Wahre Liebe von Curin (Tyka) ================================================================================ Kapitel 12: Die Problematik der ersten großen Liebe (Teil 2) ------------------------------------------------------------ So nun hier der zweite Teil des Kapitels. Ist etwas kurz ausgefallen und ist auch nicht sooo interessant, aber ich verspreche das es dafür im nächsten Kapitel besser wird. Legende: "jemand spricht" /jemand denkt/ [eher nervige Kommentare meinerseits] 12. Kapitel: Die Problematik der ersten großen Liebe (Teil 2) Es gab Tage, da bemitleidete sich Tala selbst, weil er in diesen Haus untergekommen war. Zum Beispiel Tage, an denen sich Kai und Tyson während des gesamten Essens über ankeiften. Kaum zu glauben, wie viel man doch reden konnte, während man sich einen fetten Burger in den Mund stopfte. Aber das erstaunte Tala nicht ganz so sehr wie die Tatsache, das Kai sich über Tysons Essensmenge aufregte. Es stimmte zwar, dass Kai nicht ganz so viel hatte wie Tyson, aber dennoch mehr als Tala und Max. Max hatte Tala aufgeklärt, dass der Imbiss an der Ecke, anscheinend der Überzeugung war, je mehr desto besser und nun wusste Tala auch wieso. Er hatte sich ja nur mit einen kleinen Burger begnügt und der war schon größer als der Big Mac den es bei McDonalds gab. Tala hatte sein Burger eine Minute lang gemustert und gefragt, ob Kai seine Bestellung vielleicht falsch verstanden hatte. Kai hatte ihn darauf giftig angesehen und ihm die Rechnung hingeknallt, auf der deutlich zu lesen, war das die Bestellung aus 2 kleinen Burger, 3 großen und einer kleinen, als auch einer großen Portion Pommes Frites bestand. Max selbst hatte auch noch einen kleinen Burger genommen. Noch ein weiteres mal hatte Tala seinen gemustert bevor er reinbiss. Okay, er schmeckte gut, aber wie um alles in der Welt sollte er dieses Monsterteil in seinen Magen bringen. Er war noch nicht mal mit der Hälfte fertig, da begann Tyson schon seinen zweiten Extrem Megafetten Burger und Kai seine Portion Pommes. Unglaublich wie viel die beiden doch essen konnten, und doch so schlank blieben. Und gerade als Tala das durch den Kopf ging, musterte er auch mal genau Tysons Körperbau. Natürlich konnte man auch so erkennen, dass Tyson eine gute Figur hatte, aber sehnsüchtig dachte Tala an das Badezimmer zurück in dem er und Tyson zusammen gewesen waren. Unbekleidet und die meiste Zeit auch ungestört. Vor seinen inneren Auge kam ihn wieder die Erinnerung an Tysons Körper. Der leicht muskulöse Oberkörper, die schlanken Arme und Beine, und natürlich der knackige Hintern. Aber natürlich war das nichts im Vergleich zu Tysons Gesicht. Braune Augen in denen man versinken konnte, das wunderbare blaue, seidige Haar, das stets zu einen Pferdeschwanz zusammengebunden in seinen Nacken verweilte, Lippen die nur gerade zu schrieen „Küss mich“ und natürlich die sanften, aber dennoch erkenntlichen Gesichtszüge. Tala merkte gar nicht wie er Tyson nur noch anhimmelte und dafür sein Burger kalt wurde. „Sag mal. Bist du auf Droge oder was ist los?“ Dies war irrtumsfrei Kais Stimme, die Tala aus seinen wunderbaren Gedanken holte. „Was ist los?“, fragte Tala der zuerst nicht so richtig wusste wo er sich überhaupt befand. „Du starrst schon die ganze Zeit wie ein Besessener“, sagte Kai scharf. „Und dein Essen hat sich mittlerweile auf der gesamten Tischplatte verteilt.