tyson brauchten mal Entspannung. Aber vor allen brauchten sie Abstand. Sein Plan war perfekt gewesen. Wenn Daichi ihn nur korrekt ausgeführt hätte. „Daichi“, sagte Max total verzweifelt. Sein Gesicht hatte er in den Händen vergraben um sich das Schlamassel nicht ansehen zu müssen. „Ich habe doch gesagt, Kai oder Tyson. ODER!!! Nicht UND!!!“ „Jeder kann sich mal verhören“, schmollte der Rothaarige und machte kein glücklicheres Gesicht als Max. Nun standen also sowohl Kai als auch Tyson vor ihnen und waren bereit für eine Weile campen zu gehen. Sie sahen sich weder an, noch schien der jeweils andere zufrieden damit, das der andere da war. Sie hatten gedacht, ein Camp würde sie etwas von den Liebeskummer ablenken, aber wie sollte das funktionieren, wenn der Liebeskummer mitkam... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)