“ Geschockt sah Tala, dass aus den überfetten Burger die Beilagen rausquellten, weil er ihn zu fest gedrückt hatte. „Ist mit dir alles in Ordnung, Tala?“, fragte nun auch Tyson besorgt, weil er nicht ganz verstehen konnte, warum Tala so weggetreten war. „Mit mir stimmt alles“, gab Tala etwas zittrig zurück. Tyson aber schien davon nicht ganz überzeugt und musterte ihn besorgt. Irgendwie löste dieser Blick etwas in Tala aus. Er versuchte den Blick zu entkommen, indem er schnell zur Anrichte rannte und ein Küchenpapier holte um den gesamten Inhalt seines Essens weg zu wischen. Zur Anrichte und zurück schaffte er problemlos, doch als er mit den wischen begann, stieß er aus versehen auch noch sein Getränk um und wischte alles auch noch auf den Boden. Kai verdrehte nur die Augen bei dieser Ungeschicklichkeit. Gerade wollte er sich bücken, um nun auch noch den Boden zu wischen, als er eine Hand auf der seinen zittrigen spürte. Tyson hatte sich zu ihm die Hocke gesetzt und nahm ihn sanft das Tuch aus der Hand. „Lass mich das lieber machen, bevor noch die ganze Küche entzwei geht.“ Tyson lächelte sein typisches fröhliches Lächeln und wandte sich nun Talas Schlamassel zu. Doch Tala verließ fluchtartig, mit der Ausrede aufs Klo zu müssen, das Zimmer. /Das gibt es doch nicht. Wieso macht er mich so nervös. Er ist ein Junge wie jeder andere. Ich hatte schon mehrer wie ihn./ Tala hatte sich in seinen Zimmer auf sein Bett geschmissen, lag auf den Bauch und vergrub sein Gesicht in den Kissen. Seine Gedanken schwirrten immer wieder zu Tyson und verweilten dann dort. /Da gab es mal diesen einen Jungen. Man der war vielleicht auch naiv gewesen. Der wusste gar nicht wie ihm geschah, als wir zwei uns endlich in mein Zimmer verirrt hatten. Zugegeben er war nicht ganz so niedlich wie Tyson, hatte auch nicht dessen Ausstrahlung, nicht diese Augen, nicht diesen Mund, nicht den guten süßlichen Geruch, nicht das wunderschöne blaue Haar, und es stellte sich heraus, das er im Bett eine echt Kanone war, weil seine Schüchternheit nur vorgespielt war. Okay, er war nicht wie Tyson./ Tala überlegte angestrengt, ob er je in einer Situation war, die dieser glich, um sie bewältigen zu können. Aber es gab keinerlei Vergleich, mit einer seiner früheren Beziehungen. Wie könnte es auch? Er hatte noch nie eine Beziehung. Er hatte es mal zwei Wochen mit einer seiner Eroberungen ausgehalten, weil der Sex gut gewesen war, aber ansonsten, hatte er noch nie etwas erlebt, das auch nur annährend an Liebe heran kam. Geschockt hatte Tala wirklich feststellen müssen, dass er noch nie in seinen Leben je verliebt gewesen war. Wie viele Männer hatte er schon in seinen jungen leben gehabt? Wenn er zählte, käme er bestimmt auf mehr als 20. Schließlich ging er manchmal mehrmals in der Woche in die Bars und holte sich eine neue Eroberung für die Nacht. /Warum mache ich das eigentlich jetzt nicht mehr? Okay, ich wollte mich voll und ganz Tyson widmen. Genau. Das ist der Grund für mein komisches Verhalten, weil ich mich nur noch mit Tyson befasst habe. Natürlich kriegt man diese überaus störenden Gefühle, wenn man sich auf nur eine Person fixiert. Ich werde mich einfach wieder einen anderen Jungen widmen und schwupp - schon bin ich meine Sorgen los. Fragt sich nur wo ich so schnell einen anderen herkriege. Mit Kai hätte es gestern ja schon fast geklappt, aber ich glaube, der bringt mich um wenn ich mich noch einmal an ihn ranmache. Max ist angeschlagen und einsam, aber leider auch nicht wirklich mein Typ. Und leider kenne ich nicht noch mehr gutaussehende Jungs in der Umgebung. Dann muss ich halt mal wieder in eine Disko. Aber ich kenne mich hier doch gar nicht aus. Ich weiß doch gar nicht wo es hier so richtig abgeht. Vielleicht frag ich einfach Kai. Der ist zwar kein Partylöwe, aber müsste sich in der Gegend gut genug auskennen. Schließlich lebt er hier schon seit ein paar Jahren./ Somit verließ Tala wieder sein Zimmer und ging in die Küche wo er noch die anderen vermutete und sie waren auch wirklich alle noch da und redeten munter miteinander. Oder besser gesagt, Tyson und Max redeten miteinander und Kai saß gelangweilt auf seinen Stuhl. „Kai, kann ich dich mal kurz sprechen?“, fragte Tala ganz sachte Kai. Es könnte ja auch sein das er eingeschlafen war. Kai öffnete ein Augen und schielte zu Tala, der ihn mit einen Wink bedeute, dass sie im Flur reden sollten. Auf den Weg nach draußen, sah Tala noch wie ihn Tyson immer noch leicht besorgt nachschaute. „Was willst du?“, fragte Kai missgelaunt. „Ich will nur wissen, ob du vielleicht weiß, wo es hier gute Disko gibt. Natürlich für meinen Geschmack“, fügt Tala schon fast flüsternd hinzu. „Ach, du willst wieder auf Männerjagd gehen!“, schrie Kai schon fast. Tala schoss augenblicklich das Blut in die Wangen. Das war ihm Megapeinlich, dass Kai das so rausschrie, aber natürlich hätte er sich das denken können. Seit er hier war, mischte sich Kai schon zwischen ihn und Tyson. Er ließ die Gelegenheit nicht aus, ihm etwas reinzuwürgen, indem Tyson erfuhr, dass sich Tala schon wieder mit anderen Männer vergnügte. „Ja“, sagte Tala zerknirscht. „Also kennst du einen guten Laden?“ Kai schien nun ernsthaft nachzudenken. Er machte ein konzentriertes Gesicht und hatte wie üblich die Arme verschränkt. „Ich glaube, in der Innenstadt, gegenüber vom alten Kino ist so ein Laden. Könnte zumindest schwören, das Ray mir schon mal davon erzählt hat. Du weißt doch hoffentlich wo das ist?“ „Das alte Kino habe ich gesehen, als ich mit Max und Tyson einkaufen war.“ „Na dann ist ja alles klar“, sagte Kai und ging zurück in die Küche. Doch gerade als er die Tür öffnete fielen ihm Tyson und Max auf die Füße. Anscheinend hatte die beiden gelauscht, suchten aber dennoch eine Ausrede. „Wo ist denn nur meine Kontaktlinse hin?“, sagte Max und suchte den Boden ab und Tyson tat es ihm gleich darauf nach. Am Abend so gegen 20Uhr machte sich Tala dann ausgehfertig. Er hatte sich ein paar Klamotten ausgesucht, von denen er glaubte, sie würden ausdrücken was er wollte. Ein enges Muskelshirt und eine nicht weniger enge Jeanshose. Er überlegte sich noch ob er etwas mit den Haaren machen sollte, entschied sich dann aber um und verließ sein Zimmer. Auf den Gang sah er Tyson an die Wand gelehnt. Als Tyson hörte wie sich Talas Tür schloss, schaute er auf und stieß sich von der Wand ab. Er wartete bis Tala auf gleicher Höhe, bevor er ihn ansprach. „Ich weiß, das es mich im Grunde nichts angeht, aber warum gehst doch jetzt plötzlich doch wieder auf Männerfang.“ Tala mochte es nicht das Tyson dieses Wort benutzte, auch wenn es der Wahrheit entsprach. „Ha...hast du etwa was dagegen?“, fragte Tala leicht nervös. Er hoffte das sein Gegenüber das gestotterte nicht gehört hatte. „Neeein. Das ist es nicht“, meinte Tyson langsam. „Es fällt mir lediglich auf.“ Tala schaute für einen Moment in Tysons warme braune Augen, bevor er sich abwand und kühl sagte: „Ich will einfach mal wieder meinen Spaß haben, das ist alles.“ Und damit wand er sich vollends ab und ging aus dem Haus. Kurz am Eingang drehte er sich noch mal um schaute fast wehmütig auf das Haus. Es war für ihn selbstverständlich das er zurückkommen würde, aber dennoch hatte er das Gefühl, dass er dort etwas wichtiges zurückließ. Tala hatte die Diskothek schnell gefunden. Sie war gleich gegenüber von diesen alten Kino gewesen. Es wunderte ihn warum sie ihn noch nicht eher aufgefallen war. Vor der Tür stand der übliche Schrank von Türsteher. Er schenkte Tala nur einen kurzen Blick und hatte wohl somit schon registriert, dass er alt genug war um reinzugehen. Wäre auch etwas schlecht gewesen, wenn er den Ausweis verlangt hätte. Vielleicht hätte er gar nicht Geburtsdatum und Adresse voneinander unterscheiden können, da alles ja schließlich auf Russisch geschrieben war. Mit einen etwas mulmigen Gefühl betrat Tala die Bar. Auch schon vor seinen Plan Tyson dranzukriegen, war er eher seltener in Diskos aufgetaucht. Die besten Erlebnisse waren dort wirklich nicht zufinden. Hier und da mal etwas nettes, aber ziemlich oft waren es zugesoffene Idioten die nichts draufhatten. Tala setzte sich an die Bar und bestellte sich gleich mal einen Cocktail. Als er diesen dann auch sofort bekam, sah er sich suchend in der Bar um. Eigentlich war alles sehr gut eingerichtet. Der Eingangsbereich war ein schmaler Flur, der sofort in den Mittelpunkt des Raumes führte. Am vorderen Teil waren noch runde Tische aufgestellte, die schon gut besetzt waren, danach folgte eine großzügige Tanzfläche wo schon viele, manche mehr schüchtern, und doch ziemlich viele schon erotisch, tanzten. Die Disko war wirklich ausschließlich von männlichen Besuchern gefüllt. Die Bar war groß und hatte eine sehr gute Auswahl an alkoholischen, aber auch soften Getränken. Gerade drehte sich Tala auf seinen Barhocker um und ließ den Blick abermals über die Tische schweifen um zu erkennen, ob nicht irgendwo eine einsame Seele saß, die angesprochen werden wollte. „Es ist unter der Woche. Da sind leider nie allzu viele Singles da“, sagte auf einmal jemand neben Tala. Er drehte sich zu der Stimme hin und erblickte ein gutaussehendes Exemplar eines Jungen Mannes. Er schätzte ihn so ungefähr auf sein Alter, vielleicht auch noch etwas jünger, aber im großen und ganzen in Kais Alter. Er hatte braune Haare, grüne Augen und ein makellose Antlitz. Tala war nicht abgeneigt, das ihn dieser Kerl angesprochen hatte. „Stimmt“, sagte er zu der Aussage des Jungen. „Kaum jemand sitzt alleine und die wenigen, sehen so aus, als würden sie lieber nicht angesprochen.“ „Das sind die Frischlinge“, sagte der Junge und bestellte sich nun ebenfalls etwas. „Die werden von ihren schwulen Freunden zum schnuppern mitgenommen und kriegen fast einen Herzkasper wenn sie dann angesprochen werden.“ Tala grinste über diese Bemerkung und machte es sich nun etwas bequemer. Er glaubte, gefunden zu haben was er gesucht hatte. Es war nicht mal eine Stunde vergangen, in der sie sich unterhalten hatten, da waren sie schon zum küssen übergegangen. Aber dabei war es nicht lange geblieben. Zwischen den erregten Küssen die sich gaben, murmelte der Junge das es ein Hinterzimmer in diesen Laden gab und das man ihn auch abschließen konnte und so hatten sie sich schnell dazu durchgekämpft. Tala war schnell klar geworden, dass auch er nur auf eine heiße Nacht ausgewesen war. Und so kam es schlussendlich dazu, dass dieser Junge sich nun auf seinen Schoß bewegte und er in ihn, während er die Hüfte umfasste und noch ein wenig nachhalf. Tala war schon lange nicht mehr so in Ekstase gewesen wie in diesen Moment. Er wusste nicht mal den Namen von den Typen und trotzdem taten sie es im Moment miteinander. Scharfe Nägel bohrten sich in die Haut seiner Brust, als er noch intensiver wurde. Er brauchte das jetzt einfach. Er wollte einfach an nichts mehr denken und vor allem nicht an Tyson, aber es funktionierte einfach nicht. Seine Gedanken schwirrten immer wieder zu den Japaner. Wie er ihn heute besorgt angesehen hatte, wie er ihn hin und wieder anlächelte, wie er heute vor ihm gestanden hatte, als er ging und wie er damals in Badezimmer gewesen war, voller Vertrauen zu ihm. Tala kniff die Augen zu und wollte sich nur noch auf das Jetzt konzentrieren. Doch kaum hatte er dies getan, schlich sich wieder Tyson in seine Gedanken und zwar schmerzvoller als je zuvor. Das Stöhnen klang verdammt nach Tysons Stimme und Tala stellte sich tatsächlich vor Tyson würde mit gespreizten Beinen auf ihn sitzen und laut aufschreien, weil er seinen Höhepunkt erreichte. Sonnenstrahlen, die durch geschlossene Gardinen fielen, kitzelten Talas Augen und er öffnete sie grummelnd. Er hatte nicht das Gefühl, besonders lange geschlafen zu haben. Er drehte sich auf die andere Seite um den Strahlen zu den entkommen und noch ein paar Stunden weiter zu schlafen, als sein Blick auf die Person fiel, die am Bettrand saß und sich gerade das T-Shirt überwarf. „Na, auch schon wach?“, fragte ihn der Junge frech als er bemerkt hatte, dass nun auch Tala langsam wach wurde. Tala richtete sich etwas im Bett auf. Die Bettdecke mit der er sich zugedeckt hatte, war feucht vom Schweiß von letzter Nacht. Er strich sich durchs verstrubbelte Haar und schielte durch das Zimmer. Die Erinnerung an letzte Nacht kam zurück. „Wie spät ist es?“, fragte Tala verschlafen. „Erst 7 Uhr. Also kein Grund sich zu schämen“, meinte der Junge lächelnd und band sich jetzt die Schuhe zu. „Ich weiß ja nicht wie du darüber denkst, aber ich fand die letzte Nacht schön. Du hingegen machst ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter.“ Tala ließ sich wieder zurück aufs Bett fallen und schaute zur Decke, während er sich den Kopf rieb. Obwohl er nicht viel getrunken hatte am Abend zuvor und er eigentlich doch eine Weile geschlafen hatte, fühlte er sich geschlaucht. „Es war gut, aber nicht das was ich gesucht habe“, antwortete dann Tala schließlich auf die Frage. Der Junge schaute ihn fragend an, dann schloss er die Augen und schüttelte sanft den Kopf. „Ich glaube, ich weiß ganz genau, was mit dir nicht stimmt mein Freund.“ Tala schaute ihn ratlos an. Wie sollte ein Fremder schon wissen können, was ihm fehlte. „Du bist verliebt, habe ich recht?“ Schlagartig saß Tala wieder aufrecht im Bett und schaute ihn perplex an. Woher zum Teufel wusste er das? Er hatte doch gestern Abend nichts davon erwähnt, oder sollte er vielleicht im Schlaf geredet haben. „Ich rede doch nicht etwa im Schlaf, oder?“, fragte Tala vorsichtig nach, aber der Junge lächelte nur wieder mild und betrachtete ihn schon fast mitleidig. „Jeder der selbst schon mal verliebt war, kennt den Blick den du gerade an die Decke geworfen hast und dein ganzes Verhalten deutete auch irgendwie darauf hin.“ „Nur zu deiner Information. Du bist nicht mein erster One-Night-Stand und ich hatte auch schon viele bevor ich verliebt war.“ „Das meinte ich ja auch nicht. Es geht darum, das du regelrecht ausgehungert warst nach Sex. Du wolltest dich einfach nur noch fallen lassen und warst ungeheuer leidenschaftlich, aber ich merkte schnell, dass dir das nicht genügt.“ Tala der nun hellwach war, beschloss sich auch langsam anzuziehen und stieg zu diesen Zweck nun auch aus den Bett. „Warum gehst du eigentlich nicht zu deinen Angebeteten? Warum vertreibst du dir die Zeit mit anderen. Ist er etwa schon vergeben?“ „Ich frage mich, was dich das angeht?!“, fuhr Tala ihn an. „Ist doch meine Sache, mit wem ich mir die Zeit vertreibe. Wie willst du schon verstehen, was ich fühle.“ Tala hatte es inzwischen geschafft seine Hose anzuziehen und suchte nun nach seinen T-Shirt. „Ich kann dich sehr gut verstehen“, sagte der Junge der nun vollständig angezogen war und nur darauf wartete mit Tala weiterzureden, doch Tala schenkte ihn nur einen gefährlichen Blick. „Denn ich habe auch meine große Liebe verloren.“ Nun endlich sein Shirt gefunden richtete sich Tala auf und sah zu den Jungen, der nun einen wehleidigen Blick hatte. „Ich habe ihn über alles geliebt und war lange glücklich mit ihm, aber dann hat er mich verlassen, wegen irgend so einen Playboy. Ich frage mich immer noch was er an dem fand. Zugegeben er sah recht gut aus, aber war dumm wie Brot und seine Anmache noch viel dümmer. Er musste im Bett richtig gut gewesen sein, damit mein Freund eine 2 jährige Beziehung dafür aufgibt. Manche verarbeiten das in dem sie sich schnell auch einen neuen Freund suchen, andere sind einfach nur Depri [zum Beispiel Maxi ^^] und wieder andere, wie ich suchen einfach ein Abenteuer um hin und wieder den Kopf freizubekommen. Oder anders gesagt, wir wollen uns das Hirn aus den Kopf vögeln lassen.“ „Wie ungeheuer romantisch“, höhnte Tala der nun auch vollständig angezogen war. „Das heißt ich war einfach eine nette Ablenkung für dich.“ „Tu nicht so unschuldig, ich war für dich doch auch nichts anderes. Ich will einfach nicht nur Depri sein wie viele andere. Ich hasse es rumzujammern und für eine neue Beziehung bin ich noch nicht offen. Aber vergessen kann ich auch nicht. Dabei würde ich liebend gern aus diesen Teufelskreis herauskommen.“ Die letzten Worte waren nur geflüstert gewesen und der Junge bewegte sich jetzt zur Türe. „Noch ein kleiner Typ am Schluss. Mach dich nicht selbst unglücklich und stehe zu deiner Liebe. Glaube mir, sie kann schmerzhaft sein, aber auch eine der wunderschönsten Dinge im ganzen Leben.“ Damit wurde Tala allein gelassen und er hatte nicht das Gefühl, als ob er weiter wäre als gestern. Es war schon fast 10Uhr als Tala endlich wieder im Haus der Kinomyas zurück war. Er war noch eine ganze Zeit lang in der Gegend herumgeirrt und wollte nachdenken. Die kühle Morgenluft hatte ihn auch ein wenig dabei geholfen seine Gedanken frei zu kriegen. Eine Antwort für seine Gefühle hatte er nicht wirklich gefunden, aber eins war klar. In Bars zu gehen und andere Männer abzuschleppen war nicht die richtige Lösung. Tyson die Wahrheit zu sagen, war es aber auch nicht. Tala hatte sich vielleicht in Tyson verliebt, aber wie war es umgekehrt. Er hatte keine Anzeichen wahrgenommen das der Japaner an ihn interessiert war. Sollte er ihn seine Liebe erklären und dann eine Abfuhr erhalten, die sein gesamtes Selbstvertrauen zerstörte. So blöde könnte doch keiner sein. Aber was er sonst tun sollte, wusste er auch nicht. Doch eine Idee war ihm gekommen auch wenn es eine Flucht wäre. Tala konnte sich schon denken, dass Tyson und Kai schon wach wären, als er das Haus betrat. Er wollte ihnen vorerst nicht begegnen und schlich deshalb leise durch den Flur. Nur leide klappte das nicht so gut wie er sich dies gedacht hatte. Schusselig wie Tyson war, hatte er mal wieder seine Schuhe nicht ordentlich am Eingang, sondern mitten im Flur abgelegt und Tala stolperte direkt darüber, weil er nicht auf seinen Weg aufgepasst hatte. Es gab einen lauten Rumms und schon lag er alle viere von sich gestreckt auf den Boden. Aus den Wohnzimmer das direkt daneben war, kam ein erschreckter Schrei und Tala sah wie sich jemand vom Sofa erhob. Es war Tyson, der anscheinend auf den Sofa geschlafen hatte. Zumindest wirkte er nicht so als wäre er schon länger wach und hätte sich nur kurz zum ausruhen dahin gelegt und es lagen auch noch Decke und Kissen auf den Sofa. Tala rappelte sich wieder auf und schaute Tyson verwundert an. „Du kommst erst jetzt nach Hause?“, sagte Tyson verwirrt. „Ich habe auf dich gewartet und mir schon Sorgen gemacht.“ Wie er da so vor ihm stand, noch im Pyjama und ihn sagte er hätte sich Sorgen um ihn gemacht, ließ Tala wieder mal die Röte ins Gesicht steigen. „Das hättest du nicht tun müssen, ich war eben nur etwas länger weg“, sagte Tala. „Nur etwas länger weg“, sagte Tyson kritisch und begutachtete Tala, angefangen bei den strubbeligen Haar und endend bei seinen zerknitterten Klamotten. „Ich muss wohl nicht fragen, wie die Nacht für dich war. Hast du gefunden was du gesucht hast?“ „Nein!“, sagte Tala knapp und ging weiter, bis ihm noch was einfiel. „Übrigens Tyson. Ich ziehe aus.“ „Was?“, fragte Tyson erschrocken. „Aber warum denn?“ „Brauche ich einen Grund dafür?“, fragte Tala immer noch mit ungewöhnter Kühle in der Stimme. „Nein, aber warum willst du denn unbedingt gehen. Wenn es wegen gestern ist. Ich bin nicht mehr wütend wegen dir und Kai.“ „Das ist es ja auch nicht.“ „Was dann?“ Tysons braune Augen trafen auf die Eisblauen von Tala. Sie sahen sich einige Sekunden tief in die Augen, aber Tala kam es vor wie eine Ewigkeit. Standen sie wirklich nur ein paar Sekunden so da? Er könnte schwören es wären schon Stunden wenn nicht sogar Tage vergangen. Schließlich seufzte Tala resigniert auf. Er konnte Tyson nicht den wahren Grund für sein Ausziehen verraten und nun da er ihn so intensiv in die Augen gesehen hatte, wollte er das auch nicht. „Vergiss es wieder. War ne blöde Idee. Natürlich bleibe ich noch länger.“ Kurz bevor Tala sich umdrehte erkannte er noch Tysons freudiges Lächeln und ihn wurde selber wärmer ums Herz und er musste lächeln. Er ging nun weiter in sein Zimmer. Doch auf den Weg dorthin begegnete er jemanden der ihn mit einen Todesblick traktierte. „Kai“, sagte Tala leicht geschockt wegen den Blick den Kai auf Tala warf. Kai stand in der Ecke vom Flur. Von dort aus hätte er das Gespräch zwischen ihn und Tyson gut beobachten können. „Mir wäre es liebe gewesen du wärst ausgezogen“, zischte Kai ihn zu, bevor er sich auf den Weg in die Küche machte. Das warme Gefühl das Tala bis eben noch hatte, war schlagartig verebbt. So hatte er Kai noch nie erlebt. Aber wieso kümmerte er sich überhaupt darum. Seit wann brauchte Kai auch schon einen Grund um missgelaunt zu sein. Kai einfach Kai sein lassend, ging er nun wieder zu seinen Zimmer um den gutangefangen Tag noch weiter zu genießen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)